Einführung in das Thema Heilssicherheit und geistliches Wachstum
Heilssicherheit – Fünf Anmerkungen von einem Sonderling
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um die Dynamik geistlichen Lebens. Wir beschäftigen uns mit dem Thema Heilssicherheit. Ich hatte gesagt, dass ich daran glaube, aber dass ich Heilssicherheit als ein Abfallprodukt der Nachfolge betrachte. So, wie der Herr Jesus es in Johannes 10,27-28 formuliert hat:
„Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.“
Ich hoffe, dass ihr das Zusammenspiel erkennt: Ich höre und folge, und der Herr Jesus kennt mich und beschützt mich.
Mir gefällt das Bild vom Schaf und seinem Hirten im Blick auf Heilssicherheit sehr gut. Solange ich in der Nähe des guten Hirten bleibe, bin ich sicher. Deshalb sollte ich, wenn ich mir Sorgen um meine Errettung mache, einfach nur schauen, ob in meiner Beziehung zum Herrn Jesus alles in Ordnung ist.
Die Grundlagen eines gesunden Glaubenslebens
Wir sprechen hier nicht von einem besonders heiligen Status. Es geht um das ganz normale Christentum. Es geht um eine gesunde Glaubensgrundlage, ein Leben im Licht und um die Liebe zu den Geschwistern.
Wir sprechen davon, dass wir dem Wirken des Heiligen Geistes nicht im Weg stehen. Dadurch dreht sich unser Leben wirklich um den Herrn Jesus.
Biblisch gesehen geht es darum, dass wir Jesus erkennen, indem wir ihm immer ähnlicher werden. Dieser Veränderungsprozess, der vom Heiligen Geist in uns bewirkt wird, ist die Grundlage für erlebte Heilssicherheit.
Ich werde gleich noch eine Bibelstelle dazu nennen, aber zuerst erkläre ich euch das Konzept. Es funktioniert folgendermaßen: In dem Maß, wie ich erlebe, dass ich dem Herrn Jesus ähnlicher werde, in dem Maß weiß ich um die Echtheit meiner Beziehung zu ihm. Und genau das gibt mir Sicherheit.
Die Bedeutung von Berufung und Erwählung für die Heilssicherheit
2. Petrus 1,10
Darum, Brüder, befleißigt euch umso mehr, eure Berufung und Erwählung festzumachen, denn wenn ihr diese Dinge tut, werdet ihr niemals straucheln.
Zuerst ein kleiner Übersetzungshinweis:
Da es sich bei der Berufung und Erwählung eines Christen um etwas handelt, das Gott tut, können wir sie nicht fester machen, als sie schon ist. Es wäre daher gut, den ersten Teil des Verses, man nennt ihn Medial, entsprechend zu übersetzen. Ich mache das mal:
2. Petrus 1,10a
Darum, Brüder, befleißigt euch umso mehr, eure Berufung und Erwählung für euch festzumachen.
Das bedeutet: Ich kann so leben, dass für mich selbst die Frage, ob ich zu Gott gehöre, also berufen und erwählt bin, überhaupt keine Frage mehr ist. Und zwar deshalb, weil ich Gottes Wirken in meinem Leben ganz deutlich jeden Tag erfahre.
Petrus fährt dann fort:
Denn wenn ihr diese Dinge tut, werdet ihr niemals straucheln.
Das ist eine Verheißung: nicht straucheln, oder nicht zu Fall kommen, nicht untergehen oder nicht verloren gehen – so könnte man es auch übersetzen. Es ist eine Zusage, wenn ihr diese Dinge tut.
Die Frage lautet: Was muss ich tun, damit ich nicht verloren gehe, also sicher bin? Wie mache ich meine Berufung und Erwählung für mich selbst fest?
Die Antwort ist eigentlich ganz simpel:
Ich führe ein ganz normales, auf geistliches Wachstum hin ausgerichtetes Leben.
Die praktische Umsetzung geistlichen Wachstums
Petrus beschreibt die Dynamik eines normalen geistlichen Lebens mit folgenden Worten in 2. Petrus 1, die Verse 5-7.
Zuvor geht es darum, dass Gott uns reichlich beschenkt hat. Deshalb fordert er uns auf: Seid fleißig und fügt eurem Glauben Tugend hinzu, der Tugend Erkenntnis, der Erkenntnis Enthaltsamkeit, der Enthaltsamkeit Ausharren, dem Ausharren Gottesfurcht, der Gottesfurcht Bruderliebe und der Bruderliebe Liebe.
Mit anderen Worten: Unser geistliches Leben dreht sich um den Glauben und gute Werke. Wir lernen dazu, werfen Sünde hinaus, geben auch unter Druck nicht auf, pflegen die Gemeinschaft mit Gott, kümmern uns um die Geschwister und lernen, allen Menschen fürsorglich zu begegnen.
Seht ihr? Das sind nicht die Merkmale von Superheiligen, sondern die Beschreibung eines normalen geistlichen Lebens. Das erinnert an den ersten Johannesbrief von gestern.
Wenn ich so lebe – mit Lust auf das Gute, auf Weisheit, auf Heiligung, auf Charakterstärke, auf Intimität mit Gott, auf Dienen und Lieben – dann wird mein Leben selbst zum Mittel, um den Herrn Jesus zu erkennen.
Die Erkenntnis Jesu als Maßstab für Heilssicherheit
Schauen wir uns den nächsten Vers an, 2. Petrus 1,8: Denn wenn diese Dinge bei euch vorhanden sind und zunehmen, lassen sie euch im Hinblick auf die Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus nicht träge und nicht fruchtlos sein.
Ich erkenne den Herrn Jesus in dem Maß, wie er in mir Gestalt gewinnt. Das ist übrigens die einzige Form von Christus-Erkenntnis, an der der Heilige Geist interessiert ist.
Aber ich erkenne noch mehr, und zwar in dem Maß, wie mich der Heilige Geist umgestaltet. Ich meine ganz praktisch: In dem Maß, wie ich mich verändere, mache ich für mich meine Berufung und Erwählung fest.
Die Frage, ob ich wirklich Kind Gottes bin oder mir das vielleicht nur einbilde, löst sich, wenn ich merke, wie der Herr Jesus mit seinem Eifer in mir Gestalt gewinnt. Diese erlebte Nähe zum Herrn Jesus selbst ist die Grundlage für meine Sicherheit.
Noch einmal: 2. Petrus 1,10 sagt: Denn wenn ihr diese Dinge tut, werdet ihr niemals straucheln.
Deshalb mein Fazit: Lebe ein ganz normales, engagiertes, aufrichtiges geistliches Leben, und du bist sicher.
Umgang mit Sünde im geistlichen Leben
Und was ist, wenn ich in puncto Sünde mal so richtig danebenlange? So mit Anlauf und auch nicht aus Versehen, sondern voll in den Dreck?
Ich sage das nicht gerne, aber das ist immer noch Teil eines ganz normalen geistlichen Lebens. Nicht der Teil, auf den wir stolz sind, aber ein Teil, für den Gott vorgesorgt hat.
Und wenn jemand sündigt: Wir haben einen Beistand bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten. So heißt es in 1. Johannes 2,1. Wir haben einen Beistand, genau für die Momente, in denen wir in puncto Sünde mal so richtig danebenlangen.
Wir sind auch in diesen Momenten mit unserer Sünde nicht allein. Gott hat vorgesorgt, und Gott ist treu. In 2. Timotheus 2,13 heißt es: Wenn wir untreu sind, bleibt er treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen.
In den Momenten unseres Lebens, in denen wir uns wie Petrus verhalten, der aus Angst seinen Herrn verrät, dürfen auch wir zwei Dinge wissen.
Erstens: Der Herr Jesus hat schon lange für uns gebetet, dass unser Glaube nicht aufhört.
Zweitens: Die Vergebung ist immer nur ein Bekenntnis weit entfernt.
Ich will Sünde nicht verharmlosen, aber Gott kennt unser Herz. Er weiß, wie leid uns unsere Sünde tut. Er weiß, mit welcher Haltung wir das Böse getan haben. Und er selbst bleibt treu, auch wenn wir untreu sind.
Abschluss und Ermutigung zum Bibellesen
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir 2. Petrus 1,1-10 in Ruhe durchlesen und darüber nachdenken.
War das schon alles für heute? Wenn du noch keinen Plan hast, um regelmäßig in der Bibel zu lesen, dann ändere das heute.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.