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In der Not beten

16.05.19932. Chronik 20,1-37

20 Und sie machten sich früh am Morgen auf und zogen aus zur Wüste Tekoa. Und als sie auszogen, trat Joschafat hin und sprach: Hört mir zu, Juda und ihr Einwohner von Jerusalem! Glaubt an den HERRN, euren Gott, so werdet ihr sicher sein, und glaubt seinen Propheten, so wird es euch gelingen. 21 Und er beriet sich mit dem Volk und bestellte Sänger für den HERRN, dass sie in heiligem Schmuck Loblieder sängen und vor den Kriegsleuten herzögen und sprächen: Danket dem HERRN; denn seine Barmherzigkeit währet ewiglich. 22 Und als sie anfingen mit Danken und Loben, ließ der HERR einen Hinterhalt kommen über die Ammoniter und Moabiter und die vom Gebirge Seïr, die gegen Juda ausgezogen waren, und sie wurden geschlagen. 23 Es stellten sich die Ammoniter und Moabiter gegen die Leute vom Gebirge Seïr, um sie auszurotten und zu vertilgen. Und als sie die Leute vom Gebirge Seïr alle aufgerieben hatten, kehrte sich einer gegen den andern und sie wurden einander zum Verderben. 24 Als aber Juda an den Ort kam, wo man in die Wüste sehen kann, und sie sich gegen das Heer wenden wollten, siehe, da lagen nur Leichname auf der Erde; keiner war entronnen. 25 Und Joschafat kam mit seinem Volk, die Beute auszuteilen, und sie fanden Vieh in Menge und Güter und Kleider und kostbare Geräte und nahmen sich so viel weg, dass es kaum zu tragen war, und teilten drei Tage die Beute aus; denn es war viel. 26 Am vierten Tage aber kamen sie zusammen im Lobetal; denn dort lobten sie den HERRN. Daher heißt die Stätte »Lobetal« bis auf diesen Tag.

Wären Sie nicht auch schon mal gern König gewesen, also als Kind hat man sich das ja so schön vorgestellt. Nicht wegen der Krone und dem schönen Gewand, sondern dass man einmal an den Schalthebeln der Macht sitzt. Das muss doch ein tolles Gefühl sein, wenn um einen herum all die Diener sich verbeugen. Es braucht nur einen kleinen Befehl und alle springen. Alle wollen nur einem die Wünsche zum Besten erledigen. Es ist doch herrlich, wenn man herrschen kann. Und was das für ein Gefühl ist, wenn man ganz oben steht, über alle bestimmen kann. Aber es wird uns erzählt, dass über Nacht dieser König Joschafat so klein war mit Krone, so klein. Weil die arabischen Völker sich plötzlich wieder geeinigt hatten und gegen das kleine mickrige Juda zu Felde zogen. Und plötzlich ist das gar nichts mehr, der Pomp und der Flitterglanz und die Ehrentitel. Und das ganze Gepränge am Hof, das ist nichts weiter, als ein billiges Theater, als eine nichtssagende Show. Und die Bibel ist so ein ehrliches Buch. Man muss in der Bibel lesen, um mal wieder an der Wahrheit aufzuhorchen und dieser mächtige König hat Angst und er zittert. Da wird hinter die Kulissen geleuchtet. Manche, die mögen das an der Bibel gar nicht. Die sagen die Bibel macht den Menschen schlecht. Die Bibel, die redet dem Menschen ein, dass er nicht stark wäre. Man muss dem Menschen doch heute vielmehr Mut machen, man muss ihm Traumbilder geben, man muss ihm irgendwas geben, Zukunftspläne, für die er sich begeistern kann. Aber davon hält die Bibel gar nichts. Die Bibel entzaubert uns von unseren falschen Einbildungen und da werden wir nüchtern, ehrlich und wahrhaftig. Und es geht uns ja oft auch so. Man kann ja lange Zeit so im Vollgefühl der Kräfte leben, ohne dass man auch ein König ist, aber man ist ein König seiner Körperkraft und seiner Intelligenz und seines Wissens und seiner Weisheit und es läuft alles von der Hand. Und wenn dann plötzlich ihr Geschäft zerbricht und sie Konkurs anmelden. Und dann bricht alles zusammen und sie fallen in bodenlose Tiefen. Auf einmal fragen Sie was ist da bloß los, was war denn da vorher und jetzt? Zu den großen Erschütterungen unserer Zeit gehört ja die Krankheit, das ist das Gesprächsthema. Darum spielt das auch unter Christen eine so beherrschende Rolle. Den Wohlstand haben wir einigermaßen sicher. Da ist die Sorge noch nicht so groß. Ein bisschen, aber so richtig noch nicht. Aber bei der Krankheit. Wenn man plötzlich spürt in mir regt sich etwas. Und das kriegen die Ärzte so nicht in den Griff. Das hat man bisher immer verdrängt, dass mein Leben zerbricht und dass ich verwese und Staub und Asche bin. Was ist der Mensch? Und erst recht über den Tod mag man so ehrlich gar nicht drüber reden und von sich selbst noch gar nicht das ausdenken und sich ausmalen, weil man's gar nicht bewältigen kann. Nein nein, die Bibel macht uns nicht schwach und das ist auch nicht so, dass das Wort Gottes nur für Schwächlinge wär und für Versager. Aber da wird Menschen, die ohne Hoffnung sind und Menschen, die nicht mehr Aus und Ein wissen mit ihrer Not, gezeigt, das Wichtigste im Leben ist nicht dass man gesund ist und das Wichtigste im Leben ist nicht das man Erfolg hat, sondern dass man reich ist in Gott. Dass man Gott kennt und sich auf ihn stützen kann in allen Nöten und Gefahren und dass man bei ihm in Zeit und Ewigkeit geborgen und sicher ist. Was ist das für ein Vorrecht dass wir Gott anrufen dürfen und da ist ein König der Joschafat, der auch mitten in der Not weiß wohin er sich wendet. Er ruft den Namen des lebendigen Gottes an.

Mein erster Punkt: Die Tür ist immer offen, die Türe ist immer offen. Es wird ja oft bei uns auch im Grübeln ja bewegt, wie das mit dem Gebet ist. Hört Gott denn wirklich das Gebet? Wenn Sie einmal drüber nachdenken, müssen Sie ja sagen: Wie soll das denn überhaupt gehen von unserem menschlichen Denken her völlig unbegreiflich. Das Beten von so vielen Menschen hören, die vielleicht gleichzeitig in allen Teilen der Welt beten. Eine Erklärung werden Sie nicht zur Hand haben. Das hab ich nur für die, die immer wieder an die Grenzen ihres Denkens stoßen. Aber wenn Sie meinen Gott wüsste nicht was Sie beten, Gott sieht alles, was Sie auch im Verborgenen tun. Gott weiß um die Regungen Ihres Herzens. Ob Sie´s verstehen oder nicht spielt dabei überhaupt keine Rolle. Natürlich hört Gott Ihr Gebet. Die Frage ist eigentlich ganz anders, darf ich überhaupt beten? Wie kann ich es überhaupt wagen mit dem Herrn aller Herren über meine ganz banalen Lebensprobleme zu reden. Das kann doch den ewigen Gott, der von Ewigkeit zu Ewigkeit regiert nicht bewegen. Die kleinen Schulsorgen, die Ängste der Kinder, die Sorgen der Mütter, die Berufsprobleme, die Schwierigkeiten im Zusammenleben mit Menschen. Ja darf ich überhaupt zu Gott kommen? Dass wir beten dürfen, das ist ein ganz besonderes Privileg, ein Vorrecht. Das hat uns Jesus erworben. Im Namen Jesu dürfen wir kommen. Und das war Jesus so wichtig, dass er immer wieder zum Beten aufgefordert hat: Du darfst beten. Jesus hat uns das Recht gegeben. Nicht weil wir vor Gott etwas Besonderes wären, sondern weil uns Jesus zu Kindern Gottes machen will. Und dann dürfen wir wie Kinder zum Vater kommen und dürfen das einfach sagen was uns bewegt. Hier ist ein schönes Wort gebraucht, wie das Gebet umschrieben ist. Ist Ihnen aufgefallen, im Vers 3 da heißts zuerst von der Angst von der Furcht Joschafats, und da heißts er richtete sein Angesicht darauf den Herrn zu suchen. Beten Sie auch so? Dass Sie in Ihrem Gebet den Herren suchen? Ich muss Ihnen noch einmal erklären, wie die Situation war. Da kommen die Nachrichten: etwa 50 km vor Jerusalem stehen schon die schnellen Kamelhorden dieser Nachbarvölker. In einem Tag können sie schon die Stadt erreicht haben. Völlig unerwartet kommt der Angriff. Das war ein Blitzkrieg. Und jetzt herrscht Panik im Generalstab. Jetzt müssen die Armeeführer schnell das Volk mobilisieren, Waffen austeilen, Gräben ausheben, Unterstände graben und da muss man noch gucken, wie man alles noch richtig regelt und da müssen Generalstabsdebatten gemacht werden. Und Joschafat macht's ganz anders, er hat Zeit zum Gebet. Er sucht den Herrn. Auch er hat Angst gehabt. Das ist ganz natürlich, dass unsere Nerven zittern und beben. Wir haben sie oft gar nicht mehr in der Kontrolle. Das einzige, wo wir sie überhaupt unter Kontrolle bringen, dass ich das Angesicht Gottes suche. Dass ich Blickkontakt mit ihm habe grade dann in der Not. Wenn plötzlich so gespenstisch groß die Gefährdung wird und ich überhaupt nicht mehr weiß, wie soll denn das ausgehen. Und man spürt schon, das ist ja unsere abenteuerliche Fantasie, dass wir schon spüren, wie das wird, wenn die Feinde kommen. Und dann, dann ist alles verloren und dann ist's aus, das ist das Ende. Und dann kommt die panische Reaktion, die hysterische Reaktion: jetzt kann ich nimmer. Suchen Sie das Angesicht Gottes, sein gnädiges Angesicht. Dass Sie sagen er hat Gedanken des Friedens mit mir. Suchen Sie das im Gebet. Ich möchte nur Blickkontakt mit dem ewigen Gott haben und dann ganz ruhig sein. In aller Not und Gefahr. Wenn ich Ihnen einen Tipp geben kann für Ihr eigenes Glaubensleben, wir wollen alle viel zu schnell etwas sehen. Und Sie müssen's noch einmal an dieser Geschichte kontrollieren, dass beim Joschafat der Weg vom Gebet bis zur Erhörung auch sehr weit war. Und Gott hat ihn lange Zeit im Glauben gelassen und das Schauen noch nicht gegeben. Aber er hat das Angesicht Gottes gesehen. Er richtete sein Angesicht darauf den Herrn zu suchen. Joschafat hat das schon in seiner ganzen Lebenszeit praktiziert. Ihm war das wichtig. Dass er weiß, Gott mein es gut mit mir, er hat mich lieb. Und es heißt dann im Kapitel 17, drei Kapitel vorher, dass es die Wundermacht Gottes war, die ihn über Jahre hinweg von der Bedrohung durch die Feinde der Nachbarvölker beschützt hat. Haben Sie auch diesen Blick, dass Sie wissen, wie die Güte Gottes Sie von allen Seiten umgibt und Sie sagen: sein gnädiges Antlitz ruht auf mir. Ich blicke nicht auf das, was mir Angst macht. Ich gucke nicht fixiert auf die Krankheit oder auf die Schwierigkeiten, die vor mir liegen oder auf den Misserfolg meines Lebens. Sondern ich blicke auf das Kreuz Jesu. Das ist für uns der Punkt, wo Gott uns das noch einmal klar gemacht hat. Ich bin nicht gekommen um dich zu rächen über deiner Schuld und um dich zu zerschlagen über deiner Missetat, sondern ich bin gekommen um dich mit Segen zu überschütten. Mir war das in den letzten Tagen selber immer wieder ganz groß und eindrücklich geworden. Wir hatten unsere Reise in den Südsudan, in das Bürgerkriegsgebiet umstellen müssen und unser Pilot Martin Riebeling brachte mich von Logi Chokilo, das ist die letzte, der letzte Feldflughafen an der kenianischen Nordgrenze, zwei Stunden Flugzeit hinein nach Akobo, wo ein Zentrum dieser Rebellen ist. Alle Häuser niedergebrannt, es war ein großes Erleben dort zwei Tage zusammen zu sein mit diesen Menschen. Auch mit unserer Mitarbeiterin Wilma Grützen, die dort einen ganz vorbildlichen Basisgesundheitsdienst tut. Und es war ausgemacht, dass Martin Riebeling am Mittwoch mich wieder abholt und er war schon auf dem Weg unterwegs auf dem Flug. Die letzte Funkmeldung das Wetter ist ausgezeichnet, klarer Himmel, Sonnenschein, und wenige Minuten später zog der Himmel zu und ein unsagbarer tropischer Regenguss brach herunter. In wenigen Augenblicken war der ganze Boden wie überflutet und wo es keine Straßen und keine Steine gibt war dieser kleine Flugstreifen aufgelöst schlimmer als jeder Acker bei uns. Und besorgt fragte ich dort die Engländer, ja was wird denn sein? Und die sagten: Also das sieht fast so aus, dass man hier eine Woche lang nicht mehr landen kann. Ich sagte das ist völlig unmöglich, am Sonntag muss ich predigen, gestern war der Kirchenchorausflug und am Donnerstag haben wir Missionstag und dann sag ich, dann jogg ich mal los. Dann jogg mal los 600 km Sümpfe nach Süden, kein Weg nach Äthiopien alles zu, über hunderte von Kilometern überhaupt kein Pfad kein Weg. Nur überall diese Rebellen mit der Hanfschnur und mit den Kalaschnikows um den Hals. Er sagte, aber wenn die Sonne noch mal richtig noch mal rauskommt und die Oberfläche wärmt, vielleicht kann das morgen noch einmal gelingen. Und ich lag in der Nacht wach. Vielleicht haben Sie bessere Nerven als ich. Ich gratulier Ihnen dazu. Aber ich hab dann über meinen Predigttext meditiert und hab gedacht wie das ist. Die Frösche haben gequakt. Durch die Regenzeit sind sie überall aus den Furchen gekommen und ich hab sehnlich den ersten Hahnenschrei erwartet. Ich hab immer wieder gemeint ich hör wieder das Tropfen auf den Wellblechdächern. Wenn noch einmal ein Regenguss kommt, sag ich, dann ist's ganz aus, dann kann er gar nicht mehr kommen. Jetzt ist die Regenzeit angebrochen für die nächsten sieben Monate, dann ist es immer ein Glücksfall, wenn man dann noch mal landen kann. Den Morgen erwartet und bin mit meinen Stiefeln über die Flugpiste gelaufen und bin immer tiefer mit meinen Schuhen eingedrungen. Und dann hört man ein Brummen am Horizont. Und unsere Leute waren noch sorgfältig und sagten: Wenn der reingeht, das kann den überschlagen gleich mit seinem kleinen Flugzeug, dass er mit den Rädern hängen bleibt. Um's kurz zu machen. Ich hab vorher in der Stillen Zeit den  Psalm 96 gelesen. Und dann hab ich gemerkt es ist gar nicht so wichtig ob unsere Pläne sich zu erfüllen, sondern dass wir nur wissen das Angesicht Gottes umgibt uns. Ich hab gedacht ich will das einfach so sagen. Vielleicht hätt's Ihnen mal ganz gut getan, dass ich mal eine Woche weg gewesen wäre. Das soll ja Gottes Sache sein und wenn wir ihn einfach Regie führen lassen, das macht doch nichts aus unsere Mitarbeiter hätten den Missionstag vielleicht noch besser gemacht. Und so fort. Lass ihn doch machen. Er hat's irgendwo in seinem Plan und du brauchst nicht sorgen. Ich brauch noch nicht einmal auf die Taste drücken, ich muss es ihm nur sagen und wissen er weiß es gut und er ist König immer und ewiglich. Und er bestimmt über alles. Er kann das führen und leiten. Und als wir dann auf Logi Chokio zurückfliegen wollten, da war da so ein grässliches Unwetter, dass man bis zum Boden die Wolken durchhängen hatte. Und da er keine Blindflugeinrichtung hatte hinuntergehen musste und die UNO, wo ich eigentlich weiterfliegen wollte hatte alle Flüge abgesagt für diesen Tag. Und dann im UNO-Zelt, wo wir noch was essen wollten. Da sehen wir plötzlich einen Piloten und wir sagen, ja was machen Sie? Da sagt er, ja ich fliege da an eine Stadt im Torcanasee. Und ich sag, darf ich mitfliegen? Ja, in zehn Minuten müssen Sie unten stehen, dann können Sie mit. Ja kommt man dann auch weiter? Ja da steht auf dem Feldflughafen noch ein Flugzeug, fünf Plätze, das geht auch noch nach Nairobi weiter und dann krieg ich noch den Anschluss. Ach Herr, du musst doch wissen. Und wir flogen dann wie der Pilot ankommt und alle 15 wollten weiter nach Nairobi. Die Maschine mit fünf Plätzen steht dort. Sagt der Pilot, eine gute Nachricht, wir sind sicher angekommen trotz der Unwetter, die schlechte Nachricht es ist nur noch ein Platz frei. Den hab ich bekommen. Im UNO-Flugzeug und alle UNO- Leute sind draußen geblieben. Ich weiß auch nicht wie das ging. Bloß manchmal sagen Leute, du glaubst nicht an Wunder. Wissen Sie wie die Wunder Gottes uns umgeben? Aber manchmal ist es mir so schlimm, wenn wir einen Götzen draus machen aus den Wundern, die wir erwarten. Und wenn Gott mal ganz anders bei uns handelt, dann ist er dennoch in seiner Güte und in seiner Liebe da, wenn wir in sein Herz sehen können und wissen er meint es gut. Wenn nur du bei Jesus bist.

Die Macht des Gebets. Die Macht des Gebets. Worin liegt eigentlich die Powerkraft beim Gebet? Manche meinen das liegt am Pathos, wenn man richtig betet. Und dabei liegt's doch gar nicht am Plappern unserer Lippen. Das ist nicht die Macht des Gebets. Die Macht des Gebetes ist, dass meine kleine zitternde Hand die starke rechte tätige Hand Gottes ergreifen darf. Nicht dass ich die Hand Gottes so führen darf, dass ich sie dirigieren will, sondern dass sie still im Glauben in der Vaterhand Gottes ruht. Und jetzt lesen Sie noch einmal dieses Gebet, wie der Joschafat betet. Du bist doch Herr und Gott. Fast möchte man meinen das ist frech. Wie er sagt: Bist du's oder bist du's nicht? Du bist doch. Und dann pocht er auf die Verheißungen und so dürfen Sie`s machen mit den Bibelworten und sagen: Du hast doch zugesagt: Fürchte dich nicht! Und jetzt will ich mich nicht mehr fürchten und jetzt will ich mit dir diesen Weg gehen. Und er zählt noch einmal das alles auf, wie das war mit der Heilsgeschichte Gottes. Und sagt: Herr, du hast das in deiner großen wunderbaren Wundermacht einst so bei den Vätern gefügt. Lass sie doch jetzt bei mir nicht abreißen. Ich bitte dich darum. Ich darf im Glauben vertrauensvoll beten und das heißt mit den Worten der Bibel darf ich Gott anrufen und darf der Erhörung gewiss sein. Und dann ist ganz wichtig, ist nicht ein Trick, wie Manche meinen, wenn man sagt nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe. Da sagen sie das sei eine Ausrede, falls es nachher nicht so kam. Nee nee, darum geht's gar nicht. Sondern Gott weiß doch viel besser was gut ist. Wie will's ich denn wissen. Wir wissen doch bei unseren Kindern wie viel törichte und dumme Wünsche sie haben, die wir ihnen gar nicht erfüllen dürfen, weil sie ihnen zum Verhängnis würden. Nicht mein, sondern dein Wille geschehe. Ich traue dir doch, du freundlicher und liebender Gott. In einem dieser Gastquartiere, wo ich war, da fand ich ein kleines Büchlein eines Geschäftsmannes, der mit 42 Jahren den totalen Bankrott erlebte, sein Haus verkaufen musste und vor dem Nichts stand und dann erzählte wie sie dann zum ersten Mal in der Mietwohnung waren, kein Geld hatten und das Losungsbüchlein aufgeschlagen haben. Und da waren Bekenntnisse dieses Mannes drin. Und das hat mich so gepackt, ich weiß gar nicht ob ich's Ihnen vermitteln kann. Ich will einfach daraus zitieren, wie dieser Mann sagte: Von dem Augenblick an hat Gott uns überschüttet mit Gutem. Er hätte das noch nie im Leben erlebt. Erst da wo er die Zügel seines Lebens aus der Hand gegeben hat. Er war im Jugendbund für entschiedenes Christentum aufgewachsen, aber entschieden wurde es erst, wie er es wirklich konsequent Gott überlassen hat sein Leben zu führen. Und da schreibt er dann, ich hab mir's abgeschrieben: Ich habe in besonderer Weise erlebt, dass auch Gott heute noch zu seinem Wort steht, durch uns Wunder tun kann, dass er uns zurüsten kann in einer Weise, die wir von unserem Verstand her nicht für möglich gehalten hatten. Er hat ein neues Geschäft angefangen in einer Branche, die ihm völlig fremd war. Und darin ist er ganz groß geworden. Gott hat bei mir 42 Jahre gewartet, bis ich nach einer Zeit des gleichgültigen Verhaltens endlich nur seinen Verheißungen und seinen Zusagen vertraute. Und an einer anderen Stelle sagt er: Wir sind von Natur aus unruhig und lassen uns von allen möglichen Dingen treiben. Im Stille sein ist uns eine Kraft gegeben Dinge zu tun, die wir nicht für möglich gehalten hätten und die wir für unüberwindlich gehalten haben, auch den Schwächsten unter uns kann eine solche große Kraft gegeben werden.

Und ein letztes Zitat aus diesem Büchlein, das war Emil Rex, der Leiter dieser REX-Seereisen, wie er sagt es spuckt in uns ein geradezu satanischer Gedanke etwas Eigenes leisten zu wollen und nicht ganz mit leeren Händen uns Gott zu überlassen. Und so hat's Joschafat getan, der König vor dem Volk hat offen zugegeben, nicht mit der Krone, nicht mein Pathos, nicht meine Erscheinung, nicht das, was die Leute von ihm halten, nicht mit Hurragebrüll, sondern ein Fasten. Schwach darf man vor Gott sein, sein Elend offen aussprechen und dann ruft plötzlich einer aus dem Volk: Sorgt euch nicht, Gott hat alles schon gelöst. Fürchtet euch nicht, denn dieser Jehasiel kündigt es an: Ihr sollt euch nicht fürchten und verzagen. Gott wird für euch kämpfen. Wenn Sie drauf warten wie Gott antwortet, es ist immer noch nicht das Wunder passiert. Wir machen's heute wirklich merkwürdig. Mir hat neulich ein Gemeindeglied so geholfen, dass er sagte: In unserer materialistischen Zeit ist das letzte, über das wir nicht verfügen können, nachdem wir über Geld in Massen verfügen die Gesundheit. Und die Christen wollen ganz schnell materiell auch wieder über ihre Gesundheit verfügen. Und sie können's gar nicht aushalten, dass Gott sie über lange Zeit hier am Glauben hält und nicht im Schauen. Und der Joschafat hat's immer noch nicht erlebt wie's zu Ende geht. Vertraue Gott und leg deine Nerven in Gottes Hand. Er wird's recht machen. Fürchte dich nicht. Der Herr ist mit euch. Sind Sie auch im Gebet so offen um zu hören, was Gott Ihnen sagen will? Machen Sie das im Hauskreis auch, dass Sie sich das zusprechen oder problematisieren Sie bloß? Wie Mut machend das ist. Machen Sie's bei Ihren Krankenbesuchen, dass Sie dem Kranken ein Wort mitbringen und sagen ich hab was für dich mitgebracht. Nicht ein Blumenstrauß, nicht ein Saft, ich hab dir ein Wort mitgebracht, das will ich dir zurufen. Und ich erlebe immer wieder wie Leute sagen, das ist, was ich gerade gebraucht habe. Das war die Antwort aufs Gebet.

Noch ein Letztes. Wir können nur Staunen. Auch das ist ein müßiger Streit, ob man die Hände in den Schoß legen soll oder ob man auch tüchtig mit den Händen arbeiten soll. Gott lässt es durch unsere Hände geschehen. Und im Entscheidenden müssen wir im Rückblick sagen, es war gar nicht unsere Macht, sondern das war Gott, der das so gefügt hat. Es ging durch unsere Hände, kam aber her von Gott. Und dann ist man überwältigt. Leider sind wir oft vergesslich und schreiben es uns gar nicht mehr auf, wie wir noch vor Tagen bedrängt waren und unruhig waren und das für unüberwindlich gehalten haben die Schwierigkeiten. Notieren Sie sich's am Rand Ihrer Bibel. Bei der Bibellese, was Sie heute bedrängt und blättern Sie immer wieder nach Jahren drüber und sehen das und sagen das war damals. Und da ist mir das Wort zu Teil geworden. Und das stimmt, so war's nachher wirklich. Ganz anders, als wir's mit unserem Verstand je hätten ausdenken und rechnen können. Der Joschafat macht's ganz verrückt. Der nimmt nicht die Soldaten vorne hin, sondern er nimmt die Sänger vorne hin. Die Chöre und die singen: Dankt dem Herrn. Wartet doch mal mit dem Dank, bis es zu Ende sei. Es gibt auch heut so viele Gesetze, dass manche sagen man müsse nur noch Lobpreis machen und so. In der Bibel gibt's glücklicherweise keine Gesetze, da gibt's auch Klagelieder bei den Psalmen. Sie dürfen so bei Gott reden, wie Ihnen der Schnabel gewachsen ist. Aber Sie sollen, wenn Sie die Verheißungen Gottes hören nicht im Unglauben zweifeln, das sagt das Wort Gottes deutlich. Sondern Sie sollen danken, dass Gott Ihnen sein Wort gegeben hat und er bricht sein Wort nicht. Und über dem Wort und über der Zusage der Liebe Gottes dürfen Sie heute schon danken. Auch wenn der Ausgang Ihres Lebens, wie das alles noch zu Ende geht völlig unklar ist. Und wie Sie die Probleme auch nicht überschauen können, legen Sie's in seine Hand. Und dann ziehen Sie den Höhenweg hinunter und singen und singen und singen. Ich wollte, dass Sie von diesem Gottesdienst mit festem Schritt weggehen. Und das soll das Kennzeichen des Glauben sein, dass wir sagen: Wir wollen mutig und entschlossen, um mit den Worten von Paul Flemming zu reden, in unser Verhängnis gehen. Auch das. Es macht doch gar nichts aus, wenn nur der Herr zum Ende kommt mit unserem Ziel. Lassen Sie mich schließen mit einem Bild. Ich war zuerst sechs Tage bei den Christen auf Madagaskar in der Stadt Antananarivo, der Hauptstadt. Und mich hat das gleich am Anfang hinaufgezogen auf den großen Hügel zum Palast der Königin, wo am Anfang des letzten Jahrhunderts schon die ersten 200 eingeborenen Christen Madagaskars auf grausamste Weise hingerichtet wurden. Die Königin ließ damals an einem Seil die Christen über der großen Felswand schweben, die unter ihrem Palast über der Stadt liegt. Wer ein wenig Schwindelgefühl hat weiß wie das ist. Dann hat sie die da frei schweben lassen über dem Abgrund und dann hat der Henker noch mal zugerufen: Wir holen dich rauf, wenn du zusagst nicht mehr deinen Jesus anzurufen. Und dann schrien die 200: Das können wir nicht. Wir müssen ihm treu bleiben. Das war doch um ihrer Freude willen, das war doch ihre Geborgenheit und sind in den Abgrund gestürzt. Nein, sie sind nicht in den Abgrund gestürzt. Heute reden die Christen davon, was das ein Glaubenszeugnis, das diese Gemeinden gebaut hat von den ersten Tagen an, dass da Menschen gewillt waren in Gott geborgen zu sein. Gott hat uns wunderbare Erlebnisse seiner Macht geschenkt. Ich bin überzeugt, dass Sie nicht bloß eine Wunder hier und da erleben, sondern dass Ihr Tag gespickt voll ist mit unbegreiflichen irrationalen Wundern Gottes. Aber auch die alltäglichen Wunder Gottes will ich gar nicht so gleichgültig nehmen. Was ist das für ein Wunder, dass uns Gott den Frieden erhalten hat und dass wir liebe Menschen um uns haben. Vielleicht eine Mutter, die noch in ihrem Hause ist oder Menschen, die Ihnen viel bedeuten. Was ist das schön, dass Ihre Kinder um Sie her sind. Dass Sie Denkkraft haben, wenn uns Gott nur die Weisheit des Verstandes wegnimmt. Ist doch nicht Ihre Begabung auf die Sie trumpfen könnten. Sondern ein Geschenk ganz unverdient. Und all die Wunder Gottes. Und Sie dürfen Gott alles sagen. Und das wunderbare ist beim Gebet, dass Gott hört. Und dass Sie sein Antlitz suchen. Und dass beim Gebet das Größte passiert, dass Sie plötzlich vom ganz alltäglichen Leben hineintreten in die große Weite des Reiches Gottes und Sie wissen: Ich steh in seiner Hand und unter seinem Schutz und darum will ich nie mehr mich fürchten. Ich will festen Schrittes gehen wohin es auch geht. Der Herr geht mit. Unter seinem Schutz bin ich ganz geborgen und fröhlich. Amen