Einführung in die Bedeutung von Gottes Eigennamen
Eigennamen Gottes – Gott stellt sich vor, Teil zwei
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt – Nachfolge praktisch, dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um einen wissenden Gott, Ldj. Wer mich ein bisschen persönlich kennt, weiß, dass ich eine Vorliebe für das Auswendiglernen von Bibelversen und für intelligente Gebete habe.
Für mich als Christ ist es in einer Zeit, in der – wie ich finde – gerade Anbetung oft banalisiert wird, besonders wichtig, in meinem eigenen Leben Gott auf immer neue und anspruchsvolle Weise mit eigenen, ehrlich gemeinten und durchdachten Worten zu feiern.
Wenn Gebet Reden mit Gott ist, dann ist Anbetung die Bewunderung Gottes mit ehrlich gemeinten Komplimenten.
Für alle, die bei dem Begriff Anbetung sofort und vielleicht ausschließlich an das Singen von Anbetungsliedern denken: Ich sehe in der Bibel zwei Gebote. Erstens: Singt dem Herrn Lieder, vor allem neue. Und zweitens: Betet Gott an, und zwar mit Worten.
Ich denke, wir sollten als Christen unbedingt beides tun und nicht eine Form der Wertschätzung gegen die andere ausspielen.
Weil ich an den Wert von Gebet glaube und weil ich keine Anbetungsfloskeln mag, habe ich mir die Frage gestellt, wie es gehen kann, dass ich Gott nicht einfach immer dasselbe sage.
Die Bedeutung der Eigennamen Gottes als Grundlage für Anbetung
Eine Idee, die mir kam, war die Beschäftigung mit dem Namen Gottes. Gott stellt sich in der Bibel nicht einfach nur als Gott vor. Vielmehr finden sich in der Bibel unterschiedlichste Eigennamen, die ihn charakterisieren. Diese Namen eignen sich auf eine sehr schöne Weise als Ausgangspunkt für die Anbetung.
Ausgangspunkt deshalb, weil ich mir erst über den Namen Gedanken mache: Was bedeutet er? Was bedeutet er für mich? Wo habe ich Gott genau so schon erlebt? Während ich so über ihn nachdenke, ergibt sich die Anbetung fast von allein.
Namen Gottes sind ein sehr guter Ansatz, um sich mit Gott zu beschäftigen und die eigene Anbetung zu bereichern. Um diese These ein wenig zu untermauern, geht es diese Woche um Eigennamen Gottes – Teil zwei. Denn im April 2021 gab es bereits eine Podcast-Reihe zu diesem Thema mit anderen Gottesnamen.
Heute geht es also um Eldeod, den Gott des Wissens.
Der Gott des Wissens in der Bibel
So nennt ihn Hanna in ihrem Lobpreis im 1. Samuel 2,2-3: „Keiner ist heilig wie der Herr, denn außer dir ist keiner, und kein Fels ist wie unser Gott.“
„Häuft nicht Worte des Stolzes, noch gehe Freches aus eurem Mund hervor, denn der Herr ist ein Gott des Wissens, und von ihm werden die Taten gewogen.“ Unser Gott ist ein Gott des Wissens, wörtlich „Eldeot“. Er weiß, was wir tun, und er weiß natürlich noch viel mehr.
Es ist wichtig, dass wir uns nie täuschen, wenn es darum geht, wie viel Durchblick Gott hat. Es ist die grundlegende Sünde des Menschen, sich für zu schlau zu halten. Es sind die Gottlosen, die Asaf mit den Worten aus Psalm 73,3-12 beschreibt: „Denn ich beneidete die Übermütigen, als ich das Wohlergehen der Gottlosen sah. Deshalb umgibt sie Hochmut wie ein Halsgeschmeide, Gewalttat umhüllt sie wie ein Gewand. Sie höhnen und reden in Bosheit, bedrückendes von oben herab. Sie setzen ihren Mund in den Himmel, und ihre Zunge ergeht sich auf der Erde. Ja, sie sprechen: Wie sollte Gott es wissen? Gibt es ein Wissen beim Höchsten?“
Die Antwort ist ganz klar: Ja, das gibt es. Gott weiß, was die Gottlosen denken. Er weiß genau, wofür er sie einmal zur Rechenschaft ziehen wird. Mein Leben ist für den Gott des Wissens ein offenes Buch. Es gibt keinerlei Geheimnisse. Er kennt mich bis hinunter auf die Ebene der Motive und der mir selbst unbewussten Abgründe meiner Psyche.
Gott kennt mich durch und durch besser als ich selbst. Er weiß alles über mich, und deshalb ist es so unendlich dämlich, wenn jemand denken könnte, Gott wüsste nicht, was er tut, was er sagt oder was er denkt. Gott weiß alles, einfach alles. Er ist der Gott des Wissens, und wenn wir mit ihm leben, dann muss uns das bewusst sein.
Gründe zur Freude über einen Gott des Wissens
Ich würde noch weitergehen: Wir sollten uns darüber freuen und ihn dafür anbeten. Warum? Hier sind fünf Gründe, warum ich mich über einen Gott des Wissens freue.
Erstens: Wenn Gott alles weiß und ihm nicht einmal die Zukunft verborgen ist, dann kann ich mich von Herzen über sein Ja und Amen zu mir freuen. Wenn er mich annimmt, mich rettet und mir vergibt, dann tut er das mit dem Wissen um all den Blödsinn, den ich noch verzapfen werde. Er tut es auch mit dem Wissen um alle Halbheit in meinem Herzen und erkennt Defizite in meiner Persönlichkeit, die ich selbst noch nicht einmal bemerkt habe. Gott kennt mich durch und durch. Auf der Basis seiner Allwissenheit nimmt er mich an. Genial, oder?
Zweitens: Wenn Gott alles weiß, dann ist er für mich die ultimative Quelle aller Weisheit. Dann macht es Sinn, die Bibel mit Heißhunger zu verschlingen und lange über das Wort Gottes nachzusinnen, um so viel Wissen und Klugheit zu bekommen, wie es mir nur möglich ist. Wenn Gott alles weiß, dann sind andere Quellen der Erkenntnis definitiv schlechter. Ich kann nur feiern, dass der Schöpfer durch seinen Geist ein Buch hat schreiben lassen.
Drittens: Wenn Gott alles weiß und Geschwistern in der Gemeinde extra Gaben gegeben hat, um dieses Wissen möglichst allen zugänglich zu machen, dann freue ich mich über dieses Geschenk an mich. Ganz ehrlich: Ich werde ein paar Brüdern im Himmel extra lange die Hand schütteln, weil mir ihre Predigten so unglaublich viel weitergeholfen haben.
Viertens: Wenn Gott alles weiß, dann muss ich keine Sünde vor ihm verstecken. Das klingt vielleicht erst einmal nicht so prickelnd, aber wie oft schämen wir uns für das, was wir getan haben, zögern beim Bekennen und machen uns Sorgen, wie Gott mit uns umgehen könnte, wenn er erfährt, was wir getan haben. An dieser Stelle tut das Wissen um einen Gott, der alles weiß, einfach gut. Er weiß längst, was ich bekennen möchte.
Fünftens: Wenn Gott alles weiß, dann weiß er auch, was böse Menschen mir antun beziehungsweise angetan haben. Und er wird sich darum kümmern. Wenn Gott spricht: „Mein ist die Rache, ich will vergelten“, dann darf ich davon ausgehen, dass er nichts vergessen wird. Weil Gott nichts vergisst, muss ich mich nicht rächen.
Schlussgedanken und Ermutigung zur persönlichen Anbetung
Das waren jetzt fünf Gründe, warum ich mich über einen Gott des Wissens freue. Kannst du dir vorstellen, wie diese Gedanken fast automatisch in die Anbetung führen? Oder wie sie dein Gebet um Aspekte bereichern, die du wahrscheinlich noch nie gebetet hast?
Vielleicht fallen dir beim nächsten Gebet zu dem Gott des Wissens weitere Aspekte ein. Für mich ist das das, was ich unter intelligenter Anbetung verstehe. Gott verdient so viel davon, wie mir möglich ist.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest weitere Gründe finden, warum du dich ganz speziell über einen Gott des Wissens freuen kannst.
Das war's für heute. Ich bin wirklich ein Fan davon, Bibelverse auswendig zu lernen. Vielleicht probierst du es im Advent einfach aus. Mir hilft dabei die App Remember Me.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
