Die Symbolik des Lichts in der Weihnachtszeit
Die Weihnachtszeit hat sehr viel mit Licht zu tun. Überall in den Städten und Dörfern werden besondere Beleuchtungen installiert. Viele machen sich abends auf den Weg, um die Atmosphäre dieser Lichter in der dunklen Nacht zu genießen. Kaum jemand freut sich über die Beleuchtung am hellen Tag. Erst am Abend, wenn es dunkel ist und der Kontrast von Licht und Dunkelheit zum Tragen kommt, ist es richtig schön.
Eigentlich sind das sehr starke und sinnvolle Symbole für das, was Weihnachten meint und ist. Denn die Bibel selbst gebraucht für das, was an Weihnachten geschieht und geschehen ist, den Begriff Licht. So lesen wir im Propheten Jesaja: „Das Volk, das im Finstern wandelte, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finsteren Land, scheint es hell.“
Die Ankündigung des Retters wird mit dem Begriff Licht verbunden. Zacharias, der Vater von Johannes dem Täufer, sagt im Blick auf den kommenden Erlöser, dass die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes, durch die er uns besuchen wird, das aufgehende Licht aus der Höhe sei. Damit soll es erscheinen denen, die sitzen in Finsternis und im Schatten des Todes. Das Licht strahlt auf.
Jesus selbst bezeichnet sich als das Licht der Welt. Das starke Bild von Licht und Finsternis begleitet uns auch durch die Bibel. Deshalb möchte ich heute Morgen einige Gedanken über Finsternis und Licht weitergeben.
Die Bedeutung von Finsternis und Licht im Leben
Also, wo Licht aufstrahlt, da ist auch Finsternis. So ist es jedenfalls immer, wenn es darum geht, dass Jesus das Licht der Welt ist. Da er als Licht in die Welt kommt, kommt er immer, um die Finsternis zu verdrängen und in der Finsternis zu scheinen.
Aber wie müssen wir uns diese Finsternis vorstellen? Das ist eigentlich gar nicht so schwierig zu verstehen. Ich denke, ich könnte irgendwo Leute fragen: Nennen Sie mir einige Dinge, die Sie mit Finsternis in unserer Welt verbinden. Das müssen keine Christen sein. Sie würden mir sofort einiges aufzählen.
Zum Beispiel, dass Menschen hungern, obwohl die Nahrung in unserer Welt ausreichen würde. Auch die finanziellen Möglichkeiten sind vorhanden, damit niemand in dieser Welt hungern müsste. Aber es klappt mit der Verteilung überhaupt nicht. Wenn in anderen Völkern die Armut um sich greift, werden bei uns tonnenweise ungebrauchte Handelswaren in Entsorgungsanlagen gebracht.
Zum Beispiel Blumen – Wagenladungen, Lastwagen vom Flugplatz weg, gleich in die Entsorgung. Gemüse, Früchte, aber auch Foto- und Videokameras, Kleider, Kosmetika, Möbel, Uhren werden lastwagenweise in die Entsorgungsanlagen gefahren – ungebraucht. Zum Teil werden sie sogar verschnitten, damit das Personal sich die Waren nicht aneignet. Das passiert, obwohl in anderen Ländern Menschen verhungern.
Ständig finden in unserer Welt Verhandlungen und Konferenzen statt, die verhindern sollen, dass die Völker noch mehr aus dem Gleichgewicht geraten. Seit Jahren und Jahrzehnten arbeitet man am Weltfrieden. Trotzdem brechen ständig Kriege aus, die unsägliches Leid in den Völkern anrichten.
Ja, dann kann man das auch noch etwas näher betrachten: Diebstahl. Viele Menschen hier im Saal wagen sich abends nicht mehr auf die Straße, weil sie Angst haben, überfallen zu werden. Heute müssen sogar junge Menschen im Alter von 15, 18, 20 oder 25 Jahren Angst haben, tagsüber überfallen zu werden und ihnen das Geld abgenommen wird.
Denken wir an die Morde und Massaker. Aber denken wir auch an die Schicksale in Familien, wo Väter ihre Kinder erschießen – und das nicht irgendwo in einem anderen Land, sondern hier in der Schweiz. Man könnte hier unbegrenzt weitermachen.
Die Welt scheint immer mehr aus den Fugen zu geraten. Orientierungs- und ziellos rast der Zug Menschheit durch die Zeit dem Abgrund entgegen.
Dürrenmatts Erzählung als Spiegel der Menschheit
Dürrenmatt entwarf eine Erzählung über einen vierundzwanzigjährigen Mann, der eine zweistündige Bahnfahrt unternimmt, um in Zürich an der Universität ein Seminar zu besuchen. Dabei sagt er, dass er das Seminar eigentlich gar nicht besuchen wollte, aber trotzdem nach Zürich gefahren ist. Die Geschichte heißt „Der Tunnel“.
Dieser 24-Jährige besteigt also den Zug. Nach Burgdorf taucht der Zug in einen kleinen Tunnel ein, einen Tunnel, den dieser Mann bei seinen vielen Fahrten nach Zürich nie beachtet hatte, weil er so kurz war. Doch plötzlich fällt ihm der Tunnel auf, denn es scheint ihm, als sei er doch länger, als er je gedacht hätte. Oder saß er gar im falschen Zug? Er kann sich nicht erinnern, dass er auf dieser Strecke einen so langen Tunnel schon einmal bemerkt hätte.
Wenn der Tunnel so lang wäre, denkt er, müsste er ihn ja eigentlich kennen. Dann wäre das ja ein sehr bedeutungsvoller Tunnel. Schließlich befand sich der Zug nun bei rasender Fahrt seit bald fünfzehn Minuten in diesem Tunnel. Er scheint aber der einzige im Zug zu sein, der sich über diese Tatsache beunruhigt.
So macht er sich auf den Weg zum Zugführer, um sich über die Sache Klarheit zu verschaffen. Der Zugführer ist auch ein bisschen erstaunt über diese Situation, will den Mann aber beruhigen. Er sagt: „Mein Herr, ich habe Ihnen wenig zu sagen. Wie wir in diesen Tunnel geraten sind, weiß ich nicht, ich besitze dafür keine Erklärung. Doch bitte ich Sie zu bedenken: Wir bewegen uns auf Schienen. Der Tunnel muss also irgendwohin führen. Nichts beweist, dass mit dem Tunnel etwas nicht in Ordnung ist, außer natürlich, dass er nicht aufhört.“
Plötzlich merken sie, wie sich der Zug beginnt, abwärts zu neigen. Hinten geht die Tür zum Speisewagen auf. Dort scheint das Licht zu leuchten, und Menschen sind da drin, die einander zutrinken. Der Zug nimmt an Geschwindigkeit zu, dem Abgrund entgegen. Der 24-Jährige denkt: „Wir saßen noch in unseren Abteilen und wussten nicht, dass schon alles verloren war.“
Das ist Finsternis, und die Menschheit merkt vielleicht noch, dass mit der Richtung etwas nicht stimmen kann. Aber der Zug rast in atemberaubender Geschwindigkeit durch diese Zeit.
Die Orientierungslosigkeit der modernen Welt
Der westliche Mensch lebt selbst in einem ungeheuren Tempo. Alles, was uns heute möglich ist, wollen wir auskosten. Wenn das Leben mit dem Tod ein endgültiges Ende findet, wie viele glauben, wird dieses Leben zur letzten Gelegenheit für den Menschen. Dadurch fühlt er sich gedrängt, möglichst viel zu erleben. Wer meint, nur einmal zu leben, fühlt sich gezwungen, möglichst wenig zu verpassen.
Das lässt sich an einem einfachen Beispiel verdeutlichen: dem Fernseher mit seinen Fernbedienungen. Früher, als der Fernseher neu aufkam, gab es das Schweizer Fernsehen. Dort gab es nur bestimmte Sendezeiten. Später kamen die deutschen Sender Deutschland 1 und 2 hinzu. So hatte man zwischen drei Sendern zu wählen – und das nur zu begrenzten Zeiten.
Heute gibt es ein riesiges Angebot an Sendern rund um die Uhr. Man kann 24 Stunden am Tag fernsehen. Nun gibt es das sogenannte Switcher-Phänomen: Menschen sitzen vor dem Fernseher, drücken schnell die Fernbedienung, schauen zwei Minuten, vielleicht etwas länger, und wechseln dann zum nächsten Sender, dann zum nächsten. So schauen manche Menschen drei oder vier Filme gleichzeitig.
Wer die Wahl hat, hat die Qual – so zeigt sich das Problem des heutigen Menschen sehr deutlich. Man hat so viel zu erleben, dass man gar nicht mehr weiß, wo man leben soll. Man lebt am Leben vorbei. Man schaut zehn Filme gleichzeitig und versteht keinen wirklich. Alles bleibt oberflächlich. Die Geschwindigkeit des Lebens versucht, alles zu erfassen, weil man ja etwas verpassen könnte. Gerade deshalb verpasst man das Wesentliche.
Wenn dieses Leben die einzige Gelegenheit ist, dann steigt die Verlustangst des Menschen ins Unerträgliche. Der Mensch unserer Zeit wird von der Zeit gejagt und fährt mit dem Zug der Menschheit in den Abgrund.
Die Banalität als Werkzeug des Teufels
So lässt sich in einer zeitkritischen Analyse, die nicht aus einem christlichen Verlag stammt, feststellen: Der Teufel will sein Opfer mit oberflächlicher Vaterrolle abspeisen. Denn Banalität ist des Teufels Metier. Er hat die Eile erfunden, um sicherzugehen, dass das Denken, Zweifeln und Fragen unterbleibt.
Ein bekannter Buchtitel bringt es auf den Punkt: Wir amüsieren uns zu Tode. Wir amüsieren uns zu Tode, leben in den Tag hinein und wissen nicht, wohin der Zug fährt. Der Abgrund kommt.
In den Sprüchen heißt es: Manchem scheint ein Weg recht, aber zuletzt bringt er ihn zu Tode (Sprüche 14,12). Sehen wir hier, wie der Stuhl rückwärts steht, dem Abgrund abgekehrt. Im Speisewagen drängt man sich zusammen, und der Zug fährt in den Abgrund.
Das ist Finsternis in dieser Welt: Der Mensch weiß gar nicht, wohin er fährt. Es gibt aber auch die anderen, nicht nur die Vergnügten. Es gibt auch die Kämpfer mit viel Enthusiasmus.
Sie kämpfen um das Leben, bauen sich ihr Haus auf, ihr Leben. Sie suchen Anerkennung und Bestätigung, kämpfen und wollen etwas erreichen. Aber plötzlich, plötzlich kehrt sich das Leben, das man so aufgebaut hat.
Es hält nicht mehr, die Flicken brechen durch, das Haus, das Lebenshaus, kracht zusammen. Plötzlich fällt alles auseinander. Auf einmal funktioniert das Leben nicht mehr so, wie man es zu funktionieren machen wollte.
Zum Beispiel dann, wenn die Kündigung kommt, oder wenn die Ehe zerbricht. Für einige ist es auch der Zusammenbruch der Börsenkurse – für sie ist die Welt kaputt. Die Werte, auf die sie setzten, fallen über sie herab.
Ein Beispiel, das das sehr deutlich macht, findet sich in der Offenbarung, wo es um die Hure Babel geht. Dort heißt es, wie sich die Kaufleute über den Zerfall von Babel grämen.
Ihre ganzen Werte stürzen in sich zusammen, und sie müssen zusehen, wie alles vor ihren Augen kaputtgeht. Das Fiasko des Lebens.
Die Sinnfrage und die Leere des Lebens
Und dann fragt man sich vielleicht: Was ist der Sinn des Lebens? Die Menschheit lebt tatsächlich in der Finsternis. Die Menschen sind verblendet durch Dinge, die sie als erstrebenswert betrachten. Doch wenn sie diese erreicht haben, bleiben sie dennoch leer zurück – das ist das Verrückte daran.
Sie streben immer noch nach diesem Posten und jenem Posten. Sobald sie einen erreicht haben, geht es weiter und weiter. Man ist nie zufrieden. Warum? Weil die Leere immer in einem bleibt.
Diese Leere und Orientierungslosigkeit fand in diesem Jahr starken Ausdruck, als Diana in Paris tödlich verunglückte. Eine Welle der Erschütterung ging über die ganze Welt. Sie, die im Leben scheinbar unbegrenzte Möglichkeiten hatte, war gerade wieder im Aufbruch, um das Leben – so wie man es nennt – richtig auszukosten. Sie, die das verwirklichte, wovon wir träumen, wurde jäh aus dem Leben herausgerissen.
Menschen weinten, die sonst kaum geweint hätten, wenn sie Todesanzeigen im Taktblatt oder im Tagesanzeiger lesen. Sie waren erschüttert über den plötzlichen Tod eines hoffnungsvollen Menschen. Damit weinten sie nicht nur um Diana und brachten ihr Blumen. Im Grunde standen sie vor ihrem eigenen Grab und wurde ihnen deutlich, wie aussichtslos ihr Leben ist.
Sie wurden von der Wirklichkeit des Lebens ergriffen. Da stirbt ein Mensch, und was ist jetzt mit dem Land, mit dem großen Reichtum? Was ist mit den Hoffnungen, was mit dem, was Diana verkörperte? Alles ist weg. Und was ist dann mit meinem Leben?
Wenn der Mensch in sein Grab schaut, in das er einmal kommen wird, brechen viele Fragen auf. Vieles wird deutlich. Dann wird die Orientierungslosigkeit und Ziellosigkeit greifbar. Vor diesem Gedanken flieht der Mensch – er flieht!
Wenn er nach Hause kommt, den Fernseher einschaltet und stundenlang durch die Programme zappt, flieht er. Er flieht, weil er diese Orientierungslosigkeit und Ziellosigkeit nicht aushält. Am Ende bleibt er leer zurück.
Paulus als Beispiel für die Begegnung mit dem Licht
Als Christen leben wir in dieser finsteren Welt, doch unser Leben basiert auf einer anderen Grundlage.
Paulus gehörte zu den Menschen, die ihr Leben nicht durch Vergnügen gestalten wollten. Im Gegenteil, er war ein Eiferer par excellence. Er war ein religiöser Eiferer und übertraf in seinem Eifer viele seiner Altersgenossen. Er war ein Musterschüler, dem Gott keineswegs gleichgültig war. Mit ganzer Kraft setzte er sich für das jüdische Gesetz ein. Wenige unter uns könnten seinem Eifer Schritt halten oder ihm das Wasser reichen.
Er war wirklich mit ganzer Kraft dabei, ein Mensch, der das Leben bewältigen und etwas aus ihm machen wollte. Er freute sich sogar an der Steinigung des Stephanus. Zudem ergriff er die Initiative, um den Christen in Damaskus nachzugehen und sie vor Gericht zu bringen. Er sorgte selbst dafür, dass er die entsprechenden Bevollmächtigungen erhielt. Er eiferte für seinen Gott.
Gerade Paulus sagt den Korinthern – und wer eine Bibel dabei hat, kann gerne diesen Vers nachschlagen –, im 2. Korintherbrief, Kapitel 4, Vers 6: Gott, der sprach: „Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten“, hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben. Dadurch entsteht durch uns die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu.
Paulus beschreibt hier, dass in seinem Leben ein Licht aufgegangen ist. Sein religiöser Eifer war Fanatismus. Damit bewegte er sich in der Finsternis. Er meinte zwar, die Wahrheit erkannt zu haben und setzte mit ganzer Kraft darauf, doch er war in der Finsternis. Denn in der Finsternis lässt sich zwar sehr überzeugt leben.
Das Bild vom Nebel und der Sonne als Metapher
Das ist mir einmal sehr eindrücklich in einem Skilager geblieben. Wir waren in Lungen, und nach Schönbühl fährt man ja mit der Bahn hinauf. Die ganze Woche herrschte schlechtes Wetter, Nebel, immer eine Nebeldecke.
Wir überlegten, was wir tun sollten. „Bleiben wir doch unten“, dachten wir, „was wollen wir da oben, wenn das Wetter so schlecht ist?“ In Lungen konnten wir gut leben, fühlten uns sicher und sahen alles. Wir konnten unser Leben organisieren. Trotzdem fuhren wir mit der Bahn nach Schönbühl hinauf.
Als wir durch die Nebeldecke fuhren, ließen wir sie plötzlich hinter uns. Oben schien die Sonne. Unten sahen wir nur noch die Finsternis, den Nebel. Dieses Bild ist mir bis heute nachgegangen. Jeden Tag, wenn wir gingen, war es dasselbe: Man überlegte, ob man fahren sollte oder nicht, und dann fuhren wir hinauf. Plötzlich standen wir in strahlender Sonne – das schönste Wetter, das man sich vorstellen kann. Blauer Himmel, wunderbarer Schnee.
Im Nebel lässt es sich gut leben. Man kann den Eindruck haben, auf sicherer Fahrt zu sein und an einem guten Ort. Doch man hat das Licht noch nicht gesehen. Als wir dann in der Sonne waren und auf das Nebelmeer hinunterblickten, sah das finster aus. Unten sahen wir nichts mehr, während wir im Nebel noch alles sehen konnten.
So erging es auch Paulus. Er war überzeugt von seinem Lebensstil und davon, wirklich im Dienst Gottes zu stehen. Paulus nahm die Ernsthaftigkeit seiner jüdischen Brüder ernst. Er sagte nicht, dass sie leichtfertig oder liederlich handelten. Vielmehr bezeugte er, dass sie Eifer für Gott hatten. Er bestreitet nicht, dass sie eiferten oder sich aufopferten, aber es fehlte ihnen die Einsicht.
Paulus verglich, was ihm in seinem Leben geschah, mit dem Schöpfungsakt Gottes. Er schreibt vom Gott, der sprach: „Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten.“ Dabei bezieht er sich auf den ersten Schöpfungsakt Gottes. Paulus lehnt sich an den Bericht im ersten Buch Mose an, wo es heißt: „Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe, und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser, und Gott sprach: Es werde Licht.“
Was im Leben des Paulus geschah, gleicht einer Neuschöpfung. Wie Gott die Welt erschuf, so schuf er im Leben des Paulus eine neue Wirklichkeit. Diese neue Wirklichkeit entstand in der Begegnung mit Jesus Christus, dem Licht der Welt, das sein Leben erleuchtete. So entstand etwas ganz Neues.
Deshalb schreibt Paulus im selben Brief ein Kapitel später: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur, eine neue Schöpfung.“ Seine Anlehnung an den Schöpfungsbericht ist also bewusst. Der, der gerufen hat: „Es werde Licht“, hat Licht in sein Leben gegeben. Er hat aus ihm eine neue Schöpfung gemacht. Es ist ein Schöpfungsakt Gottes.
Das Licht in unseren Herzen ist das Zeichen dafür: Das Alte ist vergangen, siehe, es ist Neues geworden. Jesus Christus schafft neues Leben, einen neuen Menschen. Ein Schöpfungsakt geschieht an denen, die an Jesus glauben. Gott macht durch Jesus das Leben wirklich neu.
Er macht nicht aus schlechten Menschen nur bessere Menschen, sondern er verwandelt einen verlorenen, orientierungslosen Menschen, der dem Abgrund entgegen treibt, in einen Menschen, der Ziel und Sinn im Leben kennt. Der weiß, wem er gehört und wohin er gehen wird. Der nicht ratlos vor seinem Grab steht, sondern dem Sog der Finsternis nicht ausgeliefert ist.
Eine neue Schöpfung Gottes – das ist die tiefste Überzeugung der Heiligen Schrift: Wer an Jesus glaubt, ist eine neue Schöpfung Gottes. Wer Jesus kennt, ist ein neues Geschöpf, von neuem geboren, ein veränderter Mensch, und nicht nur ein etwas korrigierter Mensch.
Dies geschieht einzig und allein in der Erkenntnis von Jesus Christus. Im Angesicht Jesu kommt dieses Licht in unser Leben. Paulus betont diese Ausschließlichkeit auch gegenüber den Korinthern im ersten Brief. Er weist sie darauf hin, dass die Juden verstockt sind, wenn sie das Alte Testament lesen. Er sagt, dass bis auf den heutigen Tag eine Decke über dem Alten Testament liegt, wenn sie es lesen, weil sie nur in Christus abgetan wird.
Aus dieser Finsternis kommt man nur durch Christus. Nur in Christus wird die Decke von uns genommen, die uns zudeckt und in dieser Finsternis leben lässt. Diese Finsternis macht unser Leben kurzsichtig. Durch Jesus kommt Licht in unser Leben, und das Leben erhält Orientierung und Ziel.
Was einst erstrebenswert schien, wird entlarvt als das, was es wirklich ist: irreführende Trugbilder. Jesus will uns nicht in dieser Orientierungslosigkeit und Verlorenheit lassen. Er sagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.“
Gott ist jedoch kein Licht, das blendet. Das Licht Gottes ist nicht wie ein Scheinwerfer, der uns blendet, so dass wir nichts mehr sehen, oder wie ein Blitzlicht, das uns dauernd blendet und Orientierung unmöglich macht. Es ist ein Licht, das scheint, ein Licht, das einlädt.
Ich kann auf dieses Licht zugehen oder mich von ihm abwenden. So sagt Jesus: „Das ist das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse. Wer Böses tut, der hasst das Licht und kommt nicht zum Licht.“
Das Licht bedrängt nicht, sondern lädt ein. Wer sich nicht zum Licht bekehrt, tut dies, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Werke in Gott getan sind.
Wer noch nicht zum Licht gekommen ist, dem wird gesagt: Komm! Dein Leben wird eine neue Orientierung und eine neue Qualität bekommen. Darum ist Jesus in diese Welt gekommen und darum ist er für unsere Sünden am Kreuz gestorben. Darum feiern wir Weihnachten.
Jesus sagt: „Ich bin in die Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an mich glaubt und mir vertraut, nicht in der Finsternis bleibe.“ Licht in unseren Herzen ist Weihnachten. Neue Kreaturen zu sein, eine neue Schöpfung Gottes – das ist die Botschaft von Weihnachten: von der Finsternis zum Licht.
Dieses Bild greift die Schrift vielfach auf, um zu zeigen, wer Jesus ist und was Gott in dieser Welt getan hat. Die Schrift spricht davon, dass die Finsternis in unserer Welt Orientierungslosigkeit bedeutet. Finsternis heißt, dass der Mensch nicht weiß, wohin er eigentlich geht.
Finsternis bedeutet, dass der Mensch für sich lebt und sich abrackert, am Ende aber mit leeren Händen dasteht und nicht weiß, was das Leben wirklich bedeutet. In diese Finsternis, in diese Orientierungslosigkeit kommt Jesus mit seinem Licht und gibt Orientierung.
Er gibt Licht in unsere Herzen. Verändertes Leben durch Jesus bedeutet neues Leben, eine neue Schöpfung. Wir fahren dann nicht wie der Zug in Dürrenmatts Erzählung unaufhaltsam ins Verderben, sondern wir sind gerettet. Wir sind vom Zug abgesprungen und leben in einer ganz anderen Wirklichkeit.
Dürrenmatt hat mit seiner Erzählung vom Tunnel die Situation der Menschheit sehr prägnant erfasst – nur die Lösung hat er nicht. Die Lösung ist Jesus, das Licht der Welt. Er nimmt uns aus diesem Zug, der ins Verderben fährt.
Licht ist in unsere Herzen gekommen, wie Paulus sagt. Das ist das, wonach sich die Menschen eigentlich sehnen. Und das, was sie suchen, bekommen sie geschenkt durch den Glauben und das Vertrauen zu Jesus Christus. Das ist Weihnachten.
Weihnachten ist nicht einfach das Kind in der Krippe, sondern Weihnachten ist das Licht, das in die Welt gekommen ist und das Licht, das in mein Leben kommen will. Weihnachten geschieht nicht nur dort, wo Jesus seinen Platz fand, in Bethlehem, sondern Weihnachten findet heute dort statt, wo Jesus Platz in meinem Herzen findet und wo sein Licht mein Leben bestimmt.
Das ist das Licht, das wir brauchen. So sollen uns die Lichter sagen, die wir überall sehen – in Dörfern, Städten und Häusern: Jesus hat mein Leben hell gemacht. Er hat mich aus der Orientierungslosigkeit herausgenommen. Nun darf ich Ziel und Sinn meines Lebens kennen.
Manchmal ist das Problem, dass wir, wenn wir schon lange im Glauben stehen, uns gar nicht mehr bewusst sind, welchen Reichtum wir haben. Wir können zielorientiert leben. Oft können wir uns gar nicht mehr vorstellen, wie hilflos und orientierungslos ein Mensch in der Finsternis ist.
Manchmal beneiden wir sogar noch diesen Lebensstil und vergessen, was wir geschenkt bekommen haben. Wir vergessen, wie dieses Leben endet. Jedes Haus, das ohne Jesus gebaut wird, ist ein Kartenhaus, das am Ende zusammenfällt.
Eine neue Schöpfung gibt es nur in Christus. Er ist das Licht der Welt. Nun brauche ich mich nicht mehr nach den Werten dieser Welt zu richten und ihnen zu gehorchen. Es lohnt sich, mit und für Jesus zu leben. Es lohnt sich, auf Jesus zu hören und ihm zu vertrauen. Er ist unser Licht auf dem Weg.
Ich möchte mit einer Liedstrophe zum Schluss kommen:
Licht bricht durch in die Dunkelheit,
bahnt den Weg in die Ewigkeit.
Leben strömt auch in unsere Zeit,
Jesus Christus ist da.
Darum strömt Licht und Leben in unsere Zeit, Jesus Christus ist da.
Wir beten: Vater, ich möchte dir danken, dass du deinen Sohn in diese Welt gesandt hast als ein Licht. Ein Licht, das so nötig ist, zu jeder Zeit und auch heute. Ich danke dir, Herr Jesus, dass dein Licht auch heute noch strahlt.
Es ist unser Wunsch, dass viele Menschen, die so orientierungslos und hilflos leben – auch wenn sie eine Zeit lang erfolgreich sind, doch dann, wenn die Wirklichkeit kommt, auch die Erschütterung erleben – dir begegnen.
Hilf, dass wir selbst das Licht, das du in unserem Leben gegeben hast, weitergeben, verkündigen und bekannt machen. Dass das Licht in uns wirklich strahlt. Dass wir uns von deinem Licht leiten lassen, auf dich hören und uns an dir orientieren.
Dass Menschen in unserem Leben sehen, dass wir eine Gelassenheit, eine Ruhe und eine Fülle haben, die sie vermissen, weil sie in der Finsternis leben und im Zug sitzen, der in den Abgrund fährt. Doch dein Licht leuchtet bis heute über der Menschheit.
So lasse es auch in diesen Tagen erstrahlen, damit noch viele Menschen zu dir, Herr Jesus, finden – du, das Licht der Welt. Denn du selbst hast gesagt, dass es dein Wunsch ist, dass wir nicht in der Finsternis leben, sondern im Licht, und dass wir das ewige Leben haben.
Die ausschließliche Kraft des Lichts Christi
Das geschieht einzig und allein in der Erkenntnis von Jesus Christus. Im Angesicht Jesu kommt dieses Licht ins Leben.
Paulus betont diese Ausschließlichkeit auch gegenüber den Korinthern im ersten Brief. Er weist sie darauf hin, dass die Juden verstockt sind, wenn sie das Alte Testament lesen. Denn er sagt ihnen: Bis auf den heutigen Tag bleibt eine Decke unaufgedeckt über dem Alten Testament, wenn sie es lesen. Diese Decke wird nur in Christus abgetan.
Aus dieser Finsternis kommt man nur durch Christus. Nur in Christus wird die Decke von uns genommen, die uns zudeckt und in dieser Finsternis leben lässt. Diese Finsternis macht unser Leben kurzsichtig.
Durch Jesus kommt Licht in unser Leben. Das Leben bekommt Orientierung und Ziel. Was anstrebenswert schien, wird entlarvt als das, was es wirklich ist: nämlich irreführende Trugbilder.
Jesus will uns nicht in dieser Orientierungslosigkeit und Verlorenheit lassen. Er sagt: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.
Gott ist aber nicht ein Licht, das blendet. Das Licht Gottes ist nicht wie ein Scheinwerfer, der uns so stark bescheint, dass wir nichts mehr sehen. Es ist auch nicht wie ein Blitzlicht, das uns dauernd blendet, sodass wir uns gar nicht orientieren können.
Vielmehr ist es ein Licht, das scheint und einlädt. Ich kann auf dieses Licht zugehen oder mich von ihm abwenden.
So sagt Jesus: Das ist das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse. Wer Böses tut, der hasst das Licht und kommt nicht zum Licht.
Das Licht bedrängt also nicht, sondern lädt ein. Wer aber nicht zum Licht kommt, tut dies, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden.
Wer jedoch die Wahrheit tut, der kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Werke in Gott getan sind.
Die Einladung des Lichts zu neuem Leben
Komm doch, wenn du noch nicht zu diesem Licht gekommen bist. Dein Leben wird eine neue Orientierung und eine neue Qualität bekommen. Darum ist Jesus in diese Welt gekommen. Darum ist er für unsere Sünden am Kreuz gestorben.
Darum feiern wir eigentlich Weihnachten. Jesus sagt: „Ich bin in die Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an mich glaubt, wer mir vertraut, nicht in der Finsternis bleibe.“ Licht in unseren Herzen ist Weihnachten.
Neue Kreaturen zu sein, eine neue Schöpfung Gottes – das ist die Botschaft von Weihnachten. Von der Finsternis zum Licht. Ein Bild, das die Schrift oft aufgreift, um zu zeigen, wer Jesus ist und was Gott in dieser Welt getan hat.
Die Schrift spricht davon, dass die Finsternis in unserer Welt die Orientierungslosigkeit ist. Finsternis bedeutet, dass der Mensch gar nicht weiß, wohin er eigentlich geht. Finsternis bedeutet, dass der Mensch für sich lebt und sich abrackert, aber am Ende mit leeren Händen dasteht und gar nicht weiß, was dieses Leben eigentlich zu bedeuten hat.
In diese Finsternis, in diese Orientierungslosigkeit, kommt Jesus mit seinem Licht und gibt Orientierung. Er gibt Licht in die Herzen. In unseren Herzen muss das Licht kommen.
Das neue Leben als Ausstieg aus dem Zug ins Verderben
Verändertes Leben durch Jesus bedeutet neues Leben, eine neue Schöpfung. Wir fahren dann nicht mehr wie der Zug in Dürrenmatts Erzählung mit der Menschheit unaufhaltsam ins Verderben. Stattdessen sind wir gerettet, wir sind vom Zug abgesprungen und leben in einer ganz anderen Wirklichkeit.
Dürrenmatt hat mit seiner Erzählung vom Tunnel die Situation der Menschheit sehr prägnant und deutlich erfasst. Nur die Lösung hat er nicht gezeigt. Die Lösung ist Jesus, das Licht der Welt. Er nimmt uns aus diesem Zug, der ins Verderben fährt.
Licht ist in unsere Herzen gekommen, wie Paulus sagt. Das ist das, wonach sich die Menschen eigentlich sehnen. Und das, wonach sich die Menschen sehnen, bekommen sie geschenkt durch den Glauben, das Vertrauen zu Jesus Christus.
Das ist Weihnachten. Weihnachten ist nicht einfach das Kind in der Krippe. Weihnachten ist das Licht, das in die Welt gekommen ist und das Licht, das in mein Leben kommen will.
Weihnachten geschieht nicht nur dort, wo Jesus seinen Platz fand, in Bethlehem. Weihnachten findet heute dort statt, wo Jesus Platz findet in meinem Herzen und wo das Licht von ihm mein Leben bestimmt.
Das ist das Licht, das wir brauchen.
Die Bedeutung des Lichts für unser Leben heute
So sollen uns die Lichter, die wir überall sehen – in Dörfern und Städten, in unseren Häusern – sagen: Jesus hat mein Leben hell gemacht. Er hat mich aus der Orientierungslosigkeit herausgenommen. Nun darf ich Ziel und Sinn meines Lebens kennen.
Manchmal besteht das Problem, das wir haben, wenn wir schon lange im Glauben stehen, darin, dass wir uns gar nicht mehr bewusst sind, welchen Reichtum wir besitzen. Wir können zielorientiert leben. Oft können wir uns gar nicht mehr vorstellen, wie ein Mensch in dieser Finsternis lebt – orientierungslos und hilflos.
Vielleicht kommt es sogar vor, dass wir diesen Lebensstil beneiden und vergessen, was wir beschenkt bekommen haben. Wir übersehen, welches Ende dieser Lebensstil nimmt. Jedes Haus, das ohne Jesus gebaut wird, ist ein Kartenhaus, das am Schluss zusammenfällt.
Neue Schöpfung gibt es nur in Christus. Er ist das Licht der Welt. Nun brauche ich mich nicht mehr nach den Werten dieser Welt zu richten und ihnen zu gehorchen. Es lohnt sich, mit und für Jesus zu leben. Es lohnt sich, auf Jesus zu hören und ihm zu vertrauen. Er ist unser Licht auf dem Weg.
Abschlussgebet und Segen
Ich möchte mit einer Liedstrophe zum Schluss kommen:
Licht bricht durch in die Dunkelheit,
bahnt den Weg in die Ewigkeit.
Leben strömt auch in unsere Zeit,
Jesus Christus ist da.
Darum strömt Licht und Leben in unsere Zeit,
Jesus Christus ist da.
Wir beten: Vater, ich möchte dir danken, dass du deinen Sohn in diese Welt gesandt hast, als ein Licht. Ein Licht, das so nötig ist, zu jeder Zeit und auch heute.
Und ich danke dir, Herr Jesus, dass dein Licht auch heute noch strahlt. Es ist unser Wunsch, dass viele Menschen, die so orientierungslos und hilflos leben – auch wenn sie eine Zeit lang erfolgreich sind – doch dann, wenn die Wirklichkeit kommt und die Erschütterung eintritt, dir begegnen.
Hilf uns, dass wir selbst das Licht, das du in unserem Leben gegeben hast, weitergeben, verkündigen und bekannt machen. Lass das Licht in uns wirklich strahlen.
Lass uns uns von deinem Licht leiten, auf dich hören und uns an dir orientieren.
Möge man in unserem Leben sehen, dass wir eine Gelassenheit, eine Ruhe und eine Fülle haben, die sie vermissen, weil sie in der Finsternis leben. Weil sie im Zug sitzen, der in den Abgrund fährt. Doch dein Licht leuchtet bis heute über der Menschheit.
So lasse es auch in diesen Tagen erstrahlen, damit noch viele Menschen zu dir, Herr Jesus, finden – du, das Licht der Welt. Denn du selbst hast gesagt, dass es dein Wunsch ist, dass wir nicht im Finstern leben, sondern im Licht, dass wir das ewige Leben haben.