Trost und Hoffnung in schweren Zeiten
Trüb-triste Sonntage, oft auch verbunden mit der Erinnerung an vielerlei Trauer – wie gut, dass wir das Wort Jesu haben und dass er zu uns vom Leben spricht.
Wir hören den Jugendchor. Bevor der Jugendchor das nächste Lied singt, bitte ich Sie, ganz nach vorne zu kommen. Hier vorne gibt es noch einige freie Plätze. Die Nachkommenden können ganz nach vorne gehen, das geht am schnellsten. Die später Kommenden können dann hinten noch nachrücken. Kommen Sie bitte ganz nach vorne! So können wir nämlich weitermachen.
Es ist ungeschickt, sehr ungeschickt, wenn die später Kommenden dann wieder vorgehen müssen.
Das Weltgericht ist ein Schrecken. Das, was der Chor gesungen hat, drückt die Freude aus: „Ich werde beim Herrn sein.“
In Psalm 96 heißt es: „Der Himmel freue sich, und die Erde sei fröhlich, das Meer brause und was darinnen ist, das Feld sei fröhlich und alles, was darauf ist, es sollen jauchzen, alle Bäume im Walde vor dem Herrn, denn er kommt, er kommt, zu richten das Erdreich. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker mit seiner Wahrheit.“
Viele haben diese Worte in den vergangenen Tagen der Großevangelisation neu entdeckt. Ich möchte hier auch allen danken, die sich so engagiert eingebracht haben. Es war an den verschiedenen Orten ganz beeindruckend.
Wir wollen nun noch einmal gemeinsam das Lied singen, begleitet am Klavier: „Kommt, atmet auf, ihr sollt leben“ (Lied 639). Wir stellen jetzt etwas um.
Die drei Verse von „Kommt, atmet auf, ihr sollt leben“ erklingen nun.
Gebet und Dankbarkeit im Glauben
Wir wollen beten: Du, Herr, kannst uns Leben schenken – mitten in einer Welt voller Tod und Traurigkeit.
Gerade an diesem Tag wollen wir dir danken, dass du jeden von uns ganz neu beschenken willst. Ganz gleich, welche Gefühle von Verlassenheit, Einsamkeit und Bedrängnis uns heute bewegen.
Wir bitten dich, dass du uns aufrichtest und fröhlich machst, weil wir um deine wunderbare Erlösung wissen. Wir dürfen dir jetzt auch alle Not bringen: aus den vergangenen Tagen, in denen wir dir untreu waren, in denen wir gegen dein Gebot gehandelt und uns von deinem Wort entfernt haben.
Vergib uns, lieber Herr, und hilf uns, dass es Veränderungen bei uns gibt. So kannst du Großes durch uns wirken und uns zu deinem Dienst gebrauchen. Möge von unserem Leben ein Segen ausgehen – hinein in eine hoffnungslose Welt.
In der Stille wollen wir dir alles sagen, was uns belastet. Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft.
Danke, Amen.
Verbindung mit Missionaren und Berichte aus der Welt
Wir sind in unseren Gottesdiensten immer besonders eng mit denen verbunden, die wir aus unserer Gottesdienstgemeinde heraus in Missionsdienste entsandt haben. Das sind 15 Familien oder Einzelpersonen.
Ich freue mich, dass wir jetzt einen Bericht hören. Frau Flath war mit ihrem Mann vor wenigen Tagen in Mexiko, in Acapulco, auf dem Missionsschiff von Operation Mobilisation. Dort hat sie ihre Tochter besucht. Davon wollen wir ein bisschen hören.
Ich bringe Ihnen viele Grüße aus Mexiko, aus Acapulco. Es war für uns ganz wunderschön, nach über einem Jahr unsere Tochter wiederzusehen. Wir konnten sehen, wo sie lebt und wo sie jetzt arbeitet. Außerdem war es schön zu beobachten, wie fröhlich sie dabei ist, obwohl die harte Arbeit auf dem Deck ihr einige Schrammen und Narben eingebracht hat.
Es war auch beeindruckend zu erleben, welche wunderbare Gemeinschaft auf dem Schiff herrscht und welcher Geist dort lebt. Das kann man mit Worten eigentlich gar nicht so beschreiben. Die Gesichter strahlen und die Menschen brennen für ihren Herrn.
Wir durften das ganze Schiff besichtigen: von oben, vom Deck, die engen Kabinen, die große Buchausstellung bis hinunter in den Maschinenraum, wo auch Albrecht Körner aus unserer Gemeinde lange gearbeitet hat.
Kurz bevor die Logos nach Acapulco kam, wütete dort der Hurrikan Paulin und verwüstete große Teile von Acapulco. Einige vom Schiff, Gruppen von Jugendlichen, haben bei den Aufräumarbeiten und Ausgrabungen mitgeholfen. Das brachte ihnen große Bewunderung und Anerkennung von den Bewohnern Acapulcos ein.
Acapulco hat etwa zwei Millionen Einwohner, und das Interesse an dem Schiff und an den jungen Menschen war sehr groß. Es waren ganze Familienausflüge, die aufs Schiff kamen und an der Arbeit großen Anteil nahmen.
Für uns war ein ganz besonderes, großes Ereignis, dass wir mitdurften in ein Church Team. Ein Church Team besteht aus etwa drei bis fünf jungen Leuten vom Schiff, die eine örtliche Gemeinde besuchen und mit ihr den Gottesdienst feiern.
Wir waren in einer sehr kleinen, armen Gemeinde. Es war beeindruckend, wie sie zusammen in großer Fröhlichkeit Gott gelobt haben. Wir haben über eine Stunde lang gesungen, laut gesungen. Kinder begleiteten die Lieder mit Schellentrommeln und Klanghölzern als rhythmische Untermalung.
In den Pausen zwischen den Liedern wurden ganz spontan von einigen Anliegen vorgebracht, Gott gedankt, Alleluja gerufen, Gloria und Adios gesagt. Die Mitglieder der Logos brachten ihre Zeugnisse vor und sangen Lieder, stellten die Logos und die Arbeit vor.
Es war ganz erstaunlich zu sehen, wie so viele verschiedene Völker zusammenkommen, um alle den einen, unseren Gott, zu preisen.
Für all ihre Gebete, Fürbitten und Gaben möchte ich herzlich danken. Sie finden auch einen Platz, wo alle genannt sind, auch mit Auszügen aus den Briefen. Es ist schön, wenn Sie auch in der Fürbitte daran denken.
Vorbereitung auf das Weltgericht
Morgenglanz der Ewigkeit, 450 – wir singen dieses Lied, wie der Lichtschein der Ewigkeit in unsere Todeswelt fällt, 450.
Matthäus 25: Schlagen Sie bitte in den ausgelegten Bibeln im Neuen Testament ab Kapitel 36 auf. Es geht um das Weltgericht, von dem Jesus spricht. Am nächsten Sonntag wird mein Bruder über die klugen und törichten Brautjungfern aus diesem Kapitel predigen. Heute haben wir die Verse 31 bis 46.
Es ist merkwürdig, wie wir dieses Thema vom Weltgericht immer wieder zur Seite schieben. Wir reden um den Ernst der Sache herum, obwohl die Worte Jesu so eindeutig sind, dass keine andere Auslegung und Deutung möglich ist.
Jesus sagt: „Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit. Alle Völker werden vor ihm versammelt werden, und er wird sie voneinander scheiden wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.
Er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken. Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: ‚Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters! Erbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt.
Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich war ein Fremder, und ihr habt mich aufgenommen. Ich war nackt, und ihr habt mich gekleidet. Ich war krank, und ihr habt mich besucht. Ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.‘
Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: ‚Wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben? Oder durstig, und dir zu trinken gegeben? Wann haben wir dich als Fremden gesehen und aufgenommen? Oder nackt und gekleidet? Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?‘
Der König wird antworten und zu ihnen sagen: ‚Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.‘
Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: ‚Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln.‘“
Die ernste Realität des Gerichts
Das sind so unheimliche Worte, dass ich heute Nacht schlecht schlafen konnte. Es ist ein Ernst, den ich Ihnen sagen muss: Sie sollen sich der Verantwortung für Ihr Leben bewusst sein.
Denn er sagt: „Ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir nichts zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich nicht aufgenommen. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich nicht gekleidet. Ich bin krank gewesen und im Gefängnis, und ihr habt mich nicht besucht.“
Dann werden sie ihm antworten und sagen: „Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig gesehen, oder als Fremden, oder nackt, oder krank, oder im Gefängnis, und haben dir nicht gedient?“
Dann wird er ihnen antworten und sagen: „Wahrlich, ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan.“
Und sie werden hingehen zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben.
Die Wahrheit über das Sterben
Es ist jetzt zwanzig Jahre her. Damals war in der ganzen Welt ein Name in aller Munde: eine Frau, eine charmante Frau, Psychiaterin aus der Schweiz. Sie war die gefragte Rednerin, ständig präsent im Hospitalhof, im Fernsehen und im Radio. Alle sprachen davon, dass diese Frau endlich ein Tabuthema ins Licht gerückt hatte: das Sterben.
Diese Frau hatte eine wunderbare Botschaft: Sterben ist nicht unheimlich, Sterben ist schön. Etwa so, wie ein Schmetterling, der sich aus dem Kokon befreit, oder wie wenn man durch einen Tunnel zum Licht geht – wunderschön.
Diese Frau hat den Einfluss der Esoterik gefördert. Auf ihren spekulativen Ideen basierte alles, was Menschen an wahnsinnigen Träumen aus dem Jenseits erhofften und erwarteten.
Heute, zwanzig Jahre später, lebt diese Frau, 71-jährig, einsam und depressiv in einem Haus in der Wüste von Arizona. Ihr Mann ist gestorben, sie hatte mehrere Schlaganfälle und ist gelähmt. Ganz selten schaut jemand nach ihr. Sie lebt von Wasser und Brot. Der Spiegel schrieb, sie hasst sich und sie hasst den Prozess der allmählichen Zerstörung.
Depression und Erschöpfung haben ihre Stimme gebrochen. Sie spricht schleppend und klagend, denn Sterben ist eben nicht schön, sondern schlimm und furchtbar. Das wissen all jene unter Ihnen, die die Schatten des Todes über ihrem Leben spüren und unter der Krankheit seufzen.
Trost durch die Auferstehung Jesu
Ich will jetzt zu Ihnen allen sprechen. Vorhin sagte noch jemand zu mir: Uns geht es so wahnsinnig gut. Uns kann jeder irgendeinen Unsinn erzählen, und wir glauben alles. Wir glauben alle Theorien.
Aber diejenigen, die durch dieses finstere Tal hindurchgehen – und das sind viele unter Ihnen –, die Schmerzen haben, krank sind, nicht mehr arbeiten dürfen, in die Wand gedrückt sind und keinen Ausweg mehr wissen, die fragen nach und sagen: Wer darf uns denn in unserer Ausweglosigkeit ein mutmachendes Wort sagen?
Da gibt es keine spekulativen Träume, keine Ideen und keine Vorstellungen, die ich mir mache. Da tröstet mich nur noch einer: Jesus, der tot war und auferstanden ist, der am Ostermorgen den Tod besiegt hat, der lebt und meinen Blick weitet.
Das will ich Ihnen allen sagen, die in dieser Depression, in diesem Verzagen, in dieser Mutlosigkeit leben. Wenn man dieses Bohren immer spürt, wenn da ein Abgrund ist und man in diesen unheimlichen Abgrund zu stürzen droht, was hält mich dann noch? Was kommt danach?
Keiner von uns kann sich das totale Vernichten durch den Tod überhaupt auch nur vorstellen. Ich bin so froh, dass die Bibel sagt: Der Tod ist der letzte Feind, der Feind des Lebens, der Zerstörer all unserer Liebesbeziehungen. Der Tod ist eine unheimliche Macht, die ihre Kraft aus unserer Gottesferne, aus der Sünde schöpft. Darum hat er so eine Macht.
In diese Situation hinein spricht Jesus mit seinem großen, wunderbaren Trost. Gerade in dem Wort, das wir heute haben, ist das so wunderbar. Wie wir zuerst sehen: Am Ende wird einer sein – das ist der große Weltenrichter Jesus.
Jesus als Herrscher über Leben und Tod
Ich würde heute am liebsten nur über einen einzigen Punkt sprechen, wissen Sie das? Über allem, was mich heute bedrängt – über allem Sterben, über allem Leiden und Vergehen – steht Jesus. Er hat die Schlüssel der Hölle und des Todes in der Hand. Er ist der Große, dem niemand gleichkommen kann. In seiner Hand dürfen wir geborgen sein.
Ich möchte immer mehr auf ihn blicken und mich immer mehr an ihm freuen. Ich weiß nicht, wie lange ich noch lebe. Ich weiß nicht, ob ich den heutigen Abend erlebe, ob ich noch eine Woche oder ein paar Jahre leben werde. So wie wir hier zusammen sind, werden wir uns am Jahresende bestimmt nicht mehr treffen können. Einige aus unserer Mitte werden dann abgerufen sein. Sie drehen sich um und sagen: Das war der andere. Jetzt hätte ich sicher sein können.
Wissen Sie, dass nicht der Tod das Ziel ist, auf das wir zugehen? Wir gehen auf Jesus zu – den Menschensohn, den Weltenrichter, den Herrn, dem alles gehört. Unser kleines Leben hat das Ziel des ewigen Gottesreichs, zu dem wir berufen sind.
Ich will diesen Herrn Jesus immer mehr entdecken – die Kraft seiner Auferstehung. Ich will satt werden, wenn ich erwache, an seinem Bild. Und ich will mich an seinem Sieg freuen. Er ist der Letzte, der Allerletzte – welch ein Trost! Das ist eine Botschaft! Das Einzige, was den Tod aushebelt, das Einzige, was wir sagen können angesichts der grausamen Realität des Sterbens.
Jesus lebt. Mit ihm auch ich, tot. Wo sind nun deine Schrecken, Tod? Dieser Jesus reißt mich mit sich ins Leben hinein. Wir sind nicht Todesboden, sondern wir reden vom Leben.
Die endgültige Scheidung am Weltgericht
Aber es steht noch mehr in diesem Jesuswort: An Jesus scheidet sich alles, am Weltenrichter. Sie müssen es richtig einordnen.
Manchmal ist das ja so eine Sache mit unseren christlichen Sprüchen, die wir machen. Da hat auch einer ganz fromm und liebevoll das Gemeindeleben, und hat in seinem Gemeindehaus ein Plakat aufgehängt: "An Jesus kommt keiner vorbei."
Dann hat ein junger Kerl mit seinem Filzstift darunter geschrieben: "Außer Freddy Bobitsch." Denn der ist als Stürmer so gewandt und kommt an jedem vorbei.
In dieser Welt kommt man an Jesus leicht vorbei. Da drückt man sich, da drücken wir uns tagtäglich an Jesus und seinem Anspruch vorbei. In dieser Welt ist das anders.
Erst an jenem Tag am Weltgericht drückt sich keiner mehr vorbei. Alle Völker werden vor Jesus versammelt werden.
Was ist das für eine Versammlung? Von Adam und Eva an werden alle versammelt sein. Bis zum letzten Menschen, alle, jung und alt, klein und groß, alle Nationen, Sprachen und Völker.
In Diskussionen habe ich oft gehört, wie dann einer sagt: "Also wenn es ein Weltgericht gibt, da möchte ich mich mal tüchtig beim Chef beschweren und auf den Putz hauen. Da habe ich ein paar kritische Fragen zu stellen, den werde ich schön in die Enge zwingen."
Wissen Sie, dass wir an diesem Tage nichts mehr fragen werden? Da werden wir alle verstummen.
Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht. Es gibt keine Wiederkehr der Dinge. Wir müssen Rechenschaft geben über jedes unnütze Wort, das wir geredet haben.
Paulus sagt das selbst in Römer 14 zur Christengemeinde von Rom: Wir müssen alle offenbar werden vor diesem Richterstuhl. Wir werden durchleuchtet, auch die Christen, alles muss ins Licht.
Darum wird keiner mehr ein Wort reden können, weil jeder sagt: "Das gibt es ja nicht, warum habe ich so an dieser Größe Jesu vorbeigelebt? Warum habe ich mich so in die Mitte gestellt? Warum war ich so untreu? Warum habe ich sein Wort so auf die Seite geschoben?"
Schuld wird uns als die Torheit unseres Lebens erscheinen. Wir stehen da als die Überführten und als die Betroffenen. Es braucht gar keine Verhandlung mehr. Es findet alles im Licht Gottes klar statt.
Die klare Trennung zwischen Schafen und Böcken
Aber jetzt steht eine ganz große Sache bevor: Es wird geschieden. Jesus wird als Weltenrichter zur Linken und zur Rechten scheiden. Er wird zwischen Schafen und Böcken unterscheiden. Das ist so einfach, dass es jeder verstehen kann.
Wer sind denn die, die zur Herde Jesu gehören? Das sind diejenigen, die dem guten Hirten gehören. Sie müssen wissen, ob sie zum guten Hirten gehören oder nicht. Sind sie dabei? Gilt das für sie? Niemand kann sie aus der Hand Jesu reißen.
Haben Sie das verstanden? Es war in dieser Woche sehr gut, dass dies immer wieder deutlich wurde. Es muss eine feste Verbindung bestehen. „Meine Schafe hören meine Stimme, ich kenne sie und sie folgen mir. Ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden niemals umkommen. Niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“
In dieser Welt gibt es Gläubige und Ungläubige, Heuchler und Überhebliche, Lügner – alles ist gemischt. Man kann es gar nicht richtig auseinanderlesen. Wir brauchen auch nicht zu erkennen, wer zur Herde Jesu gehört. Es wird an jenem Tag offenbar werden. Hoffentlich sind Sie dann dabei.
Der einzige Grund, warum Sie errettet sind, ist nur dieser eine: Ich gehöre zum guten Hirten. Der Menschensohn, der Hirte, ruft mich zu sich. Es ist lauter Erbarmen, lauter unverdiente Güte. Wenn Sie errettet und angenommen sind, gibt es nichts anderes.
Das Gericht als Warnung für Christen
Dieses unheimliche Gericht, das bei uns so oft totgeschwiegen wird, kennen vor allem diejenigen, die das Evangelium kennen. Das ist das Schlimme daran. Die Heiden, die Ungläubigen, haben es in ihrem Gewissen so fest verankert und wissen alle, dass wir vor Gott Verantwortung ablegen müssen.
Es ist tragisch, dass das große Erbarmen Jesu uns so leichtsinnig macht und wir das Gericht Gottes leugnen. Gestern Abend hat Ulrich Barzani das noch einmal so klar gesagt: Das Gericht ist unwiderruflich.
Ich kann dann nicht mehr zurück. Ich muss über mein Leben Rechenschaft geben. Darum bring dein Leben heute noch in Ordnung und schau, wo du hingehörst.
Das Einzige, was dich vor dem Weltenrichter retten kann, ist, dass Jesus sagt: „Der gehört mir. Der ist mein.“ Es ist wunderbar, dass dann keine Verhandlung mehr stattfindet. Wer an ihn glaubt, kommt nicht mehr ins Gericht, sondern ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen – genau so, wie Jesus uns gesagt hat.
Glaube und Werke im Licht des Gerichts
Oder sind wir unter der Decke noch ein alter Bock und nur nach außen hin wie Schafe kostümiert? Oder sind wir wirklich Schafe Jesu, die dem guten Hirten gehören, sein Eigentum?
An Jesus scheidet sich alles – die große Scheidung. Er rettet oder verliert. Ich habe heute Nacht schlecht geschlafen, habe ich Ihnen gesagt, weil ich Ihnen heute noch einmal sagen will: Ich muss diese Verantwortung in Ihre Hand legen. Ich kann es Ihnen nur sagen, Sie müssen wissen, was Sie tun.
Es ist wahr, dass es eine Scheidung gibt und nach allem, was Jesus sagt, eine unwiederbringliche Scheidung. Da steht von der Paternität. Lesen Sie das Jesuswort, Sie können in unendlich vielen Jesusworten dieselbe Schärfe finden. An Jesus scheidet sich alles an jenem Tag.
Das Zweite, worauf Jesus den Finger legt: Jesus legt den Finger auf Taten. Und das verwirrt uns jetzt ein bisschen. Ich bin hungrig gewesen und er hat mich nicht gespeist. Ich bin durstig gewesen und er hat mich nicht getränkt. Ich bin nackt gewesen und er hat mich nicht gekleidet. Ich bin krank gewesen und er hat mich nicht besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und er hat nicht nach mir geschaut.
Sie wissen, dass viele Leute, die sonst vom Glauben nichts halten, vom Christentum, sich gerne auf dieses Wort Jesu stützen und sagen: Aha, das mit dem Glauben ist mir auch gar nicht wichtig, es geht nur um die guten Taten. Und die sagen: Du musst es ganz egal sein, an wen du glaubst und was du glaubst. Du brauchst keine Bibel, du brauchst keinen Jesus. Mach deine guten Taten, und dann bist du angenommen.
Da steht es doch in Matthäus 25. Interessanterweise ist das auch eine Lehre, die in unserer Kirche weitverbreitet ist. Es sind die Humanisten, die das sehr stark betonen. Ich darf Ihnen einen einmal vorlesen, der es auf den Kopf gebracht hat und gesagt hat: Wir, meinten wir Humanisten, waren soziale Humanisten. Wir haben das Christentum nicht mit den Lippen, sondern mit den Taten bekannt. Während sich die anderen in dogmatischen Haarspaltereien ergingen, haben wir das Christentum im täglichen Leben verwirklicht. Wenn wir dem Hungernden Brot und dem Frierenden Wärme gaben, so waren wir Christen im besten Sinn des Wortes.
Wissen Sie, wer das war? Josef Goebbels, Propagandaführer des Dritten Reichs von Adolf Hitler, beim Eröffnung von Winterhilfswerk.
Hat das Jesus gemeint? Es waren Taten, natürlich, soziale Taten haben sie getan. Gibt es überhaupt jemanden in dieser Welt, der noch nie eine gute Tat getan hat? Das gibt es nicht. Ob bei Unicef oder bei Caritas oder Brot für die Welt oder irgendwo. Wir Menschen sind sehr gutmütige Leute. Das kann Jesus nicht gemeint haben.
Die Bedeutung der Motive und der echten Nachfolge
Es ist auffallend, wie Jesus davon spricht: "Das habt ihr mir getan", "mir", "mein", "für mich". Was bedeutet das? Jesus fragt nach dem Motiv. Doch zunächst sollten wir noch einmal klarstellen, dass Jesus immer nur eines an uns kritisieren will.
Bei Christen gibt es eine merkwürdige Sache: Man tut vieles nur mit dem Mund. In der Bergpredigt sagt Jesus, dass diejenigen, die nur "Herr, Herr" zu ihm sagen – also fromm erscheinen und ihn anrufen –, aber nicht seinen Willen tun, er nicht kennt. Es geht um die Taten unseres Lebens.
Ist es wirklich so, dass Jesus, der gute Hirte, auch unser Leben durch unsere Taten prägt? Das ist wichtig. Wer nur von Jesus spricht, den kennt Jesus nicht. Es geht um die Taten.
Aber was meint Jesus mit den "geringsten Brüdern"? Wer sind diese geringsten Brüder? Sie wissen, dass Schiller von den "Weltbrüdern" sprach, aber Jesus nicht. Im ganzen Neuen Testament wird das Wort "Bruder" nie für die gesamte Menschheit verwendet. Es gibt das nicht in der Bibel.
Brüder sind diejenigen, die das Wort Gottes hören und tun – das sind glaubende Menschen. Schlagen Sie mal Matthäus 10 auf. Dort wird am schönsten das gleiche Wort beschrieben, das wir gerade haben, in den Versen 40 bis 42.
In Matthäus 10 spricht Jesus von seinen Sendboten, die das Evangelium tragen, von seinen Aposteln. Er sagt: "Ihr geht in meinem Namen. Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf." Wenn ihr in die Welt geht, werden die Menschen in eurer schwachen und geringen Gestalt mir begegnen. Und wie die Leute euch aufnehmen, so wie den Propheten, so werden sie es bekommen (Vers 42).
Und wer einem dieser geringen Boten Jesu auch nur einen Becher kalten Wassers zu trinken gibt, weil er ein Jünger ist, dem wird es nicht unbelohnt bleiben. Genau darum geht es: um die Taten an den geringsten Brüdern Jesu.
Wer sind diese geringsten Brüder? Das sind die Geschlagenen, Gefolterten, Märtyrer, die Armen, die in dieser Welt nichts mehr haben und um Jesu Willen auch noch seine Schmach tragen müssen.
Für mich war es ein ganz tiefer Eindruck, als ich als junger Pfarrer zum ersten Mal von diesen Christen in der Sowjetunion hörte. Sie litten immer darunter, dass in den meisten Christengemeinden nie von der Not derer gesprochen wurde, die um Jesu willen im Straflager saßen.
Viele sagten auch, sie seien nur ungeschickt gewesen, der Kommunismus sei doch so christlich. So wurden diese Christen ausgestoßen. Wir überwinden diese Wahrheit, wenn wir dort Liebe üben an denen, die sich verborgen in Hausversammlungen trafen.
In meinem Leben hat das dazu geführt, dass wir im Jahr – weil wir immer wieder auf Not hingewiesen wurden – Hilfe für Brüder leisteten. Genau dieses Wort gilt für diese geringsten Brüder und Schwestern, die vergessen sind, von denen niemand mehr spricht.
Sie versammeln sich irgendwo in Hausgemeinden in China, sind Gejagte, verbringen viele Jahre ihres Lebens in Gefängnissen. Andere dienen in großer Armut, etwa im Südsudan, wo sie einen kleinen Gesundheitsdienst betreiben.
Diesen Menschen können wir wirklich helfen. Wir können einen Ausgleich schaffen. Darum hat uns Jesus mehr Vertrauen in äußere Mittel gegeben, damit wir seinen Brüdern geben – nicht damit eine Trennung zwischen Christen und Nichtchristen entsteht.
Der Dienst geschieht an allen, aber wir sollen die stärken, die Jesus dienen. Ihnen können wir materiell helfen, wo Jesus den Finger drauflegt: "Das habt ihr mir getan, was ihr diesen Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan – um Jesu Willen."
Die Bedeutung von Nächstenliebe und Demut
Wir haben immer ein Blatt hinten liegen, auf dem wir Auszüge aus Dankbriefen veröffentlichen. Darauf schreibt ein Pfarrer aus Myanmar, aus dem burmesischen Grenzgebiet zu China, das unter einer schrecklichen Verfolgung durch das dortige Militärregime leidet. Tief hat uns ihre Gabe berührt.
Denn sie kam nicht von Millionären, sondern von Menschen wie du und ich, die den Herrn liebhaben. Wir teilen die uns anvertrauten Gaben und Aufgaben an unterschiedlichen Dienstplätzen.
Mit der Unterstützung für die Kinderherberge haben sie uns sehr geholfen. Dort leben Kinder, die ihren Eltern weggenommen wurden. Sonst würden sie in buddhistische Klöster kommen und von der kommunistischen Regierung zwangsbuddhistisch gemacht werden. Wenn sie nicht in diesem Heim aufgenommen würden, wäre das ihre einzige Alternative.
Wir helfen denen, denen sonst niemand hilft, und die doch zur Jesusgemeinde zählen. Sicher wird uns das auch bewegen, den Geringsten der Ärmsten ganz anders zu sehen – dort, wo uns Jesus begegnet.
Doch genau hier liegt der eigentliche Punkt, den Jesus meint. Darum ist das ganz wichtig: Man kann sich den Himmel nicht kaufen. Nicht um unserer Taten willen werden wir gerettet, sondern um des Erbarmens Jesu willen.
Es ist etwas Wunderbares, wenn Jesus Menschen auch in dieser Welt die Liebe Jesu weiterwirken lässt und sie mächtig in die Welt hineinwirken, um Jesu Willen. Das ist das letzte Mutmachen – praktisch.
Praktische Auswirkungen für den Alltag
Das hat auch Auswirkungen für uns heute. Wissen Sie, was Jesus an jenem Weltgericht hervorhebt? Es ist nicht nur, dass er sagt: „Ach, es war alles falsch.“
Es ist interessant, dass wir in diesem Leben schon viel richtig machen können. Ja, was sollen wir denn tun? Es werden gar keine großen Taten erwähnt. Wir erwarten weltverändernde Dinge: „Ihr habt die Kriege besiegt, ihr habt die Politik bestimmt, ihr habt das Wirtschaftsklima verändert.“ Können wir das wirklich?
Also, wenn Sie nur einen Krieg aufhalten können, tun Sie es doch. Wir merken ja schon, wie wir die Streitigkeiten in unserer eigenen Familie nicht stoppen können. Wir können ja nicht mal das Böse in uns selbst stoppen. Aber was können wir? Wir können Zeichen der Liebe Jesu setzen.
Wer hat noch nie einen Becher Wasser weitergegeben? Jeder hat das schon getan. Aber es ist etwas ganz Besonderes, wenn wir es im Namen Jesu tun. Ich bin oft bewegt, wenn ich sehe, was Sie an Liebe tun. Bei Besuchen bin ich oft tief beeindruckt. Ich ziehe meinen Hut, wenn ich Gemeindeglieder erlebe, die mit der letzten Aufbindung ihrer Kraft Eltern pflegen, sich kranken Nachbarn annehmen – um Jesu willen.
Diese Menschen wollen wirklich geben. Sie wollen die Liebe Jesu weiterreichen, und das unter dem Segen Gottes geschieht. „Kommt her, ihr Gesegneten des Herrn!“ Da geschieht das Reich Gottes mitten in unserer Todeswelt. Wissen Sie das? Die großen Taten des Reiches Gottes sind gar nicht die spektakulären, großen Dinge, sondern die Geschehen von ganz geringen, von schlichten Leuten.
Das macht uns doch Mut, die kleinen Aufgaben wiederzusehen, wo Gott uns hingestellt hat. Das ist doch das, wozu Jesus uns Mut macht: Nimm doch die alltäglichen Dinge, was da in deinem Haus geschieht, was heute deine Gesprächsthemen sind, wem begegnest du? Da wird das auf einmal wieder vorrangig wichtig in unserer Zeit.
Wie gehen wir mit unseren Alten um? Wie besuchen wir die Einsamen und die Kranken? Es geht doch zuerst mal uns Pfarrer an, dass nicht große Predigten erwartet werden, sondern: Was machen wir dort in den kleinen Besuchen? Oder vergessen wir so wirklich die Leidenden und Kranken?
Ganz praktisch: Mut machen praktisch. Jesus sagt, das ist das, was in der Ewigkeit noch zählt, weil der Herr gnädig ist und weil er den armen und geringen Dienst seiner Knechte segnet. Ganz unverdient. Das macht Mut. Nicht, um sich die Fahrkarte zum Himmel zu kaufen – das können wir nicht. Wir werden gerettet, unverdient.
Aber wir dürfen in dieser Welt schon wirklich Großes tun. Und das Große ist das Kleine, das in Treue um Jesu Willen getan wird. „Kommt her zu mir“, sagt der Herr der Weltenrichter, „ihr Mühseligen und Beladenen.“ So wie wir es in dieser Welt annehmen. „Kommt her, ihr gesegneten Herren.“
Hoffentlich dürfen Sie in der Zeit, die Ihnen Jesus noch lässt, viel wirken. Und wenn die Pro Christ Evangelisation vorbei ist, kommt die entscheidende Sache: Die meisten Menschen, die zu Jesus geführt wurden, wurden nicht durch Großaktionen gewonnen, sondern durch ganz schlichte Zeugnisse schwacher Menschen. Und da reihen wir uns ein.
Die Worte in den nächsten Tagen, die Besuche, die Sie machen – das dürfen Sie tun. Im Namen Jesu reden, anderen weitersagen. Das ist wunderbar, dass Jesus unser Leben benutzen will, ihm zur Ehre und zum Dienst. Wenn wir ihm nur Raum geben, kann unser Leben etwas wirken für ihn. Amen!
Abschluss mit Lobpreis und Gebet
Und nun singen wir „Der Herr ist gut“ in dessen Dienst wir stehen, Lied 631.
Wir beten: O barmherziger, treuer Herr, wir bitten dich, dass du unsere geringen und kleinen Dienste im Alltag so hoch ansetzt. Das können wir kaum begreifen. Dennoch wollen wir im Gehorsam handeln und alles dir weihen: unseren Mund, unsere Hände, unsere Kraft, unsere Zeit und unser Geld. Mach daraus etwas, besonders für deine geringsten Brüder, aber auch für diejenigen, die wir noch nicht kennen.
Zeige uns die Aufgaben, die du uns auf den Weg legst. In dieser Welt voller hoffnungsloser Trauer, Schrecken und Sterben möchten wir Lebenszeichen von dir aufrichten. Lass uns Mut machen, Hoffnung geben und Freude wirken.
Herr, um uns herum sind so viele Menschen, die trostlos und verzweifelt sind. Du musst selbst durch deinen Segen unsere Dienste adeln und daraus Gutes wirken. Jetzt wollen wir auch für diese Leidenden beten, für die Alten, die oft so verzagt sind, und für die Mutlosen.
Wir kennen so viele Menschen, mit denen wir verbunden sind. Mach uns geschickt, damit wir auch ganz praktisch helfen können. Segne alle Gaben, die wir für deine Gemeinde in aller Not der Welt geben.
Wir bitten dich auch für deine verfolgte und leidende Gemeinde. Du weißt, wo Menschen um deines Wortes willen leiden und verfolgt werden. Erbarme dich ihrer, stärke sie und richte sie auf.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name,
dein Reich komme,
dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute,
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
