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Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage

Die Mormonen
23.06.1992

I. Geschichte und Ausbreitung der Mormonen

1. Der Gründer Joseph Smith (1805-1844)

J. Smith wurde am 23.12.1805 in Sharon im US-Bundesstaat Vermont geboren. In einfachen Verhältnissen aufwachsend erlebte er eine der großen nordamerikanischen Erweckungsbewegungen anfangs des 19. Jahrhunderts mit. Als 14 Jähriger stand er vor der Frage, ob er sich bei den Methodisten, bei den Presbyterianern oder bei den Baptisten anschließen solle. Als er in einem Waldstück im Gebet zu Gott um Klarheit in dieser Sache rang, sah er plötzlich in einer Vision zwei Gestalten in hellen Kleidern vor sich in der Luft. Smith erhielt die Antwort sich nirgends anzuschließen. Als er von seiner Vision erzählte, erntete er überall Unverständnis, Spott - ja sogar Verfolgung.

1823 erschien ihm abends im Bett der Engel Moroni. Er sagte, es sei ein Buch verwahrt, auf goldenen Platten geschrieben, und darin sei ein Bericht über die früheren Bewohner Amerikas und ihre Herkunft zu finden. Dabei seien zwei Steine - die sogenannten Urim und Tummim - mit deren Hilfe das Buch übersetzt werden könne. Am 22.09.1827 will Smith die Platten auf einem Hügel im Staat New York von dem Engel Moroni in Empfang genommen haben. In der Folgezeit habe Smith die ägyptischen und hebräischen Schriftzeichen von den Platten abgeschrieben und übersetzt. Anschließend soll sie der Engel wieder abgeholt haben.

Im Mai 1829 wollen Joseph Smith und Oliver Cowdery von einem Engel das "aaronitische Priestertum" übertragen bekommen haben, später sogar von Petrus, Jakobus und Johannes das "melchisedekische Priestertum" am Ufer des Susquehanna. Einmal sollen drei Zeugen in einem Wald die goldenen Platten gezeigt bekommen haben (Oliver Cowdery, David Whitmer und Martin Harris), ein anderes mal sogar acht Zeugen.

 Am 6. April 1830 wurde im kleinen Kreis die "Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage" gegründet. Die Verfolgung der Mormonen hielt an. Am 27. Juni 1844 wurden Joseph Smith und sein Bruder Hyrum von einem bewaffneten Pöbelhaufen überfallen und erschossen.

2. Die Ausbreitung

Die Mormonen stehen mit an der Spitze der am schnellsten wachsenden Kirchen der Welt. 1990 wurden in fast 100 Ländern der Erde über fünf Millionen Mitglieder gezählt. In Deutschland versammeln sich ca. 30.000 Mormonen in ca. 170 Gemeinden (die meisten in größeren Städten). Allerdings muß man wissen, daß es in den USA über 30 verschiedene Mormonen-Kirchen gibt, die alle behaupten, die einzig wahre Mormonenkirche zu sein ("Reorganisierte Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage" - ihr gehörte Joseph Smith an - "Church of Jesus Christ", "Church of Christ Temle Lot", "Church of Jesus Christ of Latter-Day-Saints", etc.)

II. L ehren der Mormonen

1. Die Offenbarungsquelle
  1. Die Bibel: In der Bibel seien Fehler; die Bibel sei nicht vollständig; manche enthaltenen Texte gehörten nicht in die Bibel

  2. Weitere Offenbarungsquellen: Das Buch Mormon Intensive und gründliche Nachforschungen haben einwandfrei bewiesen, daß der eigentliche Verfasser des Buches Mormon der presbyterianische Geistliche Salomon Spaulding ist. Das Manuskript seines Buches befand sich im Verlag und wurde dort durch den Verlagsangestellten Sidney Rigdon gestohlen (wie dieser später zugab) und gelangte so in die Hände von Joseph Smith.; weitere Bücher: "Lehre und Bündnisse", "Die köstliche Perle", etc.

2. Die Lehre über Gott
  1. Die Mormonen lehren, daß es viele Götter gibt (Polytheismus)  Jesaja 45, 5: "Ich bin der HErr, und sonst keiner; außer mir ist kein Gott."

  2. Die Mormonen lehren, Gott sei "ein erhöhter Mensch". "Wie der Mensch ist, war Gott einst; wie Gott ist, kann der Mensch einst werden." Das Weltgesetz des Fortschritts herrscht absolut, und selbst Gott ist ihm unterworfen.

  3. Jesus Christus Christus gilt als der "älteste Bruder der Menschenkinder". Er lieferte den Menschen den vollständigen Plan zur Erfüllung der Pflicht in der irdischen Fortschrittsschule.

  4. Der Heilige Geist wird bei der Taufe durch Untertauchen empfangen.

3. Die Lehre über den Menschen

"Der Mensch ist ein Gott im Keimzustand." - Hinduismus, New Age! Seine Sünde bestehe nicht im Ungehorsam gegen Gott, sondern in der Empörung gegen die Grundsätze des Fortschritts (Glaubensartikel 66).

4. Die Erlösungslehre der Mormonen

"Um selig zu werden müssen wir an Jesus glauben und die Gesetze und Verordnungen des Evangeliums befolgen" (Glaubensbekenntnis). Was lehrt die Bibel? - Römer 3, 23-24; Epheser 2, 8-9; Titus 3, 5-7Zusätzliche lehren die Mormonen (wie die Neuapostolische Kirche), daß bereits Verstorbene noch Taufe und Versiegelung empfangen können (1. Korinther 15, 29). Was lehrt die Bibel? Hebräer 9, 27!

5. Die Jenseits-Lehre der Mormonen

Dem einzelnen Gläubigen wird gemäß seines Fortschritts eine entsprechende Seligkeit in Aussicht gestellt: Die unterirdische; die irdische (Mißverständnis von Philipper 2, 8-11) oder die himmlische Seligkeit

III. Die Lebensweise der Mormonen

Die Pflege der Familie steht im Mittelpunkt der mormonischen Frömmigkeit. Strenger Lebenswandel: Verzicht auf Alkohol, Kaffee, Tee und Tabak Große missionarische Einsatzbereitschaft (im Jahr 2000 werden aufgrund der missionarischen Arbeit die meisten Mormonen außerhalb der USA leben) Vielweiberei (Polygamie)

IV. Beurteilung aus biblischer Sicht

1. Die Mormonen scheitern an ihrer falschen Stellung zur Heiligen Schrift

 Apostelgeschichte 17, 11 (...forschten täglich in den Schriften, ob es sich so verhielte)  1.Johannes 4, 1 (...Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister)

2. Die Mormonen scheitern an ihrer Menschengläubigkeit

 Psalm 118, 8 (...besser, auf den HErrn zu trauen, als sich auf Menschen zu verlassen)  Jeremia 17, 5 (...Verflucht ist der Mann, der auf Menschen vertraut....)

3. Die Mormonen scheitern an ihrer Werkgerechtigkeit
 Römer 4, 4-5

V. Verhalten gegenüber Mormonen

Die Autorität der Mormonenschriften nicht anerkennen Der Mormone soll genau erklären, was er unter "Sünde" oder "Erlösung" versteht Keine Gebetsgemeinschaft Trotz grundsätzlicher Meinungsverschiedenheiten freundlich bleiben

Literatur Kurt Hutten "Seher, Grübler, Enthusiasten" Ernst-Martin Borst "Ein Wort an Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage"