
Ich möchte einen Text aus der Apostelgeschichte lesen und mit euch besprechen. Anschließend möchte ich, da der Text für sich genommen etwas ungewöhnlich ist, mit euch zum Thema Dämonologie arbeiten. Es gibt also einen Text und außerdem etwas systematische Theologie zum Thema böse Engel.
Wir beginnen mit dem Text aus Apostelgeschichte 19,11-12. Dort heißt es:
„Und ungewöhnliche Wunderwerke tat Gott durch die Hände des Paulus.“ Paulus sollte den meisten von euch bekannt sein – er ist in der Apostelgeschichte der Missionar schlechthin. Hier befinden wir uns schon eine ganze Weile in der Geschichte. Paulus ist gerade in Ephesus, bleibt dort mehrere Monate und dient.
Die Beschreibung dazu lautet: „Und ungewöhnliche Wunderwerke tat Gott durch die Hände des Paulus, so dass man sogar Schweißtücher oder Schürzen von seinem Leib weg auf die Kranken legte, und die Krankheiten von ihnen wichen und die bösen Geister ausfuhren.“
Wichtig ist zunächst: Hier steht etwas von ungewöhnlichen Wunderwerken. Auch für einen Apostel wie Paulus war das nicht völlig normal. Ich übersetze das mal: Gib mir dein Tempotaschentuch, ich gehe in die Charité und lege es auf die Kranken – und sie werden gesund. Das war auch für Paulus nicht das, was üblich war. Deshalb war es eine außergewöhnliche Zeit mit außergewöhnlichen Werken, die hier geschahen.
Was ich an dieser Stelle außerdem interessant finde: Nichts im Text deutet darauf hin, dass diese Zeit irgendwie vorbereitet worden wäre. Es steht nicht: „Und nachdem sie fünfzehn Wochen beteten und fasteten, tat Gott endlich die Wunderwerke.“ Nein, es passiert einfach. Es war nicht so, dass es vorbereitet oder herbeigebetet wurde. Es war einfach Gott, der in diese Situation, in eine missionarische Situation, Wunderwerke tut, um Menschen aufmerksam zu machen.
Und dann lesen wir weiter in der Apostelgeschichte 19,13-16.
Es gibt Texte in der Bibel, bei denen man herzlich lachen kann. Ich hoffe, ihr habt euren Humor beim Bibellesen nicht verloren. Dieser Text ist so einer. Man muss sich das einfach vorstellen.
Wir hatten ja eben schon, dass böse Geister auffuhren, also Exorzismen stattfanden, zum Beispiel durch diese Schweißtücher. Aber auch einige von den umherziehenden jüdischen Beschwörern waren Leute, die ihr Geld damit verdienten, Dämonen auszutreiben.
Einige dieser umherziehenden jüdischen Beschwörer versuchten es bei denen, die böse Geister hatten, den Namen des Herrn Jesus anzurufen. Sie sagten: „Ich beschwöre euch bei dem Jesus, den Paulus predigt.“ Sie waren also strunzdumme Ungläubige, aber sie hatten schon mitbekommen, dass in Jesus, in dem Namen Jesus, Kraft steckt.
So wie sie vorher vielleicht Amulette und Zaubersprüche benutzt hatten, versuchten sie es jetzt mit Jesus. Es waren aber sieben Söhne eines jüdischen Hohenpriesters namens Skephers, die das taten.
Jetzt probierten sie es aus, und die Szene wird geschildert: Der böse Geist antwortete und sprach zu ihnen: „Jesus kenne ich, und von Paulus weiß ich, aber ihr, wer seid ihr?“
Der Mensch, in dem der böse Geist war, sprang auf sie los, überwältigte sie und bezwang sie. So flohen sie nackt und verwundet aus jenem Haus.
Wie gesagt, ich kann darüber schmunzeln, weil ich mir einfach vorstelle, was das bedeutet: Du bist so ein selbsternannter Exorzist und denkst, ich probiere mal Jesus aus, das wird vielleicht auch funktionieren.
Es funktioniert aber nicht nur nichts, sondern es passiert genau das Gegenteil.
Hier wird deutlich, dass böse Geister ein weit verbreitetes Problem waren. Gleichzeitig lesen wir von Exorzisten und erfahren, dass böse Geister sprechen können beziehungsweise dass Besessene übermenschliche Kräfte besitzen. Im Skript habe ich euch auch einige Literaturhinweise und Gespräche verlinkt, darunter YouTube-Videos von Personen, die sich damit besser auskennen.
Falls euch interessiert, wo die Grenze zwischen psychischen Erkrankungen und echten Besessenheitsphänomenen liegt, findet ihr dort weiterführende Informationen. Leider sind viele dieser Quellen auf Englisch, da es meines Wissens nach keine vernünftigen deutschsprachigen Materialien gibt. Dennoch hoffe ich, dass ihr damit zurechtkommt.
Es ist klar, dass wir es hier mit Phänomenen zu tun haben, die auch heute noch von Menschen berichtet werden, die anderen helfen wollen, die von bösen Geistern besessen oder zumindest von ihnen geplagt sind.
Wir lesen weiter in der Apostelgeschichte 19,17: „Dies aber wurde allen bekannt, sowohl Juden als auch Griechen, die in Ephesus wohnten, und Furcht fiel auf sie alle; und der Name des Herrn Jesus wurde erhoben.“
Die Leute bekommen also mit, was passiert. Man denkt sich: Mit Jesus und seinem Namen darf man nicht leichtfertig umgehen. Man berührt damit die unsichtbare Welt und sollte vorsichtig sein.
Gleichzeitig sieht man, dass es bei Paulus funktioniert, während es bei diesen jüdischen Exorzisten nicht klappt. Das zeigt, dass es durchaus Menschen gibt, die eine Antwort auf diese Art von Belastung haben.
In einer Studie habe ich gelesen, dass in den ersten zwei bis drei Jahrhunderten die Antwort auf dämonische Belastung ein wesentlicher Grund dafür war, dass Menschen sich bekehrt haben.
Und hier bekehren sich ebenfalls Menschen. Wie gehen nun diejenigen, die sich bekehrt haben, mit ihrer alten Vergangenheit um? Diese war oft geprägt von okkulten und esoterischen Einflüssen.
In Vers 18 heißt es: Viele aber von denen, die gläubig geworden waren, kamen und bekannten und gestanden ihre Taten. Es ist relativ einfach: Du wirst gläubig, kommst aus einem okkulten Hintergrund, stellst dich nach vorne und sagst, was du getan hast.
Zahlreiche von denen, die Zauberei betrieben hatten – schwarze Magie, Hexerei, Spiritismus und Ähnliches – brachten ihre Bücher zusammen. Sie verbrannten sie vor allen, berechneten ihren Wert und kamen auf fünfzigtausend Silberdrachmen. Das ist schon wirklich viel Geld.
So wuchs das Wort des Herrn mit Macht und erwies sich kräftig.
Zwei Dinge sind in diesem Text besonders wichtig.
Erstens: Die unsichtbare Welt und ihr Einfluss auf das normale Leben standen in der damaligen Zeit viel stärker im Fokus, als wir das heute gewohnt sind. Heutzutage wirkt das oft eher putzig. Man kann es kaum anders sagen. Einerseits lesen viele Leute Horoskope und glauben an die damit verbundene Hellseherei. Andererseits, wenn es darum geht, zu fragen, wo das ganze Böse herkommt oder warum Menschen manchmal Dinge tun, bei denen man den Eindruck hat, dass etwas richtig Fieses in ihnen wirkt, dann wird das häufig abgetan.
Wenn man dann vielleicht überlegt, ob es böse Geister gibt, die Menschen dazu bringen können, böse Dinge zu tun, ist der Glaube an Dämonen oft einer naiven Engelbegeisterung gewichen. An kleine putzige Engelchen glaubt man noch, aber sobald es in die andere Richtung geht, wird das meist abgelehnt. Das war damals ganz anders – und wahrscheinlich viel realistischer.
Zweitens: Wer an okkulten Praktiken teilgenommen hatte, brachte das damals offen vor die Gemeinschaft. Diese Menschen bekannten sich zu ihrem früheren Verhalten und verbrannten die entsprechenden Gegenstände. Bekennen und Verbrennen – das war relativ einfach. Die Gegenstände wurden nicht etwa bei Ebay eingestellt, sondern man traf sich, ging nach vorne und sagte: „Ich habe mich bekehrt. Früher habe ich bei Esoterik, New Age oder Okkultismus mitgemacht. Oder ich habe mir aus dem Urlaub eine Maske mitgebracht.“ Dann wurde das Ganze vor den Augen der Gemeinschaft verbrannt.
Wenn du dich mit anderen Religionen beschäftigt hast – und damit meine ich nicht nur, ein Buch darüber gelesen zu haben, sondern wirklich tief drin zu sein in New Age, Esoterik, Okkultismus, Satanismus oder Hexerei – dann ist eine ganz klare Trennung wichtig. Hinter diesen Dingen stecken böse Geister. Solange du dich nicht klar davon trennst, behalten sie Einfluss auf dein Leben.
Wenn du dann bereit bist, einen hohen Preis zu zahlen – zum Beispiel 50 Silberdrachmen, was umgerechnet etwa zwei bis fünf Millionen Euro entspricht, je nach Berechnung – dann merkst du, dass es uns etwas kosten darf, diese Mächte loszuwerden. Das ist unglaublich wichtig. Wenn du dazu nicht bereit bist, werden diese Mächte weiterhin Macht über dein Leben haben. Und das dürfen wir einfach nicht zulassen.
So viel zu diesem Text, der uns einen Einstieg in ein Thema gibt, über das nur sehr selten gepredigt wird. Auch ich habe selten über Dämonologie gepredigt.
Dämonologie ist ein Unterpunkt der Angelologie. Falls ihr das noch nie gehört habt: Angelologie ist die Lehre von den Engeln, Dämonologie die Lehre von den Bösen.
Ich beginne mit einer Folie, die fünf Fehleinschätzungen aufzeigt – fünf Dinge, die wir über Dämonen nicht glauben sollten.
Erstens: Wir sollten nicht denken, dass es Dämonen nicht gibt. Das wäre ein großer Fehler. Genau das möchte der Teufel erreichen, indem er sagt: „Haha, da gibt es gar nichts.“ Nein, wir wissen, dass da etwas ist.
Zweitens: Es wäre falsch zu glauben, dass Dämonen keine real existierenden Wesen sind, sondern nur eine Art Bild oder Versinnbildlichung des Bösen. Die Bibel macht deutlich, dass es Wesen mit Persönlichkeit sind. Sie haben Ideen, sind klug und handeln absichtlich. Da steckt mehr dahinter als nur eine Kraft, mehr als Strom oder Energie.
Drittens: Es wäre falsch zu glauben, dass Dämonen für jede Sünde verantwortlich sind. Den größten Teil des Unsinns, den wir im Leben anstellen, tragen wir selbst die Verantwortung dafür. Kein Dämon beeinflusst uns dabei.
Viertens: Es wäre falsch zu glauben, dass Dämonen für jede Form von körperlichem Leid verantwortlich sind. Ja, es gibt Beispiele in der Bibel, bei denen körperliches Leid und Krankheit von Dämonen verursacht werden. Aber auch hier ist der Großteil ganz normal und hat andere Ursachen.
Fünftens: Es wäre falsch zu glauben, dass Dämonen für jede Form von Geisteskrankheit verantwortlich sind. Ähnlich wie bei körperlichen Leiden können sie psychische Erkrankungen verursachen, aber sicherlich nicht alle.
Zusammengefasst: Dämonen sind reale geistliche Wesen, die zwar für viel Leid in dieser Welt verantwortlich sind, weil sie Menschen steuern und dazu bringen, falsche Dinge zu tun, aber bei weitem nicht für alles.
Wir dürfen an sie glauben, im Sinne von: Wir dürfen sie ernst nehmen. Aber wir müssen nicht hinter jedem Busch einen Dämon vermuten oder hinter jedem Problem einen Dämon sehen. Das wäre völlig übertrieben.
Frage: Warum glaube ich im einundzwanzigsten Jahrhundert an die Existenz von Dämonen?
Wer mich kennt, weiß, dass ich zur einen Hälfte ein Vollblut-Naturwissenschaftler bin. Logisch, wer einmal Biochemie studiert hat, kann nicht anders sein. Das mache ich einfach auch zum Spaß. Auf der anderen Seite bin ich Vollblut-Theologe.
Wie passt das zusammen? Wie kann ein denkender Mensch, der nicht völlig verrückt ist und nicht mit Scheuklappen durchs Leben geht, im einundzwanzigsten Jahrhundert noch an Dämonen glauben?
Die Antwort ist: Weil es in der Bibel steht. Vor etwa dreißig Jahren habe ich entschieden, das zu glauben, was in der Bibel steht. Dieses Vertrauen hat sich an allen Stellen bewährt, also gehe ich davon aus, dass es auch an dieser Stelle zutrifft.
Zudem wird in fast jedem neutestamentlichen Buch tatsächlich von Dämonen gesprochen, weil Jesus sagt, dass es sie gibt. Jesus treibt sie aus, was eine Bedeutung haben muss. Auch die Jünger Jesu haben es nicht anders gemacht. Sie gingen ebenfalls davon aus, dass es Dämonen gibt und trieben sie aus. Das haben wir gerade auch von Paulus gelesen.
Deshalb glaube ich tatsächlich an die Existenz von bösen Engeln.
Jetzt habe ich immer vorausgesetzt, dass ihr glaubt, dass Dämonen böse Engel sind. Schauen wir uns das einmal in Matthäus 25 an. Dort wird in Vers 41 von ihnen gesprochen. Ja, das ist ein Gleichnis. Ich konzentriere mich jetzt nur auf das Gleichnis, weil es mir wichtig ist, dass ihr das versteht.
Es gibt die guten Engel, die auf der Seite Gottes stehen, und dann gibt es die bösen Engel, die auf der Seite des Teufels stehen. In Matthäus 25,41 heißt es: „Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Geht von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln.“
Darüber müssen wir uns keine Sorgen machen, wenn diese Zeit hier vorbei ist und die Ewigkeit beginnt. Ich nenne das immer „Erde 2.0“. Dann gibt es keine Dämmerung mehr. Das ist nur ein zeitliches Phänomen. Jetzt müssen wir mit ihnen klarkommen, aber nicht in der Ewigkeit. Das sind der Teufel und seine Engel.
Frage: Was können wir über die Natur, die Macht und die Moral dieser Engel sagen?
Fangen wir mit der Natur an: Dämonen sind Geistwesen. Als Geister sind sie per se körperlos. Sie bestehen also nicht aus Fleisch und Blut und sind nicht greifbar. Trotzdem können sie Menschen heimsuchen und sogar Wunder wirken. Es sind eben Geistwesen.
Sie können das tun, weil Engel grundsätzlich anscheinend die Fähigkeit haben, auch mal die Gestalt von Menschen anzunehmen. Übrigens immer nur die von jungen Männern. Es gibt keine Stelle in der Bibel, in der Dämonen oder Engel zu jungen Frauen geworden sind. Das finde ich total spannend, aber es ist ein anderes Thema und hat keine tiefere geistliche Bedeutung. Es ist einfach nur interessant.
Das heißt also: Dämonen sind Geistwesen.
Wenn du fragst, welche Macht sie haben, dann liegt ihre Macht darin, dass sie versuchen, Menschen von innen heraus zu steuern. Ihre Idee ist es, so viel Einfluss über Menschen zu gewinnen, dass sie vom Denken bis zum Verhalten Kontrolle über sie übernehmen und sie steuern können. Das ist ihre Macht.
Was die Moral betrifft, brauchen wir uns nur anschauen, wie sie genannt werden. Dämonen werden in der Bibel böse Geister, unreine Geister oder verführerische Geister genannt. Da ist schon irgendwie klar: Wenn ich etwas einen bösen Geist nenne, dann wahrscheinlich, weil er das Gute hasst. Und wenn ich jemanden einen unreinen Geist nenne, dann wahrscheinlich, weil er die Sünde liebt.
Ein böser und unreiner Geist versucht, viel Not in das Leben von Menschen zu bringen. Als verführerischer Geist ist er ganz klar damit beschäftigt, Irrlehre und Götzendienst zu fördern. Er hat ein starkes Interesse daran, dass Menschen gar nicht erst zum Glauben kommen oder vom Glauben wieder abfallen, indem sie durch falsche Lehre verwirrt werden.
Und für uns als Gläubige ist es wichtig, Folgendes zu verstehen: Wenn ich das hier so predige, dann ist eines klar – wir stehen im Kampf, wenn es um geistliche Mächte geht. Nur weil wir die unsichtbare Welt nicht sehen können, heißt das nicht, dass wir sie ignorieren dürfen.
Paulus wird in Epheser 6, insbesondere in Vers 12, ganz deutlich, wenn er sagt: „Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut.“ Man hat manchmal den Eindruck, die eigentlichen Probleme in dieser Welt kommen nur von Menschen. Doch ich hoffe, wir verstehen, dass hinter den Menschen, die uns Probleme machen, letztlich auch geistliche Mächte stehen.
Hinter einem Putin zum Beispiel stecken geistliche Mächte, die es darauf anlegen, diese Welt zu zerstören. Diese Mächte wollen, dass Menschen sich gegenseitig zum Wolf werden, sich zerfleischen, sich umbringen und sich das Leben schwer machen. Wir dürfen diese Metaebene erkennen und uns immer wieder ernsthaft vergegenwärtigen, was hier steht: Unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die – und jetzt folgen Formulierungen, die sich alle auf böse Geister beziehungsweise böse Engel beziehen – gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt.
Geistige Mächte der Bosheit oder böse geistliche Mächte sind die Dämonen. Und der Clou, der es nicht besser macht: Es gibt die Bösen und die Böseren. In einem Gleichnis sagt der Herr Jesus einmal, dass es so eine Art Hierarchie gibt. Er erzählt, dass jemand einen bösen Geist austreibt, aber wenn dieser Geist nicht weicht, kommt er zurück und bringt noch sieben andere mit, die „böser als er selbst“ sind.
Wir sollen uns nicht zu sehr damit beschäftigen, sondern einfach nur verstehen: Aha, das gibt es.
Ich möchte mit euch einen kleinen Blick darauf werfen, was solche Dämonen eigentlich treiben, wenn sie so gefährlich sind. Wo kann man grundsätzlich denken, dass Dämonen dahinterstecken? Ich habe mir dazu drei Hauptpunkte und eine ganze Reihe von Unterpunkten mitgebracht.
Der erste Hauptpunkt ist: Dämonen wollen die Pläne Gottes durchkreuzen. Das sieht man sehr schön in Daniel 10, wo ein Engel zu Daniel kommt und sagt, dass er ein wenig gebraucht hat, um zu ihm zu kommen, weil ihm ein Dämon entgegenstand. Grundsätzlich ist es so, dass Dämonen verhindern wollen, dass die Pläne Gottes mit den Menschen gelingen. Dort, wo Gott einem Menschen Hoffnung, Zukunft und Leben schenken möchte, wollen Dämonen das verhindern.
Es ist übrigens erschreckend, wenn man mit Leuten evangelistische Hauskreise macht, also Hauskreise, in denen man das Evangelium erklärt. Wenn jemand zum ersten Mal in so einen evangelistischen Hauskreis kommt – ich habe das immer wieder erlebt – kann man garantieren, dass in der darauffolgenden Woche eine ganz schwierige Zeit kommt. Es kann sein, dass du krank wirst oder merkwürdige Dinge passieren. Man merkt dann, dass die gesamte dämonische Welt auf dich zusteuert und dich davon abhalten will, beim nächsten Mal wiederzukommen. Ich würde sagen, 50 Prozent der Leute, die zum ersten Mal bei uns in so einem Hauskreis waren, sind kein zweites Mal gekommen, weil danach einfach seltsame „Wachen“ versetzt wurden.
Der zweite Punkt hängt eng damit zusammen: Dämonen sind daran beteiligt, die Herrschaft des Teufels über diesen Kosmos auszudehnen, indem sie tatsächlich seinen Befehlen folgen. Und da stehen wir in diesem realen Kampf mittendrin. Wir sind die Feinde. Wir sind diejenigen, die wissen dürfen, dass es das Böse beziehungsweise den Bösen gibt, der Macht über das Leben von Menschen haben möchte. Er hat seine Engel, die ihm gehorchen. Wenn wir mit diesen in Kontakt kommen, haben wir letztlich direkt mit dem Teufel zu tun.
Der dritte Punkt ist fast ein bisschen komisch: Dämonen müssen tun, was Gott von ihnen will. Es ist ja nun bei alledem nicht so, dass Gott nicht mehr Gott wäre, nur weil es diese böse, unsichtbare Welt gibt. Diese Welt gibt es, sie hat auch ihren Platz, weil sie dazu beiträgt, dass Menschen sich real zwischen Gut und Böse entscheiden können. Du brauchst das Böse als echte Option, damit du dich für das Gute entscheiden kannst.
Gleichzeitig ist natürlich alles, was geschaffen ist, in Gottes Regiment. Gott kann damit machen, was er will. Ein Beispiel dafür findet sich in 1. Samuel 16,14. Dort heißt es, dass Gott einen bösen Geist verwendet, wahrscheinlich um Saul, den König von Israel, der vom Glauben abgefallen war, wieder zurückzuholen. Es heißt: „Der Geist des Herrn wich von Saul, und ein böser Geist vom Herrn ängstigte ihn.“ Gott kann also sehr wohl auch böse Geister einsetzen, um in das Leben von Menschen, die mit ihm unterwegs sind, hineinzusprechen und ihnen den Weg zu echter Buße zu bahnen.
Wir dürfen also davon ausgehen, dass die Existenz von Dämonen kein Versehen ist, auch wenn wir sie am Ende in der Ewigkeit nicht mehr haben werden.
Ich habe euch eine Folie mitgebracht, auf der die zehn wichtigsten Aktivitäten von Dämonen aufgelistet sind. Diese Aktivitäten ziehen sich quer durch die Bibel. Wenn ihr dazu Bibelstellen haben möchtet, könnt ihr mich gern ansprechen. Ich habe sie jetzt nicht direkt hinter die Punkte geschrieben, um euch nicht zu verwirren.
Hier also zehn Dinge, die Dämonen in der Bibel tun:
Wir treffen also auf Menschen, die ihre Sprache verloren haben, ihr Gehör verloren haben, eine verkrümmte Wirbelsäule haben, unter Epilepsie leiden oder ihr Sehvermögen verloren haben. All dies wird nicht nur, aber eben auch auf Dämonen zurückgeführt.
Dämonen können die Ursache für Wahnsinn sein oder für enorme Kraft. Ganz spannend: Heute Morgen habe ich in einem anderen Gottesdienst eine Kurzfassung darüber gepredigt. Danach kam eine Schwester nach vorne und erzählte, dass sie in ihrer Ausbildung im Krankenhaus erlebt hat, wie jemand auf einem Bett fixiert wurde. Dieses Bett hatte eine dicke Holzplatte unten, damit Wiederbelebung möglich ist. Der Patient hing da festgeschnallt und hat diese Platte einfach zerbrochen – mit einem lauten Knall. Solche enorme Kraft ist durchaus möglich.
Weiterhin können Dämonen Ursache für Selbstmord sein. Sie können in Tiere fahren. Sie fördern Götzendienst bis zu dem Punkt, dass wir hinter anderen Religionen Dämonen vermuten. Sie fördern Unreinheit und Unsittlichkeit. Sie verbreiten Irrlehre. Und sie bekämpfen grundsätzlich das geistliche Wachstum der Gläubigen.
Weil sie so gefährlich sind – und ihr merkt, nichts davon möchte man in seinem Leben haben, wirklich nichts – müssen wir uns an dieser Stelle mit der Frage beschäftigen, wie wir dafür sorgen können, dass diese bösen Mächte keinen Zugriff auf unser Leben haben. Denn sie haben mit uns ja nichts zu tun.
Ihr merkt, wenn ich das so sage, dann ist völlig klar: Es gibt in dieser Welt einen Bereich, den man Okkultismus nennt.
Da fangen Leute nicht einfach zufällig an, mit dieser Welt in Kontakt zu treten, sondern es gibt in der Kulturgeschichte der Menschheit Ideen, wie man mit der unsichtbaren Welt in Verbindung kommen kann. Diese unsichtbare Welt stellt sich dabei oft als eine gute Welt dar, was sie jedoch nicht ist. Schon im Alten Testament wird der Kontakt mit dieser dämonischen Welt ganz klar verboten.
Ich habe euch aus 5. Mose 18 den Standardtext mitgebracht, in dem im mosaischen Gesetz eindeutig gesagt wird, dass man mit dieser unsichtbaren Welt nichts zu tun haben soll.
5. Mose 18,10: „Wenn du in das Land kommst, das dir der Herr, dein Gott, geben wird, so sollst du nicht lernen, die Gräuel dieser Völker zu tun.“
Wir sollen also nicht anfangen, uns mit diesen Dingen zu beschäftigen, nach dem Motto: „Na, mal schauen, wie die das gemacht haben.“ Wenn dir jemand ein Buch schenkt, brauchst du es nicht zu lesen, sondern leg es weg. Beschäftige dich nicht damit, damit niemand unter dir gefunden wird, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt.
Oder Wahrsagerei, Hellseherei, geheime Künste, Zauberei, Bannungen, Geisterbeschwörungen, Zeichendeuterei oder das Befragen der Toten. Denn wer das tut, ist dem Herrn ein Gräuel. Und um solcher Gräuel willen vertreibt der Herr, dein Gott, die Völker vor dir.
Wir wundern uns oft, warum die Kanaaniter aus dem Land vertrieben wurden. Sie hatten Jahrhunderte Zeit, Buße zu tun, aber genau diese Sünden haben sie nicht bereut, und jetzt ist Schluss. Es sind Gräuel vor Gott, wenn man sich mit diesen dämonischen Mächten einlässt.
Du aber sollst untadelig sein vor dem Herrn, deinem Gott, denn diese Völker, deren Land du einnehmen wirst, hören auf Zeichendeuter und Wahrsager. Dir aber hat der Herr, dein Gott, so etwas verwehrt.
Es gibt wirklich keinen Bereich im Okkultismus, wo wir sagen könnten: „Hey, das wäre super, kannst du gerne ausprobieren.“ Egal ob es Wahrsagerei, Hellseherei oder Zeichendeuterei ist, also das Vorhersagen der Zukunft oder das übernatürliche Beschaffen von Informationen.
Oder ob es um geheime Künste, Zauberei, Bannungen geht – das ist Hexerei, Astrologie, Menschen unter Kontrolle bringen, Flüche abwenden oder aussprechen. Finger weg! Einfach Finger weg! Nicht mal damit beschäftigen, nicht mal einen Comic darüber lesen.
Geisterbeschwörer, das Befragen der Toten, also die direkte Kommunikation mit Geistern, die sich vielleicht als bekannte Personen ausgeben – dahinter steckt nur ein Dämon, auf wen denn sonst?
Auch Channeling, Séancen und was es sonst noch gibt, Finger davon! Absolut nichts damit zu tun haben wollen. Das ist der einzige Rat, den ich von hier geben kann.
Das Spannende an der Beschäftigung mit okkulten Techniken ist, dass sie im Allgemeinen immer einen passiven oder meditativen Zustand voraussetzen.
Das bedeutet, dass Dinge wie Hypnose, fernöstliche Meditation, Drogenmissbrauch, Trancezustände und Ähnliches gemieden werden sollten. Diese Zustände sind ein Einfallstor. Je mehr du dein Gehirn ausschaltest, desto mehr öffnest du dich für andere Mächte.
Ein weiterer interessanter Aspekt zeigt sich bei Menschen, die aus dem Satanismus kommen. Sie berichten oft von einer merkwürdigen Erfahrung: Einerseits spüren sie eine Anziehungskraft. Diese bösen geistlichen Mächte üben eine Anziehung auf diejenigen aus, die sich mit ihnen beschäftigen. Andererseits empfinden sie gleichzeitig Angst und Beklemmung.
Menschen merken, dass sie sich auf etwas einlassen, das für sie als normale Menschen nicht in Ordnung ist und gefährlich sein kann. Diese Angst ist berechtigt, und es ist nachvollziehbar, dass sich Menschen Sorgen machen.
Die Bibel ist sehr deutlich, wenn es darum geht, was böse Geister und Dämonen können – selbst im Blick auf Gläubige. Im Blick auf Ungläubige haben sie keine Chance. Man hat nicht den Hauch einer Chance, da auch nur durchzublicken. Das ist wirklich verloren, einfach nur verloren.
Aber auch im Blick auf Gläubige sagt die Bibel, dass Dämonen uns belästigen können, uns beeinflussen können, uns kontrollieren oder steuern können.
Ganz spannend sind hier mal drei Stellen, die das zeigen:
Erster Thessalonicher 2,18 ist eine Stelle, die Belästigung beschreibt. Jeder von euch wird das in seinem Leben erleben. Paulus wollte deshalb zu euch kommen – und er meinte es nicht nur einmal, sondern zweimal. Doch der Satan hat ihn daran gehindert. Man kann einfach davon ausgehen, dass es in deinem Leben Momente geben kann, in denen du alles richtig machst. Trotzdem schafft es der Teufel irgendwie, dich zu belästigen und dir das Leben vermeintlich unnötig schwer zu machen. Man muss einfach sagen: Ja, so ist es, das muss man akzeptieren. Es ist Belästigung. Wir leben, wenn man so will, in feindlichem Gebiet.
Neben der Belästigung gibt es aber noch mehr: Es gibt Beeinflussung. Hier zeigt sich das in Matthäus 16,21-23. Von da an begann Jesus, seinen Jüngern zu zeigen, dass er nach Jerusalem gehen müsse, dort von den Ältesten, den hohen Priestern und Schriftgelehrten vieles leiden, getötet werden und am dritten Tag auferstehen werde.
Ein sterbender Messias war für die Leute damals eine echte Herausforderung. Jetzt kommt Petrus mit einer vermeintlich klugen Idee. Er nahm Jesus beiseite und fing an, ihn zu tadeln, indem er sagte: „Gott behüte dich, Herr, dies wird dir keinesfalls widerfahren.“ Jesus aber wandte sich um und sprach zu Petrus: „Geh hinter mich, Satan! Du bist mir ein Anstoß, denn du sinnst nicht auf das, was Gott ist, sondern auf das, was der Mensch ist.“
Man merkt hier, dass Petrus, der Jünger, unter dämonischem Einfluss geraten ist. Deswegen von meiner Seite aus ein Hinweis: Der Teufel und seine Engel können das Denken von Menschen verblenden. Sie sorgen dafür, dass Menschen Lügen glauben und diese Lügen für die Wahrheit halten.
Petrus ist hier ein super Beispiel: Er glaubt, den Durchblick zu haben, und meint, Jesus habe ihn nicht. Er lebt danach. Das bedeutet, wenn wir der Lüge glauben, dann leben wir die Lüge. Bis dahin, dass die Lüge es uns unmöglich macht, auf das zu hören, was Jesus uns eigentlich sagen möchte.
Deswegen: Wenn Gedanken auftauchen, die sich nicht mit der Bibel decken, die sich aber auf verführerische Weise aufdrängen, sollte man sehr vorsichtig sein. Das ist der übliche Weg, wie dämonische Beeinflussung ihren Weg ins Leben von Christen sucht.
Am schlimmsten ist es, wenn Dämonen im Leben eines Menschen das Steuerruder oder das Steuer übernehmen – dämonische Steuerung, wenn sie anfangen, Dinge zu beherrschen.
Frage: Kann das einem Christen passieren? Das ist eine schwierige Frage. Vielleicht ist eine vollständige Kontrolle oder Steuerung nicht so wahrscheinlich. Aber wie ist das mit Hananias und Saphira zum Beispiel? Von ihnen lesen wir in Apostelgeschichte 5,3: „Petrus aber sprach: Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt?“ Darauf kommt es mir an: Dass dein Herz erfüllt wurde, sodass du den Heiligen Geist belogen und den Kaufpreis des Feldes beiseite geschafft hast.
Es fällt mir schwer, den beiden vollständig den Glauben abzusprechen und so zu tun, als wären sie nie Gläubige gewesen. Sie waren in der Gemeinde mit dabei. Ich glaube, damals hat man schon verstanden, zwischen drinnen und draußen klar zu unterscheiden. Und doch ist es irgendwie gelungen, dass der Satan Hananias’ Herz und Saphiras Herz erfüllte und die beiden dazu brachte, ganz schlimme Sünden zu begehen.
Deswegen bitte, bitte, bitte lasst uns einen ganz weiten Bogen machen um alle Formen von Spiritismus: Telekinese, automatisches Schreiben, Sprechen in Trance, Tische, Gläserrücken, Fantasiereisen, alles rund um Gespenster und Beschwörungsformeln, Satanismus und was da so an Sekten damit einhergeht.
Lasst uns nicht beschäftigen mit Magie – weder mit schwarzer noch mit pseudo-weißer Magie. Ich glaube nicht, dass es weiße Magie gibt. Einfach nicht damit beschäftigen, auch nicht mit Gedankenübertragung, Heilung durch Berührung, Zaubertränken, Verfluchungen, dem Tragen von Amuletten, Astrologie, Kartenlesen oder Kartenlegen.
„Zeig mir deine Hand, und ich werde dir deine Zukunft vorhersagen“ – es gibt so vieles: Wünschelruten, Pendel, Hellseherei. Es gibt eine ganz aktuelle Form von Hellseherei jetzt in christlicher Form, die sich prophetisches Gebet nennt. Dahinter steckt die Idee, jeder Christ sei ein Prophet.
Achtung: Ich glaube an echte christliche Prophetie, ich bin total dafür. Aber erstens sind die meisten Propheten, die als solche gehypt werden, falsche Propheten, weil sie das durch falsche Prophezeiungen bewiesen haben.
Dann gibt es einen neuen Trend, der aus Kalifornien kommt. Viele Sachen kommen aus den USA, von einer Gemeinde namens Bethel Church in Redding. Dieser Trend hat damit zu tun, dass diese Gemeinde glaubt, in der Esoterik sei ganz viel Wahrheit. Es ist auch ein Buch von Judy Franklin erschienen, das heißt „Die Physik des Himmels“. Darin wird die Theologie dieser Gemeinde beschrieben. Die Idee dahinter ist, dass in der Esoterik viel Gutes steckt und dass wir Christen uns das nur zurückholen müssen.
Deswegen sollen wir uns als Christen für esoterische Praktiken öffnen. Wenn wir das tun und das esoterische Element, das Okkulte, als etwas Gutes ansehen, dann wird das unser geistliches Leben bereichern.
Ich möchte euch ganz dringend davor warnen. Ich habe euch im Skript eine Buchbesprechung verlinkt, besonders dort, wo es um das hörende Gebet geht. Dort sagt man, jeder Christ sei prophetisch begabt, jeder könne prophezeien, er müsse nur in sich hineinhorchen.
Wenn ihr ein bisschen Ahnung von New Age und Esoterik habt, wisst ihr, dass sie Gott immer in sich selbst suchen – immer in mir drin ist der helle Funke, ich finde in mir drin Gott. Genau dieser Gedanke, dieses okkulte und esoterische Element wird jetzt auf diese Weise ins Christentum hineingebracht.
Ich möchte euch einfach warnen: Wenn du da hinkommst, dann kann ich nur sagen: Willkommen in der Esoterik, willkommen im New Age, willkommen bei christlicher Hellseherei.
Ich garantiere dir, wenn du da mitmachst, wirst du ganz interessante Erfahrungen machen. Das ist doch logisch. Aber nicht mit dem Heiligen Geist. Du wirst Erfahrungen machen, denn das ist der Clou am Okkultismus: Es ist total spannend, es funktioniert, da passiert etwas. Es ist nur nicht der Geist, von dem du denkst, dass du ihm begegnest.
Die Bibel warnt ausdrücklich davor, dass wir aus uns heraus selbstgebastelte, selbsterdachte Prophezeiungen aussprechen. Es gibt zwar drei Quellen für Prophezeiungen: Gott selbst, den Teufel und mein verblendetes Herz.
Ich habe euch zwei Stellen mitgebracht: Jeremia 23, die zwei Warnungen vor Visionen aus dem eigenen Herzen enthalten.
So spricht der Herr der Heerscharen: „Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen, sie täuschen euch. Die Vision ihres Herzens reden sie, nicht aus dem Mund des Herrn.“
So etwas kann es geben: „Ich habe da so einen inneren Eindruck.“ Ja, behalt ihn für dich. „Ich habe gehört, das ist das, was Gott sagt.“ „Ich habe gehört, was die Propheten sagen, die in meinem Namen Lügen weissagen und sprechen mir Träume.“ Vorsicht!
Und weil Propheten oft männlich sind, möchte ich auch ein weibliches negatives Beispiel bringen: Hesekiel 13,3: „So spricht der Herr: Wehe den törichten Propheten, die ihrem eigenen Geist nachgehen und dem, was sie nicht gesehen haben.“ Also nicht gesehen im Sinne davon, dass das keine echte Prophetie ist, dass niemand von Gott eine Prophetie bekommen hat.
Und dann Vers 17: „Und du, Menschensohn, richte dein Gesicht gegen die Töchter deines Volkes, die aus ihrem eigenen Herzen weissagen, und weissage gegen sie.“
Noch einmal: Ich habe kein Problem mit echter Prophetie. Ich habe einfach nur ein Problem damit, veralbert zu werden.
Ich habe mich viel mit dem Thema beschäftigt, weil es mich wirklich interessiert. Ich glaube, dass Gott zum Menschen redet und dass Menschen im Namen Gottes durchaus hineinreden dürfen in Situationen.
Aber ich habe ein Problem damit, dass man okkulte Praktiken – hier die okkulte Praxis der Hellsichtigkeit, vielleicht ist es aber auch nur ein lebendiges Vorstellungsvermögen – nimmt und für Prophetie ausgibt.
Da gehe ich einfach nicht mehr mit.
Und ich kann nur sagen: Wehe denen, die das tun. Ich würde das nicht wagen. Ich würde es nicht wagen, weil wenn ich zu dir komme und sage: „Ich habe ein Wort des Herrn für dich“, und es ist kein Wort des Herrn, sondern erdacht in meinem Herzen, dann nehme ich den Namen des Herrn zum Nichtigem aus.
Jeder weiß, dass es in den Zehn Geboten steht, dass wir das nicht tun sollen – hinzugehen und zu sagen: „Ich habe etwas vom Herrn für dich“, und das kommt nicht vom Herrn, sondern aus meinem Herzen. Das ist ganz, ganz falsch.
Bevor ich dir so etwas sage, bin ich mir ganz sicher, dass Gott spricht. Denn wenn ich mir nicht sicher bin, dann bin ich mir ganz sicher, dass ich ein großes Problem mit Gott habe.
Von daher lasst uns da ein Stück vorsichtig sein.
Und ganz zum Schluss noch drei Punkte, wie Dämonen Einfluss auf das Leben eines Menschen bekommen können, damit wir an dieser Stelle keinen Fehler machen.
Punkt eins: Vererbung. Das finden wir in 2. Mose 34 beziehungsweise auch in 2. Mose 20. Die Idee dahinter ist, dass wenn eine Familie stark okkult geprägt ist – wenn dort Satanismus, Wünschelrutengänger, Pendler und ähnliche Dinge vorkommen –, das Okkulte in der Familie sehr präsent war. Wenn das bei dir so war, mein Tipp ist, das Buch von Nealty Anderson „Die Ketten sprengen“ zu lesen. Es ist ein Buch über Okkultseelsorge und sehr empfehlenswert. Am Ende des Buches gibt er Ideen, die man durchgehen kann: Was hast du in deinem Leben erlebt? Was hast du als Kind erlebt? Wenn du das durchgelesen hast, dann mach einen klaren Schnitt. Sprich dich einmal von all diesen Dingen frei. Das ist keine große Sache, aber es ist ein ehrliches Gebet, in dem man sagt: Wenn da etwas ist – die Psychologie spricht interessanterweise von transgenerationaler Weitergabe –, und man nicht weiß, was man damit anfangen soll, dass eine Generation später derselbe Blödsinn wieder entsteht, auch wenn sich die Generationen nicht kennen. Wenn du also aus einer Familie kommst, die stark mit dem Okkulten zu tun hatte, nimm dir die Zeit, dich hinzusetzen und ein Gebet zu sprechen, in dem du einen Strich darunter machst und dich davon frei sprichst.
Punkt zwei: Experimentieren. Paulus warnt die Korinther davor, an den Götzendiensten im Tempel teilzunehmen und Experimente mit dem Okkulten zu machen. Das ist ganz wichtig. Ich persönlich bin bei allem, was an neuen christlichen Praktiken auf den Markt kommt, sehr zurückhaltend, vor allem wenn diese neuen Sachen mich an esoterisches Zeug erinnern. Es gibt da einiges, bei dem ich nicht mitmache. Zum Beispiel aktuelle Fantasyreisen in den Himmel – da mache ich nicht mit. Auch Übungen der Stille aus dem katholischen Mystizismus, die für mich keine echte Stille mehr sind, sondern einfach nichts Christliches mehr haben, lehne ich ab. Ebenso das hörende Gebet aus derselben Ecke. Vor einigen Jahren kamen auch christliche Tarotkarten auf, oder die Praxis, sich auf Gräber zu legen, um quasi vom Geist der Verstorbenen Lebenskraft zu empfangen – das ist so etwas wie „Ghost Sucking“. Menschen kommen auf ganz schräge Ideen, und es ist besser, da nicht mitzumachen.
Glaubt mir: Wenn ihr die Bibel lest und ernst nehmt und einfach das tut, was darin steht, reicht das für ein glückliches und zufriedenes Leben mit Gott.
Punkt drei: Uneingestandene Sünde. Epheser 4,27 sagt: „Gebt dem Teufel keinen Raum.“ In Epheser 4 geht es um Zorn – nicht den heiligen, sondern den sündigen Zorn, also zu viel Zorn, der nicht mehr gerechtfertigt ist. Und eines muss uns klar sein: Jede Sünde, die ich in meinem Leben dulde, ist wie ein Brückenkopf für das Dämonische. Deshalb, wenn du möchtest, dass das Böse und diese geistlichen Wesen keine Macht über dich haben, dann sag „Tschüss“ zur Vergangenheit.
Wenn du aus einer Religion wie dem Islam kommst, in der viel Okkultes drinsteckt, oder aus dem Buddhismus, Hinduismus oder Satanismus Erfahrungen hast, brauchst du Abstand von der Vergangenheit. Wenn du experimentiert hast, dann tue Buße. Das kann dich auch mal zwei bis fünf Millionen Euro kosten – das ist nicht schlimm, das muss raus. Es wird nicht auf eBay eingestellt.
Und wenn du Sünde hast, wenn du merkst, dass es Dinge in deinem Leben gibt, von denen du dich fernhalten willst, dann sei dir einfach bewusst: Jede Sünde ist ein Einfallstor für das Böse.
Zum Schluss sind wir wieder bei den Gläubigen in Ephesus, die uns zeigen, dass wir in einem geistlichen Kampf stehen.
Ich möchte diese Predigt nicht beenden, ohne euch auf den hinzuweisen, der viel stärker und mächtiger ist als das Böse in all seinen Facetten. Die jüdischen Exorzisten mussten unverrichteter Dinge fliehen.
Aber wisst ihr noch, was der böse Geist gesagt hat? „Jesus kenne ich.“ Genau. Wenn ihr Zeit habt, schaut euch einmal die Stellen an, in denen Jesus auf böse Geister trifft und wie diese Geister reagieren. Sie fürchten sich. Sie haben Angst, denn sie wissen, dass Jesus ihr Ende ist.
Und das ist der Grund: Jesus wohnt in uns, und deshalb brauchen wir uns nicht zu fürchten. Wenn du einen Vers auswendig lernen möchtest, der das wunderbar auf den Punkt bringt, dann ist es Jakobus 2,19: „Du glaubst, dass nur einer Gott ist? Ja, du tust recht, auch die Dämonen glauben und zittern.“
Versteht ihr? Sie zittern. Sie zittern, und wir feiern. Amen.
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