Ein mutmachendes Trostwort für den Altjahrsabend
Ich habe für heute Abend, für diesen Altjahrsabend, ein Wort ausgesucht. Manchmal weiche ich ja vom Predigttext ab. Heute ist nach der Ordnung unserer Kirche ein Predigttext vorgesehen, über den wir in den letzten Wochen oft gepredigt haben: vom Gericht, vom Kommen Jesu, vom Weltende.
Mich drängt es jedoch, Ihnen heute Abend ein mutmachendes Trostwort Gottes zuzusprechen. Es steht in Jesaja 41,10: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir, weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.“
In den zurückliegenden Monaten bin ich mit meiner Frau gerne und oft gewandert, wenn sich irgendwo Gelegenheit ergab, in Urlaubstagen. Wir haben viel Schönes erlebt. Es liegt ja nahe, dass man beim Rückblick auf das vergangene Jahr auch das Bild von der Wanderung unseres Lebens aufgreift.
Doch in den Sommermonaten haben wir etwas erlebt, das uns beide tief berührt hat. Wir lasen in einem Wanderführer des Allgäus, dass es dort eine gefährliche Stelle beim Abstieg vom Nebelhorn gibt. Das hat uns gereizt. Wir wollten uns das einmal anschauen, denn die Beschreibung klang unheimlich.
Dort stand, dass manche Sandalentouristen, die vom Nebelhorn zurück nach Oberstdorf wandern, den Weg über das Eutal nehmen. Sie lassen sich von den schönen Blumenwiesen verlocken. Die Wanderer denken nicht viel nach, schauen nur das schöne Panorama an und sind ganz glücklich.
Doch der Weg wird immer steiler. Sie sagen sich: „Das ist ja nicht schlimm, da unten ist ja gleich das Tal, das Eutal. Es kann gar nicht mehr weit sein, man sieht schon die Dächer der Häuser.“ Doch sie merken erst zu spät, dass der Hang so steil wird, dass sie nicht mehr weitergehen können.
In dem Wanderführer war beschrieben, dass immer wieder Touristen an einer Stelle stehen, von der sie weder weiter noch zurück können. Sie befinden sich an einem Steilhang, unter ihnen sind die Felsen. Sie meinen, das Tal sei so nah, und schreien hinunter, aber niemand kann ihnen von dort unten helfen.
Nun hat man oben am Weg große Tafeln angebracht. Doch was macht ein richtiger Wandertourist aus der Großstadt? Wer kennt solche Schilder nicht, wie „Rasen nicht betreten“ auf dem Schlossplatz? Und was lässt ihn schon schrecken? Warum sollte man nicht über diese schönen Wiesen gehen? Aber es geht um Tod und Leben, wenn man vom Weg abweicht. Wenn man nur ein Stück vom Weg abkommt, ist es kein Durchkommen mehr!
Die unheimliche Nacht des Jahreswechsels und die Suche nach Orientierung
Dieses Bild wurde mir wieder in dieser Nacht bewusst, weil es so eine unheimliche Nacht ist. Eine Nacht des Wachens, in der so viele Menschen feiern. Doch was feiern sie eigentlich? Feiern sie, dass unser Leben so schnell vergeht? Feiern wir einen Sieg, weil wieder ein Jahr vergangen ist? Was haben wir denn wirklich geleistet? Worauf blicken wir zurück?
Diese Nacht ist so unheimlich. Es wundert einen ja, dass keine Radioanstalt und keine Zeitung sich zu schade sind, in dieser Nacht noch Betrüger, Wahrsager und Traumdeuter zu bemühen, um ein wenig Licht ins neue Jahr zu bringen. So wenig erkennen wir das Dunkel, das vor uns liegt.
Ich höre in dieser Nacht auch immer die Schreie der Verzweifelten – derer, die keinen Sinn mehr im Leben sehen. Die sich berauschen und besaufen, weil sie den Weg nicht mehr finden. Und ich glaube, den Schrei von Menschen zu hören, die nicht mehr wissen, ob sie vor- oder zurückgehen sollen. Die wehmütig auf das Verflossene blicken, aber durch das Dunkel nicht nach vorne sehen können. Die zwischen Tod und Leben hängen.
Wissen wir den Weg?
Gottes Zusage inmitten von Angst und Ungewissheit
Mein erster Punkt
Da ruft jemand – nicht nur die, die den Weg nicht mehr kennen, die Verzweifelten und Ratlosen. Nun spricht der Herr. In meinem Leben ist es immer wieder plötzlich so, dass Ruhe einkehrt, und dann spricht der Herr, der, der das Sagen hat und den Weg kennt. Nun spricht der Herr, der die Enden der Erde geschaffen hat.
Ich wollte so in ihr Leben hineinrufen, wo die Angst sie hin und her schüttelt, wo Ungewissheit herrscht und sie nicht sagen können, was kommen wird. Nun spricht der Herr, der die Enden der Welt geschaffen hat, der alle Macht im Himmel und auf Erden besitzt und die Kriege in aller Welt lenkt. Der Bogen zerbricht und Wagen werden mit Feuer zerschlagen. Seid still und erkennt, dass ich der Herr bin – der Herr redet.
Vielleicht ist es in unseren Tagen überhaupt wieder nötig, dass wir wissen, dass Gott Herr im Himmel und auf Erden ist. Dieses neue Jahr 1991 ist ein Jahr des Herrn, des ewigen Gottes. Aber wer sind wir denn? Wie winzig klein! Wir können unserem Leben keine Elle mehr zusetzen, hat Jesus richtig bemerkt. Wer sind wir denn? Wir wissen nicht, welche Krankheit unser Leben auslöschen wird. Wie ein Hauch sind wir – ein Fünfmilliardstel der Weltbevölkerung. Wer sind wir?
Kein Wunder, dass uns das Grauen vor der Zukunft überkommt. Wer sind wir denn?
Und dann lassen Sie mich noch einen kurzen Augenblick zurückdenken: Die vergangenen Tage, die hinter uns liegen, waren ja angefüllt mit viel Verfehltem, Falschem und Unrechtem. Ist das nicht Anlass, jetzt einmal offen auszusprechen, wie viele Worte wir geredet haben, die wir längst verdrängt haben und nicht wahrhaben wollen? Wie viele schmutzige Gedanken sind durch unseren Kopf gegangen? Wie viele böse Gedanken des Hasses, des Neides und der Eifersucht?
Wie waren unsere Taten angefüllt? Unsere Hände haben nicht nur Taten der Liebe gewirkt, sondern auch Böses getan. Manche der zurückliegenden Tage wollten wir am liebsten aus unserem Gedächtnis streichen. Und nun spricht der Herr: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir.“
Wir dürfen am Ende des alten Jahres still werden vor dem ewigen Gott. Er ist mit uns. Wir kennen ihn als den erbarmenden Gott, den Gott, der uns mit brennender Liebe sucht – gerade um der alten unrechten Tage willen – und sagt: „Ich bringe zurecht, was du nicht mehr ordnen kannst. Ich will heilen, wo die alten Wunden immer wieder aufbrechen.“
Der Gott, der Schuld vergibt, der erbarmende Gott, der nicht müde wird, mit uns zu gehen: Fürchte dich nicht, ich bin mit dir! Der Gott, der seinen Sohn dahingegeben hat – Sie wissen das – ich will Ihnen keine Botschaft von dieser Kanzel sagen, ohne auf die Mitte unseres Glaubens hinzuweisen. Das ist wichtig, auch im Blick auf unsere Sterbestunde: Nur einer macht uns gerecht, nur einer kann uns vor Gott durchs Gericht bringen – das ist Jesus, der für meine Sünde starb.
Der ist bei uns, der ausgelöscht hat, was uns mit sich zum Tod bringt. Er ist der, der mich reinwäscht, der macht, dass Schnee weiß wird, was rot ist. In ihm kann ich mich freuen, habe einen Heldenmut und darf kein Gericht scheuen wie sonst ein irrer Tod.
Das ist die Freude unseres Glaubens: Dass der Gott bei uns ist, der Schuld auslöscht und sündige Menschen gerecht macht.
Gottes Gericht und seine Fürsorge für die Schwachen
Der große Bibelausleger und Theologe Helmut Frey sagt zu dieser Stelle:
Man sieht hier direkt eine hebräische Gerichtsversammlung im Tor. In der Zeit des Niedergangs des Volkswesens in Israel waren diese Volksgerichte immer wieder von den Parteien der Gerichte gestört worden. Dort marschierten die einen auf und brachten ihren Anhang mit, oft bewaffnet, und wollten das Gerichtsverfahren beherrschen.
Gott nimmt dieses Bild einer turbulenten Gerichtsverhandlung auf. Dort kommen nun die Mächtigen und Gewaltigen; sie alle zanken und wollen dieses kleine Israel herausreißen. Nun spricht der Herr, der Gott, der die Geschichte ganz anders lenkt, der sich des Armen und Notleidenden annimmt und ihn gerecht macht.
Und nun spricht der Herr: Fürchte dich nicht, ich bin mit dir – gerade wenn es so aussieht, als ob sie von den Krankheitsmächten hin und her gebeutelt würden. Selbst wenn die Ärzte nicht mehr aus- und einwissen, meinen sie: Wer hat denn mein Schicksal in seiner Hand? Was ist mit meinem zerbrechlichen, verfliegenden Leben?
Und nun spricht der Herr: Fürchte dich nicht, ich bin mit dir. Er hat ein Recht auf uns, weil wir ihm gehören als sündige Menschen, die er gerecht macht, für die er sein Leben gelassen hat.
Ich gliedere das gerne, damit wir es ein wenig besser behalten.
Die Mahnung, auf Gottes Weg zu bleiben
Mein zweiter Punkt: Weiche nicht vom Weg ab. Weiche nicht, denn ich bin dein Gott.
Es könnte aus Übermut geschehen, so wie Touristen, die einfach die schöne Route wählen. Liebe Schwestern und Brüder, es ist eine gefährliche Versuchung, dieses Jahr 1991 auch nur einfach wie ein Tourist zu erleben. Wozu habe ich Lust? Was kommt gerade auf mich zu? Was darf ich tun, hierhin oder dorthin?
Bitte weicht keinen Schritt vom Wege Gottes ab!
Manchmal erscheinen uns die Trostworte Gottes so vertraut, wahrscheinlich, weil wir sie nur als eine Beruhigungspille für unser Gewissen nehmen. Aber das sind sie nicht. Dieses große Trostwort „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir“ ist mit der Mahnung verbunden: Weiche nicht, weiche nicht ab! Von dem Weg, von der Route, die Gott für dich vorgesehen hat. Ja, er hat eine konkrete Route für dich ganz bestimmt.
Ich bin auch gespannt, wie Gott dich führen will. Aber wir haben in den zurückliegenden Jahren manchmal ganz tüchtig Gott ins Steuer gegriffen. Und wir sind manchmal schwer von der Bahn abgekommen, weil wir eigenmächtig unser Lebensschiff selbst steuern wollten.
Es ist so wichtig, dass wir zurückkommen auf den Kurs, auf dem Gott uns segnen kann. Weiche nicht!
Ich sehe das noch aus einem anderen Grund als so gefährlich an: Wir wollen uns manchmal von unserem Herrn Jesus Christus gar nicht führen lassen, wir trauen ihm nicht. Ich erlebe das so oft, wenn ich Schwerkranke begleite oder Leidende, oder Menschen, die große Not erfahren haben. Wenn wir dann sagen, jetzt müssen wir Gottes Willen annehmen und Ja dazu sagen, sagen sie: „Ich kann das nicht, es ist mir zu schwer.“
Und dann meinen wir, Jesus mit der Dornenkrone gibt uns nicht das Leben. Er führt uns in die Dunkelheit, in die Nacht, ins Grauen, ins Leiden, in die Schmerzen. „Ich möchte nicht Jesus nachfolgen.“ Wir haben Angst vor seinen Wegen.
Darum darf ich sagen: Nur da, wo er uns führt, ist Licht, ist Freude, ist Trost, ist Geborgenheit. Er hat noch nie jemanden an der Nase herumgeführt, noch nie jemanden enttäuscht. Er hat uns noch nie betrogen.
Weiche nicht, denn ich bin dein Gott! Weiche nicht! Geh nicht um deines Gefühls oder deiner merkwürdigen und absonderlichen Gedanken willen nur einen Schritt weg von seiner Führung.
Das mit dem Nichtweichen ist ja ein Wort, das sonst nur für Gott gebraucht wird, für die Treue Gottes. Es heißt, Berge sollen weichen und Hügel hinfallen. Der Mount Everest steht, und der Himalaya steht. Das gilt nicht für die Welt, sie wird alle einmal verschwinden, wenn die Welt zerbricht.
Aber meine Gnade soll nicht von dir weichen. Darum bleibe fest, wanke nicht, zweifle nicht, sondern geh den Weg fest und entschlossen.
In einem Psalm heißt es: Die von dir weichen werden umkommen. Und es ist gerade dieser Psalm 73: Die von dir Weichen werden umkommen, dennoch bleibe ich stets bei dir, denn du hältst mich bei deiner rechten Hand.
Ich habe in diesen Tagen ein altes Büchlein wieder ausgegraben von Johannes Warneck, einem berühmten Missionar, der viele missionstheologische Bücher geschrieben hat. Das letzte Werk, das 1944 auf ganz schlechtem Papier gedruckt wurde, ist ein Büchlein über das Wesen der Gemeinde.
Was ist so eine Gemeinde, wie wir uns hier versammeln? Warneck sagt: Das Wichtigste ist, dass einer dem anderen beisteht, dass er dem Herrn treu bleibt. Es ist doch kein alberner Brauch, wenn wir einander die Hand geben, sondern wir wollen einander Seelsorger sein. Wir wollen für die Leidenden beten und die Kranken nicht vergessen. Und für die Angefochtenen beten, dass der Herr sie erhält, damit sie nicht weichen!
Im Hebräerbrief Kapitel 10 heißt es: Wir sind nicht von denen, die da weichen und verdammt werden, sondern von denen, die da glauben und gerettet werden.
Wohl uns, wenn das fürs neue Jahr gilt! Wir wollen das nicht einfach nur so am Jahresschluss sagen, sondern beten: Herr, mache das Herz fest! Das ist ein köstliches Ding, wenn das Herz fest wird.
Wir wollen uns nicht in der letzten bösen Zeit wegtreiben lassen vom treuen Gott, der nicht weicht. In der Zeit der letzten Versuchung wollen wir nicht im Glauben müde werden. Wir wollen nicht wie die anderen das Sichtbare für wichtiger halten als das Unsichtbare.
Wir wollen die Zusagen Gottes in seinem Wort nicht nach unserem Gefühl und unserer Mode umbiegen. Wir wollen dem Herrn treu bleiben.
Die Bedeutung von Standhaftigkeit im Glauben
In der Apostelgeschichte lesen wir, dass Paulus, der große Völkerapostel, einen jungen Begleiter bei sich hatte. Es ist ja stärkend, wenn man zu zweit auf schwierigen Touren unterwegs ist. Doch auch Paulus wurde von Gott ins Leiden geführt. Es gab Feindschaft, er wurde gesteinigt, verhöhnt, verlacht und kam ins Gefängnis.
Johannes Markus, der Begleiter, ist frühzeitig gegangen. Für Paulus war das später ein Grund, Johannes Markus nicht mehr auf eine Reise mitzunehmen. Wer weicht, ist für das Reich Gottes unbrauchbar.
Es ist mir immer ein Trost, dass unser Herr gütiger ist. Paulus hatte auch Barnabas, einen Seelsorger mit großem Herzen. Barnabas nahm Johannes Markus wieder mit auf Reisen. Es gibt Vergebung. Dennoch hat Johannes Markus das nie vergessen: Man darf nicht weichen.
Gott braucht uns für wichtige Aufgaben. Er braucht Menschen, die sich nicht überwinden lassen, keine, die gleich in die Flucht gehen, sondern solche, die kämpfen können.
Als wir am dritten Advent wieder auf die Königstraße sollten, sagte ich zu meiner Frau: „Ach, du drängst immer, ich will doch nicht.“ Das ist nicht meine Gabe. Ich bin nicht der Clown, der auf der Straße Witze machen kann. Ich kann die Leute nicht einfach so ansprechen. Ich wollte auch so einer sein, der dort seine Kunststückchen macht, sodass hunderttausend stehen bleiben. Aber ich kann es nicht. Warum zieht er mich immer auf die Straße? Ich predige gern hier und in der Bibel, aber nicht auf der Straße.
Heute habe ich daran denken müssen: Wir sind nicht von denen, die weichen. Gott stärkt die, die nicht nachgeben. Aber wir müssen hinausgehen, wir müssen bekennen. Auch Sie stehen in vielen Aufgaben in diesem neuen Jahr. Gehen Sie, weichen Sie nicht! Gott sucht bekennende Christen, mutige Menschen.
Gottes Zusage der Stärke und Bewahrung für das neue Jahr
Noch das Letzte: Der Furcht ist der Boden entzogen. So macht uns Gott Mut: Fürchte dich nicht, ich bin mit dir. Weiche nicht, ich bin dein Gott, ich stärke dich. Ich helfe dir auch, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.
Jetzt stellt sich die Frage: Wem ist das eigentlich zugesprochen? Israel, den Juden. Ich habe das meinen Freunden geschrieben, den Entronnenen aus dem KZ. All die herrlichen Verheißungen der Psalmen gelten euch, auch wenn es im Nahost zu einem furchtbaren Krieg kommt. Gott ist unsere Zuversicht und Stärke – auch dieses Wort.
Lesen Sie nur ein paar Verse weiter: Da heißt es „Fürchte dich nicht, du Würmlein Israel, du armer Haufe Jakob“. Sind Sie das nicht auch? Und Gott sagt das uns zu. Jetzt dürfen wir es auch für uns nehmen. Wir sind ja auch so schwach, so elend, so mutlos, so kraftlos. „Fürchte dich nicht, du Würmlein, du armer Haufe, ich stärke dich“, sagt Gott ihnen. „Ich stärke dich“ – wozu denn? Damit sie für Gott viel Frucht bringen können, damit sie ein belastbarer Zeuge Gottes werden.
Ich habe ihnen das Blatt auf ihren Platz legen lassen. Gleich auf der Titelseite schreibt unser Günter Boos, der querschnittsgelähmte Arzt, dessen Leben so sinnlos aussah. Aus Kamerun, Frustrationen in der Arbeit – darüber könnte man Bücher schreiben. Um dennoch dranzubleiben, da braucht es den Blick des Glaubens. Jesus wirkt in einer chaotischen Welt.
Wie gut, dass er treu ist. Möge er auch uns brauchen können für seine Pläne. Er braucht uns, auch mit einem kranken Körper. Er stärkt uns, und nicht nur Günter Boos und seine Frau Marga in Kamerun – er braucht sie. Er stärkt sie.
Ich weiß, Ihre Worte sind schwach, unser Dienst ist schwach. Das macht nichts. Seine Kraft ist in Schwachen mächtig. Er stärkt sie. Ich helfe dir – was werden Sie im neuen Jahr an Wundern Gottes erleben? Sie können das bis in die Alltäglichkeiten merken, bis in ihre Küchengeschäfte, bis in ihre Geldpläne, wie Gott ihnen hilft, in allen Krankheitsnöten: Ich helfe dir.
Und wenn Sie auf der Reise sind und nicht mehr aus und ein wissen: Ich helfe dir wie kein anderer. Ich helfe dir und erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit. Ich erhalte dich – das heißt doch, dass er uns bewahrt, auch dann, wenn uns Leib und Seele verschmachten.
Ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit. Was ist denn Gerechtigkeit? Meiner Justitia, meiner Justiz. Die rechte Hand seiner Gerechtigkeit – das ist die durchbohrte Hand seiner unendlichen Liebe und Barmherzigkeit. Ich erhalte dich. Amen.
