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Jesus zu folgen lohnt sich in jeder Hinsicht

22.08.1998Lukas 18,28-30

Einleitung

Wer sich für eine Arbeitsstelle bewirbt, interessiert sich für verschiedene Dinge, z.B. wie gestalten sich die Arbeitszeiten, welche Leistungen habe ich zu erbringen, wieviel Ferien stehen mir zu, welche Entwicklungsmöglichkeiten habe ich usw. Eine Frage steht aber über all diesen Fragen, die Frage nach dem Verdienst: Bekomme ich genügend Lohn? Kann ich mit diesem Lohn meinen Lebensunterhalt bestreiten und steht der Lohn in einem guten Verhältnis zu dem, was ich leisten muss. Der Lohn für eine Arbeit, ist für uns ein wesentlicher Motivationsfaktor. So arbeiten Firmen ganz bewusst mit diesem Instrument Lohn oder anders gesagt Belohnung. Will man einen Angestellten unbedingt behalten, so ist man eher bereit mehr Lohn zu bezahlen. Vermutlich unterschätzen wir die Motivationskraft, die durch einen guten Lohn entsteht. Die meisten Menschen bringen die Leistung nur, wenn sie belohnt werden. Wenn der Lohn nicht stimmt sinkt ihr Interesse, einen positiven Beitrag zu leisten. Wenn jeder, egal wie viel und wie gut er arbeitet gleichviel bekommt, findet kein Ansporn statt. Das konnte man bei den kommunistischen und sozialistischen Wirtschaftssystemen beobachten. Also, der Lohn ist sehr wichtig in unserem Leben. Wenigsten in unserem beruflichen Leben.

Wenn es dann um das Leben in der Nachfolge Jesu geht, dann geschieht plötzlich etwas sonderbares. Unser auf Belohnung ausgerichtet Denken und Verhalten scheint plötzlich einer fast übermenschlichen Bescheidenheit zu weichen. Man spricht von "meiner Wenigkeit". Man sagt, man würde am Glauben an Jesus festhalten, auch wenn es nur in diesem Leben Bedeutung hätte. Wir glauben an Jesus weil wir ihn lieben, und wenn wir noch etwas dazu bekommen, dann sind wir froh und lehnen das nicht ab. Doch das unverkrampfte Sprechen vom Lohn in Bezug auf unseren Glauben kennen wir kaum. Es wird fast als unreif angesehen wegen dem in Aussicht stehenden Lohn Jesus zu folgen. Es gilt oft als niedrige Motivation. Irgendwie ist unsere Denkweise diesbezüglich etwas verschroben und verkrampft und in Wahrheit völlig unchristlich.

Durch die ganze Bibel hindurch ist das Sprechen und Denken vom Lohn präsent. Paulus sagt sogar:  1Kor 15,32 Habe ich als Mensch zu Ephesus mit wilden Tieren gekämpft, was nützt es mir? Wenn die Toten nicht auferstehen, so «lasset uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot!» Er würde Jesus nicht nachfolgen, wenn sich am Schluss erweisen würde, dass es nach dem Tod keine Herrlichkeit gäbe. Jesus selbst geht mit dem Thema Lohn völlig unverkrampft um. Er ist unterwegs und begegnet einem sehr reichen Mann, dem er ans Herz legt, seinen Reichtum zu verteilen. Dieser Mann ging traurig von Jesus weg, weil sein Herz zu stark an seinen Besitz gebunden war. Das haben die Jünger natürlich aufmerksam verfolgt, sie hatten alles verlassen, und so ist es nicht verwunderlich, wenn Petrus sagt: Da sprach Petrus: Siehe, wir haben, was wir hatten, verlassen und sind dir nachgefolgt. Lk.18,28

Mit anderen Worten: Jesus, wir haben das gemacht, was Du von diesem Mann verlangtest. Sag uns doch, welchen Lohn bekommen wir dafür. Wie sieht unser Verdienst aus? In diesem Sinn steht die Frage im Mt.:  Mt 19,27 Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns dafür? Jesus reagiert ganz normal. Für ihn ist die Frage nach dem Lohn, oder man kann es noch etwas aktueller sagen; die Frage: Was bringst?, nicht verwerflich. Er sieht darin keine unflätige Anfrage. Er fühlt sich nicht beleidigt, weil sie den Ertrag ihres Handelns kennenlernen möchten. Er sagt nicht: Ist es euch denn nicht genug, dass ihr mich habt und dass ich bei euch bin? Nein, Jesus geht ganz normal und unverblümt auf diese Frage ein. Es ist ihm ganz selbstverständlich, dass es einen Lohn geben muss. Wir lesen nun unseren Abschnitt. Text lesen: Lk.18,28-30

I. Es lohnt sich in dieser Welt

Die Antwort von Jesus ist an einem Punkt vielleicht etwas überraschend. Nämlich, dass er sagt, dass wir in diesem Leben bereits einen vielfachen Lohn erhalten werden. Jeder Mensch, der um des Reiches Gottes willen etwas aufgibt, der wird es vielfältig zurückerhalten, in diesem Leben. In der Parallelstelle in Markus steht es noch konkreter:  Mk 10,30 der nicht hundertfältig empfinge, jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker, unter Verfolgungen, und in der zukünftigen Weltzeit ewiges Leben. Es heisst nicht, wir werden ein komfortables Leben führen. Es wird Verfolgung geben, aber in dieser Verfolgung hört Gottes Führsorge nicht auf. Wer sich aufmacht und etwas zurücklässt, um Gott zu dienen, der wird erleben, dass das, was Jesus hier sagt 100%ig stimmt. Es stimmt für jeden, der Jesus nachfolgt. Wir könnten aus unseren vergangen Jahren Bände erzählen wie Gott uns versorgte. Er gab uns immer Wohnraum, oft sogar Häuser. Wir bekamen in Deutschland für unsere Kinder Ersatzgrosseltern. Brüder und Schwestern bekamen wir in vielen verschiedenen Ländern. Wir erleben bis heute, was in der Apg. steht:  Apg 2,44 Alle Gläubigen aber waren beisammen und hatten alles gemeinsam;

Anwendung

Das verwirklicht sich aber nur, wenn man um des Reiches Gottes willen unterwegs ist. Man kann sein Haus, seine Frau seine Kinder usw. auch verlassen, weil man der Sache nicht gewachsen ist und man dadurch flieht. Man kann auch aus reiner Abenteuerlust sich aufmachen und der Glaube ist nur ein Vehikel für meine Abenteuerlust. Obgleich Abenteuerlust an sich nicht einfach schlecht ist. Überall in der Schrift wird deutlich, dass Gott für unseren täglichen Bedarf sorgt, wenn wir mit ganzem Herzen in seinem Dienst stehen. So kennen die meisten das bekannte Wort aus dem Mt.:  Mt 6,33 Trachtet aber zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles hinzugelegt werden. Wir müssen einzig lernen, die Fürsorge Gottes zu verstehen.

Er gibt nicht immer genau das, was ich will. Aber immer das, was ich brauche und das oft sehr grosszügig. Z.B. Auto (Automat / Schaltung). Wenn uns Gott Häuser und Wohnungen gibt. Gibt er sie uns nicht zum Besitz, damit wir zu grossen Liegenschaftenverwaltern werden. Oder dass wir Grossgrundbesitzer werden. Nein, er sorgt dafür, dass wir das, was man zum Leben braucht, haben und das tut er oft sehr grosszügig. Auch Missionswerke und Gemeinden erleben diese Fürsorge Als ein kleines Bsp. von denen es unzählige gibt. Hitler liess in Monaco eine qualitativ sehr hochstehende Sendestation bauen, die zu Propagandazwecken seinem Regime dienen sollte. Selber konnte er diese Station nie nutzen, aber am 16. Oktober 1960 strahlte TWR die erste christliche Radiosendung vom Monte Carlo aus. Heute wird von Monaco aus z.B. nach Europa und North Afrika in mehr als 20 Sprachen, das Evangelium verbreitet. Auch für uns als Gemeinde wird Gott sorgen, wenn wir ganz und gar ihm dienen.

II. Es lohnt sich in der neuen Welt

Und als Zweites sagt Jesus, lohnt es sich, weil wir in der neuen Welt im neuen Zeitalter, das ewige Leben bekommen. Das ewige Leben ist das höchste Gut, das ein Mensch bekommen kann. Es gibt nichts anstrebenswerteres als das ewige Leben. Dieses ewige Leben ist schlechthin Grund zur Freude auch schon heute. So fordert Jesus die Gläubigen heraus, die doch einiges an Widerwärtigkeiten zu verkraften haben und sagt:  Lk 6,23 Freuet euch alsdann und hüpfet! Denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Denn ebenso haben ihre Väter den Propheten getan. Was meint denn dieser Begriff ewiges Leben?

Die Bibel geht ja davon aus, dass jedes Leben ewig ist. Mit dem Tod wird ein Leben nicht abgeschlossen, sondern lediglich das Leben in dieser Welt ist zum Abschluss gekommen. Die Persönlichkeit eines jeden Menschen existiert weiter. Wir legen im Sterben nur unseren Körper ab. Sind wir von unserem Körper erlöst, gibt es zwei Bereiche, in die wir schlussendlich kommen werden. Der eine wird als Hölle bezeichnet, ein Ort in dem Schmerz, Leid, Ungerechtigkeit und Bösheit herrscht. Der andere Bereich wird unter anderem als Himmel oder die Herrlichkeit bezeichnet, dort herrscht Liebe, Freude, Gerechtigkeit und Freiheit. Wenn Jesus hier von ewigem Leben spricht, dann will er sagen, dass der Lohn der ist, dass man in den Himmel kommt. Wer das ewige Leben empfängt, kommt in den Himmel. Das Gegenstück zum ewigen Leben ist nämlich der ewige Tod.

Evangelisation

Hast Du dieses ewige Leben bekommen? Es gibt kein wichtigeres Gut auf dieser Welt! Was nützen alle Schätze dieser Welt, wenn ich doch am Schluss alles verliere? Gott machte es sich nicht leicht uns ewiges Leben zu schenken, so lehrt Jesus Nikodemus:  Joh 3,14 Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, also muß des Menschen Sohn erhöht werden,  Joh 3,15 auf daß jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.

Wenn Du an Jesus glaubst, so bekommst Du ewiges Leben. So einfach ist das!

Schluss

Unser Glaube ist mit davon bestimmt, dass wir darum wissen, dass unsere Anstrengungen nicht umsonst sind. Gott wird es uns reichlich lohnen und es ist keineswegs verwerflich mit diesem Gedanken, Jesus treu zu bleiben, denn es wird sich tatsächlich lohnen. Selbst in der Offenbarung, wird die verfolgte Gemeinde mit diesem Lohn motiviert wo es heisst:  Offb 2,10 Fürchte nichts, was du leiden wirst! Siehe, der Teufel wird etliche von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr versucht werdet, und ihr werdet Trübsal haben zehn Tage lang. Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben! Und Jesus sagt, dass sogar die geringste Arbeit um des Reiches Gottes willen, grossen Lohn erhalten wird:  Mk 9,41 Denn wer euch einen Becher Wasser in meinem Namen zu trinken gibt, weil ihr Christus angehört, wahrlich, ich sage euch, dem wird sein Lohn nicht ausbleiben. Freuen wir uns also auf unseren Lohn. Und wenn wir uns im Reich Gottes einsetzen, dürfen wir durchaus denken: Es lohnt sich, deshalb will ich es gut machen. Gott wird mich belohnen! Amen