Jeder von euch hat in seinem Leben schwere Erfahrungen gemacht. Im ersten Lied, das der große Liederdichter Matthias Jorisson nach Psalm 66 verfasst hat, wird erzählt, dass Gott uns oft durch sehr schwierige Wege führt. Diese Wege führen durch große Engpässe und ausweglose Situationen.
Es gibt viele oberflächliche Christen, die sich wundern, wie Gott so etwas zulassen kann. Doch das ist bei Gott Methode. In solchen Zeiten ruft uns Gott, und wir werden in den schweren Momenten ganz nah zu ihm hingezogen.
Gottes Führung durch schwere Zeiten
Nun lese ich, wie das Volk Israel endlich das gelobte Land erreicht. Endlich standen sie am Jordan. Doch der Jordan führte Hochwasser, und er war unpassierbar. Sie waren 40 Jahre durch die Wüste gezogen – war das alles nur ein Flop? Wie kann Gott das zulassen? Er muss uns doch immer die Steine aus dem Weg räumen.
Ich lese aus Josua 3. Sie haben ja die Bibel, Sie können daheim noch weiterlesen, auch Kapitel 4. Aber wir lesen nur aus Kapitel 3, ab Vers 5.
Josua, der Nachfolger von Mose, sprach zum Volk: „Heiligt euch, denn morgen wird der Herr Wunder unter uns tun.“ Zu den Priestern sagte er: „Hebt die Bundeslade auf und geht vor dem Volk her.“ So hoben sie die Bundeslade auf und gingen vor dem Volk her.
Der Herr sprach zu Josua: „Heute will ich anfangen, dich groß zu machen vor ganz Israel, damit sie wissen, wie ich mit Mose gewesen bin. So werde ich auch mit dir sein. Und du befiehlst den Priestern, die die Bundeslade tragen: Wenn ihr das Wasser des Jordans erreicht, sollt ihr mitten im Fluss stehenbleiben, in der unpassierbaren Flut.“
Josua sprach zu den Israeliten: „Hört die Worte des Herrn, eures Gottes! Daran sollt ihr erkennen, dass ein lebendiger Gott unter euch ist. Es gibt ja tote Götzen, aber einen lebendigen Gott. Er wirkt und erfüllt seine Verheißungen buchstäblich. Er wird vor euch vertreiben die Kanaaniter, Hethiter, Hegiter, Peresiter, Kirgerschiter, Amoriter und Jebusiter.
Seht, die Lade des Bundes, des Herrschers über alle Welt, wird vor euch hergehen in den Jordan. Nehmt nun zwölf Männer aus den Stämmen Israels, aus jedem Stamm einen. Wenn dann die Fußsohlen der Priester, die die Lade des Herrn, des Herrschers über alle Welt tragen, im Wasser des Jordans stehenbleiben, wird das Wasser des Jordans, das von oben herabfließt, nicht weiterlaufen, sondern stehenbleiben wie eine einzige Mauer.“
Als das Volk aus den Zelten auszog, um durch den Jordan zu gehen, trugen die Priester die Bundeslade vor dem Volk her. Als sie den Jordan erreichten und ihre Füße ins Wasser tauchten, war der Jordan die ganze Zeit der Ernte über über alle seine Ufer getreten.
Da stand das Wasser, das von oben herabkam, aufgerichtet wie eine einzige Mauer, weit entfernt bei der Stadt Adam, die zur Seite von Zaretan liegt. Aber das Wasser, das zum Meer hinunterfloss, zum Salzmeer, nahm ab und floss ganz weg.
So ging das Volk hindurch, gegenüber von Jericho. Die Priester, die die Lade des Bundes des Herrn trugen, standen mitten im Jordan im Trockenen still. Ganz Israel ging auf trockenem Boden hindurch, bis das ganze Volk über den Jordan gekommen war.
Es wird dann erzählt, dass Josua anordnet, aus jedem Stamm einen Mann einen großen Felsblock aus dem Flussbett holen soll. Sie sollen ein Denkmal errichten zur Erinnerung.
Erinnerung an Gottes Hilfe
Wenn die Kinder der kommenden Generationen einmal fragen, was das Denkmal bedeutet, dann sollen sie antworten: So hat Gott uns in dieser großen, ausweglosen Not geholfen, als wir nicht mehr weiterkamen. So hat er uns den Weg ins gelobte Land geebnet.
Bei uns machen Denkmäler immer Menschen groß. Oben an der neuen Weinsteige steht das Denkmal von Etzel, dem Erbauer dieser Straße. Dort, wo der Radarblitzer ist, oder oben am Eingangsplatz beim Pinguin, befindet sich der Mobs, der an Loriot erinnert.
Aber es geht nicht um große Taten von Menschen. Es geht um die großen Taten Gottes, damit man ein Leben lang die großen Taten Gottes rühmt. Ja, wir haben einen lebendigen Gott. So führt uns Gott auch in das Land, das er uns verheißen hat.
Der Glaube in schwierigen Zeiten
Nun gibt es ja Spirituelles. Louis Armstrong, genannt Satchmo, war verbunden mit dem Aufwändler Sehnschau Marching. In diesem Triumphzug, wenn die Gläubigen ins verheißene Land einmarschieren, wird es Jubel, Sieg und Triumph geben.
Aber das stimmt eben nicht so. Das ist nicht die zackige Melodie, die man sich vorstellt. In der Bibel steht es ganz anders. Man muss immer aufpassen, denn die Bibel beschreibt es anders: Das Volk Gottes verliert oft den Glauben und zweifelt. Es fragt sich: Hat mich Gott verlassen?
Es geht nicht darum zu sagen, wir haben es toll geschafft und alles war wunderbar. Stattdessen ist es ein Humpeln, ein Kriechen, immer wieder Aufstehen, ein Abgründen, ein Zittern, ein Verzweifeln und dennoch immer weitergehen. Es gibt Krisen – kennen Sie das aus Ihrem Leben? So war es schon auf dem qualvollen Wüstenweg: Pleiten, Pech und Pannen.
Immer wieder haben sie das Vertrauen in Gott verloren. Und das ist die Botschaft der Bibel: Das Schlimmste ist, dass wir das Vertrauen in den lebendigen Gott verlieren. Eigentlich sollte jedes Ereignis, das uns widerfährt, für ein Leben lang genügen. Es zeigt uns: Er hat uns durchgebracht, er ist groß.
Wir sollten es den Kindern und den kommenden Generationen erzählen, damit sie es nicht nochmals selbst durchleiden müssen. Sie können sich darauf verlassen, was Gott spricht und was geschieht.
So wird es einmal sein, wenn wir im Himmel sind. Offenbarung 7 beschreibt die große Schar aus allen Nationen, Sprachen und Völkern, die nur in ihrem Loblied rühmt: Er hat uns durch die große Trübsal dieser Welt durchgebracht, dieser Jesus. Er hat uns geholfen.
Man schämt sich seines Kleinglaubens. Darum macht uns rein in der Vergebung, denn Unglaube ist etwas ganz Böses.
Gottes Führung durch Sackgassen
Wenn wir dem lebendigen Gott nicht vertrauen, müssen wir zunächst darüber sprechen: Gott führt sein Volk manchmal in scheinbare Sackgassen. Diese Situationen gehören zu Gottes Führung. In ihrem frommen Gemüt sieht es oft ganz anders aus, doch wir müssen es an der Bibel lernen: Gott führt sein Volk auch in solche schwierigen Situationen.
Jahrelang hatten sie auf diesen Moment gewartet. Die Kinder quengelten: „Mama, wann sind wir endlich dort, im verheißenen Land?“ Das war eine schwere Zeit. Die Alten konnten nicht mehr laufen, denn auf den heißen Wüstenwegen hatten sie natürlich Blasen an den Füßen. „Wann sind wir denn endlich dort?“ war die ständige Frage. Und dann kommen sie tatsächlich dorthin – doch ausgerechnet dort hat der Jordan Hochwasser, und er ist unpassierbar. Warum gerade jetzt? Wann haben wir endlich Ruhe? Das war ihre große Sehnsucht: Wann ist das alles vorbei?
Es war völlig unmöglich, den Fluss zu überqueren. Immer wieder gab es mutige Leute, die sich in die Fluten stürzten. Doch das Wasser war so reißend, dass sie sofort weggespült wurden. Man kam nicht durch. Zum Glück ist niemand ertrunken, aber der Fluss war unpassierbar. Und das war kein Privatvergnügen, sondern die Führung Gottes. So führte Mose sie am Paschafest aus der Herrschaft Pharaos in Ägypten heraus. So zogen sie durch die Wüste. Es war Gottes Befehl und seine Rettungstat.
Für viele mag das ärgerlich sein, aber es ist wahr und so geschehen. Manche wurden durch diese schweren Lebenserfahrungen bitter. Zum Beispiel ist ab dem nächsten Sonntag im Gottesdienst auf der Alb ein siebenjähriges Mädchen ertrunken. Wo ist da der Gott der Liebe? Das sind schreckliche Erfahrungen. In der Welt geschieht so viel Grausames, auch unter Christen, mit Nöten, Verfolgung und Unterdrückung. Warum hat Gott nicht alle gefahrlosen Wege geräumt?
Nur aus einem Grund: Weil Gott Glauben bei uns sucht. Ohne Glauben kann man Gott nicht gefallen. Wir wollen immer Wege ohne Probleme haben. Doch Gott will einen Glauben in uns, der nicht bricht. Ein Vertrauen in ihn, das uns durchbringt, so wie er es tut. Ein festes Vertrauen.
Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwindet – mit all den Schrecken und Gefahren, die uns drohen und die uns so notvoll sind.
Die Schwäche des Menschen und Gottes Kraft
Und in diesen Nöten und Augenblicken verhalten wir uns alle ähnlich. Zunächst wollen wir es mit unserer eigenen Cleverness und Kraft schaffen. Wir denken: „Wir kriegen das schon hin. Ein Seemann kann doch nicht erschüttert werden.“ Wir sagen uns: „Komm, du hast doch Mut, sei ein Kerl und wag etwas!“ Doch oft schafft man es nicht, und diese Erfahrung ist bitter.
Heute gibt es viele mündige Christen, die vergessen haben, dass wir stolze Menschen eigentlich sehr schwach sind. Ein Apostel Paulus sagt: „Ich will mich am liebsten rühmen meiner Schwäche, damit ich die Kraft Gottes in meinem Leben erfahre.“ So muss es sein.
Denken Sie an all die praktischen Erfahrungen in Ihrem Leben. Wenn Sie dann die Bibel aufschlagen, stellen Sie fest, dass von all den großen Leuten gar nichts Großes erzählt wird. Abraham soll einen Sohn bekommen, doch er ist hundert Jahre alt und hat keinen. Warum macht Gott das so? Weil er einen Glauben will, der alles überschreitet, was wir denken können.
Bei Mose war schon seine Geburt eine Sensation. Jochebed, eine tolle Mutter, lebt in einer Zeit, in der die Ägypter alle jüdischen Knaben töten wollen. In diesem Zwangsarbeitslager bekommt sie einen Sohn. Sie sagt: „Nein, den will ich nicht töten, er ist ein schönes Kind.“ Doch das Kind schreit. Was macht die Mutter in ihrer Verzweiflung? Sie baut ein Körbchen aus Bast und Holz und legt es in den Nil.
Man kann sich vorstellen, wie sehr die Mutter geweint hat, als sie ihr Kind hergeben musste. Doch Gott sorgt dafür, dass ausgerechnet die Tochter Pharaos das Kind findet – nicht ein Krokodil, das es frisst. Und so wächst Mose auf.
Die Geschichte geht immer wieder so weiter: Wo es menschlich aussichtslos war, verzichtete Mose auf die Schätze Ägyptens und ging den schweren Weg. Die Schmach mit Christus will ertragen und führt das Volk Israel.
Sie können die Bibel an jeder Stelle aufschlagen – bei David, überall. Schwache Menschen. Wir wollen das gar nicht wahrhaben. In unserer Zeit ist das Christentum oft so verlogen, als wären wir tolle Christen. Ich kann das Wort vom „guten Christen“ nicht mehr hören. Was ist ein guter Christ? Ein sündiger Mensch, der die Barmherzigkeit des heilenden Jesus erlebt.
Auch vom „starken Glauben“ kann ich nicht mehr hören. Ludwig Hofacker lohnt sich, einmal wieder bei ihm in die Schule zu gehen. In seinem kurzen Leben sagte er: „Ich habe gar keinen starken Glauben. Wenn mein geisteskranker Bruder so war – es war ja in Rielingshausen, neben mir sitzt er und tobt – und ich habe meine schrecklichen Schmerzen, aber ich will selig werden mit dem Sünder am Kreuz, den Jesus nur aus Gnade gerettet hat.“
Das war die Botschaft, die damals so viele Menschen bewegte. Und sie ist bis heute aktuell. Durch Scheitern und Versagen, Enttäuschung der jungen Leute, auch durch nicht bestandene Prüfungen: Dein Lebenschicksal ist nicht vorbei, weil Gott mit dir noch nicht am Ende ist.
Es ist nicht wichtig, welche Noten du hast, sondern was Gott über dein Leben bestimmt hat und was er aus dir machen will.
Der lebendige Gott und sein Plan
Und da sind wir beim zweiten Merkmal: ein lebendiger Gott unter euch.
Was ist der lebendige Gott? Er hat einen Plan. Und selbst in allen Schwierigkeiten unseres Lebens hört er nicht mit diesem Plan auf. Er macht weiter.
Joshua ruft hier: „Hört, Herr, zu! Hört die Worte des Herrn! Heiligt euch, denn morgen wird der Herr Wunder unter euch tun.“ Ja, Wunder – unglaubliche Wunder. Ausgerechnet in solchen Stunden, in denen hektische Betriebsamkeit nötig ist. Wie kommt man da drüber? Wie kann man eine Brücke bauen? Wo ist ein Floß? Was sollen wir jetzt machen? Sie kennen das, das war Gottes Stil.
Und das fällt uns so wahnsinnig schwer. So war es schon am Schilfmeer, als sie auszogen. Die Felswände rechts und links, vor ihnen das Meer – kein Durchkommen. Hinter ihnen die Rosse der Ägypter mit den Streitwagen. Und dann sagt Mose, dass sie still sein sollten.
Nun, Stille allein hat keinen Wert. Dann hören wir nur auf die aufgeregten Gedanken unseres Kopfes, die kreisen. Hört die Worte des Herrn: Stille und Hören.
Und das Hören ist die entscheidende Begegnung mit dem lebendigen Gott, weil sein Wort wahr ist, weil es lebendig ist und weil das Wort voll Kraft ist. Denn der Geist Gottes wirkt im Wort der Bibel, in den Verheißungen Gottes. Und das wirkt glaubend, das macht dich ruhig und geborgen. Das ist so wichtig.
Das hat bei Gott auch Methode, das hat auch sein System. Wenn Jerusalem von Feinden belagert und umzingelt war und alle sagten: Wie machen wir das jetzt mit der Armee? Wie wird das alles? Dann sagt Gott: Stille! Hört das Wort des Herrn! Was hat Gott vor? „Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet still sein.“
Man könnte es immer wieder lesen. Mir hat das beeindruckt, die Anni Hahn in ihrer Biografie „Es gibt einen lebendigen Gott“. Damals, 1919, wurde ihr Mann von den bolschewistischen Revolutionären im Gefängnis von Riga erschossen. Und Anni Hahn – Sie kennen das, kennen alle Trauer – in der Trauer bohrt man immer: Habe ich nicht einen Fehler gemacht? Hätte ich nicht doch mit meinem Mann fliehen sollen? War das nicht falsch? Da macht man in allem herum.
Und dann sagt sie: „Nur die Stille über der Bibel hat mir Frieden gegeben in den Anklagen meines Herzens.“ Und das muss man wissen: Wo kriege ich Frieden?
Das war Joshua so wichtig: „Heiligt euch! Denn morgen wird der Herr Wunder unter euch tun.“
Die Bedeutung der Bundeslade
Und jetzt ist etwas ganz Wichtiges geschehen: Sie tragen die Bundeslade. Vielleicht denken Sie, das sei nur ein Fetisch, ein Stück Abgang. Nein, die Bundeslade war das Zeichen des Bundesgottes, der mit dem Volk geschlossen wurde.
Es war ganz wesentlich. Wenn Sie Römer 3 lesen, sagt Paulus, dass die Bundeslade der Gnadenstuhl ist. Dort wurde das Opfer Gott dargebracht, und über der Bundeslade gab es die Vergebung der Schuld. Wir haben vor Gott nichts zu fordern, außer dass wir sagen: „Doch, Herr, weil du deinen Sohn Jesus für uns geopfert hast, das ist unser Gnadenstuhl.“ Das ist der Ort, an dem wir Vergebung erhalten.
Wir sind nicht mehr einfach die, die gottlos sind und viel Schmutz in ihrem Leben haben. Wir sind versöhnt. Wir sind Kinder Gottes und angenommen. Nun kann uns nichts mehr geschehen, die in Christus Jesus sind. Was soll uns denn noch geschehen können? Der Herr wird uns seine ganze Liebe zuteilwerden lassen.
Das ist so wichtig. Es ist nicht eine Nebensache, sondern die Hauptsache, dass ich vor Gott überhaupt wissen kann: Gott ist für uns. Warum? Weil er seinen Sohn Jesus für uns am Kreuz dargegeben hat. Darum kann er mich nicht loslassen.
Das ist der Triumph des Paulus in Römer. Wer sollte uns jetzt noch von seiner Liebe trennen können? Schon im Alten Testament war das mit dieser Bundeslade vorweggenommen. Sie war das Bundeszeichen des gnädigen und barmherzigen Gottes.
Das gilt auch für dich in allen ausweglosen Stunden. So schön, wie oft haben wir das erlebt auf den Intensivstationen, wie das Menschen plötzlich ganz ruhig und friedevoll gemacht hat. Leute sagen: „Ganz egal, wie das ausgeht, so oder so, ob der Herr mich hier noch einmal gebraucht hat oder ob ich zur Herrlichkeit gehe, ich bin gewiss, niemand kann mich aus seiner Hand reißen.“
Das ist das Wichtigste, was ich brauche: das Wissen, dass Jesus für mich starb. Dieses Opfer von Jesus ist der Schutz und der Schatz meines Lebens, auf den ich mich verlassen kann.
Der Kreuzweg als Sieg über Sackgassen
Eigentlich war das Kreuz von Jesus, der Passionsweg, auch so eine Sackgasse. Die Jünger waren ganz verzweifelt und davongelaufen, bis sie begriffen, dass der größte Sieg, den Gott in dieser Welt errungen hat, der Sieg über Sünde, Tod und Teufel ist. Dieser Sieg wurde durch die Auferstehung von Jesus offenbar.
Deshalb wissen wir, dass es für diejenigen, die in Christus Jesus sind und ihm gehören, kein Sinnlos mehr gibt und kein Verzweifeln. Was er tut, ist für sie bedeutungsvoll.
Meine Frauen, in unseren Zeiten sind wir schon eine Rarität geworden, wenn wir Lieder singen, die alt sind. Der Psalm ist ja noch älter, er ist sogar dreitausend Jahre alt. Dabei geht es nicht um das Alter, sondern um den Text. Wie er mich durchbringt, weiß ich nicht, aber dass er mich durchbringt, das weiß ich, wenn er so gesungen wird.
„Weg hast du allerwegen ein Mittelfeld der Sicht“ – diese Texte sind für unsere notvollen Stunden des Zweifels so wichtig, dass ich mich daran klammern kann. Es sind nicht die Töne, denn das Schlimme bei den Tönen ist: Kaum sind sie verhalten, ist der Trost weg. Der Text bleibt.
Ich bin in Christus, und da gibt es so viele, die sagen: Es sitzt der allgewaltige Herr in meinem kleinen Schiff, und dennoch, wenn es auch tobt und stürmt. Das hat Friedrich Traub gedichtet, von Korntal, der mit 34 Jahren in China starb.
Sie haben das alles für uns durchlebt und bezeugt, sodass ich das wissen kann, ganz egal wie es aussieht. Uns geht es nicht bloß um irdischen Erfolg, sondern es geht noch viel weiter: Dass ich die ewige Heimat bei Gott habe in dieser kurzen Lebenszeit, die wir haben.
Er hat dich gerufen, er hat dich erwählt und er segnet dich, auch wenn es stockfinster bei dir ist. Und auch wenn du schon im finsteren Tal wanderst, fürchte ich kein Unglück mehr, denn du bist ja da.
Gehorsam als Voraussetzung für Siege
Deshalb noch das Letzte: Nur Gehorsame erleben Siege. Nur Gehorsame erleben Siege.
Wir haben zuerst darüber gesprochen, dass Gott den Sackgassen begegnet. Es gibt einen lebendigen Gott, der übrigens alle seine Verheißungen erfüllt. Zwar ist es wichtig zu betonen, dass Gott alle seine Verheißungen erfüllt. Wo finden Sie das in der Bibel? Darauf kann man seinen Glauben bauen, denn das macht er lebendig.
Und das Dritte: Nur Gehorsame erleben Siege. Das ist so schön, wie Joshua es fordert und sagt: „Jetzt tragt die Bundeslade in den Strom!“ Das haben ja gerade junge Leute schon probiert, die hineingestürzt sind und sich so durchschlagen wollten, aber gescheitert waren. Jetzt sollten sie ausgesprochen noch das Heiligste hineintragen. Ja, tragt das hinein!
Es ist ja merkwürdig: Erst als sie losliefen, blieb das Wasser stehen – nicht vorher. Wir wollten das immer vorhersehen, wir wollen auf Sicherheit sein, auf irdische Sicherheit. Das macht Gott nie.
Beobachten Sie auch die Wundergeschichten von Jesus. Zum Beispiel die Heilung der zehn Aussätzigen: Zunächst geschieht gar nichts. Jesus zeigt ihnen den Priester, und sie haben noch den Aussatz an ihren Händen und Armen. Aber sie laufen los. Und als sie losliefen, wurden sie rein – erst dann.
Das kommt ganz oft bei den Wundergeschichten von Jesus vor: Erst, wenn der Glaube da ist. Ja, weil Gott den Glauben von uns will. Ohne Glauben kann man Gott nicht gefallen. Der Unglaube ist etwas ganz Furchtbares, denn Unglaube trennt uns von Gott.
Durch den Glauben – das ist toll im Hebräerbrief beschrieben – haben die Menschen Königreiche bezwungen, durch den Glauben haben sie gesiegt und sind kräftig geworden aus der Schwachheit. Das ist wahr, und das kannst du in deinem Leben in deinen Schwierigkeiten erfahren.
Darum sind die Befehle in der Bibel so wichtig. Befehle wie: Fürchte dich nicht! Weiche nicht! Kämpfe den guten Kampf des Glaubens! Sei stark in der Kraft meiner Stärke! Diene dem Herrn mit Freuden!
Du sagst: „Ich bin gar nicht aufgelegt, ich bin gar nicht in Stimmung.“ Fang mal an! Du wirst wunderbar erfahren und erleben, dass Gott nicht bloß tröstet, sondern dass Gott wirklich durch den Glauben ganz wunderbar in deinem Leben wirkt.
So wie diese Männer es erleben, als sie die Bundeslade mitten in den Jordan hineintragen. Als ihre Füße ins Wasser tauchen, bleibt das Wasser stehen. Es hat Gott gefallen, sich an einem Fluss zu verherrlichen.
Man ist ja immer enttäuscht als Israel-Tourist, wenn man den Jordan heute sieht – dieses kleine Dreckwasser. Da wird alles Trinkwasser heute abgeleitet, da ist nichts mehr vom reißenden Strom da. Aber Gott kann sie in einem Fluss verherrlichen. Ja, Gott kann das an ganz vielen Stellen tun, aber am allerschönsten in deinem Leben.
Der Schatz der Psalmen und das Vertrauen in Gott
Das erste Lied mit Psalm 66 ist mir sehr wichtig. Bei Matthias Jurischen muss ich noch ergänzen, dass die Reformierten, die Calvinisten am Niederrhein in den Gottesdiensten nur Psalmen gesungen haben. Auch die Hugenotten sangen ausschließlich Psalmen. Das ist ein ganz großer Schatz, der sich über Jahrhunderte erhalten hat – nur die Psalmen. Es ist so wunderbar, wie darin erfahren wird, dass Gott durch Feuer und Wasser führt, gerade dort, wo man zu ertrinken droht. Der Herr führt hindurch auf ganz wunderbare Weise. Man kann Sünde, Tod und Teufel überwinden.
Wenn ich unterwegs bin, erzähle ich gern, wie wir unseren Freund Willi Ehretz, der so viel unter uns war und in Afghanistan erwartet wurde, beerdigt haben – drüben in Heimersheim. Dabei sangen wir: „Wenn wir dich haben, kann uns nichts schaden, Teufel, Welt, Sünd’ oder Tod. Du hast in Händen, kannst alles wenden, wie auch Heisenmarkt die Not.“ Auch in so schrecklichen Stunden ist das ein großer Trost.
Wir sind ja nur die, die hindurch eilen auf dieses große Ziel hin. Das dürfen wir als Alte den Jungen bezeugen. Diese Welt ist nur der Weg hinüber zu dem großen Ziel. Es wird uns nicht reuen, was wir hier in dieser Weltzeit nicht mehr gelebt haben. Diese Welt hat keine Zukunft. Sie ist eine untergehende Welt. Eine Welt, die auf das antichristliche Weltreich und auf das Gottesgericht zusteuert. Aber die Gemeinde Jesu lebt und bleibt.
Wie hat es der junge, 24-jährige aus unserem Bibelkreis aus dem Jugendchor gesagt, als er an Robert Busch geradeaus da lag und starb: „Es geht zur Herrlichkeit!“ Das ist groß. Dieser Weg ist oft auch schwer für unsere Eltern zu gehen, wenn man die ganze Kraft nicht mehr hat. Es gibt keine Sackgassen bei Gott, niemals eine Sackgasse.
Ihr sollt erfahren, dass ein lebendiger Gott unter euch ist – gerade auch vor der Todesschranke. Wie hat Jesus in Bethanien den zwei Schwestern gesagt, als Lazarus starb: „Wenn du glauben würdest, würdest du die Herrlichkeit Gottes sehen.“ Wir haben dann oft das Lied gesungen: „Und dein Weg wird hell, wenn du mit Jesus gehst.“
Die Losung als Ermutigung
Warum habe ich diese Geschichte ausgewählt? Heute haben wir die Losung aus Stefania: „Fürchte dich nicht, lass deine Hände nicht sinken, denn der Herr, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland.“
Wie praktisch ist das! Wie kann man das aus den biblischen Geschichten lernen?
Diese Worte stärken die müden Hände und die wankenden Knie. Sie ermutigen uns, sichere Schritte mit unseren Füßen zu tun.
Wir als glaubende Menschen haben eine große Zukunft vor uns. Es ist ein großes Geschenk, dass das Wort Gottes uns Mut macht. So dürfen wir in die Fluten treten, die vor uns liegen, und erfahren, wie man hindurchgehen kann.
Du darfst noch viel mehr mit Jesus erleben. Amen.