Eigenname Gottes – Gott stellt sich vor. Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch: dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um Gott als den Anführer einer Armee, Jachwe Zebaut. Diese Woche wollen wir uns die Eigennamen Gottes aus der Bibel anschauen.
Mir persönlich sind die Eigennamen Gottes deshalb wichtig, weil sie mir insgesamt ein Bild von Gott vermitteln, das eng an der Wirklichkeit ist. In dem Maß, wie ich Gott besser begreife, verstehe ich auch die Realität besser, in der ich lebe.
Die Bedeutung von Gottes Eigennamen für den Glauben
Das muss ich vielleicht erklären. Für mich ist es eine tägliche Herausforderung, mein Leben mit möglichst viel Objektivität zu betrachten. Und das geht natürlich eigentlich nicht.
Das liegt daran, dass ich als Mensch unglaublich subjektiv bin. Ich habe immer nur meinen eigenen Blick auf die Welt. Dieser ist, wie bei jedem Menschen, sehr, sehr eng.
Deshalb benutze ich die Bibel – und besonders das, was die Bibel über Gott sagt – um zu deuten, was mir so passiert. Ein Eigenname Gottes, der mir dabei sehr viel gibt, wenn es darum geht, mein Leben so zu verstehen, wie ich es Tag für Tag erlebe, ist der Name Jachwe Zebaut.
Der Begriff selbst taucht in meiner Elberfelder Bibel nur an zwei Stellen im Neuen Testament auf. Das liegt einfach daran, dass „Jachwe Zebaot“ an allen anderen Stellen mit „Herr der Heerscharen“ übersetzt wird.
„Herr der Heerscharen“, dieser Eigenname Gottes, wird sehr häufig in der Bibel verwendet. Allerdings ist er nicht gleichmäßig über das Alte Testament verteilt.
Erste biblische Erwähnungen und die Bedeutung von Heerscharen
Das erste Mal taucht der Begriff in 1. Samuel 1,3 auf. Dort heißt es: „Und dieser Mann ging Jahr für Jahr aus seiner Stadt hinauf, um den Herrn der Heerscharen anzubeten und ihm in Silo zu opfern. Dort aber waren die beiden Söhne Elis, Hofni und Pinhas, Priester des Herrn.“
„Herr der Heerscharen“ bezieht sich also auf Gott. Die nächste Frage lautet: Was ist mit „Heerscharen“ gemeint? Das ist definitiv einer der Begriffe, die man außerhalb eines Bibelpodcasts kaum verwendet – „Heerscharen“.
In der Bibel gibt es verschiedene Bedeutungen. Zum Beispiel gibt es die himmlischen Heerscharen, also die Engel. Von ihnen lesen wir in Lukas 2,13: „Und plötzlich war bei dem Engel eine Menge der himmlischen Heerscharen, die Gott lobten und sprachen.“
Ich glaube, viele kennen diese Stelle aus der Weihnachtsgeschichte, bei der die Hirten auf dem Feld sind. Erst erscheint ein Engel, dann kommen viele, eben die himmlischen Heerscharen.
Heerscharen können also Engel sein. Aber natürlich können Heerscharen auch Heerscharen im wörtlichen Sinn sein, also Soldaten.
In 4. Mose 1,3 heißt es: „Von zwanzig Jahren an und darüber, jeden, der mit dem Heer auszieht in Israel, den sollt ihr mustern nach seinen Heeresverbänden, du und Aaron.“
Die Heeresverbände sind wörtlich die Heerscharen, also die Soldaten.
Die Vielschichtigkeit des Begriffs Heerscharen
Und wenn es um Soldaten geht, müssen wir das nicht auf die Soldaten Israels beschränken. Als Gott der Geschichte kann der Jachwe Zebaot auch fremde Völker und ihre Armeen für seine Zwecke einsetzen.
Wir wissen nun, dass sich der Begriff Heerscharen auf Engel, auf Soldaten und drittens auch auf das ganze Volk Gottes beziehen kann. So heißt es in 2. Mose 12,41:
„Und es geschah am Ende der 430 Jahre, ja, es geschah an eben diesem Tag, dass alle Heerscharen des Herrn aus dem Land Ägypten auszogen.“
Ausgezogen sind hier nicht nur die Soldaten, sondern das ganze Volk. Die Heerscharen des Herrn sind in diesem Zusammenhang also das Volk Israel.
Die theologische Bedeutung von „Herr der Heerscharen“
Jetzt haben wir den Begriff „Herr der Heerscharen“. Was steckt eigentlich dahinter? Man kann sagen, dass der Begriff „Herr der Heerscharen“ Majestät, militärische Überlegenheit und Macht ausdrückt.
Nicht umsonst wird Yahweh Zebaoth in der Septuaginta recht frei als Pantokrator, also als Allherrscher, übersetzt. Der Herr der Heerscharen ist ein Eigenname Gottes, der seinen unbedingten Willen zum Sieg beschreibt.
Man stellt sich Gott bildhaft an der Spitze eines unbesiegbaren Heeres vor, das je nach Zusammenhang aus Soldaten, Engeln oder seinem Volk bestehen kann. Dabei spielt es keine Rolle, aus wem genau dieses Heer besteht, denn Gott ist nicht auf seine Soldaten angewiesen.
Gott ist als Jahwe Zebaot der Überlegene, dem sich nichts und niemand in den Weg stellen kann. Die größten Feldherren der Geschichte – ich denke an Alexander den Großen, Hannibal, Napoleon oder Prinz Eugen von Savoyen – sind nur ein schwacher Abglanz der Durchsetzungskraft dieses Jahwe Zebaot.
Was Gott will, wird geschehen.
Persönliche Bedeutung und geistliche Konsequenzen
Aber warum ist dieser Eigenname für mich persönlich so wichtig? Ganz einfach: Der Herr der Heerscharen ist der Herr der Geschichte, der Gott, der mit Macht seine Geschichte schreibt.
Oder wie formuliert David in Psalm 24, Vers 10: Wer ist er, dieser König der Herrlichkeit? Der Herr der Heerscharen, er ist der König der Herrlichkeit. Genau, der herrliche König – das ist der Jachwe Zebaoth. Er ist der König, ein Herrscher, der die Geschichte nach seinen Vorstellungen entwickelt und ans Ziel bringt. Unbesiegbar, unaufhaltsam, souverän und absolut konsequent.
Ich finde das genial, aber es bedeutet noch etwas. Es heißt auch, dass ich als Christ in einem Konflikt stehe, dass ich die Geschichte als eine Schlacht begreifen muss, wenn Gott sich als Feldherr präsentiert.
Dann doch wohl deshalb, weil es eine Auseinandersetzung gibt. Und wenn das stimmt, wenn ich Teil seines Teams bin, dazu berufen, die Waffen des Lichts anzulegen und gegen böse geistige Mächte in den Krieg zu ziehen, dann darf ich mich nicht wundern, wenn mein Leben turbulent verläuft.
Leben im geistlichen Kampf
Wenn wir den Herrn der Heerscharen anbeten, wissen wir, dass diese Welt kein Ort ist, um Spaß zu haben oder uns selbst zu verwirklichen. Vielmehr geht es darum, ein Reich aufzurichten, Herzen für den König zu gewinnen, Jünger zu machen, in einem Konflikt Position zu beziehen und Widerstand zu leisten, wenn wir angegriffen werden.
Wir folgen dem Herrn der Heerscharen als sein Volk in die Schlacht, um – bildlich gesprochen – ein Land der Verheißung einzunehmen. Wir werden siegen, das ist nicht der Punkt. Am Kreuz von Golgatha wurde die Macht des Bösen gebrochen, aber der Kampf ist trotzdem voll im Gang und real.
Und weil es eine Schlacht ist, dürfen wir davon ausgehen, dass sich unser Leben auch genau so anfühlen wird. Wir dürfen Versuchungen, Niedergeschlagenheit, Überforderung und Misserfolg, Prüfungen und Widerstand erwarten. Wir dürfen davon ausgehen, dass unser Leben nicht glattlaufen wird – egal wie viel wir beten und egal, wie viele Bibelverse wir auswendig lernen.
Wir müssen uns auf schmutzige Tricks, Lügen und Betrug einstellen. Auf Dämonen, die sich als Engel des Lichts ausgeben. Auf Irrlehrer, die ihr falsches Evangelium als Original verkaufen. Und auf plumpe Verfolgung und Märtyrertum.
Wir werden erleben, wie Mitarbeiter in der Gemeinde ihren Glauben verlieren, Gemeinden eingehen oder ein Pfahl im Fleisch unseren Dienst behindert. Das gehört alles dazu. Bis zum Schluss werden wir uns nach Erlösung sehnen und nicht die Hälfte von dem verstehen, was uns passiert.
Aber es gibt einen, der in dieser Schlacht den Überblick hat: unseren General, den Jahwe Zebaoth, den Herrn der Heerscharen. Wir werden ihm folgen und bis zum letzten Atemzug mit den Söhnen Korachs bekennen: Psalm 84,13 „Herr der Heerscharen, glücklich ist der Mensch, der auf dich vertraut.“
Abschluss und Ausblick
Was könntest du jetzt tun? Du könntest deine Liste mit Namen Gottes, die du gestern begonnen hast, heute um fünf weitere Namen ergänzen.
Das war's für heute? Falls du die Liste noch nicht hast, besorge dir doch die Frogwords-App.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.