
Diese Einleitung gilt dem Thema, das wir uns heute anschauen möchten. Ich beginne mit einem Zitat von dem Prediger Spurgeon. Er schreibt in einem Buch:
„Es gibt keine Lehre, die bei den Weltmenschen verhasster ist, keine Wahrheit, die sie mehr mit Füßen getreten haben als die große, herrliche, aber dennoch absolut sichere Lehre von der Souveränität des ewigen Jahwe. Die Menschen gestatten Gott, überall zu sein, nur nicht auf seinem Thron. Sie gestehen ihm zu, sich in seiner Werkstatt aufzuhalten, um Welten und Sterne zu bilden. Sie erlauben ihm, Almosen zu verteilen und freigebig zu sein. Er darf die Erde, ihre Säulen und die Himmelslichter erhalten. Er darf die Wellen der gewaltigen Ozeane bewegen. Aber wenn Gott seinen Thron besteigt, knirschen seine Geschöpfe mit den Zähnen. Wenn wir einen thronenden Gott verkünden und sein Recht über sein Eigentum und seine Geschöpfe zu verfügen, wie er es für gut befindet, ohne sie vorher zu fragen, dann werden wir ausgebuht und gehasst, dann stellen sich die Menschen taub. Denn einen thronenden Gott lieben sie nicht. Überall schätzen sie ihn mehr, als wenn er auf dem Thron sitzt, mit seinem Zepter in der Hand und seiner Krone auf dem Haupt.“
Soweit die Worte von Spurgeon.
Ja, Gott darf auf dem Wasser gehen. Gott darf einen Sturm stillen. Gott darf Kranke heilen. Gott darf Tote auferwecken. Er darf einen Fisch bestimmen, wo er hinschwimmen soll, um seinen Propheten Jona wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Er darf bei denen, die ihn lieben, alle Dinge zum Besten führen. Er darf alles tun, was uns am Ende zugutekommt.
Aber darf er uneingeschränkt regieren? Darf er mit dem Seinen tun, was er will, wie er will, wann er will? Darf er als Gott dieser Schöpfung, als König dieses Universums, als Herr über alles, was im Himmel und was auf Erden ist, als alleiniger Herrscher souverän herrschen?
Oder, wie es der Weinbergbesitzer in einem Gleichnis von Jesus ausdrückt: „Ist es mir nicht erlaubt, mit dem Meinen zu tun, was ich will?“ (Römer 9,10)
Ja, oh Mensch, wer bist denn du, dass du mit Gott rechten willst? Spricht auch das Gebilde zu dem, der es geformt hat: „Warum hast du mich so gemacht?“ Oder hat nicht der Töpfer Macht, über den Ton aus derselben Masse das eine Gefäß zur Ehre, das andere zur Unehre zu machen?
Und wir stellen uns die Frage: Darf er das? Darf Gott tun und lassen, was er möchte? Oder muss er uns vielleicht erst wie König Nebukadnezar auf den Boden der Tatsachen holen?
Nebukadnezzar war der größte Herrscher seiner Zeit. Niemand war ihm gleich; er war der König der Könige auf dieser Erde. Er stand an der Spitze der damaligen Weltmacht, an der Spitze der Nahrungskette.
Doch Gott schleuderte ihn zu Boden. Plötzlich stand er nicht mehr an der Spitze der Nahrungskette, sondern musste Gras fressen. Seine Haare wurden lang wie Adlerfedern, seine Fingernägel wie Vogelkrallen. Von diesem Anblick angewidert, wurde er von den Menschen ausgestoßen.
Erst als er so gedemütigt wurde, kam er zu folgendem Schluss, den wir in Daniel 4 lesen. Ich möchte gleich am Anfang sagen, dass wir uns heute sehr viele Bibelstellen anschauen werden. Ihr dürft sie gerne notieren und zuhause nachlesen. Ihr werdet vermutlich nicht mit dem Aufschlagen nachkommen. Aber wenn wir uns einen Text näher anschauen, werde ich euch sagen, dass ihr diesen aufschlagen dürft.
In Daniel 4 heißt es: „Aber nach Verlauf der Zeit hob ich, Nebukadnezar, meine Augen zum Himmel empor, und mein Verstand kehrte zu mir zurück. Da lobte ich den Höchsten und preiste und verherrlichte den, der ewig lebt, dessen Herrschaft eine ewige Herrschaft ist und dessen Reich von Geschlecht zu Geschlecht währt, gegen welche alle, die auf Erden wohnen, wie nichts zu rechnen sind. Er verfährt mit dem Herrn des Himmels und mit denen, die auf Erden wohnen, wie er will. Und es gibt niemand, der seiner Hand wehren oder zu ihm sagen dürfte: Was machst du? Nun lobe und erhebe und verherrliche ich Nebukadnezar, den König des Himmels, denn all sein Tun ist richtig und seine Wege sind gerecht.“
Nebukadnezar bricht in dieses Lob, in diesen Jubel über Gott aus, nachdem er erkannt hat, wer Gott ist. Als er feststellt, wer der alleinige Herrscher ist, wer als Einziger immer und ewig vollkommen souverän regiert, bleibt ihm nichts anderes übrig, als Gott zu loben und zu sagen: Gott allein gebührt Lob und Ehre.
Und ja, das Wort souverän finden wir an keiner Stelle in der Bibel. Ihr werdet an keiner Stelle etwas finden, wo von Gottes Souveränität die Rede ist.
Wenn wir jedoch von der Souveränität Gottes sprechen, meinen wir damit ein Prinzip, das sich durch die ganze Bibel hindurch immer wieder findet. Ein Prinzip, das der Theologe Arthur Pink so definiert: Wir meinen die Vormachtstellung Gottes, das Königtum Gottes, die Gottheit Gottes.
Zu sagen, dass Gott souverän ist, bedeutet zu erklären, dass er der Allerhöchste ist. Er handelt im Heer des Himmels und unter den Bewohnern der Erde nach seinem Willen, so dass niemand seine Hand aufhalten oder zu ihm sagen kann: „Was tust du?“
Wir sehen hier die Ähnlichkeit zu den Worten Nebukadnezars. Der Psalmist drückt es in Psalm 115 so aus: „Aber unser Gott ist im Himmel, er tut alles, was ihm wohlgefällt.“
In allem, was Gott tut, handelt er immer so, wie es ihm gefällt. Gott ist nie gezwungen, etwas zu tun, was er nicht möchte. Er ist niemals in eine Ecke gedrängt, wo sein einziger Ausweg darin bestünde, etwas zu tun, was er nicht will. Er tut jederzeit alles, was ihm wohlgefällt.
Er ist der Einzige, der jederzeit die souveräne Freiheit hat, alles zu tun, was ihm wohlgefällt. Und alles, was er tut, hat ein ultimatives Ziel, nämlich seine Verherrlichung und seine Ehre. Jesaja 42,8 sagt: „Ich bin der Herr, das ist mein Name, und ich will meine Ehre keinem anderen geben, noch meinen Ruhm den Götzen.“
Sowohl Nebukadnezar als auch der Psalmist in Psalm 115 beenden ihre Erkenntnis, dass Gott alleine regiert und im Himmel sowie mit den Bewohnern der Erde alles nach seinem Wohlgefallen lenkt und leitet, mit Lobpreis.
Im Psalm 115 endet er mit den folgenden Worten: „Wir aber wollen den Herrn preisen von nun an bis in Ewigkeit. Halleluja!“
Wir möchten uns heute diesem Lobpreis anschließen und mit den Reformatoren bekennen: Soli Deo Gloria – allein Gott gebührt die Ehre, Gott allein die Ehre. Damit kommen wir zum letzten und größten der fünf Solas.
Die vier Solas, die wir bisher betrachtet haben, bilden das Crescendo zu diesem Schlussakkord. Der Prediger Steve Lawson drückt es so aus: Es ist mit diesem fünften Sola, als würden wir heiligen Boden betreten. Es ist der größte und funkelndste Diamant unter den fünf Solas. Es ist der höchste, alles überragende Gipfel – der Mount Everest unter den Solas.
Die ersten vier Solas bilden die Grundlage und sind die Voraussetzung für dieses fünfte Sola: Allein der Glaube an allein Jesus Christus, durch die Gnade allein, der allein aus dem Wort Gottes kommt, dient allein zur Ehre Gottes. Wenn wir auch nur eines dieser ersten vier Solas in irgendeiner Form beschneiden oder etwas hinzufügen oder wegnehmen, rauben wir Gott seine Ehre.
Nur die Erlösung, die allein aus dem Wort Gottes kommt, gibt Gott die ihm gebührende Ehre. Nur die Errettung, die allein aus Gnade, durch allein den Glauben an Christus allein kommt, gibt Gott allein die Ehre. Jede andere Theologie beraubt Gott seiner Herrlichkeit. Nur diese Theologie gibt Gott die größte Ehre.
Steve Lawson verwendet ein Bild, um den Zusammenhang der fünf Solas anschaulich zu machen. Stellt euch einen Tempel vor, aufgebaut auf einem festen, massiven Fundament. In diesem Fundament sind drei Säulen fest verankert, die das Dach dieses Tempels stützen. Das Dach, getragen von diesen drei Säulen, ragt in die Luft empor und zeigt mit seiner Spitze nach oben in den Himmel – als Fingerzeig zu Gott, dem König dieses Universums.
Ihr könnt euch vorstellen, wie dieser Tempel mit den fünf Solas zusammenhängt: Das Fundament bildet das erste Sola, Sola Scriptura – allein die Schrift. Sie ist die einzige Quelle der Wahrheit. Wie Petrus es ausdrückt: Mit diesem Buch hat uns Gott alles gegeben, was wir zum Leben und zum Wandel in Gottesfurcht benötigen.
In diesem Fundament verankert sind die drei mächtigen Säulen: die Errettung allein aus Gnade, allein durch den Glauben, allein in Christus. Wenn dieses Fundament gelegt ist und die drei Säulen darauf fest verankert sind, dann zeigt das Dach dieses Tempels der Wahrheit nach oben in den Himmel und gibt Gott allein die Ehre.
Aber wenn es einen Riss im Fundament gibt oder wenn das Fundament eine Schwachstelle hat – wenn Tradition und menschliche Meinungen mit hineingemischt werden, wenn menschliche Logik darüber entscheidet, was wir als wahr oder falsch ansehen, und so das Fundament brüchig wird – oder wenn es Risse in einer der drei Säulen gibt, wenn nicht mehr der rettende Glaube und die Gnade allein ausreichen, wenn bestimmte Werke und Taten hinzugefügt werden, wenn nicht Christus allein rettet, sondern die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Kirche oder Glaubensgemeinschaft notwendig ist, dann wird das Dach in sich zusammenbrechen und zeigt nicht mehr nach oben zu Gott.
Nur wenn diese ersten vier Solas an ihrem Platz sind, gibt es wirklich Ehre für Gott allein. Die ersten vier Solas bilden die theologische Grundlage für dieses fünfte Sola.
Ich möchte euch bitten, das Wort Gottes mit mir im Römerbrief aufzuschlagen, und zwar in Römer Kapitel 11. Wir möchten den letzten Vers dieses Kapitels lesen, den letzten Vers dieser elf Kapitel, in denen Paulus das Evangelium und Gottes Plan zur Erlösung von Sündern detailliert beschrieben hat. Am Ende kommt er zu folgendem Schluss:
Römer 11,36: „Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge. Ihm sei die Ehre in Ewigkeit, Amen.“
Achtet auf die Zweiteilung dieses Verses. Der erste Teil, „Denn von ihm und ...“, bezieht sich, wenn man den Zusammenhang betrachtet, auf Gott, den Vater: „Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge.“ Dies ist eine wahrheitsgemäße Aussage von Paulus, ein Fakt über Gott. Es ist die Lehre über Gott in diesem Vers, die Theologie, die Paulus uns beibringen möchte. Dies ist Fundamentaltheologie.
Im ersten Teil dieses Verses geht es also um die Lehre über Gott, die Theologie. Der zweite Teil lautet: „Ihm sei die Ehre in Ewigkeit, Amen.“ Das ist die Anbetung Gottes, der Lobpreis und die Ehrerbietung Gottes. Der Fachbegriff dafür ist Doxologie.
Dieser Begriff „Doxologie“ leitet sich aus zwei griechischen Begriffen ab. Zum einen aus dem Wort „doxa“, das so viel wie Herrlichkeit oder Ehre bedeutet, zum anderen aus „logos“, was mit Wort oder Rede übersetzt werden kann. Das heißt, diese Doxologie spricht von einem Ausspruch des Lobes, von einer Verherrlichungsrede über Gott und zu Gott hin. Es ist die Anbetung Gottes.
Die Reihenfolge dieser zwei Teile in diesem Vers ist entscheidend: Erst kommt die Theologie, dann die Doxologie. Erst die Lehre von und über Gott, dann die Anbetung Gottes. Beide Teile sind untrennbar miteinander verbunden und gehören genau in diese Reihenfolge.
Deine Lehre über Gott entscheidet über deine Anbetung Gottes. Deine Theologie führt zu deiner Doxologie. Oder einfacher ausgedrückt: Wie du über Gott denkst, entscheidet darüber, wie du ihn anbetest. Deine Lehre entscheidet über deine Hingabe zu Gott.
Die Tiefe deiner Anbetung Gottes hängt direkt und untrennbar mit der Tiefe deiner Theologie zusammen. Das heißt, eine erbärmliche Theologie führt auch immer zu einer erbärmlichen Anbetung, egal wie gefühlvoll sie ist. Aber eine aus dem Wort Gottes kommende, tiefe Theologie führt zu einem tiefen, ehrfürchtigen Lobpreis des Schöpfers.
Die gottzentrierte Theologie aus dem ersten Teil von Vers 36 führt zu einer gottzentrierten Doxologie im zweiten Teil dieses Verses.
Die Theologie, die wir hier in diesem Vers sehen, klingt so: Alle Dinge sind von Gott, sind durch Gott und sind für Gott. „Von ihm“ heißt, Gott ist der Urheber, der Architekt, die Quelle aller Dinge. „Durch ihn“ bedeutet, dass er das Mittel ist, um seine Absicht zu verwirklichen. Und „für ihn“ oder „zu ihm hin“, wie es manche übersetzen, bedeutet, dass er der Zweck und das höchste Ziel von allem ist, was er tut.
Er ist das höchste Ziel aller Dinge – der Anfang, die Mitte und das Ende aller Dinge.
Diese Aussage von Paulus schließt alles mit ein. Sie ist allumfassend, nichts ist ausgenommen. Kein Atom seiner Schöpfung liegt außerhalb seiner Regentschaft. Es gibt keine zufällig umherirrenden Teilchen. Keine Sekunde deines Lebens liegt außerhalb dieser Aussage von Römer 11,36:
Gott ist Anfang, Mitte und Ende aller Dinge – und alle Dinge sind alle Dinge.
Und diese Aussage steht nicht für sich allein. Sie reiht sich in eine Vielzahl von Versen ein, die genau in dieselbe Kerbe schlagen.
1. Korinther 8,6: So gibt es für uns doch nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind, und wir für ihn; und einen Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind, und wir durch ihn.
Epheser 1,11: In ihm, in welchem wir auch ein Erbteil erlangt haben, die wir vorherbestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Ratschluss seines Willens.
Kolosser 1,16: Alles ist durch ihn und für ihn geschaffen, und er ist vor allem, und alles hat seinen Bestand in ihm.
Hebräer 2,10: Denn es war dem angemessen, um dessen Willen alles ist und durch den alles ist.
Alle Dinge sind von ihm, durch ihn und für ihn. Gott ist über allen und Gott ist in allem. Nur diese Theologie bringt diesen hohen Lobpreis hervor.
Weil alles nur von Gott und nur durch Gott ist, gebührt auch nur Gott alle Ehre. Und weil alles von, durch und für ihn ist, gibt es keinen blinden Zufall. Es gibt kein Glück oder Pech, kein gutes oder schlechtes Karma. Es ist kein Zufall, in welcher Familie du geboren wurdest. Es ist kein Zufall, welche Haarfarbe oder welche Augenfarbe du hast. Es ist kein Zufall, welches Geschlecht du hast. Und nein, es ist auch kein Zufall, dass du heute hier sitzt.
Alles kommt von ihm, von Gott, dem Vater. Er ist es, der seinen Sohn auf die Erde gesandt hat, um Sünder zu erlösen. Und er ist es, der den Heiligen Geist gesandt hat, um von Sünde zu überführen und uns innerlich zu einer neuen Schöpfung zu machen.
So wirkt dieser dreieine Gott wie ein Mann in unserer Errettung. Aber alles geht von Gott, dem Vater, aus. Nein, das heißt nicht, dass Gott der Autor oder die Quelle von Sünde ist. Aber Gott ist der Autor eines Plans, in dem Sünde einen Bestandteil hat.
Selbst Sünde und Satan dienen am Ende dazu, Gott zu verherrlichen, indem er Sünder und Satan am Ende gerecht richten wird. Auch das wird ihn verherrlichen, weil er ein gerechter Gott ist. Indem er auf der anderen Seite seine Kinder voller Gnade und Liebe überhäuft – Gnade, Liebe und Barmherzigkeit, die ohne diese Sünde in der Welt gar nicht erst zum Vorschein gekommen wären.
Also nein, er ist nicht die Quelle von Sünde, aber er ist der Autor eines Plans, der Sünde mit inbegriffen hat. Alles kommt von Gott, geschieht durch ihn und für ihn.
Diese Aussage aus Römer 11,36 gilt für die Schöpfung, für die Geschichte und für die Errettung. Sie gilt für die Schöpfung, für die ganze Menschheitsgeschichte und für unsere Errettung.
Alles, was existiert, hat seinen Ursprung in Gott. Alles, was ist, wurde durch sein kraftvolles Wort ins Dasein gerufen. Er sprach, und es wurde. Er ist der Architekt des gesamten Universums.
Er hat die Planeten geformt und sie auf ihre Umlaufbahnen gesetzt. Zudem hat er dem Universum physikalische Gesetze und Regeln zugrunde gelegt, damit alles nach diesen Gesetzen funktioniert. Auch hier auf der Erde hat er alles arrangiert. Er hat die großen Meere bestimmt, wo sie sein sollen und wie weit ihre Wellen gehen dürfen. Er hat das Meer in seine Schranken gewiesen.
In Hiob 38,8 lesen wir wunderschöne Worte, in denen Gott zu Hiob spricht: „Wer hat das Meer mit Schleusen verschlossen, als es hervorbrach, heraustrat wie aus dem Mutterschoss, als er es in Wolken kleidete und Wolken dunkel zu seinen Windeln machte, als ich ihm seine Grenze zog? Und Riegel und Tore einsetzte und sprach: Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter, hier soll sich der Stolz deiner Wellen legen.“
Deshalb kannst du im Sommer entspannt am Strand liegen, denn Gott hat gesagt: Bis hierher gehen die Wellen und nicht weiter.
Doch nicht nur die Materie ist durch sein Wort entstanden. Alle Lebewesen kommen von Gott: alle Engelwesen, alle Tiere und auch der Mensch. Er ist es auch, der Himmel und Hölle erschaffen hat. Alles wurde von Gott ins Dasein gerufen.
Es ist nicht nur von ihm, sondern auch durch ihn. In Kolosser 1,17 heißt es: „Alles hat seinen Bestand in ihm.“ Das bedeutet, er erhält und bewahrt alles. Er hält die Planeten auf ihrer Bahn und sorgt dafür, dass die physikalischen Gesetze bestehen bleiben. So können wir mit ihnen rechnen, weil er sie aufrechterhält.
In Hiob 38 fragt Gott: „Kennst du die Gesetze des Himmels oder bestimmst du seine Herrschaft über die Erde? Kannst du deine Stimme zu den Wolken erheben, so dass dich Regengüsse bedecken? Kannst du Blitze entsenden, dass sie hinfahren und zu dir sagen: Siehe, hier sind wir?“
Alles kommt von Gott, existiert weiterhin durch Gott und ist für Gott. Gott erschafft alles nach seinem eigenen Wohlgefallen und zu seiner eigenen Ehre.
Psalm 19,2 sagt: „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und die Ausdehnung verkündigt das Werk seiner Hände.“
Nichts ist offensichtlicher, als dass der allmächtige Gott alles erschaffen hat, was existiert. Er offenbart seine Herrlichkeit und seine Eigenschaften in der Schöpfung.
In Römer 1,20 steht: „Sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen.“ Paulus fordert uns auf: Schaut euch um! Die Schöpfung beweist die Existenz Gottes und zeugt von seinen Eigenschaften, seiner ewigen Kraft und seiner Gottheit.
Deshalb hat kein Mensch eine Ausrede, um zu sagen: „Ich wusste nicht, dass du existierst.“ Die Schöpfung ist der Beweis seiner Existenz. Alles in der Schöpfung kommt von Gott, besteht durch Gott und wurde zu seiner Verherrlichung erschaffen.
Gott hat nicht nur die Bühne der Menschheitsgeschichte gebaut, sondern auch das Stück geschrieben, das darauf gespielt werden soll. Alles, was in dieser Schöpfung geschieht, kommt von ihm, geschieht durch ihn und ist für ihn bestimmt. Alles ist von ihm. Das bedeutet, er ist der Autor des Stücks, das sich auf dieser Erde abspielt.
Von ihm ging der Plan aus, dass Josef von seinen Brüdern gefangen genommen und als Sklave verkauft wird, dass er von Potifars Frau verleumdet wird, ins Gefängnis geworfen wird – und niemand hätte einen sinnvollen Plan dahinter erkennen können, warum all das passiert. Doch am Ende kann Josef sagen: „Gott hat mich vor euch hergesandt.“ Nun waren es nicht die Brüder, die ihn verkauft haben, und nicht Potifars Frau, die ihn verleumdet hat. Alles war Teil des Plans Gottes, damit er als zweiter Mann in Ägypten eingesetzt wird. Josef sagt: „Gott hat mich vor euch hergesandt, um euch einen Überrest auf Erden zu sichern und euch am Leben zu erhalten zu einer großen Errettung“ (1. Mose 45,7).
Von ihm ging auch der Plan aus, dass sich sämtliche verfeindeten Parteien zusammenschließen, um Jesus zu töten. In der Apostelgeschichte heißt es: „Ja, wahrhaftig! Gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, haben sich Herodes, ein heidnischer König, und Pontius Pilatus, ein heidnischer Statthalter, zusammen mit den Heiden und dem Volk Israel versammelt. Also alle, die eigentlich verfeindet sind, schließen sich zusammen, um zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss zuvor bestimmt hatte, dass es geschehen sollte“ (Apostelgeschichte 4,27-28).
Achte darauf, dass hier steht, Gott habe es zuvor bestimmt – nicht, dass Gott es nur zuvor gesehen habe. Gott hat niemals in die Zukunft geschaut und gesehen, was passieren würde. Er hat es zuvor bestimmt, und deshalb ist es geschehen.
Alle Dinge sind aber auch durch ihn. Das heißt, er ist nicht nur der Autor der Geschichte, sondern er dirigiert sie nach seinem Wohlgefallen. Im Epheserbrief lesen wir, dass von dem die Rede ist, der alles wirkt. Das bedeutet, dass er einen Zustand herbeiführt. Gott ist der Aktive, der einen von ihm erwünschten Zustand herbeiführt. Es heißt, er „wirkt alles nach dem Ratschluss seines Willens“. Ratschluss meint einen fertigen Plan, der so beschlossen ist. Das macht schon das deutsche Wort deutlich: ein Rat, der zu einem Schluss kommt.
Es gibt keinen Plan B, keinen Plan C. Gott reagiert nicht auf die Menschheitsgeschichte, er dirigiert sie. Er ist der Drahtzieher hinter allen Dingen. In den Sprüchen heißt es: „Gleich Wasserbächen ist das Herz des Königs in der Hand des Herrn; er leitet es, wohin immer er will“ (Sprüche 21,1). Achte darauf, dass hier von Wasserbächen die Rede ist, nicht von einem riesigen Fluss, der schwer zu bändigen ist. Nein, von kleinen Wasserbächen, bei denen man am Rand einen kleinen Graben oder eine kleine Schleuse bauen kann, um das Wasser einfach umzulenken. Vielleicht kennt ihr diese Wasserspiele für Kinder, bei denen man das Wasser durch Öffnen oder Schließen von Schleusen in eine andere Bahn lenken kann. So ist das Herz eines Königs in der Hand Gottes.
Und wenn Gott schon das Herz eines Königs hinlenken kann, wohin er will, wie viel mehr dann das Herz eines normalen Menschen?
Über diesen großen König Kyrus, der König der Könige auf Erden, sagt Gott durch seinen Propheten folgende Worte – und zwar über hundert Jahre bevor Kyrus die Bühne der Welt betritt: „Er ist mein Hirte. Und er, dieser König, wird all meinen Willen ausführen und zu Jerusalem sagen: ‚Werde gebaut!‘ und zum Tempel: ‚Werde gegründet!‘“ (Jesaja 44,28). Ein Kapitel später bezeichnet Gott Kyrus sogar als seinen Gesalbten, seinen Messias. Kyrus war ein heidnischer König, kein gottesfürchtiger oder bekehrter Mann. Dennoch wurde er von Gott eingesetzt, um seinen Willen zu tun.
Über den Pharao lesen wir Folgendes: „Eben dazu habe ich dich aufstehen lassen, dass ich an dir meine Macht erweise und dass mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde“ (Römer 9,17).
Auch in der Geschichte der Menschheit gilt diese dritte Präposition aus Römer 11,36: „Alle Dinge sind für ihn.“ Und zwar nicht nur das große Ganze.
Gott ist es, von dem, durch den und für den die kleinen Details deines Lebens sind. Selbst die guten Werke, die wir tun, sind zuvor von Gott bereitet (Epheser 2,10). Denn wir sind seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.
Du würdest kein einziges gutes Werk vollbringen, wenn es nicht Gott wäre, der die guten Werke zuvor bereitet hätte, damit wir in ihnen wandeln. So sehen wir, dass Römer 11,36 nicht nur für die Schöpfung, sondern auch für die Menschheitsgeschichte gilt – sowohl für das große Ganze als auch für die kleinen Details der Geschichte.
Ich möchte euch bitten, Jesaja 46 aufzuschlagen, wenn ihr eine Bibel dabei habt. Jesaja 46 steht ebenfalls im Kontext der Ankündigung von König Kyrus. Ja, in diesem Zusammenhang findet das statt, und Jesaja nimmt darauf Bezug.
Jesaja 46,9 sagt:
„Gedenkt an das Frühere, von der Urzeit her, dass ich Gott bin und keiner sonst, ein Gott, dem keiner zu vergleichen ist! Ich verkündige von Anfang an das Ende und von der Vorzeit her, was noch nicht geschehen ist. Ich sage: Mein Ratschluss soll zustande kommen, und alles, was mir gefällt, werde ich vollbringen. Ich berufe von Osten her einen Adler und aus fernen Ländern den Mann meines Ratschlusses.“
Das bezieht sich auf König Kyrus. Gott pfeift ihn herbei, diesen König der Könige auf Erden, damit er seinen Willen ausführt.
Weiter heißt es in Vers 11:
„Ja, ich habe es gesagt von ihm, ich führe es auch herbei durch ihn; ich habe es geplant von ihm, und ich vollbringe es auch durch ihn.“
Hier sehen wir die Parallele zu Römer 11,36. Gott steht am Anfang der Zeit und bestimmt von Anfang an bereits den Ausgang. Was Gott bestimmt, das wird kommen. Dabei geht es um weit mehr als nur darum, dass Gott sieht, was in Zukunft passieren wird.
Wir lesen von seinem Ratschluss, seinem Plan, der zustande kommen soll, und was ihm gefällt, sagt er, das wird er vollbringen. Gott hat keine riesige Glaskugel, in die er hineinschaut, um zu sehen, was die Zukunft bringen wird. Gott ist kein Wahrsager, der seine Karten liest, um dann seinen Propheten zu sagen, was die Zukunft bringt.
Der Grund, warum er die Zukunft voraussagt, ist, weil er die Zukunft vorherbestimmt hat. Wir lesen: „Mein Ratschluss soll zustande kommen, alles, was mir gefällt, werde ich vollbringen. Ja, ich habe es gesagt, ich führe es auch herbei, ich habe es geplant, und ich vollbringe es auch.“
Das gilt sowohl für die gesamte Menschheitsgeschichte als auch für die Errettung.
Epheser 1,3-5 dürft ihr gerne mit mir aufschlagen:
„Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jedem geistlichen Segen in den himmlischen Regionen in Christus, wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, damit wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe. Er hat uns vorherbestimmt zur Sohnschaft für sich selbst durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Lob der Herrlichkeit seiner Gnade, mit der er uns begnadigt hat in dem Geliebten.“
Gott, der Vater, von dem wir ein paar Verse später lesen, dass er alles wirkt nach dem Ratschluss seines Willens, hat uns vor Grundlegung der Welt vorherbestimmt zur Sohnschaft. Also bevor Adam die Bühne dieser Welt betrat, bevor diese Schöpfung überhaupt von Gott ins Dasein gerufen wurde.
Unabhängig von jeglichem menschlichen Einfluss und ohne jeglichen menschlichen Verdienst hat Gott uns eins gemacht mit seinem Sohn. Er hat uns vorherbestimmt, seine Kinder, seine Söhne und Töchter zu sein.
Jetzt wirst du wahrscheinlich einwerfen: „Hey, aber wenn Gott uns vorherbestimmt hat, warum werden wir dann überhaupt aufgefordert, Buße zu tun? Wenn Gott alles wirkt, wenn alle Dinge von Gott, durch Gott und für Gott sind, warum werden wir dann aufgefordert zu glauben? Warum werden wir verantwortlich gemacht, zu glauben, wenn Gott alles wirkt nach seinem Ratschluss, nach seinem Plan?“
Wie hängt diese Souveränität Gottes, die wir in diesen Versen gelesen haben, mit der Verantwortung des Menschen zusammen? Ich kann euch nur eine Antwort geben: Ich weiß es nicht. Ich kann euch keine logische Erklärung für die Aussagen über Gott geben, die wir gerade gelesen haben, und für die vielen Bibelstellen, die uns auffordern, zu glauben, Buße zu tun und in Gottesfurcht heilig und tadellos vor Gott zu leben.
Ich kann euch keine logische Erklärung dafür geben. Aber ich werde Gottes Wort nicht so lange drehen und wenden, zusammenschrumpfen und verdrehen, bis es in meinen kleinen Kopf hineinpasst. Ich werde die Aussagen der Bibel nicht so lange passend klopfen, bis sie mit meiner menschlichen Logik vereinbar sind.
Die menschliche Logik ist nicht der Maßstab für das, was wahr ist. Wir sollten uns davor hüten, unsere Logik der Bibel überzustülpen.
Vielleicht denkst du jetzt: „Hey, das ist doch eigentlich ganz einfach. Gott hat vorhergesehen, wer sich bekehren wird, und aufgrund dessen, dass ich mich für ihn entschieden habe, hat er mich dann in der ewigen Vergangenheit vorherbestimmt.“ Vielleicht denkst du dabei auch an Römer 8.
Aber wenn wir Römer 8 lesen, dass Gott uns zuvor ersehen hat, müssen wir genau darauf achten, was das bedeutet. Dieses Wort „zuvor ersehen“ besteht aus zwei Wörtern: „vorher“ und „kennen“ oder „erkennen“. Dieses Erkennen spricht nicht von einem einfachen Vorhersehen, sondern von einer tiefen, innigen Liebesbeziehung.
Genauso wie Eva Adam erkannte – sie wurde schwanger –, erkannte Gott uns in der intimsten, persönlichsten Liebesbeziehung, die es geben kann. Es war die tiefste und innigste Form der Liebe.
Gott hat uns zuvor erkannt, das heißt, dass er uns mit innigster Liebe geliebt hat, bevor wir überhaupt geboren wurden. Gott hat niemals in die Zukunft geschaut, um irgendetwas zu lernen. Gott hat nicht in die Zukunft geschaut und gesehen, wer sich zu ihm bekehren wird.
Gott hat nicht in die Zukunft geschaut, um zu sehen, wer sich für ihn entscheiden würde, um diese dann wiederum vorherzubestimmen.
Seht ihr, wenn Gott einfach nur in die Zukunft geschaut hätte, was hätte er dann gesehen? Er hätte gesehen, dass wir alle in die Irre gehen. Er hätte gesehen, dass wir alle im Sumpf unserer Sünde versinken. Er hätte gesehen, dass keiner gut ist, auch nicht einer. Er hätte gesehen, dass keiner nach Gott fragt.
Wir haben nur eine einzige Sache zu unserer Errettung beigetragen – und das Einzige, was du zu deiner Errettung beigetragen hast, ist die Sünde, die deine Errettung notwendig macht. Alles andere hat Gott getan.
Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge. Ihm sei die Ehre in Ewigkeit!
Nur diese Theologie ruft diesen hohen Lobpreis und diese hohe Anbetung Gottes hervor. Alle Dinge kommen von Gott, dem Vater. Er hat uns zuvor mit inniger, tiefer Liebe erkannt. Er hat uns vor Grundlegung der Welt vorherbestimmt, bevor er Zeit, Raum und Materie überhaupt ins Dasein rief.
Er hat uns in diesem Zeitalter berufen und gerechtfertigt durch den stellvertretenden Tod Jesu Christi. Er hat uns mit ihm auferweckt. Und er wird uns auch in Zukunft verherrlichen und uns einen Körper geben, der dem Jesu Christi gleichgestaltet sein wird.
Von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge. Ihm sei die Ehre in Ewigkeit!
Dieser Vers steht am Ende des elften Kapitels, am Ende von elf Kapiteln Theologie – Theologie über den Menschen, über seinen Verfall, über den alleinigen Retter Jesus Christus.
Elf Kapitel lang erklärt Paulus uns das Evangelium, die Kraft Gottes im Evangelium, die uns aus unserem Sumpf der Sünde herausgerissen hat, die Kraft Gottes, die uns von neuem geboren hat und radikal verändert hat.
Wenn diese radikale Änderung in deinem Leben nie stattgefunden hat, dann ist es möglich, dass du nie von neuem geboren wurdest, dass du nie Buße getan hast und nie an Christus geglaubt hast.
Das Evangelium, das Paulus in den ersten elf Kapiteln beschreibt, stellt das Leben eines Menschen komplett auf den Kopf, weil es Gotteskraft ist. Es kann nicht sein, dass sich vor und nach der Bekehrung nichts geändert hat.
Wenn wir in der Bibel von einer neuen Schöpfung lesen, von einer Neugeburt, bei der sich alles verändert, von einem neuen Herzen, und du willst dich hinstellen und sagen: „Ja, bei mir ist eigentlich vor und nach der Bekehrung alles gleich geblieben,“ dann wirkt so keine Gotteskraft im Evangelium.
Dieser Vers 36 ist die Schlussfolgerung all dessen, was Paulus zuvor geschrieben hat. Ich kann nichts dafür, dass das, was Gott in seinem Wort niederschreiben ließ, für unsere kleinen Gehirne keinen logischen Zusammenhang ergibt.
Ich kann nur das weitergeben, was hier steht: Gott ist die Quelle, der Autor, das Mittel und das Ziel aller Dinge.
Diese Wahrheit hat auch einen wunderschönen Aspekt für uns Gläubige, wie wir bei Hiob sehen. Hiob hat alles verloren und befindet sich in seinem größten Leid, in seiner dunkelsten Stunde. Trotzdem kann er sagen: „Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen, der Name des Herrn sei gelobt.“
Diesem Gott, durch den und für den alle Dinge sind, dürfen wir voll und ganz vertrauen – auch wenn wir nur einen Bruchteil seines Ratschlusses und seines Plans verstehen.
Ich möchte euch noch eine Sache aufzeigen: Nachdem Paulus elf Kapitel lang das Evangelium erklärt hat und Gottes Plan zur Erlösung von Sündern dargelegt hat, kommt er zu folgendem Schluss. Ich möchte euch bitten, Römer 11 aufzuschlagen, denn dort finden wir den Zusammenhang zu unserem Vers.
In Römer 11,33 heißt es: „Oh, welche Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind seine Gerichte, wie unausforschlich seine Wege!“
Seht ihr, wie demütigend das ist? Elf Kapitel lang erklärt Paulus Gottes Plan zur Erlösung von Sündern. Paulus, ein grandioser Denker und der beste Theologe seiner Zeit, kommt zu dem Schluss, dass Gottes Wege unausforschlich, unbegreiflich und unfassbar sind – sie sind unmöglich zu verstehen.
Das Einzige, was uns bleibt, ist, dass wir uns vor Gott demütigen und ihm alle Ehre geben.
Ich möchte euch bitten, aufzustehen, und wir wollen diese letzten Verse von Römer 11 noch einmal gemeinsam als Gebet sprechen, so wie es auch von Paulus niedergeschrieben ist.
Ab Vers 33: „Welche Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind deine Gerichte und wie unausforschlich deine Wege! Denn wer hat den Sinn des Herrn erkannt, oder wer ist dein Ratgeber gewesen? Oder wer hat dir etwas zuvorgegeben, dass es ihm wieder vergolten werde? Denn von dir und durch dich und für dich sind alle Dinge. Dir sei die Ehre in Ewigkeit. Amen.“