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Jesus - Quelle des Lebens

Einzigartig, Teil 3/3, Kolosser 1,21-23

Jesus – Quelle des Lebens

Reihe: EINZIGARTIG! (3/3)

Kolosser-Brief 1,21-23

Einleitende Gedanken

Da die Kolosser mehrheitlich aus heidnischen Völkern stammten, war ihnen der Gott Israels fremd. Klar, sie wussten, dass es Juden gibt, die ihren eigenen Gott verehrten. Vermutlich hatten sich einige Kolosser der Synagoge angeschlossen, aber eben, dadurch gehörten sie noch nicht zum Bundesvolk Gottes. Aber jetzt will Paulus den Kolossern sagen, dass sie sich durch Jesus genauso wie die Juden mit Gott versöhnen können. „Auch ihr seid darin eingeschlossen.“ Kolosser 1, 21. Egal welchen ethnischen Hintergrund jeder mitbringt. Durch Jesus können sie sich mit Gott versöhnen. Wie wichtig diese Tatsache ist, wird deutlich, wenn wir lesen, was Paulus den Ephesern schreibt: „Früher hattet ihr keinen Zugang zum israelitischen Bürgerrecht und wart ausgeschlossen von den Bündnissen, die Gott mit seinem Volk eingegangen war; seine Zusagen galten ihnen und nicht euch. Euer Leben in dieser Welt war ein Leben ohne Hoffnung, ein Leben ohne Gott.“ Epheser 2, 12. Das war vorher, bevor Jesus kam. Doch nun hat sich das fundamental verändert und Paulus will das deutlich und klar gesagt haben: „Auch ihr seid darin eingeschlossen.“ Kolosser 1, 21. Das ist für uns eine ausserordentlich wichtige Tatsache, denn die meisten von uns gehören nicht zum jüdischen Volk, deshalb ist es wichtig zu wissen, dass wir durch Jesus Zutritt zu einem neuen Leben bekommen. Jesus ist die Quelle des Lebens für jeden Menschen unabhängig seiner Herkunft. Nun wollen wir nochmals sehen, wie Paulus diesen Gedankengang über die Einzigartigkeit von Jesus beschliesst. Wie Jesus das Zentrum, die Quelle des Lebens ist. Ich lese zuerst die Verse 21-23 aus dem ersten Kapitel im Kolosserbrief, die wir heute genauer betrachten werden. „Auch ihr seid darin eingeschlossen. Früher lebtet ihr fern von Gott, und eure feindliche Haltung ihm gegenüber zeigte sich an all dem Bösen, was ihr getan habt. Doch jetzt hat Gott euch mit sich versöhnt durch den Tod, den Christus in seinem irdischen Körper auf sich nahm. Denn Gott möchte euch zu Menschen machen, die heilig und ohne irgendeinen Makel vor ihn treten können und gegen die keine Anklage mehr erhoben werden kann. Voraussetzung dafür ist, dass ihr euer Leben auch weiterhin fest und unerschütterlich auf das Fundament des Glaubens gründet und euch durch nichts von der Hoffnung abbringen lasst, die Gott euch mit dem Evangelium gegeben hat. Ihr habt diese Botschaft gehört; es ist die Botschaft, die überall in der Welt verkündet worden ist und in deren Dienst Gott mich, Paulus, gestellt hat.“ Kolosser 1,21-23

I. Früher lebtet ihr in feindlicher Haltung

Zuerst zeigt Paulus den Kolossern, wie ihr Leben früher war, als sie Jesus noch nicht folgten. Sie lebten früher nämlich in einer feindlichen Haltung gegenüber Gott: „Früher lebtet ihr fern von Gott, und eure feindliche Haltung ihm gegenüber zeigte sich an all dem Bösen, was ihr getan habt.“ Kolosser 1, 21. Wenn wir die Kolosser vor ihrer Hinwendung zu Jesus gefragt hätten, ob sie mit Gott leben würden, dann hätten sie das mit einem klaren JA beantwortet. Atheismus war damals kein Thema, denn jeder glaubte an irgendwelche Götter. Die Kolosser waren durchaus religiöse Menschen, die religiöse Handlungen vollzogen. Sie beteten zu ihren Gottheiten und brachten ihnen Opfer dar. Fern waren sie aber vom lebendigen Gott. Wenn die Bibel von gottlosen Menschen spricht, dann bedeutet das nicht, dass diese Menschen Atheisten waren und keinerlei Respekt vor Heiligem hätten. Es bedeutet, dass sie sich dem lebendigen Gott verweigerten. So waren sie weit von Gott entfernt und nicht nur das, sie nahmen ihm gegenüber sogar eine feindliche Haltung ein. Sie lehnten Gott ab und verspotteten die Botschaft des Evangeliums. So geschehen als Paulus in Athen auf dem Areopag erklärte, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. „Ein Teil der Zuhörer brach in Gelächter aus.“ Apostelgeschichte 17, 32. Diese Ablehnung von Jesus hat gravierende Folgen, denn diese feindliche Haltung gegenüber dem lebendigen Gott wirkt sich negativ auf das Leben eines jeden Menschen aus. „Früher lebtet ihr fern von Gott, und eure feindliche Haltung ihm gegenüber zeigte sich an all dem Bösen, was ihr getan habt.“ Kolosser 1, 21. Vielleicht denkst Du jetzt, dass das wieder typisch für die christliche Botschaft ist. Dem Menschen wird zuerst einmal gesagt, dass er böse ist. Aber ist es nicht vielmehr so, dass der Mensch im Grunde gut ist? Wieso muss man immer in diesen Kategorien sprechen: zuerst böse und nachher gut? Wenn man die Sache ganz nüchtern betrachtet, muss man zwangsläufig anerkennen, dass das biblische Menschenbild sehr realistisch ist. Der Mensch ist nicht gut, das wird von der Bibel nicht einfach behauptet, sondern das lässt sich bei einem Blick in unsere Welt leicht erkennen: Völkermorde, Betrügereien, Attentate, Unterdrückung, Korruption usw. usf. Philip Zimbardo, ein anerkannter Psychologieprofessor, konzipierte ein Experiment, um die Frage zu beantworten, die nach Schreckenstaten die Menschen beschäftigt: „Was lässt gewöhnliche, ja gute Menschen zu Tätern böser Taten werden?“ Das Fazit dieser Untersuchungen, die er in seinem Buch „Der Luzifer-Effekt“ beschreibt, ist klar und für viele vielleicht schockierend. Er kommt zum Schluss, dass der normale Mensch, mit anderen Worten, jeder Mensch – Du und ich, jede Tat, sei sie gut oder böse, die jemals auf dieser Welt geschah auch tun könnte. Zimbardo belegt in seiner Studie, dass die Konstellation bestimmter Umstände dazu führt, dass praktisch jeder in derselben Situation so handeln würde und zu jeder bösen Tat fähig sei. Das untersuchte man auch beim Völkermord in Ruanda (1994). Dort wurden innerhalb von 6 Wochen 5 von 6 Tutsis ermordet. Vorher lebten die beiden Volksstämme Hutus und Tutsis recht friedlich miteinander. Doch plötzlich wurden die Hutus fanatisiert und es gelang nur wenigen Hutus sich diesem Sog zu entziehen und sie schlachteten die Tutsis ab, sogar die, mit denen sie früher befreundet waren. Grauenhaft was damals geschah und wir denken, wie so was möglich sei und wir würden das nie tun. Bist Du da wirklich so sicher? Untersuchungen beweisen, dass die sogenannten guten und normalen Menschen unter bestimmten Umständen sehr wohl zu bestialischen Taten fähig sind. Also, wenn Du damals als Hutu in Ruanda gelebt hättest, wäre die Wahrscheinlichkeit hoch – so Zimbardo -, dass Du Dich am Völkermord beteiligt hättest. Es ist doch so, je genauer wir die Umstände eines Verbrechens kennen, je besser verstehen wir die Täter. Plötzlich entwickelt sich ein gewisses Mitleid mit dem Täter, denn unbewusst realisieren wir, dass wir unter diesen Umständen eventuell auch so gehandelt hätten. Die Wissenschaftler, die sich mit diesen Fragen beschäftigen, möchten ihre eindeutigen Ergebnisse nicht in Verbindung mit dem biblischen Menschenbild bringen. Doch beweisen gerade diese Untersuchungsergebnisse, dass die Bibel recht hat. Der Mensch ist in seinem Kern nicht gut, sondern er ist zu jeder bösen Tat fähig. Dieses Böse, das im Menschen immer wieder zum Durchbruch kommt, nennt die Bibel Sünde und Paulus beschreibt die Sünde als eine negative, treibende Kraft im Leben eines Menschen: „Der, der handelt, bin nicht mehr ich, sondern die Sünde, die in mir wohnt.“ Römer 7, 17. Niemand von uns kann behaupten, dass er in seinem Innersten ein guter Mensch gewesen sei. Das einzige, was wir allenfalls behaupten können ist, dass wir in einem guten Umfeld aufgewachsen sind, das verhinderte, dass die Sünde in ihrer vollen zerstörenden Kraft Ausdruck fand. Die Kolosser und wir sollen uns dessen bewusst sein, dass wir fern von Gott waren und dadurch Böses taten. Keiner könnte von sich behaupten, dass er gut und gerecht war. „Keiner ist gerecht, auch nicht einer.“ Römer 3, 10. Kein Kolosser, kein Schweizer, kein Deutscher, kein Italiener – keiner! „Früher lebtet ihr fern von Gott, und eure feindliche Haltung ihm gegenüber zeigte sich an all dem Bösen, was ihr getan habt.“ Kolosser 1,21

II. Heute seid ihr mit Gott versöhnt

Glücklicherweise muss dieser Zustand nicht ein Leben lang anhalten. Zum Glück kann ein Mensch von dieser zerstörenden Sünde erlöst werden. Das haben die Kolosser erfahren und zwar in dem sie sich mit Gott versöhnten. „Doch jetzt hat Gott euch mit sich versöhnt durch den Tod, den Christus in seinem irdischen Körper auf sich nahm.“ Kolosser 1, 22. Nun hat sich die Situation im Leben der Kolosser durch Christus komplett verändert. Durch das Sterben von Jesus, ist uns unsere Sünde vergeben. Paulus sagt sogar: „Wir sind doch, was die Sünde betrifft, gestorben.“ Römer 6, 2. Das hat auf unser Leben hervorragende Auswirkungen, denn Gott ermöglicht uns dadurch ein Leben in Reinheit und Freiheit. „Denn Gott möchte euch zu Menschen machen, die heilig und ohne irgendeinen Makel vor ihn treten können und gegen die keine Anklage mehr erhoben werden kann.“ Kolosser 1, 22. Gott macht uns durch das Opfer von Jesus ganz rein. Diese Reinheit möchten viele Menschen erreichen. Verschiede Wege werden dazu angeboten, doch der einzige Weg der funktioniert ist Jesus! Wir werden uns immer wieder unzulänglich vorkommen, doch in Gottes Augen sind wir heilig und rein. So sagt es Paulus auch den Christen in Ephesus: „Denn er möchte sie zu einer Braut von makelloser Schönheit machen, die heilig und untadelig und ohne Flecken und Runzeln oder irgendeine andere Unvollkommenheit vor ihn treten kann.“ Epheser 5, 27. Und wenn Du irgendetwas weisst, was zwischen Gott und Dir steht, dann kannst Du das heute noch in Ordnung bringen. Johannes sagt wie: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, erweist Gott sich als treu und gerecht: Er vergibt uns unsere Sünden und reinigt uns von allem Unrecht, das wir begangen haben.“ 1. Johannes 1, 9. Von allen unseren Sünden sind wir befreit. Durch die Versöhnung sind wir keine Sünder mehr, sondern wir sind Heilige, weil uns Gott heilig macht. Ich weiss, dass uns das sehr schwer fällt zu glauben. Wir schauen auf unser Leben und auf unsere Vergangenheit und sagen uns, dass das nicht sein kann. Das gilt vielleicht für die anderen aber nicht für mich. Ich lernte einen Mann kennen, der über Jahre hinweg dem Alkohol verfallen war und dadurch viel Leid in seine Ehe brachte. Doch dann geschah das Wunder, dass dieser Mann zu Jesus fand und auch mit Unterstützung vom Alkohol los kam. Er besuchte dann die Gemeinde, in der ich damals beheimatet war. Er war gerne bereit, sich am Gemeindeleben zu beteiligen. Als es um die Mitgliedschaft ging, meinte er, er könne nicht Mitglied dieser Gemeinde werden. Ich fragte ihn, warum er dieser Ansicht sei. Seine Antwort: „Ich bin nicht würdig genug dieser Gemeinde beizutreten, denn ich habe in meinem Leben so viel zerstört.“ Da sagte ich es ihm mit Freude, dass Gott ihm alle Schuld vergeben hat und er jetzt ein Heiliger sei. Deshalb könne er ohne weiteres Gemeindemitglied werden, denn es steht ihm nichts im Weg.

III. Morgen sollt ihr an der Hoffnung festhalten

Jeder Mensch, dem die Sünden durch Jesus vergeben sind, kann einfach nur dankbar sein, denn niemand kann nur das Kleinste zur Versöhnung beitragen. Jesus allein hat für unsere Schuld am Kreuz bezahlt und die Versöhnung mit Gott ist Gnade – ein reines Geschenk – das uns Gott gibt. Unsere Aufgabe ist es, diesem Geschenk Sorge zu tragen. Wenn mir jemand ein schönes Blumenbouquet schenkt, kann ich dem Sorge tragen und weiterhin Freude daran haben oder ich kann es innerhalb weniger Tage verdursten lassen. So ist der Glaube ein Geschenk Gottes, das eine gewisse Pflege braucht. Wir sollten nämlich auch morgen an der Hoffnung des Evangeliums festhalten. Paulus sagt nun, wie wir das Geschenk in seinem ursprünglichen Wert erhalten können. „Voraussetzung dafür ist, dass ihr euer Leben auch weiterhin fest und unerschütterlich auf das Fundament des Glaubens gründet und euch durch nichts von der Hoffnung abbringen lasst, die Gott euch mit dem Evangelium gegeben hat.“ Kolosser 1, 23. Paulus spricht hier nicht von einer Leistung, die wir zu erbringen hätten. Er spricht von der Treue zu Jesus und zur Botschaft des Evangeliums. Die Christen in Kolossä sollen unbeirrt am Fundament des Evangeliums festhalten. Sie sollen sich von der Hoffnung, die sie durch das Evangelium haben, nicht abbringen lassen. Die Hoffnung auf das Erbe: der neue Himmel und die neue Erde. Es gab damals und es gibt heute genügend Menschen, die unseren Glauben mit beissenden und verletzenden Argumenten lächerlich machen. Sie meinen, wir würden einer irrigen Idee folgen. Wir seien engstirnig und würden das Leben nicht richtig verstehen. Es könne doch nicht sein, dass ein liebender Gott richtet und Menschen in die Hölle wirft usw. usf. Das könnte einem schon dahin führen, sich von dem Fundament zu entfernen und sich zu sagt, dass man das nicht so eng sehen müsste. Vielleicht gibt es doch auch noch andere Möglichkeiten, wie Menschen mit Gott versöhnt werden. Vielleicht ist es so, dass jeder nach seiner Art in den Himmel kommt. So rückt in unserem Denken und Leben das Fundament unseres Lebens in den Hintergrund. Plötzlich vergessen wir, wie wichtig Jesus in unserem Leben ist, dass ER die eigentliche Quelle ist. Petrus beschreibt Christen, deren Leben geistlich ausgetrocknet ist und er erklärt dann, warum das so ist: „Wer das alles nicht hat, der ist so kurzsichtig, dass er wie ein Blinder im Dunkeln umhertappt. Ein solcher Mensch hat vergessen, dass er vom Schmutz seiner früheren Sünden gereinigt wurde.“ 2. Petrus 1, 9. Wir dürfen nie vergessen, was Jesus für uns getan hat! Wir sollen an dieser Botschaft festhalten, selbst wenn uns das in Schwierigkeiten bringt. Der Widersacher Gottes wird versuchen – so wie ihm das bei Adam und Eva gelungen ist – uns zu sagen, dass das, was wir glauben, alles nicht so ernst genommen werden muss. Doch wir sollen ihm widerstehen und Petrus sagt auch wie: „Widersteht ihm, indem ihr unbeirrt am Glauben festhaltet; ihr wisst ja, dass die Leiden, die ihr durchmacht, genauso auch euren Geschwistern in der ganzen Welt auferlegt sind.“ 1. Petrus 5, 9. Auch hier geht es nicht um eine Leistung, die wir erbringen müssen, sondern es geht darum, dass wir an unseren Überzeugungen, am Evangelium festhalten. Selbst wenn das zu leidvollen Situationen führen kann, aber das gehört zu unserem Glauben. Halten wir also an dieser Botschaft fest. Paulus sagt: „Ihr habt diese Botschaft gehört; es ist die Botschaft, die überall in der Welt verkündet worden ist und in deren Dienst Gott mich, Paulus, gestellt hat.“ Kolosser 1, 23. Wie das mit dem Festhalten gemeint ist, kann man gut mit einer Ehe vergleichen. In der Regel wird man nicht dazu gezwungen jemanden zu heiraten. Doch wenn man geheiratet hat, so erwartet man, dass der andere an dieser Beziehung festhält. Halten wir fest, denn „Das Fundament ist bereits gelegt, und niemand kann je ein anderes legen. Dieses Fundament ist Jesus Christus.“ 1.Korinther 3,11

Schlussgedanke

Im Leben eines Christen hat eine fundamentale Veränderung stattgefunden. Früher lebten wir in einer feindlichen Haltung gegenüber Gott. Dann hörten wir von Jesus und haben ihn in unser Leben eigeladen und deshalb sind wir heute mit Gott versöhnt. Und nun pflegen wir dieses grossartige Geschenk Gottes und halten auch Morgen an dieser Hoffnung fest. Im Zentrum dieser Veränderung und im Zentrum unseres Lebens heute und morgen steht Jesus. Er ist die Quelle des Lebens. Jesus selbst sagt am Ende der Offenbarung: „Nun ist alles erfüllt. Ich bin das A und das O, der Ursprung und das Ziel aller Dinge. Wer Durst hat, dem werde ich umsonst von dem Wasser zu trinken geben, das aus der Quelle des Lebens fliesst.“ Offenbarung 21, 6. Diese Quelle ist Jesus selbst!