Einführung in das Thema Ehe und Scheidung bei Christen
In der zweiten Stunde geht es nun um Christen und die Ehescheidung beziehungsweise um das Thema Ehe. Dabei lesen wir zunächst Matthäus 5,31-32. Anschließend lesen wir Matthäus 19,3-10, da diese Stellen zusammengehören und beide das Thema behandeln.
In Matthäus 5,31-32 sagt Jesus: „Es ist aber gesagt: Wer seine Frau entlassen will, gebe ihr einen Scheidebrief. Ich aber sage euch: Jeder, der seine Frau entlässt, außer wegen Hurerei, bringt sie dazu, Ehebruch zu begehen. Und wer eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch.“
Dann lesen wir Matthäus 19,3-10, wo es ebenfalls um dasselbe Thema geht. Dort heißt es: Die Pharisäer kamen zu Jesus, versuchten ihn und fragten: „Ist es einem Mann erlaubt, aus jeder beliebigen Ursache seine Frau zu entlassen oder zu scheiden?“ Jesus antwortete: „Habt ihr nicht gelesen, dass der, welcher sie schuf, sie von Anfang an als Mann und Frau schuf? Und er sprach: ‚Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen, seine Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein.‘“ (Er zitiert hier 1. Mose 2.) „So sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.“
Die Pharisäer fragten weiter: „Ja, warum hat dann Mose geboten, einen Scheidebrief zu schreiben und die Frau zu entlassen?“ Jesus antwortete: „Mose hat es wegen eurer Herzenshärtigkeit gestattet, eure Frauen zu entlassen. Von Anfang an aber war es nicht so. Ich sage euch aber, dass wer immer seine Frau entlässt, außer wegen Hurerei, und eine andere heiratet, Ehebruch begeht. Und wer eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch.“
Die Jünger sagten zu ihm: „Wenn die Sache des Mannes mit der Frau so steht, dann ist es ratsam, nicht zu heiraten.“ Jesus antwortete: „Nicht alle fassen dieses Wort, sondern nur die, denen es gegeben ist.“ Zum Schluss sagte er: „Wer es fassen kann, der fasse es.“
Soweit.
Die Realität und Bedeutung von Ehescheidung heute
Das Thema Ehescheidung ist besonders unter Christen ein umstrittenes Thema. Es kommt darauf an, aus welcher Prägung man stammt – ob katholisch, evangelisch, freikirchlich, liberal oder gesetzlich.
Ehescheidung ist jedoch auch ein sehr schmerzhaftes Thema, vor allem für die Betroffenen, für die Kinder und für nahestehende Personen. Mein Gebet für heute Abend ist, dass das, was ich sage, Hoffnung sein kann für Ehepaare, die gerade in ihrer Ehe kämpfen. Ich bin mir sicher, einige von euch kämpfen in der Ehe. Ich hoffe aber auch, dass das Gesagte etwas Gutes sein kann für diejenigen, die bereits geschieden sind. Es sind auch einige hier, die schon geschieden sind.
Ehescheidung verursacht immer Schmerzen. Ich glaube, die Wunden, die durch eine Scheidung entstehen, können heilen. Dennoch bleiben die Narben, die nimmt man mit ins Grab. Jene von euch, die das selbst erlebt haben, wissen das am besten. Oft gibt es Scheidungskinder, die ihr Leben lang damit kämpfen.
Die Realität ist leider, dass viele Ehen zu einem Ort der Qual geworden sind. Manche Ehen sind nicht einmal ein Ort der Freude, der Erfüllung, des Friedens oder des Schutzes. Stattdessen herrscht nur ein gefühlloses Nebeneinander. Man freut sich nicht einmal, den Ehepartner zu sehen, sondern verachtet ihn.
Wenn man ehrlich über das Thema spricht, ist das gar nicht so einfach. Oft werden dabei Wunden geöffnet, und es ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Doch als Christen sollte man darüber reden, denn Nichtreden ist noch viel schädlicher.
Statistische Entwicklung und gesellschaftliche Wahrnehmung der Scheidung
Ein paar Fakten am Anfang: Es ist interessant. Bis zur Generation meiner Eltern war die Ehescheidung unter Christen noch eine absolute Ausnahme. Die Ehen unserer Eltern waren nicht immer leicht, aber sie haben schwere Zeiten gemeinsam überstanden. Das ist heute leider zum Großteil überhaupt nicht mehr so.
Die Scheidungsrate unter Christen unterscheidet sich heute kaum noch von derjenigen von Menschen, die mit Glaube, Gott oder Christus nichts zu tun haben. Nur die Statistik: Die Scheidungsrate in Österreich und Deutschland ist sehr ähnlich.
In den 1950er Jahren, als meine Eltern geheiratet haben, ließen sich nur 15 Prozent aller Verheirateten in Österreich scheiden. 2007 war das traurige Superjahr: 49 Prozent, also fast die Hälfte aller Ehen, wurden geschieden. Der Durchschnitt für die Jahre 2011 bis 2013 liegt bei 43 Prozent aller Ehen in Österreich.
Es gibt ein Institut namens Barner Group, geleitet von George Barner, das sich auf Umfragen spezialisiert hat – vor allem in Nordamerika, wo speziell kirchliche und christliche Menschen befragt werden. Die Ergebnisse sind eigentlich sehr schockierend.
Die Scheidungsrate in Nordamerika unter kirchenfernen Ehepaaren, also solchen, die mit der Kirche überhaupt nichts zu tun haben, liegt bei 33 Prozent. Die Scheidungsrate unter bekennenden Christen in Nordamerika beträgt 32 Prozent – nur ein Prozent weniger. Es scheint, dass sich Christen heute auf moralischer Ebene in diesem Bereich kaum noch von Nichtchristen unterscheiden.
Ich wünschte, ich könnte sagen, dass Christen anders sind und einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben. Aber was die Scheidungsquote betrifft, ist das nicht mehr der Fall. Die heutige Kirche hat das moralische Recht verloren, mit Autorität über Ehe und Scheidung zu sprechen. Wir unterscheiden uns von der Welt überhaupt nicht mehr. Das sind die Fakten.
Heute wird Ehe oft als etwas gesehen, das man eingeht, solange es gut läuft. Wenn es nicht mehr gut läuft, lässt man sich eben scheiden und sucht sich einen neuen Partner. Ehe wird nicht mehr als ein Bund verstanden, den man in guten und schlechten Tagen schließt, sondern eher als eine Beliebigkeit.
Ich spreche oft mit Christen, bekennenden Christen, die die Bibel lesen. Aber bei ihnen ist die biblische Lehre über Ehe und Scheidung einstimmig abgelehnt. Sie glauben zwar an Jesus Christus und alles, was dazugehört, doch was die Bibel über Ehe und Scheidung sagt, lehnen sie komplett ab.
Die Ehe als lebenslange Verpflichtung
Und darum gibt es einige wichtige Punkte. Der erste Punkt lautet: Ehe ist eine Verpflichtung, ein Versprechen.
Im 1. Mose 2,24 heißt es: Ein Mann verlässt Vater und Mutter und hängt an seiner Frau. Umgekehrt gilt das natürlich auch für die Frau. Das Wort „anhängen“ kommt aus dem Hebräischen und bedeutet so viel wie festhalten oder zusammenkleben.
Die Eheschließung ist also kein Ergebnis von körperlicher Anziehung – „Ja, die gefällt mir“ – oder Sentimentalität, „Wir sind verliebt“ – oder sozialer Sicherheit, „Der Haushalt passt auch“. Und dann heiraten wir. Wenn diese Gefühle oder Umstände nicht mehr da sind, beendet man die Ehe. Nein, die Eheschließung ist nach der Bibel eine Verpflichtung gegenüber dem anderen Menschen für das ganze Leben.
Dieses Verständnis ist heute jedoch mehr oder weniger verloren gegangen. Das ist etwas traurig. Ein Beispiel dafür war eine Hochzeit im Fernsehen in London, bei der zwei sehr prominente Menschen heirateten. Der Brautvater sagte zum Bräutigam: „Ich glaube, du wirst ein sehr guter erster Ehemann für meine Tochter sein.“ Das klingt vielleicht witzig, ist aber extrem traurig. Es zeigt, wie billig die Ehe heute geworden ist.
Heutzutage spricht man oft von Lebensabschnittspartnern. Interessanterweise fragt kaum jemand, wie die Kinder mit den verschiedenen Partnern aus den unterschiedlichen Abschnitten zurechtkommen. Ehe ist etwas Auswechselbares geworden.
Die Bibel sagt jedoch etwas anderes. Sie sagt, Ehe ist etwas Einmaliges, Wertvolles und etwas, wofür es sich lohnt zu kämpfen. Ehe ist nicht für Sentimentale, sondern für Entschlossene. Deshalb wird das Trauversprechen in der Kirche auch als Traugelübde bezeichnet.
Beim Ja-Wort verspricht man sich zwei Dinge: erstens, nur mit dir, und zweitens, ein Leben lang. Das sind die beiden Dinge, die man sich in einem Gelübde bei der Ehe gegenseitig verspricht.
Darum ist Eheschließung keine bloße feierliche Annehmlichkeit, so nett das auch sein mag. Sie ist viel mehr als das.
Der Mythos, dass Ehe immer gut sein muss, glücklich, jung und schön, stammt aus Hollywood. Die Realität sieht anders aus. Ehe ist manchmal ein steiniger Weg, und das wissen alle, die verheiratet sind.
Wenn man in der Ehe bestehen will, muss man immer wieder vergeben. Man muss demütig sein, den eigenen Stolz ablegen, nachgeben und Kompromisse eingehen. Ehe ist nicht Himmel auf Erden.
Aber ich würde es wieder tun. Ich muss ehrlich sagen, ich bin froh, verheiratet zu sein – schon bald 25 Jahre. Es wird immer schöner. Oft habe ich eine Hochzeit, und am Anfang ist das gar nicht einmal so ausschlaggebend.
Ich erinnere mich, dass Christen oft sagen: „Ich muss warten, bis mir Gott den richtigen Partner zeigt.“ Ich meine, wenn ich darauf warten würde, wäre ich heute noch unverheiratet. Ich weiß es nicht genau, aber es war mehr oder weniger so, dass ich dachte: „Ja, jetzt geht es los.“ Dann habe ich geglaubt, „Ja, dann wird es so.“ Andere suchen oder entscheiden sich eben.
Es ist eher eine Entscheidung, die man trifft. Man entschließt sich. Bei mir war es auch so. Ich wusste bis zum Trautag nicht genau, ob das jetzt meine gottgegebene Partnerwahl ist, aber ich wusste, ich entscheide mich.
Ich erinnere mich, dass es bis zum Trautag ein bisschen hart war, weil man überlegt hat: „Jetzt verliere ich meine Freiheit hier oder da.“ Aber dann, wie gesagt, habe ich gewusst: „So, jetzt ist es vorbei. Es gibt keinen Weg mehr zurück.“ Und dafür bin ich dankbar.
Scheidung war für mich nie eine Option. Ich habe mir das so festgelegt. Das macht mich sehr dankbar, denn in schweren Zeiten habe ich nie an Scheidung gedacht. Ich wusste: „Ja, wir reden das durch, wir helfen uns gegenseitig, aber scheiden nicht!“
Und ich bin froh darüber. Ich bin auch sehr froh, dass man glücklich verheiratet sein darf. Das ist ein Geschenk und auch ein Zeugnis von Gottes Treue.
In Matthäus 19 lesen wir den bekannten Satz: „Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.“
Manchmal höre ich, wenn ich mit jemandem spreche, den Satz: „Gott hat uns gar nicht zusammengefügt. Das war nur unsere Sache.“ Aber Gott hat die Ehe gestiftet. Die Ehe an sich ist eine heilige Sache.
Wenn du jemanden heiratest, gehst du die Ehe ein, und dann ist das von Gott beschlossen, weil die Ehe an sich heilig ist. Ob Gott jetzt viel dazu beiträgt oder nicht, ist dabei nicht entscheidend.
Die Jünger, die Jesus zu diesem Thema befragt haben, sagten, dass sie gar nicht heiraten wollen. Jesus antwortete: „Wenn ihr es fassen könnt, dann tut es so.“
Weil Ehe eine dauerhafte Sache ist, ist Scheidung eine Abirrung, eine Entstellung dieses Bundes. Die Bibel ist hier sehr klar.
Scheidung als Zugeständnis bei Unzucht
Zweiter Punkt: Ehescheidung ist ein Zugeständnis im Falle von Unzucht. Das muss uns bewusst sein. Wenn Jesus über Ehescheidung spricht, wird deutlich, dass er mit Scheidungen rechnet. Wer uns keine Scheidung erlaubt, braucht eine Trösterin. Ehescheidungen gab es im Volk Israel, und es wird sie auch unter Christen geben, bis diese Welt zu Ende ist. Deshalb hat die Bibel auch Anweisungen gegeben, wie man damit umgehen soll.
In Matthäus 5,31 sagt Jesus: „Es ist aber gesagt: Wer seine Frau entlassen will, der gebe ihr einen Scheidebrief.“ Das war im Alten Testament so geregelt. Die dazugehörige Stelle findet ihr in 5. Mose 24,1-4. Ich lese sie vor:
„Wenn ein Mann eine Frau nimmt und sie heiratet, und es geschieht, dass sie keine Gunst in seinen Augen findet, weil er etwas Anstößiges an ihr gefunden hat, und er ihr einen Scheidebrief schreibt, ihn in ihre Hand gibt und sie aus seinem Haus entlässt, und sie aus seinem Haus zieht und die Frau eines anderen Mannes wird, wenn dann auch der andere, der zweite Mann, sie hasst und ihr einen Scheidebrief schreibt, ihn ihr in die Hand gibt und sie aus seinem Haus entlässt, oder wenn der andere Mann stirbt, der sie sich zur Frau genommen hat, dann kann diese Frau, die ihren Erstmann entlassen hat, nicht wieder zu ihm zurückkehren, um seine Frau zu sein, nachdem sie unrein geworden ist.“
Was hier das Gebot ist, ist interessant: Moses sagt, wenn ein Mann seine Frau scheiden lässt und sie einen anderen heiratet, dann darf sie nicht zum ersten Mann zurückkehren, wenn der zweite Mann stirbt oder sie wieder scheidet. Das ist hier die klare Aussage, die nicht zur Debatte steht.
Die unklaren Begriffe im Alten Testament sind die zwei im Vers 1: „keine Gunst finden“ und „etwas Anstößiges finden“. Was bedeutet das? „Keine Gunst finden“ – was heißt das genau? Und was meint „etwas Anstößiges“? Das war Gegenstand vieler Debatten bis heute.
Zur Zeit Jesu gab es zwei Lehrmeinungen dazu. Die erste war die Schule von Rabbi Schamai, der im ersten Jahrhundert vor Christus lebte. Die zweite Schule war die von Rabbi Hillel, einem pharisäischen Rabbiner, der von 30 v. Chr. bis 9 n. Chr. lebte. Beide Lehrer sind unter Juden hoch angesehen und werden bis heute zitiert.
Die Schule von Schamai sagte zu 5. Mose 24, dass „keine Gunst finden“ oder „etwas Anstößiges finden“ ausschließlich bedeutet, dass die Frau Unzucht betreibt, also Hurerei, fremdgeht oder wenn der Mann in der Hochzeitsnacht feststellt, dass sie keine Jungfrau ist. Das waren die einzigen Gründe, die nach Schamai eine Scheidung rechtfertigten.
Die Schule von Hillel war liberaler. Hillel meinte, „etwas Anstößiges“ könne vieles bedeuten. Er beschreibt es fast witzig so: Wenn die Frau das Essen verbrennt, sei das Grund genug für einen Scheidebrief. Oder wenn sie das „Verbrechen des Altwerdens“ begeht, könne er sie auch scheiden lassen. Für viele Juden war diese Interpretation von Hillel zu locker und machte die Ehe billig und die Scheidung leicht.
In Matthäus 19 fragen die Pharisäer Jesus: „Darf sich ein Mann von seiner Frau nur wegen Ehebruchs scheiden lassen oder auch aus anderen Gründen?“ Was sie wissen wollten, war: Zu welcher Schule gehörst du? Bist du ein Hillel-Anhänger oder ein Schamai-Anhänger? Bist du konservativ oder liberal?
Jesus antwortet auf diese Frage auf eine fantastische Weise. Er beantwortet sie nicht direkt, sondern erklärt, was Ehe bedeutet. Er sagt, Ehe ist ein heiliger Bund, besiegelt durch das Einswerden von zwei Personen.
Jesus nennt nur einen einzigen Grund für eine Scheidung: In Matthäus 5,32 sagt er: „Ich sage euch: Wer seine Frau entlässt, außer wegen Hurerei, der macht, dass sie die Ehe bricht.“ Das heißt, Hurerei ist die einzige Ausnahme, die einen Mann berechtigt, sich von seiner Frau scheiden zu lassen.
Jetzt stellt sich die Frage: Was bedeutet Hurerei? Im Griechischen ist das Wort „Bornea“, von dem auch das Wort „Pornografie“ stammt. Aber „Bornea“ bedeutet nicht Ehebruch. Ehebruch ist ein anderes griechisches Wort, nämlich „Moecheia“.
In Matthäus 15,19 sagt Jesus auch, dass aus dem Herzen böse Gedanken hervorgehen, darunter Ehebruch und Unzucht – zwei verschiedene Dinge. Deshalb wird „Bornea“ nicht mit Ehebruch übersetzt, sondern mit Unzucht oder Hurerei.
„Bornea“ hat im Neuen Testament drei Bedeutungen: Es beschreibt zum einen einen ausschweifenden Lebensstil im Allgemeinen, nicht nur im sexuellen Bereich. Es beschreibt auch Götzenverehrung, also das „Fremdgehen“ im geistlichen Sinn, wenn man den wahren Gott verlässt und fremde Götter anbetet. Und es wird für Sex außerhalb oder vor der Ehe verwendet.
Deshalb verneint die Bibel den lockeren Umgang mit Sex, weil die Ehe die Konstitution von zwei Personen ist, die eins werden.
Jesus spricht wieder über Lust, wie wir im vorigen Kapitel besprochen haben. Lust ist nicht, wenn ich eine Frau attraktiv finde – das ist völlig okay. Lust ist, wenn ich sie zu meiner eigenen Befriedigung missbrauche. Fremdgehen hat wenig mit Liebe zu tun, sondern mit Lust.
Man muss aufpassen, sich nicht selbst immer zu rechtfertigen.
Ich möchte noch etwas anderes sagen: Gerade wenn wir öfter über Fremdgehen reden, ist es wichtig zu wissen, dass es tragisch, aber nicht hoffnungslos ist, wenn einer fremdgegangen ist. Es gibt Vergebung und Wiederherstellung einer Beziehung, Gott sei Dank.
Ich kenne mehrere erfolgreiche Geschichten, in denen Paare sich wieder lieben, vergeben haben und glücklich miteinander leben, nachdem einer fremdgegangen ist. Aber es ist ein langer Weg.
Erwarte nicht, wenn du fremdgegangen bist, dass dein Partner dir einfach so vergibt und alles wieder passt. Es ist ein langer und schwerer Weg.
In Johannes 8 ist die Geschichte mit der Ehebrecherin. Jesus sagt: „Ist keiner da, der dich verurteilt?“ Sie sagt: „Nein.“ Dann sagt Jesus: „Ich verurteile dich auch nicht. Geh hin und sündige hinfort nicht mehr.“
Das heißt, Jesus vergibt ohne Frage, er verurteilt nicht, aber man muss aufhören zu sündigen. Wiederherstellung kann nur stattfinden, wenn der Partner, der fremdgegangen ist, klar sagt: „Ich lag völlig falsch, und ich höre damit auf.“
Vergebung ist kein Fußabtreter, auf dem man sich den Dreck abwischt und dann wieder in die Dreckkasse geht. Vergebung ist die Wiederherstellung einer Beziehung.
In der Ehe erkennt man erst, wie egoistisch man ist.
Das ist ja das. Unsere Kleinste, Eva Maria, war erst zwölf Jahre alt. Sie stand in der Küche und fragte mich: „Papa, bist du eigentlich schon einmal fremdgegangen?“ Darüber haben wir gelacht. Eine gute Frage!
Kinder beschäftigen solche Fragen, sie denken darüber nach. Für Kinder ist es ein großer Bruch, wenn einer der Elternteile fremdgeht.
Interessant ist auch, dass Psychologen eindeutig feststellen: Wenn du deine Kinder liebst, ist das Beste, was du tun kannst, nicht, dich nur um deine Kinder zu kümmern. Das ist oft gar nicht hilfreich.
Du sollst dich zuerst um deinen Ehepartner kümmern. Die wichtigste Person sind nicht deine Kinder, sondern dein Ehepartner.
Denn wenn die Kinder sehen, dass Vater und Mutter zusammenstehen, gibt ihnen das Sicherheit.
Darum, wenn du ein guter Elternteil sein willst, kümmere dich mehr um deinen Ehepartner als um dein Kind. Das gibt dem Kind die größte Sicherheit.
Rechtliche Aspekte der Scheidung im Alten und Neuen Testament
Nur nebenbei: Es ist Ihnen vielleicht aufgefallen, dass es im Alten Testament immer nur darum geht, dass der Mann die Frau entlässt. Es steht jedoch nie, dass die Frau den Mann entlassen kann. Und das stimmt!
Im Gesetz des Mose im Alten Testament ist tatsächlich festgelegt, dass nur der Mann die Frau scheiden konnte. In den rabbinischen Traditionen gibt es zwar auch Hinweise darauf, dass sich eine Frau unter bestimmten Lebensumständen von ihrem jüdischen Mann trennen darf. Zum Beispiel bei der sogenannten Mont-Lebra-Haut oder ähnlichem. Das ist im jüdischen Gesetz und in Ehrentraditionen verankert.
Im römischen Gesetz zur Zeit Jesu hatten jedoch beide, Mann und Frau, das Recht, sich scheiden zu lassen. Deshalb finden wir im Markus-Evangelium beide Möglichkeiten erwähnt. Das Matthäus-Evangelium ist ja an Juden gerichtet, während das Markus-Evangelium an Griechen, also an Heiden, geschrieben wurde.
Dort lesen wir in Markus 10, Verse 11-12: "Und er spricht zu ihnen: Wer seine Frau entlässt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch an ihr; und wenn sie ihren Mann entlässt und einen anderen heiratet, begeht sie Ehebruch." Hier werden also beide Seiten erwähnt, weil es an Heiden gerichtet ist – nur nebenbei.
Der Scheidebrief als Schutz für die Frau
Jetzt aber zum dritten Punkt, und das ist auch wichtig. Das habe ich lange nicht verstanden, erst nachdem ich ein bisschen mehr studiert hatte.
Der Scheidebrief im Alten Testament diente als Schutz für die entlassene Frau. Das heißt, der Scheidebrief war kein Freibrief, sondern ein Schutzbrief für die Frau. Wenn eine Frau im Alten Testament entlassen wurde, war das für sie oft mit großen Problemen verbunden. Sie war auf der Straße, manchmal ohne Mittel und ohne Versorgung. Nach jüdischem Verständnis galt sie als unrein und hatte ihre Existenzgrundlage verloren.
Darum sagt das Gesetz Mose Nein zu dieser losen Praxis. Es wird festgelegt, dass die Männer ihre Frau nicht einfach so entlassen können. Stattdessen gibt es eine Gerichtsverhandlung, in der die Angelegenheit ordentlich besprochen wird. Nur unter bestimmten Gründen darf der Mann seiner Frau einen Scheidebrief geben.
Das bedeutet, der Scheidebrief war kein Freibrief, sondern ein Schutzbrief für die Geschiedene. Er diente dazu, Scheidungen zu regeln, und ging vor allem um den Schutz der entlassenen Frau. In der ganzen Bibel lernt man, dass Gott immer auf der Seite der Schwachen und Vernachlässigten steht.
Deshalb war der Mann auch im Alten Testament verpflichtet, die Frau weiterhin zu versorgen, selbst wenn er sie geschieden hatte. Zum Beispiel steht in 2. Mose 21,10: „Falls er sich noch eine andere nimmt, soll er der ersten Frau ihre Nahrung, ihre Kleidung und den ehelichen Verkehr nicht verkürzen.“
Ehelicher Verkehr kann entweder bedeuten, dass er weiterhin mit ihr Sex haben muss, oder zumindest, dass sie Zugang zu den Kindern hat.
Beim Studium über die Scheidung wurde mir bewusst, dass die Ausstellung eines Scheidebriefs eigentlich nichts mit Ehebruch zu tun hatte. Wisst ihr, was die Strafe für Ehebruch im Alten Testament war? Die Steinigung.
Der Scheidebrief diente also einem anderen Zweck. Übrigens steht im Alten Testament, dass ein Ehebrecher oder eine Ehebrecherin gesteinigt werden soll. Das wurde aber fast nie vollzogen.
Im Neuen Testament kennt ihr die Geschichte von der Ehebrecherin. Die Leute brachten sie zu Jesus und fragten: „Jesus, was sollen wir jetzt mit ihr tun? Sollen wir sie steinigen oder nicht?“ Sie wollten damit prüfen, ob Jesus dem Alten Testament treu bleibt oder nicht.
Jesus antwortete weise, wie nur Gott es kann: „Wer unter euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.“ Ihr müsst euch einmal die Antworten Jesu durchlesen, die er den Menschen gegeben hat, die gefallen sind. Sie sind so weise.
Dann merkten die Ankläger, dass das nicht gut für sie aussah. Einer nach dem anderen ging weg. Jesus fragte: „Ist niemand da, der dich verurteilt?“ Sie sagte: „Nein.“ Darauf sagte Jesus: „Ich verurteile dich auch nicht. Geh hin und sündige von jetzt an nicht mehr.“
Das war zum Beispiel auch bei Josef und Maria so. Maria war schwanger, obwohl Josef nie mit ihr geschlafen hatte. Rechtlich hätte sie gesteinigt werden können, aber Josef wollte das nicht. Deshalb wollte er sich heimlich von ihr trennen. Er sagte: „Ich hau ab, sonst werden sie sie steinigen.“
Dann sprach ein Engel zu Josef und sagte: „Josef, nimm deine Frau, es ist okay. Sie ist nicht fremdgegangen. Das, was in ihr ist, kommt vom Heiligen Geist, nicht von einem Mann.“
Nur nebenbei bemerkt, sieht man hier schon die Problematik.
Die Frage ist jetzt: Wenn Ehebruch im Alten Testament nichts mit Scheidung zu tun hatte, was machte dann eine Scheidung legitim? Das Alte Testament sagt darüber nichts.
Persönliche Einschätzung zu legitimen Scheidungsgründen
Meiner Meinung nach gibt es auch heute Gründe für eine Scheidung. Das ist meine persönliche Ansicht, und es ist völlig in Ordnung, wenn du anderer Meinung bist.
Ich glaube, es ist legitim, sich scheiden zu lassen, wenn der Ehepartner einen ständig missbraucht oder misshandelt. Keine Frau muss bei einem Mann bleiben, der sie jeden Tag schlägt, nur weil er betrunken nach Hause kommt. Solch ein Mann muss erst lernen, wie man Liebe in der Ehe lebt, bevor er das Recht hat, mit seiner Frau zusammenzuleben.
Leider gibt es auch umgekehrt ähnliche traurige Situationen, die auf anderen Ebenen ablaufen. Jesus spricht in Matthäus 19 ganz klar darüber, warum Menschen sich scheiden lassen. Ich glaube, das ist der Schlüssel und fast die Antwort auf die meisten praktischen Probleme im Leben.
Jesus sagt in Matthäus 19,8: „Mose hat euch erlaubt, eure Frauen zu entlassen wegen eurer Herzenshärtigkeit.“ Das größte Problem bei Scheidungen ist also die Härte des Herzens. Es ist die Unwilligkeit, nachzugeben, sich zu vergeben und vergeben zu lassen.
Diese Haltung führt oft dazu, dass Ehen zerbrechen. Ein hartes Herz kann sehr brutal sein. Es äußert sich entweder in körperlicher Gewalt oder, was manchmal noch schlimmer ist, im emotionalen und psychischen Erwürgen des anderen.
Leider erleben wir solche Situationen immer wieder, auch in unseren eigenen Kreisen.
Gedanken zur Wiederheirat nach Scheidung
Ein weiterer Gedanke für diejenigen unter euch, die die Bibel gut kennen und sich fragen: Wie ist es jetzt? Was sagt die Bibel zur Wiederheirat?
Interessant ist Matthäus 5,32. Dort sagt Jesus in unserem Abschnitt: „Ich sage euch aber, jeder, der seine Frau entlässt, außer aufgrund von Hurerei“, und jetzt folgt eine interessante Formulierung: „dass mit ihr Ehebruch begangen wird.“ Theologen denken viel über diesen Satz nach. Wenn du dich von deiner Frau scheidest, sie wegschickst, dann bewirkst du, dass mit ihr Ehebruch begangen wird.
Das heißt, in diesem Fall setzt Jesus die Wiederheirat voraus. Sie wird wieder heiraten, und mit ihr wird Ehebruch begangen. Interessanterweise findet sich diese Formulierung nur im Matthäusevangelium. Das bedeutet, hätten wir nur das Matthäusevangelium, müsste man sagen: Wiederheirat ist zwar nicht legitimiert, aber Jesus setzt sie voraus.
Allerdings ist es im Markus- und Lukasevangelium eindeutiger. Dort heißt es, dass sowohl Scheidung als auch Wiederheirat, also wenn du einen Geschiedenen oder eine Geschiedene heiratest, Ehebruch ist.
Was ich auch noch sagen muss: Ich habe schon manchmal Referate darüber gehört oder Bücher gelesen, die das Thema Scheidung und Wiederheirat ganz klar und lupenrein behandeln. Aber ganz ehrlich, und ich kann das aus meinen Studien bestätigen, so klar ist es nicht. Die Bibel ist nicht so glasklar. Es gibt einige klare Stellen, aber auch einige, bei denen man sagen muss: So klar ist es nicht.
Wer das nicht glaubt, sollte mal Jeremia 3 lesen. Dort sagt Gott einerseits, dass er Scheidung hasst, andererseits hätte er Israel selbst „geschieden“. Das nur am Rande.
Was ich damit sagen will: Die Lehre über Scheidung und Wiederheirat ist nicht so eindeutig, wie manche es gerne hätten. Es bleiben Fragezeichen.
Eins ist aber klar: Der Grund für Ehescheidung ist fast immer ein verhärtetes Herz. Ich glaube auch, dass man in den meisten Ehen, wenn nicht in allen, im Laufe der Zeit die erste Liebe verliert. Ich weiß nicht, ob das bei dir anders ist – wenn ja, würde mich das interessieren.
Die erste Liebe verliert man vielleicht oder wahrscheinlich, ich sage sogar sicher. Aber das ist nicht so tragisch. Wichtig ist, dass man die zweite Liebe entdeckt. Wenn die wieder ein bisschen kühl wird, entdeckt man die dritte.
Und wisst ihr, was das Schöne ist? Wenn man das mit derselben Frau oder demselben Mann entdeckt. Wenn du deinen Partner wechselst, willst du ja eigentlich die zweite Liebe entdecken. Aber mit der wird es auch wieder kalt. Und dann bist du vielleicht zu alt für eine dritte – und deshalb bleibt es bei ihr oder ihm.
Aber ansonsten darf man es auch anders sehen.
Einer hat einmal gesagt: Was immer ihr tut als Ehepaar, bleibt zusammen. Was immer ihr tut, bleibt zusammen.
Und es ist ja so: Einmal wurde die Ehe so beschrieben: Sie beginnt mit einer Sandstraße – da ist viel los, es knirscht und kracht. Dann kommt die Asphaltstraße – etwas langweilig, aber stabil. Es gibt wieder Sandstraßen, wo es kracht, dann Asphalt.
Frau, Sie sind beim Ehegelübde: Bis dass der Tod euch scheidet.
Ehe nach dem Tod des Partners und persönliche Erfahrungen
Was ist also, wenn zwei Menschen, die jeweils ihren Ehepartner verloren haben, heiraten? Dann bist du frei, die Bibel ist da ganz klar. Gute Frage, danke.
Die Frage ist: Was ist, wenn es zwei Ehepaare gibt und in beiden Ehen stirbt jeweils ein Ehepartner? Die Bibel ist auch hier klar, das wird zum Beispiel im Römerbrief erklärt. Dann sind beide frei zu heiraten.
Im Alten Testament war es sogar so, dass, wenn der Bruder eines Verstorbenen dessen Frau heiratete, auch wenn er selbst schon verheiratet war, er dazu verpflichtet war. Das hatte mit dem Erbe zu tun, damit er seinen Erbteil behielt. Die Frau hatte nämlich keinen eigenen Erbteil. Nur wenn sie in der männlichen Familie blieb, war das für die Sicherheit der Frau.
Danke für diesen Hinweis. Ich glaube, und damit bin ich dann fertig, dass eine Ehe gut funktionieren kann, auch ohne bestimmte Voraussetzungen oder Bedingungen. Ich sage das öfter: Wenn wir nicht Jesus in unserer Mitte hätten, wären wir schon fünfmal geschieden, weil wir beide sehr dickköpfig sind.
Wenn wir nicht mehr viel miteinander reden würden und nicht die Vergebung hätten, die Jesus uns schenkt – wenn er uns sagt: „Ich habe dir vergeben, warum vergibst du nicht?“ – dann wäre unsere Ehe nicht so, wie sie heute ist. Wir können nur dankbar sein, Jesus zu kennen.
Ich bewundere Ehepaare, die keinen Glauben an Gott haben und trotzdem nach 50 Jahren glücklich verheiratet sind. Das gibt es wirklich, und dafür ziehe ich meinen Hut. Aber die Vergebung in Christus, die man erfährt, macht es viel leichter, dem anderen zu vergeben, weil man weiß, dass einem selbst vergeben wurde.
Streiten ist überhaupt nicht schlecht in der Ehe. Wenn Ehepaare nie streiten, weiß ich nicht, ob das normal ist. Vielleicht gibt es das auch, aber die Bibel sagt: „Eisen schärft Eisen.“ Man kann sich ruhig mal ein bisschen „schärfen“. Wichtig ist, den anderen im Streit ernst zu nehmen und ihn nicht niederzumachen.
Ruth Graham hat einmal gesagt – das hat mir sehr gefallen – auf Englisch: „If you are alike, one of you is unnecessary.“ Also: Wenn ihr beide gleich seid, ist einer von euch überflüssig. Es ist gut, wenn wir unterschiedlich sind, denn dann ergänzt man sich, und das ist kein Fehler.
Ich möchte die Ehepartner ermutigen: Lacht miteinander, habt Spaß miteinander, weint miteinander. Es ist so, dass wir Schwächen haben, und mit der Zeit kennen wir die Schwächen des anderen immer besser. Du kannst dich dein Leben lang darüber ärgern oder lernen, darüber zu schmunzeln.
Das kann man wirklich lernen: Wenn etwas wieder passiert, kannst du denken: „Na ja, eigentlich ist das ja witzig.“ Dann fällt es dir viel leichter, als wenn du dich ärgerst und immer wieder an den kleinen Dingen hängen bleibst.
Was auch sehr wichtig ist: Einander die Wahrheit sagen – nicht nur Halbwahrheiten. Außerdem ist es wichtig, wenn der andere beleidigt ist, vielleicht aus gutem Grund, ihm Zeit zu geben, zu vergeben.
Einmal ist jemand zu mir gekommen und hat gesagt: „Es tut mir echt leid, was ich gesagt habe. Kannst du mir vergeben?“ Die Antwort war: „Okay, um fünf Uhr nachmittags vergebe ich dir, aber ich brauche ein bisschen Zeit.“ Das ist völlig berechtigt. Man kann nicht einfach sagen: „Ja, passt alles“, wenn man innerlich noch verletzt ist. Dafür braucht man Zeit.
Und wenn man Hilfe braucht, sollte man diese auch in Anspruch nehmen. Das Wertvollste in unserem Leben ist nicht unser Beruf oder unser Erfolg, sondern unsere Ehe, wenn wir verheiratet sind.
Wenn du das nicht glaubst, frag deine Kinder, was sie sich wünschen. Sie wünschen sich Eltern, die zusammenhalten. Das gibt ihnen am meisten Sicherheit. Und wenn die Ehe erschüttert ist, geht zu Gott und sucht Hilfe.
Ermutigung zur Herzensöffnung und Abschlussgebet
Und als Letztes: Wenn dein Herz hart geworden ist, möchte ich dich ermutigen, zuzulassen, dass es zerbricht. Denn wenn dein hartes Herz nicht zerbricht, wird deine Ehe zerbrechen. Irgendetwas wird zerbrechen. Es ist jedoch besser, wenn unser Herz zerbricht, Leben empfängt und so die Beziehung Bestand hat.
Was sagt die Bibel über die Ehe? Die Bibel sagt, dass die Ehe wertvoll und einzigartig ist. Wir sollen sie beschützen. Es gibt Hoffnung, auch wenn etwas schiefgelaufen ist. Diese Hoffnung besteht darin, um Vergebung zu bitten und unser hartes Herz erweichen zu lassen. Das ist die Botschaft.
Ich bitte nur: Lieber Vater, ich danke dir für deine Worte zur Ehe, zur Scheidung und zur Wiederheirat. Herr, danke, dass du uns deine Worte gegeben hast, die uns Leben und Hoffnung schenken. Ich bete, dass wir wirklich erkennen, wie besonders die Ehe ist. Dass wir nicht nur unsere eigene Ehe schützen, sondern auch bewusst die Ehen anderer bewahren, ihnen helfen und sie ermutigen, erhalten zu bleiben.
Ich bete, dass wir nicht dazu beitragen, Ehen zu zerstören oder zu zerbrechen. Herr, ich bitte, dass uns bewusst wird, wie einzigartig dieser Bund ist und wie viele Dinge daran hängen – besonders die Kinder, aber auch Freunde und Verwandte. Es ist eine besondere Einheit, die du in deiner Liebe geschaffen hast.
Danke, Herr Vater, für unsere Ehepartner. Ich möchte beten, dass wir, wo unser Herz hart ist, um Vergebung bitten und zulassen, dass es erweicht wird. Auch wenn es zerbricht, soll es so geschehen, dass wir leben können. Herr, du zerbrichst immer, um zu heilen – niemals, um zu zerstören, sondern um Leben zu geben und zu heilen. Nur du kannst das, und von dir dürfen wir das erwarten.
Danke, Herr, für den Abend, für das Miteinander und für all die Menschen, die du hier gebraucht hast. Segne sie und mach sie zum Segen. Wir beten auch schon für nächste Woche, wenn Ulrich da ist, für die Evangelisation. Herr, leg uns Menschen aufs Herz, die wir einladen sollen. Schenke, dass es wirklich ein Aufbruch sein kann, auch in unserer Gegend, wo Menschen dich wieder kennenlernen und zum Leben finden – zum Vater des Lebens, zu unserem Liebhaber, zu dem, der nur Gutes mit uns vorhat.
Bei dir wollen wir immer sein, Herr. Amen.