Einführung in das Auftreten der Spötter
Wir sind immer noch in Kapitel 3, Vers 5. Ich habe nun, vielleicht darf ich das einfach so sagen, folgende Punkte zusammengefasst. Ich habe die Verse 3 bis 6 zusammengefasst und als Überschrift geschrieben: „Unwissend sollen die Leser nicht sein über das Auftreten von Spöttern.“
Erstens: Spötter – sie sind Spötter.
Zweitens: Sie treten am Ende der Tage auf, das heißt in der ganzen Zeit der letzten Tage.
Drittens: Sie leben nach ihren eigenen Lüsten.
Viertens: Sie bestreiten die Ankunft Christi, also sie stellen die Ankunft Christi in Frage.
Die verborgene Unwissenheit der Spötter
Und jetzt, in Vers 5, habe ich als fünften Punkt: Den Spöttern ist etwas verborgen.
Was ist ihnen verborgen? Sie sind unwissend über zwei Dinge. In Vers 5 ist das eine, dass sie unwissend über den Werdegang der Schöpfung sind.
Es heißt hier, es ist ihnen nämlich willentlich verborgen. Das bedeutet, sie wollen es so. Sie sind also selbst schuld. Sie haben Schlüsse aus der Geschichte gezogen, und weil sie die Wahrheit nicht haben wollen, sind sie auf eine andere Idee gekommen.
Willentlich wollen sie es so. Sie wollen die Wahrheit nicht, sondern etwas anderes.
Die Leugnung der Schöpfung
Worüber sind sie jetzt unwissend? Sie sind unwissend über den Werdegang der Schöpfung. Es ist ihnen nämlich willentlich verborgen, dass die Himmel von Alters her waren und die Erde aus Wasser bestand und durch Wasser erhalten wurde – und zwar durch das Wort Gottes.
Diese Spötter leugnen die Tatsache der Schöpfung, dass die Himmel von Alters her waren und die Erde aus Wasser bestand und durch Wasser erhalten wurde. Sie lesen die Bibel gar nicht oder schauen nicht hinein, weil sie es nicht wollen. Von vornherein nehmen sie es nicht an und untersuchen es auch nicht.
Hier wird auf Details eingegangen. Es wird gezeigt, wie genau die Schöpfung entstanden ist und wie es mit der Schöpfung war. Ihnen ist das alles verborgen, weil sie von Anfang an abgelehnt haben, dass Gott die Welt erschaffen hat.
Es ist ihnen willentlich verborgen, dass die Himmel von Alters her waren und die Erde aus Wasser bestand und durch Wasser erhalten wurde – durch das Wort Gottes. Himmel und Erde kamen also durch das Wort Gottes zustande. Die damalige Welt war zuerst in Wasser.
Die Schöpfung in Stufen
Gott hat gesprochen, und dann war die Erde da, der Erdball. Zunächst war alles von Wasser bedeckt; es gab eine große Tiefe. Das war der erste Zustand. Gott begann die Schöpfung in Stufen. Er schuf nicht alles auf einmal oder in einem einzigen Augenblick perfekt, sondern in einzelnen Schritten. Er machte alles vollkommen, aber in sechs Tagen.
Sechs Tage lang nahm er sich Zeit, um alles vollendet zu schaffen. Dabei ging er bewusst Schritt für Schritt vor – diese sechs Schritte. Die damalige Welt war zuerst ganz von Wasser bedeckt, einer großen Fluttiefe. Es gab Wasser unten und Wasser im Wolkenhimmel oben.
Später schied Gott das Wasser unten von dem Wasser oben. So entstand dazwischen die Atmosphäre, der Lufthimmel. Danach trennte er das Wasser unten auf: Er schob das Wasser auf die eine Seite und das Land auf die andere. So kam das Land aus dem Wasser hervor. Gott brachte Ordnung in die Schöpfung.
Die Erde hatte Bestand durch Wasser, wie Petrus sagt. Die Erde wurde durch Wasser und durch das Wort Gottes erhalten. Das bedeutet, dass sich das Verhältnis des Wassers zur Erde jederzeit durch Gottes Wort ändern konnte. Das hat Gott auch getan. Zuerst war das Wasser zusammen unten, dann hob er das Wasser an, und schließlich schob er das Wasser zur Seite – sozusagen immer durch das Wort Gottes.
Gott sprach, und es geschah. Dreimal sprach Gott hier und handelte in Bezug auf das Wasser. Dabei möchte er betonen, dass alles durch das Wort Gottes geschah. Gott hielt also die alte Welt durch sein Wort zusammen.
All dies können wir nur verstehen, wenn wir Gottes Offenbarung glauben. Andernfalls bleibt uns das verborgen.
Die Leugnung der Sintflut
Diese Spötter sind unwissend, nicht nur darüber, wie die Schöpfung entstanden ist und wie ihr Werdegang verlief, sondern auch darüber, dass die Erde einmal im Wasser untergegangen ist (Vers 6). Sie leugnen also die Tatsache der Sintflut. Durch diese Wasser wurde die damalige Welt vom Wasser überflutet und ging zugrunde.
Das Land kam damals aus dem Wasser hervor. Durch dasselbe Wasser, durch dieselben Wasser, handelte Gott später bei der Flut. Die Wasser von oben kamen wieder herunter. Die Wasser, die Gott über der Atmosphäre gehoben hatte, kamen wieder herunter. Die Wasser, die sich schön vom Land getrennt hatten und auf der einen Seite waren, kamen wieder an Land und überschwemmten es erneut.
So verwendete Gott dasselbe Wasser bei der Flut, und die alte Welt ging durch das Wasser unter. Es entstand eine riesige Wassermasse, durch die alles zugrunde ging. Gott richtete die alte Welt durch das Grundelement Wasser. Das Mittel, das er dazu verwendete, war sein Sprechen. Er sprach ein Wort: So soll es sein – und so wurde es.
Dann sprach er bei der Sintflut ein Wort, und der Regen kam, das Wasser von oben fiel herab. Immer verhielt sich das Wasser so, wie Gott es gesagt hatte, wie Gott es wollte. Dies konnte von einem Moment zum anderen durch das Wort Gottes geändert werden. Gott sprach, und sofort geschah es.
Die Flut, das Flutgericht damals, brachte eine neue Welt hervor, in der Gott mit Noah neu begann. Die ganze Geschichte der Erde wird viel klarer, wenn man den Flutbericht liest und glaubt. Wer jedoch nicht weiß, wie die Welt ursprünglich entstanden ist und wie die damalige Welt unterging, wird keine Orientierung für die Zukunft haben. Er wird nicht wissen, was Gott in der Zukunft tun wird.
Wer die Vergangenheit nicht glaubt, wird auch die Zukunft nicht glauben. Es gibt zwei Bücher im Alten Testament, die von der Wissenschaft bereits im 19. Jahrhundert verworfen wurden. Womit begann die Bibelkritik? Welches Buch wurde zuerst verworfen? Das erste Buch Mose. Warum? Weil es davon spricht, woher der Mensch kommt und wie alles begann.
Das zweite Buch, das verworfen wurde, ist das Buch Daniel. Dort hat man von Anfang an gesagt, dass es nicht stimmen kann und sicher erst später nachträglich geschrieben wurde. Warum stört das Buch Daniel? Weil es zeigt, wohin die Menschheit geht. Es spricht von der Zukunft.
Herkunft und Zukunft des Menschen dürfen laut Bibelkritik nicht das sein, was die Bibel sagt. Daniel spricht von den Weltreichen, von einem Gericht, von einer Totenauferstehung und so weiter.
Wenn man nicht weiß oder nicht annehmen will, wie die damalige Welt entstand, hat man auch keine Orientierung darüber, wie es in der Zukunft mit dieser Welt weitergehen wird und dass es einmal ein zukünftiges Eingreifen Gottes geben wird.
Wer nicht glaubt, dass Gott in der Vergangenheit bei der Flut eingegriffen hat, wird auch nicht glauben, dass Gott in der Zukunft durch die Wiederkunft Jesu Christi eingreifen wird.
Die Verleugnung der Vergangenheit und ihre Folgen
Unsere Zeitgenossen, mit denen wir zusammenleben in dieser Welt, fragen Sie sie einmal. Fragen wir unsere Freunde, Bekannten, Verwandten oder Kollegen bei der Arbeit: „Wie ist das eigentlich? Gab es eine Sintflut?“
Die meisten werden das verneinen. Warum? Weil die Sintflut ein übernatürliches Eingreifen Gottes war. Und es darf nicht sein, dass Gott in der Vergangenheit übernatürlich eingegriffen hat. Denn wenn er in der Vergangenheit eingegriffen hat, dann könnte es ja sein, dass er auch in der Zukunft eingreift.
Vor allem, wenn sogar die biblischen Propheten sagen, dass er eingreifen wird. Das will man aber nicht glauben, deshalb bleibt einem das verborgen. Diese Menschen sind völlig desorientiert in Bezug auf die Zukunft, weil sie die Vergangenheit nicht annehmen.
Gott sprach, und durch sein Wort kam die Welt ins Dasein. Gott sprach, und durch sein Wort kam das Gericht, die Flut. Und Gott wird abermals sprechen, und dann wird durch sein Wort diese jetzige Welt gerichtet werden.
Die göttliche Geduld und das kommende Gericht
Vers 7: Die göttliche Intervention in der Natur bei der Flut durch Gottes Wort ist ein Beleg dafür, dass Gott in der Zukunft erneut eingreifen kann und wird, so wie er es vorausgesagt hat.
Vers 7-10: Die Leser sollen nicht unwissend sein über die Zukunft. Was sollen sie wissen? Erstens, dass die jetzige Schöpfung durch sein Wort zum Gericht aufgespart ist.
Vers 7 erklärt: Die jetzigen Himmel und die jetzige Erde werden durch sein Wort aufgespart, bewahrt fürs Feuer am Tag des Gerichts und des Verderbens der ehrfurchtslosen Menschen. Das bedeutet, die gegenwärtige Schöpfung, so wie sie jetzt besteht, wird ebenfalls durch das Wort Gottes aufgespart für einen Befehl, der eines Tages durch das Wort Gottes kommen wird. Sie wird jetzt durch das Wort Gottes bewahrt. Gott sagt noch nicht, wann es kommt, aber eines Tages wird das Gericht kommen.
Das Wort Gottes ist dabei entscheidend. Gott wird sprechen, und dann wird es geschehen. Das Grundelement wird dann das Feuer sein, nicht mehr das Wasser. Petrus macht hier seinen geliebten Glaubensgeschwistern klar, wie Gott vorgehen wird: Die Schöpfung wird durch sein Wort aufgespart für den Tag des Gerichts.
Übrigens sagt Petrus hier nicht, dass Himmel und Erde bei der Ankunft Christi vergehen werden, sondern erst am Tag des Gerichts. Dieser Tag ist ein langer Tag. Der Tag des Gerichts beginnt mit der Wiederkunft Jesu Christi. Das eigentliche Vergehen von Himmel und Erde findet dann nach dem Tausendjährigen Reich statt.
Das erfahren wir durch Johannes in der Offenbarung. In Offenbarung Kapitel 20 steht, dass Christus tausend Jahre auf dieser Erde regieren wird. Danach wird er diese Welt vergehen lassen oder in eine neue Welt verwandeln. Sie wird verbrennen, und Gott wird die Überreste in die neue Welt verwandeln.
Das Gericht findet also am Tag des Gerichts statt, an diesem langen Tag des Gerichts, der mit Christi Ankunft beginnt und mit dem Ende des Millenniums, des tausendjährigen Reiches, endet.
Die scheinbare Verzögerung der Wiederkunft Christi
Vers 8 und Vers 9: Was sollen sie noch wissen? Sie sollen zweitens verstehen, warum Gott bis jetzt noch nicht eingegriffen hat.
Petrus gibt nun Aufklärung über den Grund für diese scheinbare Verzögerung der Ankunft Christi und des Gerichts. Das war ein Problem für die Christen. Die Ankunft Christi und des Gerichts wurde bisher verzögert. In Vers 8 heißt es: Die verstrichene Zeit ist kein Zeichen der Untreue Gottes gegenüber seinem Wort. Es ist nicht so, dass Gott seinem Wort untreu ist. Warum greift er nicht ein? Warum kommt er nicht? Was ist der Grund? Der Grund ist nicht seine Untreue, denn der Herr ist nicht untreu.
Vers 8: "Aber dieses eine lasst euch nicht verborgen sein, Geliebte, dass ein Tag vor dem Herrn wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag sind." Gott hat nicht vergessen, dass er etwas versprochen hat, nur weil viel Zeit vergangen ist. Nein, das ist nicht gemeint. Es liegt an uns, wenn uns etwas, was Gott geoffenbart hat, verborgen bleibt.
Lasst euch das nicht verborgen sein, Brüder und Schwestern, Geliebte! Gott sagt es jetzt ausdrücklich, damit es euch nicht verborgen bleibt: Ein Tag vor dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre sind wie ein Tag.
Gott kann in kurzer Zeit Ereignisse geschehen lassen, die für uns lange dauern oder von denen wir denken, dass sie lange dauern müssen. Zum Beispiel hat er in sechs Tagen die ganze Schöpfung gemacht. Ein Tag ist vor dem Herrn wie tausend Jahre. Hier steht nicht, ein Tag ist tausend Jahre, sondern: Ein Tag ist wie tausend Jahre. Das bedeutet, Gott kann an einem Tag so viel bewirken, wofür wir tausend Jahre brauchen würden – oder sogar länger, oder was wir gar nicht zustande bringen.
Das ist der Vergleichspunkt: Für Gott ist ein Tag wie tausend Jahre. In kurzer Zeit kann er vieles geschehen lassen, und tausend Jahre sind für ihn wie ein Tag. Was für uns eine lange Zeit ist – tausend Jahre –, ist für Gott so kurz und frisch wie ein Tag. Gott ist nach tausend Jahren noch genauso treu wie nach einem Tag. Seine Erinnerung ist genauso frisch wie nach einem Tag. Er ist nicht alt geworden in diesen tausend Jahren und kann sich nicht mehr erinnern.
Für ihn sind tausend Jahre so kurz wie ein Tag. Die Verheißung ist frisch. Petrus sagt: "Passt auf, denkt nicht menschlich über Gott! Seine Treue verschwindet nicht mit der Zeit." Nach tausend Jahren hat er nicht vergessen, wie treu er sein sollte. Nein, seine Treue bleibt konstant. Nach zweitausend Jahren ist seine Verheißung genauso frisch, als hätte er sie vorgestern gegeben.
Gott ist treu, sehr treu, und er wird eingreifen. Dass Gott jetzt mit dem Gericht verzögert hat, liegt also nicht daran, dass er vergessen hat oder untreu wäre.
Vers 9: Die verstrichene Zeit ist kein Zeichen der Verspätung. Er ist nicht deshalb bis jetzt noch nicht gekommen, weil er sich verspätet hätte. Vers 9 sagt: "Der Herr verzieht nicht die Verheißung, wie etliche es für einen Verzug achten."
Gott ist nicht im Verzug, er hat nicht die Zeit verpasst. Er ist nicht zu spät dran und auch nicht saumselig, wie wir sagen. Er kommt immer zur rechten Zeit, auch in unserem Leben. Wir mögen manches in unserem Leben haben, wo wir uns fragen, warum der Herr nicht eingreift. Aber keine Angst: Der Herr ist nicht im Verzug. Er weiß genau den rechten Zeitpunkt.
Er hat nicht vergessen einzugreifen, ist nicht zu beschäftigt, um einzugreifen, und es ist nicht so, dass er nicht an uns interessiert wäre. Er ist auch nicht zu langsam. Vers 9 sagt weiter: "Sondern er ist geduldig uns gegenüber."
Die verstrichene Zeit ist ein Beweis seiner Liebe. Er ist geduldig mit uns. Er will nicht, dass irgendjemand umkommt, sondern dass alle Raum zur Buße haben. Er wartet und wartet und wartet.
Es ist nicht seine Absicht, dass jemand verloren geht. Er ist geduldig uns gegenüber, uns Menschen insgesamt, die wir auf dieser Erde leben. Auch uns Gläubigen ist er gegenüber geduldig. Auch wir brauchen seine Geduld.
Die Gewissheit der Wiederkunft und das Wesen des Tages des Herrn
Vers 10
Was sollen die Gläubigen jetzt wissen? Sie sollen wissen, dass der Tag des Herrn kommen wird. Dieser Tag wird tatsächlich eintreten. Es wird also kein ewiges Warten sein, oder?
Es gibt Spötter, auch in der Literaturgeschichte. Vielleicht kennt jemand Samuel Beckett? Er hat ein Stück geschrieben, das heißt „Warten auf Godot“. Darin spottet er über jemanden, der wartet und wartet, aber der Erwartete kommt nicht. Godot steht dabei symbolisch für Gott. Christen warten auf Gott, doch er kommt nicht – so ist der Spott gemeint. Dieses literarische Werk entstand um die Jahrhundertwende im letzten Jahrhundert.
Doch so ist es nicht. Wir warten, und unser Warten wird belohnt werden. Er wird kommen. Der Tag des Herrn wird kommen.
Was sollen die Gläubigen noch wissen? Sie sollen auch wissen, wie der Tag des Herrn kommen wird: unangemeldet. Er wird kommen wie ein Dieb in der Nacht. Nicht, dass der Herr uns wegstehlen müsste – der Herr ist kein Dieb. Aber wenn er kommt, dann kommt er wie ein Dieb. Das heißt, er kündigt sich nicht an.
Ein Dieb ruft nicht vorher an und sagt: „Heute Nacht um drei Uhr komme ich und werde euch bestehlen.“ Nein, er kommt ohne Anmeldung, überraschend.
Für manche wird es plötzlich sein. Für diejenigen, die nicht vorbereitet sind, wird es unerwartet kommen. Aber für die, die wissen, dass der Herr bald kommt, ist es nicht plötzlich. Sie warten und beobachten die Zeichen seiner Ankunft. Sie haben offene Augen und sind wach. So werden sie nicht überrascht.
Für die, die nicht bereit sind, kommt er überraschend, ohne Vorankündigung.
Die Zerstörung der alten Welt und die Erneuerung
Was sollen sie noch wissen? Sie sollen wissen, was am Tag des Herrn geschehen wird. In Vers 10 heißt es, an diesem Tag werden die Himmel mit Sausen und Krachen vergehen. Das Wort bedeutet eigentlich, die Himmel werden mit Krachen oder Sausen vergehen, sie werden verschwinden und vergehen. Sie werden verbrannt.
Er wird die ganzen Himmelselemente, das heißt alle Planeten und alle Sterne, verbrennen. Die Elemente werden verbrennen und sich auflösen. Damit sind die elementaren materiellen Elemente gemeint, die irdische Materie. Sie wird verbrennen und sich in kleinste Teile auflösen, quasi zerfallen.
Die Teile selbst werden nicht vergehen. Gott wird diese ganzen kleinen Staubkörnchen verwenden, um eine neue Schöpfung zu schaffen. Das steht in Hebräer 1,12. Dort heißt es, die Erde wird verwandelt werden. Das bedeutet, die letzten Reste werden verwendet, und die Erde wird verwandelt.
Auch die Werke auf der Erde werden verbrannt werden. Wie verbrennen denn die Werke? Die Werke sind die Machwerke der Menschen. Alle Computer werden verbrennen, alle Autos werden verbrennen, auch Audi und alle anderen. Alle Werke der Menschen, einschließlich aller literarischen Werke, werden verbrannt.
Der Tag des Herrn ist ein langer Tag. Er beginnt mit der Wiederkunft Jesu Christi und endet in der Ewigkeit. Deshalb kann gesagt werden, am Tag des Herrn wird alles verbrannt. Das tausendjährige Reich ist darin eingeschlossen. Konkret wird es natürlich erst am Ende des tausendjährigen Reiches geschehen. Der Tag Christi, der Tag des Herrn und der Tag Gottes sind dann dasselbe.
Im Alten Testament gibt es sogar noch den Tag Jachwes. Damit hätten wir jetzt den vierten Begriff. In Lukas 17 ist vom Tag des Menschensohnes die Rede, das ist der fünfte Begriff. Dann gibt es noch, ich glaube im zweiten Korintherbrief, den Tag Jesu, und einmal den Tag Jesu Christi. Damit haben wir schon sieben verschiedene Begriffe.
Es handelt sich aber im Grunde um dasselbe. Der Tag des Herrn ist der Tag, an dem der Herr auf den Plan tritt. Einige Bibelausleger meinen, die Begriffe Tag Christi, Tag Gottes, Tag des Herrn und Tag des Menschen seien verschiedene Tage. Das lässt sich jedoch nicht halten.
Wir haben jetzt nicht die Zeit, dieses Studium ausführlich zu machen, aber man könnte darstellen und zeigen, dass der Tag des Herrn der Tag ist, an dem Gott auf den Plan tritt. Es gab ja auch schon in der Vergangenheit einen Tag des Herrn.
Zum Beispiel gab es damals das große Gericht in Joel, etwa über die Heuschreckenplage oder was immer damit gemeint ist. Das war in der Zeit Joels, in Joel Kapitel 1 und 2. Dort spricht er von einem zeitlichen Gericht über Israel, dem Tag des Herrn oder Tag Jachwes. Dieser Tag ist der Tag, an dem Gott in die Welt eingriff, damals bei der Joelplage.
Genauso wird es auch in der Zukunft sein. Gott wird an seinem Tag eingreifen. Der Herr wird an seinem Tag kommen. Das heißt, wenn er auf den Plan tritt, wird er die Geschichte so lenken, dass man klar sieht: Hier handelt der Herr. Deshalb heißt es auch sein Tag.
Der Ausdruck „sein Tag“ kommt ebenfalls vor. Es gibt auch den Begriff „der Tag“ ohne Beiwort, der oft im Neuen Testament vorkommt, zum Beispiel „bis der Tag kommt“. Auch der Tag des Gerichts ist ein Begriff. Der Ausdruck „Tag“ steht manchmal ganz allein.
Ich möchte nur zeigen, dass man, wenn man all diesen Begriffen nachgeht – und ich habe dieses Studium gemacht –, erkennt, dass es immer um das Eingreifen Gottes geht. Der Zusammenhang macht klar, was gemeint ist: Es ist immer der Tag, an dem Gott eingreift, entweder zum Gericht oder dadurch, dass er einfach für die Gläubigen kommt, um seine Braut heimzuführen.
Die Bedeutung der Erneuerung aus dem Alten
Wenn ich ein Töpfer bin und einen Topf oder ein Gefäß herstelle, aber dann merke, dass es mir nicht gefällt, zerstöre ich es. Das gebrannte Ton wird zerbrochen und zu Tonstaub zerstampft. Aus diesem Tonstaub forme ich dann ein neues Gefäß. Dennoch kann ich sagen, dass ich alles neu gemacht habe, obwohl ich eigentlich den gleichen Ton wiederverwendet habe.
In diesem Sinne sollte man keinen künstlichen Widerspruch in die Bibel hineinlesen, der eigentlich nicht vorhanden ist. Es handelt sich nicht um eine Schöpfung aus dem Nichts. Gott schafft die neue Welt nicht aus dem Nichts, sondern aus der alten Welt heraus. Ebenso schafft Gott unseren neuen Körper nicht aus dem Nichts, sondern aus dem alten Körper, indem er die Reste verwendet.
Deshalb gehen wir auch ehrfurchtsvoll mit unserem Körper um. Wir verbrennen ihn nicht, weil das nicht der Würde des Körpers entspricht. Gott hat dem Körper des Menschen Würde verliehen, und daher verbrennen wir ihn nicht. Im Alten Testament wird deutlich, dass das bewusste Verbrennen eines Menschen ein Gerichtszeichen war. Wenn Christen verfolgt und verbrannt wurden, konnten sie nichts dafür.
Wenn wir jedoch die Wahl zwischen Erdbestattung und Feuerbestattung haben, entscheiden wir uns für die Erdbestattung, weil wir dem Körper eine Würde zuschreiben. Unser Körper ist wichtig. Wenn jemand seinen Körper zerstückeln, zerhacken oder zerschlagen lässt, ist das eine schwere Entwürdigung dieses Menschen. Auch im Alten Testament wird das Zerrissen und Zerfetzen des Körpers als böses Gericht und Entwürdigung des Leibes verstanden.
Gott ist es also wichtig, dass der Körper unter der Erde durch die normalen Einwirkungen der Natur verfallen darf. Doch aus diesen Staubkörnchen verwandelt er einen neuen Körper und auch eine neue Welt. Alles, was Gott geschaffen hat, ist sein Werk, und wir sollen richtig damit umgehen. Wir dürfen nicht alles wegwerfen und sagen, dass ohnehin alles einmal verbrennen wird, und deshalb nicht auf diese Welt achten.
Gott fordert uns auf, die Welt zu bewahren. Wir sollen mit Büchern so umgehen, dass sie nicht kaputtgehen. Vielleicht binden wir Bücher ein, damit sie länger halten. Unsere Autos waschen wir, damit sie nicht so schnell rosten. Wir setzen Zeichen in dieser Welt und bewahren die Schöpfung. Wir sind aufgerufen, die Schöpfung zu bebauen und zu bewahren. Das bedeutet, sie ist wichtig.
So wird auch Gott eines Tages das Gericht schicken. Doch aus den Resten wird er das Neue machen.