Guten Abend. Wir wollen heute im Buch der Richter weitermachen. Bevor wir jedoch zu Ehud in Richter Kapitel 3 kommen, muss ich noch etwas zu gestern Abend ergänzen.
Gestern haben wir über den ersten Feind gesprochen: die Welt und die Weltlichkeit. Dabei ging es darum, dass Jesus Christus die Welt überwunden hat. Durch ihn dürfen auch wir jetzt mit seiner Kraft die Welt überwinden. Der Glaube ist unser Sieg, der die Welt besiegt hat.
Der Herr Jesus hat das Wesen dieser Welt durchschaut. Vielleicht fällt es uns manchmal schwer, dieses Wesen zu erkennen. Gestern Abend hatten wir mit den Bibelschülern ein Thema aus dem ersten Timotheusbrief. Es ging im Kapitel 2 um Männer und Frauen, speziell um die Kleidung der Frauen.
Da das Thema Weltlichkeit gestern Abend bei uns im Mittelpunkt stand und mir noch etwas Praktisches dazu fehlt, möchte ich das heute Abend kurz ansprechen. Außerdem wollte ich das ohnehin noch mit den Bibelschülern besprechen. So kann ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, indem ich dieses Thema jetzt kurz anschneide, bevor wir mit Ehud weitermachen.
Wenn Sie also noch ein wenig Geduld haben, schauen wir uns das jetzt noch an. Danach setzen wir das Richterbuch fort.
Wandel der Kultur und die Herausforderung der Weltlichkeit
In den sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts vollzog sich in Deutschland ein tiefgreifender Wandel in unserer Kultur. Es war eine Kulturrevolution, durch die sich vieles veränderte. Die von dem Christentum geprägte Kultur begann, sich in eine antigöttliche Kultur umzuwandeln. Bis heute leiden wir unter den Folgen dessen, was damals geschah.
Ein Beispiel dafür möchte ich anführen: Das Christentum und das Judentum haben die Menschen sehr stark geprägt. Überall, wo das Judentum oder das Christentum hinkamen, entstand eine gesunde Kultur. Dies zeigte sich beispielsweise in der Musikkultur, aber auch in der Kleidungskultur, in vielen anderen Bereichen und in der Kunst.
Aus der Geschichte weiß man, dass überall dort, wo das Judentum und das Christentum Fuß fassten, die Menschen sich bekleideten. Im Gegensatz dazu waren viele heidnische Religionen oft durch eine Entblößung des Menschen gekennzeichnet. Doch dort, wo das altetestamentliche Judentum und das Christentum präsent waren, entwickelte sich eine gesunde Kultur. Diese Kultur prägte Europa über viele Jahrhunderte hinweg.
Es gibt jedoch eine Ausnahme: Seit den sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts entstand in Westeuropa eine bewusste Gegenbewegung. Die neue linke oder neomarxistische Philosophie arbeitete gezielt gegen die christliche Kultur. Heute leben wir in einer antichristlichen Kultur, die durch viel Entblößung, insbesondere in der Kleidung, gekennzeichnet ist. Auch die Musik hat sich grundlegend verändert.
Darüber hinaus brachte diese Entwicklung die Emanzipation der Frau mit sich, aber auch eine Vermännlichung des Weiblichen und eine Verweiblichung des Männlichen. Wir erleben heute sehr schwierige Zeiten in unserer Welt. Es scheint, als würde sich die Situation ständig verschlechtern. So wird inzwischen sogar die Empfehlung ausgesprochen, dass man sein Geschlecht selbst wählen könne.
Wir leben also in einer sehr problematischen Kultur, die sich in den letzten fünfzig Jahren ausgebreitet hat.
Biblische Orientierung zur Kleidung und Geschlechterrollen
Und gerade deshalb müssen wir als Christen, hier, die wir ja gesagt haben, dass ein Feind die Welt ist, ein paar konkrete Hilfen bekommen, wie wir in Sachen Kultur denken sollen. Was ist eigentlich weltliche Kultur, die uns heute prägt?
Ich nehme ein Beispiel, das wir gestern schon ein bisschen in der Bibelschule besprochen haben: den ersten Timotheusbrief. Sie alle kennen auch 5. Mose 22,5. Dort wird gelehrt, dass Männer keine Frauenkleider tragen sollen und Frauen keine Männerkleider oder männliche Geräte an sich nehmen sollen. Das heißt, Gott hat bestimmte Dinge den Männern und den Frauen zugeteilt. Gott war immer dafür, dass man Männer und Frauen unterscheiden kann.
Sogar schon aus der Ferne konnte man erkennen, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt, wenn sie auf einen zukamen. Die Geschichte der Gemeinde Jesu hat sich bis ins 20. Jahrhundert daran gehalten. Es war jahrhundertelang klar, dass zum Beispiel Hosen keine Frauenkleidung sind. Das war jedem klar, man musste nicht einmal Christ sein, um das zu wissen. Es war einfach in der Kultur verankert.
Heute ist das nicht mehr klar, weil die Emanzipationsbewegung, die Frauenrechtler und auch die Schwulen diesen Unterschied in unserer Gesellschaft und unserer Welt abgeschafft haben. Jetzt leiden die Gemeinden darunter. Manche Gemeinden führen richtige Kämpfe in diesen Fragen.
Man sagt oft, das sei doch gar nicht wichtig. Aber es ist sehr wichtig, Geschwister. Ich möchte darauf eingehen und ein paar Hilfestellungen geben, damit wir sehen, dass wir es hier mit einem Feind zu tun haben. Und wie sollen wir jetzt damit umgehen?
Grundlegende Prinzipien zur Kleidung aus der Bibel
Ich möchte heute einige Punkte zum Thema Kleidung ansprechen. Dieses Thema ist zwar nicht das wichtigste, aber es sorgt oft für Streit unter Christen. Deshalb ist es notwendig, es biblisch zu betrachten und zu erarbeiten. Das ist sehr wichtig.
Ich selbst habe große Kämpfe hinter mir und komme von einer anderen Seite als viele von Ihnen. Sie kommen aus einer anderen Ecke, ich habe mich aus der Welt bekehrt und musste Punkt für Punkt aus der Bibel lernen. Ich hatte keine Eltern, die mir genau gesagt haben, wie das auszusehen hat.
Darf ich einige Punkte nennen?
Erstens: Dass wir uns kleiden, kommt von Gott. Das steht in 1. Mose 3 und gilt seit dem Sündenfall. Gott hat uns so geschützt, dass wir uns seitdem kleiden. Er ist es, der bestimmt, wenn wir zum Thema Kleidung etwas wissen wollen. Das heißt, wir müssen Gott fragen, wenn es um das Thema Kleidung geht.
Zweitens: Der Hauptgrund für Kleidung ist die Verhüllung der Scham. In Offenbarung 16,15 heißt es: „Selig, wer wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht als Entblöster umhergehe und man seine Scham sehe.“ Das wäre eine schlimme Sache, wenn die Scham sichtbar wäre.
In Jesaja 47,2 möchte ich einen Vers vorlesen, der ein Gerichtswort über die Kaldäer ist. Dort heißt es: „Nimm die Mühle und mahle Mehl, schlage deinen Schleier zurück, hebe die Schleppe, entblöße die Schenkel, warte durch Ströme! Deine Blöße soll aufgedeckt, ja, deine Schande soll gesehen werden. Ich werde Rache nehmen und Menschen nicht verschonen.“
Hier ist die Rede von entblößten Schenkeln einer Frau. Ihre Blöße wird aufgedeckt und ihre Schande gesehen. Man kann sich kaum etwas Schlimmeres vorstellen. Natürlich ist das bildlich gesprochen, aber wir verstehen die Sache: Es geht um Entblößung. In der Bibel ist Entblößung etwas Schreckliches, eine Schande – besonders das Zeigen der Schenkel, wie hier dargestellt.
Drittens: Kleidung dient auch zum Schutz und zur Wahrung der Würde der Geschlechtlichkeit sowie der Heiligkeit der Ehe. Sie kennen sicher die Stelle aus 1. Mose 9,22. Dort gehen Sem und Japheth rückwärts in das Zelt ihres Vaters Noah, um ihn zuzudecken. Sie wollen nicht sehen, wie er entblößt daliegt. Ham hingegen hat ihn gesehen und sich darüber lustig gemacht. Dafür wird er bestraft.
Sem und Japheth gehen mit dem Rücken voran, weil sie die Blöße ihres Vaters nicht sehen wollen. In 3. Mose 20,17 heißt es: „Wenn ein Mann die Blöße seiner Schwester sieht und sie seine Blöße, so ist das eine Schande, und sie beide sollen ausgerottet werden vor den Augen der Kinder ihres Volkes.“
Wenn man das liest, erkennt man, wie heilig Gott ist und wie ernst ihm diese Sache ist. Das war dem Herrn damals so wichtig und ist es auch heute noch.
Viertens: Es gibt Kleidung, die keine echte Kleidung ist. In 1. Mose 3, nach dem Sündenfall, haben Adam und Eva sich selbst bekleidet. Doch die Kleidung, die sie sich gemacht hatten, hat Gott nicht anerkannt.
Gott hat ihnen wahre Kleider gemacht. Die waren aus Fellen, und das Wort, das dort verwendet wird, bedeutet „Mantel“. Adam und Eva hatten sich Gürtel aus Feigenblättern gemacht, aber Gott machte ihnen Mäntel, die sie vollständig zudeckten und verhüllten.
Kleidung ist also eine Verhüllung. Wenn sie nicht verhüllt, gilt sie nicht als echte Kleidung.
Die Aussagekraft der Kleidung
Fünfter Punkt: Kleider machen Aussagen.
Hier habe ich mehrere Unterpunkte:
Klein a: Kleider machen Aussagen darüber, wer ich bin und was ich von mir selbst halte. Das heißt, die Art, wie ich mich kleide, drückt aus, was ich von mir halte. Zum Beispiel, ob ich mich wertvoll achte oder nicht, oder ob ich mich als schäbig betrachte. Wenn ich mich schäbig kleide, dann achte ich mich nicht als wertvoll. Oder ob ich mich als einen Menschen sehe, der im Bilde Gottes geschaffen wurde und eine Würde besitzt. Das drücke ich durch meine Kleidung aus, durch die Art, wie ich mich kleide, was ich von mir selbst halte.
Klein b: Kleider machen die Aussage, ob ich von ordentlichem Charakter bin oder nicht. An der Kleidung kann ich anderen zeigen, ob ich ordentlich bin und mein Charakter ordentlich ist, oder ob ich unordentlich bin. Das drücke ich durch die Kleidung aus, die ich trage.
Klein c: Kleider machen die Aussage, was ich vor allem bin, ob ich mich nur als Leib verstehe oder als mehr als Leib, nämlich als Geist. Manche kleiden sich so, dass man denkt, derjenige meint, der Leib sei das Wichtigste oder überhaupt das Wesentliche. Der Leib steht so im Mittelpunkt, und die eigentliche Persönlichkeit des Menschen geht verloren oder wird nicht unterstrichen. An der Kleidung, an der Art, wie ich mich kleide, kann ich anderen zeigen, ob ich mich nur als Leib, als Körper verstehe, oder als mehr, nämlich als eine Person mit Würde, die in einem Körper steckt. Betreibe ich nur eine halbe Stunde Körperpflege oder auch die Pflege des inneren Menschen? Das drückt sich an der Kleidung aus.
Klein d: Kleider machen Aussagen darüber, wohin ich die Aufmerksamkeit der anderen lenken möchte. Also, was möchte ich, dass die anderen sehen, wenn sie mich sehen? Möchte ich, dass sie zuerst meine Kleidung sehen, auffällige Kleidung, sodass ich durch meine Kleidung hervorsteche vor allen anderen? Möchte ich, dass sie meine Kleidung sehen? Oder möchte ich, dass die Menschen auf das schauen, was unter meiner Kleidung ist? Dass ich mich so kleide, dass die Augen der anderen auf das gehen, was unter meiner Kleidung ist. Das kann ich an meiner Art der Kleidung ausdrücken.
Immer werde ich ausdrücken, oder immer werden die Menschen auf das schauen, was nicht bedeckt ist. Es ist interessant, wenn man Menschen betrachtet: Auf das, was nicht bedeckt ist, schaut man. Was ist nicht bedeckt? Das Gesicht. Auf das Gesicht schaut man. Auf die Hände, mit denen man auch manchmal spricht, ja. Aber wenn ich mehr unbedeckt lasse, dann werden die Menschen auf das schauen, was unbedeckt ist. Zum Beispiel, wenn ich jetzt eine Frau wäre und einen sehr weiten Ausschnitt hätte, wohin würden die Leute schauen? Sie würden ganz sicher nicht zuerst auf das Gesicht schauen, sondern zuerst auf den Ausschnitt. Jetzt ist die Frage: Will ich das? Und will Gott das? Also, auf das, was nicht bedeckt ist, schaut man.
Klein e: Kleider machen Aussagen darüber, was ich von meinem Schöpfer halte, ob ich ihn wertschätze. Dieser Schöpfer hat mich als sein Bild geschaffen. Die Kleider zeigen, was ich von ihm halte, ob ich seine Zusammenkünfte ehre. Wenn ich seine Zusammenkünfte ehre, dann werde ich mich entsprechend kleiden. Denn zu einem wichtigen Anlass kleidet man sich entsprechend.
In der Welt ist das auch so: Wenn man ins Casino geht, darf man nicht mit Shorts hineingehen, sondern mit langen Hosen. Ein Mann darf nicht mit Shorts ins Casino gehen, das ist nicht erlaubt. Dort stehen Wächter an der Tür und sagen: „Bitte schön, kleiden Sie sich anständig und kommen Sie wieder.“ Das heißt, selbst in der Welt ist es den Menschen wichtig, sich entsprechend zu kleiden, zum Beispiel in der Oper oder bei einer Hochzeit. Da wissen die Menschen, wie man sich zu kleiden hat.
Wenn wir aber zur Versammlung des Herrn gehen, dann ist das das wichtigste Fest, das es überhaupt gibt. Jedes Mal, wenn wir in die Gegenwart Gottes treten, vor den Heiligen Gott als Gemeinschaft, dann ist es ein Fest. Und dann werde ich mich dementsprechend kleiden. Ich werde nicht in Bluejeans oder Shorts dorthin gehen.
Klein f: Kleider machen Aussagen darüber, welchem Geschlecht ich angehöre, ob ich ein Mann oder eine Frau bin. Das muss man heute sagen, früher war das klar. Früher war das selbstverständlich, heute muss man das gesondert sagen. Zum Beispiel ist eine Hose Männerkleidung. Wir leben hier in einer vom Christentum geprägten westlichen Kultur, die wir jahrhundertelang hatten. Dort war das immer so geprägt: Frauen trugen nie die Hosen der Männer. Man sagte, wenn eine Frau sich wie ein Mann gibt, „da hat die Frau die Hosen an“. Damit wollte man sagen, dass die Frau eigentlich der Mann im Haus ist.
Deshalb ist es wichtig, dass wir darauf achten, geschlechtsspezifische Kleidung zu tragen. Wenn Frauen Hosen tragen, dann ist das nicht eine Verhüllung ihrer speziell weiblichen Formen, sondern im Gegenteil eine Betonung der Figur. Es lenkt gerade die Aufmerksamkeit der Männer auf gewisse Körperpartien, auf die die Augen nicht schauen sollten.
Jemand hat mal einen Test gemacht, und zwar mit Frauen und Männern. Die wurden gefragt: Was sehen Sie zuerst, wenn eine Frau in Hose aus 20 Meter Entfernung auf Sie zukommt? Die Leute sollten ganz ehrlich sein. Die Mehrheit der Männer und Frauen antwortete: Zuerst unter die Gürtellinie, dann das Gesicht. Das war interessant.
Ich habe einmal darüber gepredigt. Eine Schwester war sehr empört über meine Predigt, besonders über diesen Satz. Ihr Mann sagte nichts. Dann dachte sie, sie probiere das jetzt aus. Sie ging auf die Straße und beobachtete die Frauen. Dabei stellte sie fest, dass sie als Frau genau so schaut: zuerst unter die Gürtellinie, dann das Gesicht. Als sie das feststellte, wissen Sie, was sie gemacht hat? Sie hat ihre gesamte Garderobe gewechselt. Sie hat erkannt, dass es so nicht geht. Seitdem trägt sie nur noch lange Röcke.
Wenn Frauen Hosen tragen, ist das keine Verhüllung ihrer speziellen weiblichen Formen. Es ist emanzipatorisch. Der Wechsel vom Rock zur Hose geschah im Zeichen der antigöttlichen Emanzipationsbewegung, einer Frauenbefreiungsbewegung aus der Herrschaft des Mannes. Die Frau sagte: Der Mann soll nicht mehr über mir herrschen, und ich brauche mich dem Mann nicht zu unterordnen.
Natürlich sagen heute viele, das sei nicht mehr so, wir hätten uns daran gewöhnt und denken gar nichts mehr dabei. Natürlich denken die Leute nichts mehr dabei. Aber dennoch ist es im Zeichen der Emanzipation. Es hat sich so eingebürgert, aber es bleibt emanzipatorisch.
Wir haben festgestellt, dass in der Kultur tatsächlich ein Wandel geschah, zumindest in den letzten fünfzig bis hundert Jahren. Die Frau hat ein anderes Selbstverständnis als die Frau vor über hundert Jahren. Die weltliche Frau achtet sich emanzipiert, das heißt, sie ist frei vom Mann, und der Mann hat ihr letztlich nichts zu sagen. Es gibt viele Diskussionen und Schwierigkeiten in den Ehen, weil die Frauen umdenken und sagen: Eigentlich sind wir gleiche Partner, und keiner unterordnet sich dem anderen. So geht das nicht. Die Welt hat gemerkt, dass es so nicht geht.
Die Hose ist auch ein Blickfang, wie ich schon erwähnt habe. Wenn wir das festgestellt haben, wie sollen wir uns als Christen verhalten? Wir sollten uns zunächst klarwerden, dass Gott selbst gekleidet ist. Gott ist in Licht gehüllt. Psalm 104,2 sagt: „Gott ist in Licht gehüllt.“ Die Engel werden in langen Gewändern dargestellt. Die Kleidung in der Bibel ist sehr züchtig und ist wirklich eine Verhüllung.
Die Kleidung war so lang, dass man sie beim Gehen in den Gürtel stecken musste, um schneller zu gehen. Man umgürtete sich, damit man sich schneller bewegen konnte, indem man die Enden des Gewandes hochsteckte. Es gab Arbeitskleidung, zum Beispiel bei den Jüngern, die Fischer auf dem See waren. Sie hatten eine spärliche Bekleidung, weil sie bei der Arbeit geschwitzt hatten. Aber sie waren Männer unter sich; es gab keine Frauen, die gefischt haben.
Wenn sie wieder ans Ufer kamen, hatten sie ihre Kleider im Schiff, sodass sie sich zivilisiert kleiden konnten, bevor sie aus dem Schiff ausstiegen. Bei Petrus war das so: Als er merkte, dass der Herr am Ufer war, zog er sich das Oberkleid an, sprang ins Wasser und schwamm ans Ufer, um bekleidet zu sein, obwohl Jesus ein Mann war und nicht eine Frau. Aber das gehörte sich nicht anders.
Es gab also Arbeitskleidung, zivilisierte Kleidung und Festkleidung. Natürlich hatten manche ganz armen Leute nichts und mussten die Kleider tragen, die sie hatten, auch wenn sie schmutzig waren. Aber sobald man es sich leisten konnte, kaufte man bessere Kleider, wenn man zu einer besonderen Versammlung kam, zum Beispiel in die Versammlung des Herrn.
Praktische Hinweise zur Kleidung für Christen
Nun möchte ich Ihnen einige Hinweise geben, fünf Punkte, wie wir uns kleiden sollten. Dabei betrifft die Kleidung besonders die Frauen, denn die Männer reagieren stärker visuell auf Kleidung. Männer sind so geartet, dass sie visuell sehr stark angesprochen werden, Frauen hingegen weniger. Frauen werden nicht so sehr durch die Kleidung der Männer geschlechtlich verführt, umgekehrt aber sehr wohl. Das müssen die Frauen wissen.
Gerade junge Frauen und deren Eltern sollten darauf achten, ihre Kinder gut zu unterweisen. Die Eltern müssen ihre kleinen Kinder daran gewöhnen, saubere und züchtige Kleidung zu tragen. Wenn Eltern bereits damit beginnen, dass ein siebenjähriges Kind eine Strumpfhose und ein kleines Miniröckchen trägt, gewöhnen sie das Kind daran, dass Miniröckchen okay sind. So gewöhnen sie es an Entblößung und falsche Kleidung.
Deshalb müssen besonders junge Eltern mit ihren Kindern sorgfältig unterwiesen werden. Wer soll diese Unterweisung übernehmen? Die älteren Frauen sollen die jüngeren Frauen anleiten. Überhaupt sollte in der Gemeinde Unterweisung stattfinden. So können wir eine christliche und biblische Kultur erhalten. Darum geht es nämlich: um Gottes Wahrheit, die durch unser Zeugnis dargestellt wird.
Unser Zeugnis zeigt sich unter anderem auch in unserer äußeren Erscheinung. Auch die Männer sollten sich züchtig kleiden. Es gibt nämlich auch männliche Kleidung, die absolut unzüchtig ist. Wissen Sie, dass die meisten Modeschöpfer Homosexuelle sind? Viele derjenigen, die bestimmen, was wir tragen und was in den Geschäften verkauft wird, sind homosexuell. Sie wissen genau, was sie mit der Kleidung bezwecken wollen.
Achten Sie einmal darauf, welche Aufhellungen bei bestimmten Jeanshosen gemacht werden, damit bestimmte Körperpartien hervorgehoben werden und zur Unzucht reizen – sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Ein Mann sollte sich also gut überlegen, welche Hosen er kauft. Eine Faltenhose wirkt ganz anders als eine enge Bluejeans.
Wir müssen uns Gedanken machen. Manche sagen, das sei doch nur ein kleines Thema. Aber glauben Sie mir, das Thema ist sehr bedeutend. Es beschäftigt uns jeden Morgen: Was soll ich heute anziehen? Wie werde ich mich kleiden? Es ist ein wichtiges Thema, denn wir stellen etwas dar in der Welt.
In der Welt können wir durch unsere Kleidung auffallen. Das ist gut so, wenn Menschen sagen: „Der ist so züchtig gekleidet, so sauber irgendwie.“ Die Welt merkt das nämlich, und das rührt ihr Gewissen. Die Welt hat nämlich auch ein Gewissen. Sie erkennt: „Aha, wir leben nicht so, wir leben eigentlich unzüchtig, diese Menschen leben züchtig.“
Das hat große Auswirkungen auf die Umgebung, besonders auf die jungen Leute. Anfangs lachen sie vielleicht oder spotten, das kann vorkommen. Doch in Wirklichkeit wird ihr schlechtes Gewissen berührt, und sie müssen damit umgehen. Dann hören sie auf zu spotten, wenn man mit ihnen spricht und erklärt: „Ich mache das, weil Gott es so sagt.“ Wenn sie merken, dass wir dahinterstehen, haben wir ein ganz großes Zeugnis in dieser Welt.
Möge der Herr uns dabei segnen.
Konkrete Empfehlungen für christliche Kleidung
Also meine fünf Punkte:
Erstens: nicht auffällig, also nicht auffällig in der Versammlung zum Beispiel. Wir wollen uns nicht so kleiden, dass alle Gläubigen nur auf mich schauen. Wenn das passiert, stimmt etwas nicht. Auch nicht so frisieren, dass alle nur noch auf mich schauen und sich fragen: Was ist da los? Normal, einfach normal.
Man muss sich nicht so einen engen Stoff um die Beine wickeln, dass man sich kaum bewegen kann und möglichst viel Haut zeigt. Niemand sagt, warum man nicht einen ganz normalen Rock tragen kann, so wie Menschen das immer getan haben. Ganz normal, das ist so schön.
Ich war neulich eingeladen in einer Familie in Rumänien. Dort waren fünf Töchter im Alter von etwa drei bis vierzehn Jahren. Sie liefen quitschfidel herum, und alle hatten lange Röcke an. Das war so normal für die Kinder. Ich sage jetzt mal nichts weiter dazu. Siehst du, wie sauber die Mädchen gekleidet sind? Siehst du, wie keusch sie gekleidet sind? Die Mutter war eine weise Frau, und der Vater ein weiser Mann. Sie haben ihre Kinder von klein auf an keusche Kleidung gewöhnt. Die Kinder fühlten sich glücklich und waren stolz auf diese Kleidung. Ob sie wirklich stolz waren, habe ich nicht gefragt, aber es war für sie ganz natürlich.
Also: Erstens nicht auffällig unter den Gläubigen. In der Welt werden wir wahrscheinlich immer auffallen, aber dann fallen wir positiv auf. Das ist gut.
Zweitens: Nicht die Augen auf gewisse Hautstellen lenken. Nicht so, dass die Augen auf bestimmte Stellen unseres Körpers gelenkt werden. Kleidung soll nicht eng, sondern normal, hüllend, verhüllend sein. Ganz normale, lockere Kleidung. Manche meinen, sie müssten sich ganz eng kleiden, mit engen Pullovern, sodass alle Formen sichtbar sind. Das ist nicht die Art, wie Gott es möchte. Das ist keine Verhüllung. Wie man sich kleidet, hat auch Rückwirkung darauf, wie man sich benimmt.
Drittens: Nicht formbetont, also keine Betonung von Brust, Hüftgegend usw. Besonders bei Frauen ist das stark ausgeprägt, aber auch bei Männern gibt es solche Kleidung, die sehr eng sitzt. Nicht formbetont, sondern verhüllend und figurverhüllend.
Viertens: Sauber, gepflegt, schön und einfach. Wir dürfen schön sein, und das ist etwas Wunderbares. Eine Frau mit einem langen Rock wirkt elegant. Ich erinnere mich an eine Jugendfreizeit, da habe ich mich sehr gefreut, weil ein Mädchen dabei war. Alle waren elegant gekleidet und trugen lange Röcke. Dann gab es ein Sportfest, und plötzlich hatten alle Hosen an. Ich dachte, ich sehe nicht richtig. Das waren ganz andere Menschen, die sich auch anders benahmen. Warum? Es war überhaupt kein Leistungssport, sie sind nur ein bisschen herumgelaufen. Jeder hätte mit Rock genauso herumlaufen können wie mit Hose.
Sauber, gepflegt, zierlich, schön, ordentlich – das sagt die Bibel.
Fünftens: Frauen nicht männlich und Männer nicht weiblich. Darauf habe ich schon vorher hingewiesen.
Auf diese Weise ist es eine ganz wichtige Sache, wenn wir daran denken. Auch wenn wir heute vielleicht junge Leute sind, bedenken wir: Eines Tages werden wir Kinder haben. Wie werden unsere Kinder sich kleiden? Wenn wir keine klaren Richtlinien und Prinzipien aus der Bibel haben, werden wir es unseren Kindern nicht weitergeben.
Dann wird die nächste Generation in diesem Punkt die weltliche Kultur übernehmen. Aber sie werden nicht nur in diesem Punkt die weltliche Kultur übernehmen, sondern auch in der Rolle der Frau und des Mannes. Das wird weitere Folgen haben. Wir sehen an vielen Orten, was geschehen ist: Weltlichkeit macht sich breit.
Übergang zum Richter Othniel und seine Bedeutung
So weit dieser Exkurs oder dieser Ausflug von Othniel zur Weltlichkeit.
Othniel war der Richter, der stark ist durch Gott. Er hatte eine geliebte Frau, die Achsa hieß. Der Name Othniel bedeutet „stark durch Gott“, und Achsa bedeutet „Fußspange“ oder „Fußfessel“. Doch Achsa war eine gute Frau. Sie fesselte ihm nicht die Füße, wie Delila es mit Simson tat. Nein, sie förderte ihn.
Dies geschah in einer Zeit, in der die Israeliten ungläubige Männer heirateten und die Israelitinnen ungläubige Frauen. Othniel war anders.
Wir lesen in Richter 3,10: Was war das Geheimnis der Kraft Othniels? „Der Geist des Herrn kam über ihn und er richtete Israel.“ Hier liegt das Geheimnis seiner Kraft. Der Geist des Herrn kam über ihn, und er richtete Israel.
Der einzige Schutz vor der Welt ist, den Einen zu lieben, der mich anspornt – den Herrn Jesus Christus. Wenn ich mein Herz an ihn verliere, dann werde ich die Welt überwinden, mit seinem Geist, mit der Kraft seines Geistes.
Einführung in den zweiten Richter Ehud und die Feinde Israels
Der Feind war Kuschan Rischataim, der Finstere der doppelten Bosheit. Er stammte aus Mesopotamien. Ich habe gestern erklärt, dass Mesopotamien der Inbegriff der Welt war. Das bringt uns jetzt zu dem zweiten Richter, Ehud.
Wir lesen im Richterbuch, Kapitel 3, Vers 12: „Und die Söhne Israels taten wieder, was böse war in den Augen Jachwes, also des Herrn. Und Yahweh, der Herr, stärkte Eglon, den König von Moab, gegen Israel, weil sie taten, was böse war in den Augen des Herrn.“
Israel hatte sich durch die Kompromisse, die es mit den kanaanitischen Völkern eingegangen war, geschwächt. Wer durch eine kompromisshafte Haltung lebt, wird schwächer und sein geistliches Leben leidet darunter. Dann darf man sich nicht wundern, wenn man bald Sklave wird. Hier waren die Israeliten Sklaven geworden – Sklaven von Moab.
Eglon versammelte zu sich die Kinder Ammons und Amalek. Jetzt haben wir also die Moabiter als Feinde Israels, die Israel versklaven. Die Moabiter werden in der Bibel als Feinde der Israeliten gekennzeichnet. Die Mesopotamier waren typisch für die Welt schlechthin. Aber wer waren die Moabiter?
Die Moabiter waren genusssüchtige und stolze Leute. Wir lesen in Jeremia 48, Vers 29: „Vernommen haben wir den Hochmut Moabs, des sehr Hochmütigen, seinen Stolz und seinen Hochmut, seine Hoffart und das Großtun seines Herzens.“ Hier ist die Rede von Moab, der hochmütig ist.
Die Lust der Augen, die Lust des Fleisches und der Hochmut des Lebens – wir haben in unserem Wesen eine Tendenz zum Sündigen. Wir tragen eine Kraft in uns, die uns zum Sündigen zieht. Die Sünde wohnt in unserem Fleisch, sagt Paulus. Das Wort „Fleisch“ steht für die Kraft, die uns zum Diesseitigen zieht.
Wir wollen das Irdische, das Diesseitige. Wir wollen aus der diesseitigen Kraft leben, aus eigener Weisheit und aus eigenem Stolz. Wir halten viel von uns selbst. Die Bibel nennt das „Fleisch“, und in diesem Fleisch wohnt die Sünde.
Wenn ein Mensch zum Glauben kommt, hört diese Tendenz nicht auf. Er hat weiterhin die Neigung zum Sündigen. Aber er hat noch eine zweite Kraft in sich, und das ist die Kraft des Heiligen Geistes. Es gibt also den Geist und das Fleisch.
Die Moabiter sind ein Paradebeispiel für das Fleisch. Wie sind die Moabiter entstanden? Durch Inzucht. Die Töchter Lots verführten ihren Vater. Das Ergebnis waren Moab und Ammon – ganz fleischlich, genusssüchtig und hochmütig.
Das ist das Bild für das Fleisch und seine Lust. Wenn wir hier von dem König von Moab lesen, haben wir ein Paradebeispiel für Fleischlichkeit. Er zog hin und schlug Israel. Sie nahmen die Palmenstadt in Besitz. Wir sind in Richter 3, Vers 13.
Die Palmenstadt ist Jericho. Jericho war inzwischen wieder aufgebaut worden. Es waren bereits 60 Jahre vergangen. Man hatte Jericho wieder aufgebaut, aber ohne Stadtmauern. Deshalb war es sehr leicht, Jericho einzunehmen. Die Stadt durfte nicht als befestigte Stadt errichtet werden, aber es gab Leute, die dort wohnten.
Es war leicht für den König von Moab, diese Stadt einzunehmen. Jericho war eine schöne Stadt, die Palmenstadt. Dort gab es Schatten und Früchte. Das war genau richtig für den genusssüchtigen König von Moab, Eglon, zur Befriedigung des Fleisches und der Wohllust. Sein Bauch bekam viel zu essen – das war sein Leben.
Kühle, Obst, Essen – er sorgte auch für den Bauch seiner Kinder und für den Bauch seiner Krieger. Ein Genussmensch durch und durch. Ähnlich wie sein Stammvater Lot, der sich die besten Teile des Landes ausgesucht hatte. Fleischliche Triebe hatten diesen Menschen getrieben.
So stehen die Moabiter hier als Bild für unseren großen Feind, mit dem wir auch zu kämpfen haben: unsere fleischlichen Triebe und Mittel. Unsere eigene Kraft, eigene Weisheit und eigene Lüste.
Wo wird Eglon getötet? Wo trifft Ehud ihn? An seiner stärksten Stelle, an seinem Bauch. Dort kommt der Dolch hinein. Sein Gott war sein Bauch, und genau dieser wird getötet – der Bauch.
In Philipper 3, Vers 19 lesen wir: „Gewisse Menschen zur Zeit von Paulus, die lebten und den Gemeinden Schwierigkeiten machten, die unter den Christen waren – ob sie Christen waren, ist fraglich, aber sie waren unter den Christen –, und da heißt es: Ihr Ende ist das Verderben, und ihr Gott ist der Bauch.“
Ihr Gott ist der Bauch. Die Herrlichkeit liegt in ihrer Schande. Sie sinnen auf Irdisches, auf Diesseitiges. Das ist genau das Fleischliche. Man ist ausgerichtet auf die diesseitigen Dinge: physische Befriedigung, Stolz, Vertrauen auf sich selbst, auf die eigene Kraft und auf die eigenen Mittel.
Die Sünde regiert im Fleisch. So haben wir also bei Othniel den Feind als die Welt, bei Ehud den Feind als die Moabiter, das Fleisch. Bei Barak werden wir sehen, dass der Feind der Satan ist. Aber dazu kommen wir noch.
Das sind unsere drei Hauptfeinde: die Welt, das Fleisch und der Satan.
Ich staune immer wieder über die Gnade Gottes. Es gibt eine Moabiterin, die der Herr gerettet hat. Kennen Sie sie? Eine Moabiterin, die sogar im Stammbaum Jesu vorkommt.
Es können also auch Moabiter gerettet werden. Eine Frau, die im Stammbaum des Herrn Jesus vorkommt – wer weiß es? Sie war die Uroma von David. Ruth, eine Moabiterin, kommt in den Stammbaum und wird gerettet.
Es gibt also sogar für Moabiter Hoffnung. Hier haben wir also ein Bild für das Fleisch.
Ehud als Retter Israels und seine besondere Eigenschaft
Vers 15: Und die Söhne Israels riefen zu Yahweh, zu dem Herrn, und der Herr erweckte ihnen einen Retter, Ehud, den Sohn Geras, einen Benjaminiter, einen Mann, der linkshändig war.
Das ist ja interessant. Die Israeliten müssen Geld zahlen, sie müssen Tribut zahlen. Das heißt, die Israeliten werden jetzt Schuldner des Moab. Moab verlangt immer mehr von ihnen. Sie dachten sich: Na ja, wir geben dem König von Moab, was er braucht, dann wird er befriedigt sein und nicht mehr so viel von uns verlangen. Aber da haben sie sich verrechnet. Weit gefehlt!
Die Herrschaft Moabs wurde immer härter. Am Ende von Vers 15 heißt es: Und die Söhne Israels sandten durch ihn, durch den Ehud, den Tribut, also die Zahlung, die Geldzahlung, an Eglon, den König von Moab.
Ehud musste diesen Tribut überbringen, das Geld überbringen. Das war ein unangenehmer Dienst. Welch eine Demütigung! Da musst du dich klein machen vor dem König von Moab und zugeben: Wir Israeliten haben keine Kraft, wir sind versklavt.
"Oh, ich elender Mensch, wer wird mich retten von dem Leib dieses Todes?", hat Paulus einmal gesagt. Und diese Israeliten haben das auch gesagt: "Oh, wir elende Menschen, wer wird uns retten von diesem König von Moab, dem Moabiter-König?"
Ehud – wissen Sie, was Ehud heißt? Ehud heißt „der Einzige“. Es sieht so aus, als ob Ehud der Einzige ist, der noch Mut hat zu kämpfen. Aber hier bringt er den Tribut, bringt das Geld dem moabitischen König.
Wir denken daran, wir wollen ja immer gleich auf unsere Situation übertragen. Wir haben ein Fleisch, und: „Wehe dem, der sich mit seinen fleischlichen Sünden zufrieden gibt und sich daran gewöhnt, das Geld zu zahlen. Ich bin Schuldner dem Fleisch, um nach dem Fleisch zu leben. Ja, ich bin halt schuldig, ich muss halt so.“
Das Fleisch sagt: Leb nach deinen Trieben! Und ich lebe dann nach meinen Trieben. Wisst ihr, wie man in der Welt sagt: „Ich habe keine Lust“ oder „Ich habe Lust“? Oder wie sagt man hier? „Ich habe keinen Bock“, sagt man das hier? Das sind so Ausdrücke, die heißen: Ich lebe nach dem Fleisch, ich lebe nach meiner Laune.
Aber Ehud ist anders. Ehud war ein Benjaminiter. Benjamin heißt „Sohn der rechten Hand“, „Sohn meiner rechten Hand“. Aber Ehud hatte keine gute rechte Hand, er hatte eine gute linke Hand.
Die Benjaminiter waren überhaupt dafür bekannt, dass es Leute unter ihnen gab, die sehr geschickt mit der linken Hand waren. Wir lesen in Richter 20,16, dass es 700 auserlesene Benjaminiter gab, die alle linkshändig waren. Sie konnten mit der Schleuder schleudern und auf ein Haar genau treffen.
Ich denke oft: Hat David vielleicht von den Benjaminitern das Schleudern gelernt? Die Benjaminiter waren ja nicht weit von den Juden entfernt. Ich weiß es nicht. Aber die Benjaminiter waren gute Leute mit der linken Hand.
In 1. Chronik 12,2 steht auch: Sie waren ausgerüstet mit Bogen und geübt, mit der rechten und mit der linken Hand Steine zu schleudern und Pfeile mit dem Bogen abzuschießen, von den Brüdern Sauls aus Benjamin.
Ehud ist also ein Benjaminiter, der einzige Benjaminiter namens Ehud. Er wusste, dem fleischlichen Eglon Geschenke zu bringen, Tribut zu bringen. Das wird seine Herrschaft nur noch verlängern und noch grausamer machen.
Wir müssen das Fleisch dieses Königs von Moab beseitigen. Radikal muss dieses Fleisch getötet werden. Es gibt kein anderes Mittel.
Die Tat des Ehud und der Kampf gegen das Fleisch
Und Ehud machte sich ein Schwert. In Vers 16 wird beschrieben, dass Ehud sich ein Schwert anfertigte, das zwei Schneiden hatte und etwa eine Elle lang war – also ungefähr fünfzig Zentimeter, ein kurzer Dolch. Dieses Schwert steckte er auf der rechten Seite an seinem Körper. Warum rechts? Weil Ehud Linkshänder war. Er griff mit der linken Hand nach dem Schwert. Wenn das Schwert rechts steckte, konnte er es mit der linken Hand ziehen, und das fiel den Leuten weniger auf. Normalerweise erwartet man, dass jemand mit der rechten Hand sein Schwert zieht, doch Ehud überraschte dadurch.
Er gürtelte das Schwert unter seinem Waffenrock an die rechte Hüfte. Er dachte sich: Im Nahkampf gegen den König von Moab brauche ich ein kurzes Schwert, kein langes. Ein meterlanges Schwert würde sofort auffallen und ihm nichts nützen. Ein kurzes Schwert ist ein Überraschungsinstrument.
Wie ist das bei uns? Auch wir führen einen Kampf, einen Nahkampf gegen unser eigenes Fleisch. Wir brauchen kurze Schwerter, liebe Geschwister, kurze Schwerter – das sind die kleinen, auswendig gelernten Verse der Bibel. Solche kurzen Schwerter helfen uns im Kampf gegen das Fleisch. Wenn sich das Fleisch regt, können wir sofort zuschlagen.
Ein passender Vers ist Römer 13,14: "Tretet nicht der fleischlichen Begierde vor, damit sie nicht erwacht!" Oder Römer 8,12-13: "So sind wir nun nicht dem Fleisch schuldig, um nach dem Fleisch zu leben. Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, werdet ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Werke des Leibes tötet, werdet ihr leben." Auch 1. Petrus 2,11 sagt: "Enthaltet euch den fleischlichen Begierden, die gegen die Seele kämpfen."
Wenn man solche Verse auswendig lernt, im richtigen Moment zitiert und sich so immer wieder ausrüstet, ist das eine große Hilfe. Kolosser 3,1-5 fordert uns auf: "So ihr nun mit Christus auferweckt seid, sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott. Wenn Christus, euer Leben, offenbart wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbart werden in Herrlichkeit. Tötet nun die Glieder, die auf Erden sind: Unzucht, Unreinheit, böse Begierde, Habsucht, die Götzendienst ist."
Diese Verse sind unsere kurzen Schwerter, die wir mitnehmen.
Kehren wir zurück zu Ehud. In Vers 17 heißt es: Er überreichte Eglon, dem König von Moab, den Tribut. Eglon war ein sehr fetter Mann. Nachdem die Übergabe des Tributs beendet war, geleitete Ehud das Volk, das den Tribut getragen hatte. Er selbst aber kehrte bei den geschnitzten Bildern um, die bei Gilgal standen. Er sagte zum König ein geheimes Wort und sprach leise. Alle, die bei ihm standen, gingen von ihm hinaus.
Wie war das genau? Ehud ging zum König, überbrachte die Gaben, kehrte dann mit den anderen zurück, die dabei waren. Doch bei Gilgal drehte er um.
Gilgal hatten wir gestern schon besprochen. Erinnern Sie sich? Gilgal war ein besonderer Ort. Dort zogen die Israeliten immer aus, und es war der Ort des Sieges. Die Israeliten kamen von dort stets siegreich zurück. In Gilgal wurden sie beschnitten, nachdem sie den Jordan durchquert hatten. Dort hatten sie Steine als Erinnerung an die Kraft Gottes aufgerichtet.
Sie waren wie durch den Tod gegangen und aus den Fluten des Jordan herausgekommen. Der Jordan war stehen geblieben, das Wasser floss nicht weiter. Zur Erinnerung errichteten sie einen Steinhaufen bei Gilgal und einen weiteren im Jordan. Dieser Steinhaufen sollte an die Macht Gottes erinnern.
In Gilgal wurde das ganze Volk beschnitten – die Beschneidung des Fleisches, die Beschneidung der eigenen Kraft. Das Messer wurde an der richtigen Stelle angesetzt: nicht am Fleisch, sondern an der Kraft Gottes. Dort, bei Gilgal, geschah die Wendung. Ehud kehrte um bei den geschnitzten Bildern, die dort standen.
Diese geschnitzten Bilder waren Götzenbilder der Moabiter. Die Moabiter hatten dort regiert und ihre Götzen aufgestellt. Sie hatten ebenfalls Messer benutzt, aber für eine eigene, fleischliche Religion. Sie hatten ihre Messer für religiöse Zwecke verwendet, jedoch für eine Religion des Fleisches, der Gefühle, der Musik und Kunst – doch alles aus dem Fleisch heraus.
Das kennen wir auch heute: viel fleischliche Kunst, Gefühle, Musik und so weiter. Bei Gilgal gab es also den Wendepunkt, bei den steinernen Messern. Dort kehrte Ehud um.
Die Tötung des Königs Eglon durch Ehud
20 Als Ehud zum König ging, sagte er zu ihm, dass er ein Wort für ihn habe. Der König saß im kühlen Obergemach. Er befahl, dass alle hinausgehen sollten, denn Ehud hatte eine geheime Botschaft von Gott für ihn. Der König dachte, es müsse etwas Wichtiges sein, und fragte, ob wirklich alle draußen sein müssten. Nachdem alle gegangen waren, betrat Ehud das Obergemach.
Der König saß dort im kühlen Obergemach in Jericho, wo es Palmen gab und es angenehm kühl war. Dieses Obergemach war nur für ihn allein bestimmt. Ehud sagte zu ihm: „Ich habe ein Wort Gottes an dich.“ Dann stand er vom Stuhl auf. Er hatte also eine Privataudienz beim König und eine Botschaft direkt von Gott.
Eglon erhob sich, so gut es seine Füße erlaubten, und wankte. Was tat Ehud nun? Er streckte seine linke Hand aus, zog das Schwert aus seiner rechten Hüfte – fest entschlossen, das Übel auszurotten – und stieß es dem König in den Bauch. Der Griff des Schwertes verschwand sogar in seinem Körper, und das Fett schloss sich um die Klinge. Ehud zog das Schwert nicht aus dem Bauch, sondern ließ es zwischen den Beinen stecken. Der König war sehr korpulent, doch das war sein Ende.
Ehud verließ daraufhin die Säulenhalle und schloss die Türen des Obergemachs hinter sich ab. Er verriegelte sie. Nachdem er gegangen war, kamen seine Knechte und sahen, dass die Tür verschlossen war. Sie dachten sich: „Wahrscheinlich ist der König auf der Toilette. Wir müssen warten.“ So warteten sie lange, bis sie sich schämten, warum sie denn so lange auf der Toilette sitzen mussten.
Schließlich beschlossen sie, die Tür aufzubrechen. Als sie die Tür öffneten, fanden sie ihren Herrn tot auf dem Boden liegen. Doch zu diesem Zeitpunkt war Ehud längst über die Berge entkommen. Während sie zögerten, war er bereits über die geschnitzten Bilder hinausgegangen und erreichte Seira.
Als er dort ankam, blies er die Posaune auf dem Bergland Ephraim. Die Söhne Israels zogen mit ihm vom Bergland hinab, und er führte sie an. Alle Israeliten, besonders die Ephraimiter, folgten ihm. Ehud rief ihnen zu: „Jagt mir nach, denn der Herr hat eure Feinde, die Moabiter, in eure Hand gegeben!“
Sie zogen hinab und nahmen den Moabitern die Furten des Jordan. Ehud war sehr klug; er hatte die Stelle gewählt, wo der Jordan seicht war. Dort vertrieb er die Moabiter. An dieser entscheidenden Stelle, den Furten des Jordan, mussten alle durch. Sie ließen niemanden passieren und schlugen etwa zehntausend Moabiter.
Im Text steht, dass es starke Männer waren, doch im Griechischen und Hebräischen heißt es, es seien wohlbeleibte, robuste Männer gewesen – gut genährt wie Eglon. Es waren kriegstüchtige Männer, und keiner entkam. An jenem Tag wurde Moab unter die Hand Israels gebeugt, und das Land hatte achtzig Jahre Frieden.
Ehud ging also radikal gegen das Übel vor.
Der geistliche Kampf gegen das Fleisch und die Notwendigkeit des Tötens
Was ist unser Kampf gegen das Fleisch? Wir haben so oft mit unserem Fleisch zu tun. Oft merken wir, dass etwas von unserem Egofleisch kommt, von unserem eigenen Denken, unserer Genusssucht, unserer eigenen Kraft, von unserer Lust und Laune. Wie werden wir damit fertig?
Paulus sagt: Wir sind Schuldner nicht dem Fleisch, um nach dem Fleisch zu leben. Wir sind nicht schuldig. Warum? Wir müssen dem Fleisch keinen Tribut zahlen und auch nicht jedes Mal „oh, ich muss ja noch etwas dem Fleisch zahlen“. Nein, wir sind nicht schuldig, Sklaven unseres Fleisches zu sein. Wir müssen nicht nach Lust und Laune handeln, sondern wir dürfen überwinden.
Aber eins braucht es: Es braucht ein Schwert und ein radikales Vorgehen. Ja, ich will, koste es, was es wolle! Nimm das Schwert, das Schwert des Heiligen Geistes, das Wort Gottes. Nimm die Bibelverse, die du auswendig gelernt hast, und sage: Nein, ich will, ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen und nicht dem Fleisch. Ich und mein Geist, wir wollen dem Herrn dienen – ich selber.
Dann gibt es Ruhe, dann gibt es Sieg. Das Land erlebte achtzig Jahre Ruhe in dem Herrn Jesus Christus. Der Herr Jesus kann uns innerlich ruhig werden lassen. Der Kampf geht weiter, klar, unser Kampf gegen das Fleisch. Wir sollen nicht denken, Geschwister, dass das mit dem Fleisch jetzt erledigt ist. Dass wir nun einen Sieg haben und kein Problem mehr mit dem Fleisch.
Ich war mal ein junger Christ und hatte immer wieder Probleme. Ich fragte mich: Kann ich denn nie wirklich zur Ruhe kommen? Muss ich immer wieder gegen mein Fleisch ankämpfen? Ich sprach mit einer Frau, der Frau eines bekannten Evangelisten, die gerade dort Urlaub machten. Sie sagte mir: „Weißt du, du musst dich immer selbst verleugnen, und das wird so bleiben bis zum Tod. Du musst lernen, Nein zu dir selbst zu sagen, Nein zu den Lüsten des Fleisches, bis du stirbst.“ Das hat mir geholfen.
Ich dachte immer, es gäbe eine zweite Stufe des höheren Christenlebens, auf der man keine Anfechtungen mehr hat. Nein, du musst lernen, konsequent Nein zu sagen gegen das Fleisch, gegen die fleischlichen Lüste.
Und die Kraft? Die Kraft ist nicht deine Kraft. Die Kraft musst du holen in Gilgal. Was war in Gilgal? Die Erinnerung an die Kraft Gottes, an die Macht Gottes. Christus ist unsere Kraft.
Ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott. So tötet nun eure Glieder, die in euch sind. Getötet wird, Geschwister, getötet wird auf alle Fälle.
In Römer 8,12 heißt es: Wir sind Schuldner nicht im Fleisch, um nach dem Fleisch zu leben, denn wenn wir nach dem Fleisch leben, müssen wir sterben. Wenn ihr aber durch die Kraft des Geistes, also durch den Geist, die Handlungen des Leibes tötet, werdet ihr leben.
Getötet wird auf jeden Fall. Entweder töten mich meine fleischlichen Lüste und bringen mich immer mehr auf die Straße des Fleisches, die zum Verderben führt, oder ich töte die Handlungen des Fleisches. Getötet wird auf jeden Fall. Entweder ich bin tot oder die fleischlichen Lüste.
Getötet wird auf alle Fälle. Es ist wie bei Königin Esther, ihr kennt die Königin Esther, ganz bekannt. Was war da? Haman hatte festgesetzt, dass die Menschen von Persien, die Perser, sich an den Juden rächen dürfen, an einem bestimmten Tag. Sie durften alle Juden töten, die ihnen im Weg standen, an einem ganz bestimmten Tag im Dezember.
Aber dann kam die Sache heraus, und Haman wurde gehängt. Was machen wir mit dem Gesetz? Das Gesetz der Meder und Perser kann nicht aufgehoben werden. Man kann ein Gesetz nicht einfach durchstreichen. Bei den Persern war das so: Ein Gesetz bleibt ein Gesetz, das bleibt so, das kann man nicht mehr auflösen.
Der König sagte: „Wisst ihr was? Wir bestimmen einen anderen Tag.“ Einen Tag, der vor dem bestimmten Tag liegt, an dem die Feinde der Juden sich rächen dürfen. An diesem neuen Tag dürfen die Juden sich an ihren Feinden rächen.
Die Botschaft ging mit Eilboten ins ganze Land Persien hinaus, und überall wurde verkündet: Die Juden dürfen sich an ihren Feinden rächen an diesem einen Tag.
Was bedeutete das für die Juden? Jeder Jude wusste: Wenn ich meine Feinde nicht am ersten Tag töte, dann töten meine Feinde mich am zweiten Tag. Also getötet wird auf jeden Fall. Jetzt ist die Frage: Wer darf zuerst töten? Die Juden durften zuerst töten.
Getötet wird immer. Was töten wir? Wir töten die Lüste des Fleisches, wir töten die Glieder auf Erden: Unzucht, Unreinheit, böse Lust, Habsucht, die Götzendienst ist, Zorn, Eifersucht, Bitterkeit. Es gibt so viele Dinge, die müssen wir töten – töten.
Wie machen wir das? Durch die Kraft des Heiligen Geistes. Ja, wie geht das? Herr Jesus, ich danke dir, dass ich nicht mehr böse reagieren muss. Ich danke dir, dass du gesiegt hast, deine Kraft, nicht meine, deine Kraft. Ich danke dir, ich muss nicht zurückschlagen. Ich danke dir, ich muss nicht bitter werden. Ich danke dir, Herr Jesus, du hast mich befreit.
Versteck dich hinter dem Herrn Jesus und lass ihn ran. Sage: Herr Jesus, bitte übernimm du das jetzt. Ich mache nichts. Aber nimm das Schwert, das Schwert des Wortes Gottes.
Wenn wir viel im Wort Gottes sind, dann beschäftigen wir uns viel mit den göttlichen Dingen. Dann denken wir an den Geist Gottes, an den Herrn Jesus, der stärker ist. Dann erleben wir einen Sieg und sagen Nein zu uns selbst und Ja zum Herrn Jesus.
So heißt es in Römer 6,11: Der Apostel Paulus sagt das so schön, so deutlich: „So auch ihr haltet euch der Sünde für tot, Gott aber lebend in Christus Jesus.“
Lasst also nicht die Sünde in eurem sterblichen Leibe herrschen, dass sie ihren Lüsten gehorcht. Stellt auch nicht eure Glieder der Sünde zur Verfügung als Werkzeuge der Ungerechtigkeit, sondern stellt euch selbst Gott zur Verfügung als Lebende aus den Toten. Stellt eure Glieder Gott zur Verfügung als Werkzeuge der Gerechtigkeit.
Denn die Sünde wird dann nicht über euch herrschen. Warum nicht? Weil ihr euch für tot haltet, weil ihr Jesus Christus dranlasst. Die Sünde wird nicht über euch herrschen, denn ihr seid nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade.
Was heißt das? Wir sind unter Gnade. Das heißt, dass der Herr Jesus in mir wohnt. Er wohnt in mir durch Gnade und reicht mir seine Kraft durch diese Gnade.
Ich bin nicht unter einem Gesetzesherrn, der mich schlägt und sagt, was ich tun muss, sondern ich bin unter Christus. Er hilft mir, gibt mir die Kraft und reicht sie mir dar, sodass ich siegreich sein kann.
Ausblick auf Deborah und Barak als nächste Richter
Tja, das war Ehud, der den Sieg errungen hat. Morgen werden wir uns Deborah und Barak zuwenden. Da ich noch etwa fünf Minuten habe, möchte ich uns schon ein bisschen auf die Geschichte mit Deborah und Barak einstimmen.
In Richter 4,1 steht: „Und die Söhne Israels taten weiter, was böse war in den Augen des Herrn, nachdem Ehud gestorben war. Da verkaufte sie der Herr in die Hand Jabins, des Königs von Kanaan, der in Hazor König war. Sein Heeroberster war Sisera, der in Haroschet-Goyim wohnte. Die Söhne Israels schrien zu dem Herrn, denn Sisera hatte neunhundert eiserne Wagen und quälte die Söhne Israels zwanzig Jahre mit Gewalt.“
Der nächste Feind waren also nicht die Moabiter, sondern die Kanaaniter. Jabin, der König der Kanaaniter, war hier der Gegner. Er war der Sohn oder Enkelsohn seines Namensvetters, der ebenfalls Jabin hieß. Jabin der Erste kämpfte gegen Josua und wurde besiegt. Jabin der Zweite ist hier gemeint.
In Josua 11 lesen wir von Jabin dem Ersten, und in Richter 4 von Jabin dem Zweiten. Jabin der Erste wurde vom großen Josua besiegt, in der mächtigen ersten Etappe, in der alle Feinde besiegt wurden. Doch danach kehrten die Kanaaniter zurück. Es gab wieder einen Jabin, der herrschte.
Weil die Israeliten nicht kompromisslos waren, weil sie die Sünde zuließen und wieder taten, was böse war in den Augen des Herrn, weil sie erneut Götzendienst trieben, führte der Herr sie in die nächste Gefangenschaft. Dann kamen die Kanaaniter, nahmen sie gefangen und quälten sie.
Die Kanaaniter hatten eiserne Wagen, die Israeliten nicht. Damals waren die Kanaaniter technologisch weit überlegen. Sie wussten, wie man Eisen schmelzt und verarbeitet, und hatten viel bessere Waffen. Die Israeliten hatten kaum Waffen, vielleicht einige Heugabeln oder Ähnliches.
Die Kanaaniter waren so klug, dass sie den Israeliten alle Waffen abnahmen. So standen die Israeliten unbewaffnet da, während die Kanaaniter schwer bewaffnet waren und eiserne Wagen besaßen. Sie unterdrückten die Israeliten zwanzig Jahre lang mit Gewalt.
Die Kanaaniter waren hochintelligente Menschen, ihr Gehirn war ihre Stärke. Sie waren Händler und betrieben viel Handel. Durch ihre Weisheit und ihren Handel waren sie den Israeliten weit überlegen. Das Denken der Kanaaniter war ihre größte Stärke.
Wisst ihr, wie der Heerführer der Kanaaniter sterben wird? Wisst ihr das? Wo geht der Nagel durch? Genau, durch sein Hirn, durch die Schläfe ins Gehirn.
Genau an seiner starken Stelle wird Sisera sterben. So wie auch Eglon mit seinem Bauch, der den Stich genau dorthin bekam, wird Sisera, der Clevere, den Nagel durch den Kopf erhalten. Gott weiß genau, wo die Schwachstelle der Feinde ist.
Das ist gut für uns zu wissen, aber das besprechen wir morgen. Möge der Herr uns segnen.