Einführung und organisatorische Hinweise
Gut, dann machen wir heute weiter. Es ist jetzt das dritte Mal im Frühjahr, im Herbst dann wieder dreimal. Der Prediger hat zwölf Kapitel. Heute schaffen wir noch sechs Kapitel bis zum Ende von Kapitel sechs.
Damit ihr ungefähr Bescheid wisst: Die Termine für den Herbst stehen schon fest. Ihr bekommt wie gewohnt eine Einladung. Die Treffen sind am 8., 15. und 22. November. Es sind also wieder drei Dienste im November, an denen wir das Thema komplettieren.
Außerdem habe ich schon gesagt, dass die CDs und Kassetten in ein paar Tagen beim Buchladen drüben erhältlich sind. Leider ist das Kassettengerät kaputt, aber wir hoffen, dass wir es in einigen Wochen repariert bekommen. Dann könnt ihr die Kassetten auch bekommen. Das hat leider nicht sofort geklappt, das ist ein großes Problem. Okay.
Buchempfehlungen und Sommerprogramm
Ich möchte zum Sommer hin einfach etwas Gutes empfehlen, das mir sehr gefallen hat. Ich habe in letzter Zeit etwa drei Bücher gelesen, die ich besonders empfehlen kann.
Das erste Buch heißt „Leben mit Visionen“. Es umfasst etwa vierzig Tage, und jeden Tag liest man ungefähr drei bis vier Seiten. Wenn man dabei ein wenig nachdenkt und liest, braucht man dafür etwa zehn bis fünfzehn Minuten. Das ist nicht zu viel, und ich finde das sehr gut. Danielaure und ich haben bereits fünf Exemplare gekauft und sind bis zum fünften Kapitel gekommen. Dabei haben wir uns gegenseitig beschenkt. Wir sind wieder darauf zurückgekommen und haben gedacht, dass es gut passt, so zu verschenken. Die Lehrerin hat gerade auch gesagt, dass sie sich wieder beschenkt hat. Das Buch ist auch gut für Menschen geeignet, die mit dem Glauben nicht viel am Hut haben, aber Interesse zeigen. Das kann ich empfehlen.
Ein weiteres Buch, das mir sehr gut gefallen hat, stammt von John Ortberg. Es heißt „Das Abenteuer, nachdem du dich sehnst“. Für mich ist es in den letzten drei bis vier Monaten das beste Buch gewesen, das ich gelesen habe. Es ist sehr praktisch und zeigt, wie man als Christ in der Welt leben kann, so wie sie ist.
Ein Buch, das ich vor etwa zehn Jahren gelesen habe und das nach wie vor sehr empfehlenswert ist, stammt von Larry Crabb und heißt „Glück suchen oder Gott finden“. Es ist wirklich ein gutes Buch, das ein wenig in die Tiefe geht. Es behandelt zum Beispiel, warum Menschen bestimmte Dinge tun, und bietet auch eine Vertiefung des christlichen Lebens.
Gerade lese ich ein weiteres Buch, das wir in den nächsten Wochen sicher fertig haben werden. Es heißt „Wenn Gott Gebete nicht erhört“. Den Titel habe ich mir letzte Woche in Deutschland gekauft, wo ich war. Ich habe bereits die Hälfte gelesen, und es ist sehr gut. Wenn jemand Interesse hat, wird es hier bald verfügbar sein.
Zum Schluss noch eine Information zu „Upward Bound“, dem Sommerprogramm für Teenager, das ich letzte Woche angesprochen habe. Einige haben nach den Daten und Preisen gefragt. Die gelben Prospekte liegen hinten draußen aus. Ich sollte sie vielleicht noch zeigen. Das Programm ist nicht ganz billig, aber das hat seinen Grund: Ich muss Bergführer anstellen, weil wir alles professionell und sicher gestalten wollen. Die Aktivitäten sind lebendig und anspruchsvoll, aber wir möchten, dass alles so sicher wie möglich ist. Deshalb sind die Kosten etwas höher. Außerdem wird viel Material benötigt, zum Beispiel zum Klettern und Forschen. Trotzdem ist es eine spannende Sache für Jugendliche und Teenager.
Gebet vor der Fortsetzung
Gut, dann beten wir noch miteinander, und danach machen wir die zwei Kapitel fertig.
Lieber Vater, hab Dank für diesen Abend. Hab Dank für deine Gegenwart, für deine Liebe und deine Geduld mit uns.
Herr, gib uns wirklich Mut, uns auf dich und aufeinander einzulassen, damit wir wirklich anfangen, miteinander zu reden.
Danke, Vater, dass ein Leben mit dir sinnvoll ist. Wenn man das Leben unter der Sonne betrachtet, erscheint es oft sinnlos. Doch wenn wir zu dem gehen, der uns gemacht hat, erkennen wir einen Sinn, Freude und Frieden, die nur von dir kommen können.
Darum bitte ich dich jetzt für den Abend. Amen!
Einführung in das Thema Geld – Prediger Kapitel 5
Okay, der dritte Zettel, das nenne ich das liebe Geld, denn hier geht es ums Geld. Prediger Kapitel 5, Verse 7. Ich lese einmal ein paar Verse vor, wenn ich denke: Prediger 5,7.
Wenn du die Unterdrückung des Armen und den Raub von Recht und Gerechtigkeit im Land siehst, wundere dich nicht darüber. Denn ein Hoher wacht über den anderen Hohen, und Hohe über ihnen beiden.
Doch ein Gewinn für das Land ist dies: Ein König, der für das bebaute Feld sorgt.
Wer Geld liebt, wird des Geldes nicht satt, und wer den Reichtum liebt, nicht des Ertrages. Auch das ist Nichtigkeit.
Wenn das Gute sich mehrt, so mehren sich auch die, die davon zehren. Und welchen Nutzen hat sein Besitzer, außer dass seine Augen es ansehen?
Süß ist der Schlaf des Arbeiters, ob er wenig oder viel isst. Aber der Überfluss des Reichen lässt ihn nicht schlafen.
Es gibt ein schlimmes Übel, das ich unter der Sonne gesehen habe: Reichtum, der von seinem Besitzer zu seinem Unglück aufbewahrt wird.
Und geht solcher Reichtum durch ein unglückliches Ereignis verloren und hat erst einen Sohn gezeugt, so ist gar nichts in dessen Hand.
Wie er aus dem Leib seiner Mutter hervorgekommen ist, nackt wird er wieder hingehen, wie er gekommen ist. Für seine Mühe wird er nicht das Geringste davontragen, das er in seiner Hand mitnehmen könnte.
Auch das ist ein schlimmes Übel. Ganz wie er gekommen ist, wird er hingehen.
Und was für einen Gewinn hat er davon, dass er sich für den Wind abmüht?
Die Realität von Unterdrückung und politischer Ordnung
So weit, so gut. Er hat ja wieder ein paar Unterthemen behandelt, und zwar erstens: Im Vers sieben lesen wir: „Wenn du die Unterdrückten, den Armen, Unrecht usw. siehst, wundere dich nicht, denn ein Hoher wacht über ihn, und über den sind wieder ein Hoher.“
Eines Jahres, wenn man in Gremien geht, können Sie sich nicht einfach herausreden und sagen: „Das ist in Brüssel, ich weiß nicht, wie das geht.“ Irgendwann ist jemand darüber. Und wenn es auch nicht sofort klappt, wird es halt aufgeschoben. Dann kommt der Nächste dran, und es wird wieder aufgeschoben. So geht es eben dahin. Genau das sagt er dann.
Er sagt aber auch, wir sollen uns nicht darüber wundern, dass es so ist, weil wir eben in einer gefallenen Welt leben. Wir sind eine Welt voller Sünder, nicht voller Supermenschen. Es gibt Unterdrückung.
Es muss uns aber auch bewusst sein: Ich glaube, es wird über kaum eine Personengruppe mehr geschimpft als über Politiker. Über sie wird hergezogen, ob am Biertisch oder beim Einkaufen – es ist egal, wo –, wie es nur geht. Aber da muss uns eines klar sein: Die schlimmste Regierung, die es gibt, ist immer noch besser als Anarchie, also keine Regierung.
Ich war im Dezember unten in Albanien. Dort war die erste Bibelschule, es war super. Ich war eine Woche gemeinsam mit Peter Wiegand dort und wir haben unterrichtet. Albanien sieht nach wie vor ziemlich wüst aus. Sie haben in den letzten Jahren viel erreicht, jetzt geht es langsam, ganz langsam bergauf.
Aber sie hatten dort ein halbes Jahr Anarchie, ich glaube 1998 oder 1999, als keine Regierung da war. Und ich sage euch was: Die Leute, die euch erzählen, das war der Wahnsinn. Jeder hat seine Praxis genommen und Leute bedroht, alles ausgeraubt. In den Ortschaften sieht man kein einziges Stromkabel mehr, die Kabel sind aus den Wänden gezogen worden. Du siehst nichts mehr, kein Fenster mehr in der Nähe, alles ausgerissen.
Eine Katze ist jetzt eine Besonderheit. Das ist ja allerhand. Ich bin allergisch an der Nase gegen sie. Martina heißt die Katze dort. Oder Gras. Geht es ihr nicht gut? Ah, geht es ihr eh? Sehr gut. Die Katze hat man dort drinnen nie gehabt, das war das erste Mal – allerhand.
Gebet für politische Verantwortungsträger
Wenn es um Politik geht, möchte ich ein Wort aus der Bibel anführen. Schlagen Sie bitte den 1. Timotheusbrief, Kapitel 2, Verse 1 und 2 auf. Dort heißt es:
„Ich ermahne nun von allen Dingen, dass Flehen, Gebete, Fürbitten und Danksagung getan werden für alle Menschen, für Könige und alle, die in Hoheit sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit.“
Die Bibel sagt uns also ganz klar, dass wir für Politiker und alle, die eingesetzt worden sind, beten sollten.
Ich bin mir sicher, dass viele Politiker korrupt sind. Doch ich möchte dazu Folgendes sagen: Erstens sind wir nicht in derselben Position wie sie. Wenn du und ich dieselbe Macht hätten, gäbe es keine Garantie, dass wir sie nicht ebenfalls missbrauchen würden.
Zum anderen wäre den Politikern viel mehr geholfen, wenn man für sie betet, als wenn man nur mit dem Finger auf sie zeigt. Nur zu kritisieren hilft niemandem – weder den Politikern noch uns selbst. Wenn du für sie betest, unterstützt du sie und das Land.
Das ist die Botschaft der Bibel: Für den Bürgermeister, den Hauptmann, den Landeshauptmann und den Bundeskanzler zu beten bringt wesentlich mehr, als dauernd nur zu schimpfen. Die Bibel sagt das ganz klar.
Natürlich muss Unrecht aufgedeckt werden, und das ist Aufgabe aller Bürger. Aber ständig nur zu schimpfen hilft überhaupt nicht und verschlimmert die Lage oft noch.
Deshalb heißt es im Vers 8: „Es ist ein Gewinn für ein Land, ein König, der das verbaut Land bewahrt und dafür sorgt.“
Man braucht Politik, denn Anarchie ist eine Katastrophe.
Die Sinnlosigkeit der Geldliebe
Dann der zweite Punkt: die Eitelkeit des Reichtums. Dazu habe ich einige Anmerkungen. Wir lesen im Vers 9: „Wer Geld liebt, wird des Geldes nicht satt, und wer den Reichtum liebt, nicht des Ertrages.“
Das mag ein kleiner Trost sein für diejenigen unter uns, die weniger Geld haben als vielleicht viele Nachbarn oder ein etwas bescheideneres Leben führen müssen. Denn der Prediger beschreibt hier die Sinnlosigkeit von Reichtum. Es fällt uns unheimlich schwer zu glauben, dass Reichtum nicht Glück bringt. Das wollen wir einfach nicht wahrhaben. Für uns ist Reichtum geradezu gleichbedeutend mit Glück.
Der Prediger sagt jedoch: „Jetzt zeige ich dir, dass das überhaupt nicht so ist.“ Es gibt sogar die Behauptung, dass Religion eine Erfindung der Reichen sei. Diese Theorie besagt, dass die Reichen die Religion erfunden haben, um die Armen mit dem Versprechen eines Himmels zu vertrösten und so die Gesellschaft zusammenzuhalten.
Diese Behauptung ist jedoch aus vielen Gründen nicht sehr intelligent, wie wir gleich sehen werden. Denn häufig ist der Unterdrücker, also der Reiche, selbst viel schlechter dran als der Unterdrückte, der Arme.
Dazu einige Punkte: Erstens erhöht Geld den Appetit, aber nicht die Zufriedenheit. Das Problem ist nicht das Geld an sich, sondern die Liebe zum Geld. Im 1. Timotheus 6,10 sagt Paulus: „Denn eine Wurzel alles Bösen ist die Geldliebe.“
Er fährt fort: „Nach der einige getrachtet haben und vom Glauben abgeirrt sind und sich selbst mit vielen Schmerzen durchbohrt haben.“ Die Liebe zum Geld hat also bewirkt, dass sie vom Glauben abgefallen sind und sich selbst viel Leid zugefügt haben.
Reichtum erzeugt im Menschen eine unstillbare Lust nach mehr. Das ist ein Rätsel, aber es ist so. Man kann ja denken: „Ich bin die Ausnahme. Wenn ich so und so viel hätte, wäre ich zufrieden.“ Doch das weiß man nicht.
Ab und zu, im Sommer, wenn wir in den Bergen unterwegs sind, sitzen wir in Gruppen zusammen und stellen uns einige Fragen. Zum Beispiel: „Wenn du eine Person aus allen Menschen, die je gelebt haben, außer Jesus Christus, sein könntest, wer wärst du?“
Das ist immer sehr interessant, was die eine oder andere Person antwortet. Eine andere Frage lautet: „Was würdest du tun, wenn du jetzt eine Million Euro hättest?“
Interessanterweise sagen einige: „Ich würde die Hälfte sofort für gute Zwecke, für Arme oder für Mission spenden.“ Dann frage ich meistens: „Wie viel gibst du im Moment für gute Zwecke, Arme oder Mission?“
Meistens ist die Antwort: „Eigentlich nichts, ich habe ja nicht so viel.“ Dann sage ich: „Ich weiß genau, wie viel du geben würdest, wenn du 21 Millionen Euro hättest: nichts.“
Du wirst nämlich durch mehr Geld nicht anders, du wirst nur noch begieriger. Das ist ein Rätsel, aber so ist es. Der Mensch ist so gebaut: Reichtum und die Liebe zum Geld verzehren den Menschen und schaden ihm selbst.
Die Beatles haben schon gesungen: „You can't buy me love“ – du kannst Liebe nicht kaufen. Und Reichtum befriedigt nicht.
Reichtum und falsche Freunde
Das Zweite, was der Prediger im Vers 10 sagt, ist, dass Reichtum falsche Freunde erzeugt. Wenn das Gut sich mehrt, mehren sich auch die, die davon zehren.
Das heißt: Wenn du ein reicher, einflussreicher Mann bist, werden Menschen versuchen, in deine Nähe zu kommen. Sie wollen mit dir auf Urlaub fahren oder ein bisschen schummeln, weil sie dadurch entweder den Ruhm erlangen, mit dir in Verbindung zu stehen, oder materielle Vorteile erhalten. Manchmal bekommt man dadurch auch einen Job, den man sich schon lange für die Kinder gewünscht hat.
So bekommst du Freunde, die eigentlich keine echten Freunde sind. Das Gut vermehrt sich, und ebenso die, die davon profitieren. Doch der Prediger sagt, dass das keinen wirklichen Nutzen bringt. Es ist letztlich nichts, was dir wirklich etwas nützt.
Reichtum und Schlaflosigkeit
Das Dritte, C: Liebe zum Geld erhöht deine Schlaflosigkeit, aber nicht dein Glück. Das steht im Vers 11: "Süß ist der Schlaf des Arbeiters, ob er wenig oder viel hat. Aber der Überfluss des Reichen lässt ihn nicht schlafen."
Ich glaube, der Grund, warum die meisten Menschen nicht schlafen können, ist, dass sie zu viele Schulden bei der Bank haben. Das ist nicht dasselbe wie Reichtum. Schulden zu haben, hat bei uns eigentlich nichts mit Armut zu tun. Menschen, die bei uns viele Schulden haben – und dazu gehören vielleicht auch einige von uns – haben diese oft, weil sie investiert haben oder weil sie nicht besser wussten, wie sie es machen sollten. Oder man hat sich etwas gekauft, zum Beispiel eine Kommode. Aber Schulden zu machen, ist ein ganz anderes Kapitel und hat nichts mit Armut zu tun.
Ich habe einen Menschen getroffen, den ich gut kenne. Er hat Geld in Aktien angelegt. Leute, die Geld in Aktien investieren, schauen jeden Tag auf den Kurs. Da kann man schon mal schlecht schlafen, als ob es einen selbst betrifft. Ich kenne einen Christen, der das auch erlebt hat. Er wurde so nervös, dass er stundenlang darüber nachdachte, ob er seine Aktien behalten oder verkaufen soll. Er fühlte sich wie ein Dummkopf, löste alles auf und verschenkte sein Geld. Danach sagte er: "Jetzt schlafe ich wieder." Vielleicht müsste er auch die Testamentsschenkung auflösen, ich weiß es nicht. Aber solange du schlafen kannst, ist alles gut.
Man darf nicht vergessen, dass man etwa ein Drittel seines Lebens schlafend verbringt. Wenn man durch ein paar schlechte Aktien ein Drittel seines Lebens besser schlafen kann, dann hat sich das gelohnt. Hier wird gesagt: Die Liebe zum Geld raubt oft den Schlaf, und da ist wirklich etwas Wahres dran.
Die Vergänglichkeit des Reichtums
Und dann ist das nächste Argument das: Das letzte Geld geht früher oder später verloren. Er sagt im Vers 12: Es gibt ein schlimmes Übel, das ich unter der Sonne gesehen habe – Reichtum, der von seinem Besitzer zu seinem Unglück aufbewahrt wird. Geht solcher Reichtum durch ein unglückliches Ereignis verloren und hat der Besitzer einen Sohn, so hat dieser nichts, das er ihm geben kann.
Das heißt, du kannst dein Geld durch ein unglückliches Ereignis verlieren.
Das zweite, was er dann sagt, ist: Wie er aus dem Leib seiner Mutter hervorgekommen ist, nackt wird er wieder hingehen, wie er gekommen ist. Für seine Mühe wird er nicht das Geringste davontragen. Das heißt, es kann sein, dass du es bis ans Lebensende nicht verlierst, aber dann stirbst du sowieso und kannst nichts mitnehmen.
Und er sagt, das ist es nicht wert.
Man könnte jetzt sagen: Ja, das ist ein bisschen einseitig gesehen. Für den, der jetzt etwas hat, ist das einseitig und sagt: Mir ist lieber, ich bin gesund und reich als arm und krank. Da ist schon etwas dran.
Aber der Prediger sagt uns auch im nächsten Kapitel, dass Geld auch Vorteile hat. Auch das beschreibt er.
Aber unterm Strich, wenn man das ganze Buch durchliest, kommt heraus: Liebe zum Geld ist immer eigentlich zu deinem Schaden.
Also, für die, die sich denken: „Hier gehe ich, darfst du trösten, wahrscheinlich hast du nichts versammelt.“
Freude am Leben als Gabe Gottes
Und dann das Dritte: Alles aus der Hand Gottes empfangen.
Vers 17 bis 19: Da sieht man, was ich als gut und schön erachte – dass einer isst und trinkt und Gutes sieht bei all seiner Mühe, mit der er sich unter der Sonne abmüht, in der Zahl seiner Lebenstage, die Gott ihm gegeben hat. Denn das ist sein Teil. Auch jener Mensch, dem Gott Reichtum und Güte gegeben hat und den er ermächtigt hat, davon zu genießen und an seinem Teil teilzuhaben, sich bei seiner Mühe zu freuen – das ist eine Gabe Gottes.
Denn er denkt nicht viel an die Tage seines Lebens, weil Gott ihn mit der Freude seines Herzens beschäftigt. Da sagt er: Alles, was du hast, ist eine Gabe Gottes. Wenn du es dankbar annimmst, dann kannst du es genießen.
Und dann sagt er auch, was mir so gefällt, im Vers 19: Er denkt nicht viel an die Tage seines Lebens, weil Gott ihn mit der Freude seines Herzens beschäftigt. Er denkt dann aber noch darüber nach, was morgen kommt, wie wir Stress haben, weil er weiß, es ist in der Hand Gottes.
Ich bin bei Gott, und damit bin ich geborgen.
Es hat mich immer so beeindruckt – ich erzähle das öfter, und falls Sie es schon gehört haben, tut mir das leid. Aber das ist schon einige Jahre her, als wir die Kinder mit nach Australien genommen haben. Lukas war vier, Lisa etwa zwei Jahre alt. Sie waren so lebhaft. Das vergisst man nie, weil man so gedacht hat: Als wir von Schlauming, auch von Ramsau, nach Schlauming gefahren sind, fragte einer der beiden Kinder, Lisa oder Lukas, wohin wir fahren. Dann haben sie immer Schlauming erkannt und gesagt: „Ah ja, das sind die Hofer.“ Denn meistens sind wir nach Hof oder Wöllan gefahren.
Dann haben wir gesagt: „Nein, heute fahren wir ein bisschen weiter.“ So sind wir nach Salzburg gefahren. Die Kinder meinten, „Ah, zu einem Zoo“, weil wir früher oft mit den kleinen Kindern zum Zoo gefahren sind. Aber wir sagten: „Nein, noch weiter.“ Dann sind wir nach Frankfurt geflogen, vor Salzburg. Dort kannten sie schon Heidi – die Heidi aus dem Film, weil sie in Frankfurt wohnte.
Dann haben wir gesagt: „Nein, heute fahren wir noch weiter.“ So sind wir nach Singapur und so weiter gereist.
Egal, wo wir waren – ob in Singapur, Brisbane, Frankfurt, am Flughafen oder sonst wo – das war den Kindern total egal. Das Einzige, worauf sie achteten, war: Wo ist die Mama? Für sie war es egal, wo sie waren. Solange die Mama da war, war alles in Ordnung.
Und eigentlich ist das das Leben eines Christen. Es ist nicht wichtig, wo wir sind oder was wir lernen. Wichtig ist nur, dass Gott bei uns ist.
Und er sagt, er denkt nicht viel über die Tage seines Lebens nach, Hauptsache, Gott ist bei ihm, weil Gott ihn mit der Freude seines Herzens beschäftigt.
Wenn Gott deine Freude ist, dann ist nicht so ausschlaggebend, wo du bist, wie viel du hast und wo du lebst. So dürfen wir einfach leben in der Gegenwart Gottes.
Kritik an der Fixierung auf das Irdische
Ich habe hier den Vorwurf von Ungläubigen gehört, die zu Christen sagen: „Ihr Christen, ihr seid so auf den Himmel fixiert, dass ihr auf der Erde überhaupt nicht brauchbar seid.“
Doch weißt du was? Die Wahrheit ist genau umgekehrt. Die meisten Menschen – und ich würde auch sagen, sehr viele Christen – sind so auf die Erde fixiert, dass sie für den Himmel völlig unbrauchbar sind.
Ich glaube, das ist das größere Problem, nicht umgekehrt.
Einführung in Kapitel 6: Anfang und Ende des Lebens
Gut, dann gehen wir zum sechsten Kapitel. Es ist nun der vierte Zettel. Ich habe ihn „Anfang und Ende“ genannt, weil es in diesem Kapitel in erster Linie um Anfang und Ende geht.
Ich habe vor dem Lesen nur kurz hingeschrieben: Entscheidend für den Erfolg eines Lebens ist weder der Anfang noch die Mitte, sondern nur das Ende.
Der Neue hat zurückgeschrieben: Wenn das Ende eines Lebens gut ist, dann war das ganze Leben gut, auch wenn es kein schönes Leben war. Oder wenn das Ende vom Leben schlecht ist, dann ist auch das erfolgreichste Leben schlecht geworden.
Lesen wir ein paar Verse durch, und dann schauen wir uns das ein bisschen genauer an.
Die Bedeutung des Lebensendes
Es gibt ein Übel, das ich unter der Sonne gesehen habe, und schwer lastet es auf den Menschen: Ein Mensch, dem Gott Reichtum, Güte und Ehre gibt und dessen Seele nichts von allem fehlt, was er sich wünschen mag. Aber Gott ermächtigt ihn nicht, davon zu genießen, sondern ein fremder Mann genießt es. Das ist Nichtigkeit und ein schlimmes Übel.
Wenn ein Mann hundert Kinder zeugte und viele Jahre lebte, sodass seine Tage viele Jahre wären, aber seine Seele sich nicht am Guten sättigte und ihm auch kein Begräbnis zuteil wurde, dann sage ich: Eine Fehlgeburt ist besser dran als er. Denn in Nichtigkeit kommt sie, und in Finsternis geht sie dahin, und mit Finsternis wird ihr Name bedeckt. Auch hat sie die Sonne nicht gesehen und nicht gekannt. Diese hat mehr Ruhe als jener.
Und wenn er auch zweitausend Jahre lebte, aber Gutes nicht gesehen hätte, geht nicht alles an einem Ort zu Ende? Was er da sagt: Du kannst zweitausend Jahre alt werden, du kannst glücklich sein, du kannst hundert Kinder haben – wenn das Ende nicht gut ist, geht nicht alles zum Gleichen? Wenn das Ende nicht gut ist, ist alles vorbei.
Zum Beispiel beim Klettern. Wenn ich an eine Klettertour denke – für die, die nicht klettern, mag es nicht so gut verständlich sein – gibt es Touren, bei denen man früh losgeht, vielleicht noch ein bisschen rängelt, die Stimmung ist nicht besonders, keiner selbst viel. Dann klettert man, und dann bricht dir noch ein Stein aus dem Fels und trifft dich am Kopf. Du fährst dir ein Ei. Aber dann kommst du am 18. Tag zum Gipfel, die Sonne kommt heraus, und du bist am Gipfel. Es war ein guter Tag.
Andererseits kannst du früher bei Sonne losgehen, gute Stimmung, warmer Felsen, ein guter Tag. Du kommst in die Gipfelnähe, und auf einmal fällt ein Stein, trifft deinen Freund, und er ist tot. Schlechter Tag. Weil das Ende schlecht ist.
Ich weiß nicht mehr viel, was derzeit im Fernsehen läuft. Ich schaue mir so Western und Krimis an, die Daumen mir scheinbar an. Weißt du, was für mich ein guter Film ist? Da kann es schon ruhig zugehen, ob jetzt beziehungsmäßig – sie läuft davon, die Kinder sind irgendwo, und danach wird ein Bösewicht erschossen, und so weiter. Aber am Ende siegt der Held. Er bringt den Bösen um, der alles durcheinandergebracht hat. Seine Frau kommt zurück, Happy End, guter Film. Das ist ein guter Film.
Da kann noch so viel schiefgehen im ganzen Film von Anfang bis Ende, aber das Ende ist gut, und alles ist gut. Man sagt ja: Ende gut, alles gut.
Dann gibt es ein paar Filme, meistens französische, die gar nicht so schlecht anfangen, auch zwischendurch nicht so schlecht sind, aber dann einfach ein blödes, schlechtes Ende haben. Du denkst dir: So ein dummer Film! Er hat kein gutes Ende, und außerdem ist es auch nicht gut. Es ist ein schlechter Film.
Aber weißt du was? Das stimmt. Wenn das Ende gut ist, ist alles gut. Und für dein Leben gilt genau dasselbe. Wenn das Ende deines Lebens gut ist, dann hast du ein gutes Leben gehabt, auch wenn der Anfang und die Mitte schlecht sind.
Und das ist es, was der Prediger sagt. Uns muss auch bewusst sein: Wir alle, ohne Ausnahme, haben einen schlechten Anfang. Jeder von uns, weil wir alle in eine schlechte Familie hineingeboren sind, nämlich in die Familie Adams. Jeder von uns hat einen schlechten Anfang, denn wir sind alle als Sünder geboren. Der Anfang ist nicht gut bei uns.
Aber weißt du, was die gute Botschaft ist? Jeder von uns hat die Möglichkeit, ein gutes Ende zu haben. Manche von uns haben eine schwere Mitte, eine schlechte Mitte – ich denke an die Gerti, schwere Mitte. Manche von uns haben eine leichtere Mitte. Aber ausschlaggebend ist weder der Anfang noch die Mitte, sondern das Ende.
Und dies ist so entscheidend: Wir alle können ein gutes Ende haben. Darum müssen wir lernen, richtig zu sterben. Aber um richtig zu sterben, müssen wir lernen, richtig zu leben – nämlich im Wissen, dass dieses Leben nicht alles ist. Es kommt viel mehr.
Beispiele für ein unerfülltes Leben
Der Prediger bringt uns einige Beispiele. Zuerst sagt er im Vers 2: Da ist ein Mann, der ist reich, der hat Güter, der hat Ehre, es fehlt ihm nichts, aber er kann es nicht genießen.
Dann sagt er im Vers 3: Da ist ein Mann, der hat hundert Kinder, Kindersegen, überreich. Seine Jahre sind viele, denn sonst könnte er noch keine Kinder haben. Und dann sagt er, aber seine Seele hat keinen Frieden, sie sättigt sich nicht. Es wird ihm auch kein Begräbnis zuteil, das heißt, er war ziemlich unbeliebt; da ist niemand mehr hingegangen.
Wenn du unbeliebt bist, kannst du dein Leben auch vergessen, so ist das.
Und dann das dritte Beispiel noch, sagt er im Vers 6: Du kannst zweitausend Jahre alt werden, aber dann stirbst du auch. Am Tag des Todes ist es egal, ob du zweitausend oder zwanzig Jahre gelebt hast. Alt war er nur noch tot.
Das ist das Argument vom Prediger.
Dann sagt er im Vers 2: Lest es nochmal genau durch: Ein Mensch, dem Gott Reichtum und Güter und Ehre gibt, und dessen Seele von allem, was er wünschen mag, nichts fehlt, aber Gott ermächtigt ihn nicht, davon zu genießen.
Das Leben und die Dinge des Lebens zu genießen, ist eine Gabe Gottes.
Also interessant: Du sitzt an einem Strandkaffee, bist im Urlaub. Martina hat gerade gesagt, wo sie wohnt, und sie meinte, die Einheimischen schauen noch viel glücklicher aus als die Urlauber. Aber das stimmt.
Du sitzt offenbar im Urlaub an einem Strandkaffee. Da ist ein Ehepaar, die Schatzen, die haben eine Garde, die ist nett. Dann sind da ungefähr drei weitere Ehepaare, die sitzen und schauen ein bisschen, sagen aber nichts. Du merkst, sie genießen weder den Kaffee, noch ihren Ehepartner, noch die Sonne.
Jetzt ist die Frage: Warum? Warum können die einen das genießen und die anderen nicht?
Die Antwort ist ganz einfach: Gott ermächtigt ihn nicht, davon zu genießen.
Wenn Gott dir nicht die Gabe schenkt, dieses Leben zu genießen, kannst du dich noch so anstrengen, du wirst es nicht genießen.
Ferienkataloge und so weiter wollen dir das Gegenteil zeigen.
Interessant ist das, wenn wir gerade bei der Südsee sind. Du siehst Meer und Strandkaffee und junge Leute, meistens ein bisschen dünner, locker und so weiter. Wenn du da hinfährst, ist das genau so. Aber dann fährst du hin und schaust blöd. Denn der Großteil ist weder glücklich, locker und dünn, sondern eher das Gegenteil.
Letzten Winter haben wir im Ramsauer Prospekt gelesen – ich war mir nicht mehr genau sicher, wie es stand – „Langlauf macht intelligent, schlank und sexy.“ Jetzt gehst du mal nach Ramsau und schaust eine halbe Stunde zu. Da vergeht dir alles.
Aber das ist ernüchternd.
Jetzt ist die Frage: Warum ermächtigt Gott die einen, das zu genießen, und die anderen nicht? Die einen gehen Skifahren, um eine Murz Gaudi zu haben, und die anderen gehen Skifahren zehnmal, um neue Gaudi zu haben, und keine Krup. Hauptsache gefahren.
Das Geheimnis steht im Prediger 2, Vers 25 und 26. Gehen wir zurück zu diesen Versen:
Denn wer kann essen, und wer kann fröhlich sein ohne mich?, sagt Gott. Denn dem Menschen, der vor ihm wohlgefällig ist, gibt er Weisheit und Erkenntnis und Freude. Dem Sünder aber gibt er das Geschäft, einzusammeln und anzuhäufen, aber er hält nichts davon.
Gott sagt: Der Mensch, der von mir wohlgefällig lebt, wird Freude erfahren an den Dingen dieses Lebens, nicht nur am Himmel, sondern hier in der Welt.
Gerade eine Begegnung, die ich hatte: Ich war laufen gewesen, das ist oft interessant. In Ramsau haben wir dumm gelaufen, und da trifft man Ehepaare, die spazieren gehen. Ich weiß nicht, was sie sagen, abgesehen von den Fremden, die ja nicht kennen.
Die Einheimischen, die ich treffe – drei Viertel der einheimischen Ehepaare, die spazieren gehen – die sind gläubig. Die genießen einander. Die anderen sehen nicht so aus, als würden sie spazieren gehen.
Ich weiß nicht, ob das etwas sagt, aber mir fällt das jedes Mal wieder auf.
Dann können wir schon wieder die Malignstar nehmen, gell? So hat die Häuslweibin leicht dabei, gell?
Aber Gott sagt: Der, der mir wohlgefällig ist, dem gebe ich die Fähigkeit, sich zu freuen.
Das wird oft falsch verstanden. Man meint, um Gott wohlzufallen, muss ich gut sein, muss ich in die Kirche gehen, religiös sein und so weiter, moralisch hoch stehen. Das ist nicht unbedingt das, was hier gesagt wird.
Weißt du, was Gott freut? Ein wohlgefälliger Mensch ist beschrieben im Johannes 6, Vers 28 und 29.
Was ist es, was Gott wohlgefällt?
Johannes 6,28: Da sprachen die Jünger zu Jesus: „Was sollen wir tun, damit wir die Werke Gottes wirken?“
Sie sagen: „Jesus, was sollen wir tun, damit wir Gott gefallen?“
Jesus antwortete und sprach zu ihnen: „Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.“
Weißt du, wie du Gott wohlgefällst? Wenn du an Jesus Christus glaubst, wenn du ihn ernst nimmst, wenn du sein Wort ernst nimmst, dann bist du wohlgefällig.
Und dann beginnt die Reise mit dir und mit Gott.
Ein Mensch, der sagt: „Herr Jesus, ich glaube an dich, ich empfange alles, was ich von dir habe, das Gute und das Schlechte, und ich möchte dir danken für das eine und das andere.“ Dieser Mensch beginnt auch, dieses Leben zu genießen.
Wenn du kein dankbarer Mensch bist, kannst du das Leben nicht genießen.
Es gibt Menschen, die glauben: „Ja, ich habe ja Recht darauf, mir steht ja alles zu, das habe ich verdient.“
Wenn du so denkst, dass du alles verdienst, dann weiß ich schon alles über dich: Du genießt das Leben nicht.
Wenn du aber ein Mensch bist, der sagt: „Gott, ich habe es nicht verdient, aber ich nehme es dankbar aus deiner Hand,“ dann weiß ich, du bist ein Mensch, der das Leben genießt.
Dankbarkeit ist das, was das Leben lebenswert macht.
Wenn man nicht dankbar ist, kann all der Segen, den Gott dir gibt, zum Fluch werden.
Malachi Kapitel 2, Vers 2, das letzte Buch im Alten Testament, sagt Gott:
„Wenn ihr nicht hört und euch nicht zu Herzen nehmt, meinem Namen Ehre zu geben,“ spricht der Herr der Herrscher, „dann sende ich den Fluch unter euch und verfluche eure Segensgaben. Ja, ich habe sie schon verflucht, weil ihr es nicht zu Herzen nehmt.“
Das heißt, der ganze Segen – du kannst Haus, Kinder, alles haben – du kannst es nicht genießen.
Kinder sind eine Plage, das Haus ist nur eine Sorge, der Ehemann ein Problem. Und so ist das Leben.
Gott sagt: Diesen Mann hat alles, aber Gott ermächtigt ihn nicht, davon zu genießen.
Dann sagt er im Vers 4, Vers 3, der letzte Satz: „Eine Fehlgeburt ist besser dran als ein Mann, der gottlos lebt und stirbt.“
Eine Fehlgeburt ist besser dran als er, denn in Nichtigkeit kommt sie, in Finsternis geht sie dahin, und mit Finsternis wird ihr Name bedeckt.
Auch hat sie die Sonne nicht gesehen und nicht gekannt, diese hat mehr Ruhe als jener.
Und wenn auch jener zweitausend Jahre gelebt hätte, aber kein Gutes gesehen hätte, es geht alles an einem Ort zu Ende.
Er sagt hier, eine Fehlgeburt hätte sich all die Mühen erspart, er hätte sich keine Schuld aufgeladen durch Undank, er hätte nie Geldsorgen gehabt, er hätte keine Probleme mit den Beziehungen gehabt. Am Ende gingen sowieso beide in den Tod.
Und so stimmt, was der Prediger sagt: Unter der Sonne ist es besser, nicht gelebt zu haben, als gottlos gelebt zu haben.
Warte mal, was Jesus über Judas gesagt hat, der ihn verraten hat. Er hat gesagt, es wäre besser, wenn er nie geboren worden wäre.
Weißt ihr warum? Weil ein gottloses Leben übel ist, und das Ende eines Gottlosen noch übler.
John Bunyan sagt Dinge sehr direkt. Ich habe mal Gott direkt zitiert, er sagt: „Er hat ein Herz für Ungläubige, ein Evangelist.“
„O Sünder, wohin wirst du fallen, wenn du diese Welt verlässt? Wenn du unbekehrt gehst, das heißt, wenn du dich nie um Gott gekümmert hast, dann wäre es besser gewesen, du wärst bei der Geburt zerschmettert worden.“
Wenn einer einmal verdammt ist, kann er jeder Freude Lebewohl sagen.
Und der Prediger sagt doch eigentlich dasselbe: Wenn das Ende schlecht ist, dann ist es besser, nicht geboren worden zu sein.
Die Sinnlosigkeit menschlicher Mühen
Und dann sagt der Prediger im zweiten Abschnitt, dass alles Zeitlich Begrenzte letztlich sinnlos ist. In den Versen 7 und 8 heißt es: „Alles Mühen des Menschen ist für seinen Mund, und doch wird seine Begierde nicht gestillt. Denn was für einen Vorzug hat der Weise vor dem Toren? Was nützt es dem Demütigen, wenn er versteht, vor dem lebenden Recht zu wandeln?“
In Vers 9 sagt er: „Besser das Sehen mit den Augen als das Umherschweifen der Begierde, auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind.“
Das Erste, was er in den Versen 7 und 8 sagt, ist: „Alles Mühen ist für den Mund.“ Er betont dabei: „Alles Mühen des Menschen ist für seinen Mund.“ Das bedeutet, warum arbeitet man eigentlich? Damit man jeden Tag zu essen hat. Wenn man darüber nachdenkt, ist das schon verrückt. Wir graben eigentlich nur dafür, um wieder Mahlzeiten zu uns zu nehmen. Dann scheiden wir wieder aus und müssen erneut essen.
Ich habe einmal darüber nachgedacht: Wenn man so gut gegessen hat, sich frisch angezogen fühlt und gesund ist, fühlt man sich richtig wohl. Doch drei Stunden später ist man schon wieder hungrig. Und das Gleiche beginnt von vorne. Am nächsten Tag wird man wieder hungrig und muss erneut essen. So geht es immer weiter. Der Prediger sagt, es ist das Mühen unter der Sonne.
Dann sagt er noch in Vers 9: „Besser das Sehen mit den Augen als das Umherschweifen der Begierde, auch das ist Nichtigkeit.“ Sei zufrieden und dankbar für das, was du hast. Er sagt: „Es ist besser, du erfreust dich an dem, was du hast, als dass du immer das begehrst, was du nicht hast.“ Diese Begierde des umherschweifenden Auges ist vergeblich.
Es gibt ja so viele Bücher und Zeitschriften, in denen die Erfolgsgeschichten von Menschen stehen, etwa von den reichsten Leuten und wie sie es geschafft haben. In meinem Büro habe ich in einem Jahr nachts fünf Bücher gelesen, die sich damit beschäftigen, wie man der beste Leiter der Welt wird. Übrigens kannst du solche Bücher selbst kaufen – du könntest es schaffen.
Ich habe auch ein, zwei davon gelesen und sehe, dass es nicht schlecht ist, daraus zu lernen. Aber die Bücher heißen zum Beispiel: „Die neun Wege zum Erfolg“, „Die fünfzehn Prinzipien eines erfolgreichen Leiters“, „Die einundzwanzig unwiderlegbaren Gesetze der Leiterschaft“ oder „Was du wissen musst, um nach oben zu kommen“. Wenn du das liest, dann liest du das Durchhaltevermögen. Ich muss mich jetzt echt anstrengen, wenn das so weitergeht.
Aber weißt du, was dabei geschieht? Da kommt etwas in dein Herz, das dich denken lässt: Ich möchte etwas, das ich nicht habe. Und wenn das eine falsche Begierde ist, dann kann ich sie zerstören. Es ist gut zu lernen, das ist überhaupt keine Frage, immer und immer wieder. Aber nicht dieses Begehren, denn das sagt der Prediger ist eigentlich Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind.
Das Gras ist immer grüner auf der anderen Seite, wie man sagt.
Gottes souveräne Kontrolle über Anfang und Ende
Dann das Dritte: Nur Gott allein kennt den Anfang und das Ende. Die drei letzten Verse, Verse zehn bis zwölf: Was geschieht, dessen Name ist schon längst genannt, und bekannt ist, was ein Mensch sein wird. Darum kann er nicht mit dem Rechten streiten, der stärker ist als er.
Denn da sind viele Worte, die die Nichtigkeit nur größer machen. Welchen Nutzen hat der Mensch davon? Denn wer erkennt, was für den Menschen im Leben gut ist? Die Zahl der Tage seines nichtigen Lebens, die er wie einen Schatten verbringt? Wer kann dem Menschen mitteilen, was nach ihm sein wird unter der Sonne?
Er schließt mit zwei Fragen. Erstens: Lernen wir, dass Gott bestimmt den Lauf der Dinge, nicht der Mensch. Das leistet Vers 10: „Denn was geschieht, schon längst ist sein Name genannt, und bekannt ist, was ein Mensch sein wird. Darum kann er nicht mit dem Rechten, der stärker ist als er, streiten.“
Gott sagt: „Ich kenne deinen Namen schon, bevor du geboren worden bist. Ich weiß alles.“ Schaut bitte auf Psalm 139, das ist einer der schönsten Psalmen, viele von euch kennen ihn sicherlich. Ein Psalm, den man öfter mal lesen sollte. Psalmen sind sehr wohltuend.
Psalm 139,13 wird für viele von euch bekannt sein. Dort heißt es: „Denn du, Gott, bildest meine Nieren, du hast mich im Mutterleib gewoben. Ich preise dich darüber, dass ich auf eine erstaunliche und ausgezeichnete Weise gemacht bin. Wunderbar sind deine Werke, meine Seele erkennt es sehr wohl. Nicht verborgen war mein Gebein vor dir, als ich gemacht wurde im Verborgenen, gewoben in den Tiefen der Erde. Meine Urform sah in deine Augen, und in dein Buch waren sie alle eingeschrieben, die Tage, die gebildet wurden, als noch keiner von ihnen da war.“
Für mich aber, wie schwer sind deine Gedanken, o Gott, wie gewaltig sind ihre Summen.
Gott sagt: „Ich habe dich schon gekannt in deiner Urform.“ Übrigens ist das die unwiderlegbare Stelle der Bibel, die besagt, dass Abtreibung Mord ist, weil bereits die Urform eines Menschen von Gott gekannt, geliebt und gewollt ist. Ganz klar. Da muss man als Christ klar Stellung beziehen, wenn man die Bibel ernst nimmt. Wenn man sie nicht ernst nimmt, dann mag man auch nichts ernst nehmen, was darin steht.
Und in Jesaja 46, dort steht Jesaja 46, Verse 9 und 10: „Gedenke des Früheren von der Urzeit her, dass ich Gott bin. Es gibt keinen sonstigen Gott, der mir gleich ist. Ich bin es, der von Anfang an den Ausgang verkündet und von allem, was noch nicht geschehen ist. Ich spreche: Mein Ratschluss soll zustande kommen, und alles, was mir gefällt, führe ich aus.“
Darum kann ein Mensch mit Gott nicht richten.
Der Prediger sagt dann im Vers 11: „Denn da sind viele Worte, die die Nichtigkeit nur größer machen, aber welchen Nutzen hat der Mensch davon?“ Der Mensch schreibt Tausende Bücher darüber, dass es Gott nicht geben darf. Und der Prediger sagt: „Ja, was haben wir denn davon? Es gibt ihn ja doch.“ Ihr könnt hunderttausend Bücher schreiben, es wird sich nichts ändern, weil Gott da ist, er war immer da und er wird immer sein.
In Römer 9 heißt es: „Wer kann dem Willen Gottes widerstehen?“ Er hat den Anfang und das Ende vorhergesehen.
Ich habe das aufgeschrieben, weil Louis das so gut auf den Punkt bringt. Er hat gesagt: „Mit Gott zu argumentieren heißt, mit dem zu argumentieren, der es uns überhaupt ermöglicht hat, argumentieren zu können.“ Wenn wir uns mit Gott streiten, wo ist dann der Streit? Aber ich kann auch sagen: Es wird dir nichts bringen. Ohne Gott kannst du nicht einmal streiten. Man kann zwar mit Gott streiten, aber Gott ist im Himmel wie auf der Erde. Er ist so viel größer, und es ist gut, wenn wir uns daran erinnern.
Dann B, das Letzte: „Gott weiß, was gut für uns ist, und er kennt unser Ende.“ Im Vers 12 sagt der Prediger: „Denn wer erkennt, was für den Menschen im Leben gut ist?“ Und die zweite Frage weiter unten: „Denn wer kann dem Menschen mitteilen, was nach ihm sein wird unter der Sonne?“
Er beschließt dieses Kapitel mit zwei Fragen. Er sagt: Wer von uns weiß, was für uns gut ist? Keiner. Nur Gott. Und wer von uns kennt die Zukunft? Niemand, nur Gott. Kein Mensch, der Prediger oder wie der Prediger sagt, kein Mensch unter der Sonne weiß über die Zukunft Bescheid.
Wir wollen ja alle die Zukunft regeln. Versicherungen, Versicherungen. Der Versicherungsvertreter – mein Vater ist auch einer – oder nächstes Mal eine Leidensversicherung. Weißt du, ich sage mal, warum: Du musst schon eine Leidensversicherung haben, bevor etwas zerstört wird. Bevor es passiert. Nächstes Mal fragst du: Weißt du, wann etwas zerstört wird? Dann zerstört es ganz sicher etwas, wenn es ein paar Jahre später stirbt. Das nenne ich „zustößen“. Wo bist du dann?
Mir persönlich erscheint es völlig unsinnig, das Leben versichern zu wollen. Wir können überhaupt nichts versichern. Wie es auch beim Papst gesagt wurde: Er schwebt in Lebensgefahr. Man denkt ja, das sei eine große Gefahr. Aber in Lebensgefahr schweben wir alle, weil jeder stirbt. Das sind alles so Ausdrücke, an die wir gewöhnt sind, aber wenn man mal darüber nachdenkt, ist es eigentlich völliger Unsinn.
Ich sage nicht, dass Versicherungen falsch sind, speziell wenn man Familie hat. Man muss sagen: Es ist wichtig, dass meine Familie versorgt ist. Deshalb habe ich nichts gegen Versicherungen, das ist etwas ganz anderes.
Darum möchte ich uns alle ermutigen: Gott weiß, was gut für uns ist, und Gott kennt die Zukunft. Deshalb möchte ich mit diesem Gedanken enden und uns ermutigen, unser Leben in die Hand Gottes zu geben. Du hast nichts zu verlieren, du hast nur zu gewinnen. Wo sonst solltest du dein Leben hinlegen?
Der Prediger hat uns ganz klar gesagt: Das Leben unter der Sonne bringt es nicht, es kann es nicht bringen. Nur deine Beziehung zu Gott. Er weiß, was gut für dich ist, und er kennt deine Zukunft – seit deiner Urform. Und er liebt dich. Das ist das Kreuz, das ist der Beweis dafür, dass er uns liebt, ein für alle Mal.
Einladung zum Glaubensschritt und Abschlussgebet
Ich möchte noch beten, Herzen miteinander verbinden. Dabei möchte ich so beten, dass, wenn heute Abend jemand da ist, der sagt: „Ja, ich bin zwar ein bisschen religiös und interessiert, aber mein Leben habe ich Jesus noch nie gegeben“, dieser Mensch das Gebet mitsprechen kann. Du kannst Jesus in dein Leben einladen. Du kannst heute Abend mit Jesus beginnen.
Wenn Gott zu dir gesprochen hat, das weiß nur du allein. Dann kannst du Gott jetzt sagen: „Gott, ich gebe dir mein Leben, heute, von Herzen. Ich kann es nicht allein leben, ich brauche dich.“ Wer dieses Gebet mit dem Herzen mitbetet, darf wissen: Gott nimmt dich ernst. Er nimmt ein fünfjähriges Kind ernst, wenn es ehrlich zu ihm spricht. Und genauso nimmt er dich ernst.
Beten wir noch: Lieber Vater, wir kommen vor dich und möchten einfach danken für das Buch Prediger. Für die klaren Worte, die eigentlich unmissverständlich zeigen, wie nichtig das Leben unter der Sonne ist und wie wenig dieses Leben eigentlich zu bieten hat. So, Vater, du kennst unser Herz. Der Mensch sieht, was vor Augen ist, du aber siehst das Herz an.
Und du kannst jetzt genau für jeden beten, der hier sitzt, nicht nur ein bisschen, sondern ganz genau. Herr, ich möchte jetzt für jene beten, die dich vielleicht noch nicht persönlich kennen, dass sie heute einen Schritt machen und sagen: „Herr, ich möchte mit dir lernen. Ich möchte lernen, mit dir gemeinsam durch das Leben zu gehen, dein Kind zu sein, von dir zu lernen, von Brüdern und Schwestern zu lernen und für ewig mit dir verbunden zu sein.“
Und das ist das Gebet, das du sprechen kannst: Himmlischer Vater, ich komme mir jetzt das erste Mal bewusst vor dich. Ich habe schon viel gehört und darüber nachgedacht, aber ich habe dich noch nie in mein Leben aufgenommen. Ich möchte jetzt die Gelegenheit nutzen, dich um Vergebung für meine Sünden zu bitten. Dir danken, dass du für meine Sünden bezahlt hast – ein für alle Mal.
Ich möchte bitten, dass du in mein Leben kommst, du als mein Herr und mein Heiland. Dass du mit mir den Weg meines Lebens auf dieser Erde und darüber hinaus gehst und mich begleitest. Herr, so möchte ich dich bitten, dass du jetzt zu mir kommst, im Wissen, dass du immer bei mir bleiben wirst.
Herr, ich möchte von dir lernen. Ich möchte auch anderen Menschen von dir erzählen, darüber, wie wunderbar du bist. Und ich möchte einfach auch von Brüdern und Schwestern und von deinem Wort lernen, wie ich richtig mit dir leben kann.
Herr, danke, dass du mein Gebet ernst nimmst, auch jetzt in diesem Moment, und dass ich für immer dein Kind bin und bei dir geborgen bin. Danke, Herr, für den heutigen Tag, vor allem aber für dich. Denn das Wichtigste ist nicht, wo ich bin, was ich bin oder wie viel ich habe. Das Wichtigste ist, wer bei mir ist. Wenn du bei mir bist, Gott, dann habe ich eigentlich alles. Und dafür danke ich dir. Amen.