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Christen und Weihnachten (3/5)

Christen und Weihnachten, Teil 3/5
25.12.2024
SERIE - Teil 3 / 5Christen und Weihnachten

Einführung und Fragestellung zum Weihnachtsfest

Sollten Christen Weihnachten feiern? Antworten auf fünf Fragen zur Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt. Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.

Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um den Weihnachtsbaum, Teil eins: Sollten Christen Weihnachten feiern?

Biblisch gesehen spricht nichts dagegen. Gestern habe ich versucht, den Vorwurf zu entkräften, wir würden als Christen ein heidnisches Fest feiern. Das geschah auf verschiedene Weise.

Zum einen gibt es keine historischen Quellen, die belegen, dass die Feste, die wir angeblich feiern, an diesem Tag stattfanden. Der fünfundzwanzigste Dezember war kein antiker Feiertag. Die Römer haben diesen Tag etwa so begangen, wie wir heute in Deutschland die Wintersonnenwende feiern.

Wir wachen am einundzwanzigsten Dezember auf, stellen fest: „Oh, es ist der kürzeste Tag des Jahres“, weil es im Kalender steht. Dann gehen wir zur Arbeit. No big deal.

Ursprung und Bedeutung des Weihnachtsdatums

Aber wenn die ersten Christen das Weihnachtsfest nicht bewusst auf ein heidnisches Fest legten, warum feiern sie die Geburt Jesu dann am fünfundzwanzigsten Dezember? Tja, das wissen wir nicht genau.

Die aktuell klügste Idee ist die, dass sie einer jüdischen Tradition folgen. Nach dieser Tradition sterben echte Propheten an dem Tag, an dem sie gezeugt wurden. Ausgehend vom Todestag, also dem fünfundzwanzigsten April, rechnet man nur neun Monate weiter und kommt so auf den Geburtstag, den fünfundzwanzigsten Dezember.

Ganz zum Schluss war es mir gestern wichtig, die Grundsatzfrage zu stellen: Nehmen wir an, Heiden feiern ein Fest. Und ich feiere am selben Tag mein eigenes Fest. Wie kommt dann jemand auf den Gedanken, mir dafür einen Vorwurf zu machen? Warum wird mein Fest dann plötzlich als heidnisches Fest bezeichnet?

Ist es nicht offensichtlich, dass ich mein Fest feiere und die Heiden ihres? Ich hoffe, der Punkt wird verständlich.

Klärung des Vorwurfs gegen Weihnachten

Der Vorwurf lautet, dass ihr Christen an Weihnachten ein heidnisches Fest feiert. Und ich kann nur sagen: Nein, das tue ich nicht.

Ich selbst bin ein Weihnachtsmuffel und brauche Weihnachten nicht. Aber eines ist selbst mir klar: An Weihnachten wird der Geburt Jesu gedacht. Ihm werden Lieder gesungen, und der Gott der Bibel wird angebetet.

Ein Fest wird doch nicht dadurch heidnisch, dass es an einem Tag gefeiert wird, an dem auch Nichtchristen feiern.

Ja, aber es wird dann argumentiert: Klar, es kommt nicht auf den Tag an. Aber schau dir mal an, wie die Christen feiern.

All die heidnischen Symbole, vor allem der Weihnachtsbaum – der ist doch durch und durch okkult. Er steht doch ganz klar für Götzendienst.

Kritik an der Behauptung der okkulten Symbole

Und wieder einmal muss man sagen: So etwas wird gern behauptet, aber nur weil man es immer und immer wieder sagt, wird es dadurch nicht wahr.

An dieser Stelle wird viel behauptet und als, entschuldigt, Fake-Beweise angeführt. Sogar aus der Bibel wird zitiert, um zu beweisen, dass Weihnachtsbäume heidnisch sind.

Eine Lieblingsstelle dafür ist Jeremia 10, die Verse 2-4:
So spricht der Herr: Gewöhnt euch nicht an den Weg der Nationen und erschreckt nicht vor den Zeichen des Himmels, auch wenn die Nationen vor ihnen erschrecken, denn die Ordnungen der Völker – ein Götze ist es, der sie gab. Ja, ihre Götzen sind Holz, das einer aus dem Wald geschlagen hat, ein Werk von Künstlerhänden, mit dem Schnitzmesser hergestellt. Man schmückt es mit Silber und mit Gold, mit Nägeln und mit Hämmern befestigen sie es, damit es nicht wackelt.

Hier wird beschrieben, wie man im Wald einen Baum schlägt und ihn in einen Götzen verwandelt. Und weil es so etwas gab, heißt es dann: Der Weihnachtsbaum ist ein heidnisches Symbol.

Falsch, ganz falsch – und zwar aus zwei Gründen. Einer ist logischer Natur, den schauen wir uns heute an. Der andere ist historischer Natur, den gibt es dann morgen.

Bitte hört jetzt ganz genau zu.

Die logische Betrachtung von Symbolen und Dingen

Es gibt an sich keine heidnischen Symbole. Eine Sache als solche – egal, ob es sich um ein Ding wie einen Baum, ein Symbol wie das Pentagramm, einen Tag wie die Walpurgisnacht oder etwas anderes handelt – ist aus sich heraus niemals heidnisch.

Der Grund dafür ist ganz einfach: Alles, was zur Schöpfung gehört, einschließlich Dinge, Symbole und Tage, gehört dem Herrn. Alles ist zunächst einmal Gottes Eigentum.

Das erklärt auch, warum Paulus es erlaubt, Fleisch zu essen, das Götzen geopfert wurde. In 1. Korinther 10,25-26 heißt es: „Alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, esst, ohne es um des Gewissens willen zu untersuchen; denn die Erde ist des Herrn und ihre Fülle.“

Seht ihr, alles gehört dem Herrn. Deshalb ist Götzenopferfleisch aus sich heraus nicht dämonisch verseucht, auch wenn es den heidnischen Götzen geopfert wurde. Es macht denjenigen, der es isst, nicht zum Götzenanbeter – außer natürlich, er tut dies im Rahmen eines heidnischen Gottesdienstes im Götzentempel.

Bitte merkt euch das.

Bedeutung des Gebrauchs für die Heidnischkeit von Symbolen

Eine Sache ist an sich nicht heidnisch. Heidnisch wird sie erst durch den Gebrauch.

Ein Pentagramm ist an sich nicht heidnisch. Es ist zunächst nur ein fünfzackiger Stern. Wenn mein Enkel, ohne zu wissen, was er malt, ein Pentagramm zeichnet, wird er dadurch nicht verhext. Er öffnet sich auch nicht für dämonische Mächte.

Erst wenn man dieses Zeichen mit Bedeutung auflädt und es für okkulte Zwecke benutzt, wird es zu einem heidnischen Symbol.

Die Frage ist: Wie gehe ich mit heidnischen Symbolen um? Die Antwort lautet: Ich meide sie – zumindest, wenn es sich um echte heidnische Symbole handelt. Das sind Dinge, die in meiner Umgebung Teil einer nichtchristlichen Anbetungskultur sind.

In 5. Mose 7,25-27 heißt es: Die Bilder ihrer Götter sollt ihr mit Feuer verbrennen. Du sollst nicht das Silber und das Gold, das an ihnen ist, begehren und es dir nehmen, damit du dadurch nicht verstrickt wirst. Denn ein Gräuel für den Herrn, deinen Gott, ist es. Du sollst keinen Gräuel in dein Haus bringen, damit du nicht gleich ihm den Bann verfällst. Du sollst es als abscheulich verabscheuen und es für einen gräulichen Gräuel halten, denn gebanntes ist es.

Das ist der Grund, warum du in meiner Wohnung nie eine Buddha-Statue finden wirst. Ich hänge mir auch keine Teppiche mit Koranversen an die Wand. Ein Nassar-Amulett kennt ihr vielleicht – das sind diese blauen, augenförmigen Amulette, die den bösen Blick abhalten sollen.

Mit all diesen Dingen habe ich nichts zu tun, weil es echte heidnische Symbole sind. Heute verbinden Menschen mit diesen Dingen Anbetung, aber eben keine christliche Anbetung.

Schlussfolgerung zur Verwendung von Symbolen und Weihnachtsbaum

Kommen wir zum Schluss: Keine Sache ist von sich aus heidnisch, sondern wird erst durch den Gebrauch von Heiden heidnisch gemacht. Deshalb ist es logisch falsch, so zu argumentieren.

Irgendwann vor langer Zeit haben irgendwelche Menschen im Winter Bäume geschmückt. Wenn du heute einen Weihnachtsbaum aufstellst und ihn schmückst, dann tust du dasselbe wie sie – und es wird behauptet, du betest ihre Dämonen an.

Dazu kann ich nur sagen: Nein, das tue ich nicht. Und mit mir kann der Rest der Welt da unterscheiden. Wenn ich einen geschmückten Baum aufstelle, dann tue ich das nicht in der Tradition irgendwelcher Heiden, sondern weil es für mich ein christliches Symbol ist, mit dem ich nichts Heidnisches verbinde.

Abschluss und geistlicher Impuls

Was könntest du jetzt tun? Denke noch einmal über die Aussage nach: Es gibt aus sich heraus keine heidnischen Symbole.

War das alles für heute? Bete in dieser Woche viel dafür, dass Weihnachten als Fest ungläubige Menschen zum Nachdenken bringt.

Der Herr segne dich. Erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.

Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!

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