Einführung in alternative Erklärungen zur Auferstehung
Die Auferstehung Jesu – Wichtige Fakten und Hintergründe
Theologie, die im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch: Dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um alternative Erklärungen zur Auferstehung – Teil zwei. Wir beschäftigen uns mit den gängigen Theorien, die von Nichtchristen gegen die Auferstehung vorgebracht werden.
Die erste Theorie, die wir uns angeschaut haben, war die Ohnmachtstheorie. Diese besagt, dass Jesus gar nicht wirklich tot war. Sie scheitert, wie wir gesehen haben, an den Fakten – an den Fakten, die wir über die Kreuzigung wissen. Eine Kreuzigung, vor allem eine, die mit einem Stich ins Herz überprüft wurde, bringt einen Menschen um.
Auf keinen Fall würde jemand, der eine Kreuzigung wider aller Wahrscheinlichkeit überlebt, sich als den glorreichen Bezwinger des Todes präsentieren können. Jemanden, der zu einer neuen Qualität von Leben auferstanden ist. Ebenso wenig würde er kilometerweite Spaziergänge unternehmen oder, wie es ihm beliebt, erscheinen und wieder verschwinden.
Die zweite Theorie, die wir verworfen haben, ist die Vorstellung, die Jünger hätten sich alles nur ausgedacht. So etwas setzt nämlich voraus, dass derjenige, der sich etwas ausdenkt, die Idee selbst für plausibel hält – was bei den Jüngern nicht der Fall war.
Außerdem erklärt diese Theorie nicht, warum die Jünger für eine Lüge ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben oder warum sich auch Gegner des Christentums und Skeptiker wie Paulus und Jakobus bekehrt haben.
Die Theorie vom falschen Grab und ihre Schwächen
Schauen wir uns jetzt eine dritte Theorie an: Theorie Nr. 3 – Die Jünger gingen zum falschen Grab.
Diese Theorie besagt Folgendes: Weil man nicht abstreiten kann, dass bei den Jüngern eine große Veränderung passiert ist, müssen sie etwas erlebt haben, das diese Transformation bewirkte. Sie müssen wirklich geglaubt haben, dass die Auferstehung stattgefunden hat. Der Vorschlag lautet also: Vielleicht sind die Jünger zum falschen Grab gegangen. Das Grab war leer, weil es eben das falsche war, und sie dachten deshalb, Jesus sei auferstanden.
Was kann man gegen diese Theorie vorbringen? Erstens: Das Grab Jesu war kein unbekanntes Grab, sondern die Grabstätte von Joseph von Arimathäa. Er war ein Jünger Jesu, zugegeben ein geheimer Jünger, aber dennoch jemand, der kein Problem damit hatte, dass jeder wusste, wo Jesus begraben worden war.
Zweitens lesen wir davon, dass direkt nach der Grablegung Maria Magdalena und noch eine andere Maria dem Grab gegenüber saßen (Matthäus 27,59-61). Joseph nahm den Leib, wickelte ihn in ein reines Leinentuch und legte ihn in seine neue Gruft, die er in den Felsen hatte ausheben lassen. Er wälzte einen großen Stein an die Tür der Gruft und ging weg. Doch Maria Magdalena und die andere Maria blieben dort sitzen. Das bedeutet, dass der innere Kreis der Jünger sehr genau wusste, wo das Grab Jesu lag.
Drittens erklärt die falsche Grabtheorie nicht, warum die Jünger und sogar Paulus behaupten, dem auferstandenen Jesus begegnet zu sein. Sie hatten nicht nur ein leeres Grab, sondern eine reale Person gesehen. Mehr noch: Petrus und Johannes hatten in das Grab hineingeschaut und dort die Überreste des Herrn Jesus gefunden, also die Bandagen, mit denen er eingewickelt war. Das Grab war also überhaupt nicht leer.
Viertens erklärt diese Theorie nicht, warum sich die jüdischen Autoritäten um eine Auferstehung sorgten. Sie hätten doch einfach zum richtigen Grab gehen und den Leichnam herausnehmen können, um das Gerede der Jünger von einer Auferstehung im Keim zu ersticken.
Aber genau an dieser Stelle wird es wieder total interessant: Niemand stellt in Frage, dass der Leichnam wirklich weg ist.
Die Halluzinationstheorie und ihre grundlegenden Probleme
Schauen wir uns deshalb noch eine vierte Theorie an, die gerne vorgebracht wird: Die Jünger hatten Halluzinationen.
Die Theorie besagt, dass jemand, der sich tief im Trauerprozess befindet, weil er einen zutiefst geliebten Menschen verloren hat, Halluzinationen erleben kann. Bei einer Halluzination sieht man etwas, zum Beispiel Jesus, obwohl dort nichts ist. Könnte es nicht sein, dass die Jünger nur eine Halluzination hatten und deshalb dachten, Jesus sei auferstanden, obwohl er in Wirklichkeit noch tot war?
Diese Theorie geht, ähnlich wie die falsche Grabtheorie, davon aus, dass die Jünger etwas erlebt haben müssen. Doch auch sie hat keine Erklärung für den fehlenden Leichnam. Es mag sein, dass die Jünger behaupteten, Jesus gesehen zu haben, aber es wäre ein Leichtes gewesen, ihre Behauptung mit dem realen Leichnam zu widerlegen.
Schauen wir uns die Theorie selbst noch etwas genauer an. Sie leidet nämlich unter zwei ganz grundlegenden Schwächen.
Schwäche Nummer eins: Eine Halluzination ist etwas, das sich im Kopf einer einzigen Person abspielt. Sie ist keine Erfahrung, die eine Gruppe gemeinsam machen kann. Natürlich kann man als Gruppe halluzinieren, zum Beispiel durch gemeinsamen Konsum psychogener Substanzen. Doch dann hat jeder in der Gruppe seine eigenen Halluzinationen.
Die Jünger hatten vielleicht alle einen ähnlichen Schmerz über den Tod Jesu. Sie trauerten und waren verstört. Jeder für sich hätte schon einmal eine Halluzination von Jesus haben können. Was aber nicht möglich ist, ist, dass sie zeitgleich als Gruppe dieselbe Halluzination hatten. So funktionieren Halluzinationen einfach nicht. Man kann sie nur im eigenen Kopf erleben, aber nicht simultan als Gruppe.
In 1. Korinther 15 lesen wir jedoch, dass Jesus den Zwölfen erschien, also den Aposteln. Und es bleibt nicht dabei: An anderer Stelle waren es mehr als fünfhundert Jünger, von denen Paulus schreibt, dass die meisten noch lebten und man sie also noch befragen konnte. Die Idee, dass so viele Menschen gleichzeitig alle dieselbe Halluzination von einem Auferstandenen hatten, ihn womöglich angefasst und mit ihm gegessen haben, widerspricht allem, was wir aus der Psychologie über Halluzinationen wissen.
Das ist die erste grundsätzliche Schwäche dieser Theorie.
Die zweite Schwäche besteht darin, dass sie nicht geeignet ist, die Bekehrung von Paulus zu erklären. Es mag sein, dass die trauernden Jünger einzelne Halluzinationen von Jesus hatten. Paulus jedoch hatte keine Trauer über Jesus. Er war ein Gegner des Christentums. Es gibt keinen Grund, warum er auf dem Höhepunkt seiner Christenverfolger-Tätigkeit eine Halluzination vom auferstandenen Jesus gehabt haben sollte.
Außerdem schreibt Paulus selbst in 2. Korinther 12 von Visionen, die er als Christ hatte. Paulus konnte also sehr genau zwischen einer realen Begegnung mit Jesus und einem Erlebnis unterscheiden, bei dem man die Realität verlässt und Erfahrungen macht, von denen man nicht mehr genau weiß, ob sie noch real oder schon übernatürlich sind.
Trotzdem beharrt Paulus darauf, dem Auferstandenen persönlich so begegnet zu sein, wie es auch die anderen Apostel erlebt hatten – also von Angesicht zu Angesicht.
Damit scheiden Halluzinationen als Erklärung für die Auferstehung aus – bei den Jüngern, weil es kein Gruppenphänomen sind, und bei Paulus, weil er nicht die emotionalen Voraussetzungen dafür hatte.
Abschluss und geistlicher Impuls
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir überlegen, was du von diesen beiden Theorien hältst.
War das alles für heute? Wenn du es noch nicht tust, dann gewöhne dir doch an, für deine Regierung zu beten.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
