Gelobt sei Gott, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten!
Das ist unsere große Freude: Jesus hat den Tod zerbrochen und schenkt uns die sichere Hoffnung auf ewiges Leben.
Wir wollen miteinander singen: „Jesus lebt, mit ihm auch ich“ (Lied 89). Gesungen werden die Verse 1 und 2 sowie 65, also die beiden ersten und die beiden letzten Verse.
Bitte um Glaubensstärke und Überwindung der Angst
Jesus Christus, du unser auferstandener Herr, du hast einst aus dem verschüchterten Kreis deiner Jünger bekennende und mutige Zeugen gemacht, die sich nicht unterdrücken ließen. Deshalb möchten wir dich heute bitten, dass du auch uns einen solchen Glauben wachsen lässt, der die Welt überwindet.
Wir lassen uns oft ängstigen und schrecken vor so vielem zurück: vor Krankheit und Tod, vor Bösem, das geschieht, und vor Sorgen, die uns quälen. Heute wollen wir auf dich blicken und ganz neu lernen und begreifen, dass wir mit dir die Welt überwinden können. Du bist größer als alles, was uns bedrängt und Angst macht.
Herr, gib doch, dass wir dich erkennen und deinen Ostersieg richtig verstehen. Wir wollen dir jetzt in der Stille auch all das sagen, was uns beschwert und traurig macht. Wir beten in der Stille.
Wir danken dir, Herr, dass wir getrost sein dürfen, weil du diese Welt überwunden hast. Amen!
Die Kater Kümmel spielt uns nun ein Musikstück eines unbekannten Meisters, das von Johann Sebastian Bach bearbeitet wurde.
Unsere Schriftlesung steht im Johannes-Evangelium, Kapitel 3. Wir haben ja heute den Sonntag quasi modo geneti – das sind die alten lateinischen Namen wie die neugeborenen Kindlein. Dies ist ein biblischer Zentralbegriff von der Wiedergeburt oder der Neugeburt.
Gespräch Jesu mit Nikodemus über Neugeburt
Und Jesus sprach hier mit dem Bibelkenner Nikodemus darüber, lesend von Vers 1 bis Vers 10. Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern mit Namen Nikodemus, einer von den Oberen der Juden. Er kam zu Jesus bei Nacht und sprach zu ihm:
„Meist wissen wir, dass du ein Lehrer von Gott gekommen bist, denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn, Gott ist mit ihm.“
Eigentlich war er schon sehr weit in der Erkenntnis Jesu, aber Jesus sagt: „Du verstehst noch gar nichts. Zuerst muss an dir eine Operation geschehen, du musst verändert werden.“ Das erklärt Jesus weiter.
Jesus antwortete und sprach zu ihm: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, es sei denn, dass jemand von Neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.“
Nikodemus spricht zu ihm: „Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er denn wieder in seiner Mutter Leib kriechen und geboren werden?“
Jesus antwortete: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch, und was vom Geist geboren ist, das ist Geist. Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe, ihr müsst von Neuem geboren werden.
Der Wind bläst, wo er will, und du hörst seinen Sausen wohl, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist es auch bei jedem, der aus dem Geist geboren ist.“
Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: „Wie kann dies geschehen?“
Jesus antwortete und sprach zu ihm: „Bist du Israels Lehrer und weißt das nicht?“
Lied und Einführung in den Titusbrief
Wir wollen aus dem Osterlied von Paul Gerhardt, Lied 86, „Auf mein Herz mit Freuden“ die Verse fünf, sechs und sieben singen.
Für diesen Sonntag habe ich einen passenden Bibelabschnitt herausgesucht. Er steht im Titusbrief. Machen Sie sich keine Sorgen, Sie finden ihn in Ihren Bibeln. Ihre Nachbarn helfen Ihnen sicher auch.
Der Titusbrief steht am Ende der Paulusbriefe, nach den Timotheusbriefen. Er folgt vor den Petrusbriefen, vor dem Hebräerbrief und vor dem Johannesbrief. Also ganz am Ende der Paulusbriefe.
Der Abschnitt, den ich ausgewählt habe, ist Titus 3,3-8. Ich habe ihn gewählt, weil dort das Wort „Wiedergeburt“ vorkommt. Im Neuen Testament wird oft von der Neugeburt gesprochen, vom „aus Gott geboren sein“, besonders in den Johannesbriefen.
Dieser Abschnitt ist wichtig, weil er uns auch zeigt, wie man das im praktischen Alltag lebt, wie man das in der Welt umsetzt.
Neugeburt als Befreiung von der alten Lebensweise
Denn auch wir waren früher unverständlich, ungehorsam, gingen in die Irre und waren mancherlei Begierden und Gelüsten dienstbar. Wir lebten in Bosheit und Neid.
Es ist sehr schön, wenn man sagen kann, dass das zurückliegt und man es in der Vergangenheitsform ausdrücken kann: Ich lebte so, wir waren verhasst und hassten uns untereinander.
Als aber erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilandes. Er machte uns selig, nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hatten – das haben wir natürlich auch getan, neben manchen Bosheiten –, sondern nach seiner Barmherzigkeit.
Das geschah durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im Heiligen Geist, den er über uns reichlich ausgegossen hat durch Jesus Christus, unseren Heiland.
Damit wir durch dessen Gnade gerecht geworden, Erben des ewigen Lebens würden, nach unserer Hoffnung. Das ist gewisslich wahr.
Herr, lass uns das alle auch erfahren! Amen!
Wechsel der Jahreszeiten als Bild für das neue Leben
Die letzten wunderbaren Frühlingstage habe ich ebenfalls sehr genossen. Es war herrlich, die Blüten zu sehen und den Sonnenschein zu spüren.
Dann hinauszugehen in die Wärme, besonders morgens, wenn man aufstand – hoffentlich ging es Ihnen auch so, dass Sie sagen konnten: „Ich fühle mich wie neugeboren, herrlich, lebensfroh, alles wunderbar.“
Doch heute Morgen, wenn man durch die Pfützen geht – obwohl die Natur den Regen dringend braucht – fühlt man sich nicht mehr so. Gefühle können sich sehr schnell ändern.
Heute Morgen geht es nicht darum, dass wir uns fühlen wie neugeboren. Sondern darum, dass wir wirklich wissen: Gibt es das wirklich – neu geboren werden? Neu geboren werden?
Unterschiedliche Vorstellungen von Wiedergeburt
Ich verwende nicht so gern das Wort „Wiedergeburt“. Dieses Wort wird heute leider oft von vielen Religionen missbraucht, die damit etwas ganz anderes meinen.
Diese Religionen sprechen von einem schweren Verhängnis, das ihrer Meinung nach auf der Menschheit lastet. Sie sagen, dass Menschen über Jahrtausende hinweg existieren müssen, ohne jemals ein Ende zu finden. Sie müssen immer wieder zurück auf die Welt kommen, sich erneut der Schuld stellen und diese abtragen. Dabei kommen sie nicht voran, sondern sind dazu verdammt, immer wieder geboren zu werden. So ist es beispielsweise im Buddhismus.
Jesus meint jedoch etwas ganz anderes. Wir Christen können eine solche Lehre von der Seelenwanderung nicht akzeptieren. Wir wissen, dass jeder Mensch einzeln von Gott geschaffen wurde und unverwechselbar in eine bestimmte Zeit hineingestellt ist.
Jesus spricht davon, dass eine Neugeburt geschehen kann – heute, jetzt. Neugeburt bedeutet, dass ein Mensch aus seinem alten Leben heraustritt und ein völlig verwandelter Mensch wird.
Psychologische Prägungen und die Notwendigkeit der Neugeburt
Da möchte man protestieren und sagen: Stop, stop, stop, jetzt hör mal auf! In der Predigt sind wir manches gewohnt, ohne Widerspruch zu ertragen. Aber pass mal auf: In den letzten Jahrzehnten haben wir durch die Wissenschaft der Psychologie ganz neu verstanden, wie der Mensch geprägt ist durch viele, viele Dinge, die ihn bis ins Unbewusste hinein beeinflussen.
Das sind frühkindliche Fehlprägungen, das sind Verhaltensformen, die ihn schädigen. Mit diesen muss ein Mensch leben. Es können sogar Dinge dabei sein, die auf das Erbe der Eltern zurückgehen. Man kann kaum ergründen, was noch im Unbewussten an Prägungen und Wesenseigenarten enthalten ist.
Wenn wir heute Böses tun oder Fehlverhalten zeigen, dann hat das einen Grund in unserem Wesen, in unserer Seele, in unserem Innersten. Wir wissen doch, dass wir mit unseren Prägungen, Belastungen und Eigenheiten leben müssen. Wir müssen uns annehmen und ertragen. Auch wenn es uns schwerfällt, müssen wir unser Leben unter dieser Last weiterführen.
Und dennoch sagt Jesus: Es gibt eine Neugeburt. Ist jemand in Christus, dann ist er eine neue Kreatur, eine neue Schöpfung. Das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden.
Wo und wie geschieht Neugeburt?
Jetzt möchte ich ganz einfach fragen: Wo, wie, was? Also, wo passiert denn so etwas? Erklär mir das mal – wo passiert eine Neugeburt?
Gehen wir noch einmal zurück in die Antike. Damals war es genauso, dass die Menschen von solchen Erfahrungen hörten. Ich wollte auch immer wieder, dass sie im Gottesdienst merken: Da wird uns etwas zugemutet, das nicht in unseren Kopf passt. Etwas völlig Neues, etwas anderes, das nicht von uns selbst ausgedacht ist.
Damals gab es ebenfalls die Erwartung einer Neugeburt, doch sie wurde meist in okkulten Religionspraktiken gesucht. In der römisch-griechischen Welt brachten antike persische Mysterienreligionen diese Vorstellungen mit. Es war in Griechenland verbreitet, dass sich Menschen in großen Zeremonien in ein Grab legen ließen. Sie blieben dort stundenlang liegen, während über ihnen ein Opfertier geschlachtet wurde. Danach tranken sie das Blut des Ochsen und kamen heraus mit der Aussage: „Ich bin ein neuer Mensch.“
Die Sehnsucht nach Erneuerung war so groß, dass die Menschen spürten: Nicht durch Philosophie, nicht durch neues Denken verändern wir uns. Irgendetwas Geheimnisvolles und Mysteriöses muss mit uns geschehen.
Die Bibel sagt uns jedoch, dass die Erneuerung unseres Lebens nicht in irgendeiner okkulten Religionspraxis geschieht.
Es scheint heute so zu sein, dass viele Menschen wieder ganz aufgeschlossen sind für solche „Seelentrips“. Man wird eingeladen: „Komm, mach mit, lass dich hineinnehmen, und du wirst etwas Überirdisches erleben, das dich verändert.“
Begegnung mit Jesus als Ursprung der Neugeburt
Wo geschieht Neugeburt? Dort, wo du dem auferstandenen Jesus begegnest. Aber wie genau? Jesus lebt ja wirklich. Er ist eine Person, auch wenn wir ihn nicht sehen.
Sie stehen vor ihm, und wenn sie begreifen, dass Jesus Herr ist, und ihr Leben ihm anvertrauen, dann werden sie zu neuen Menschen. Plötzlich ist Jesus in der Mitte ihres Lebens. Nicht mehr ihr Ich, ihre Wunschwelt, ihre Gedanken und Fantasien sind bestimmend, sondern Jesus will das Steuer ihres Lebens in die Hand nehmen.
Da wird etwas neu, vollständig neu. Es ist ein ganz tiefer Einschnitt. Paulus beschreibt das gegenüber Titus so und sagt: Wir waren ja früher auch unverständlich. Im Vers drei heißt es: „Sie waren ungehorsam, gingen in die Irre, waren mancherlei Begierden und dem Dienst der Begierden dienstbar, lebten in Bosheit und Neid, waren verhasst und hassten uns untereinander.“
Das prägt doch unser Leben, und wir spüren, wie stark uns das zeichnet. Man kann diesen unheimlichen Sogkräften in sich kaum etwas entgegensetzen, wenn uns die Leidenschaft reißt, wenn uns das Temperament jagt.
Wenn uns plötzlich das Böse reitet und wir es einfach tun müssen, ist das manchmal ein entsetzlicher Anblick. Man sieht einen Menschen, der wirklich raus will aus einer ganz dunklen Gebundenheit. Beim ersten Blick wirkt er schwach wie ein Opferlamm, und doch läuft er wieder die alte schiefe Bahn.
Er kann gar nichts tun, er ist gerissen. Er folgt einfach seinen Gefühlen und lässt sich treiben. Bis zu dem Punkt, an dem jemand Jesus begegnet.
Ich möchte das jetzt ganz klar sagen, weil das selbst unter vielen Christen nicht immer klar ist: Das ist der entscheidende Punkt der Lebenswende, wo Menschen Jesus in ihr Leben aufnehmen – wirklich Jesus. Es geht nicht um theologische Formeln, sondern darum, dass Jesus in unserem Leben König und Herr ist.
Beispiel der Lebenswende bei „Rocky“
Zurzeit gibt es einen Bestseller auf dem Buchmarkt: das Büchlein „Rocky“. Unsere jungen Leute lesen es sehr gern. Die Konfirmanden saßen da und hörten die Kassette – und es war ergreifend.
Rocky war ein Mann von der Reeperbahn, mit einem ganz tätowierten Gesicht, unheimlich, mit einer Punker-Frisur, schon über fünfzig Jahre alt. Er rockte mit Udo Lindenberg. Ich muss ihn mal von ihren Enkeln erzählen lassen, wer das ist. Rocky stand oben auf der Schaubühne. Er war in der Zeitung ganz oben zu sehen. Rucki, wie er genannt wurde, war der Kommandant der Panker und Rocker. Er stand bei einer Straßenversammlung in St. Pauli.
Da legte ihm einer dieser jungen Christen die Hand auf die Schulter und sagte: „Wie zerrissen muss es in dir sein, wenn du so aussiehst.“ Rocky sah aus wie ein Gespenst mit dieser ganz tätowierten Haut. Man kann das kaum auf dem Foto ansehen. Der, der ihm die Hand auflegte, sagte nicht „Rucki“ zu ihm, sondern „Gerhard“. Er kannte seinen Namen: Gerhard Bauer hieß er richtig.
Das hat diesen Mann umgeschmissen. Dann folgten Wochen, bis dieser Rucki niederkniete und Jesus in sein Leben aufnahm. Jetzt müssen Sie sehen, wie das auf einmal in atemberaubender Schnelligkeit ging. Wie der Mensch sich veränderte und was da neu wurde. Rocky war ein Schlägertyp, der mit Gewalt umging. Plötzlich war er voller Liebe und Güte. Das kann kein Mensch aus sich heraus produzieren – das ist ein Wunder, das geschieht.
Jetzt wollen wir uns nicht nur an der Geschichte von Rocky erbauen, sondern überlegen, was erst aus deinem Leben werden könnte, wenn du wirklich den auferstandenen Jesus jetzt in dein Leben einlässt.
Bei uns ist es doch auch so, dass wir eine Maske tragen. Wir leben ein gespieltes Leben, und das ist alles nach außen hin so ein Theater. Wir wollen irgendetwas darstellen.
Doch was ist das Leben, das wir suchen? Das neue Leben liegt doch darin, dass ich merke: Jesus liebt mich. Wenn ich diesen Punkt gefunden habe und weiß, ich habe eine Lebensfülle, ganz gleich, ob ich heute sterbe oder in zehn Jahren, dann darf ich mich freuen, dass Jesus mich angenommen hat.
Da kommt diese Ruhe in ein Leben hinein. Der Kampf ist weg, das Ringen. Ich muss nicht dauernd streben und suchen und dies und jenes erst noch in mein Leben hineinnehmen. Christus gibt das Leben, das erfüllte, reiche Leben.
Ich darf die Augen aufmachen und den Augenblick, das Heute, nehmen und leben. Ich muss nicht mehr mein Ich verwirklichen, sondern ich darf weitergeben von dem, was ich empfangen habe.
Also, wo passiert das? Wo begegnen Menschen Jesus?
Neugeburt als Durchbruch im Leben
Da erschien die Freundlichkeit und Menschlichkeit, die Menschenliebe Gottes, unseres Heilandes. Dort erkennt man, wo neues Leben beginnt, wenn uns Jesus in seiner ganzen Macht und Herrlichkeit begegnet.
Ostern spielt sich für viele Christen auf dem Friedhof ab. So war es auch damals: Die weinenden Frauen standen am Grab und entdeckten, dass der Grabstein weggerollt war. Es ist auch schön, wenn wir heute auf die Friedhöfe gehen, vor den Gräbern stehen und sagen: Nein, Tod, du bist nicht mehr das Thema. Die, die im Herrn Jesus sterben, leben.
Wir brauchen uns nicht ängstigen zu lassen, denn das Leben ist das Thema. Doch wichtig ist: Es ereignet sich nicht nur auf dem Friedhof. Dort, wo Jesus in unserem Leben herrscht, beginnt der Durchbruch genauso wie an den Gräbern. Jesus will das Neue beginnen lassen.
Die Grenzen menschlichen Willens und die Notwendigkeit göttlicher Gnade
Jetzt eine andere Frage: Wie geschieht das, wie geschieht das?
Wir haben ja als pflichttreue Menschen ein unbegrenztes Vertrauen in unseren Willen. Wir sagen: Man muss bloß wollen, man muss sich bloß mühen, man muss sich bloß anstrengen, man muss sich bloß dahinterklemmen. Dann schaffen Sie es doch auch in der Erziehung, oder? Sie haben Ihren Kindern doch immer gepredigt: Du musst bloß wollen, dann schaffst du es gut.
Aber seien Sie ehrlich zu sich selbst: Hat das bei Ihnen wirklich funktioniert? Ein Stück weit können Sie einige Dinge steuern, aber dort, wo das Böse in Ihrem Leben ist, nicht. Sagen Sie bitte niemals zu jemandem, der mit einer Suchtabhängigkeit kämpft: Du musst bloß wollen! Damit treiben Sie ihn nur noch tiefer in die Verzweiflung.
Kämpfen Sie einmal gegen Ihre Lieblosigkeit an, gegen Ihren Hochmut oder gegen Ihre Empfindlichkeit. Dann wissen Sie, wie schwer das ist. Es wird eigentlich immer verkrampft, oder? Und die Bibel hat recht, wenn sie sagt, dass wir unser Wesen gar nicht ändern können.
Die Bibel benutzt ein schönes Bild und sagt: Ein Leopard kann sein Fell nicht ändern, ein Zebra kann sein Fell nicht ändern – durch Willenskraft hat es einfach seine Streifen auf dem Fell. Du kannst deine Hautfarbe nicht ändern, du hast sie, und du musst damit leben.
So wenig können wir das Böse ablegen, weil es uns angeboren ist. Es ist Teil unseres Wesens. Wir tun es, wir sind hineingezwungen.
Ja, dann muss man auch sagen: Es gibt keine Neugeburt aus eigener Kraft. Nur durch ein großes Wunder – und davon spricht ja Jesus –, von einer Neugeburt, die erwirkt wird. Eine Geburt kann man nicht selbst machen. Ein Baby kann bei der Geburt gar nichts tun, höchstens noch eine Querlage einnehmen, aber mithelfen kann es nicht.
Die Geburt geschieht an einem, sie ist außerhalb unseres Willens. Man wird geboren, man ist passiv. Und die Neugeburt, das neue Leben in Christus, das kann nur Christus bei uns bewirken.
Neugeburt als Geschenk der Barmherzigkeit
Wie? Und wieder steht es da: Nicht um der Werke unserer Gerechtigkeit willen, nicht weil wir uns so gemüht hätten oder weil wir uns so eifrig darum gearbeitet hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit. Durch das Bad der Wiedergeburt.
Es war ein unverdientes Geschenk, das man einfach angenommen hat. Ja, wie? Jetzt muss ich zuerst noch etwas klarmachen, weil viele Leute behaupten, unter den Christen sei die Taufe gemeint.
Also, wenn das so geschehen würde, dass man einfach Säuglinge tauft und dann sagt, jetzt sind sie wiedergeboren – bitte, das ist nicht württembergische Kirchenlehre. Nach Johannes Prenz bestimmt nicht.
Ich weiß, dass in vielen Kirchen der lutherischen Bekenntnisse so etwas gelehrt wird. Es ist fatal. Sie können an der Neugeburt ja gar nicht teilhaben ohne Glauben. Sie können doch ohne Glauben keine Gemeinschaft mit Christus haben.
Die Taufe kann mir das nur groß machen, sie kann es mir nur anbieten. Ich möchte gar nicht die Taufdiskussion führen. Vielleicht ist manchmal auch eine Erwachsenentaufe eine Tradition. Das ist immer eine Gefahr.
Wenn es ein Wasserproblem wäre, dann müssten wir nur mehr Wasser in die Gemeinden reinlassen, und wir hätten Erweckung, dann hätten wir mehr geistliches Leben, mehr Neugeburt. Das ist kein Wasserproblem.
Nach der Barmherzigkeit, durch das Bad der Wiedergeburt, meint Jesus mit dem Wasser und Geist Reinigung und Geistempfang. Die beiden gehören dazu. Mit der Reinigung, mit dem Wasser ist die Reinigung gemeint.
Man muss das mal in dem Büchlein bei Rocky nachlesen. Schade, dass wir nicht mehr so viel am Büchertisch haben, wie er sagte: Ich musste alle Übeltaten meines Lebens auf den Zettel schreiben, und nur so habe ich es losbekommen. Das musste vor Gott als Unrecht raus, und dann war ich frei.
Ich hatte so viele Dinge, die jetzt auf mir lasteten. Die Vergebung Gottes hat diese Veränderungen bei diesen Menschen geschaffen. Also gerade die Reinigung – das ist so wohltuend.
Eine Beichte bei Gott ist nichts Bedrückendes mehr, auch in der Gegenwart von Menschen, sondern das macht uns frei, wenn wir Sünde beim Namen nennen und sagen: Das war nicht recht. Da werde ich frei.
Deshalb ist es unnütz, wenn wir uns dann immer wieder festranken in einer Taufdiskussion. Sicher leiden wir unter der Not der Taufe. Aber das Wichtige ist doch, dass die Erneuerung geschieht. Und das geht auch ohne Wasser, dass ich vor Gott meine Sünde bekenne, den Geist Gottes empfange und ein neuer Mensch werde durch das Loslassen des Alten und das Hergeben des Unrechten, das in meinem Leben ist.
Dann ist es wunderbar, dass der Geist Gottes Raum greift in unserem Leben. Christus wohnt in mir. Sie können das austauschen, ob Sie sagen, der Geist Gottes kommt oder Jesus kommt. Das ist jedes Mal dasselbe.
Der Geist kann nur Jesus groß machen, und wo der Geist Gottes ist, ist Jesus. Wo Jesus ist, ist der Geist Gottes da. Und ich kann wissen, dass er in mir wirkt, mich treibt und mein Leben erfüllt und umwandelt, da, wo er überhaupt Raum hat in mir, wo er einkehren darf.
Wo ich sagen kann: Jesus, du bist von den Toten auferstanden, jetzt komm in mein enges Herz hinein. Da drin ist es so blockiert. Du kannst mir ein neues Fleisch und ein neues Herz geben, eine neue Wesensart.
Ich leide so an mir. Mach mich zu einem neuen Menschen. Du bist so stark und mächtig. Du hast einst diesen Felsen vom Grab weggeschleudert. Du kannst mein enges Herz weit machen und erneuern.
Sichtbarkeit der Neugeburt im Leben
Was geschieht also genau, wo es passiert, vor dem Auferstehen? Das hatten wir bereits: Wie es passiert, dass man es nur aus Barmherzigkeit empfängt.
Was passiert denn da? Kann man die Neugeburt überhaupt sehen?
Vor zwanzig Jahren gab es in unserer Landeskirche einen heftigen Streit. Irgendwo in einem kirchlichen Gremium sagte ein lieber Mensch, man müsse die Leute wieder darauf prüfen, ob sie wiedergeboren sind. Daraufhin trat sofort ein Präsident unserer Landeskirche zurück. Es sei unerlaubt, überhaupt danach zu fragen, ob jemand wiedergeboren ist. Wahrscheinlich war vielen gar nicht mehr bekannt, dass das in der Bibel steht: Wiedergeburt, Neugeburt.
Natürlich ist es schwierig, andere Menschen einfach so zu beurteilen und zu sagen, der ist wiedergeboren, der nicht. Das ist nicht unser Urteil, denn der Herr prüft die Herzen. Aber man selbst müsste doch wissen, ob man neugeboren ist.
Ich gestehe freimütig, dass das ein lebenslanger Prozess ist. Ich bin immer noch am Geborenwerden und sehe von Jahr zu Jahr deutlicher, wie umfangreich das ist. Aber man kann anfangen und sagen: Ich will neugeboren werden, ich will Christus in mein Leben aufnehmen.
Man muss wissen, ob man selbst Herr über sein Leben sein will oder ob man Jesus Raum gibt.
An diesem Abschnitt bei Paulus hat mich besonders gepackt, wie er dem Titus deutlich und sichtbar macht, wie man Wiedergeburt erkennt. Woran sieht man das? Nicht an frommen Sprüchen, nicht an gläsernen Augen, nicht an der Frisur oder der Rocklänge – davon steht nichts da.
Sondern die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes prägen den Menschen, das ist die Wiedergeburt.
Das muss sogar Ihr Hund merken, ob Sie wiedergeboren sind, in der Wohnung, wie Sie mit ihm umgehen. Verstehen Sie? Es müssen die Tiere merken, aber natürlich auch die Menschen. Die Kinder im Haus müssen spüren, ob der Vater wiedergeboren ist.
Nicht, dass der Vater fehlerlos ist. Wir werden ja immer wieder seufzen und zunehmend merken: Mensch, was bin ich bloß für ein schwieriger Mensch! Bis zu unserer Todesstunde wird uns das umtreiben, wie wir voller Schuld und Mängel sind. Wir werden das immer deutlicher erkennen.
Aber es fängt einmal damit an, dass wir uns vom Geist Gottes treiben lassen. Das ist ein Wort, das Paulus im Römerbrief Kapitel 8 gebraucht hat: „Welcher Geist Gottes treibt, dies sind Gottes Kinder.“ Es sind Menschen, die Gott nachfolgen, die eine Ewigkeitsprägung haben.
Beispiele gelebter Neugeburt
Ich habe vorhin noch ein paar Leute angesprochen und gefragt: Wie ist das bei euch? Wie habt ihr das an anderen Christen erlebt?
Da erzählt mir jemand: „Ach, das war ganz toll. Meine Mutter hatte es sehr schwer mit ihrer Schwiegermutter. Die hat sie sehr hart behandelt und nie akzeptiert. Später, als sie pflegebedürftig war, gab es überhaupt keine Beziehung mehr. Trotzdem nahm meine Mutter die böse Schwiegermutter ins Haus und erwies ihr nur Liebe. Die Menschen sagten, die spinnen doch. Aber sie hat das Herz der Schwiegermutter aufgetaut. Das ist die Art Jesu.“
Ich könnte jetzt viele solcher Geschichten erzählen. Vorhin erzählten wir noch im Gottesdienst mit jungen Leuten, wie beeindruckt wir waren, als wir uns um das Rollschuhfahren stritten. Für drei Kinder gab es nur zwei Rollschuhpaare. Da sprang die Oma in den nächsten Laden und kaufte einfach Rollschuhe – obwohl wir nur für ein paar Stunden beim Feiern waren.
Das ist die Menschenliebe Gottes, die Wiedergeburt, die sichtbar wird.
Ich glaube nicht denen, die sagen, man erkennt den Geist Gottes nur an spektakulären, übersinnlichen Gaben. Vielleicht kann das auch mal sein, aber das ist nicht der Normalfall. Nicht in einer extremen Zungenrede sehe ich den Geist Gottes, sondern darin, dass mein Neid und mein Hochmut besiegt werden. Dass ich dort, wo ich sonst hart reagiere, plötzlich voller gewinnender Liebe bin. Dass ein Erneuerungsprozess in uns in Gang kommt.
Ich will jetzt von einem Thema nicht sprechen, das wir eigentlich müssen: Wie viel sich das täglich in unserer Gemeinde zeigt. Da leben plötzlich Menschen, die im Streit waren und schon zum Scheidungsrichter gehen wollten, wieder versöhnt. Heute kommen sie wie ein Brautpaar daher, weil Jesus etwas neu macht.
Das sind keine Sprüche, sondern Jesus ist auferstanden, der Herr. Kranke, die sich nicht damit abfinden konnten, dass sie nicht gesund werden, sagen plötzlich „Ja“ und liegen ganz geduldig Jahr um Jahr auf ihrem Leidenslager.
Der Geist Gottes wirkt mächtig und verwandelt Menschen in die Menschenfreundlichkeit und Menschenliebe Jesu hinein.
Das ist das Größte der Menschwerdung und Auferstehung Jesu: dass wir wieder Menschen werden.
Die lebenslange Arbeit der Umgestaltung
Es ist ganz wichtig, dass sich unsere Wiedergeburt daran zeigt, wie wir leben. Die Pietistenväter haben das früher sehr anschaulich dargestellt. Sie sagten: Mit der Bekehrung beginnt eine Arbeit an dir, die Umgestaltung deines Wesens. Das ist wie beim Hausbau.
An diesem Beispiel sieht man schnell, dass die Pietisten meist auf der Schwäbischen Alb lebten. Dort sagt man, der Humus ist dünn und lässt sich leicht abheben. Doch darunter kommt der Stein, der Fels. Wenn man dort graben will, kommt man nicht darunter, denn das Gestein ist sehr hart und muss gesprengt werden.
Damit das Neue wirklich Raum greifen kann, ist diese Umwandlung unseres Wesens und Herzens ein schwieriger Prozess. Dort, wo Christus seine Art in uns prägen kann, geschieht etwas Wunderbares. Wenn das bei Ihnen sichtbar wird, etwa in Ihrer Gastfreundschaft oder wie Sie sich fremder Menschen annehmen, zeigt sich diese Veränderung. Auch Ihre Geduld haben Sie nicht von Geburt an.
Ich habe bei jungen Menschen in unserem Bibelkreis erlebt, wie kalt und verbittert sie zuerst waren. Doch dann gewinnt Jesus Raum in ihrem Leben. Viele sagen: „Christen sind doch immer noch sehr schlechte Menschen.“ Wenn ich aber sehe, wie jemand heute lebt, sage ich oft: „Du hättest mal sehen müssen, wie er früher war.“
Da hat schon die „Steinbrucharbeit“ begonnen. Was für eine wunderbare Veränderung geschieht in der Neugeburt, die Jesus in uns wirken will! Darum geht es an Ostern: Lass doch den auferstandenen Herrn Jesus in dein Leben ein!
Das prägt deine Ehe, deine Einsamkeit, dein Berufsleben, deine Gedanken, deinen Willen und deinen Umgang mit anderen Menschen. Ach, was könnte aus deinem Leben erst noch werden, wenn du Jesus als deinen Herrn aufnimmst! Amen!
Lied und Gebet um Erneuerung
Da gibt es so ein schönes Osterlied, das Lied 85. Hoffentlich kennen Sie die Melodie, aber falls nicht, singen Sie trotzdem mit. Es ist von Johann Hermann und enthält viele schöne Verse. Besonders gefallen mir die Verse elf, zwölf und dreizehn. Dort wird besungen, wie er mit Christus nun lebt und wie die Sorgen und die Angst wegfallen. Das sind Lieder, die man mit in den Alltag nehmen kann.
Man kann sie vor sich hinsummen und auswendig lernen, sodass sie einem wirklich nahegehen. Vers 11, 12 und 13 aus Lied 85 bieten viel Trost und Kraft.
Jesus Christus, du unser Herr, das ist die Not bei uns: Wir singen dir unsere Lieder, stecken aber selbst noch tief in der alten Art fest. Deshalb haben wir auch so wenig Freude und erleben so wenig mit dir, weil wir dir keinen Raum geben. Du musst in der Mitte unseres Lebens regieren.
Wir können dir jetzt nur wieder vor Augen führen, wo es in unserem Leben so viel Verkrampfung, so viele Niederlagen und so viel Versagen gibt. Wo das Böse triumphiert und wir von Begierden und Lüsten mitgerissen werden. Herr, wir leiden unter der Macht der Sünde. Wir können sie nicht hinauswerfen, aber du kannst das.
Wir wollen, dass du als der Herr, dem alle Gewalt gehört – im Himmel und auf Erden – in unserem Leben das Heft in der Hand hast. Schaffe durch deinen Geist das Neue. Gib uns die Güte, Menschenfreundlichkeit und Liebe, die du selbst hast. Lass das in Wort, Werk und Wesen nur Jesus sein und sonst nichts.
Und lass auch andere sich nicht über uns ärgern, sondern dass wir Zeichen deiner Liebe darstellen können – auch dort, wo wir leben, in den Spannungen, in denen wir stehen.
Fürbitte für die weltweite Gemeinde und Frieden
Lieber Herr, wir wollen dich auch für deine weltweite Gemeinde bitten. Wir denken an die, die wir von hier ausgesandt haben und die in deinem Namen dienen. Wir denken an die verfolgte Gemeinde.
Wir denken aber auch an all die vielen Landstriche dieser Welt, in denen Bürgerkrieg und Unrecht herrschen. Wir bitten dich für deine Gemeinde, besonders in Namibia, in diesen bewegten Tagen. Bewahre sie und das ganze Volk vor einem großen Blutbad.
Lass durch dich Versöhnung geschehen. Möge dein Evangelium auch hier in den Herzen der Menschen wirken. Lass Wege gefunden werden, auf denen Menschen über die Rassenschranken hinweg eins werden in dir.
Das kannst du durch deinen Geist bewirken. Darum bitten wir dich.
Gemeinsames Vaterunser und Abschlusslied
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Vom Lied „87 – O Tod, wo ist dein Stachel nun?“: Der erste Vers, 87, der erste.
Der Sieg, auch über Ihre vielen privaten Niederlagen,
wo Sie im eigenen Glaubensleben versagen,
ist dort, wo Sie sich freuen: Jesus ist der Sieger.
Gehen Sie neu im Frieden Gottes von hier weg.
Hinweise zu Gemeindeleben und Einladung
Wir haben zurzeit keinen Notizensettel für die nächsten Gottesdienste, weil wir einen Gemeindebrief herausgegeben haben. Frau Stocker-Schwarz hat ihn wunderbar gestaltet, und er wird jetzt in die Häuser verteilt.
Wenn Sie über die nächsten Gottesdienste informiert sein wollen, brauchen Sie diesen Gemeindebrief auch für die Konfirmationstermine, die Namen der Konfirmanden und weitere wichtige Informationen. Er wurde bereits ausgeteilt, ansonsten können Sie ihn hinten mitnehmen. Der Brief ist jetzt im Kleinformat, in Weiß, mit unserem Kirchenmotiv versehen.
Ich möchte die Gemeindediensthelfer bitten, nachher die Mappen mitzunehmen und den Gemeindebrief in die Häuser zu bringen. Wir haben immer ein paar Exemplare mehr eingelegt. In den Häusern wohnen heute viele Menschen, die zwar aus der Kirche ausgetreten sind, aber dennoch sehr interessiert sind.
Ich freue mich immer, alle unter uns willkommen zu heißen. Es hat noch nie jemand gefragt: "Bist du Kirchenmitglied?" Uns interessiert nur, ob jemand an Jesus glaubt. Das ist uns wichtig. Wir möchten das Evangelium weitergeben, einladen und auch versuchen herauszufinden, wer im Haus vielleicht aus irgendeinem Grund nicht auf unserer Liste steht.
Es ist immer schön, wenn der Gemeindebrief persönlich übergeben wird, denn das ist heute die Brücke des Einladens.
Ich möchte auch unsere jungen Freunde bitten, sich daran zu beteiligen. Einige haben gesagt, wir müssen wieder einen missionarischen Einsatz machen. Das ist ein ganz wichtiger Auftrag. Wir haben viele Bezirke, die unbesetzt sind. Es wäre gut, wenn immer zwei zusammengehen und in der Gegend einladen, damit die Menschen etwas vom Evangelium erfahren.
Im Gemeindebrief stehen nicht alle kurzfristigen Aktionen. Wir sind ja lebendige Menschen mit freien Entscheidungen. So planen wir zum Beispiel in 14 Tagen eine Matinee.
Ich möchte Ihnen dabei gern wieder etwas erzählen. Das ist bei den Gottesdiensten meist nicht möglich. Nachdem wir Frau Vikarin Stocker-Schwarz haben, geht das wieder. Sie predigt, und ich kann nach dem ersten Gottesdienst rübergehen und mit dem Erzählen beginnen.
Ich würde Ihnen gerne von Ostafrika berichten. Ich war gerade in Burundi und hätte Ihnen gern auch Dias gezeigt, wie die Gemeinde Jesu dort lebt. Außerdem habe ich Bilder aus Uganda und Tansania mitgebracht. Wir wollen als Menschen mittragen, was im Reich Gottes geschieht.
Wir planen auch, einige Mitarbeiter dorthin zu entsenden. So können wir sie im Gebet mittragen, weil wir wissen, was dort geschieht.
Der Termin für die Matinee ist der 14. April. Heute ist der 2. April, also in 14 Tagen. Nach dem ersten Gottesdienst wird es drüben ein gemeinsames Essen geben. Ich lade Sie heute schon dazu ein. Es ist immer schön, wenn es mal wieder etwas Gescheites gibt, und dann wird die Gemeinschaft über allem stehen.
Taufe und Unterstützung für Suchtabhängige
Wir haben heute um 11:40 Uhr die Taufe von Martin und Tobias Mast aus dem Bruderrhein 12 in Dägerloch sowie von Sarah Kromer aus der Turnacherstraße 10 in Filderstadt.
Unser Opfer heute geben wir für die Arbeit, in der die Familie Kümmel engagiert ist. Diese Arbeit richtet sich an Suchtabhängige, hauptsächlich an Alkoholabhängige. Es ist merkwürdig, dass dieses Problem in unserem Volk oft verdrängt wird. Dabei betrifft es viele Bereiche im Leben zahlreicher gläubiger Christen.
Niemand kann auf andere herabblicken, denn wir wissen, dass es sich hier um Bindungen handelt, die wir nicht aus eigener Kraft überwinden können. Wir haben in unseren Gemeindeveranstaltungen stets die eiserne Regel, keinen Alkohol zuzulassen. Ich finde, Christen sollten heute auch zeichenhaft so handeln.
Ich möchte immer wieder helfen. Wir haben eine Telefonnummer, an die man sich wenden kann. Dort helfen Menschen, die selbst viele Jahre alkoholabhängig waren, diese Zeit überwunden haben und nun frei sind. Außerdem gibt es einen Bibelkreis, in dem sich Betroffene treffen und gegenseitig unterstützen können. Sie dürfen diese Nummer gern erfahren.
Heute wollen wir die Arbeit der Familie Kümmel mittragen, die Menschen rehabilitiert. Es ist wichtig, dass wir hier mithelfen, damit die Ostersiegeskraft Jesu im Leben vieler Menschen wirksam wird.
Ich habe mich sehr gefreut, als die Kümmels von der Blaukreuzarbeit hier nach Bayern gegangen sind, um diese schwierige Aufgabe anzunehmen. Der Betrieb dort war stark verschuldet, es handelte sich um ein Rettungswerk. Sie sagten, Gott habe sie dorthin gerufen. Als Gemeinde wollen wir hinter ihnen stehen und sie unterstützen, damit dort Menschen Befreiung und Rettung erfahren.
Schlusssegen
Nun wollen wir uns unter den Segen unseres Herrn stellen, der mit seiner Macht und Kraft als der auferstandene Herr mit Ihnen geht.
Herr, segne uns und behüte uns.
Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig.
Herr, hebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.