Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Hier, in der äußersten Ecke, sind sechs Plätze. Wenn Sie sechs tapfere Leute haben, die noch einmal hier durchbrechen, dann helfen Sie ihnen dabei.
Nächster Vers: Wir wollen den letzten Vers noch singen.
Die lebendige Botschaft des Evangeliums
Wissen Sie, wenn das Christentum nur die Botschaft wäre, dass vor zweitausend Jahren einmal ein Jesus über die Erde gegangen ist, dann wollte ich nicht Prediger des Evangeliums sein. In dieser Zeit, in der die Welt allmählich aus den Fugen gerät, fünf Minuten vor dem Atomkrieg, wollte ich nicht Säuger einer Botschaft sein, die für unsere Zeit uninteressant ist.
Aber ich bin Bote Jesu Christi, weil ich Ihnen sagen darf: Ich verkündige Ihnen einen Herrn, der heute lebt, der jetzt lebt, der jetzt errettet und der jetzt Herzen, Familien, Dörfer und Völker neu macht. Einen lebendigen Herrn.
Weil er lebendig ist, können wir mit ihm reden. Er ist hier. Wir bleiben sitzen und beten: Herr Jesus, du gegenwärtiger Herr, du siehst die vielen, die dich noch gar nicht entdeckt haben. Öffne ihnen die blinden Augen! Du siehst die Knechte durch Sünde und Satan in unserer Mitte. Sprenge heute Abend ein paar Ketten, Herr Jesus, und beweise dich als Erretter!
Du kennst die Toten und Gleichgültigen unter uns, die Abgestorbenen und die, die sich sehnen. Herr, gib jedem, was er braucht. Danke dir, dass du in unserer Mitte stehst. Amen!
Gemeinschaft und Lobpreis im Jugendkreis
Jeder beneidet mich, weil ich 50 solcher jungen Freunde habe. Diese jungen Leute werden Ihnen jetzt ein Lied singen, damit Sie auch das Gefühl bekommen, es wären Ihre Freunde – meine Mitarbeiter aus dem Essener Jugendkreis.
Er stimmt das Lied an, und alle Jugendlichen stimmen ein. Können wir das? Gott stimmt alle ein, denn Gott hat uns lieb, nicht wahr? Deshalb singe ich so gern das Lied „Gott hat uns lieb“.
Wir sind in seiner Gnade frei. Gott hat uns lieb, weil er in seiner Gnade frei ist. Gott hat uns lieb, der in der Sünden Schlacht erlitt, so hell leuchtet das Licht, das ich war. Er erlitt die Wandel, so hell schläft Gott.
Alle Jungen singen nun gemeinsam ein Gossadelslied. Es geht, denn da geht auch ein Gossadelslied. Er darf auch nicht der Letzte sein – Gossadelslied, während der Heiland sich so lange...
Verirrt im Dschungel der Welt und der Gesellschaft
Sie ist in einem Ferienlager mit 520 jungen Burschen am Sorbesee. Das ist eine Gegend wie hier, nur nicht so bewohnt. Sie ist einsamer, dafür sind die Berge nicht so hoch.
Am Vormittag hatte ich auch in einem Lager eine Bibelarbeit gehalten. Dabei dachte ich, ich möchte die schöne Landschaft ein wenig genießen und so ein bisschen quer durch die Wälder wandern. Dabei habe ich mich jämmerlich verlaufen.
Als ich es einem erzählte, sagte er: „Das war eben ein bisschen dumm.“ Dafür kann man aber nichts. Es war einfach so, ich habe mich schrecklich verlaufen. Schließlich wollte ich einen Abkürzungsweg nehmen und einen steilen Hang hinuntergehen. Dort war ein ganz dichter Tannenwald mit niedrigen Tannen und dazwischen Farne. Die waren so hoch, ungefähr so hoch wie ich selbst, und ich bin nicht sehr groß.
Ich musste jeden einzelnen Schritt die Pflanzen auseinanderreißen. Weil alles so hoch war wie ich, konnte ich keinen Überblick mehr gewinnen. Sie sehen, ich bin noch rausgekommen, sonst wäre ich nicht hier.
Es endete damit, dass ich einmal riss und dann noch einmal in einen Bach plumpste. Da habe ich gemerkt: Jetzt bin ich unten. Aber sehen Sie, als ich so auf halbem Hang war, hatte ich einen Augenblick lang ein schreckliches Gefühl.
Da dachte ich: „Nein, dass man sich in Deutschland noch verirren kann, dass man sich in Deutschland noch verirren kann wie im wildesten Dschungel.“ Und jetzt möchte ich Ihnen sagen: Allerdings kann man sich in Deutschland verirren wie im wildesten Dschungel.
Ich habe den Eindruck, dass unser ganzes Volk verirrt ist wie im wildesten Dschungel – jetzt bildlich gesprochen.
Die Verirrung im Bereich der Sexualität
Ich möchte heute Abend über das Thema Geschlechtlichkeit sprechen. Ich habe den Eindruck, dass wir auf diesem Gebiet, dem Bereich der Geschlechtlichkeit, so verirrt sind wie im tiefsten Dschungel. Was bedeutet es eigentlich, verirrt zu sein? Es heißt, den richtigen Weg nicht mehr zu kennen. Und in Bezug auf die Geschlechtlichkeit sind wir genauso verloren wie im dichtesten Urwald.
Warum ist das so? Weil man den richtigen Weg nicht mehr erkennt. In jeder Illustrierten, die ich lese – und das ist schon lange nicht mehr der Fall –, wird permanent jeder Filmstar gefeiert, der sich wieder einmal scheiden lässt und zum siebenundzwanzigsten Mal heiratet. In Deutschland sagen von der ältesten Oma bis zum vierzehnjährigen Jungen alle: „Halland, Ingrid Bergmann hat sich schon wieder scheiden lassen und hat schon wieder neun.“ Das ist also die Masche: alle halbe Jahre eine Scheidung, und an der nächsten Ecke steht schon jemand Neues. So läuft das.
An dieser Stelle wird deutlich, dass wir den richtigen Weg verloren haben. Wir spüren doch alle ganz deutlich, dass das, und ich komme aus Württemberg, ich kann es nicht anders sagen, gelinde gesagt eine Schweinerei ist. Darüber wird geschrien. Ich lese nirgendwo einen Artikel über eine glückliche Ehe – als ob es so etwas gar nicht gäbe. Aber die ständigen Scheidungen unserer Filmstars imponieren. Das ist der Weg, der uns gezeigt wird.
Und wir fühlen, dass das eine Schweinerei ist. Wir wissen es, aber dennoch wird uns das als der richtige Weg präsentiert.
Gesellschaftliche Missstände und die Verrohung der Sprache
Ich habe neulich öffentlich geschrieben, es sei eine Schande, wie in den Kasernenstuben des neuen Militärs von morgens bis abends schmutzige Zoten erzählt würden. Die Elstnummer hat sich darüber aufgeregt – unser liebes, liebes Militär!
Man darf diesen Affenstall nicht anpacken, denn jeder Junge, der dort hineinkommt, wird im Grunde seiner Seele verdorben. Ich könnte lange darüber sprechen. Wir sind verirrt und wissen den richtigen Weg nicht mehr. Wir sind alle Geschlechtswesen, Männer oder Frauen mit Trieben!
Es hat keinen Sinn, darüber zu schweigen. Wir leben in einer frauenvollen Zeit, in der der Weg verloren gegangen ist. Man weiß nicht mehr, was gut und was böse ist.
In Großstädten gibt es Zusammenschlüsse von Homosexuellen, in denen Männer Schande treiben und Anerkennung fordern. Kann ein junger Mann heute noch ein Mädchen zur Ehe bekommen, das vor ihm keinen anderen hatte? Gibt es das überhaupt noch?
Ich könnte lange fortfahren. Wir wissen ja, was gut und böse ist. Öffentlich wird in jedem Kino proklamiert, dass Ehebruch erlaubt ist, Scheidung erlaubt ist, vorehelicher Geschlechtsverkehr durchaus normal ist und Kameradschaftssex völlig in Ordnung sei – das Recht, seine Triebe auszuleben.
Und doch spüren wir, dass diese Ratlosigkeit auf geschlechtlichem Gebiet uns in eine fürchterliche Not gebracht hat.
Die Not der jungen Generation und die Suche nach Orientierung
Ich muss noch einmal die schöne Geschichte erzählen. Da traf ich einmal einen jungen Pfarrer. Ich fragte ihn: „Warum sind Sie so schwermütig?“ Er sah aus, als wollte er sich das Leben nehmen.
Da sagte er: „In meiner Gemeinde – Gemeinde nennt sich das – in meinem Ort geht es so furchtbar zu.“ Ich antwortete: „Überall in den Großstädten.“ Er entgegnete: „Wenn Sie mal zu uns kommen wollten, zu einer Evangelisation.“ Ich sagte: „Gut, mache ich.“
Dann stellte sich heraus, dass er Pfarrer in dem schönsten Städtchen des Lieferlandes war. Dieses Städtchen ist berühmt durch seine Schönheit, durch die alten Fachwerkhäuser und durch die alte Burg, die sich in der Mitte der Stadt erhebt. Dort kommen Maler aus aller Welt und malen in dem alten, schönen Städtchen. Ich will keine Namen nennen. Wer interessiert ist, darf mich gerne später fragen.
Am ersten Tag, als es losging, ging ich mit dem Pfarrer auf den Berg. Er sagte: „Sehen Sie, Bruder Busch, da sehen wir jetzt die Dächer.“ Er kannte hier alles so gut, dass es für ihn war, als könnte er die Dächer abheben und hineinschauen. „Sehen Sie, das macht mich wahnsinnig, dass ich weiß, was unter den Dächern geschieht, im Verborgenen. Es ist mir nicht verborgen, aber Gott ist es auch nicht verborgen. Darum liegt der Zorn Gottes über diesem Ort.“
Ich fragte: „Glauben Sie nicht, dass um dieser Sünden willen der Zorn Gottes auch über den Altorten liegt?“
Dann kam der erste Abend. Ich sprach nicht in der Kirche, sondern in der Schützenhalle. Ich wollte mich umziehen, denn ich hatte eine rote Krawatte an. Da sagte man zu mir: „Bleiben Sie mal so, es weiß ja gar kein Mensch, um was es sich handelt.“ Es war eine tolle Versammlung, lauter junges Volk!
Am ersten Abend hörten sie mir schweigend zu. Die Lipper, das sind Leute aus Westfalen, da können Sie mir den Beil auf den Kopf hauen, da bricht das Beil ab, aber nicht der Kopf. Aber hier hörten sie mir schweigend zu, diese Burschen und Mädels.
Am zweiten Abend hatte ich das Thema „Liebe ohne Ring“. Da war ein Gedränge, ein Gelächter, und die Zigaretten flogen durch den Saal. Es herrschte eine Atmosphäre wie die Hölle. Die Burschen saßen den Mädchen auf dem Schoß.
Dann fing ich an zu sprechen. Ich sagte: „Auf geschlechtlichen Gebieten herrscht unter uns eine ganz große Not, eine ganz große Not, weil keiner mehr weiß, was recht ist.“
Plötzlich geschah etwas Merkwürdiges. Ich spürte, wie die Jungs ihre Mädels wegsetzten. Die Herzen öffneten sich auf einmal, man spürte das. Es war so, als ob mir die Versammlung von jungen Menschen entgegenschrie: „Jawohl, Not! Wir werden nicht mehr fertig mit der Geschichte.“
Die Generation, so sagten die jungen Leute zu mir, „deine Generation, Pastor Busch, hat alle Zäune niedergerissen, in unendlichen Büchern und Filmen das Recht auf Ausleben des Briefes proklamiert, und wir wissen keinen Weg mehr und sehen Not, Not, Not.“
Die Belastung im Alltag und die seelische Not
Neulich kam ein Junge zu mir. Er ist Bäckerlehrling und sagte: „Ich halte es nicht mehr aus.“ Ich fragte ihn: „Was hältst du nicht aus?“
Da antwortete er: „Die Atmosphäre in der Backstube – vom Meister angefangen bis zum letzten Lehrling. Von morgens bis abends nur dreckige Zoten und dreckige Reden. Das ist wie Gift, ich halte es nicht mehr aus.“
Ich fragte ihn: „Meinen Sie, dass es in Neufen anders wäre?“ Ich möchte gar nicht wissen, was heute Abend in der Kirche für Dreck versammelt ist.
Dann erklärte ich dem Jungen: „Pass mal auf, dass der Meister und die Gesellen unablässig schmutzige Reden führen, ist ein Beweis dafür, dass sie in ganz großer Not sind. Ich muss dir das mal erklären.“
„Wenn ein Mensch mit einem Problem nicht fertig wird, dann bekommt er, so sagt man, einen Komplex. Nicht so, wenn die Oma mit der Nachbarin Streit hat über die Waschküche und dann schließlich jedem erzählt, der es gar nicht hören will, was die Nachbarin für eine Ziege ist. So ist das nicht. Wenn sie immer davon reden muss, ist das ein Komplex, verstehst du?“
„Die schrecklichsten Reden zeigen, dass man einen Komplex hat. Und da sage ich: Siehst du, wenn ein Mensch mit dem Geschlechtlichen nicht fertig wird, dann muss er Tag und Nacht daran denken. Er spricht immer davon und kann an nichts anderes mehr denken. Das ist ein Beweis dafür, dass er einen sexuellen Komplex hat, dass er nicht fertig wird mit der Frage, dass er in Not ist.“
„Wir sind sehr in Not geraten, wissen keinen Weg mehr, verirrt wie im Dschungel. Wo ist der rechte Weg?“
„Und sehen Sie, da bin ich so aus: Was gibt’s jetzt? Verzeihen Sie, ich kann immer nur weitermachen, wenn alle zuhören. Was ist jetzt für ein Repräsentant da? Sind wir alle wieder bei? Ach ja, nur für Leute mit guten Nerven, ich habe hier gewarnt.“
Die Hoffnung in Gottes Wort und die Notwendigkeit der Umkehr
Sehen Sie, ich bin sehr glücklich, dass ich in dieser Welt, in der die geschlechtlichen Dinge zur schreienden Not geworden sind, Gottes Wort habe. Wenn ich so durch Dörfer komme, sehe ich Schutzfeste, höre „Hallo Gloria“ und überall diese schreiende Not. Trotzdem bin ich glücklich, dass ich das Buch habe, in dem der wirkliche, lebendige Gott seinen Willen offenbart.
Ich möchte zu hunderttausend Menschen über dieses Thema sprechen. In einer Zeit wie der heutigen, in der niemand mehr weiß, was gut und böse ist, in der wir völlig verirrt sind und niemand den Weg kennt, müssen wir einfach umkehren und von vorne anfangen zu fragen: Was will denn Gott? Er allein hat doch das letzte Wort, oder?
Diesen Satz möchte ich betonen: Wir müssen wieder lernen zu fragen, was der Wille Gottes auf dem Gebiet der Sexualität ist. Es geht nicht an, wie wir es in Westdeutschland treiben. Wir haben christliche Kirchen, christliche Parteien und christliche Läden – und sündigen dennoch Gott ins Angesicht. Das geht nicht!
Entweder gibt es keinen Gott, dann können die Menschen tun, was sie wollen. Dann können sie die Ehe scheiden, vor der Ehe Geschlechtsverkehr haben, flirten, tanzen und tun, was sie wollen. Wenn es keinen Gott gibt, ist alles erlaubt.
Wenn aber Gott lebt, dann hat er das Recht zu sagen, was gut und böse ist – und zwar allein. In Deutschland kommen wir aus dem ganzen Schmutz nicht mehr heraus, wenn nicht jetzt eine Entscheidung getroffen wird. Entweder sagen Sie Gott ab und tun, was Sie wollen – aber dann müssen Sie vor dem Gericht Gottes Rechenschaft ablegen. Denn wir stehen alle einmal vor Gott.
Oder aber Sie kehren um, nehmen Gott ernst, auch auf diesem Gebiet, und fragen: Was ist der Wille Gottes in Bezug auf das Geschlechtliche? Ist Ihnen das deutlich?
An dieser Stelle stehen wir jetzt vor der Frage nach Gott. Ich weiß, dass Gott lebt. Er hat sich in Jesus offenbart, und man kann ihn nicht mehr leugnen. Deshalb müssen wir fragen: Was ist der Wille Gottes?
Gottes Haltung zur Geschlechtlichkeit und zur Ehe
Was der Wille Gottes im Bereich des Geschlechtlichen ist, lässt sich in wenigen Sätzen zusammenfassen. Erstens: Gott ist kein Feind unseres Geschlechtslebens. Vielleicht sitzen hier Menschen, die denken, Pastor Busch spreche hier sehr offen über diese Themen. Warum nicht? Warum sollte man nur im Verborgenen darüber sprechen?
Gott hat die Frau geschaffen, mich als Mann, dich als jungen Mann und dich als Mädchen. Dass wir eine Geschlechtlichkeit haben, ist nichts Schlechtes. Darüber kann man offen sprechen. Es ist unsinnig, so zu tun, als sei alles daran schmutzig. Keine Rede! Ich bin Vater von sechs Kindern, glücklich verheiratet und sehe das alles nicht negativ. Das ist eigentlich nur eine Unruhe, die von beständigen Wertungen herrührt.
Wir sollten uns erst einmal ganz klar machen: Gott hat uns mit unserer Geschlechtlichkeit geschaffen. Aber Gott hat um diese ungeheure Macht im Leben eines Menschen einen schützenden Zaun gelegt. Diesen schützenden Zaun nennen wir Ehe – die Einehe, die Treue und Liebe.
Das ist ein großes Wort, ganz am Anfang der Bibel: Gott schuf sie als Mann und Weib. Gott sagt Ja zur Ehe. Sie ist ein göttlicher Ordnungsrahmen, ein gesegneter Stand. Wenn ihr, die ihr verheiratet seid, eure Ehe vermasselt habt, dann ist Gott nicht schuld, sondern ihr selbst.
Gott sagt zunächst Ja zur Ehe, er hat sie eingesetzt. Ich mag den Satz, den mir ein Mann Gottes sagte: Als Adam aus dem Paradies musste, durfte er zwei Dinge mitnehmen – den Sonntag und die Ehe. Beide stammen aus der Zeit vor dem Sündenfall. So ist jede rechte Ehe ein kleines Stück Paradies.
Ist das bei Ihnen so? Sehen Sie, Sie dürfen neu anfangen. Vielleicht müssen Sie heute Abend neu anfangen. Vielleicht muss ein Mann oder eine Frau heute Abend sagen: „Ach, vergib mir, wir fangen von vorne an.“ Das ist erlaubt.
Ehe soll ein kleines Stück Paradies sein, nicht eine Hölle, wie es bei manchen der Fall ist, und nicht bloß eine Wohngemeinschaft. Ein Stück Paradies. Gott hat dem Mann die Frau gegeben, damit sie ihn aus der Einsamkeit erlöse.
Ihr Frauen, ich sage immer: Es genügt nicht, dass ihr euren Männern gute Spätzle macht – das ist zwar sehr wichtig, und eine Frau, die das nicht kann, hat es schwer. Aber sie soll mehr sein. Sie soll ihrem Mann Gefährtin sein und Erlösung aus der Einsamkeit schenken – und umgekehrt.
Ehe ist ein großes Ding. Sehen Sie, ich könnte stundenlang über Ehe reden. Heute Morgen habe ich meine Frau angerufen; sie ist in Essen, 500 Kilometer von hier, und da habe ich Heimweh bekommen. Ich bin seit 30 Jahren verheiratet. Mein Begleiter lachte und sagte: „Du bist ja ganz aufgeregt.“ Ich antwortete: „Wie ein Jüngling.“ So fühlt es sich an, auch nach 30 Jahren Ehe.
Gott kann uns wirklich eine Ehe schenken, die ein kleines Stück Paradies ist. Ich wünsche das jedem. Gott will es und hilft dabei. Fangen Sie noch einmal von vorne an. Sehen Sie: Die Ehe ist der Zaun Gottes um das Geschlechtsleben.
Sünde außerhalb der Ehe und die klare biblische Position
Nun gibt es viel dazu zu sagen. Ich kann nur einige Hauptpunkte ansprechen.
Nach Gottes Willen ist geschlechtliche Gemeinschaft außerhalb der Ehe Sünde. Damit keine Missverständnisse entstehen, möchte ich es ganz deutlich sagen: Vor Gott ist Ehebruch in Gedanken, Worten und Taten Sünde. Auch die Ehescheidung ist vor Gott Sünde.
Ebenso ist der Geschlechtsverkehr vor und außerhalb der Ehe vor Gott Sünde. Es ist Sünde, wenn ein Mann mit einem anderen Mann eine Beziehung hat oder Mädchen untereinander, die sogenannte lesbische Liebe. Wer das betrifft, versteht mich gut.
Auch die Selbstbefleckung ist vor Gott Sünde.
Und nun sagen Sie bitte nicht: „Ach, Pastor Busch, du bist rückständig, wir denken da anders.“ Ich teile Ihnen nicht meine persönliche Meinung mit, sondern den Willen Gottes.
Wenn Sie Gott ablehnen, können Sie tun, was Sie wollen. Aber dann müssen Sie es in der Ewigkeit ohne Gott tun. Das ist die Hölle.
Oder Sie wollen Gott anerkennen. Dann können Sie nicht weitermachen und in seinem Angesicht sündigen.
Gott will eine reine Jugend. Ich sage einfach den Willen Gottes: Gott bejaht den Geschlechtsverkehr, er schützt ihn in der Ehe und er will eine reine und große Jugend sowie eine reine Ehe.
Die Geschichte von Joseph als Beispiel für Treue und Versuchung
Das ist eine der ganz großen Geschichten der Bibel, eine regelrechte Standardgeschichte, eine großartige Erzählung von jenem wundervollen jungen Mann, der als Junge mit seinem Herrn und Heiland einen Bund geschlossen hat – und der Herr mit ihm.
Dann wird er auf merkwürdige Weise in das alte Kulturland Ägypten verschlagen. In der hohen Kultur geht oft ein Verlust aller Reinheit Hand in Hand. So war es auch in Ägypten. Dort erhält Joseph schließlich einen hohen Rang im Haus seines Herrn, der ihn als Sklaven gekauft hat.
Joseph ist ein schöner, stattlicher und eleganter junger Mann geworden – ein Kerl, der sich sehen lassen kann. Wäre er durch Neupen gegangen, hätten die Mädchen ihm sicher nachgeschaut. Auch die junge Frau seines Herrn hat ihren Blick auf ihn geworfen. Sie warf ihr Auge auf ihn, und dann geschieht diese unerhörte Geschichte: Die Frau steht vor ihm, fasst ihn am Gewand und sagt ganz offen, was sie will: "Schlafe bei mir!"
Mir schaudert, wenn ich daran denke, welche unerhörte Versuchung das für diesen jungen Mann war. In Ägypten war Ehebruch etwas Geringes, und er kannte auch das heiße Blut. Doch dann geschieht das Wunderbare: Er schiebt die Frau beiseite und sagt: "Und Gott?" So steht es auf meinem Plakat. "Und Gott? Er bestimmt, dass ich so ein großes Übel nicht tun soll, um wieder vor Gott zu sündigen."
Wie wird uns zumute, wenn wir solch eine Geschichte hören? Wie fühlt es sich an, von einem Mann zu hören, der Gott ernst nahm und vor den Augen Gottes lebte? Mir graust es oft, wenn ich sehe, wie bei uns Gott behandelt wird. Da nennt sich alles christlich, und doch fragt kaum jemand bei den praktischen Dingen des Lebens, was der Wille Gottes sei.
Glauben Sie, es könne gut gehen mit uns im Abendland?
Die Dringlichkeit der Zeit und das kommende Gericht
Ich habe neulich in der Versammlung laut gesprochen: Wenn die Atombomben krachen, dann fragt mich nicht mehr, wie Gott das zulassen kann. Das müssen Sie jetzt verstehen: Unser Volk ist noch nicht reif für das letzte Gericht.
Man kann nicht einfach so tun, als ob Gott nicht existiert, und am Ende friedlich christlich begraben werden. Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten. Was der Mensch sät, wird er ernten. Ich fürchte, wir werden Schlimmes ernten.
Aber ich möchte im Einzelnen sprechen, jetzt nicht über alles zusammen. Sehen Sie, was der Wille Gottes ist: Er hat uns als Geschlechter geschaffen und schützt das Geschlechtsleben in der Ehe. Er schenkt uns darin ein Reich, ein kleines Stück Paradies.
Und er steht vor jungen Menschen und sagt: Gib mir dein Kind, dein Herz. Ich will es dir rein erhalten und deinen Leib rein erhalten. An dieser Stelle könnte man aufhören und darüber nachdenken, ob wir Gott absetzen wollen oder seinem Willen jetzt Nachdruck verleihen möchten.
Die Begegnung Jesu mit der Ehebrecherin
Aber ich darf hier noch nicht abbrechen, nicht nur, weil ich noch 20 Minuten Zeit habe, sondern weil ich etwas sehr Wichtiges sagen muss.
In der Bibel gibt es eine Geschichte, die mich jedes Mal, wenn ich sie lese, kalt über den Rücken laufen lässt. Jesus steht mit seinen Jüngern da – Jesus, der Sohn Gottes. Plötzlich kommt ein lärmender, tumultuarischer Haufe. An der Spitze stehen ein paar Priester, es ist ein wildes Durcheinander, und in der Mitte schleppen sie eine hübsche junge Frau.
Die Meute will sie steinigen! Dann führen sie die Frau vor Jesus. Der Anführer sagt: „Herr Jesus, du bist doch auch dafür, dass Gottes Wille geschieht.“ Jesus antwortet: „Ja, sicher!“
In der Bibel steht, dass wer die Ehe bricht, gesteinigt werden soll. Das ist das Gebot Gottes! „Du bist doch für das Gebot Gottes“, sagen sie weiter. „Ja“, sagt Jesus, „da muss sie gesteinigt werden.“
Wollen Sie einen Moment innehalten? Glauben Sie nicht, dass viele unter uns des Todes schuldig sind?
Wir machen weiter. „Du sagst selbst, sie muss gesteinigt werden.“ „Ja“, sagt der Sohn Gottes, „so steht es im Gebot Gottes. Und wer unter euch ohne Sünde ist, der soll den ersten Stein werfen.“
Dann bückt sich Jesus und schreibt etwas in den Sand. Niemand weiß, was er schreibt, und das dauert lange. Als er sich wieder aufrichtet, steht nur noch die Frau da.
In der Bibel heißt es wörtlich, dass sie davon gingen, überführt von ihrem Gewissen.
Da sagt Jesus zu der Frau: „Geh hin und sündige hinfort nicht mehr.“
Die Herausforderung der Nachfolge und das Klammern an Jesus
Ich möchte wissen, wie die Geschichte weiterging. Wenn sie richtig weiterging, dann ging sie so weiter, dass die Frau sagte: „Herr, du sagst, ich soll nicht mehr sündigen? Ich muss doch! Ich kann doch nicht anders!“
Nicht wahr, liebes junges Volk, so ist das doch! Ich muss doch! Du sagst, ich soll nicht sündigen – wie soll das zugehen? Wenn die Geschichte richtig weitergeht, dann geht sie so weiter, dass die Frau sich an Jesu Gewand klammert und sagt: „Herr, du sagst, ich soll ihn fortan nicht mehr sündigen? Dann musst du aus meinem Leben etwas Neues machen.“
Und dann sagt Jesus: „Dazu bin ich gekommen in die Welt. Siehe, ich mache alles neu.“ Ob die Geschichte weiterging, weiß ich nicht, denn es wird nicht erzählt. Sie geht nur bis dahin, dass Jesus sagt: „Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.“ Und keiner blieb. Das Volk nicht, die jungen Leute nicht, die Theologen nicht, die ehrbaren Frauen nicht – keiner blieb, keiner ohne Sünde auf dem Gebiet.
Lieben Freunde, so eine Versammlung ist aber eine große Sünderversammlung. Wir stehen jetzt vor Jesus, der ohne Sünde ist. Er kennt ihr Leben, er kennt ihr Herz, und er kennt ihre Gedanken. Vor ihm stehen wir jetzt – wer ohne Sünde ist.
Sehen Sie, wir müssen jetzt einmal einfach mit dieser Tatsache stehen bleiben: Wir sind hier eine unglaubliche Sünderversammlung. Ich habe eben erzählt, wenn die Geschichte mit der Frau richtig weiterging, dann hat sie sich an Jesus geklammert.
Und wenn Ihre Geschichte richtig weitergehen soll, dann machen Sie nicht weiter wie bisher. Lassen Sie auch nicht, liebe Alte, über eure alten Sünden aus der Jugend Gras wachsen. Dort sind alte, vergessene Geschichten nicht, und dort ist Gras drüber. Gott reißt das Gras ab, und sie sind da wie am ersten Tage – diese Sünden – wenn sein Gericht kommt.
Sehen Sie, ich sagte: Wenn die Geschichte richtig weiterging, hat die Frau sich an Jesus geklammert. Und wenn unsere Geschichte richtig weitergeht, dann fangen wir heute Abend an, uns an Jesus zu klammern.
Der Glaube an Jesus als Weg zur Befreiung
Wissen Sie, haben Sie einen christlichen Glauben? Sind Sie Christen? Was sind Sie für Leute – Türken, Heiden oder Christen? Haben Sie Glauben, und wie sieht er aus?
Im Neuen Testament bedeutet Glaube, Jesus als den Sohn Gottes zu erkennen. Gott hat die Wand zwischen der anderen Welt und uns durchbrochen und ist als Sohn Gottes in die verfluchte Menschenwelt gekommen – als Sohn Gottes!
Dann sehe ich ihn am Kreuz hängen. Warum hängst du am Kreuz, an den Nagel? Da sagt er: „Ich bezahle für dich, ich erkaufe dich, ich verströme mein Blut, damit du gereinigt werden kannst. Ich sterbe für dich.“ Herr Jesus, du stirbst für mich.
Und du erkennst ihn: Er blieb nicht im Tod, er ist auferstanden. Glauben heißt, Jesus zu erkennen und dann Vertrauen zu ihm zu bekommen.
Haben Sie Vertrauen zu Jesus? Ich habe ein Bombenvertrauen. Wissen Sie, mir selbst traue ich gar nicht mehr. Ich kann nur davor warnen, mir zu trauen. Aber Jesus traue ich. Ich weiß auch nicht warum.
Glauben heißt im Neuen Testament, Jesus zu erkennen und Vertrauen zu bekommen. So ein Vertrauen, dass man abspringt und ihm sein Leben gibt. Vertrauen und Hingabe – das ist Glauben.
Die persönliche Erfahrung mit Jesus und die Kraft der Vergebung
Und sehen Sie, wer ohne Sünde ist – denn das ist niemand –, brauchen wir Jesus so, dass wir ihn erkennen, ihm vertrauen und unser Leben ihm anvertrauen.
Ich war junger Offizier und lebte in allen Sünden. Da kann mir niemand etwas erzählen über die Schlechtigkeit der Welt und des Herzens. Ich weiß Bescheid. Dann kam die Stunde, in der ich plötzlich Angst bekam: Ich komme in die Hölle. Da brauchte ich keinen Pfarrer mehr.
Jawohl, man kann verloren gehen, wenn einem seine Sünden nicht vergeben und abgenommen sind. Ich bekam schreckliche Angst, die mich nie mehr verlassen hat. Und dann lernte ich Jesus kennen.
Bevor ich Jesus kennenlernte, habe ich Folgendes überlegt: Wenn ich nicht verloren gehen will, dann brauche ich zweierlei. Erstens brauche ich ein Mittel, das meine Vergangenheit ausradiert, und zweitens brauche ich eine Kraft, die mir ein anderes Herz gibt.
Es gibt so etwas, das die Vergangenheit ausradiert und ein neues Herz schenkt. Und dann fand ich Jesus. Ich entdeckte, dass Jesus die Vergangenheit ausradieren kann. Die Bibel nennt das: Er vergibt uns unsere Sünden.
Ihr Alten, sind eure Sünden vergeben oder bloß vergessen? Sie müssen vergeben sein. Vergesst nicht, wie eine alte Frau von siebzig Jahren in meine Sprechstunde kam. Es war ihr schrecklich schwer. Es war ihr so schwer, dass ich vor Erschütterung einfach heulen musste, als ich sah, wie die alte Frau kämpfte.
Dann sagte sie: „Es muss heraus.“ Und dann kam die Sündenlast ihrer Zwanzigerjahre zur Sprache. Ich habe in ihrem Vortrag gemerkt, dass ich nur vergessen hatte, aber es war nie vergeben.
Beten Sie mit mir, dass Jesus mir meine Sünden vergibt.
Oh, wer ohne Sünde ist – ihr jungen Männer, ihr Mädels –, habt ihr es nicht nötig, dass die Vergangenheit ausradiert wird? Geht heute Abend zu Jesus und sagt ihm mit dem Mund, was los ist. Verteidigt euch nicht länger, entschuldigt euch nicht länger, sondern sagt es ihm.
Dann sagt ihm: „Herr Jesus, ich komme aber gar nicht raus aus dem Sündenleben, wenn du mir nicht hilfst.“
Und Jesus macht frei.
Ich habe den Vers so gerne, auch wenn er sehr langweilig gesungen wurde: „Jesus ist kommen, nun springen die Bande.“ Eine Versammlung, die das erfahren hat – da fällt es kalt von den Wänden, wenn sie das singen.
Nicht: „Jesus ist kommen, nun springen die Bande.“ Stricke des Todes, die reichenden, werden durch Jesus zerbrochen. Jesus vergibt und Jesus hilft.
Die Kraft Jesu und die Einladung zur Umkehr
Sehen Sie, ich habe nur vor einem Rennwagen gestanden, mit dem der Rennfahrer Hans von Stuck so über den Nürburgring in einem Grand Prix gefahren ist. Da stand dieses Wägelchen, und ich war erstaunt, wie klein das Ding eigentlich war. Ich hatte mir den Wagen viel größer vorgestellt.
Ich sah ihn da stehen und dachte: In diesem alten Blechding steckt so viel Kraft, dass er mit 240 Stundenkilometern über die Bahn jagt. Wenn er entgleist, könnte er 80 Menschen töten. Das sieht man ihm gar nicht an.
Und da müssen Sie sich denken: So ist es mit Jesus. Sagen Sie dem jungen Mann: Jesus, hör zu! Jesus ist nicht wie ein Motorrad oder Moped. Aber Jesus, der arme Motorradmensch, wenn du wirklich Kraft willst, die dein Leben neu macht, dein Herz verändert, die Ketten der Sünde sprengt und dich endlich aus einem unwürdigen Drecksack herausholt – dann ist nur die Kraft des lebendigen Gottes, die in Jesus am Kreuz zu uns gekommen ist, entfesselt.
Und wenn alle gebundenen Sünder der Welt zu Jesus am Kreuz gingen, wäre die Kraft des Kreuzes noch lange nicht erschöpft, um alle freizumachen.
Oh, ich wünsche Ihnen, dass Sie Jesus finden. Es gibt ein schönes Gebet des Königs David. Kennen Sie das? „Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz. Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz.“
Das Gebet um ein reines Herz und die Bedeutung der Reinheit
Mein Vorgänger, Pastor Weigler, der vor mir Jugendpfarrer war, hat den Jungen einmal sehr anschaulich erklärt, was ein reines Herz ist. Er hat es so erklärt, als ob es auch für Jungen gilt, die vielleicht noch keine reinen Herzen haben.
Er fragte sie, ob sie schon einmal schmutzige Fingernägel gehabt hätten. Vielleicht jetzt gerade. Dann fragte er: Hat es wehgetan? Schmutzige Fingernägel tun nicht weh. Das tut nicht weh. Der Dreck kann sich unter dem Fingernagel wochenlang halten, ohne dass man es spürt.
Anders ist es mit dem Auge. Haben Sie schon einmal Schmutzkörnchen im Auge gehabt? Dort hält sich der Schmutz nicht lange. Es kommt zwar immer mal Dreck ins Auge – das habe ich bei uns in Essen erlebt, wo die Luft voller Ruß ist. Ich bin jetzt dreißig Jahre in Essen, oder zweiunddreißig. Jeden Tag fliegt mir mehrmals etwas ins Auge. Aber glauben Sie, mein Auge hat sich in den Jahrzehnten nicht an den Schmutz gewöhnt.
Sobald Dreck ins Auge gerät, beginnt es zu tränen und zu brennen, bis es wieder sauber ist. So ist es auch mit einem reinen Herz. „Schaffe mir, Gott, ein reines Herz.“ Ein reines Herz kann nicht verhindern, dass leichtsinnige Gedanken, Anfechtungen und böse Dinge aufsteigen. Aber ein reines Herz gibt sich damit nicht zufrieden. Man geht zu Jesus, bekennt es ihm, weint, klagt und bringt es unter sein Kreuz, bis sein Blut es vergibt und man sich neu die Kraft seines Geistes schenken lässt.
Und wenn es tagsüber dreimal passiert: „Schaffe mir, Gott, ein reines Herz“, ein Herz, das nicht mit dem Schmutz befreundet ist.
Persönliche Zeugnisse und das Gebet um göttliche Führung
Ich habe einen Sohn gehabt, der mit achtzehn Jahren in Russland gestorben ist – nein, erschossen wurde, umgebracht wurde. Dieser Junge war ein zarter Mensch, der nicht zum Soldaten passte, ein Musikus. Umso mehr hat es mich beeindruckt, wie er sich als junger Christ in diesem Schmutz unter alten Soldaten behauptet hat.
Er schrieb mir einmal, das vergesse ich nicht: „Aber du glaubst nicht, wie elendig es ist, wenn die Gespräche von morgens bis abends so dreckig sind!“ Und er fügte hinzu, dass er immer ein Gebet habe. Dann schrieb er dieses Gebet, ein Verslein, ich weiß nicht, von wem es stammt:
„Schenke, Herr, auf meine Bitte
mir ein göttliches Gemüte,
einen königlichen Geist,
mich als dir voll Lob zu tragen,
allem anderen abzusagen,
was nur Welt und Sünde heißt.“
Wo Menschen sind, sind sie erniedrigt bis zur Hölle in ihrer Sünde. Doch Gott schuf sie einst nach seinem Ebenbild. Jesus starb für sie, und Jesus will sie herausreißen. Sie müssen nicht weiter so erniedrigt bleiben. Rufen sie Jesus an!
„Schenke, Herr, auf meine Bitte
mir ein göttliches Gemüte,
einen königlichen Geist!
Ebenbilder Gottes, bitte ich euch,
einen königlichen Geist,
mich als dir verlobt zu tragen,
allem anderen abzusagen,
was nur Welt und Sünde heißt!“
Abschlussgebet und organisatorische Hinweise
Und nun wollen wir als Gebet ein Lied singen, das Lied Nummer elf. Es ist ein Gebet. Lassen Sie uns betend die drei Verse singen!
Ich habe noch ein paar Dinge bekanntzugeben. Haben Sie bitte Geduld.
Erstens: Lassen Sie bitte die Liederblätter liegen. Wir brauchen sie noch. Lassen Sie sie nicht einfach so en passant in der Handtasche verschwinden. Morgen finden Sie wieder welche vor, wenn Sie kommen.
Ich möchte Sie bitten: Kommen Sie nicht, damit ich eine volle Kirche habe. Dafür muss ich nie nach Neufen reisen – die habe ich in Essen. Vielmehr möchte ich, dass Sie kommen, weil die Botschaft, die ich habe, so unendlich wichtig ist.
Ich weiß wirklich nicht, wie lange wir noch so das Evangelium hören können. Der Boden bangt unter unseren Füßen. Ich habe eine Einladung im Oktober in die Ostzone. Man weiß jedes Jahr nicht, ob es noch gelingt, so eine Vortragswoche zu veranstalten.
Da zittert man darum, ob das klappt. Hier jedoch können wir es mit Selbstverständlichkeit tun – aber wie lange noch? Nutzen Sie die Gelegenheit, das Wort sonntags und jetzt in dieser Woche zu hören.
Ich habe morgen ein so wichtiges Thema: Gibt es Gewissheit in religiösen Dingen? Ich frage einen Mann: Lebt Gott? Ha, ich denke, keiner weiß es. Ich frage einen anderen: Sind Sie ein Jesusjünger? Ich hoffe es. Ich hoffe, Sie werden selig!
Verstehen Sie, wo ich hinschaue, ist lauter Unsicherheit. Und hören Sie: So kann man doch nicht leben! Ich muss doch wissen, ob Gott da ist. Ich muss wissen, ob es eine Verlorenheit gibt, wie man selig wird, ob ich gerettet bin. Gibt es Gewissheit?
Darüber will ich morgen Abend sprechen – ein unendliches Thema. Bringen Sie all die Männer mit, die sagen: „Hat der? Weiß keiner was.“ Doch, doch, es weiß einer etwas, nämlich der Herr, der seinen Heiligen Geist gibt und Gewissheit schenken kann.
Er weiß schon einiges, das wir weitergeben dürfen. Also laden Sie ein, es ist ein wichtiges Thema.
Und dann beachten Sie bitte die Büchertische an den Türen. Dort sind allerhand Bücher von mir ausgelegt.
Dank und Einladung zur Unterstützung der Jugendarbeit
Und dann habe ich einen Dank auszusprechen. Es haben allerhand liebe Leute und verschiedene Lebensmittel unsere Küche gebracht. Ich weiß gar nicht, wie ich das alles aufzählen soll. Wir sind mit 50 Mann hier, und die Kerle können natürlich fest essen – ich auch. Da bringt einer Äpfel, der andere Birnen, der dritte Kartoffeln oder Brot oder anderes. Ich möchte einfach denen danken, die so freundlich an uns gedacht haben.
Bei der Gelegenheit möchte ich auch der Gemeinde Neufen danken, der Kirchengemeinde, die uns eine schöne Freizeit bereitet hat. Ebenso danke ich der Stadtgemeinde, die uns in unendlich vielen Dingen so freundlich entgegenkam, dass ich sagen muss: Wir sind hier aufgenommen wie Fürsten in Neufen.
Ich möchte all denen, die es angeht, von Herzen danken – vom Bürgermeister bis zum Bademeister und natürlich auch denen, die Äpfel und andere Lebensmittel gebracht haben.
Außerdem möchte ich Ihnen sagen: Sie können am Ausgang ein Opfer für meine Jugendarbeit geben. Ich habe mit Essen eine herrliche Jugendarbeit. Es gibt ein großes Clubhaus, in dem sich Jungs von 14 bis 20 Jahren versammeln. Viele von ihnen haben dort ihren Herrn und Heiland gefunden.
Denken Sie daran: Das sind meine Mitarbeiter. Jeden Sonntagmorgen besuchen wir 2500 Jungs in ihren Häusern, bringen 2500 Predigten in die Häuser und laden 2500 Jungs ein – sowohl in den entlegensten Ecken als auch in den vornehmsten Häusern. Nicht wahr? Komm mit, mein Lieber, du musst Jesus haben!
Für diesen Feldzug brauche ich Geld. Sie dürfen auch himmlische Aktien kaufen, indem Sie am Ausgang eine fröhliche Kollekte geben.
Kennen Sie unseren Essenersatz? Wenn ich das Doppelte von dem gebe, was ich ursprünglich vorhatte, habe ich erst die Hälfte von dem gegeben, was Gott von mir erwartet hat.
Schlusswort und Lobpreis
Und zum Schluss wollen wir alle Gott die Ehre geben, liebe Freunde. Am Schluss möchte ich weder Büchertisch noch Kollekte ansprechen. Vielmehr wünsche ich, dass Sie Ihr Leben mit Jesus in Ordnung bringen, ehe es zu spät ist. Bitte tun Sie das! Es geht um Ihre Seelenseligkeit.
Nach dem Schlussgebet singen wir stehend: "Grossrat, wir loben dich, geben wir ihm die Ehre!"
O Herr, wir möchten dir danken, dass du den Weg zeigst, den wir gehen sollen. So müssen wir uns nicht mehr im Dschungel der Weltmeinungen verirren. Du schenkst uns das Leben selbst und die Vergebung.
Darum bitten wir dich: Schenke mir, Herr, auf meine Bitte hin ein göttliches Gemüt, einen königlichen Geist. Lass mich dir voll Lob dienen und allem anderen absagen, was nur Welt und Sünde heißt! Amen!