Einleitung: Gegenwart und biblische Perspektive auf den Aufruhr der Menschheit
Und als ich so zuhörte, dachte ich an eine Bibelstelle im Alten Testament, in der etwas angedeutet wird, was wir hier erleben. Es handelt sich um Psalm 2.
In diesem Psalm wird der Aufruhr der Menschheit gegen Gott beschrieben. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Harmagedon. Doch die ganze Entwicklung bis dahin wird ebenfalls thematisiert. Es wurde ja auch schon Napoleon erwähnt, ebenso die Französische Revolution, die in dieser Zeit stattfand.
Dort heißt es: „Lasst uns von uns werfen ihre Bande, zerreißen ihre Stricke.“ Und der, der im Himmel thront, lacht darüber.
Ich fand es sehr schön, dass wir mit Himmelfahrt begonnen haben, um uns daran zu erinnern, dass unserem Herrn alle Macht gegeben ist – im Himmel und auf Erden.
Wir brauchen das nicht zu fürchten, aber wir sollten wissen, worum es geht. Deshalb erhalten wir auch diese Informationen, die wir brauchen. Die Frage ist: Wie reagieren wir darauf?
Die biblischen Erziehungsziele: Orientierung in schwierigen Zeiten
Mein Thema heute heißt die biblischen Erziehungsziele. Wie sollen wir erziehen, wenn wir in unseren Grenzen und in unserer Handlungsweise eingeschränkt werden? Wenn wir nicht mehr so vorgehen können, wie wir das eigentlich müssten, oder nur unter großen Schwierigkeiten?
Da ist es, denke ich, wichtig, dass wir überhaupt wissen, welche Erziehungsziele erstrebenswert sind. Was sagt die Bibel dazu? Wofür erziehen wir unsere Kinder? Ich habe vier Erziehungsziele zusammengestellt, von denen ich glaube, dass sie die wichtigsten sind. Sicher sind es nicht die einzigen, aber in der Reihenfolge, wie ich sie nenne, sehe ich sie auch in ihrer Bedeutung für uns.
Das erste Erziehungsziel ist die Erziehung zum Gehorsam, diametral entgegengesetzt all dem, was heute geschieht. In meiner Zeit, in der Jugend, wenn man das als Älterer so sagen kann, galten noch Autoritäten. Als ich dann in der Ausbildung zum Lehrer war, fing das allmählich an zu bröckeln, auch im Hinblick auf die antiautoritäre Erziehung. Man hat sich natürlich damit beschäftigt, woher das alles kam.
Daran hängt auch die französische Revolution mit drin und der Wegbereiter der Revolution, nämlich Jean-Jacques Rousseau, durch seinen Erziehungsroman „Emile“ und manches andere mehr. So ist das dann entstanden, bis zu den 68er-Revolten. Darüber werde ich gleich noch etwas sagen. Ich halte das für das wichtigste Erziehungsziel überhaupt. Das werde ich gleich auch beweisen.
Das zweite Erziehungsziel ist die Erziehung zu Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit. Ich möchte aufzeigen, dass gerade wenn von Staats wegen – und wenn sich das durchsetzen sollte – man tatsächlich dahin kommen wird, Deutschland als ein Riesentollhaus bezeichnen zu müssen. Man fragt sich dann: Sind diese Leute noch normal?
Wir werden als unnormal hingestellt, wenn wir nicht mit dem Mainstream mitlaufen. Da ist die Erziehung zur Aufrichtigkeit und Wahrheit eine ungeheure Hilfe. Das möchte ich auch gleich aufzeigen, gerade durch das Vorbild der Eltern. Darüber wird ja ständig geklagt, dass diese Institutionen immer noch den größten Einfluss auf die Kinder haben.
Auch heute gibt es entsprechende Forschungsreihen, Erhebungen in Amerika, wo man viel weiter ist als wir hier. Dort hat man zum großen Leidwesen der Pädagogen festgestellt, dass die Eltern immer noch mehr Einfluss haben als die Lehrer und auch andere Medien, die den Griff nach den Kindern ausstrecken. Das ist unsere große Chance.
Das ist mein Thema: Wir sind dem nicht hilflos ausgeliefert, sondern wir haben immer noch viele Möglichkeiten.
Das dritte Erziehungsziel ist die Erziehung zur Bescheidenheit. Es wird vielleicht für den einen oder anderen eigenartig erscheinen, dass das ein wertvolles Erziehungsziel ist. Aber ich hoffe, wenn die Zeit noch reicht, dazu noch etwas zu sagen.
Am Ende kommt dann die Erziehung zum Sozialverhalten. Dieses Erziehungsziel wird heute in der Schule als das höchste angesehen. Auch wir sehen die Erziehung zum Sozialverhalten als wichtig an. Aber ich glaube, dass rechtes Sozialverhalten nur möglich ist bei Kindern und jungen Leuten, die auch gelernt haben, Autoritäten anzuerkennen.
Wer Autoritäten ablehnt, wird auch unsozial sein. Das beißt sich eigentlich. Man muss das eine tun und das andere nicht lassen.
Erziehung zum Gehorsam: Biblische Grundlage und praktische Bedeutung
Zunächst einmal zum ersten Ziel: die Erziehung zum Gehorsam. Warum halte ich das für das Wichtigste? Ich lese dazu aus 1. Samuel 15, Vers 22.
Die Situation damals war folgende: König Saul hatte von Gott durch den Propheten Samuel den Auftrag erhalten, ein ganzes Volk, die Amalekiter, vollständig auszurotten. Saul war jedoch ein sehr toleranter und großzügiger Mensch. Er ließ den König am Leben und verschonte auch noch einige andere Dinge. Damit übertrat er den Befehl des Herrn.
Nach menschlichem Ermessen würde man heute sagen, Saul sei doch wirklich ein Vorbild. Man könnte sogar von Feindesliebe sprechen, da er Agag am Leben ließ, anstatt den Befehl Gottes auszuführen. Nun schickt Gott Samuel – heute würde man sagen, den persönlichen Seelsorger Sauls – zum König mit einer Botschaft.
Der König erklärt, warum er das Beste noch nicht verbannt hat und dass er es dem Herrn opfern wolle. Dabei wird nicht ganz klar, ob er das wirklich vorhatte oder ob es nur eine Ausrede war. Lassen wir das offen.
Samuel antwortet: „Hat der Herr so viel Lust an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, dass man der Stimme des Herrn gehorcht? Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett der Widder.“
Im Volk Israel war das Schlachtopfer das Höchste, was ein Israelit Gott bringen konnte. Deshalb ging man zum Tempel, früher zur Stiftshütte, um seine Ehrerbietung Gott zu erweisen, sei es durch Anbetung oder auch durch Sühnung, wenn es ein Sündopfer oder Schuldopfer war. Es gab verschiedene Opferarten, und das war der höchste Ausdruck des Gottesdienstes.
Jetzt sagt Gott, dass es etwas gibt, das ihm noch wesentlich wichtiger ist als diese äußeren Formen der Ergebenheit oder die Kosten, die diese Opfer verursachten – denn sie waren ja auch nicht billig. Es ist der einfältige Gehorsam, der genaue Gehorsam, das heißt, man muss es genau so tun, wie es in der Bibel steht.
Deshalb legen wir hier im Malachi-Kreis immer großen Wert darauf, die Bibel wörtlich zu nehmen und uns so eng wie möglich an der Heiligen Schrift zu orientieren. Zwar sind wir nicht in allen Dingen immer einer Meinung – auch Bruder Nestvogel und ich haben manchmal unterschiedliche Ansichten. Aber in den entscheidenden Fragen sind wir ein Herz und eine Seele.
Ich muss immer wieder sagen, dass ich meistens im Anschluss an ihn spreche. Das ist interessant, denn manchmal habe ich einen völlig anderen Hintergrund, doch bei den entscheidenden Fragen bewegt uns dasselbe. Das ist eine schöne Sache bei einer Malachi-Konferenz. Es ist etwas, woran wir arbeiten und was uns ein großes Bedürfnis ist: Wenn Christen aus unterschiedlichen Richtungen mit verschiedenen Hintergründen zusammenfinden, sollen sie merken, dass sie zusammengehören, denselben Herrn haben, dasselbe Ziel und dasselbe Wort. Und sie wollen sich unter das Wort stellen und das Wort reden lassen.
Wenn Gott durch Samuel sagt, dass Schlachtopfer zwar ihren Wert haben, aber Gehorsam noch wichtiger ist, dann bedeutet das für mich: Das ist das Entscheidende.
Wenn wir ins Neue Testament schauen, wird uns gerade der Gehorsam des Herrn in wunderbarer Weise vorgestellt. Er wurde gehorsam bis zum Tod. Er konnte sagen: „Ich tue nichts aus mir selbst, sondern das, was der Vater mir sagt.“ An anderer Stelle heißt es, er tue nur das, was der Vater ihm zeigt.
Die Erziehung zum Gehorsam ebnet auch unseren Kindern den Weg zur Bekehrung, denn jede Bekehrung ist ein Gehorsamsakt. Ich unterwerfe mich dem Befehl Gottes. Es ist ein göttlicher Befehl, dass sich jeder Mensch bekehren muss. Wer sich weigert, diesem Befehl zu folgen, geht verloren.
Natürlich macht die Schrift auch deutlich, dass wir uns nicht unter Druck bekehren sollen, weil wir nicht anders können, sondern weil wir überwältigt sind von der Liebe unseres Herrn. Aber anders geht es nicht.
Jesus sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ Dieser Absolutheitsanspruch des Christentums ist unmissverständlich.
Wir, die wir uns zu den sogenannten konservativen Christen zählen – ja, die sogenannten christlichen Fundamentalisten –, ich persönlich sehe das nicht als Schimpfwort, sondern hoffe, dass ich dazu gehöre –, werden immer mehr damit konfrontiert, dass wir die Ziele, die uns das Wort Gottes zeigt, nicht mehr erreichen oder nicht mehr anstreben dürfen.
Dann wird sich zeigen, was uns die Bibel wert ist, was uns Christus wert ist und welchen Preis wir bereit sind, dafür zu zahlen.
Das biblische Menschenbild und seine Bedeutung für die Erziehung
Ich komme nun wieder auf das biblische Menschenbild zurück. Wir haben gehört, dass der Mensch als Geschöpf Gottes betrachtet wird. In unserem Zusammenhang geht es darum, dass das biblische Menschenbild dem humanistischen Menschenbild diametral entgegengesetzt ist.
Der Humanist glaubt, dass der Mensch mit guten Eigenschaften geboren wird oder zumindest als tabula rasa, also als unbeschriebenes Blatt, auf die Welt kommt. Auf dieses Blatt wird dann etwas geschrieben. Die meisten Humanisten, besonders im Kommunismus, vertreten die Ansicht, dass der Mensch von Natur aus gute Eigenschaften besitzt. Bei den Kommunisten wird angenommen, dass es die Gesellschaft ist, die den Menschen zum Negativen verändert hat. Deshalb müsse man neue gesellschaftliche Verhältnisse schaffen – so beginnt dort das Denken.
In anderen Bereichen, zum Beispiel in der Pädagogik, vertritt die humanistische Pädagogik die Ansicht, dass die beste Erziehung diejenige ist, bei der keine Erziehung erfolgt. Die beste Erziehung ist also die Abwesenheit von Erziehung. Das bedeutet, Erziehung wird als Korrektur, Anleitung oder Veränderung des Weges verstanden. Rat oder Anleitung braucht das Kind nach humanistischer Auffassung nicht, denn es hat alles in sich. Die Erziehung besteht nur darin, schädliche Einflüsse fernzuhalten. Für den Humanisten bedeutet das zum Beispiel, alle Religionen und vor allem den christlichen Absolutheitsanspruch fernzuhalten. Auch der Einfluss der Eltern soll so minimal wie möglich sein. Das steckt dahinter.
Wer zum Gehorsam erziehen will, hat ein großes Problem mit dem christlichen bzw. biblischen Menschenbild. Wir wissen, dass der Mensch als Sünder geboren wird. Durch die in ihm wohnende Sünde hat er immer die Neigung zur Rebellion, zum Gegendruck und zum Aufbegehren.
Für uns als christliche Erzieher heißt das, im zweiten bis dritten Lebensjahr diese Phase zu überstehen, in der es um das Brechen des Eigenwildes geht. Der Eigenwille des Kindes muss gebrochen werden. Wenn der Staatsanwalt das hört, habe ich sofort eine Klage am Hals. Aber ich möchte deutlich machen, was ich damit meine.
Ich meine nicht das Brechen des eigenen Willens, sondern des Eigenwillens. Das ist nicht dasselbe. Der eigene Wille – und ich denke, wir sind uns alle einig, dass jeder Mensch, der sich normal entwickelt, einen eigenen Willen hat – soll gestärkt werden. Er soll gelenkt und genährt werden, sodass der Mensch aufgrund dieser Fähigkeit eigene Entscheidungen trifft. Diese Entscheidungen sollen die richtigen sein, die ihm selbst nützen und auch seiner Umgebung, also seinem sozialen Verhalten.
Dieser eigene Wille soll gefördert werden. Das ist eine der größten und zugleich schwersten Aufgaben in der Erziehung.
Der Eigenwille hingegen ist das Verhalten eines Menschen, der den Trieb oder die Neigung hat, sich auf Kosten anderer zu profilieren, sich durchzusetzen, koste es, was es wolle, immer Recht zu haben und andere mit Füßen zu treten. Dabei werden keine Autoritäten anerkannt – das ist der Eigenwille.
Wie genau das geschieht, kann ich jetzt nicht im Einzelnen erläutern. Wer daran Interesse hat, kann einen Zettel mitnehmen. Ich habe verschiedene Punkte aufgeschrieben, auf einem etwas blau gefärbten Zettel – die Farbe hat sonst keine Bedeutung – über Ehe und Familie und wie wir hier vorgehen können.
Wichtig ist, rechtzeitig zu beginnen und konsequent zu erziehen. Man sollte keine Dinge verbieten, die man letztlich nicht durchhalten kann. Das Kind merkt sich das sehr schnell.
Wer nicht zum Gehorsam erzogen wird, dem wird es viel schwerer fallen, eine Entscheidung für Jesus Christus zu treffen. Sich dem göttlichen Anspruch zu beugen, das Urteil Gottes über sich anzuerkennen und Gott als höchste Autorität anzuerkennen, fällt schwer, wenn man niemals Eltern als Autorität kennengelernt hat.
Übrigens hätte ich gerne gefragt, bei Eltern eins und Eltern zwei: Wer ist denn die eins und wer die zwei? Das wäre sicherlich noch eine interessante Diskussion. Aber gut, dass wir uns damit nicht beschäftigen müssen.
Voraussetzungen für die Erziehung zum Gehorsam: Vorbildfunktion der Eltern
Erziehung zum Gehorsam
Ja, ihr lieben Mütter und Väter, wie können wir unsere Kinder zum Gehorsam erziehen, wenn wir selbst nicht gehorsam gegenüber dem Wort Gottes sind? Wenn wir nur widerwillig Autoritäten über uns anerkennen, vielleicht mit Magengrummeln, wie können wir dann Gehorsam verlangen?
Wenn wir selbst es nicht genau nehmen mit dem, was wir in der Heiligen Schrift finden, wenn wir nicht das entsprechende Vorbild sind, wie soll dann Gehorsam entstehen?
Vor kurzem habe ich etwas mitbekommen, was das gut verdeutlicht. In einer Sendung ging es um eine Gerichtsverhandlung. Eine Mutter war sehr entrüstet, weil sich herausstellte, dass ihr Zögling irgendwo gelogen hatte. Die Mutter sagte zu ihm: „Hör mal, habe ich dich nicht dazu erzogen, immer die Wahrheit zu sagen?“
Der Zehnjährige antwortete: „Ja, aber du lügst doch auch.“
Die Mutter fragte verwundert: „Wieso denn?“
Der Junge sagte: „Wenn du antelefoniert wirst, sagst du das und jenes, und das stimmt doch gar nicht.“
Daraufhin machte die Mutter nur ein ganz dummes Gesicht, und die Lage war klar.
So wie die Mutter, so der Sohn – das Beispiel macht Schule. Das ist die Erziehung zum Gehorsam.
Erziehung zu Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit: Vorbild und Umgang mit Worten
Jetzt geht es um die Erziehung zu Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit. Wie ist unser Reden über andere, wenn unsere Kinder dabei sind? Auch wenn sie nicht anwesend sind, sollten wir darauf achten.
Man hat manchmal den Eindruck, wenn es um die Geistesfülle geht – in Epheser 5 heißt es ja, dass wir zueinander über die großen Taten Gottes sprechen sollen, also über die Psalmen, geistliche Lieder und Ähnliches. So werden wir voller Geist und von Gott für bestimmte Aufgaben gebraucht.
In unseren Kreisen – ich weiß nicht, wie es bei euch ist – habe ich oft den Eindruck, dass wir nicht miteinander reden, sondern bei einer dampfenden Tasse Kaffee übereinander sprechen und sie durch den Kakao ziehen. Einer hat mal gesagt: Sonntags mittags gibt es bei uns immer „Prediger-Hackbraten“. Verstehen wir alle, oder? Das prägt auch die Kinder.
Wenn wir wirklich Vorbilder sind – und wir sind jetzt bei der Erziehungswahrhaftigkeit – dann werden wir sehr gut darauf achten, was wir sagen, wem wir es sagen, wann wir es sagen und wie wir es sagen.
Klein Erna steht mit ihrer Mutter an der Tür. Sie wohnt in einem Hochhaus. Es hat geklingelt, die Mutter drückt auf den Knopf, unten geht die Tür auf, und die alte Tante Anna erscheint. So im Schacht kann man das sehen. Die Mutter schlägt die Hände über den Kopf und sagt: „Ach, schon wieder die alte Schachtel.“
Na ja, Tante Anna kommt schnaufend die Treppen hinauf. Als sie dann an der Tür steht, guckt Klein Erna zu ihr hoch und fragt: „Bist du die alte Schachtel?“ So kann uns das passieren, ihr Lieben. Sind wir wirklich aufrichtig? Das sollte eigentlich selbstverständlich sein.
Wenn ich hier das eine oder andere anspreche, will ich nicht sagen, dass ich völlig frei davon bin. Ich rede da auch zu mir selbst. Aber ich denke, gerade heute, wenn wir von Fehlentwicklungen hören – und das war ja wirklich starker Tobak, möchte ich sagen, was wir eben hörten – das ging schon unter die Haut und könnte einen verzweifeln lassen.
Das Erste, was wir tun müssen, ist, uns selbst in Frage zu stellen und uns noch einmal zu fragen: Entsprechen wir dem Ruf Gottes, dem Anspruch des Höchsten? Sind wir auf dem richtigen Weg? Oder müssen wir vielleicht gewisse Dinge in unserem Leben ändern, damit unser Einfluss auf die Kinder größer und dauerhafter wird als bisher?
Ich könnte mir vorstellen, dass auch einige Eltern oder Großeltern hier sitzen, deren Kinder längst eigene Wege gegangen sind. Und das sind nicht immer die anderen schuld – das spielt auch eine Rolle. Aber wir müssen uns immer wieder zuerst selbst fragen und keine falschen Versprechungen machen.
Wahrhaftigkeit im Alltag: Beispiele und Konsequenzen
Fritzin steht an der Tür und wartet schon seit Stunden auf seinen Vater. Die Mutter fragt, was denn los sei. „Ja“, sagt Fritzchen, „der Papa hat doch gesagt, er wollte heute mit mir Tischtennis spielen. Ich warte jetzt darauf, dass der Papa kommt.“
„Ach“, sagt die Mutter, „der Papa ist doch nach Amerika gefahren, also geflogen natürlich.“ Fritzchen wird sich das merken. Er wollte nämlich schon am Tag vorher mit dem Papa spielen, und da hat der Papa gesagt: „Nein, heute habe ich keine Zeit, ich spiele morgen mit dir Tischtennis.“ Er hat genau gewusst, dass er am nächsten Tag in Amerika sein würde. Er hat den Jungen reingelegt – das wird er nicht so schnell vergessen.
Am ersten April im Jahre neunzehnhundertfünfzig sagt eine Mutter zu ihrem kleinen Jungen – und das ist jetzt eine wahre Geschichte, die ich erzähle: „Du geh doch mal zum Apotheker, uns ist ein ganz wichtiges Medikament ausgegangen. Hier hast du einen Groschen. Kauf’s für zehn Pfennig Haumichblau!“
Der Junge geht zum Apotheker. Er hat zwar noch nie davon gehört, aber wenn die Mutter das sagt, wird es ja schon stimmen. Er verlangt für einen Groschen Haumichblau. Der Apotheker guckt ihn ein bisschen sonderbar an, wühlt dann überall in den Schubladen – kein Haumichblau da. Er sagt: „Es tut mir furchtbar leid, es ist mir gerade ausgegangen, geh zum Drogisten.“
Der Junge packt seinen Groschen und geht zum Drogisten. Der war etwa 150 Meter entfernt. Dort hätte er gern für zehn Pfennig Haumichblau gekauft. Der Drogist guckt gar nicht amüsiert, geht in das Zimmer nebenan, kommt mit einem langen Stock zurück und will Haumichblau austeilen.
Da merkt der Junge plötzlich, dass er hereingelegt worden war. Er hatte noch nie etwas von Aprilscherzen gehört. Er kommt nach Hause, und das Gelächter seiner Mutter und der drei älteren Schwestern hat er noch lange im Ohr gehabt. Glücklicherweise hat er ein ziemlich dickes Fell, sonst stünde er heute nicht vor euch.
Ja, ihr Lieben, so kann es auch sein. Das hätte auch schiefgehen können. Bis dahin ist das, was die Mutter sagt, was der Vater sagt, etwas, woran man nicht rütteln sollte – und dann wird man plötzlich so reingelegt. Wir sollten vorsichtig sein.
Nun wird vielleicht der eine oder andere sagen: „Nein, der kommt aber wahrscheinlich aus einer ganz griesgrämigen Familie. Wie sieht es denn da zu Hause aus?“ Nein, wir waren schon eine sehr fröhliche Familie. Meine Frau ist ja auch unter uns, die kann das bestätigen. Aber wir haben immer versucht, deutlich zu machen, was ernst gemeint war und wo es ein Spaß war.
Ja, wir haben zum Beispiel einen Spaßvogel auch in unserem Malachi-Kreis. Kennt ihr den auch? Ja, ihr wisst schon, wer das ist. Das ist der Zweite. Wir haben noch einen größeren Spaßvogel. Aber ich will jetzt weiter nichts darüber sagen. Der sorgt auch immer wieder für gute Stimmung. Aber man weiß durchaus, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Christen dürfen auch froh und fröhlich sein, das eine oder andere. Aber es darf nicht in diese Richtung gehen, von der Gottes Wort sagt, dass gewisse Dinge sich einfach nicht für Christen gehören. Epheser 4 und Epheser 5 sprechen davon, dort werden einige Dinge genannt.
Wir sollten daran denken, welch eine Zukunft wir haben, wem wir gehören. Wir sind geadelt – auch wenn wir ganz einfache Leute sind in dieser Welt. Aber wir werden mit Christus herrschen in alle Ewigkeit. Wir haben eine wunderbare Zukunft, und das wollen wir nicht vergessen, was da auf uns zukommt.
Umgang mit Märchen und Geschichten in der Erziehung
Ich erinnere mich noch an die Geschichten vom Klapperstorch, vom Osterhasen und Ähnliches. Das ist heute wahrscheinlich nicht mehr so ein großes Thema. Meine Frau sagt mir schon seit einiger Zeit, ich solle keine Ehe- und Familienseminare mehr halten, weil ich zu alt geworden bin. Die Geschichten sind dann auch schon so alt.
Ich bringe das nur mal als Beispiel für die Großeltern hier unter uns: Was erzählen wir den Kindern, und wie gehen wir mit ihnen um?
Ein Problem habe ich auch in meinen Unterlagen stehen: Problem Märchen und Sagen. Ja, von einem großen Märchen haben wir eben gehört – vom Sendemärchen. Das war sehr interessant, was wir da hörten. Es wäre vielleicht ratsam, das als Märchen weiterzugeben und davor zu warnen. Wir sollten darüber Bescheid wissen.
Bei uns war es so – ich weiß aber nicht, ob das empfehlenswert ist – dass wir den Kindern auch schon mal Märchen erzählt haben. Aber wir haben ihnen dann auch gesagt: Das ist ein Märchen, das hat sich jemand ausgedacht. Wir haben also sehr deutlich den Unterschied gemacht zwischen Lebensgeschichten, zum Beispiel Biografien, und solchen Märchengeschichten.
Ich kenne aber auch Eltern, die sagen, sie erzählen überhaupt keine Märchen. Im Übrigen gibt es mittlerweile so viele gute Berichte von Erlebtem mit dem Herrn, dass wir das andere gar nicht brauchen. Aber das mag jeder für sich selbst entscheiden.
Ich denke, wir haben das gemerkt: Es gibt eine Bibelstelle, die ich hier auch angeführt habe, die man nachlesen kann, wenn es um Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit geht. So entscheidend ist das gelebte Vorbild und der Umgang miteinander.
Dabei spielt nebenbei bemerkt auch die Gemeinde eine ganz entscheidende Rolle als Mitterzieher. Wie man in der Gemeinde mit den Geschwistern umgeht, wie die Kinder in die anderen Familien integriert werden und wie viel Gemeinsames man macht – das kann sehr, sehr hilfreich für unsere Kinder und jungen Leute sein.
Erziehung zur Bescheidenheit: Herausforderungen und Chancen
Das dritte Ziel der Erziehung zur Bescheidenheit
Heute sind die Familien meistens nicht sehr groß. Auch unter Christen findet man selten eine Familie mit vier oder mehr Kindern, was ich persönlich sehr bedauere. Meine Frau und ich halten eine Familie mit fünf Kindern für ideal, aber das ist natürlich sehr unterschiedlich.
Auf jeden Fall möchte ich eines sagen: Es ist leichter, mehrere Kinder zu erziehen als ein Einzelkind. Ein Einzelkind wird sehr schnell zum Prinzen oder zur Prinzessin. Wenn ein Baby geboren wird, freuen sich alle, und das Baby steht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit aller, die es sehen. Das macht dem Baby auch nichts aus.
Wenn das Baby jedoch zwei, drei oder vier Jahre alt geworden ist und immer noch meint, der Mittelpunkt zu sein, dass sich alles um es dreht, dann wird die Sache gefährlich. Spätestens in der Schule wird es merken, dass es auch andere gibt, die wichtig sind.
Wie erziehen wir unsere Kinder zur Bescheidenheit? Ich habe hier geschrieben: Ausgewogenheit in Ermunterung und Ermahnung. Wer aus der Brüderbewegung kommt, weiß, dass es eine Zeitschrift gibt, die so heißt: Ermunterung und Ermahnung. Ich finde den Titel sehr schön, weil darin beides enthalten ist, was wir brauchen.
Die einen müssen mehr gefördert, ermuntert und ermutigt werden, andere müssen mehr gebremst werden. Beides gehört dazu – eine gewisse Ausgewogenheit.
Eines der größten Probleme sind die Geschenke. Dabei geht es nicht nur um die Geschenke der Eltern an die Kinder, sondern auch um die der Großeltern und der weiteren Verwandtschaft. Wir haben immer den Kontakt zur Großverwandtschaft gepflegt, mit meinen Geschwistern, deren Kindern und so weiter. Da kommt natürlich einiges zusammen, und nicht jeder beschenkt jeden.
Ich halte es für sehr wichtig – und ich möchte das den Großeltern hier besonders ans Herz legen –, dass ihr euch mit euren Kindern absprecht, welche Geschenke ihr den Enkeln macht. Das sollte in Übereinstimmung und Absprache geschehen, damit die Kinder nicht zu sehr verwöhnt werden.
Auch die Erziehung zur Bescheidenheit erleichtert dem Kind den Zugang zum Evangelium. Denn das Evangelium macht deutlich, dass wir ohne Gott keinen großen Wert haben. Den Wert, den wir bekommen, erhalten wir durch das, was Gott uns gibt, nicht durch das, was wir in uns selbst haben.
In uns selbst sind wir verdammungswürdige Sünder, schuldig und auch hilflos. Das ist das, was das Christentum von allen Religionen unterscheidet – nicht die Schuldfrage. Es wird überall gelehrt, dass der Mensch schuldig ist. Aber nirgendwo wird gelehrt, dass der Mensch hilflos ist, dass er sich selbst nicht retten kann, wenn Gott nicht den ersten Schritt tut und eingreift.
Dazu muss man kein Calvinist sein. Das verkündet jeder evangeliumsgemäße Christ: Gott macht immer den ersten Schritt, und das macht uns klein. Wir sind völlig von der Gnade Gottes abhängig, dass er eingreift.
Natürlich ist es dann unsere Sache, zuzugreifen. Aber er tut den ersten Schritt. Wenn ein Kind zur Bescheidenheit erzogen ist, denkt es auch nicht automatisch zu viel von sich. Es ist dann leichter, diesen Weg zu finden.
Erziehung zum Sozialverhalten: Gemeinschaft und Vorbildfunktion
Ja, und letztens ging es um die Erziehung zum Sozialverhalten. Diese wird gefördert durch viel gemeinschaftliches Erleben. Hier sind besonders die Väter gefordert. Die Mütter verbringen sowieso viel Zeit mit ihren Kindern. Wir Väter hingegen schieben oft den Beruf vor, sind zu müde oder abgespannt und schaffen es nach der Arbeit nicht mehr. Samstags muss man sich ausruhen oder hat andere Verpflichtungen.
Sich auch in die Erziehung und Freizeitgestaltung mit den Kindern einzubringen, ist aber ungeheuer wichtig, ebenso das Gemeinschaftsspiel. Meine Mutter hat mit uns öfter „Mensch ärgere dich nicht“ gespielt, und ich habe festgestellt, dass es dieses Spiel immer noch gibt. Unsere Enkel spielen es auch ganz gern. Ich selbst habe es nie so gern gespielt und habe mich fürchterlich geärgert, wenn ich kurz vor dem Ziel immer wieder in meinem Kasten landete. Ich musste eine bestimmte Zahl würfeln, was mir aber nicht gelang, und so musste ich wieder zurück.
All diese Dinge waren natürlich wunderbare Charaktererziehung. Man lernte die Kinder kennen und vieles andere mehr. Eberhard könnte euch dazu sicher noch eine Menge erzählen. Ich persönlich habe auch viel mit den Kindern Rollschuh gelaufen, Rollhockey gespielt und Fußball gespielt. Dabei wurde ich selbst auch erzogen. Wir waren ja in unserer Generation, sagen wir mal 70 plus, so erzogen worden, dass der Vater immer Recht hat. Wir machten nie Fehler – zumindest war das bei uns so. Ich glaube, bei dir war es ein bisschen besser, aber bei uns war das so. Und ich habe das auch so übernommen: Der Papa hat immer Recht.
Nun habe ich mit unseren Kindern – wir hatten fünf Kinder, zwei Töchter und drei Söhne – viel Fußball gespielt. Das war in der Regel ein sehr schönes Spiel. Ich erinnere mich noch an ein Spiel ganz in der Nähe unseres Hauses. Dort gab es eine Wiese, die wir als Fußballplatz nutzten. Die beiden Mädchen waren bei mir, die drei Jungs gegen uns – also drei gegen drei. Im Laufe des Spiels schoss meine Tochter Dorothee ein Eigentor. Jeder Fußballspieler weiß, wie ärgerlich das ist. Ich habe sie ziemlich ausgeschimpft, habe das aber im Laufe des Spiels total vergessen.
Als wir dann fertig waren, trottelten wir nach Hause. Die Tochter war damals etwa zwölf Jahre alt und lief so neben mir her. Sie wirkte irgendwie verstimmt. Ich dachte: Was ist denn los? War da irgendwas? Ich überlegte und plötzlich fiel es mir ein: Ach, das Eigentor! Du hast dich da nicht bremsen können. Ich weiß das noch, als ob es gestern gewesen wäre, wie es in mir rumorte und ich mir sagte, ich muss mich entschuldigen, ich habe mich da nicht richtig verhalten.
Wir hatten noch etwa 300 Meter bis nach Hause. Diese 300 Meter habe ich mit mir gekämpft. Bis wir endlich zu Hause waren, sagte ich mir: Jetzt oder nie! Dann habe ich tatsächlich meine Tochter um Verzeihung gebeten. Ich muss meiner Schande gestehen, das war das erste Mal in meinem Leben. Aber es war gründlich, und das erstaunte Gesicht meiner Tochter sehe ich noch heute vor mir.
Ich glaube, das war für unsere Erziehung im Nachhinein sehr hilfreich. Die Kinder merkten dadurch, dass die Eltern nicht vollkommen oder perfekt sind, sondern sich auch entschuldigen können. Und gerade im Verhältnis zu unserem himmlischen Vater ist das wichtig: das tägliche Sündenbekenntnis. Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit (1. Johannes 1,9). Das zu praktizieren, aber auch im zwischenmenschlichen Bereich, schafft Vertrauen.
Ich erinnere mich noch, wie mein Ältester, als er in die Oberstufe am Gymnasium kam, nach ein paar Tagen nach Hause kam und etwas verwirrt war. Er hatte sich den Begriff noch nicht gemerkt, beschrieb ihn aber: „Da ist Gruppendynamik.“ „Ja“, fiel ihm dann ein, „Gruppendynamik.“ „Das gibt es doch gar nicht. Gruppendynamik wird bei euch eingeführt, am Gymnasium?“ Ich habe sofort eine Elternversammlung einberufen, zusammen mit dem Oberstudiendirektor der Schule, der auch dazu kam. Ich stellte das vor und berief mich auf das Grundgesetz. Ich sagte, ich werde nicht zulassen, dass das hier geschieht.
Die anderen Eltern motzten zwar und sagten: „Wie, deswegen?“ – denn die Versammlung war sehr gut besucht, und viele hatten dafür extra ihren freien Abend geopfert. Der Oberstudiendirektor, ein frommer Katholik, der die Schule noch nach altem Muster leitete, sagte: „Der Herr Vetter hat total Recht, das wird sofort abgeschafft.“ Solange mein Sohn auf der Schule war, wurde diese Gruppendynamik nie wieder eingeführt. Mittlerweile spricht man gar nicht mehr darüber; das ist schon etliche Jahre her.
Ich will das nur einmal zeigen: Wir haben auch heute noch viele Rechte als Eltern. Wir müssen nicht alles einfach laufen lassen. Zwar werden wir nicht immer so erfolgreich sein, uns durchzusetzen, aber wir sollten unsere Stimme Gehör verschaffen. Ich weiß, dass Eberhard auf diesem Gebiet einiges gemacht hat. Es wäre vielleicht gut, wenn du das eine oder andere erwähnst oder Hinweise aus deinen Erfahrungen gibst.
Ja, du kannst das ruhig tun, ich mache dann wieder kürzer, so wie heute. Ich habe nämlich noch zwei Minuten.
Also, zur Erziehung zum Sozialverhalten: Die Beteiligung und das Vorbild des Vaters sind entscheidend. Ich habe dazu unten drunter Folgendes formuliert – mit ein paar Ausdrücken: einander annehmen, füreinander beten, zueinander reden. Das sind zum Beispiel drei Dinge, die zur Geistesfülle führen.
Geistesfülle ist kein Spezialausdruck bei den Pfingstlern. Ich persönlich bin kein Pfingstler, sondern meine damit: Wenn ich diese drei Dinge tue – einander annehmen, füreinander beten, zueinander reden – dann kann der Herr mich gebrauchen in seinem Dienst. Er macht mich fähig für bestimmte Aufgaben, schenkt mir eine enorme Freude, die ich vorher gar nicht so empfand, oder nimmt mir jede Todesfurcht.
Das sind die drei Ergebnisse der Geistesfülle. Und das möchten wir doch alle: geschickt für die Arbeit des Herrn, ohne Todesfurcht und mit tiefer Freude im Herzen. So aufeinander zugehen, jetzt mit den Kindern wie auch in der Gemeinde, einander vergeben, einander dienen.
Wenn wir das alles beachten, dann werden wir nicht nur voll Geistes sein, sondern die Geistesfrucht wird sich in unserem Leben zeigen: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit.
Wir bekommen auch das Problem der Geschlechtlichkeit in den Griff – in einer Weise, wie sie Gott gefällt – wenn wir so miteinander umgehen.
Zusammenfassung der Erziehungsziele
Also zusammenfassend geht es um die Erziehung zum Gehorsam und das Zähmen des Eigenwillens, gleichzeitig aber auch um die Förderung des eigenen Willens. Ebenso wichtig ist die Erziehung zu Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit: Das Kind soll keine Unwahrheiten erzählen und nicht abfällig über andere sprechen, besonders nicht in deren Abwesenheit. Urteilen und Ähnliches sollen vermieden werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Erziehung zur Bescheidenheit. Das Kind soll nicht ständig im Mittelpunkt stehen. Probleme und Geschenke dürfen nicht dazu führen, dass es sich immer in den Vordergrund drängt.
Schließlich gehört auch die Erziehung zum Sozialverhalten dazu. Das bedeutet, den anderen höher zu achten als sich selbst und im anderen ein Geschenk Gottes zu sehen, das auch zur eigenen Bereicherung dient. Es geht darum, füreinander da zu sein und nicht in erster Linie an sich selbst zu denken. Wenn dies gelingt, wird sich der Herr dazu bekennen.