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Wenn ich im Dunkeln sitze - Jesus macht es licht

19.12.2012Jesaja 60,1-2

Wertschätzung der Bibelstunde und Adventstraditionen

Das berührt mich sehr. So etwas habe ich in einer Gemeinde bisher noch nie erlebt: eine Bibelstunde in dieser Form. Die Bibelstunden sind das Herzstück einer Gemeinde. Gottesdienste werden oft gefeiert, und das ist wunderbar. Doch in vielen Gemeinden sind die Bibelstunden bereits aufgegeben worden. Umso schöner ist es, dass Sie dieses herrliche Zusammentreffen hier nutzen – gerade auch angesichts der vielen Termine, die jetzt vor Weihnachten anstehen, um gemeinsam unter dem Wort Gottes zusammenzukommen.

Ich bin viel in der Welt unterwegs gewesen und habe dabei immer wieder beobachtet, dass es in Deutschland etwas ganz Besonderes ist, wie man den Advent feiert. Alle kennen die Adventssonntage, doch das Feiern dieser Sonntage hängt eng mit der großen Tradition und der großen Adventsverheißung aus dem Alten Bund zusammen. Diese wird uns immer wieder lebendig, zum Beispiel durch die Gestalt von Johannes dem Täufer, den Einzug Jesu in Jerusalem und all die Gedanken, die wir in diesen Adventstagen bedenken.

Deshalb möchte ich Sie bitten, gerade in diesen Tagen ganz besonders wach zu sein. Wir beobachten, wie alle Menschen um uns herum – egal wie gottlos sie auch sein mögen – von der Weihnachtsfreude berührt sind. Urteilen Sie nicht zu schnell negativ über sie. Die Leute können doch nichts anderes tun, als jetzt die Einkaufsmeilen zu bevölkern und einzukaufen. Aber sie wissen in diesen Tagen, worauf es wirklich ankommt.

Wissen Sie, dass es in der Welt ganz anders aussieht? Dass es in der Dritten Welt keine Geschenke zu Weihnachten gibt? Ich habe das nie erlebt, weder in Afrika noch in Asien, dass man sich zu Weihnachten etwas schenkt. Bei uns ist das Schenken zu einer Last geworden. Doch was in der Dritten Welt üblich ist: Am Heiligen Abend und am Christfest verlässt die Gemeinde ihre Kirchen und zieht auf die Marktplätze, um das Evangelium von Jesus der Welt zu verkünden.

„Euch ist der Heiland geboren“ – das sind die großen Evangelisationsereignisse der Gemeinden. Das müssen wir der Welt sagen.

Die Bedeutung des Lichts im Alten Bund und in der Adventszeit

Und ganz besonders, wenn es um diese Bilder geht, um das Licht heute Abend, klingt das natürlich wunderschön im Alten Bund an. Es ist ja eine Verheißung, die eigentlich eine Endzeit-Verheißung ist. So wird es sein im vollkommenen Gottesreich: die Herrlichkeit Gottes.

Dann haben wir die Losung, die wir heute noch aus dem gleichen Kapitel haben: „Der Herr wird ein ewiges Licht sein, und dein Gott wird ein Glanz sein. Die Sonne wird nicht mehr untergehen, und dein Mund wird nicht den Schein verlieren. Der Herr wird ein ewiges Licht sein, und die Tage deines Leidens sollen ein Ende haben.“

Wir haben in diesen Tagen eine ganz wichtige Aufgabe. Wir dürfen nicht bei diesen einfachen Bildern vom Licht stehen bleiben. So schön es ist, dass wir uns Kerzen anzünden – ich war gestern überwältigt, als ich die schöne Dekoration hier im Haus sah. Es ist ja wunderbar, wie es leuchtet. Aber das Wichtige ist, dass wir den Menschen sagen, warum wir diese Lichter anzünden und wie das mit dem Lichtwerden ist.

Denn der größte Irrtum bei den Menschen, mit denen wir zusammenleben, ist, dass sie meinen, wir könnten dieses Licht selbst machen oder wir seien dieses Licht. Das findet man sogar bei vielen Christen, die sagen: „Ja, das bin ich doch, ich will ein Lichtträger sein, ich will Freude machen in diesen Tagen.“

Die Realität der Finsternis in der Welt und im Leben

Und deshalb möchte ich mit dem zweiten Teil dieses Wortes beginnen, der nicht im Kanon enthalten ist: „Siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich.“ Ist das denn wahr? Ja, wir sind doch alle schockiert über die 27 Opfer des Amokschützen. Ist das wirklich möglich?

Und wenn man alle Waffen der Welt verbieten würde – gibt es in unserer Welt wirklich das Böse, das triumphiert? Man muss nur ein Kindergesicht ansehen. In meinem Dienst in der Gemeinde war es mir immer besonders schrecklich, wenn ich Kinder beerdigen musste.

Gehen Sie zum Beispiel einmal in eine Kinderklinik und besuchen Sie die Leukämieabteilung. Dort liegen Kinder von acht, neun Monaten. Da kann man nur noch weinen und sich fragen: In welcher Welt leben wir eigentlich? Finsternis bedeckt das Erdreich.

Gehen Sie auch einmal in die Psychiatrie. Ich habe einen Freund, der mich oft begleitet hat und der am Reichsgotteswerk vorsteht. Seine Frau leidet seit 50 Jahren an Depressionen und ist nun seit über anderthalb Jahren in einer psychiatrischen Klinik. Da kann ich nicht mehr weitersprechen. Finsternis bedeckt das Erdreich und verdunkelt die Völker.

Jetzt können Sie alle aufzählen, die unter Schmerzen leiden. Wir meinen oft, wir könnten das Leiden mit einem schnellen Wort, einer Karte, einer Kassette oder einer Flötengruppe vertreiben. Zunächst einmal beugen wir uns diesem Leiden. Wir sind in eine Welt hineingestellt, die dieses Leiden verdrängt.

Ganz besonders unsere Christenheit in unserem Land verdrängt das Leiden. Sie tut so, als wären Wellness, Lust, Freude, Glück und Gesundheit alles, was zählt. Diese schreckliche Verfälschung biblischer Aussagen treibt sich bis hinein in unsere Gemeinden herum, als ob Jesus alles Leid wegnehmen müsste.

Das Leid und die Realität biblischer Erfahrungen

Wo gibt es das, wo die Bibel voll ist von Leid? Wo ein Hiob sagt: „So merkt doch endlich, dass Gott mir Unrecht getan hat und mich mit seinem Jagdnetz umgeben hat. Er hat mir meinen Weg vermauert, dass ich nicht hinüber kann, und hat Finsternis auf meinen Steg gelegt. Er hat mir mein Ehrenkleid ausgezogen und die Krone von meinem Haupt genommen. Er hat mich zerbrochen um und um.“

Und das leiden viele Christen durch.

Dann denken wir natürlich an die große Schande derer, die heute in iranischen Gefängnissen sind, bloß weil sie als Muslime zu Jesus gefunden haben. Sie haben das Todesurteil. Das ist nicht das Schlimmste, sondern dass man sie quält und foltert. Sie widerrufen nicht, sondern sagen: „Ich kann von Jesus nicht lassen.“

Herr, kannst du dieses Leiden dieser Welt so lassen?

Und ich bin so froh, dass Jesus gelitten hat, als er in dieser Welt war und dieses Leid gesehen hat, das um uns her ist.

Wenn Sie einmal denken an das wirtschaftliche Chaos in vielen Ländern, an die unendliche Armut: 1,3 Milliarden Menschen können nie in ihrem Leben ein Glas sauberes Wasser trinken. Eine Million Menschen – und da sterben die Kinder weg wie Mücken, nur weil sie die Infekte in sich hineinsaugen.

Wir tun so, als ob wir es ändern können. Wir können es doch gar nicht ändern. Es wird mit jedem Tag nur schlimmer. Und sogar durch die Entwicklungshilfe wird es oft noch schlimmer.

Und die Korruption und die Seuchen und der Abgrund – und am allerschlimmsten die geistliche Finsternis, die Magie und der Aberglaube und der Dämonenkult und was alles bei uns da ist in unserer Welt.

Siehe: „Finsternis bedeckt das Erdreich und dunkelt die Völker.“

Die Ohnmacht des Menschen und Gottes Verheißung des Lichts

Wir sollten niemals so tun, als könnten wir alle Probleme lösen, besonders nicht, wenn in Ihrer Familie gerade ein schwerer Krankheitsfall vorliegt. Es fällt uns doch auch kaum möglich, bis zur letzten Minute am Sterbebett auszuharren. Das liegt daran, dass wir uns oft hilflos und völlig ohnmächtig fühlen.

Deshalb ist es eine ganz große Verheißung, dass hier steht: „Aber über dir geht auf der Herr.“ Die Bibel hat uns das angekündigt, das Wort Gottes ist wahr, und Gott hält sein Wort. Er erfüllt diese Verheißung gerade in den Stunden, in denen wir sagen: „Herr, ich kann nicht mehr, ich bin am Ende. Ich halte das nicht durch.“ Dann erscheint uns der Herr. „Aber über dir geht auch der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.“

Ich möchte noch einmal ganz klar sagen, dass Gott in unserer Mitte nicht alle Nöte wegnimmt. Vielmehr gehen wir durch viel Bedrängnis und Drangsal ins Reich Gottes. Viele Menschen um uns herum, auch liebe Mitchristen, werden diese Finsternis spüren. Wahrscheinlich gibt es niemanden in diesem Raum, selbst unter den jungen Leuten, der nicht zumindest etwas von dieser Finsternis ahnt – bis tief hinein in unser eigenes Herz.

Die schlimmste Finsternis ist, dass wir in Gottesferne leben. Das geschieht, weil wir uns immer wieder in die Klauen des Teufels reißen lassen. Dadurch wird die Sünde mächtig.

Persönliche Erfahrungen mit der Finsternis und Gottes Licht

Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich in einer großen Gemeinde in Norddeutschland, in einer Großstadt, in einer charismatischen Gemeinde bei einer Aussendung die Predigt halten musste. Dabei sagte ich: „Da ist nichts von Licht in mir.“ Ich wollte den Menschen an diesem Morgen sagen, dass es eine große Finsternis gibt, eine Dunkelheit, in der der Teufel Macht über uns hat. Er hält uns im Zweifel, verführt uns und zieht uns von Jesus weg.

Doch über dir geht eine Verheißung, eine Zusage auf: Du kannst erleben und erfahren, dass Jesus zu dir kommt und dass er diese Verheißung wahr macht.

Ich möchte heute drei Dinge besonders hervorheben. Erstens das Leiden als die große Finsternis. Nie hat ein Mensch eine Antwort auf das Leiden geben können – nur Jesus durch sein Kreuz. Durch sein Kreuz kann er sein Leiden zum Segen machen.

Das zweite ist die Schuld. Kein Mensch kann die Schuld eines anderen wegnehmen. Ich habe lange mit einem jungen Mann gerungen, so wie junge Leute heute oft kämpfen. Er war mit seiner Freundin unterwegs, machte eine große Reise mit dem Auto. In einem unaufmerksamen Moment überschlug sich das Auto, und er stand da, während er seine Freundin tot unter dem Auto herauszog.

„Ich kann überleben“, sagte er mir. Und ich durfte ihm sagen: Jesus hat eine Schuld getragen. Das konnte er zunächst gar nicht fassen. Doch als er es schließlich verstehen konnte, ging die Sonne in seinem Leben auf.

Ich habe selten einen Menschen kennengelernt, der so zu einem Wohltäter und Helfer überall auf der Welt wurde. Denn Jesus nimmt Schuld weg. Er ist gekommen, um die Werke des Teufels zu zerstören.

Kein Mensch kann Schuld wegnehmen, kein Psychologe kann dir Schuld ausreden. Aber Jesus hat sie mit seinem Leib getragen. Er kann sie auslöschen und wegnehmen.

Das Letzte ist der Tod.

Die Angst vor dem Tod und die Hoffnung in Jesus

Es gibt doch niemanden unter uns, der nicht Angst vor dem eigenen Sterben hat. Man kann zwar flotte Sprüche machen und sagen: „Es wird schön sein, wenn ich sterben darf.“ Aber wenn der Moment kommt, zeigt sich das ganze kreative Grauen. Das passiert besonders, wenn man nicht auf den Todesüberwinder Jesus blickt, der den Tod besiegt hat.

Deshalb ist es in einer Gemeinde so wichtig, immer wieder darüber zu sprechen. Ich weiß, neulich sagte ein junger Mann zu mir: „Ich will kein Lied mehr singen, das vom Krieg handelt.“

Man muss aber verstehen, dass Gott gerade in den schlimmsten Katastrophen des deutschen Volkes am meisten Herrlichkeit gezeigt hat. Das gilt besonders für die unsagbaren Katastrophen der Pest und die Kriegszeiten des Dreißigjährigen Krieges. Noch heute zehren wir davon. Die Menschen damals waren völlig zerbrochen, mit allem, was sie hatten, und wussten nicht weiter.

Sie mussten an das kleine Städtchen Kalf da drüben denken. Im Januar, wenn es kalt ist – man kann sich das vorstellen –, kamen die Truppen und brannten die ganze Stadt nieder. Die Leute flüchteten in die Wälder. Wie konnten sie überhaupt noch überleben? Es gab keine Hoffnung mehr.

Und dann begannen sie plötzlich, Lieder zu singen:

„Aller Trost und alle Freude ruht in dir, Herr Jesus Christ!
Als mir das Reich genommen, da
Fried und Freude lacht,
da bist du mein Heilkommen
und hast mich froh gemacht.
Aller Trost und alle Freude ruht allein in Jesus, allein in Jesus.“

Und dann ist es gar nicht mehr wichtig, was wir schenken oder sonst noch geben.

Zeugnis und Begegnung mit Jesus in schweren Zeiten

Wie kann es geschehen, dass diese leidgeprüften Menschen um uns herum Jesus begegnen?

Einer meiner Brüder, der im Geschäftsleben tätig war, entwickelt im Alter eine fast panische Leidenschaft dafür. Neulich sind wir gemeinsam in den Weinbergen von Fellbach, im Rotenberg, spazieren gegangen. Dort hat er wildfremde Menschen angesprochen. Dabei geht er sehr geschickt vor und fragt: „Worauf setzen Sie eigentlich Ihr Vertrauen? Ich würde das gern von Ihnen wissen. Haben Sie einen Rat für mich? Vertrauen Sie noch dem Politiker? Und was kann man überhaupt in unserer Welt noch haben?“

Er will die Menschen nicht belehren. Schließlich sagt er ganz schlicht: „Haben Sie schon einmal mit Jesus Erfahrungen gemacht?“ Dabei lädt er nicht zur Kirche ein und verteilt auch nichts. Er meint: „Ich denke, wir sollten es beide mal probieren – so, mit Jesus.“

Er hat ein Wort, das für alle Situationen trägt. Sein Leben ist so groß, dass es alle Nöte dieser Welt überwinden kann. Und damit wir es wieder wissen: Es geht nicht darum, von Gott zu reden und zu sagen, wie gut man selbst ist oder es den Leuten zeigen zu wollen.

Jesus hat von uns gewollt, dass wir seine Zeugen sind. Wir sollen zu den Menschen hingehen und von seinem Namen bekennen – seinem Jesus-Namen, seinem Heilungsnamen, seinem Retternamen.

Das Licht Gottes als Grundlage des Glaubens

Und das ist wunderbar, wie es an ganz vielen Stellen der Bibel vorkommt. Schon in den Psalmen spielt es eine Rolle, besonders bei David. „Der Herr ist mein Licht und mein Heil“ – das ahnt man schon im Alten Bund.

Das Einzige, was mich in dieser Welt noch auf den Füßen hält, ist nicht mein gutes Können, mein Erfolg, meine Wesensart oder meine Gaben, sondern der Herr, der barmherzige und gnädige Herr in den Schrecken seines Lebens.

In Psalm 27 und Psalm 18 heißt es in Vers 29: „Der Herr macht meine Finsternis Licht.“ Sonst komme ich nicht weiter und habe keine Antwort darauf.

Ein Feuerwehrhauptmann sagte mir einmal: „Wissen Sie, auch im Urlaub brauche ich mein Handy, meine Männer sind toll. Wenn dort, ich glaube, es war da oben in Pfalz, Grafenweiler, auf der Strecke nach Freudenstadt auch so schwere Autounfälle passieren und man bergen muss, dann können meine Männer das nicht, wenn Kinder dabei umgekommen sind. Da bricht das Herz.“

Uns bricht das Herz oft, wenn wir in unserer Nähe erleben, wie viel schreckliches Leid geschieht und wie Menschen schwere Nöte tragen müssen. Bitte haben Sie nicht schnell etwas auf der Lippe. Es ist wichtig, dass man das mit den Betroffenen aushält, mit ihnen trägt und für sie da ist. Man sollte sagen: „Ich halte das mit dir durch, ich gehe mit dir diesen Weg.“

Wenn jemand durch die Zeitung geschwächt wird und verhöhnt wird, weil er vielleicht etwas ausgefressen hat, dann gehen Sie zu ihm!

Ich erinnere mich noch an meine Gemeinde, als in der Tagesschau berichtet wurde, dass bei der Baader-Meinhof-Bande jemand per Haftbefehl gesucht wurde. Da war die Oma in meiner Gemeinde. Ich bin am Abend noch zu ihr gegangen. Das brauchen die Leute.

Und dann kann man nur sagen: In all der Not sagen wir zu Jesus. Denn er muss jetzt zu uns reden.

Advent und die Botschaft von Licht und Hoffnung

Und das ist in der Adventszeit ganz besonders und auch in der Weihnachtszeit spürbar. Albert Schweitzer war ein sehr liberaler Christ. Viele kennen ihn heute vor allem als Wohltäter in Lambarene durch seine Krankenhausarbeit. Er war ein großer Theologe, außerdem ein hervorragender Orgelspieler und hat sein Leben dort in Afrika geopfert.

Vom christlichen Glauben hielt er jedoch nicht viel. Er war auch nicht überzeugt davon, dass Jesus Gottes Sohn ist. Trotzdem schrieb er in seinen Briefen aus Lambarene, dass die Afrikaner nur einer verstanden hätten – das war Paul Gerhardt.

Er zitierte aus einem seiner Lieder: „Ich lag in schweren Banden, du kommst und machst mich los. Ich stand in Spott und Schand, du kommst und machst mich groß.“ Diese Botschaft wollte er den Afrikanern verkünden.

Es ist bedauerlich, dass er es ohne Jesus versucht hat. Das funktioniert einfach nicht. Aber genau diese Botschaft ist die herrlichste, die heute verkündet werden kann. Das Größte, was in unserem modernen Deutschland unseren Mitmenschen erzählt werden kann. Niemand versteht dich so wie Jesus.

Dienst am Kranken und die Kraft des Wortes Gottes

Ich muss Ihnen sagen: Ich war 40 Jahre Gemeindepfarrer. Heute besuchen wir auch noch schwer kranke Menschen und nutzen diese Gelegenheiten. Jedes Mal habe ich mich geschämt, weil ich nicht mehr tun konnte.

Ich hätte gern die Fähigkeiten einer Krankenschwester gehabt. Ich hätte den Kranken gern das Bett zurechtgezogen, die Betttücher glattgestrichen und sie begleitet. Ich wäre gern Arzt gewesen und hätte eine Therapie verschrieben. Doch oft blieb mir nur, dazustehen und zu sagen: „Ich möchte Ihnen ein Wort Gottes sagen.“

Trotzdem habe ich immer wieder erlebt, dass die Menschen zu mir sagten, das sei das Größte gewesen, was ihnen gegeben wurde. Besonders auf der Intensivstation, wo die Menschen in größter Schwäche lagen, ist das Wort Gottes ein wunderbarer Trost. Das Wort Gottes ist lebendig, weil der Geist Gottes durch das Wort wirkt.

Diese Erfahrung dürfen Sie machen: Nicht einfach ein heruntergeleiertes Bibelwort, sondern ein Wort, über das gerungen wird. Ein Wort, das sagt: „Sei Herr, lass das Wunder geschehen!“ – auch für spöttische, skeptische und zweifelnde Menschen. Dann erleben sie, wie Menschen an Gräbern plötzlich getröstet werden, weil sie der Herrlichkeit Jesu begegnet sind.

Das ist die Begegnung, die wir uns in diesen Weihnachtstagen wünschen. Zacharias sagt das in seinem Lobgesang: Er spricht davon, dass der kommende Heiland, der Messias, erscheinen wird für die, die in Finsternis und im Schatten des Todes sitzen.

Niemand sonst kann das, aber Jesus tut es. Durch den treuen Dienst unseres Zeugnisses erfüllt er dieses Versprechen. Und wir können erleben, wie dieses Licht anbricht.

Die Ausbreitung des Lichts in der Welt und die Herausforderung des Glaubens

Und jetzt ist es schön, in diesem Wort, in diesen ersten zwei Versen, wird schon ein Einblick gegeben, wie dieses Licht in diese ganze Welt hineinstrahlt. Die Herrlichkeit des Herrn geht über dir auf. Dort ist bereits von der Endzeit die Rede, vom vollendeten Israel, wenn einmal die Weltvölker herziehen. Ob das Wunderbare schon passiert ist?

Jetzt kommt die Predigt von Rainer Wörz am Sonntag, als die Magier aus dem Osten hergezogen sind. Dort hat sich an der Krippe schon erfüllt, dass die Weltvölker sagen: Das ist das Einzige, was uns weiterhilft. Das Einzige, was wir suchen.

Wir saßen heute Mittag beim Kaffee, und es ist so schön, wenn man Gespräche führt. Jemand zeigte Interesse an meinen Visionstätigkeiten. Ich erzählte ein wenig, was dort in China abläuft. Dann fragten sie: Ist das wirklich wahr? Ist das nicht übertrieben, dass es so einen gewaltigen Aufbruch gibt?

Kein bisschen übertrieben. Der Jesus-Hunger in China ist riesengroß. Die Menschen hungern nicht nach Brot oder dem, was der Sozialismus gibt, sondern nach einem Heiland und einer Erlösung. Sie schreien nach Gott, und das bricht dort plötzlich auf.

Wir im Westen sind blind. Wir meinen, wir müssten irgendeine Attraktion in unsere Kirchen hineinbringen. Statt dieses herrliche Evangelium zu den Menschen zu tragen – in ihrer großen, ausweglosen Not, in ihrer Verzweiflung.

Dann ist es so schön: „Dann wirst du deine Lust sehen und vor Freude strahlen, und dein Herz wird erbeben und weit werden, wenn sich die Schätze der Völker am Meer zu dir kehren und der Reichtum der Völker zu dir kommt.“ (Jesaja 60,5)

Zeugnisse von Umkehr und Erneuerung durch Jesus

Ich empfinde es als ein großes Privileg, dass wir heute erleben dürfen, wie Menschen aus allen Teilen der großen Völkerwelt kommen, um Jesus zu suchen – und nichts anderes.

Im Moment ist das ganz überwältigend. Hoffentlich haben Sie einmal die Gelegenheit, in den Zigeunergemeinden Rumäniens dabei zu sein. Das glauben Sie kaum. Die Zigeuner sagen oft, sie seien das schlechteste Volk der Welt. Sie gestehen, dass sie betrogen haben, im Okkultismus verwickelt sind, stehlen, was sie können, und sich mit Magie beschäftigen.

Doch der Heiland Jesus führt sie heraus aus dieser Finsternis. Von ihnen hat noch nie jemand evangelisiert, aber der Herr selbst ist ihnen nachgegangen – so wie er es auch bei den Indianern in Südamerika getan hat.

Dann werden die Letzten plötzlich an den Hecken und Säunen geholt, weil das Evangelium von Jesus diese frohe Botschaft ist: Der Heiland macht meine Finsternis zu Licht. Das Großartige ist, was er mir geben kann und geben will – etwas, das mein Leben hell macht.

Persönliche Zeugnisse von Befreiung aus Dunkelheit

Ich war gerade bei der Beerdigung meines Bruders in Korntal, als eine junge Frau auf mich zukam. Sie sagte, ich sei von ihrem Bruder in Schöndorf konfirmiert worden. Doch sie ahnen gar nicht, wie mein Leben verlaufen ist.

Sie lebt in Norddeutschland und erzählte, dass sie tief durch viele esoterische Dinge gegangen sei. Sie wirkte so erfüllt, dass sie es gar nicht erzählen musste. Dann sagte sie: „Nur Jesus hat mich herausgeholt.“

Danach erwähnte sie das Büchlein „Jesus unser Schicksal“ und sagte: „Ich habe wieder klar gesehen.“ Sie ahnen nicht, was für Dunkelheiten und Grausamkeiten das waren.

Menschen, die wir konfirmiert haben, fallen oft in die Finsternis. Doch nur einer kann sie daraus erlösen: die Herrlichkeit des Herrn Jesus.

Die Aufforderung zum Lichtwerden und die Grenzen menschlichen Lichts

Was muss man denn tun? Mache dich auf, werde Licht!

Was ist denn gemein? Ich kann das Licht nicht anzünden. In den Poesiealben stehen ja so schöne Verse: „In der Welt ist dunkel, leuchten müssen wir – du in deiner Ecke, ich in meiner hier.“

Es wäre ja so schön, wenn wir leuchten könnten. Das bilden wir uns immer wieder ein, doch es ist Trug und Heuchelei.

Aber das hat der Apostel Paulus uns so klar gemacht. Darum hilft uns das Wort Gottes so sehr.

Gott, der das Licht aus der Finsternis hervorleuchten ließ am Tag der Schöpfung, hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben.

Mein Leben ist nicht Licht, sondern mein Leben ist finster. Deshalb ist es so wichtig, dass ich Licht werde.

Bedeutung von Buße und Reinigung im Advent

Adventszeit ist eine besondere Zeit. Es ist schön, dass wir heute das Abendmahl feiern. Jesus sagt: „Ich will, dass ihr ablegt.“ Damit meint er viele konkrete Dinge wie Spannungen, Streit, Unrecht, Schmutz, böse Gedanken, Leidenschaften, Neid und Geiz. Nimm all das weg, Herr, damit Jesus in dir wohnen kann.

Es ist wunderbar, dass es um diese herrliche Verbindung geht. „Ich muss in dein Haus einkehren“, sagt Jesus. Wir hätten das vielleicht nicht für nötig gehalten, aber Jesus betont: „Ich muss.“ So hat er es beim Zelt gesagt. Er muss in unser Leben kommen, sonst hat alles keinen Wert.

Eine Frömmigkeit, die nur aus Ritualen besteht oder mit verengten oder zusammengekniffenen Augen praktiziert wird, ist nicht das, was Jesus will. Er möchte unseren Willen haben. Er will in unserem Herzen sein, in unserem Zentrum. Dort will er seine Herrlichkeit sichtbar werden lassen.

Die Herrlichkeit Gottes in Gnade und Wahrheit

Was ist seine Herrlichkeit voller Gnade und Wahrheit? Gnade – das kennen wir. Es ist die Vergebung, die uns immer wieder bewegt. Alles hat er mir erlassen. Kaum kann ich es fassen: Alle meine Schuld und Sünde trug er dort für mich auf Golgatha, sogar in meine Todesstunde hinein.

Ist das die Herrlichkeit von Jesus über meinem Leben? Wir brauchen uns keine großen Worte darüber zu machen, was wir sind. Viel wichtiger ist, was Jesus aus uns machen will. Was er tun möchte, ist Hoffnung. Er will etwas völlig Neues schaffen, eine ganz neue Kreatur. Lass Jesus in dein Leben hinein.

Das ist die Herrlichkeit, die er ausbreitet – voller Gnade und Wahrheit. Was hat er schon aus Menschen geformt? Für mich ist das auch der Grund, warum ich nicht so viel darauf gebe, was Leute oft denken, was ich durch meine Gaben beisteuern kann. Ich habe immer wieder gestaunt, wie der Herr Menschen benutzt hat, denen ich nicht viel zugetraut hätte.

Gottes Wirken durch schwache Werkzeuge

Unter uns sitzt ein früherer Oberstudienrat, der mir erzählt hat, durch welchen Mann er zum Glauben gekommen ist. Diesen Mann habe ich in der Gemeinde kennengelernt. Niemand in der Gemeinde hat ihn ernst genommen. Doch gerade dieser Mann hat ihn zu Jesus geführt – damals, als er Jungscharleiter war. Es war ein Fabrikarbeiter.

Das ist großartig, denn Jesus wirkt so. Er hat es immer so getan: Er überwältigt mit schwachen Werkzeugen, wie du und ich es sind, in der Herrlichkeit dieser Adventszeit. Denken wir an eine Maria – was war sie denn? Sie wurde benutzt, so wie Jesus auch die anderen benutzt hat.

Keiner von ihnen hatte eine Bibelschule besucht oder war irgendwie vorgebildet. Doch der Herr sagte zu ihnen: „Ich will mit dir sein, und ich will dich segnen.“ Die Herrlichkeit des Herrn ging mit ihnen.

Das wünsche ich Ihnen jetzt auch für diese Adventszeit: dass die Herrlichkeit des Herrn über Ihnen aufgeht, dass Sie das erfahren und dass wir das annehmen. Sagen wir: „Ich möchte jetzt einmal zunächst auch bei mir dieses Licht aufleuchten lassen.“

Es ist wunderbar, wenn man Stück für Stück dieses Licht in sein Leben eindringen lässt – in seine Gedanken, in seine Worte, in sein Herz.

Leben als Kinder des Lichts

Ihr wart früher Finsternis, sagt der Apostel Paulus, jetzt aber seid ihr Licht. Wandelt als Kinder des Lichts und lebt in diesem Licht, in diesem Jesuslicht! Habt keinen Anteil an den dunklen Werken der Finsternis, sondern lasst dieses Licht in eurem Leben weiter leuchten.

Das ist auch so herrlich am Anfang des Johannesevangeliums noch einmal schön dargestellt. Johannes 1, wenn man die Bibel dabei hat, ist das immer wieder schön zu lesen. Manche können es sogar auswendig, denn dort ist es so wunderbar beschrieben: Das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht ergriffen.

Es ist einfach großartig, dass das Licht stärker ist als die Finsternis. Aber das gilt nur bei Jesus. Der Teufel kann seine Strahlkraft kein bisschen vermindern. Im Gegenteil: Je finsterer die Finsternis ist, umso heller leuchtet sein Licht.

Und dann heißt es in Vers 9: Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.

Die Priorität des geistlichen Lichts über materielle Bedürfnisse

Für uns spielen Gesundheit und Geld eine ganz wichtige Rolle. Wir können uns gar nicht vorstellen, wie es den armen Menschen in der Welt geht.

Der zailonesische Evangelist Dieter Niles hat eindrücklich erzählt, wie ein Taifun gewütet hat. Nachdem der Taifun vorbei war, machte er sich sofort auf den Weg in das betroffene Gebiet. Sein Herz war gebrochen, und er fragte sich: Was soll ich den Leuten bringen? Es gab keinerlei Kleidung, keine Dachplatten oder Materialien, um Häuser wieder aufzubauen, keinen Zement. Er fühlte sich schwach und hilflos.

Dann trat die erste Frau vor ihrem zerfallenen Haus und sagte: „Pastor, was wäre jetzt, wenn wir keinen Heiland hätten?“

Wissen Sie, dass das nicht Armut ist, sondern Reichtum? Ich kann es nicht mehr hören, wenn in christlichen Blättern steht: „Wir wollen den Menschen nicht nur Seelentrost geben, sondern auch materiell helfen.“ Was ist das denn? Das tun wir doch alle. Überall wird materielle Hilfe geleistet.

Aber das Allergrößte ist, den Menschen die Augen zu öffnen, damit sie in Zeit und Ewigkeit den Heiland und Retter haben.

Trost und Freude in Jesus trotz Leid

Seelentrost, sagen manche, ist das Allergrößte. Wenn Sie heute Abend über dem Jammer Ihres Lebens den großen Trost Ihrer Seele gefunden hätten, die große Freude aller Trostspender und alle Freude ruht in Dir, Herr Jesus Christus! So heißt es in einem herrlichen Adventslied.

Auch bei Paul Gerhard klingt das so schön, geprägt von seiner bitteren Lebenserfahrung, denn er hat alles ausgekostet. Er sagt es so treffend: „Die ihr arm seid und elend, kommt herbei, fühlt frei eures Glaubens Hände.“ Es sind lauter Verse, die man sagen kann. Gerade für solche Menschen, die in Traurigkeit und im Todesschatten sitzen und nicht mehr weiterwissen, dürfen sie das erfahren.

So merkwürdig es klingt, ich habe vorher selbst noch einmal in unserem eigenen Buch nachschlagen müssen. Dort steht: „Alle Lieder hat mir das Liebeskreuz ausgepresst.“ Das Liebeskreuz – warum ist es lieb? Weil es von Jesus umfunktioniert wird, um uns erst recht in sein Licht zu führen.

Und das dürfen Sie mittun, auch wenn Sie sich die Tränen aus den Augen wischen. Es geht uns ja immer tief in die Seele, mir selbst oft noch mehr als Ihnen, wie es ist, wenn Menschen leiden. Aber dass wir dann Handlanger sein dürfen, ist ein großer Trost.

Zeugnisse von Glauben inmitten von Tragödien

Wir haben in unserer Gemeinde zwei Männer. Sie wissen, Männer können, wenn sie nicht gläubig sind, oft sehr herzlos Jesus verleugnen. Diese beiden Männer aber haben Jesus als ihren Heiland gefunden – nach dem Verlust ihrer Kinder bei Verkehrsunfällen.

Das ist so irrational, aber genau so wirkt Jesus. Das versteht man oft nicht. Der Herr lässt sein Wort sprechen, gerade dann, wenn wir es gar nicht mehr verstehen.

Ein Beispiel dafür ist Johannes Falk. Er war zunächst ein Zyniker und später ein Satiriker der großen Welt. Er war ein Freund Goethes in Weimar. Alle sechs seiner Kinder hat er verloren. Trotzdem konnte er das Lied „O du fröhliche, o du selige“ schreiben: „Welt ging verloren, Christ ist geboren.“

Dieser Mann hat das gedichtet, weil er wusste, was wirklich zählt. Und wie tief konnte er es ins Herz singen!

Es ist tatsächlich so: Die Welt ist verloren. Die Welt ohne Jesus kann uns gar nichts geben.

Die Kraft des einfachen Zeugnisses und der Weltmission

Heute ist die Situation so, dass wir Christen immer wissen, wie die Herrlichkeit von Christus in unsere Welt kommt. Das geschieht durch das schlichte Bezeugen, durch das Mittragen der großen Not und dadurch, dass wir zunächst einmal selbst voll Licht werden.

Das ist mir auch im Blick auf die Weltmission sehr wichtig. Dort ist es bereits angedeutet: Die Weltmission ist für uns der größte Ermutiger. Denn in der Weltmission ist natürlich heute noch vieles mit eingedrungen. Doch eigentlich war das in der Weltmission immer klar: Wir haben eine Botschaft, einen Schrei für Jesus zu tun. Es geht darum, Menschen zur Umkehr zu bewegen.

Das darf ich Ihnen sagen: In allen Missionsländern, und erst recht in den 31 Ländern der großen christlichen Überfolgung, ist das Jesuszeugnis viel eindeutiger als bei uns. In Ländern wie Nordkorea, Laos, Kambodscha, Usbekistan und Kuba gibt es nur dieses eine Zeugnis. Und erst recht bei den Muslimen: Jesus, und ich will seine Liebe bezeugen. Er hat mein Leben reich gemacht. Ohne Jesus kann ich nicht mehr leben – das ist alles.

Die Herrlichkeit des Herrn geht heute auf. Wir müssen nur die Augen öffnen. Ich wünsche mir, dass Sie das auch in Ihre Gemeinden hineintragen: wie das Licht leuchtet und dieses Licht so viele Menschen erhält und erfüllt.

Zeugnis aus einer abgelegenen Region und die Herausforderung des Glaubens

In einer ganz abgelegenen Provinz in Nordostindien – das kann man nur auf der Karte überhaupt verstehen – gibt es einige indische Provinzen, die hinter Bangladesch liegen. Dort gibt es nur einen ganz schmalen Korridor. Der Zutritt war über viele Jahre überhaupt nicht möglich.

Ich habe alles probiert, weil dort ganz viele Christen leben. In einer Bibel traf ich einen Mann, der aus Arunachal Pradesh kam, einer Provinz dort hinten. Er erzählte: „Wenn ich nach Hause komme und meine Eltern sterben, muss ich sie beerdigen. Bei uns ist die Sitte so, dass ich dann die Zauberpriester holen muss. Die Dämonenkulte werden losgehen, das ist der Brauch. Wenn ich das durchbreche, passiert etwas Schlimmes. Aber ich kann das nicht mehr, weil ich Jesus gehöre.“

In Arunachal Pradesh gibt es vielleicht kaum ein Prozent Christen, eine so kleine Minderheit, wahrscheinlich noch weniger. Er sagte: „Ich will diesen Weg gehen. Mein ganzes Leben soll ein Zeugnis für Jesus sein. Ich will Menschen herausführen aus dieser Welt ohne Hoffnung, in dieser Trostlosigkeit. Sie müssen es durch mich erfahren. Betet für mich, dass sie mich nicht totschlagen, wenn ich das kulturelle Erbe verleugne und nicht mitmache, was von mir gefordert ist als Sohn.“

Ermutigung zum Zeugnis an jedem Ort

Das ist für uns eine große Ermutigung: Sei du ein Jesuszeuge an deinem Platz!

Dabei geht es nicht um flotte Sprüche, sondern um ein erkämpftes, erbetenes Wort, über das du nachdenkst. Du denkst dir: „Da will ich einen Brief an diese Familie in Trauer schreiben. Dort möchte ich noch einen Krankenbesuch machen. Diesen schwerkranken Menschen möchte ich noch von Jesus erzählen.“

Am schönsten ist es, wenn man sagen kann: „Ich kann auch nicht mehr weiter. Ich fühle mich wieder wie Hiob.“ Doch immer wieder fällt der Blick auf Jesus, und man weiß, dass er sein Wort einlöst.

Dann werden die Menschen plötzlich sagen: „Das habe ich auch schon erlebt. Jesus ist der Einzige, dem man in dieser Welt noch vertrauen kann. Er ist der Einzige, der uns nie enttäuscht.“

Wenn Sie in der Bibel weiterlesen, werden Sie viele Bezüge zum Licht finden, das leuchtet und immer wieder auf diesen Herrn Jesus bezogen wird.

Abschließende Ermutigung und Gebet

Ich möchte noch an ein Lied erinnern, das wir früher gern gesungen haben: Jesu frohe Botschaft drängt in die dunkle Welt. Dein Weg wird hell, wenn du mit Jesus gehst.

Heute haben wir so viele Möglichkeiten, die Problemfelder unseres Lebens zu beleuchten. Ich habe nichts gegen Eheseminare, auch nichts gegen Erziehungsvorträge. Aber manchmal würde ich sagen, viele Probleme unseres Lebens könnten sich ganz einfach lösen, wenn wir Jesus wieder als Licht in unser Leben hineinlassen und wenn er es bei uns hell leuchten ließe.

Ich möchte noch beten: Herr, wir dürfen dir heute Abend auch das wieder sagen – die Not der Dunkelheit und der Finsternis, die uns umfängt. Aber Herr, wir wollen auch jetzt, bevor wir dein Mahl feiern, bei dir Schuld und Sünde ablegen und dir danken, dass du uns deine Gnade schenkst und unsere Finsternis hell machst.

Du weißt, was es bei jedem von uns jetzt ist. Aber deine Verheißung ist wahr, und wir dürfen erleben, wie wir plötzlich in deinem Licht den Weg sehen, den wir mit dir gehen können, und wie wir geborgen sind in deiner großen Liebe.

Herr, vielen Dank, dass du in diese Welt gekommen bist und dass du in diesen Adventstagen noch viel mehr zu uns kommst und bei uns einkehren willst. Ich sehe dich mit Freuden an und kann mich nicht sattsehen.

Danke, Herr Jesus. Amen.