Begrüßung und Einführung zum Vortrag
Liebe Geschwister, liebe Freunde,
wir wollen beginnen, und ich freue mich, dass ihr alle da seid. Herzlich willkommen zu unserem dritten Vortrag mit Alexander Seipel zum Thema „Zeichen und drunter: Vollmacht oder Verführung“.
Der Vortrag wird etwa eine halbe bis dreiviertel Stunde dauern. Danach habt ihr die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Es ist ein sehr großes Thema, das wir behandeln, und es ist sicherlich nicht möglich, auf alles in den Vorträgen einzugehen. Falls es also noch Fragen gibt, besteht heute die Gelegenheit, sie zu stellen.
Morgen Nachmittag um 14:30 Uhr, also um halb drei, findet in Albernau im Gemeinschaftshaus, Teichstraße 3 – dem Haus der landeskirchlichen Gemeinschaft Albernau – eine weitere Veranstaltung statt. Dort geht es um das Thema „Brennpunkt Israel“. Der Gemeinschaftsleiter Lothar Förster wird ebenfalls dabei sein. Herzlich willkommen auch dir!
Die Bedeutung der Heiligen Schrift und Gebet zu Beginn
Am Anfang möchte ich uns einige Verse aus dem zweiten Timotheusbrief, Kapitel 3, Verse 14 bis 17 vorlesen:
"Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und was dir zur Gewissheit geworden ist, da du weißt, von wem du es gelernt hast. Und weil du von Kindheit an die heiligen Schriften kennst, die die Kraft haben, dich weise zu machen zur Errettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist. Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet."
Herr Jesus Christus, vielen Dank für dein Wort. Danke, dass du uns die Bibel gegeben hast und dich dort offenbarst.
Herr Jesus, ich möchte dich bitten, dass wir diesen Schatz erkennen und nutzen. Dass wir wirklich täglich in deinem Wort lesen, darüber nachdenken und es studieren – so wie es auch der Psalmbeter immer wieder sagt.
Herr, schenke uns, dass es uns wirklich ein Bedürfnis ist, wissbegierig zu sein und dass wir es gerne tun, ohne dass es für uns eine Last ist.
Herr, danke auch für diesen Nachmittag jetzt. Wir wollen dich bitten, dass du deinen Segen gibst. Wir bitten dich, dass du Alexander die richtigen Worte gibst. Sei jetzt bei uns. Amen.
Selbstkritik in der charismatischen Bewegung
Seid herzlich willkommen geheißen. Es ist wirklich ein großes Opfer, bei diesem schönen Wetter hier zu sein. Normalerweise macht man um diese Zeit sein Nickerchen, das kann man ja auch während des Vortrags nachholen. Also ich würde um diese Zeit normalerweise immer einschlafen. Weil ich hier stehe, wird mir das wahrscheinlich nicht passieren.
Ich möchte Folgendes vorlesen, von einem der einflussreichsten Leiter der charismatischen Bewegung in der amerikanischen Welt, einem gewissen Dutch Sheets. Aber seid beruhigt: Mir war der Name bis vor kurzem auch eher unbekannt. In der neuen Prophetenbewegung, zusammen mit Peter Wagner, ist er jedoch eine sehr bekannte Gestalt und hat etliche Bücher geschrieben.
Das wäre so, als wenn hierzulande die Partei Die Linke ihren Generalsekretär hätte, der mal abrechnet und sagt: „Wir sind ein korrupter und verdorbener Haufen.“ Wenn das jemand von außen sagt, versteht ihr, ist das etwas anderes. Aber wenn es der eigene Mann sagt, hat das eine ganz andere Bedeutung.
Anlässlich des Debakels mit Todd Bentley in Lakeland, vor ziemlich genau einem Jahr, hat er dann sehr selbstkritisch, was wir positiv registrieren sollten, Folgendes erklärt: „Wir, die Leiter der charismatischen Bewegung, haben ein Tiefstmaß an Unterscheidungsvermögen erreicht. Offen gesagt versuchen wir oft nicht einmal, die Dinge zu prüfen. Wir gehen davon aus, dass eine Person allein aufgrund ihrer Gaben, Karismen, der Größe ihrer Dienste oder Gemeinden oder der Wunder, die sie wirken, glaubwürdig ist – statt ihren Charakter, Lebenswandel und geistliche Reife zu beurteilen.“
Er fährt fort: „Wir sind als Leiter nicht anders als die Welt um uns herum, was unsere Maßstäbe für Erfolg angeht.“ Erinnert euch an Paulus und die Korinther: Ihr seid fleischlich. Fleischlich heißt, sich nach den Maßstäben der Welt zu richten; geistlich heißt, sich nach den Maßstäben Gottes zu richten.
Auf diese Weise wurden Millionen von Dollar für Personen gespendet, die es nicht verdient haben. Er spricht ein großes Wort aus. Wenn im Zuge der Finanzkrise so eine Nachricht käme, dass dies oder jenes übergeistliche Missionswerk zugesperrt hat, wäre ich also nicht unbedingt unglücklich – milde formuliert.
Personen, die in Sünden lebten, konnten große Leiter werden. Aufgrund unseres Mangels an Unterscheidungsvermögen haben wir ihnen die Bühne für ihre Auftritte geschaffen. Wir waren unbeschreiblich leichtgläubige Leiter, die leichtgläubige Schafe hervorgebracht haben. Das kommt von einem der ganz großen Namen in Amerika.
Das erinnert wiederum an die Situation in Korinth. Paulus schreibt ihnen – wir haben es ja schon erwähnt: „Wenn ihr einen anderen Geist empfangt, ertragt das recht gerne.“ Ja, ich kann doch einer Gemeinde, die die Gabe der Geisterunterscheidung hat, so eine Feststellung bringen, versteht ihr?
In 1. Korinther 12 wird die Gabe der Geisterunterscheidung aufgelistet. Aber die Korinther hatten diese Gabe ganz sicher nicht, denn Paulus muss klagen: „Wenn einer zu euch kommt und einen anderen Jesus predigt und einen fremden Geist empfängt, ertragt ihr das prächtig.“
Dieses gleiche Wort für „ertragen“, das griechische Wort „anechomai“, steht auch in Vers 19: „Ihr ertragt gern die Narren, ihr, die ihr klug seid.“ Da könnte man auch manches an Episoden bringen, was an Infantilismus und Narreteien in den Gemeinden läuft.
Und dann in Vers 20: „Ihr tragt, wenn euch jemand zu Knechten macht“ – wiederum das gleiche Wort –, „wenn euch jemand schindet, wenn euch jemand gefangen nimmt, wenn euch jemand ins Angesicht schlägt.“ Zu meiner Schande müssen wir sagen: Dazu waren wir freilich zu schwach.
Zum Beispiel diese Zulu-Bewegung, Erlos Degen, oder auch die Marienschwestern. Das ist ja dann durch Insider ans Licht gekommen. Leute haben Bücher geschrieben, wie es da hinter den Kulissen zuging: eine Psychosekte, unglaublich knechtend, sodass die Mitglieder kaum noch einen richtigen Atemzug wagten zu machen.
Versagen der Leiter und Folgen für die Gemeinde
Nächster Punkt: Wir, die Leiter der charismatischen Bewegung, haben versagt, wenn andere Leiter in Sünde gefallen sind. Dies alles ist die Folge unseres Stolzes. Oft entschuldigen wir uns sogar mit der Erweckung selbst.
Den größten christlichen Fernsehsender hat Paul Crouch, TBN Trinity Broadcasting Network. Dort sind Benny Hinn, Cerullo, Bonkern und viele andere vertreten. Paul Crouch stammt von den Assemblies of God, also den Pfingstgemeinden in Amerika. Er hat Hunderttausende Dollar Schweigegeld an seinen Chauffeur bezahlt, damit dieser seine homosexuelle Liaison nicht ans Licht bringt.
Man könnte Beispiel um Beispiel anführen. Hat jemand von dem Buch "Die Generäle Gottes" gehört? Es wurde ein Bestseller. Niemand? Gut, dann möchte ich euch damit nicht weiter belasten.
Unsere oberflächliche Verantwortlosigkeit hat dazu geführt, dass dem Leib Christi großer Schaden zugefügt wurde. Das sind jetzt nicht die Gegner, sondern hier spricht ein selbstkritischer Beobachter der eigenen Szene. Und es sieht verheerend aus.
Legland wurde als die größte Weckungsseite nach Azusa Street angekündigt. Azusa Street war das, was vor hundert Jahren begann: die Pfingstbewegung. Und nun wird es vielleicht zur größten Schande.
Wir alle, die Leiter der charismatischen Bewegung, sind dafür verantwortlich. Dies ist eine Epidemie in der Gemeinde geworden. Leiter können jahrelang in Sünde leben – Ehebruch, Homosexualität, Finanzbetrug, Drogen – und niemand merkt etwas.
Leiter können einen für Christen völlig unakzeptablen Lebensstil führen und dennoch ihre Fernsehdienste und ihr ausschweifendes Leben behalten. Im Namen der Gnade, der Barmherzigkeit und der Vergebung haben wir die Maßstäbe so lange heruntergeschraubt, bis keine mehr vorhanden waren.
Wir haben der Lüge geglaubt, dass wahre Gemeindezucht ein Schießen auf Verwundete ist. Biblische Wiederherstellung ist zu einem Hohn geworden, in dem die wiederherstellende Seelsorge zum Zentrum wurde – und nicht intakte Personen, Ehen und Familien.
Wir, die Leiter der charismatischen Bewegung, haben auf Show, Sensation, Innovationen, Programme, Persönlichkeiten und Charismen gebaut. Die Frucht davon ist Oberflächlichkeit, falsche Bewegungen, zu junge Leiter, die unreif und unbewährt sind, ein Mangel an biblischer Lehre, Diensten und Gemeinden.
Menschen werden statt Christus in den Mittelpunkt gestellt. Es gibt humanistische, selbstsüchtige Christen, die nichts von Hingabe und Opferbereitschaft wissen. Christen ohne Unterscheidungsvermögen, christliche Superstars, ein pervertiertes und kraftloses Evangelium, gebetslose und schwache Christen, Menschenfurcht statt Gottesfurcht.
Wir sind dafür verantwortlich, nicht der Teufel. Denn er nimmt nur das, was er von uns empfängt.
Diese Worte stammen aus den eigenen Reihen und sind an Deutlichkeit nicht zu überbieten. Ich würde es nicht wagen, so zu sagen, da kann man mir vorwerfen, ich richte. Aber hier lese ich das vor von jemandem, der eine zentrale Gestalt dieser Strömung ist.
Kritik an der Zungenrede und biblische Korrektur
Ich möchte noch auf Folgendes hinweisen. Deswegen habe ich im Ersten den um die Tafel gebeten: Wenn man mit Anhängern dieser Strömungen zusammenkommt, berufen sie sich gewöhnlich auf vier Verse aus 1. Korinther 14, nämlich Vers 4: „Wer in Zungen redet, erbaut sich selbst“, Vers 5: „Ich wollte, dass ihr alle in Zungen redet“, Vers 18: „Ich danke Gott, dass ich mehr in Zungen rede als ihr alle“ und Vers 39: „In Zungen reden wehret nicht“.
Wenn ich diese vier Verse herausgreife – und das bringen sie ja immer wieder, angeblich zur eigenen Erbauung – und deswegen wollte ich sie auch haben, damit ich dann sozusagen erbaut werde, dann habe ich Paulus ziemlich verkehrt verstanden. Denn das ganze Kapitel hat vierzig Verse, die anderen Verse zitieren sie nicht so häufig.
Zum Beispiel Vers 6: „Wenn ich zu euch in anderen Zungen rede, was wäre ich euch nütze? Ihr würdet in den Wind reden, der andere wird nicht davon erbaut, was ich in Sinn habe, bringt nicht Frucht, die Leute denken, ihr seid von Sinnen“ usw. Sie greifen also diese vier Verse heraus und stellen damit Paulus auf den Kopf, denn das ganze Kapitel steht unter der Überschrift: „Denn strebt nach der Liebe, befleißigt euch der geistlichen Gaben, am meisten aber, dass ihr weiss sagen möget.“
Und jetzt bringt Paulus alte Argumente, warum er will, dass sie weissagen und nicht Zungen reden. Es ist, als würde mich jemand fragen: „Alexander, soll ich Theologie oder Medizin studieren?“ Ich würde sofort sagen: Auf deutschem Boden eher Medizin, nicht Theologie.
Wilhelm Busch – also nicht der Humorist, den ich auch gerne zitiere, der von Max und Moritz – sagte: „Ich weiß von keinen Theologiestudenten, der durch das Studium zum Glauben kam. Ich weiß von manch einem Theologiestudenten, der durch das Studium seinen Glauben verloren hat.“ Wilhelm Busch verstecke ich hinter ihm.
Dann würde derjenige fragen: „Ja, warum Medizin und nicht Theologie?“ Denn wenn du Medizin studierst, hilfst du anderen.
Und die Weissagung – nicht dieses ekstatische „So spricht der Herr“, das es im Neuen Testament nicht gibt, sondern die klassische Definition – ist Vers 3: „Wer aber weissagt, redet den Menschen zur Ermahnung, Tröstung und Erbauung.“ Nach der protestantischen Definition ist das die Weitergabe des Ratschlusses Gottes, entweder in der Predigt – die Reformation hat das Wort Gottes ganz nah auf den Leuchter gestellt – oder aber der sehnsüchtige Zuspruch.
Zur Zeit Zwinglis sind die Theologiestudenten zum Weissagen zusammengekommen. Wissen Sie, was sie gemacht haben? Sie haben die Bibel gelesen. Das war für sie so ungeheuerlich.
Man könnte es auch folgendermaßen definieren: Gebet heißt das, was ich zu Gott bringe, Weissagung ist das, was von Gott zu mir kommt. Und das ist gewöhnlich eben hier dieser Ratschluss, das Wort.
Von diesen vier Versen hat eigentlich jeder ein Aber: „Wer in Zungen redet, erbaut sich selbst, wer aber weissagt, erbaut die Gemeinde.“ „Ich wollte, dass ihr alle in Zungen redet, aber noch vielmehr, dass ihr weiss sagen möget.“ Denn auch die anderen werden erbaut, wenn der Ratschluss Gottes weitergegeben wird und das Wort Gottes in den Mittelpunkt gestellt wird.
„Ich danke Gott, dass ich mehr in Zungen rede als ihr alle, aber ich möchte in der Gemeinde lieber fünf verständliche Worte reden, um andere zu erbauen, als zehntausend, die niemand versteht.“ Das war zehntausend Mirioi, die damals größte bekannte Zahl, in seligen Zeiten, als es noch kein Milliardendefizit gab und keine globalen Bankencrashs. Er konnte kein größeres Wort einsetzen als Mirioi, das war das größte Wort, also man könnte sinngemäß sagen eine Million.
Und hier im Zungenreden wäre nicht, was denn alles aberäugentlich und ehrbar zugehen.
Und Herr Aber legt die Betonung hierhin, dass mir die Leute sagen: „Ja, Bruder Seibel, ich glaube ja auch, was Sie sagen, aber ...“ Und dann kommt's. Dann frage ich, welcher Geist legt die Betonung auf genau dem Aber, auf die entgegengesetzte Seite, und macht aus dem Bremspedal des Paulus ein Gaspedal.
Deswegen ist für mich die ganze Bewegung falsch, so sehr sie auf gute Leute eben verzaubert und mit hineinholt. Denn sie hat das, was die Bibel systematisch zurückdrängt, systematisch nach vorne getragen. So dass, wenn man diese Bücher liest, in diesen Kreisen liest, man Minderwertigkeitsgefühle bekommt, wenn man nicht Zungen reden kann.
Der Grund, warum sie es so nach vorne getragen haben, ist, dass sie die beiden klassischen Quellen der Vermischung hatten. Das haben wir am ersten Abend versucht aufzuzeigen: Unzucht – und Paulus sagt: „Flieht!“ – und Götzendienst – und Paulus sagt ebenfalls: „Flieht!“
Flieht der Unzucht, erst für unter sechzehn bis achtzehn, flieht dem Götzendienst, erst für unter zehn bis vierzehn.
Wir haben heute die Porno- und die Okkultwelle und eine zunehmende Zungenbewegung. Möglicherweise gehen uns da Zusammenhänge auf.
Man muss den jungen Leuten sagen, die jetzt nicht so zahlreich vertreten sind: Die Bibel lehrt – aber es gilt für jeden, Alter schützt vor Torheit nicht – die Bibel lehrt, der Sünde zu fliehen und dem Teufel zu widerstehen, und nicht der Sünde zu widerstehen und dem Teufel zu fliehen.
Also Joseph, als er versucht wird im Hause Potiphar, da läuft er hinaus. Und wenn der Mann – nicht die Frau – pornografische Bilder sieht, verändert das seine Chemie, als würde er eine Droge nehmen. Und du kannst der Macht des Bildes nur entkommen, indem du die Augen schließt oder davonläufst. Du kannst nicht sagen: „Ja, ich bin Christ und Gott wird mich bitte ...“ Flieht!
Das nur noch so am Rande eingefügt.
Und jetzt wollen wir eigentlich abschließend auf das Thema zu sprechen kommen, das die Überschrift war, womit wir eigentlich hätten anfangen sollen: das Thema Zeichen und Wunder. Aber jetzt nicht mehr so ausführlich.
Ihr solltet ja noch kurz vor Mitternacht Gelegenheit haben, Fragen zu stellen.
Das Johannesevangelium und die Bedeutung der Zeichen
Liebe Freunde, liebe Geschwister,
das Buch, das am häufigsten das Wort „Zeichen“ – im Griechischen „Semajon“ – verwendet, ist das Johannesevangelium. Vor vielen Jahren hörte ich einmal einen sehr brillanten Beitrag von einem gewissen John Whitcomb, einem Theologielehrer. Er erklärte, dass das Johannesevangelium unter anderem geschrieben wurde, um zu zeigen, wie das Zeichen vom Wort abgelöst wird und wie das Wort das Zeichen übernimmt. Das hat er sehr eindrücklich dargelegt.
Wir wissen, dass das Johannesevangelium auch geschrieben wurde, um die göttliche Natur Jesu zu offenbaren. Diese ist unauslotbar. Das Evangelium ist aufgebaut nach der Stiftshütte und eingeteilt nach den jüdischen Festen. Es ist wirklich unglaublich, was alles darin enthalten ist. Jemand hat einmal das Johannesevangelium hundertmal hintereinander gelesen, und es hat seinen ganzen Charakter verändert. Das kostet natürlich gewisse Arbeit. Es wäre ja schöner, wenn mir jemand die Hände auflegt, mich anbläst, ich falle auf den Rücken und bin dann voll Geistes. Aber das ist Magie – so funktioniert es nicht.
Gott arbeitet mit uns zusammen. Das Gegenteil von einem so passiven Öffnen ist Wachsamkeit. Und genau das ist die häufigste Aufforderung unseres Herrn. Deshalb muss Paulus in 1. Korinther 12,2 erklären – das kennen einige: Er sagt, „Ihr wisst, als ihr Heiden wart, da zog es euch mit Macht zu den stummen Götzen, wie ihr eben geführt wurdet.“ Dort steht „Aphonos“ – „stumm“. Der Götze ist stumm. Im Heidentum bist du deiner Gottheit umso näher, je mehr du ekstatisch wirst.
Es ist keine intelligente Kommunikation. Das kann man erreichen durch Drogen, durch Berauschungsmittel oder durch ständig wiederholte Tanzschritte. Ein Beispiel finden wir in 1. Könige 18, wo die Baalspriester um den Altar tanzen. Durch eine gewisse ständige, rhythmische, laute und sich wiederholende Musik wird das Bewusstsein verändert. Nach einiger Zeit erreicht man so einen veränderten Bewusstseinszustand. Das ist oft eine Berauschung, und viele meinen, es sei der Heilige Geist.
Paulus sagt: „Ihr wisst, als ihr Heiden wart, da zog es euch mit Macht zu den stummen Götzen.“ Im biblischen Christentum – und das ist seine Betonung in den Versen 6 bis 19 – geht geistliche Erkenntnis oder Wahrheit immer über Verstehen und Erkenntnis. Es muss verstanden werden.
Im Hinduismus berührt dich der Guru, damit du deine Erleuchtung erfährst. Denn im Hinduismus, im New Age und im Buddhismus braucht man Erleuchtung. Die Bibel sagt jedoch, der Mensch braucht nicht Erleuchtung, sondern Erlösung. Das ist die Betonung, die Bauder heute hervorhebt: Es muss verstanden werden. Wenn ich durchkomme und in Zungen spreche, dann soll das euch nützen. Aber wer kann wissen, was da gesagt wird?
Wenn die Posaunen einen undeutlichen Ton geben, führt das zu Streit. Geistliche Erkenntnis im Neuen Testament geht immer über den Verstand des Menschen. Es muss verstanden werden. Paulus bündelt seine Argumentation und sagt lieber fünf verständliche Worte, um andere zu erbauen, als zehntausend Worte, die niemand versteht.
Heute gibt es Techniken, zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Toronto-Segen, bei denen Menschen in einen irrationalen Zustand versetzt werden. Eine Predigt kann dann nicht mehr gehalten werden, weil Leute anfangen zu lachen, umzufallen oder auf dem Boden zu rollen. Für sie ist das dann das Wirken des Geistes.
Ich habe jetzt wieder eine Klammer aufgemacht – zurück zum Johannesevangelium. Hoffentlich schaffen wir es noch vor Mitternacht.
Zeichen und Glaube im Johannesevangelium
In Johannes 2 lesen wir ab Vers 23: Als Jesus zu Jerusalem am Osterfest, dem Passa, war, glaubten viele an seinen Namen, weil sie die Zeichen sahen, die er tat. Wie Wittkomm sagt, glaubten viele an ihn, weil sie die Zeichen sahen. Warum aber glauben so wenige an Jesus? Viele meinen, wir brauchen Zeichen und Wunder, dann kommt die große Erweckung.
Lesen wir den nächsten Vers: Jesus aber vertraute sich ihnen nicht an, denn er erkannte sie alle und bedurfte nicht, dass ihm jemand Zeugnis gab von einem Menschen, denn er wusste, was im Menschen war.
Johannes zeigt hier den großen Unterschied zwischen biblisch errettendem Glauben und einem Glauben, der durch äußere Sinnesorgane genährt wird. Der biblische, rettende Glaube ist ein gegenseitiges Schenken und Anvertrauen. Der Herr hat sich am Kreuz für uns gegeben, Gott hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht.
Hier steht: Sie glaubten an ihn, er aber vertraute sich ihnen nicht an. Das müssen wir im Zusammenhang lesen. Früher gab es keine Kapiteleinteilung. Gleich danach folgt die berühmte Geschichte von Nikodemus. Er war gläubig geworden, weil er Zeichenwunder gesehen hatte. Er sagte: „Rabbi, wir wissen, du bist ein Lehrer, der von Gott gesandt ist, denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn, Gott ist mit ihm.“
Was sagt Jesus zu ihm? „Nikodemus, du hast Zeichenwunder gesehen, aber du bist geistlich tot. Du musst von neuem geboren werden.“ Von neuem geboren wird man nicht durch das Bezeugen von Zeichen und Wundern, wie dieses Kapitel eindrücklich darlegt, sondern durch den Glauben an das vollbrachte Werk Gottes und an sein Wort.
„Wer meine Worte hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben.“ Dieser Glaube ist das einzige echte Anvertrauen. Im Gegensatz dazu glauben viele an ihn, aber vertrauen sich ihm nicht an.
Eine weitere eindrückliche Stelle ist Johannes Kapitel 6. Das einzige Wunder, das in allen Evangelien berichtet wird, ist die Speisung der fünftausend. Johannes nennt es ein Zeichen, und das hat einen Grund.
Das beginnt sehr erwecklich: Es folgte ihm viel Volk nach, Johannes 6,2, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. Wenn ich einen Jesus anbiete, der die Kranken heilt und dann die fünftausend speist, dann kommen die Leute. Besonders in Ländern ohne Krankenkasse oder Krankenversicherung, wo kein Arzt hilft, wenn man krank ist – solche Länder gibt es genug. Dort kommen die Leute.
Jetzt speist er fünftausend, und die Menge ist restlos begeistert. „Das ist unser Mann! Bei der nächsten Wahl bekommt er unsere Stimme! Wenn der Mann herrscht, hat die Krankenkasse keine Probleme mehr. Alle werden gesund, es gibt keinen Mangel mehr.“ Doch dann zieht er sich zurück.
In Vers 15 heißt es: Als Jesus merkte, dass sie ihn greifen wollten, um ihn zum König zu machen, entwich er. Man kann sagen: Wenn man Gott vor ein politisches Programm stellt, für irdische Sicherheiten, zieht er sich zurück. Dann kommt jemand anderer.
Warum nennt Johannes das ein Zeichen? Jesus sagt: „Ich bin das Brot des Lebens“ und speist fünftausend. Er sagt: „Ich bin das Licht der Welt“ und heilt den Blinden. Er sagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben“ und erweckt Lazarus. Warum? Damit wir glauben, dass jetzt die Blinden immer sehen, die Hungrigen immer gespeist und die Toten immer lebendig werden?
Das wäre schön, wenn man bedenkt, dass täglich etwa 40 Menschen verhungern. Dieses Zeichen unterstreicht vielmehr sein Wort: Er ist geistlich das Licht der Welt, geistlich das Brot des Lebens, geistlich die Auferstehung und das Leben.
Verstehen wir den Zusammenhang? Johannes sagt: Würde ich alles schreiben, was Jesus getan hat, könnten die Weltbücher es nicht fassen. Aus dieser unglaublichen Fülle greift er acht Zeichen heraus.
Um das zu unterstreichen, sagt er: Es kann ja heute jemand kommen und sagen, er sei ein Guru aus Indien, eine Friedensbombe oder das Licht der Welt. Aber einen Blindgeborenen sehend machen – da hört gewöhnlich die Kraft auf.
Johannes legt das so dar, damit wir verstehen: Dieses Zeichen unterstreicht sein Wort mit dem Ziel, dass wir seinem Wort glauben. Wenn man das nicht versteht, kann man Zeichenwunder bezeugt haben, aber wie Judas auch Zeichenwunder getan haben und trotzdem vom Herrn weggehen.
Jetzt möchte der Herr von diesen sichtbaren Zeichen hineinführen in die geistliche Bedeutung: Er ist nicht der äußere König, sondern der König des Herzens. Dabei wird er sehr direkt und sagt: „Schafft euch Speise, die nicht vergeht, sondern das ewige Leben gibt, die da das Siegel Gottes, meines Vaters, hat.“
Dann erklärt er, man müsse sein Fleisch essen und sein Blut trinken. Für einen Juden war das ein unglaubliches Ärgernis. Diplomatisch war Jesus nicht, psychologisch geschult auch nicht. Die Leute murrten: „Das ist eine harte Rede!“
Sie waren am Äußeren hängen geblieben. Vorher hatten sie ihn gefragt, Johannes 6,28: „Was müssen wir tun, damit wir Gottes Werke wirken?“ Das ist eine wunderbare Frage, wenn jemand sein ganzes Leben ohne Gott gelebt hat und nun fragt: „Was muss ich tun, um mit Gott versöhnt zu werden?“
Der Herr zeigt, worin all diese Zeichenwunder gipfelten. Johannes 6,30: „Das ist Gottes Werk, dass man an den glaubt, den er gesandt hat.“ Das ist das größte Wunder: Wenn ein Mensch an Jesus gläubig wird.
Denn ein Lazarus musste wieder sterben. Aber wer Buße tut und im biblischen Sinne an Jesus glaubt, also sich ihm anvertraut, erhält ewiges Leben. Es gibt viele, die sagen: „Ich glaube.“ Doch der Herr sagt: „Viele werden zu mir sagen: Herr, Herr! Und ich werde ihnen sagen: Ich habe euch nie gekannt.“
Wer an Jesus gläubig wird, bekommt ewiges Leben. Das ist in gewisser Hinsicht das größte Wunder, das Gottes Werk ist: dass man an den glaubt, den er gesandt hat.
Dann haben sie die Frechheit – anders kann man es nicht nennen – ihn zu fragen, nachdem er die einmalige Speisung der fünftausend gewirkt hatte: „Was tust du für ein Zeichen, damit wir sehen und glauben?“
Das ist immer der gefallene Mensch: Er möchte erst sehen und dann glauben. Der biblische Weg ist genau umgekehrt. Jesus sagt: „Hätte ich euch nicht gesagt: Wenn ihr glaubt, werdet ihr die Herrlichkeit Gottes sehen?“
Die Pharisäer forderten bei der Kreuzigung Jesu Zeichen, damit sie sehen und glauben. Das war kein Wunsch nach Buße, sondern der letzte Versuch des Versuchers. Hätte Jesus dieser Versuchung nachgegeben, wäre kein Mensch selig geworden.
Wir wissen, wie Jesus sagt: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“ Sie beginnen zu murren. Das kann man sich leicht merken: Johannes 6,66 – die Zahl 6,6,6 ist ja berühmt und berüchtigt in der Christenheit.
Dort heißt es: Von da an wandten sich viele seiner Jünger ab und gingen nicht mehr mit ihm. Vielleicht schon vorher, Vers 60: „Das ist eine harte Rede, wer kann sie hören?“ Jesus sagt: „Ist das ein Ärgernis für euch?“
Johannes 6,63: „Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts.“ In einer Zeit, in der immer mehr gesagt wird, der Buchstabe tötet und der Geist macht lebendig, wird oft der äußere Sinneswahrnehmung Gottes gedacht.
Der Katholizismus ist eine typische Religion des Fleisches: Der Geruchssinn wird durch Weihrauch angesprochen, man kann Jesus in der Hostie auf der Zunge zergehen lassen, die schöne Musik tut ihr Übriges.
Doch der Kommentar unseres Herrn lautet: „Das Fleisch nützt nichts. Der Geist ist es, der lebendig macht.“ Wo ist dieser Geist? „Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und sind Leben.“
Man kann Jesus nur über sein Wort aufnehmen. Die, die sein Wort annahmen, lesen wir, nahmen Jesus an. Man kann die Annahme Jesu und seines Wortes nicht trennen. „Meine Worte sind Geist und sind Leben.“
Merkt euch das, gerade in einer Zeit, in der oft der Buchstabe als etwas Totes zitiert wird – Paulus meint damit das Gesetz, nicht das Wort Gottes.
Ein Bibelschüler meinte einmal: „Hauptsache ist, wir haben den Geist, der uns führt. Wozu brauchen wir dann noch Schulungen?“ Der Bibellehrer antwortete: „Das Wort Gottes ist lebendig, nicht tot“ (Hebräer 4,12).
Jetzt, Johannes 6,66: Von da an wandten sich viele seiner Jünger ab und gingen nicht mehr mit ihm. Dann fragt Jesus: „Wollt ihr auch gehen?“
Versteht ihr? Das Kapitel beginnt mit einer großen Jesusnachfolge, einer gewaltigen Erweckung in Anführungszeichen. Am Ende fragt Jesus nur noch seinen inneren Kreis: Wollt ihr auch gehen?
Bin ich vielleicht nur der Zeichenwundermann, der Sensationslieferant, dem man nachfolgt, solange es dem alten Adam gut geht und wir immer gespeist und geheilt werden?
Dann kommt die berühmte Antwort des Petrus: „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens.“
Habt ihr gemerkt, wo ich euch hingeführt habe? Merken wir den Unterschied? Du hast Worte ewigen Lebens – und das war eine Minderheit, die ihm dann treu blieb.
Wir haben erkannt und geglaubt, dass du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.
Wenn ich einen Jesus anbiete – und das ist genau das, was Benny hin macht, das ist genau das, was in diesen Wohlstandsevangelien angeboten wird – einen Jesus, der dich heilt, der dich reich, glücklich und gesund macht.
Wenn Jesus, wie auch Bonke, Heilungen anbietet, kommen die Scharen. Aber wenn es um den wahren Jesus des Wortes geht, da scheiden sich die Geister. Da bleibt nur eine kleine Minderheit.
Zeichen als Wegweiser und das Ende der Zeichenzeit
Wir kommen zum Schluss, Johannes 20. Man könnte noch manches sagen, aber jetzt nochmals zum Zeichenbegriff, der bei Johannes definiert und erklärt wird. Das Zeichen ist wie ein Wegweiser; es weist über sich hinaus. Versteht ihr? Deshalb war die Speisung der Fünftausend ein Zeichen, weil sie noch eine jenseitige Erfüllung hat – in der geistlichen Speise, die wir in Jesus als geistliches Brot des Lebens haben.
Deshalb spricht der Herr vom Zeichen des Jona. Warum ist das ein Zeichen? Es ist ein Wunder, wenn jemand lebendig aus dem Bauch eines Fisches oder was immer das war, wieder herauskommt. Aber es weist über sich hinaus, über die Auferstehung unseres Herrn. Schaut: Ich habe seit fast genau vierzig Jahren einen Unfall und kann seitdem meinen Arm nicht mehr ausstrecken. Der andere ist in Ordnung, aber dieser Arm geht nur so. Wenn dieser Arm geheilt würde, dann wäre das ein Wunder, aber kein Zeichen. Warum? Weil es keine jenseitige Erfüllung hat.
Deshalb gibt es auch heute keine Zeichen mehr, weil wir nichts Neues im Wort Gottes haben, das noch offenbart werden müsste. Wir haben Wunder – jede Gebetserhörung ist ein Wunder, das größte Wunder meiner Erkenntnis nach ist, wenn ein Sünder Buße tut. Aber wenn ich noch Zeichen brauche, dann brauche ich immer noch neue Offenbarungen. Genau das war der Segen der Reformation, dass sie das abgelehnt hat.
Johannes 20,8: "Da ging auch der andere Jünger hinein in das Grab, der zuerst zum Grabe gekommen war, und sah und glaubte." Nein, das war nicht Petrus, das war Johannes. "Da ging auch der andere Jünger, der zuerst zum Grabe gekommen war, hinein und sah und glaubte."
Das ist mir aufgefallen: Hier steht „Er sah und glaubte“, obwohl im selben Kapitel steht, dass viele am Ende selig sind, die nicht gesehen haben und doch glauben. Und jetzt steht hier die Begründung: Denn sie verstanden die Schrift noch nicht, dass er von den Toten auferstehen müsste.
Sehen Sie den Zusammenhang? Je mehr ich die Schrift verstehe, desto weniger brauche ich die Bezüge des Schauens. Paulus stellt nicht Glaube und Denken als Gegensatz gegenüber – wie es oft in gewissen Strömungen der Fall ist –, sondern Glaube und Schauen. Wir wandeln im Glauben, nicht im Schauen.
Warum glauben wir heute, dass der Herr von den Toten auferstanden ist? Weil wir nach Jerusalem gepilgert sind und das Grab leer war? Der biblische Glaube, der Gott die Ehre gibt, sagt: „Es steht geschrieben.“ Und dann lesen wir ja vom ungläubigen Thomas: „Weil du gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“
Und jetzt schaut: Vers 30 – „Noch viele Zeichen tat Jesus vor den Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buch.“ Also hat Gott einen Plan. Diese aber sind geschrieben, „dass ihr glaubet, Jesus sei der Christus, der Sohn Gottes, und dass ihr durch den Glauben das Leben habet in seinem Namen.“
Hier steht das Schwarz auf Weiß: Was zuerst das Zeichen bewirkte, als Wegweiser, um seinem Wort zu glauben, übernimmt jetzt die Schrift. Diese Zeichen sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist.
Das würde erklären, was man immer wieder beobachten kann: In dem Maße, wie das Wort Gottes sich ausbreitet, nimmt das Spektakuläre ab. Schaut in Johannes! Da habt ihr den biblischen Glauben gegenüber dem Glauben der Pharisäer.
Der Herr sagt, er werde diesen Tempel abreißen, „und in drei Tagen will ich ihn aufrichten“. Der Tempel ist in sechsundvierzig Jahren gebaut worden. Er will ihn in drei Tagen aufrichten. Er redete aber von dem Tempel seines Leibes.
Jetzt, in Johannes 2,22: „Da er nun auferstanden war von den Toten, gedachten seine Jünger daran, dass er dies gesagt hatte, und glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesagt hatte.“
Der biblische Glaube verbindet sich immer mit dem Wort. Der rebellische Glaube fordert ein Zeichen oder Wunder. „Ein arges und ehebrecherisches Geschlecht sucht ein Zeichen.“
Wir lesen in Johannes 12, dass, obwohl Jesus viele Zeichen tat, sie doch nicht an ihn glaubten. Aber wie viele sind durch das Lesen des Johannesevangeliums – das als das schönste Werk der Weltliteratur gilt, zumindest für einige – zum Glauben gekommen?
Wir wissen überhaupt nicht, wie reich wir dadurch sind, dass uns Gott solche Schätze gegeben hat. Und dennoch gehen manche zu trüben Wassern, wo irgendwelche Weissagungen kommen, die sich gewöhnlich als Strohfeuer herausstellen.
Also haben wir diesen Zusammenhang verstanden: den Unterschied zwischen Wunder und Zeichen und warum das Zeichen dann vom Wort abgelöst wird.
Man kann zeigen, dass in der Apostelgeschichte in der ersten Missionsreise die Begriffe Zeichen und Wunder sehr oft vorkommen. In der zweiten Missionsreise kein einziges Mal. In der dritten Missionsreise haben wir noch einmal die Sache mit den Schweißtüchern, auch Eutychus, der durch die lange Rede des Paulus aus dem Fenster fällt und von den Toten auferweckt wird.
Aber jeder, der sich auskennt, merkt, dass es ein Abklingen ist. Derselbe Paulus, bei dessen Schweißtüchern noch Kranke geheilt wurden, schreibt in seinem Abschiedsbrief, 2. Timotheus 4,20: „Trophimus ließ ich in Milet zurück, krank.“
Er konnte nicht geheilt werden. Oder an seinen engsten Mitarbeiter Timotheus: „Nimm etwas Wein um deines schwachen Magens willen, weil du oft krank bist.“
Damit wollen wir wirklich jetzt die Landekurve anfliegen.
Die biblische Bedeutung von Zeichen, Wundern und Taten
Der Zusammenhang, der das eigentlich sehr eindrücklich aufzeigt und für mich exegetisch, also auslegungsmäßig die stärkste Stelle ist, ist die Parallele in Hebräer 2, Verse 3 bis 4. In dieser Stelle kommen die drei Begriffe Zeichen, Wunder und Taten vor, im Griechischen Semayon, Teras, Dynamis.
Wir schreiben hier Dynamis hin; das Wort kennen wir auch bei uns, zum Beispiel in Dynamis, Dynamit oder dynamisch. Wenn diese drei Begriffe zusammen vorkommen, bedeutet das ein Impulsaufprallereignis, das nicht punktuell war, sondern die ganze bestehende Generation erfasste.
Nochmal: Wenn dieser Arm geheilt wird, würde die Bibel das mit dem Wort Teras, also Wunder, beschreiben. Das wäre aber ein punktuelles Ereignis. Wenn diese drei Begriffe zusammen auftreten, schildert es etwas, das man als global bezeichnen kann.
Das erste Mal steht das in Apostelgeschichte 2,22, wo wir lesen, dass Jesus von Nazareth unter euch erwiesen wurde von Gott mit Zeichen, Wundern und Taten, der Messias. Das war ein globaler Aufprall.
In der Argumentation des Paulus mit den falschen Superaposteln sagt er in 2. Korinther 12,12: „Es sind des Apostels Zeichen unter euch geschehen.“ Er erhielt die Zeichen für apostolische Vollmacht. Ein Bibellehrer aus der DDR stellte mir einmal die Frage: „Dass die Apostel besondere Vollmachten hatten, weiß ich schon lange. Aber warum konnte Philippus, als er in Samarien missionierte, nicht die Hände auflegen, damit die Samariter den Heiligen Geist empfangen?“ Die Antwort lautet: Weil er kein Apostel mehr war, die Apostel waren bereits gegangen.
Um es abzukürzen: In Hebräer 2, Vers 4 steht, dass es um die drei Zeugen des neuen Bundes geht. Gewöhnlich bestätigt Gott eine Sache durch zwei oder drei Zeugen. Der Schreiber des Hebräerbriefs schreibt am Ende der Apostelzeit, kurz vor der Zerstörung Jerusalems. Man schätzt den Brief auf das Jahr 66, 67, spätestens 68 nach Christus. Er sagt: „Wie wollen wir entrinnen, wenn wir an solches Heil nicht achten, welches zuerst die Predigt ist durch den Herrn, den ersten Zeugen, den Herrn selbst, bei uns bekräftigt durch die, die es gehört haben, die Ohren- und Augenzeugen, die Apostel.“
Für das Wort bekräftigt er einen Aorist Passiv, einen dominanten Aorist, Hebe Beuthy, also ist die Bestätigung abgeschlossen. Er sagt nicht, dass es immer noch bestätigt wird zur Linken und zur Rechten. Am Ende der Apostelzeit muss er schon in die Vergangenheit zurückschauen.
Dann folgt der dritte Zeuge, Vers 4: „Gott hat dazu Zeugnis gegeben mit Zeichen, Wundern und Taten und Austeilung des Heiligen Geistes nach seinem Willen.“ Hier sind die drei Zeugen genannt, und das ist vom griechischen Herrn eindeutig Vergangenheit. Der Vers 4 steht zwar in der Gegenwartsform, ist aber dem Zeitwort des Hauptsatzes „bekräftigt“ untergeordnet. In dieser Zeit hat Gott mit Zeichen, Wundern und Taten bestätigt.
Das lässt erkennen, dass Gott im Prinzip Neuanfänge sichtbar begleitet hat. Eine Hochzeit ist normalerweise ein wirklich neuer Lebensabschnitt, und der Anfang wird sichtbar begleitet. Man ist schwarz und weiß verpackt, es gibt Kuchen, Besondere und so weiter. Aber stell dir vor, ich würde jetzt sagen: Kathi, zieh dich weiß an, ich zieh mich schwarz an, und die Verwandtschaft sagt: „Wir haben schon ein wenig mitbekommen, dass du verheiratet bist.“
Der beste Beweis, dass Gott Neuanfänge sichtbar begleitet hat, ist die Geschichte von Ananias und Saphira in Apostelgeschichte 5. Wir kennen die Geschichte: Sie lügen die Apostel an, tun so, als würden sie alles Geld bringen und den Aposteln zu Füßen legen, in Wirklichkeit hielten sie einiges zurück. Dafür erfuhr die Todesstrafung. Das war die erste bewusste Sünde in diesem neuen Heilsabschnitt der Gemeinde. Gott griff sichtbar ein.
Ja, liebe Freunde, würde Gott heute jede Lüge so richten, wer wäre dann noch lebendig? Ich sage den Leuten, die sagen, wir brauchen die Kräfte der Urgemeinde: Es gibt keinen gefährlicheren Ort als die Urgemeinde. Man würde dich und mich tot hinaustragen. Und das macht Gott heute gewöhnlich nicht.
Oder die Stätte bebte, als sie beteten – da kann ich nicht sagen, Gott sei derselbe. Wann hat bei eurer Gebetsversammlung das letzte Mal die Stätte gebebt? Apostelgeschichte 4,31 steht das so. Und da lande ich jetzt, überspitzt gesagt, im Irrenhaus, wenn ich Apostelgeschichte normativ mache. Da kann ich alles herausziehen. Dann kommen sie mit den Schweißausbrüchen des Paulus und berufen sich darauf, Gott sei derselbe.
Gott hat im Prinzip Erstanfänge sichtbar begleitet, und letztlich auch das Zungenreden. Das sind immer ganz bewusste Neuanfänge: der Beginn der Gemeinde in Apostelgeschichte 2, dann der erste Heide, Cornelius, in Apostelgeschichte 10, und dann die Johannesjünger, auch eine besondere Situation in Apostelgeschichte 19. Das war es in drei Jahrzehnten. Das war nicht das Normale, das war das Außergewöhnliche.
In diesem Vers, „Gott hat bekräftigt“, mündet auch Markus 16, diese Stelle, die in der Kirchengeschichte unglaublich viel Schaden angerichtet hat, bis hin zu Toten. Dort heißt es: „Die Zeichen werden denen folgen, die glauben, in meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, in neuen Zungen reden, Schlangen aufheben, Gift trinken und auf Kranke die Hände legen.“ Und dann heißt es in Vers 20: „Und Gott bekräftigte das Wort durch die mitfolgenden Zeichen.“
Da steht das gleiche Wort im Griechischen, nur in anderer Zeitform vorne. Die Frage ist, gilt das für die Apostelzeit oder für alle Zeiten? Pfingstler und Charismatiker sagen, es gilt für alle Zeiten. Aber Hebräer 2, Vers 4, wo dieses Wort erwähnt wird, macht eindeutig klar, dass es in dieser Zeit war, da hat Gott sein Wort so bekräftigt.
Dann steht das fünfte und letzte Mal in dieser Kombination im 2. Thessalonicher 2,9. Es steht also in Hebräer 2,4 und 2. Thessalonicher 2,9. Jetzt holen wir noch einmal tief Luft, denn das ist Jahrzehnte her, da hat mir Awenin diese Zusammenhänge erklärt, und ich hatte einen Aha-Effekt. Derselbe Awenin, der jetzt Heilungsveranstaltungen abhält. Und das, wovor er früher gewarnt und so klar entschieden zurückgewiesen hat, treibt er jetzt selbst – das ist tragisch.
Da sagte mir Awenin: „Schau, die Bibel gebraucht für die Wunder der Verführer nicht andere Worte im Griechischen. Da steht genauso Semaion, Terata, Semaion, Terata von Teras. Sie werden große Zeichen und Wunder tun.“ Da stehen in Griechisch genau die gleichen Worte, in Matthäus 24,24: „Sie werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, die Auserwählten zu verführen, wie es geschah durch die Apostel.“ Da stehen genau die gleichen Worte.
Und da sagte eben Awenin: „Also wird das, was zu Beginn der Gemeinde Jesu da war, vor der Wiederkunft Jesu wiederkommen.“
Hier geht es in 2. Thessalonicher um die Wiederkunft Jesu. Er sagt: „Was das Kommen unseres Herrn angeht, Kapitel 2, und unsere Vereinigung mit ihm, lasst euch nicht wanken in eurem Sinne. Vers 3: Lasst euch von niemandem verführen.“ Seht ihr die Parallele zur Wiederkunft unseres Herrn? Verführung! Er gebraucht hier sogar im Griechischen ein stärkeres Wort.
Denn der Tag des Herrn kommt nicht, es sei denn, dass zuvor die große Erweckung komme, der Abfall. Es wird offenbart der Mensch der Sünde, wörtlich der Sohn des Verderbens. Er ist der Widersacher und überhebt sich über alles, was Gott oder Gottesdienst heißt.
Jetzt Vers 9: „Denn der Frevel wird auftreten in der Macht Satans mit allerlei lügenhaften Kräften, Zeichen und Wundern.“
Da stehen genau die gleichen Worte wie in Hebräer 2,4, womit Gott sein Wort zu Beginn bestätigt hat: genau diese gleichen Begriffe. Er wird auftreten mit „lügenhaften Zeichen, Wundern und Taten“.
Da sagte dieser brillante Mann: „Also wird das, was zu Beginn der Gemeinde da war, vor der Wiederkunft Jesu wiederkommen.“ Dann sagt er wörtlich: „Hätte ich nie von einer Pfingst- oder charismatischen Bewegung gehört, müsste ich aufgrund der biblischen Prophetie annehmen, ja genau so etwas muss wiederkommen. Aber diesmal ist die treibende Kraft nicht der Heilige Geist, sondern, wie es hier heißt, eine Macht der Verführung.“
Das würde erklären, warum sie sich gewöhnlich auf Apostelgeschichte berufen, wo Gott ja tatsächlich zu Beginn mit Zeichen und Wundern bestätigt hat. Und das würde erklären, warum diese Strömungen vor der Wiederkunft Jesu wachsen müssen.
Nochmal: Vor drei Jahrzehnten hätte kaum jemand gewusst, was „charismatisch“ heißt. Ich habe es ja gestern durchblicken lassen: Man kann hinkommen, wo man will, es bricht überall ein, so dass man allmählich fragen muss, wer dann noch übrig bleibt.
Je länger, desto mehr muss diese traurige Feststellung Jesu zur Kenntnis genommen werden: „Wenn es Menschen umkommen wird, meinst du, er werde den Glauben finden auf Erden?“
Haben wir diese Zusammenhänge verstanden? Warum wir jetzt immer mehr von diesen Dingen überrollt werden? Und selbst wenn es derzeit nicht aktuell ist, kann das in ein paar Monaten völlig anders sein. Es bricht überall ein, gerade auch über diese ganze Musikszene und was jetzt alles organisiert wird.
Warnung vor Verführung und falschen Geistern
So, jetzt wollte ich eigentlich damit Schluss machen. Es wird wieder später, aber wir haben ja eigentlich deswegen um zwei Uhr angesetzt. Zwei Dinge noch kurz:
Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Ihr kennt doch das Sprichwort. In meinem Büchlein habe ich das auch sanft verfügende Gemeinde erklärt, mit dem reichen Mann und Lazarus, wie der reiche Mann missionieren möchte.
Nachdem es für ihn zu spät ist, sagt er doch: „So bitte ich dich, Vater Abraham, schicke den Lazarus in meines Vaters Haus, dass er sie warne, denn ich habe noch fünf Brüder, damit sie nicht kommen an diesen Ort der Qual.“
Wir lesen in Lukas 16, Vers 23 wörtlich, dass er im Hades war, im Totenreich, nicht in der Hölle, wie Luther sagt. Und laut Offenbarung 6, Vers 8 heißt der vierte Reiter „Tod“, und der Hades folgte ihm nach.
Wir leben in dieser Zeit, in der wir immer mehr einen okkulten Dammbruch sehen. Und jetzt möchte der reiche Mann missionieren. Wir haben es zitiert: „Schick ihn doch in meines Vaters Haus.“
Jetzt kommt die Antwort Gottes durch Abraham: „Sie haben Mose und die Propheten, lass sie dieselben hören.“ Und jetzt kommt das Nein aus dem Totenreich: „Nein, Vater Abraham, wenn jemand von den Toten auferstehen ginge, würden sie Buße tun.“
Ich werde nicht vergessen, wie dieser brillante Theologe Wittkomm sagte, diese Antwort beweist, warum der reiche Mann genau an der Stelle saß, wo er war. Er verachtete Gottes Wort. Er sagt mit anderen Worten: „Vater Abraham, die Bibel ist gut, sie ist wunderbar, aber sie genügt nicht. Wir brauchen Zeichen und Wunder. Dann kommt die große Erweckung, dann kommt der große Durchbruch, dann werden sie Buße tun, wenn sie sehen, wie die Lahmen gehen, die Blinden sehen und die Toten auferstehen.“
Gruß aus dem Totenreich. Und in dem Maß, wie das Totenreich um sich greift, kommen immer mehr diese Vorschläge: „Euch fehlt Vollmacht, wir brauchen Zeichen und Wunder.“
Die Antwort Gottes durch Abraham lautet: „Hören Sie Mose und die Propheten nicht, werden Sie auch nicht glauben, wenn jemand von den Toten aufersteht.“ Der reiche Mann möchte mit dem Auge missionieren. „Wenn Sie das sehen“, und das ist genau der Aufprall heute, „dann kommt der Durchbruch.“ Und da haben wir auch Bekehrungen. Nur die Frage ist, ob Jesus ihnen anvertraut wurde.
Das hätte ich eigentlich noch sagen sollen bei 2. Thessalonicher 2: Was steht denn dann danach? „Er wird auftreten mit lügenhaften Zeichen, Kräften und Wundern und mit allerlei Verführung.“ Das ist das Lutherdeutsch. Das heißt „jeglicher Form der Verführung“. Die Zeichen und Wunder am Ende der Tage stehen in Verbindung mit Verführung.
Und jetzt kommt dieser tragische Satz: „Darum sendet ihnen Gott kräftige Irrtümer, dass sie glauben der Lüge.“ Eine Energeienpflanze ist eine Energie, eine wirksame, spürbare Kraft der Verführung.
Und da berichten die Leute von so Hitze und Wärme, wie ein Strom sich durchpulsiert hat, und da legen sie ihnen die Hände auf. Eine Kraft rauscht in sie hinein. Solche Zeugnisse hört man auch beim Alphakurs, der ja aus dem Toronto-Segen durch Nicky Gumbel kommt. Nicht bei allen, aber bei diesem Heiligen-Geist-Wochenende laufen manchmal ähnliche Phänomene ab: Leute sehen Lichter, werden zu Boden geworfen.
Dann erklären sie das immer mit Joel, dass Gott seinen Geist ausgegossen habe in den letzten Tagen über alles Fleisch. Aber es ist nicht Apostelgeschichte 2,17, sondern 2. Thessalonicher 2,11: „Gott schiebt ihnen kräftige Irrtümer.“ Die Bibel lehrt am Ende der Tage nicht die Geistausgießung, sondern die Geisterausgießung.
Und das sehen wir genau vor unseren Augen. Wir sind Augenzeugen einer unwahrscheinlichen okkulten Invasion. Der Heilige Geist wird nicht ausgegossen, denn Titus 3, Vers 6 ist erreicht. Nein, Vers 6: Titus 3, Vers 6 ist ausgegossen worden. Da steht wieder dieses griechische Aorist, das heißt, das ist geschehen, das wird nicht mehr wiederholt.
Das Allerletzte, sagte ein anderer brillanter Theologe, damit wir sehen, wie gewisse Dinge zeitlich begrenzt sind: Als diese Sache war mit diesen Leglen, mit diesem Todd Bentley, da haben sie aus irgendeinem Text des Alten Testaments gewisse Phänomene herausgenommen und gesagt: „Schaut, das ist ja hier auch in der Bibel geschildert, also ist es biblisch.“
Und da sagte er: „Damit müssen wir wirklich abschließen, und dann stellt ihr eure Fragen.“ Dann sagte ein Theologe: „Ich kann mir vorstellen, wie der falsche Prophet mit aufgeschlagener Bibel dasteht.“ Der falsche Prophet von Offenbarung 13, wo es heißt: „Und er tut große Zeichen und lässt Feuer vom Himmel auf die Erde fallen und verführt die auf Erden durch die Zeichen.“
Da haben wir es wieder: Offenbarung betont mehrfach, dass er durch die Zeichen verführt. Wenn die Bibel etwas wiederholt, will sie es uns besonders ins Gedächtnis rufen. So, wenn ich jemandem sage: „Bitte vergiss das nicht!“ und bevor er hinausgeht, sage ich es nochmal: „Bitte vergiss das nicht!“ – ich wiederhole es mehrmals.
Der falsche Prophet tut große Zeichen, lässt Feuer vom Himmel fallen. Dann sagte dieser Theologe: „Ich kann mir vorstellen, wie der falsche Prophet eine aufgeschlagene Bibel hat und aufgeschlagen Erste Könige 18, wo Elia sagt: ‚Der Gott, der mit Feuer antwortet, ist der wahre Gott.‘“
Das war das Kennzeichen des wahren Gottes im Alten Testament. Und dann schreibt man darüber: „Gott ist derselbe.“ Und dann fällt Feuer vom Himmel. Und dann rufen sie, dass er sozusagen der wahre Gott sei.
In Wirklichkeit ist es der Gipfel des Betrugs. Dort kommt man hin, wenn man die Bibel nicht heilsgeschichtlich kennt und einfach gewisse Phänomene herausgreift.
Schlussgebet und Einladung zu Fragen
Ich bete jetzt zum Abschluss, und danach könnt Ihr Eure Fragen stellen.
Herr Jesus, es gibt so viel zu diesem Thema zu sagen. Wir dürfen jedoch nicht herablassend auf diejenigen blicken, die darin hineingeraten sind. Gib uns, dass wir wirklich erkennen, wachsam werden und Dein Wort richtig teilen und heilsgeschichtlich einordnen können.
Du weißt, wie die Verführer die Bibel aufschlagen, bestimmte Stellen aus dem Zusammenhang reißen und so erklären, als wären diese Verheißungen für alle Zeiten gültig. Ach, Herr, schenke uns geübte Sinne, damit wir Gutes von Bösem unterscheiden und Richtiges von Falschem erkennen und beurteilen können. Amen.
Entschuldigt, dass ich das noch einmal anspreche, aber jetzt könnt Ihr Eure brennenden Fragen stellen. Das ist mir wichtig, weil man versteht, warum sich dieses Thema immer mehr ausbreitet. Man fühlt sich manchmal wie der letzte Mohikaner und fragt sich: Bin ich denn der Einzige, der so denkt? Dabei gibt es Zusammenhänge, die erklären, was sich da abspielt.
Also, Eure Fragen.
Diskussion über Geisteskindschaft und falsche Geister
In den beiden zurückliegenden Vorträgen hast du zweimal angesprochen, dass Gotteskindschaft und Vatergeist zusammengehen können, also in einem Menschen vereint sind. Ich habe meine Frau damit konfrontiert, und sie war nicht einverstanden. Sie argumentierte, dass ja gesagt wird: Wenn jemand Gotteskind wird, bekommt er zum gleichen Zeitpunkt Gottes Geist. Wie kann dann in dem Gotteskind ein falscher Geist sein?
Du hast gesagt, wenn jemand Gottes Kind wird, gerät er in den charismatischen Kreis, bekommt einen falschen Geist, kommt dann wieder heraus und verliert diesen falschen Geist. Wie lässt sich das mit der Schrift begründen?
Die Bibel sagt, die Wahrheit macht frei, nicht der Exorzismus. Wenn jemand in gewissen Dingen verstrickt ist und darüber Buße tut, schenkt Gott Gnade und Befreiung. Ich weiß, das ist für viele schwere Kost. Ich habe Helling zitiert, der sagte, wenn man nicht begreift, dass man, obwohl man Kind Gottes ist, gleichzeitig unter der Leitung eines fremden Geistes stehen kann, versteht man die ganze Pfingstbewegung nicht.
Ich frage dann mal brutal: Kann ich als Kind Gottes Hurerei treiben? Ja, das war in Korinth schlimmer als bei den Heiden. Deswegen sagt Paulus: Fliehe die Unzucht! Deshalb hat Gott sie zum Teil sterben lassen. Das heißt, ich komme mich unsichtbar an, und das passiert, glaube ich, mit Smoddenki oder an die eigenen Kinder rein. Ich habe ja erwähnt, dass sexueller Missbrauch in Formalkreisen größer ist als im ländlichen Bereich. Wobei da nicht jeder wirklich Kind Gottes ist, ja, aber es passiert, dass man in Ehebruch fallen kann. Und da gibt es viele Beispiele, etwa von David im Alten Testament oder Gordon MacDonald, der oft Vorträge bei Willow Creek hält und zugegeben hat, wie er in den Ehebruch fiel.
Wenn du dich im Sichtbaren, und die Frau jetzt, sagen wir, ungläubig ist – nach biblischem Maßstab Finsternis – und der Mann gläubig, also Licht, oder auch umgekehrt, gibt es ja auch Vermischungen im Sichtbaren. Wie viel mehr dann im Geistlichen! Genau das war in Korinth, und deswegen sagt Paulus: Flieht! Denn wenn ihr mit der Hure ins Bett geht, wenn ihr die Hure anhängt, werdet ihr ein Fleisch mit ihr, und da bekommt ihr unreine Geister.
Deswegen sagt er: Bei dem Herrn anhangen ist ein Geist mit ihm. Wenn ich mich an Jesus klemme, wenn mich Jesus ausliefert, bekomme ich den Heiligen Geist. Wenn ich mich mit der Hure eins mache, bekomme ich unreinen Geist. Paulus sagt dadurch verderbt ihr euren Tempel, dadurch wird euer Leib der Tempel des Heiligen Geistes. Es ist eine Behausung der Finsternis, und die Antwort Gottes war Gericht, sodass er sie sterben ließ.
Diese höchste Form der Vermischung ist in 1. Korinther 5,5 beschrieben, wo Paulus sagt: Wir übergeben den Menschen – wir haben es ja am ersten Abend erwähnt – dem Teufel zum Verderben des Fleisches, der alten Natur, damit der Geist am Tag des Herrn gerettet werde, der seine neue Natur hat. Denn wir sind Zwitterwesen: Wir haben die neue Natur und die alte. Die alte klebt an uns bis zum Tod, und sie wird erst losgelassen, wenn du stirbst. Oder wenn jetzt die Entrückung wäre, dann wird das Sterbliche überkleidet von dem Leben und verwandelt.
Wenn es das im Sichtbaren gibt, dann natürlich genauso im Geistlichen. Leute öffnen sich wirklich okkulten Quellen, damals Götzendienst. Wir wissen von Gläubigen, die in okkulte Spiele geraten und nicht mehr herauskommen – und so weiter, und so weiter. Bis dahin, dass heute Fromme Drogen nehmen. Uns erzählte Hans-Jürgen Eichblatt, der die Gefährdetenhilfe leitet. Er war bei der Blankenburger Tagung in einem Seminar zum Thema Gefängnisarbeit. Dort fragten ihn Teenager aus gläubigen Elternhäusern: „Mein Freund ist gläubig und nimmt Hasch, darf er das?“ Ich fiel fast vom Stuhl.
Wir haben die alte und die neue Natur. Wir sind versetzt in himmlische Örter (Epheser 2,6), und wir sind hier verwurzelt. Gebe ich jetzt der alten Natur Raum, das nennt die Bibel fleischlich, dann kann es wirklich kommen, dass die Finsterniskraft über mich herrscht. Gebe ich der neuen Natur Raum, indem ich Gott und seinen Maßstäben gehorche – durch Bibel, Gebet und so weiter – und falls ich gestrauchelt bin, Buße tue, dann ist das anders.
Wie ist es dann mit der Heilssicherheit oder Heilsgewissheit, wenn man mit den Beinen so konfrontiert wird? Ich glaube nicht an die Unverlierbarkeit des Heils. Meiner Ansicht nach lehrt die Bibel das nicht dogmatisch, sondern sehnsüchtig. Ich habe beides: Ich kann es nicht auflösen, so wie Vorherbestimmung und freier Wille.
Die Bibel sagt dem Schwachen: Lass dir meiner Gnade genügen! Und sie sagt dem Starken: Wer da meint zu stehen, sehe zu, dass er nicht falle! Ich habe Bibelstellen, bei denen ich den Eindruck habe, ein Kind Gottes kann nicht verloren gehen. Dann habe ich andere Bibelstellen, die den genauen Gegenteindruck vermitteln. Ich löse das nicht auf, ich lasse beides stehen.
Weil ich eine naturwissenschaftliche Ausbildung habe, weiß ich, dass es Komplementarität gibt. Das heißt, etwas kann sich widersprechen und gleichzeitig ergänzen. Die sichtbare und unsichtbare Welt sind komplementär. Ein typisch komplementärer Satz ist Philipper 2,12: „Trachtet, dass ihr selig werdet mit Furcht und Zittern; denn Gott ist es, der in euch wirkt, beides: das Wollen und das Vollbringen zu seinem Wohlgefallen.“
Rainer, hattest du eine Frage? Gotteskindschaft, Gotteskind, und ein anderer Geist kann mit einfließen, ein Geist von unten. Ich selbst war zu der Zeit in so einer Bewegung, da war es schon eine Bewegung, Halskreis, und das Zentrum Schneebenhals, Salzeln. Mir sind die Hände aufgerichtet worden, und dort wurde in Zungen gesprochen. Von diesen Tagen an ging es mit meinem Glaubensleben und meinem Familienleben bergab.
Ich habe Dinge erlebt, die wünsche ich eigentlich niemandem. Das waren negative Einbrüche, bis hin zu Fluchgedanken. Es war ganz schlimm, Zornausbrüche waren da. Dann hat mir ein alter Bruder gesagt, Bruder Wangerleisling aus Hernerstein, komm, wir reden mal zusammen darüber. Wir haben geredet, ich habe Buße getan, ich bin durch das Gebet frei geworden. Ich kann nur vor solchen Strömungen warnen.
Du kommst rein als Gotteskind, du bleibst Gotteskind, aber du bist in dem Moment unter einem falschen Geist. Und jetzt nicht besessen – ich lehne das Wort ab. Wir denken, wenn man einen anderen Geist hat, dann ist das Besessenheit. Wir denken an apostolische Phänomene, die auftreten, und denken sehr schnell an Besessenheit. Das lehne ich ab.
Das griechische Wort für Besessenheit, das die Bibel benutzt, wird nicht für Gläubige gebraucht: demonizomenos oder kathadinastoio. Paulus sagt, du empfängst einen anderen Geist, und zwar gerne – und noch einmal das gleiche Wort lampano, das er auch für den Heiligen Geist verwendet. Paulus spricht von der koinonia, der Gemeinschaft der Dämonen. Ich möchte nicht, dass ihr in der Gemeinschaft der Dämonen seid.
Du und ich können sündige Wege gehen. Wir kennen gläubige Männer und Frauen, die ihre Familie sitzen lassen. Der Herr sagt in den Sendschreiben an Thyatira: „Ich habe es widerlich, dass du das Weib Jezebel duldest. Sie lehrt und verführt meine Knechte.“ Jesus sagt, sie verführt meine Knechte – die Knechte Jesu sind die Gläubigen – Götzenopfer zu essen und Unzucht zu treiben. Also geistliche Vermischung, sichtbare Vermischung.
Das war die Strategie Bileams. Das war eigentlich das, was mit der Kulturrevolution, Willy Brandt und so weiter damals begann: Pornografiefreigabe und so weiter. Damit hat man uns den Todesstoß versetzt. Wenn ich ein Programm von der Hölle hätte, eine Generation kaputt zu machen, dann hätte ich es genau so gemacht. Alles andere kommt dann von selbst.
Wenn ich jemanden dann in Zirkus eingeben würde, der nicht am nächsten Tag tot ist, tut das seine Wirkung nach einiger Zeit. Jetzt sind wir mehr oder weniger am Ende angekommen. Deswegen haben wir immer mehr diese korinthischen Zustände: Hurerei, Götzendienst und so weiter, also Vermischung im Sichtbaren, Vermischung im Geistlichen, Ehebrecher. Wir haben Leute, die brechen Familien auseinander, gehen in die nächste Gemeinde und teilen dort das Abendmahl aus.
Nochmals, weil ich dachte: Ja, ich bin ja Kind Gottes, aber nichts passiert, habe ich mir die Hände auflegen lassen. Dann hatte ich genau diese Phänomene des Schwebens, des Inneren, dieser Levitation, wie man sie im Hinduismus kennt. Petrus schreibt ja nicht an die Ungläubigen, sondern an die Gläubigen: Seid nüchtern und wachsam! (1. Petrus 5,8) Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann.
Ihr könnt das auf dieser DVD sehen: Das sind nicht alles Ungläubige, da sind auch Gläubige dabei. Aber statt nüchtern zu sein, sind sie unvernünftig. Statt wachsam zu sein, machen sie sich passiv, öffnen sich, und man kann richtig sehen, wie sie in eine fremde Macht geraten und Bewegungen machen.
Ja, also zur Frage: Das Beispiel mit dem Virus-Einimpfen möchte ich noch einmal aufgreifen. Wir hatten ja heute Nachmittag den finsteren charismatischen Kreis im Fokus. Wenn ich das umkehre, können die genauso in ... Wir müssen also einen scharfen Vortrag halten über die Kirche, über die landeskirchliche Gemeinschaft, wobei wir dort auch Wiedergeburtslehren haben.
Damit möchte ich nur sagen: Wir dürfen nicht denken, dass wir es überall haben und das ultimative Wissen besitzen. Diesen Vortrag heute mit diesem Inhalt könnte ich genauso gut in der Pfingstgemeinde hören, von einem Freund, der dort eine tolle Arbeit unter Drogenabhängigen macht und das genauso sieht.
Es ist mir ein großes Bedürfnis, darauf hinzuweisen, dass wir hier eine Lehrfrage haben. Es ist wichtig, wie Sie abschließend gesagt haben, dass wir die Schriftheilsgeschichte nicht kennen, aber nicht die Leute abkanzeln. Wir sind herausgefordert, in der Schrift nachzusehen. Wenn wir über die Charismatiker und die Pfingstler reden, ist es wirklich wichtig, nicht über die Fehlerhaften zu reden, sondern über die Lehre.
Denn in unseren Kreisen gibt es genau solche, ich möchte sie einmal Viren nennen, die Anlass geben, auch auf uns mit dem Finger zu zeigen. Vielen Dank dafür.
Warnung vor Pharisäismus und Psychologisierung
Stimmt, das ist die große Gefahr des Pharisäismus. Wir haben es durchschaut und denken, wir seien besser als die anderen. Aber auch die anderen denken, sie hätten mehr als wir. Allein die Frage der Schrift als Autorität aufzugeben, bringt, wie Elias Schrenk sagte, wenn wir alle glauben, Bibelkritik sei ein Majestätsverbrechen, einen falschen Geist herein. Ich habe es ja zitiert: Da brechen Viren ein.
Wir sehen das auch systematisch bei der Frauenfrage, wie man sich immer mehr dem Zeitgeist anpasst. Kathi, jetzt weißt du, dass neben diesem Buch eine fast noch größere Gefahr bei uns die Psychologisierung der Seelsorge ist. Das zeigt sich durch Visualisierungstechniken in landeskirchlichen Gemeinschaften. Man soll die Augen schließen und sich vorstellen, wie Jesus da ist. Man ist am See in Nazareth und hört das Plätschern der Wellen. Das sind uralte schamanische Techniken. Also die Viren sind nicht nur da eingedrungen, sondern ich dringe da auch nicht nur ein.
Allerdings muss man sagen: Fast die schnellste Methode, wie jemand unter einen anderen Geist kommt, ist das Handauflegen. Es wurde einmal Dr. Blatter, der diese Klinik in Langenthal in der Schweiz gegründet hat, in meiner Gegenwart gefragt. Er war Chirurg und hatte viel Sehnsucht gemacht. Man fragte ihn: „Herr Doktor, was halten Sie von der Pfingst- und charismatischen Bewegung?“ Er gab eine merkwürdige Antwort. Er zeigte auf einen Aktenordner und sagte: „Ich habe die Unterlagen gesammelt. Ich kann Ihnen belegen, wie es den Patienten nach jeder Handauflegung schlechter geht.“
Vielen Dank, Rainer, ich wusste dieses Zeugnis gar nicht. Er ist nicht grundsätzlich gegen Handauflegung, denn Handauflegung ist ja auch biblisch. Aber nur im richtigen Rahmen. Das beste Bild für Handauflegung ist im sichtbaren Mann und Frau, die eins werden. Das hat Gott einmal geschaffen. Aber man muss Ordnungen einhalten, und das tut heute kaum noch jemand.
So gibt es zum Beispiel, entschuldigt die Schwestern, keinen Fall, in dem Frauen Hände aufgelegt haben in der Bibel, obwohl das oft als Argument für Exzellenz benutzt wird. Es wird nie berichtet. Durch dieses schnelle Handauflegen geschieht viel Unheil. Deshalb bin ich da besonders allergisch. Manche halten das nicht für möglich.
Nochmals ganz herzlichen Dank. Wir haben heute Generalangriffe, nicht nur diese vor uns: die Bibelfrage, die ökumenische Frage, die Autorität der Schrift. Wie weit haben wir immer mehr diese sinnlichen Gottesdienste? Wie Huntermann sagte: Diese Generation kann einen nüchternen Glaubenswandel nicht mehr ertragen. Sie braucht eine sinnliche Religiosität. Das haben auch Charismatiker sehr selbstkritisch angemahnt. Aber nicht nur sie müssen das sagen.
Wir verhalten uns wie Aaron. Wir richten uns nicht nach dem Ratschluss Gottes, sondern nach dem, was das Volk will. Das Volk möchte einen sinnlichen Gottesdienst – sprich Götzendienst – und genau das machen wir heute. Wir geben ihnen, was sie wollen. Wir sind wie Laodizea, wir richten uns nach dem Volkswillen und nicht nach dem Willen Gottes.
Kathi, weist du auf dieses Buch hin? Meine Frau hat mir mehrmals Druck gemacht. Ich pflegte sozusagen zu sagen: Solange Martin und Elke Kampers noch unsere Mieter waren, müsst ihr dieses Buch kaufen. Das haben sie geschrieben, denn dadurch wird die Miete gesichert. Jetzt sind sie nicht mehr unsere Mieter, deshalb müssen wir andere Argumente bringen.
Nein, es ist sehr hilfreich, so ein Buch zu lesen, einfach um Informationen zu bekommen, die wir vielleicht von zuhause nicht haben. Was ist Esoterik? Sehr viel über Esoterik und sehr viel über Buddhismus kommt in unsere christliche Gemeinde und unser Denken durch Einflüsse hinein. Ich brauche nur eine Kur oder ein Krankenhaus zu besuchen, und schon werde ich mit allen möglichen Dingen konfrontiert, von denen ich keine Ahnung habe, dass sie aus der Esoterik beziehungsweise dem Buddhismus oder Hinduismus stammen.
Das öffnet sehr die Augen. Ich kann das nur empfehlen. Sie stellen das vor und stellen die Bibel daneben. Es ist eine sehr, sehr hilfreiche Aufklärung und sie illustrieren das Ganze aus ihrem eigenen Leben mit Beispielen. Es ist also nicht nur langweilig zu lesen, sondern liest sich auch ganz gut.
Und diese Übungen, wie autogenes Training oder „Schließe die Augen und sei ganz ruhig, stell dir vor, Jesus steht neben dir“ – diese ganze Gedankenwelt oder Vorstellung, die Wirklichkeit durch gedankliche Kraft zu manipulieren, ist das Wesen der Magie.
Das Gegenteil ist die Gebetsschule Gottes, die Psalmen. Zwei Drittel der Psalmen sind Hilferufe. Gott hat sich da etwas gedacht. Es ist nicht die Nachfolge auf einer Rolltreppe in den Himmel. Psalm 55 und Psalm 88 sind ganz düstere Psalmen, in denen Leute eigentlich vor dem Selbstmord stehen. In diesen Psalmen sagen sie nicht: „Ja, ich bin jetzt ruhig, ich bin gesund, mir geht es gut, ich bin erfolgreich.“ Stattdessen schreien sie Gott ihre Not entgegen: „Herr, ich bin hilflos, in mir ist das Chaos, ich versinke! Ich bin so voller Unruhe, dass ich nicht reden kann“ (Psalm 143). Der Feind schlägt mein Leben zu Boden, er schreit um Hilfe und rechnet mit dem Eingreifen von außen.
Versteht ihr den Unterschied? Wenn ich sage: „So, ich bin jetzt ruhig, ich schließe die Augen“, ist das das Wesen der Magie. Du wirst dein eigener Gott. Du versuchst mit gedanklicher Kraft die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen. Im biblischen Menschen- und Weltbild greift Gott von außen ein. Dann ist plötzlich Ruhe da, weil Gott da ist. So wie Petrus auf dem Wasser. Er konnte sich nicht an den Haaren selbst herausziehen – das fällt mir auch immer schwerer. Er rief: „Herr, hilf mir!“ Und dann ergriff Jesus ihn.
Versteht ihr? Das ist das biblische Menschsein. Gott greift von außen ein. Und wo Leute so zu Gott kommen, ähnlich wie zur Zeit Jesu: „Herr, ich bin aussätzig, ich bin blind, ich bin hilflos, ich bin verkrüppelt.“ Es gibt nur eine Voraussetzung, Gott kennenzulernen: Du musst wahrhaftig sein und natürlich zu dem wahren Gott kommen.
Ich habe in Birma gesehen, wie sich ein junges Mädchen vor so einer Buddha-Statue mit großer Inbrunst hingeworfen hat. Das hat mir so in der Seele wehgetan. Ja, sie hat von ganzem Herzen zu ihrem Götzen gebetet. Würden manchmal nur die Gläubigen so zu Gott beten!
Du musst wahrhaftig sein und Gott deine Not klagen. Dann rührt er dich an. Diese Methoden kommen jetzt immer mehr. Und jetzt haben wir auch in unseren Gemeinschaftskreisen Anbetungstänze und Gebetsmalen. Das kam alles vor drei Jahrzehnten über extreme Charismatiker.
Aschow hat zugegeben: Als wir mit Lobreis und Segnungsgottesdiensten in den Siebzigerjahren anfingen, waren wir Exoten. Jetzt sind wir die Exoten. In Amerika spricht man vom Worship-War, sagt uns ein Amerikaner, durch alle Denominationen, dieses neue Lobpreis usw. Lobpreis sollte verbinden, aber man spricht von einem Lobpreiskrieg, der Kreise und Gemeinden auseinandergerissen hat.
Also das ist nun wirklich wahr. Da gibt es viel, viel mehr als nur diese eine Sache, ja?
Ja.
Zeugnis eines ehemaligen Kommunisten über Heilung und Glauben
Liebe Geschwister, ich muss nur nach vorne kommen, damit ihr mich auch versteht. Geschwister, dass ich ein alter Mann bin, das seht ihr, das muss ich euch nicht sagen. Aber ich war bis vor 14 Jahren noch Kommunist. Ich halte viel auf Gottes Geist, das ist für mich der Heilige Geist.
Zu einer Zeltevangelisation in Jansbach, die im Sommer vor 14 Jahren dort stattfand, habe ich eine Woche lang Gottes Wort gehört. Gottes Wort hat in mir im Herzen so gewirkt, dass ich immer wieder den Hinweis durch den Heiligen Geist hatte: Geh nach vorne, übergib dein Leben Jesus.
Aber da saßen so viele Bekannte in diesem Zelt. Ich war Händler, stark bekannt in Dalheim und Umgebung, und ich war auch Kommunist. Als Kommunist war ich kein versteckter Kommunist, ich war offen und ehrlich. Meine Tochter sagt heute, wenn wir früher zu irgendeiner Kundgebung gingen und die Internationale gesungen wurde, dann habe ich dich ausgelacht. Und jetzt hörst du mich wieder auslachen, wenn ich neben dir im Gottesdienst sitze.
Nun gut, das war mir innerlich so. Am letzten Tag bin ich dann vorgegangen, durch die Stimme des Heiligen Geistes: Geh nach vorne. Wer da rechts und links sitzt, ist nicht für dich von Bedeutung. Für dich ist es wichtig, dass du dein Leben Jesus übergibst. Und das habe ich gemacht. An diesem Tag bin ich ein sehr glücklicher Mensch geworden.
Ich habe in all den Jahren Dinge erlebt, wo ich sagen kann, da hat der Geist gewirkt. Nur mal ein Beispiel: Ich war bei meinem Arzt Hoverloven, und er stellte plötzlich fest, ich hätte Krebs. Er schlug mir verschiedene Behandlungen vor. Ich sagte, ich brauche gar nichts. Warum? Weil ich schon viele Heilungswunder erlebt habe und deshalb auf den Herrn vertraue, dass er auch hier helfen wird.
Es gab eine Diskussion hin und her, und am Ende habe ich, weil er mir nicht nachließ, den Tabletten zugestimmt. Ich nahm die Tabletten, ging zu einem Ortstermin, den er vereinbart hatte. Später sagte mein Arzt, ich hätte eine starke Erkältung gehabt, mit verstärktem Schweißausbruch. Da dachte ich, am Anfang ist es vielleicht nicht gut und wollte meinen Arzt noch einmal anrufen. Er war aber nicht da und hatte eine Vertretung benannt.
Am Montag wollte ich den Vertreter anrufen, griff zum Hörer, da sagte mir eine innere Stimme: Du brauchst keine Tabletten. Ich habe die Tabletten abgesetzt, bin zum nächsten Termin gegangen, legte meinem Arzt die Tabletten auf den Tisch und sagte: Ich brauche das nicht. Es wurde sehr ausfällig, aber ich habe es verkraftet. Ich sagte ihm, wir machen jetzt regelmäßig eine Blutkontrolle, und ging.
Zwei Tage später bekam ich einen Brief von meinem Arzt, der sich für sein Verhalten mir gegenüber entschuldigte. Ich hatte ihm auch gesagt: Ich weiß, Herr Doktor, Sie sind Christ, und wenn Sie Christ sind, haben Sie sicher eine Bibel zu Hause. Dann lesen Sie mal die Stelle, wo Jesus die Frau heilte, die zwölf Jahre lang mit ihrem Blut zu kämpfen hatte. Wenn er das bei einer Frau kann, dann kann er es auch beim Mann.
Beim nächsten Termin machte er Ultraschall und sprach zu mir, ich werde schon recht haben. Mehr kann ich nicht sagen: Ich bin geheilt worden.
Zur Evangelisation bin ich wochenlang gelaufen. Der Bruder hat für mich gebetet, ich bin so rausgegangen, wie ich hier stehe. Inzwischen sind über zehn Jahre vergangen. Nun sage ich euch: Warum soll ich nicht an die Stimme des Herrn glauben? Mich könnte auch keiner davon abbringen.
Ich könnte noch viel erzählen, aber die Zeit lässt es nicht zu. Gott nicht zulassen, dass er heilt, ist kein Thema. Wir haben ja im Jakobusbrief auch den Hinweis, wenn jemand krank ist, soll er die Ältesten rufen – also die Ältesten der Gemeinde. Da könnten wir Gott viel mehr vertrauen.
Martyn Lloyd-Jones wurde einmal wegen der Heilungswunder von Catherine Kuhlmann gefragt. Er war ein berühmter Exeget des 20. Jahrhunderts. Er predigte fortlaufend sechs Jahre lang über den Epheserbrief und 14 Jahre lang über den Römerbrief. Er war auch Mediziner. Vorsichtig, als typischer englischer Gentleman, sagte er: Ich finde nirgends in der Bibel die Aufforderung, einen Heilungsgottesdienst abzuhalten. Wenn Gott geheilt hat, dann war das spontan und ungeplant, so wie Petrus zu dem Lahmen sagt: „Gold und Silber habe ich nicht, aber was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu steh auf!“ Aber wir lesen nicht, dass Petrus vorher sagte: „Kommt, wir gehen zur schönen Pforte, dort machen wir einen Heilungsdienst.“
Gott ist nicht verfügbar auf Abruf. Wenn wir glauben, dass wir, wenn wir richtig glauben, auch immer gesund sein müssten, dann ist das falsch. Denn wir müssen ja sterben, der Leib hat Schwächen und Gebrechen, bei dem einen stärker, bei dem anderen weniger.
Wenn wir aber lernen, dass wir, wenn wir richtig glauben, auch gesund sein müssen, dann ist das die Theologie der Freunde Hiobs. Lieber Hiob, du Sünder, bei dir stimmt etwas nicht. Du bist Sünder, denn wenn du im Willen Gottes bist, bist du erfolgreich, gesund und wohlhabend. Sie wussten nicht, dass Hiob genau in dem Schlamassel saß, in dem er war, weil er im Willen Gottes war.
Gott hat manchmal Leute gesund gemacht, und ich freue mich über solche Zeugnisse. Und Gott hat manchmal große Werkzeuge in Schwachheit weitergelassen. Bestes Beispiel: Paulus. Als Gott ihn berief, zeigte er Ananias, was er um seines Namens willen mitleiden müsse.
Als sich Paulus mit den falschen Aposteln auseinandersetzt, im 2. Korintherbrief, die sich immer mit ihrer Vollmacht, Fülle und Kraft rühmen, hält er ihnen seine Schwachheit entgegen: „Ich rühme mich meiner Schwachheit.“ Die Korinther hatten ihm das Schlimmste angetan, was sie konnten – sie erkannten seine Apostolizität nicht an.
Paulus sagt: „Ich habe auch die Zeichen des Apostels, ich war sogar im Paradies, aber ich rede nicht darüber. Jetzt bin ich zum Torin geworden.“ Deshalb rühmt er seine Schwachheit. Er belegt seine Apostelschaft in 2. Korinther 11,22-33 mit der Fülle seiner Leiden. Warum ist er Apostel? Weil er mehr gelitten hat als alle anderen: einmal gesteinigt, dreimal geschlagen, in Gefahr in Flüssen, Gebirgen, von falschen Brüdern, in Städten verfolgt, geteert und gefedert.
Das hört man heute nicht mehr. Stattdessen hört man nur von „Schweißtüchern des Paulus“ oder dass Paulus Hände aufgelegt habe, und so weiter. Das ist nicht die ganze Wahrheit. Gott schickt uns dann kräftige Irrtümer.
Wir dürfen nicht nur unser Deutschland sehen. Die größten und stärksten Gemeinden bis ins 7. Jahrhundert waren in Nordafrika und der Türkei. Dann kam das Schwert Mohammeds, und es blieb fast nichts übrig. Gott wandte sich völlig anderen Völkern zu.
Das Licht geht aus über dem christlichen Abendland, das immer antichristlicher wird. Der Grundnenner der EU-Verfassung ist die Ablehnung des wahren Gottes. Das ist also atheistisch.
Denkt an Apostelgeschichte 13: Paulus sagt, euch musste zuerst das Evangelium verkündigt werden. Nun, ihr aber stoßt es von euch ab und haltet das ewige Leben nicht für würdig. Deshalb gehen wir nun zu den Heiden.
Heute gehen bei uns die Lichter immer mehr aus. Wenn ihr vor zwanzig Jahren versucht hättet, in Moskau zu missionieren, wärt ihr nicht weit gekommen. Der Ort mit der größten Offenheit für das Evangelium war vor zehn Jahren die Universität Moskau.
Während bei uns die Christen immer mehr diskriminiert und rausgeschmissen werden, lese ich euch etwas von Luther vor. Ich bin zwar kein strenger Lutheraner, aber hier bin ich es:
Die Predigt des Evangeliums ist keine ewig währende, bleibende Lehre, sondern wie ein fahrender Platzregen, der dahinläuft. Was er trifft, das trifft er, was fehlt, das fehlt. Er kommt aber nicht wieder und bleibt auch nicht stehen. Die Sonne und Hitze kommen hernach und lecken ihn auf.
Die Erfahrung zeigt, dass an keinem Ort der Welt das Evangelium lauter und reiner bleibt über eines Mannes Gedenken hinaus. Solange die geblieben sind, die es aufgebracht haben, ist es gestanden und hat zugenommen. Wenn diese weg sind, ist das Licht auch dahin. Es folgen bald darauf Rottengeister und falsche Lehrer.
Liebe Brüder, kauft den Acker, solange der Markt vor der Tür ist, sammelt ein, solange es scheint und gutes Wetter ist. Braucht Gottes Gnade und Wort, solange es da ist.
Es war bei den Juden, aber hin ist hin, sie haben nun nichts. Paulus brachte es nach Griechenland, aber hin ist hin, sie haben nun die Türken. Rom und Italien haben es auch gehabt, hin ist hin, sie haben nun den Papst.
Ihr Deutschen dürft nicht denken, dass ihr es ewig haben werdet. Der Undank und die Verachtung werden es nicht lassen. Ein prophetisches Wort, gewaltig.
Gott wendet sich Leuten zu, die dankbar sind. Winrich Schäffbuchmann hat in Nigeria einen ganzen Stamm entdeckt, die Koma-Leute. Sie liefen nackt herum und haben sich bekehrt. Sie sagten: Wenn ihr solche Worte des Lebens habt, warum seid ihr nicht früher gekommen? Bei uns wird es verachtet, bespöttelt. Du bist gefährlich, wenn du die Bibel noch wörtlich nimmst, bis in unsere Kreise hinein. Und da gibt es andere, die sehnen sich danach.
Der Herr sagt: Es kommt die Nacht, wenn niemand mehr wirken kann. Gerade auch Amerika könnte solche Erweckungen haben. Wenn man sieht, was da jetzt für eine Regierung ist und wie sie den Mord an den Hilflosen forcieren. In Illinois wollte man ein Gesetz verabschieden, dass, wenn ein Kind eine Abtreibung überlebt, es nicht mehr getötet werden darf. Das wäre noch ein Rest des jüdisch-östlichen Erbes.
Denn oft töten sie mit Salzlösung, das ist ganz grauenhaft, und die Kinder überleben das manchmal. Eine bewegende Geschichte ist die von Djana. Gläubige haben dieses abgetriebene Mädchen adoptiert. Sie ist heute ein Zeugnis für Jesus und hat kaum Nachwirkungen.
Man war sich eigentlich einmütig, war damit einverstanden. Doch ein Mann hat dieses Gesetz verhindert, er heißt Barack Obama.
Das klassische Sterbesymptom ist die Schamlosigkeit. Das wissen wir aus Römer. Es gibt diesen Kult mit den Homosexuellen, dass sich jemand hinstellen kann und sagt: Ich bin schwul, und das ist gut so. Dann bekommt er von seinen Parteigenossen phrenetischen Applaus. Das sind die klassischen Sterbesymptome eines Volkes.
Ein Prediger sagte: Wenn Gott den Westen schont, müsste er sich bei Sodom und Gomorra entschuldigen. Hätte jemand gesagt: Ich bin Christ, und das ist gut so, wäre wahrscheinlich peinliche Stille ihm entgegengeweht. So weit sind wir heute.
Das müssen wir ganz klar sehen: Mit uns geht es zu Ende. Ich weiß nicht, wie lange es noch geht.
Kurz vor der 40-Jahr-Feier, am 7. Oktober 1989, 40 Jahre Sozialismus, Romanismus, Fortschritte und so weiter – weiß der Herr – hat er sehr geschickt einen Bibelvers zukommen lassen. Johannes Pestler hat das so geschickt gemacht, dass es kaum jemand registrierte.
Psalm 95, Verse 11 und 12: „Vierzig Jahre war dies Volk mir zuwider, so dass ich sprach: Es sind Leute, die meine Wege nicht lernen wollen, deren Herz immer nur den Irrweg will, so dass ich schwor in meinem Zorn, sie sollen nicht zu meiner Ruhe kommen.“
Und genau an diesem Tag, vierzig Jahre danach, wurde aus Marx Werk. Jetzt sind für uns 40 Jahre abgelaufen. Ich denke an das Jahr 67, als Jerusalem zurückerobert wurde. Aber ich bekenne offen: Hier spekuliere ich. Ich habe keine Stimme gehört, ich spekuliere nur.
Ich habe mich gefragt, wie lange das noch geht. Ich habe eigentlich mit Schlimmeren gerechnet, womöglich schon 2007. Was im Juli 2007 begann, war die Bankenkrise.
Ich weiß nicht, wie lange Gott noch zuschaut. Aber ich glaube, dass sich einiges zusammenbraut und die fetten Jahre vorbei sind. Was wir jetzt erleben mit dieser Bankenkrise, das ist nicht der typische Kapitalismus. Das sind die Achtundsechziger, die uns die Selbstverwirklichung gepredigt haben: „Geiz ist geil.“ Jetzt müssen wir ernten, was wir gesät haben.
Früher waren wir mehr christlich geprägt, trotz aller Mängel. Aber das wurde uns gründlich ausgetrieben durch die 68er-Revolution. Freiheit ist die Abwesenheit von Zwängen, Abschaffung aller Gebote Gottes, die als repressiv galten. Vor allem auf sexuellem Gebiet haben sie sich befreit – zusammen um Gomorra.
Jetzt müssen wir ernten, was sie gesät haben: Selbstverwirklichung, eine Kultur der Zerstörung. Jerusalem wird zertreten von den Heiden, bis die Heidenzeit erfüllt ist.
Na gut, wollen wir jetzt offiziell abschließen? Ihr habt jetzt fast zwei Stunden durchgehalten. Aber es gibt noch eine ganz wichtige Sache: Ein kleines Danke für die Erklärung des Unterschieds zwischen Zeichen und Wundern.
Das wollte ich schon lange mal erkunden. Es ist immer wieder etwas nach hinten gerutscht. Jetzt bekomme ich die Antwort, danke.
Wir glauben an den Gott, der Wunder tut. Vielen Dank auch für dieses Zeugnis. Da können wir mehr vertrauen. Wenn der Herr sagt: „Was ihr bittet in meinem Namen, das will ich tun.“ Gerade wenn man krank ist, bittet man normalerweise um Gesundung.
Jetzt könnte ich mich damit rühmen und sagen: Seht ihr, hier steht jemand, der richtig glaubt. Ich weiß wirklich nicht, wann ich das letzte Mal beim Arzt war, und ich habe nur optimale Werte. Aber das hat nichts mit Glauben zu tun, das ist Gnade Gottes.
Die Haare fallen aus, die Zähne werden schlecht. Paulus schreibt an Timotheus, er solle etwas Wein gegen seinen schwachen Magen nehmen, weil er oft krank ist. Das passt zu seiner schwachen Konstitution.
Es gibt vier Gründe für Krankheiten:
Erstens als Folge von Sünde. 1. Korinther 11,30: „Es sind Schwache, Kranke unter euch, und viele sind eingeschlafen.“ Wenn man Buße tut, verschwindet die Krankheit. Einige starben auch.
Zweitens als Folge von körperlicher Veranlagung. Timotheus war ein ängstlicher Jünger und hatte Magenprobleme.
Drittens zur Verherrlichung Gottes. Johannes 9: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern soll die Herrlichkeit Gottes offenbaren – bei dem blindgeborenen Mann.
Viertens in der Züchtigung und Maßregelung Gottes. „Meine Gnade genügt dir“, sagt Gott. Beispiele: Hiob, Paulus.
Gott gibt hin und wieder als Vorgeschmack der kommenden Erlösung Heilung. Aber irgendwann ist es vorbei. Das hört auf, wenn die letzte Posaune erschallt ist.
Dann wird das Sterbliche Unsterblichkeit anziehen, das Verwesliche Unverweslichkeit. Wenn das Sterbliche Unsterblichkeit anzieht, dann wird erfüllt, was geschrieben steht: „Tod, wo ist dein Stachel? Tod und Reich, wo ist dein Sieg?“ Denn noch ist der Tod eine große Macht.
Er ist laut Offenbarung 20,14 der letzte Feind. Erst wird der Teufel in den Pfuhl geworfen (Offenbarung 20,10), und dann erst der Tod (Offenbarung 20,14) – der wird als Letzter abgeschafft.
Gut, ihr Lieben, ich weise noch auf Folgendes hin: Wer den Namen Auwindel gehört hat – ich habe ihn ja erwähnt – hier ist meine Stellungnahme zu seinem Buch „Heilte Kranken“. Das war für mich ein Kulturschock, als ich sah, wie dieser Mann plötzlich Leute wie Benny Hinn und Catherine Kuhlmann nicht mehr durchschaut und sogar das Auflegen der Hände auf dem Bildschirm mit dieser „Dynamis“ verteidigt. Man ist fassungslos.
Wenn das ihm passieren kann, dann kann es jedem von uns passieren, dass wir plötzlich Heilungsdienste abhalten.
Wer diesen Namen gehört hat, dem empfehle ich noch etwas: Am besten wird das leidvolle Thema Zungenreden von Roche Liby erklärt. Er ist Linguist.
Das Buch zeigt, wie über die psychologische Schiene mit Visualisierungstechniken das New Age immer mehr eindringt. Meine Frau hat mich schon darauf hingewiesen.
Jetzt weise ich noch auf zwei Bücher hin, die nichts mit diesen Vorträgen zu tun haben. Ich garantiere: Wer das Buch gelesen hat, ist von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.
Es erzählt die Geschichte von dem Kung-Fu-Weltmeister Tony Anthony. Es ist wie ein Krimi. Er wurde streng erzogen und ist praktisch unbesiegbar.
Das Buch hat zwei Vorteile: Man kann es jedem Ungläubigen geben, mehr Jungs als Mädchen, weil es manchmal schon brutal zugeht. Wo er hinschlug, wuchs kein Gras mehr.
Der andere Vorteil: Man kann erkennen, dass hinter diesen Kampfsporttechniken mehr steht. Als er zum ersten Mal hört, dass es einen Schöpfer gibt, lacht er: „Der Mensch ist Gott.“ Er konnte Schmerzen an seinem Leib verteilen, da konnten messerscharfe Klingen schneiden, glühende Kohlen und so weiter.
Er verliebt sich in ein blindes Mädchen, das durch einen tragischen Autounfall stirbt. Dann rastet er aus. Er hat nicht mehr die Kontrolle, obwohl er diese Fähigkeiten hat. Er musste zerstören.
Er kommt ins Gefängnis, und dieser Stärkste der Starken wird gläubig und evangelisiert heute. Er erlebt sogar noch einen Rückfall und muss erneut ins Gefängnis. Die asiatische Schamkultur versucht vieles zu vertuschen.
Doch er führt etliche Menschen zum Herrn. Das ist dieses Buch. Es kostete 13,60 Euro, und es hat geschafft, für 3,10 Euro herausgebracht zu werden.
Also, wie gesagt, für Jungs ist das ein ideales Buch. Gebt es weiter, gerade wenn sie oft spotten und sagen, Glaube sei etwas für Schwache. Das packt sie, wenn sie sehen, wie er sich verteidigen konnte. Wurde als Ausländer gehänselt, dann schlug er einmal zu, und die Hänselei war vorbei.
Ein anderes Buch, das wirklich geistlich vertiefen kann, ist von Samuel Lamb: „Niemals allein“. Es hat nichts mit unserem Thema zu tun. Er ist jetzt Chinas anerkannteste Hauskreisstimme.
Er wurde vom Geist Gottes gedrängt, die Bibel auswendig zu lernen. Er lernte vom Römerbrief bis zum Hebräerbrief Stellen aus dem Johannes-Evangelium und ein paar Psalme.
Dann wurde er gefangen genommen, während der kommunistischen Revolution. Er musste zwanzig Jahre ins Gefängnis und lebte im Prinzip von dem, was er da vorher gelernt und aufgenommen hatte: das Wort Gottes. Das hat ihn durchgetragen.
Meiner Frau hat es auch sehr geholfen. Sie ist ja nach wie vor Mitarbeiterin. Sie musste wieder mal in die Hautklinik und war etwas niedergeschlagen, nur umgeben von Heiden und Esoterikern.
Ich ließ ihr dieses Buch zukommen. Sie merkte erst, wie gut sie es eigentlich hat. Sie ist nicht zwanzig Jahre eingesperrt, sie kann mit dem Handy telefonieren, das konnte er alles nicht.
Er warnt ganz massiv – nicht in diesem Buch, sondern in einem anderen Artikel – vor diesem Yun, dem „Heavenly Man“, den Himmelsbürger, den er „The Big Conman of China“, den großen Betrüger Chinas nennt.
Es hat sich herausgestellt, dass ein Großteil der Geschichten dieser Himmelsbürger erfunden ist.
Es hilft auch zu sehen, dass wir Leidenszeiten auch als Segenszeiten sehen. Dass wir sie sehen, sehr oft, und dass Gott wirklich keine Fehler macht.
Ich denke, das ist sehr gut. Wie Paulus sagt: Euch ist Gnade gegeben, nicht nur an Jesus zu glauben, sondern auch um seines Namens willen zu leiden.
Das ist es dazu.
Ich muss das auch mit Vorsicht sagen: Hier steht auch ein Leidensmuster. Gelegentlich habe ich Überfluss und Feinde erlebt wie keine Generation zuvor in der Geschichte der Menschheit.
Ich weiß nicht, wie es ist, im Gefängnis zu sitzen, wie es viele in anderen Ländern oft erleben müssen. Aber es lohnt sich, Gottes Wege wirklich zu vertiefen.
Wenn Gott tatsächlich noch einmal in Deutschland eine Erweckung geben sollte, dann wahrscheinlich über Verfolgung. Da scheiden sich die Geister.
Das war auch sehr eindrücklich: In Idea wurde berichtet, dass Pazifisten im Irak gefangen genommen wurden, aber mit einer sehr offenen pazifistischen Aktion befreit wurden.
Ein Norweger, der von Moslems geköpft wurde, sagte, im Gefängnis hätten ihm die modernen Lobpreislieder nicht geholfen. Er musste zu den alten Karillen zurückkehren.
Zum Teil beklagen das eigene Leute wie Graham Kendrick. Es gibt so eine Scheinatmosphäre, in der von Leid, Trauer, Schmerz und Sünde wenig zu hören ist.
Das ist aber eigentlich die biblische Realität. Für die Mennoniten war es selbstverständlich, dass zur Nachfolge auch Leid gehört. Sie wurden damals verfolgt.
Hier ist jetzt eigentlich eine große Ausnahme.
Seitdem der Eiserne Vorhang gefallen ist, haben wir mehr Probleme als vorher. Damals gab es einen besseren Zusammenhalt, und gewisse Dinge waren noch nicht so aktuell wie heute.
Ich habe damals gedacht, als ich oft in der DDR war – entschuldigt, wenn ich das so ungeschützt sage, ich muss nicht Recht haben –, der Teufel muss eigentlich blöd sein, wenn er den Eisernen Vorhang aufrechterhält.
Er kann doch mit unserem Sodom und Gomorra, Drogen und Okkultismus viel besser eine Generation kaputt machen.
Kaum fiel der Eiserne Vorhang, kamen sofort Beate Huse und andere in den Osten. Das ist grauenhaft.
Das Stück Kommunismus hat euch von manchen Dingen bewahrt. So sehr wir dankbar sind, dass der Marxismus weg ist, versteht mich nicht falsch.
So, aber jetzt wollen wir ein Lied singen und dann den Segen sprechen.
Ich möchte jetzt noch einmal Alexander nach vorne bitten, und ich brauche auch meine Frau. Kannst du bitte noch einmal kommen?
Es ist ja der letzte Vortrag heute am Abend, und ich möchte mich im Namen aller ganz herzlich bei dir bedanken für deinen Dienst.
Wir haben gehört, dass du das, was du gerne magst – also Cappuccino und heimliche Süchte – offenbarst. Vielen Dank für deine große Stunde, wenn du deinen Cappuccino genommen hast.
Gottes Segen für dich, deine Frau und Familie und auch für den Dienst, den du tust.
Morgen um halb drei, wer es interessiert: Brennpunkt Israel in Albernau im Gemeinschaftshaus.
Vielen Dank.
Ein ganz anderes Thema, ich will einfach die Verlässlichkeit von Gottes Wort zeigen und wie sich Prophezeiungen erfüllen.
Wer kann morgen dabei sein? Ich nehme es vorweg, das ist eigentlich die Pointe. Ihr habt doch mitbekommen, dass dieser Persa Ahmadinejad Zionismus als Schandfleck bezeichnet hat, eine Welt ohne Zionismus als bessere Welt.
Schon die Anerkennung Israels bedeutet für ihn Niederlage für den Islam. Er sagt, Israel muss ausgelöscht werden, ähnlich wie Hitler.
Dann kommt die Frage an die Gläubigen: Wo haben wir das praktisch wörtlich so in der Bibel vorausgesagt?
Das ist der Anknüpfungspunkt.
Ich werde jetzt die ganze Einleitung überspringen, aber die meisten sind sowieso nicht da.
Mir geht es darum, egal wie wir manche Dinge denken, die Verlässlichkeit des Wortes Gottes zu zeigen. Danach werden wir letztlich gerichtet.
Der Herr sagt: „Weil du das Wort meiner Geduld bewahrt hast, will ich dich bewahren.“
So wie ich mit der Bibel umgehe – das gleiche Wort steht auch im Griechischen, „Tereo“ –, so wird mit mir umgegangen.
Psalm 83, ein Psalm Asafs, die ersten fünf Verse:
„Herr, schweige doch nicht und sei nicht still! Siehe, deine Feinde toben, und die, die dich hassen, erheben ihr Haupt.
Sie machen listige Anschläge gegen dein Volk und halten Rat gegen die, die bei dir Zuflucht suchen.
Sie sprechen: ‚Lasst uns sie ausrotten, dass sie kein Volk mehr sind, und des Namens Israel nicht mehr gedacht werde.‘“
Ahmadinejad steht seit dreitausend Jahren in der Bibel, in Schamtreue Nacht. Also nichts Neues und Interessantes.
Ich knüpfe daran an und sage: Schaut, was wir für ein aktuelles Buch haben. Jetzt habe ich mehr Wege, und wenn wir einen Beamer haben, könnten wir die entscheidenden Verse auch an die Wand projizieren, ob das möglich ist.
Gut, vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. Am Ende möchten wir uns noch unter den Segen stellen:
Die Gnade des Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. Amen.
Gottes Segen, kommt gut nach Hause.