Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich begrüße Sie herzlich zu unserer heutigen Sitzung. Es freut mich, dass wir alle zusammengekommen sind, um wichtige Themen zu besprechen und gemeinsam Lösungen zu finden.
In den vergangenen Wochen haben wir intensiv an verschiedenen Projekten gearbeitet, die für unser Land von großer Bedeutung sind. Dabei ist es besonders wichtig, dass wir offen und konstruktiv miteinander kommunizieren.
Ich danke Ihnen allen für Ihr Engagement und Ihre Bereitschaft, sich aktiv einzubringen. Nur durch Zusammenarbeit können wir die Herausforderungen meistern, die vor uns liegen.
Lassen Sie uns nun mit der Tagesordnung fortfahren und die einzelnen Punkte nacheinander behandeln. Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam gute Ergebnisse erzielen werden.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Heidnisches Denken und neutestamentliche Perspektiven
Wir sind noch beim heidnischen Denken in Richter Kapitel 5 und betrachten nun die neutestamentliche Anwendung. Wir haben bereits einiges zur neutestamentlichen Anwendung gesagt.
Heidnisches Denken begegnet uns sehr häufig in der Bibel. Zum Beispiel finden wir in Matthäus 6,7 die Aufforderung, nicht so zu beten wie die Heiden. Die Heiden denken anders, wenn es um das Gebet geht. Sie glauben, dass sie erhört werden, wenn sie viele Worte machen. Doch dieses Denken ist falsch.
Wir sollen deshalb nicht heidnisch beten oder heidnisch über das Gebet denken. Es geht nicht darum, viele Worte zu machen. Jesus sagte: „Wenn ihr betet, dann betet die Anliegen Gottes.“ Er lehrte uns, zu beten: „Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt, dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.“ Das ist unser Anliegen, das ist sein Anliegen, und es darf auch unser Anliegen sein.
Danach kommen noch einige Bitten, die wir haben. Aber es geht mehr um die Sache, um das, was wir beten, und nicht einfach darum, viele Worte zu machen.
Früher habe ich im Katholizismus jeden Abend den Rosenkranz gebetet. Ich habe auswendig gelernte Gebete heruntergesagt, bevor ich eingeschlafen bin. Dabei dachte ich, ich sei dadurch fromm. Doch das war absolut heidnisches Denken.
Christen sollen auch darauf achten, dass ihr Gebet nicht zu einem reinen Plappern wird. Die Gefahr besteht immer. Man sagt vielleicht: „Herr, ich lobe dich und preise dich und bete dich an.“ Aber was habe ich eigentlich gesagt? Oft wird das einfach als Formel gesprochen.
Dann merkt man: Es geht nicht darum, einfach nur Worte zu sagen wie „Herr, ich lobe dich und preise dich.“ Viel wichtiger ist, dass ich den Herrn wirklich lobe und preise – mit meinen Worten und mit meinem Herzen. Dass ich innerlich dabei bin.
Heidnisches Denken in Bezug auf Wirtschaft und Besitz
Matthäus 6,19 spricht nicht vom heidnischen Wirtschaften, sondern beschreibt die Haltung zu materiellen Dingen. Das heidnische Wirtschaften – oder die Gefahr, heidnisch zu denken – zeigt sich darin, dass man glaubt, man müsse sich auf der Erde viel ansammeln. Besonders in Zeiten von Finanzkrisen denkt man oft, man müsse viel sammeln, um für Notzeiten gerüstet zu sein.
Der Herr aber sagt: Sammelt euch Schätze im Himmel. Das ist viel wichtiger. Wir sollen uns nicht übermäßig Sorgen machen bezüglich einer fernen Zukunft. Es ist selbstverständlich erlaubt, sich Gedanken über den nächsten Winter zu machen. Wir dürfen Vorräte wie Sauerkraut anlegen und andere Lebensmittel im Kühlschrank oder Tiefkühler lagern. Das ist völlig in Ordnung.
Wer in der Ernte schläft, ist nicht weise. Man soll in der Erntezeit fleißig sein und Vorräte für den Winter anlegen. Darum geht es hier aber nicht. Vielmehr sagt der Herr, dass Gott schon für die Vögel des Himmels sorgt, die so wenig haben. Wie viel mehr wird er dann für uns sorgen!
Er fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Womit sollen wir uns kleiden? Denn nach solchen Dingen trachten die Heiden. Das ist ihr vorrangiges Trachten. Wonach sollen wir also trachten? Trachtet zuerst nach Gottes Königreich. Von den anderen Dingen weiß Gott, dass wir sie brauchen, und er wird auch dafür sorgen, wenn wir für seine Sache sorgen.
Wir müssen nicht dort bleiben, wo die Schafe sitzen und Flöten spielen, während andere kämpfen. Wir sollen mitkämpfen – sei es im Gebet oder an der Front. Wir sollen uns für Gottes Sache einsetzen, und dann wird der Herr schon sorgen. Das ist tatsächlich so.
Persönliche Erfahrungen und Vertrauen in Gottes Fürsorge
In meiner Studienzeit, für die Studenten unter uns, wurde die Zeit knapp. Ich hatte eine große Prüfung über Geschichte. Es war ein Lehrerstudium, und dann kam diese schriftliche Arbeit. Am Samstag und Sonntag hatte ich eine Freizeit in Deutschland über ein biblisches Buch. Ich musste mich gut darauf vorbereiten. Gleichzeitig war am Dienstag darauf die große Prüfung.
Ich wusste, dass die Zeit knapp werden würde. Da habe ich gebetet: Herr, ich weiß nicht, was ich tun soll. Dann habe ich mich vor dem Herrn entschlossen: Ich bereite mich gut auf die Freizeit und die Lehre des Wortes Gottes vor. Gleichzeitig lerne ich für die Prüfung so viel ich kann. Aber ich merkte, dass ich es zeitlich nicht schaffen würde, alles zu lernen. Also beschloss ich, nur die Hälfte zu lernen.
Der Lehrer sagte, der Prüfungsstoff käme entweder aus der früheren oder aus der späteren Zeit. Er machte sozusagen einen Schnitt: entweder das eine oder das andere, aber nicht beides. Ich entschied mich, die frühere Zeit zu lernen. So lernte ich die frühere Zeit und ließ die spätere aus.
Dann war die Freizeit, alles war fertig, und es lief gut. Nach der Freizeit kam ich nach Hause. Ich hatte noch einen Tag zum Lernen, den Montag. Am Dienstag war dann die Prüfung. Ich saß da, und dann kam das Kuvert mit der Prüfungsfrage. Vier Stunden durfte man schreiben. Ich wusste genau: Wenn die Frage aus der ersten Zeit kommt, ist alles gut. Wenn sie aus der zweiten Zeit kommt, kann ich gleich aufstehen und gehen.
Ich öffnete das Kuvert im Vertrauen auf den Herrn – und die Frage war aus der ersten Hälfte. Der Herr hatte dafür gesorgt, und alles ging gut. Manchmal gibt es solche Engpässe, da muss man wählen. Ich will nicht sagen, dass man nicht lernen soll. Niemand soll das als Hinweis nehmen, dass man nur die Hälfte lernen muss.
Es geht darum, dass wir manchmal wählen müssen. In diesem Fall konnte ich Gottes Wort nicht vernachlässigen. Das war wichtig und richtig. Er hat sich dazu gestellt, und das tut er oft. Also trachtet zuerst nach dem Königreich Gottes.
Aufforderung zu einem veränderten Lebenswandel
Epheser 4,17 sagt: Handle nicht heidnisch oder wandle nicht heidnisch. Ihr sollt nicht mehr so wandeln, also nicht mehr einen Lebensstil führen wie die Heiden. Ihr Lebenswandel ist anders, ihr Handeln wird von ihrem Denken gesteuert, und ihr Denken ist anders.
Wir sollen deshalb auch nicht heidnisch denken. Das habe ich bereits in Epheser 4,17 gelesen: Sie leben in der Nichtigkeit ihres Denksinnes oder sie wandeln in der Nichtigkeit ihres Denkens. Das griechische Wort für Denksinn ist "nous". Es bedeutet den Sinn, mit dem wir denken. Im Englischen heißt es "the mind". Im Deutschen sagen wir oft "der Verstand", doch das passt nicht ganz. Die deutsche Sprache ist hier zu genau, man braucht ein anderes Wort.
Es ist nicht der Verstand, sondern der Sinn, mit dem wir denken. Sie leben in der Nichtigkeit ihres Denksinnes, sind im Denken verfinstert und dem Leben Gottes entfremdet. So sollen wir nicht denken. Die Weltanschauung und das Wertsystem dieser Welt dürfen wir nicht übernehmen.
Dies ist nur ein kurzer Ausflug in das heidnische Denken. Wir haben es hier mit einer geistlichen Schlacht zu tun. In der Geschichte war eine hilflose, schwache Frau, als Sisera kam. Sie nahm einen Zeltpflock, der für die Sicherheit ihres Hauses stand, und trieb ihm ihre Weisheit aus – ihre weltliche Weisheit. Das war das Ende.
Entscheidung für die Wahrheit Gottes und Jesu Christi als Festigkeit
Und was sollen wir tun? Wir sollen es genauso machen. Wir haben einen festen Halt in Jesus Christus. Er ist unser Zeltpflock, unsere Festigkeit und unsere Sicherheit.
Wenn unser Intellekt oder unser Denken mit Gottes Offenbarung, der Heiligen Schrift, in Konflikt gerät, müssen wir eine Entscheidung treffen. Wo wollen wir unsere Sicherheit finden? Wollen wir sie im Denken der Welt und in der weltlichen Weisheit suchen? Oder wollen wir unsere Sicherheit in der Heiligen Schrift haben?
Wenn beides im Widerspruch zueinandersteht, müssen wir uns entscheiden. Entscheiden wir uns für die Wahrheit des Wortes Gottes oder für das, was die Welt als Wahrheit ansieht? Dann müssen wir Jesus Christus festhalten und ihn in unser Denken aufnehmen. Wir müssen diesen Zeltpflock, Jesus Christus, durch unser Denken treiben und das weltliche Denken austreiben.
Parallelen zwischen Epheser 4 und Richter 4-5
In Epheser 4 finden wir tatsächlich mehrere Parallelen. Dieses Kapitel ist eine interessante Parallele zu den Kapiteln 4 und 5 im Buch der Richter. Wir haben bereits darüber gesprochen, dass es eine Etappe der Eroberung gibt – die erste Etappe der Eroberung. Jesus Christus kam, beziehungsweise Gott hat sich am Sinai offenbart. Dort offenbarte Gott seine Weisheit.
Am Sinai kam Gott zu seinem Volk. Dann zog er mit Gottes Volk weiter bis nach Kanaan und kämpfte mit ihnen weiter. Doch warum blieb Gott nicht am Sinai? Warum blieb Jesus Christus nicht oben? Christus stieg herab, um Satan zu besiegen. Wie hat er das getan? Durch die Torheit des Kreuzes, wie wir schon gelesen haben. Das Schwache Gottes, das Törichte Gottes, ist stärker und weiser als die menschliche Weisheit und die Kraft der Menschen.
Dann umzingelten die Mächte der Hölle den Herrn Jesus. Doch er besiegte sie durch das Schwächste, was man tun kann: durch den Tod. Wie geht der Sieg danach weiter? Jesus Christus – vielleicht sollte ich den Vers lesen, der das beschreibt. In Kolosser 2, Vers 15 heißt es: Gott hat den Erstrangigen und Autoritäten alles abgenommen. Er hat sie ausgezogen und öffentlich zur Schau gestellt. An Christus hat Gott über diese dämonischen Mächte triumphiert.
Dort, am Kreuz, im Tod und in der Auferstehung, hat Gott über alle Mächte Satans gesiegt. Der Herr Jesus ist auferstanden. Doch wie geht es nach der Auferstehung weiter? Wie verläuft die zweite Etappe der Eroberung? Nun, der Herr Jesus ist erhöht worden. Es heißt, er sei herabgekommen. Aber wenn er herabgekommen ist, dann ist er auch wieder hinaufgestiegen. Oder andersherum: Wenn er hinaufgestiegen ist, dann musste er vorher herabgestiegen sein. Das steht in Epheser 4, Vers 8.
Er ist also zuerst herabgestiegen, dann aber in den Himmel aufgestiegen und hat sich über alles gesetzt. In Epheser 4, Vers 10 heißt es, dass er das Ziel hat, alles zu füllen. Ich möchte den Vers noch kurz lesen: „Der Niederstieg ist derselbe, der auch den Aufstieg über alle Himmel vollzogen hat, damit er alles fülle.“ Christus ist in den Himmel aufgestiegen, um jetzt alles zu füllen.
Was will er füllen und womit will er füllen? Im Epheserbrief, etwas früher, hat der Apostel Paulus schon darüber gesprochen, was Jesus füllt und wie er füllt. In Epheser 1, Vers 23 heißt es: Gott hat alles unter Christi Füße unterworfen und hat ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben, die sein Leib ist. Die Gemeinde ist die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt.
Im Griechischen kann man „alles in allem“ oder „alles in allen“ übersetzen. Hier ist aus dem Zusammenhang klar, dass es um alle Menschen geht, die sich ihm unterordnen. Die Gemeinde ist sein Leib, die Fülle dessen, der alles in allen durch seine Glieder füllt.
Jesus Christus möchte also alles in jedem einzelnen seiner Kinder füllen. In jedem Christen möchte er alles ausfüllen. Seine Herrschaft soll über alles in unserem Leben sein – eine Theokratie, eine Gottesherrschaft in jedem Bereich unseres Lebens. Jesus ist in den Himmel aufgestiegen, um alles zu füllen, alles in jedem Einzelnen. Das Ziel ist, dass er der Herr ist und seine Herrschaft alles durchdringt.
Dazu gab er den Menschen Gaben. Er nahm den Apostel Paulus, führte ihn in seiner Gefangenschaft und machte ihn zum Apostel. Paulus wurde uns gegeben. Darum geht es. So geschieht die zweite Etappe der Eroberung: Jesus Christus hat uns ausgerüstet. Jetzt wird die Gemeinde Jesu durch diese Gaben zugerüstet.
Jeder von uns hat eine Gabe, und diese Gabe ist für die anderen. Du bist eine Gabe für die anderen. Jeder Christ ist dem anderen gegeben, damit der andere aufgebaut wird. Gott hat dich mir gegeben, damit ich aufgebaut werde. Wie lange und wie weit? Bis wir alle zur Einheit des Glaubens gelangen. Das steht in Epheser 4, Vers 13.
Im Vers 12 heißt es, dass der Leib Christi erbaut werden soll, und in Vers 13 steht, dass wir alle zur Einheit des Glaubens gelangen sollen. Alle sollen das Gleiche glauben, alle Christen sollen zur Erkenntnis Jesu Christi kommen und so denken wie Christus – nämlich mit seinem Geist und seinem Verständnis.
Die Gefangenschaft und der Triumphzug in Christus
Noch eine Stelle: 2. Korinther 2,14. Bevor ich diese Stelle lese, erinnere ich daran: Wir haben ja gesagt, Barak sollte seine Gefangenen gefangen führen, oder? Das war in Richter 5,12. Dort heißt es – ich erinnere nur daran, wir haben es schon gelesen: „Mach dich auf, Barak, und führe deine Gefangenen.“ Das heißt: Barak, komm, Gott hat sie dir schon gegeben. Jetzt pack sie und nimm sie in deine Gefangenschaft, führe sie gefangen.
Ich habe ja schon gesagt, im Psalm 68 wird das aufgegriffen, was hier in Richter 5,12 steht. Später lesen wir es im Psalm 68,19. Dort wird dieser Ausdruck „Führe die Gefangenen gefangen“ wieder aufgegriffen. „Du bist aufgestiegen in die Höhe“, heißt es dort. Von Gott: „Du bist aufgestiegen in die Höhe und führtest die Gefangenschaft gefangen.“ Du führtest die Gefangenen gefangen, und du hast Gaben genommen an Menschen, auch Widerspenstige, damit der Herr, Gott, in ihnen Wohnung nehme.
Hier ist es aber nicht auf Barak bezogen, sondern auf Gott. Gott ist aufgestiegen in die Höhe. Paulus sagt: Wie kann Gott aufsteigen in die Höhe? Dann muss er ja vorher heruntergekommen sein, sonst kann er nicht aufsteigen. Das ist ein Bezug auf Jesus Christus. Er ist vorher heruntergekommen, deshalb ist er dann hinaufgestiegen.
Jetzt ist also Jesus da und führt widerspenstige Leute in seine Gefangenschaft. Paulus war ein Widerspenstiger, und wir waren vielleicht auch widerspenstig. Der Herr Jesus hat uns genommen, oder? In seine Gefangenschaft. Und dort nimmt er jetzt Wohnung. „Gaben hast du genommen an Menschen“ – also wir Menschen sind seine Gaben. Wir werden jetzt auch zu Gaben für andere.
Auch Widerspenstige werden genommen, damit der Herr selbst Wohnung nimmt. Der Herr soll in diesen Menschen wohnen, und dann werden diese Menschen zum Segen für andere Menschen.
Aber jetzt zurück zu unserer Stelle, die ich lesen wollte: 2. Korinther 2,14: „Gott sei Dank, der uns alle Zeit im Triumphzug führt, die Hammer die Gefangenen.“ Wenn ein siegreicher Feldherr seine Gefangenen genommen hat, was hat er gemacht? Einen Triumphzug. Er führte alle seine Gefangenen im Triumphzug umher. Dann zog er durch die Stadt, und die Gefangenen waren alle hinten angekettet. Alle Leute konnten diese Gefangenen sehen.
Jetzt sagt Paulus: Ich bin so ein Gefangener Jesu Christi. Und Gott sei Dank! Er ist es, der uns alle Zeit in seinem Triumphzug umherführt, in Christus. Gott führt uns umher. Gott führt Paulus in Christus im Triumphzug umher, dort in Korinth und an den anderen Orten. Er offenbart durch Paulus den guten Geruch der Erkenntnis Jesu Christi.
Bei so einem Triumphzug riecht es gut, oder? Da ist Weihrauch und alles Mögliche, und es wird ein guter Geruch verbreitet. Paulus sagt: Wir sind gekettet an den Triumphzugswagen von Jesus Christus. Überall, wo wir herumgeführt werden, ist es nicht meine Weisheit und Klugheit, die zum Tragen kommt, sondern die Weisheit, Klugheit und der Geruch des wunderbaren Feldherrn, der uns gefangen genommen hat. Er hat uns in seiner Liebe unterworfen und verwendet uns jetzt, um diesen guten Geruch seiner Erkenntnis überall hinzubringen.
Das ist hier gemeint. Der Herr hat uns den Paulus gegeben, damit wir etwas von Jesus Christus riechen, von seiner herrlichen Macht und Weisheit. Er hat uns selbst dann wieder als Gaben gegeben für andere, damit wir diesen Geruch weiterverbreiten können.
So wird die Weisheit dieser Welt bekämpft. So wird das heidnische Denken ausgetrieben, indem wir die Erkenntnis von Jesus Christus weitergeben.
Heidnisches Denken in Wirtschaft und Arbeit
Wirtschaft, Geld, Technologie – das sind heute ganz moderne Begriffe, und die Heiden sind auf diesen Gebieten sehr stark, oder? Natürlich erleben auch sie Krisen, wie Wirtschaftskrisen oder Finanzkrisen. Trotzdem nutzen sie diese Mittel, insbesondere das Geld, um ihre Ziele zu erreichen.
Sie erpressen natürlich auch mit Geld, aber insgesamt sind sie in diesen Bereichen sehr mächtig. Einige von ihnen sind sogar sehr reich, und diese Reichen unterdrücken dann oft die anderen. So verhalten sich die Kanaaniter mit ihrer hochentwickelten Technologie. Sie werden dadurch zu Feinden Gottes.
Wenn wir auf dieselbe Weise denken wie sie, dann werden wir ganz in die falsche Richtung gehen und dem Reich Gottes schaden. Deshalb sollten wir nicht heidnisch denken, wirtschaften oder handeln.
Ja, aber man könnte jetzt sagen: Wir müssen ja arbeiten gehen, wir müssen Geld verdienen, und wir brauchen das Geld. Aber wofür gehen wir eigentlich arbeiten? Wofür arbeitet ihr? Oder warum studierst du? Ist es, um viel Geld zu verdienen? Eines Tages? Ist das so? Das ist heidnisches Denken, oder?
Früher ging Petrus arbeiten, um Fische zu fangen. Eines Tages sagte Jesus zu ihm: „Petrus, geh hinaus und fange Fische!“ Petrus antwortete: „Jetzt ist keine Zeit zum Fischefangen, ich gehe jetzt nicht.“ Doch Jesus sagte: „Geh hinaus und fange Fische!“
Also ging Petrus zum ersten Mal in seinem Leben arbeiten – nicht, weil er Fische fangen wollte, sondern weil Jesus es ihm gesagt hatte. Warum gehen wir arbeiten? Wenn wir Christen sind, dann arbeiten wir, weil Jesus es sagt. Wir dienen dem Herrn in unserer Arbeit.
Dass wir zusätzlich Geld bekommen, ist wunderbar, aber das ist nicht das Ziel der Arbeit oder des Studiums. Unser Ziel ist es, das Leben unter der Theokratie Gottes zu leben. Deshalb arbeiten wir, weil Jesus es sagt. Wir tun dies, weil wir sein Leben und seine Herrschaft anerkennen.
Das Motiv der Heiden ist, Geld zu verdienen, um reich zu werden oder um eine gesicherte Zukunft zu haben. Unser Leitmotiv hingegen ist Gottes Theokratie und Gottes Gerechtigkeit.
„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit!“ (Matthäus 6,33)
Die Gefahr von Verlusten und das Sammeln von Schätzen im Himmel
In Matthäus 6 werden drei mögliche Ursachen für einen Nervenzusammenbruch genannt: Die Diebe, die Motten und der Rost.
Die Diebe nehmen, was ich besitze. Die Motten fressen, was ich anziehe. Und der Rost zerstört, was ich fahre. Früher war das jedenfalls so. Heute haben wir bessere Autos, die länger halten. Doch vielleicht geht dann etwas anderes vorher kaputt.
Der Herr Jesus spricht hier von Liebe, Motten und Rost. Diese Dinge gibt es in der Welt. Aber wir sollen unsere Schätze im Himmel sammeln.
Das ist die Anwendung von Richter Kapitel 4 und 5 in Bezug auf unsere Theokratie. Trachtet zuerst nach der Theokratie. Gott wird euch das andere hinzufügen.
Es geht also darum, nicht heidnisch zu denken und nicht heidnisch vorzugehen.
Einführung in die Geschichte von Gideon
Das bringt uns zu Gideon. Ich wollte noch die Zusammenfassung ansprechen. Kann ich die noch nicht weglassen?
Gideon umfasst die Kapitel sechs bis neun. Manche meinen, Abimelech gehöre nicht zu Gideon. Doch strukturell im Richterbuch gehört Abimelech sehr wohl zu Gideon. Er erinnert an die Formel und die Zitate, was böse war in den Augen des Herrn. Gott sendet dann einen neuen Richter. Diese Formel steht am Anfang von Kapitel sechs und erscheint erst wieder in Kapitel zehn, als Jephthah, der neue Richter, kommt.
Zwischen Kapitel sechs und zehn liegt die Geschichte von Gideon. Dabei ist auch ein Sohn Gideons erwähnt, Abimelech, der Israel nur Probleme bereitete. Das ist klar. Aber sie gehören zusammen, deshalb habe ich das als einen großen Punkt zusammengefasst.
Wir hatten also bereits drei Richter vor uns: Der erste war Othniel. Dabei ging es um die Welt, den Feind der Welt und die ungöttliche Vermischung mit der Welt. Der zweite Richter war Ehud. Hier ging es gegen die Sünde im Fleisch, also der Feind war das Fleisch. Dann hatten wir Deborah. Deborah kämpfte gegen das heidnische Denken und die falsche Lehre, zusammen mit Barak. Barak war kein Richter, sondern nur der Feldherr.
Das war bisher. Jetzt kommt Gideon. Worum geht es jetzt? Was ist der Feind? Schauen wir uns die Kapitel an.
Bei Gideon haben wir zunächst die Vorbereitung in Kapitel sechs. Dort sehen wir sein Vorgehen gegen den Götzendienst der Israeliten. In Kapitel sieben folgt sein Sieg gegen die Feinde, die Midianiter und Amalekiter. In Kapitel acht sind zwei Fehler von Gideon beschrieben, die er gemacht hat. Kapitel neun zeigt dann den Sohn Gideons, Abimelech, als abschreckendes Beispiel eines Menschen, der König sein möchte.
Schauen wir uns das genauer an. Ich habe hier die Gliederung. Wo bin ich?
Erstens: der Einsatz gegen den Götzendienst in Kapitel sechs.
Zweitens: der Kampf gegen den Feind, Kapitel sieben beziehungsweise Ende von Kapitel sechs, Vers 33 bis Ende von Kapitel sieben.
Drittens: sein Kampf gegen seine Brüder, das war der erste Fehler. Er hat seine Brüder weit übermäßig gezüchtigt. Das hätte nicht so sein sollen, nicht auf diese Weise.
Viertens: seine Vorbereitung für zukünftigen Götzendienst am Ende von Kapitel acht, Vers 22 bis Vers 33.
Und schließlich das Nachspiel: Gideons unehrbarer Nachfolger Abimelech in Kapitel neun.
Gideon hatte also einen guten Anfang, einen sehr guten Anfang. Aber das Ende war leider nicht mehr gut, und sein Nachfolger war dann ganz schlimm.
Die Bedrängnis Israels durch die Midianiter
Die Söhne Israels taten, wie es im Buch der Richter, Kapitel 6, Vers 1 steht, was böse war in den Augen Jachweis. Daraufhin gab Jachwe sie sieben Jahre lang in die Hand der Midianiter.
Die Hand der Midianiter wurde stark über Israel. Die Söhne Israels suchten Schutz in den Felsklüften der Berge, in Höhlen und Bergfestungen. Immer wenn Israel gesät hatte, zogen Midian, Amalek und die Söhne des Ostens herauf. Sie lagerten sich gegen Israel, zerstörten die Ernte bis nach Gaza hin und ließen keine Lebensmittel übrig – weder Kleinvieh, noch Rinder, noch Esel.
Was war die Strategie der Midianiter? Sie waren nicht dumm, sondern sehr schlau. Sie schnitten den Israeliten die Nahrungsmittelzufuhr ab, um sie auszuhungern. Wenn es keinen Weizen, keine Gerste oder anderes Getreide mehr gab, würden die Israeliten schwach werden. Ohne Versorgung könnten sie vielleicht sogar das Land verlassen.
Israel erntete, doch die Midianiter nahmen ihnen die Ernte weg, zerstörten die Felder und ließen das Volk hungern. Ein Volk ohne Nahrungsversorgung kann nicht kämpfen. Essen ist wichtig.
Man könnte denken, Essen sei nicht wichtig – so wie es der Moabiterkönig vielleicht sah. Doch wir brauchen Nahrungszufuhr, eine Versorgung mit Nahrung. Das ist eine ausgleichende Lehre im Buch der Richter. Der Moabiter lebte nach dem Fleisch, und Gott ist dagegen. Aber Gott ist nicht dagegen, dass wir essen.
Wenn man kämpfen muss, bringt es nichts zu fasten. Wenn wir physische Soldaten sind, die in den Krieg ziehen, wäre es sehr unklug, wenn der General sagt: „Heute ist Fasttag, ihr müsst fasten, bis der Kampf vorbei ist.“ Im Gegenteil, man gibt ihnen gute, gesunde Speise, damit sie Kraft haben und kämpfen können.
Saul war damals sehr unklug, als er den Israeliten sagte, sie müssten fasten, obwohl sie gegen die Philister kämpften. Jonathan wusste das nicht, aß Honig und wurde stark. Doch Sauls Entscheidung war unweise. Gottes Volk braucht Nahrungsmittelzufuhr, und auch geistliche Nahrung ist nötig.
In Vers 4 heißt es: „Sie lagerten sich gegen sie und verdarben den Ertrag des Landes bis nach Gaza hin, und sie ließen keine Lebensmittel in Israel übrig, weder Kleinvieh, noch Rind, noch Esel.“ Auch das Vieh wurde weggenommen. Nichts blieb übrig.
In Kapitel 4 hatten sie kaum noch Waffen, und in Kapitel 6 ist die Lage schlimmer: Sie haben keine Nahrung mehr.
Vers 5 beschreibt, wie die Midianiter mit ihren Herden und Zelten heraufzogen. Sie kamen in großer Menge, wie Heuschrecken, und ihre Kamele waren ohne Zahl. Sie kamen, um das Land zu verderben. Israel verarmte sehr wegen Midian, und die Söhne Israels riefen zu Jachwe.
Das ist eine Theokratie: Sie wenden sich an Jachwe in ihrer Not. Interessant ist, dass die Israeliten ein Zeugnis für die Heidenvölker sein sollten. Sie sollten in einem Land wohnen, das von Milch und Honig überfließt. Doch sie sündigten, und weil sie Böses taten, sandte Gott diese Not.
Nun werden sie zu Nomaden und müssen umherziehen. Hier lassen sich Parallelen ziehen, die auch auf die Gemeinde Jesu anwendbar sind. Die Gemeinde ist gefährdet, geistlich in Sklaverei der Sünde zu geraten, wie die Israeliten damals.
Dann entsteht geistlicher Hunger. Das gibt es wirklich. Wenn man das Wort Gottes vernachlässigt und sich den Götzen dieser Welt zuwendet, kann man geistlich aushungern. Es gibt Christen, die geistlich ausgehungert sind, ebenso Gemeinden.
Das ist heute sehr aktuell. Wir sollten Zeugnis sein in dieser Welt, Salz und Licht. Doch innerlich sind manche ausgehungert. Sie gehen hinaus, singen und predigen den Heiden, sie sollen zu Christus kommen. In Christus gibt es wahre Sättigung und Fülle. Doch in der Gemeinde finden sich oft ausgehungerte Christen – vertrocknet und hungrig.
Man fragt sich: Wie kann Gott das zulassen? Der Grund ist, dass etwas vernachlässigt wurde und die Götzen dieser Welt überhandgenommen haben. Heute breitet sich Götzendienst aus. Habsucht ist Götzendienst, und viele Sünden nehmen zu. Die Gemeinde Jesu leidet in dieser Welt, das Zeugnis Gottes leidet, und die Midianiter mehren sich.
Gottes Ermahnung und der moralische Anspruch an Israel
Versieben
Und es geschah, als die Söhne Israels wegen der Midianiter zu Jachwe schrien, dass Jachwe einen Propheten zu den Söhnen Israels sandte. Dieser sagte zu ihnen: So spricht Jachwe, der Gott Israels: Ich führte euch aus Ägypten heraus und aus dem Haus der Knechtschaft. Ich rettete euch aus der Hand der Ägypter und aus der Hand all eurer Bedrücker und vertrieb sie für euch.
Ich habe euch ihr Land gegeben und zu euch gesagt: Ich bin Yahweh, euer Gott. Ihr sollt nicht die Götter der Amoriter fürchten, in deren Land ihr wohnt. Doch ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht.
Gott hat ein moralisches Recht auf den Gehorsam seiner Kinder. Die Theokratie wurde hier abgelehnt mit dem Wunsch: „Wir wollen nicht, wir wollen selber.“ Ich habe dies getan, und ich habe das getan, und ich habe jenes getan. Und ihr als Dank seid ungehorsam, ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht.
Jetzt kommen diese Midianiter. Sie sind gleich den Ismaeliten. Die Midianiter werden in Kapitel 8, Vers 24 als Ismaeliter bezeichnet. Auch in Genesis Kapitel 37, Verse 25 und 28 werden die Midianiter Ismaeliter genannt. Sie tragen also zwei Namen, sind aber wahrscheinlich miteinander verwandt.
Midian stammt, wie alle, von Abraham ab. Midian war ein Sohn einer Nebenfrau Abrahams, nämlich Ketura, der zweiten oder dritten Frau Abrahams. Ismael hingegen kam von Hagar. Über Abraham sind sie also verwandt. Deshalb werden die Midianiter auch Ismaeliter genannt.
Diese Menschen lebten nomadisch, ein Leben geprägt von Plündern und Rauben, fast zigeunerhaft. Sie achteten das Eigentum anderer nicht und respektierten auch die Arbeit anderer nicht. Das gibt es bis heute. Auch in der Gemeinde Jesu gibt es Menschen, die keinen Respekt vor anderen oder deren Arbeit haben. Sie ziehen von Gemeinde zu Gemeinde, zigeunerhaft, und holen sich, was zu holen ist.
Israel war hier ungehorsam, und deshalb kam die Sklaverei über sie. Doch was ist das Ziel? Es geht nicht einfach darum, dass Israel wieder etwas zu essen bekommt. Das Ziel ist, dass die Theokratie wiederhergestellt wird.
Wenn wir nun Gideon lesen, dürfen wir das nicht aus den Augen verlieren: Das Ziel seines ganzen Einsatzes ist die Wiederherstellung der Theokratie, also der Herrschaft Gottes.
Die Herausforderung für Gideon: Kampf gegen Götzendienst und Feinde
Man muss sich die Situation von Gideon gut vorstellen. Es war eine schwierige Lage für ihn. Denn es waren nicht nur die Feinde da, die Amalekiter und die Midianiter, die ein Problem darstellten. Es gab noch weitere Schwierigkeiten.
Der Götzendienst hatte sich bereits so tief in Israel festgesetzt, dass Gideon zunächst gegen die Israeliten selbst kämpfen musste, bevor er gegen die Midianiter und Amalekiter vorgehen konnte. Er musste ihnen klarmachen, dass der Götzendienst ein Ende haben muss. Das war eine sehr schwierige Aufgabe.
Gideon musste also an zwei Fronten kämpfen: zuerst gegen seine eigenen Brüder. Es ist gut, dass er gegen seine Brüder kämpfte. Denn es ist nicht immer schlecht, gegen die eigenen Brüder zu kämpfen. Manchmal ist es sogar notwendig, vor allem wenn das Volk so irregeleitet ist wie hier die Israeliten.
Sie hatten Altäre gebaut, sogar in der Familie von Gideon, bei den Nachbarn und im eigenen Stamm. Der Großteil des Volkes hatte Götzenbilder und war nicht bereit zu kämpfen. Sie wollten keinen Kampf gegen die Midianiter führen.
Gideon musste also zuerst den Götzendienst im eigenen Haus, in der eigenen Verwandtschaft und im eigenen Stamm niederreißen. Danach musste er das Volk irgendwie zum Kämpfen gegen die Feinde motivieren.
Gideon stand in Gefahr, sein eigenes Leben zu verlieren. Die unbiblische Praxis war so weit verbreitet, dass die Brüder ihn töten könnten, wenn er falsch vorginge. Das Land war zudem verwüstet und die Menschen hungerten. Interne Konflikte hätten noch mehr Elend bringen können.
Gideon zögerte deshalb. Oft denken wir, er sei ein Zauderer und schwach gewesen. Aber er hatte durchaus Gründe zum Zögern. Der Heilige Geist drängte ihn zwar, aber nicht schnell und heftig. Er motivierte ihn vielmehr sanft.
Zuerst ging es darum, den Altar von Baal umzustoßen. Gideon musste also gegen den eigenen Götzendienst des Volkes vorgehen. Der Feind wollte das Land und das Volk vernichten. Wie ging Gideon vor? Zuerst einmal besorgte er Nahrungsvorräte.
Vorbereitung und Nahrungssicherung als Schlüssel zum Überleben
Wir müssen uns vorstellen: Das Volk versteckt sich, hungert, ist innerlich gespalten und zersplittert. Jeder ist irgendwo in seiner Höhle.
Vers 11: Der Bote des Herrn kam und setzte sich unter die Terrebinte, unter die Steineiche, die in Ofra war, das zu Joas, dem Abiesritter, gehörte. Gideon, sein Sohn, schlug gerade Weizen in der Kälte aus, um ihn vor den Midianitern in Sicherheit zu bringen.
Gideon zeigt hier schon Weisheit: Er schafft sich Vorräte an. Er schlägt den Weizen in der Kälte, also in einer Grube, wo die Midianiter ihn nicht bemerken. Wahrscheinlich hat er den Weizen auch versteckt. Nahrungsvorräte anzuschaffen war der Schlüssel zum Überleben in Israel, im verheißenden Land.
Nun dürfen wir gleich eine Anwendung ziehen und Parallelen erkennen. Heute ist die Gemeinde Jesu in Gefahr. Es gibt eine Aushungerungstaktik des Feindes: das Wort Gottes wird weggenommen. Das Wort Gottes ist unsere Speise, vergleichbar mit dem Weizen hier. Das Fleisch und andere Nahrung entsprechen bei uns dem Wort Gottes. Der Mensch lebt nicht nur von irdischen Dingen, sondern vom Wort Gottes.
Es gibt Zeiten, in denen plündernde Midianiter in unsere Gemeinden einfallen. Die Hand eines jeden ist gegen den anderen gerichtet, nach midianitischer Art – jeder gegen jeden. Die Gemeinde Jesu wird das Wort Gottes genommen, die Gemeinde hungert. Wenn es solche Krisen in einer Gemeinde gibt, kann das sehr gefährlich werden.
Es wird nicht mehr gut gepredigt, fast nichts mehr gepredigt. Der eine predigt gegen den anderen, der andere wiederum gegen den einen. Vielleicht kennen Sie das. Die Gemeinde bekommt keine Nahrung.
Bevor man gegen den Feind kämpft, muss man mit den Brüdern kämpfen, mit den Brüdern streiten – das wird hier klar.
Das Nächste, was zu tun ist, steht in Vers 12: Der Bote des Herrn erschien Gideon und sagte zu ihm: „Yahweh ist mit dir, du tapferer Held.“
Gideon wird hier ermutigt. Er ist also kein Zaghafter, der Engel des Herrn nennt ihn einen tapferen Helden.
Gideon sagte zu ihm: „Bitte, mein Herr, wenn Yahweh mit uns ist, warum hat uns denn das alles betroffen?“
Jetzt fängt Gideon an zu argumentieren. Aber er argumentiert nicht zuerst mit den Brüdern, sondern zuerst mit Gott. Das ist gut so. Er bringt seine Sache zu Gott.
Bevor du mit den Brüdern streitest, streite zuerst mit Gott. Das ist wichtig. Bring den Fall vor seine Augen. Argumentiere mit dem Herrn, bis du deinen Fall gewinnst, und dann geh in seiner Kraft und streite mit den Brüdern.
Gideon fragt weiter: „Bitte, mein Herr, wenn Yahweh mit uns ist, warum hat uns das alles betroffen? Wo sind all seine Wunder, die unsere Väter uns erzählt haben, die sagten: Hat der Herr uns nicht aus Ägypten heraufgeführt? Und nun hat Yahweh uns verlassen und uns in die Hand der Midianiter gegeben?“
Yahweh wandte sich zu ihm und sagte: „Gehe hin, in dieser deiner Kraft, und rette Israel aus der Hand der Midianiter. Habe ich dich nicht gesandt?“
Gideon antwortete: „Bitte, mein Herr, womit soll ich Israel retten? Siehe, mein Stamm ist der Ärmste in Manasse, und ich bin der Jüngste im Haus meines Vaters.“
Jahwe sagte zu ihm: „Ich werde mit dir sein, und du wirst Midian schlagen wie ein Mann.“
Hier beginnt das Gespräch mit Gott. Mit ihm beginnt es: mit dem Herrn kämpfen oder mit dem Herrn argumentieren im Gebet. Gideon versteht nicht, wie Gott sagen kann, er sei mit uns, wenn wir doch in so einer Notlage sind. Aber der Herr zeigt es ihm und sagt: „Geh hin in dieser deiner Kraft.“
Die Kraft Gideons ist natürlich durch Gott gestärkt, aber er soll das, was er hat, zur Verfügung stellen und Israel aus der Hand der Midianiter retten. Das ist das Erste.
Vers 17: Gideon sagte: „Wenn ich nun Gnade gefunden habe in deinen Augen, so gib mir ein Zeichen, dass du es bist, der mit mir redet.“
Das ist sehr weise von Gideon, denn er muss auf Nummer sicher gehen, dass es Gott ist, der ihm diesen Auftrag gibt. Wenn man so einen Befehl bekommt, kann es fatal sein, sich zu täuschen.
Vers 18: „Weiche bitte nicht von hier, bis ich zu dir komme und meine Gabe herausbringe und dir vorsetze.“ Er antwortete: „Ich will bleiben, bis du wiederkommst.“
Gideon bringt nun ein Opfer dar. Er argumentiert mit Gott, möchte sicher sein, dass Gott ihn sendet, und geht ins Gebet. Wichtig ist, dass er anbetet, ein Opfer bringt und seine Anbetung fortsetzt. Er rennt nicht weg, um schnell mit den Brüdern zu streiten oder gegen die Midianiter zu kämpfen. Er bleibt stehen, holt sich das Opfer und betet an.
Vers 19: „Da ging Gideon hinein, bereitete ein Ziegenböckchen zu und ungesäuerte Kuchen aus einem Efer Mehl. Das Fleisch legte er in einen Korb, die Brühe tat er in einen Topf und brachte es zu ihm heraus unter die Terrebinte und setzte es ihm vor.“
Der Bote Gottes sagte zu ihm: „Nimm das Fleisch und die ungesäuerten Kuchen und lege sie auf diesen Felsen da. Die Brühe gieße aus.“ Er tat so.
Gideon hatte sich mittlerweile genügend Weizen angeschafft, sodass er einen Teil des Mehls dem Herrn als Anbetung darbringen konnte. Interessant, oder? Er hat vorher für Nahrung gesorgt, so dass er jetzt etwas hat, womit er anbeten kann.
Lektion: Wenn die Situation so schwierig geworden ist, dass man mit den Brüdern kämpfen muss und Streit entstanden ist, dann muss man zuerst dafür sorgen, dass man eigene Nahrung hat – geistliche Nahrung, geistliche Speise. Bleib im Wort und nähre dich gut von Gottes Wort.
Dann gehe ins Gebet und bring das, was du hast, dem Herrn als Anbetung dar. Das heißt, setze deine Anbetung fort. Nicht vor lauter Kämpfen und Streiten mit den Brüdern das Wesentliche vergessen: Theokratie, Gott ehren als den König. Das tut Gideon hier.
Vers 14 sagt der Engel: „Das wäre eine Kraft.“ Also in dieser Lage Kraft, in dem, was er informiert hat, wäre das eine Kraft, in der er sich auch jetzt bewegen kann.
In der Kraft, die du hast, setze dich ein.
Ein kleiner Vorwurf klingt in Vers 13 mit, das ist richtig, aber wir dürfen das nicht zu negativ sehen. Es ist eigentlich eine Frage: „Wenn der Herr mit uns ist, warum ist das alles gekommen? Wo sind die Segnungen des Herrn, wo sind die Wunder? Du bist doch der gleiche Gott wie damals, als die Israeliten aus Ägypten gezogen sind.“
Wir wollen das nicht zu negativ sehen. Es wird ihm ja auch nicht zur Last gelegt. Von daher tun wir gut daran, es nicht zu negativ zu sehen. „Geh hin in dieser deiner Kraft.“
Gideon hat dafür gesorgt, dass er selbst zu essen hat. Er liegt nicht kraftlos da, sondern er hat zu essen und ist gekräftigt durch diese Speise. Diese Kraft, die er dadurch hat, soll er nun zur Verfügung stellen und dem Herrn dienen.
Ich würde hier nicht zu viel hineininterpretieren. Einfach: Du bist kräftig, du bist nicht am Aushungern. Die anderen haben sich vielleicht nicht um Speise gekümmert, sie hungern irgendwo dahin. Aber du, mit dem, was du hast, nimm deine Kraft und rette Israel aus der Hand der Midianiter.
„Ich bin dann schon dabei, ich helfe dir.“ Aber jetzt ist wichtig, dass du sagst: „Herr, hier bin ich. Bist du bereit, mit dem, was du bist und hast, dich mir zur Verfügung zu stellen?“
„Aber ich habe nicht viel.“ Egal, wie viel du hast, bist du bereit, dich mit dem, was du hast, zur Verfügung zu stellen? „Ja, gut, dann mache ich etwas daraus, ich habe dich gesandt.“ So in dem Sinn.
Gideon sagte zu Gott: „Bitte, mein Herr, womit soll ich Israel retten? Ich habe nichts, ich bin der Ärmste und der Jüngste, und meine Verwandtschaft ist die Ärmste.“
Es genügt, dass ich mit dir bin, das ist das Entscheidende. „Ich bin mit dir, und wenn ich mit dir bin, dann hast du alles.“
Jahwe sagte: „Ich werde mit dir sein, und du wirst Midian schlagen.“ (Vers 16)
Gut, dann bringt er das Opfer. Vers 19: „Da ging Gideon hinein und bereitete ein Ziegenböckchen zu und ungesäuerten Kuchen.“ Wir haben das schon gelesen.
Vers 20: Der Bote Gottes sagte zu ihm: „Nimm das Fleisch und die ungesäuerten Kuchen und lege sie auf diesen Felsen.“ Dann goss er die Brühe aus. Der Bote des Herrn streckte das Ende des Stabes aus, der in seiner Hand war, und berührte das Fleisch und die ungesäuerten Kuchen. Da stieg Feuer aus dem Felsen auf und verzehrte das Fleisch und die ungesäuerten Kuchen. Der Bote Jachwes verschwand aus seinen Augen.
Gideon sah, dass es der Bote Jachwes war, und sagte: „Ach, mein Herr Jachwe, da ich den Boten Jachwes von Angesicht zu Angesicht gesehen habe.“ Jetzt hat er Angst.
Gott offenbart sich ihm, er hat den Beweis, dass der Herr mit ihm ist, dass der Herr ihm erschienen ist. Das war sehr wichtig.
Jetzt ist er bereit und befähigt. Er hat eine Schau und kann sein Werk tun.
Die Lektion daraus: Wenn es einen Verfall gibt – und Verfall kommt sehr schnell, wenn Streit entsteht – dann ist es wichtig, dass du und ich uns gut ernähren von Gottes Wort und eng beim Herrn bleiben. Mit ihm argumentieren, mit ihm kämpfen, unsere Streitsache mit ihm vorführen. Dann in persönlicher Anbetung bleiben, wie Gideon, der ein Anbetungsopfer bringt.
Danach entdeckt er etwas vom Wesen Gottes, das ihn in Erstaunen und Anbetung führt.
Jachwe sagte zu ihm: „Friede dir, fürchte dich nicht, du wirst nicht sterben.“
Der Herr zeigt sich hier als der Herr des Friedens. Er will ihm innerlich Frieden geben. „Fürchte dich nicht.“
Gideon baute dort Jachwe einen Altar und nannte ihn Jachwe Shalom, „Jachwe Shalom“ – der Herr ist Friede.
Shalom bedeutet mehr als Friede; es steht für Wohlergehen in jeder Hinsicht. Der Herr ist Wohlergehen, der Herr ist Heil. Yahweh Shalom.
Bis auf diesen Tag ist der Altar noch in Ofra, der Stadt der Abiesritter.
Er baut also einen Altar, eine Anbetungsstätte, und feiert den Frieden des Herrn, den der Herr zugesprochen hat.
Es ist wichtig: Wenn Unfriede da ist, und es wird viel Unfrieden geben, auch unter Brüdern, dann ist es ganz wichtig, dass man sich einen Altar baut namens Yahweh Shalom, um seinen Frieden im Herrn zu haben.
Wenn der Tornado kommt, der Wirbelwind, dann ist viel los, aber in der Mitte ist es ganz windstill. Da muss man mitten im Sturm seinen Frieden haben, ganz beim Herrn. Dort ist Kraft.
Es gibt viele Kämpfe unter Christen: Parteigeist, Uneinigkeit, Irrlehre und geistliche Armut.
Wenn wir in eine solche Situation kommen, ist es wichtig, die Strategie anzuwenden, die Gideon anwendet.
Vers 25: „Und es geschah in jener Nacht, da sagte Yahweh zu ihm: Nimm den Stier deines Vaters, und zwar den zweiten, einen siebenjährigen Stier, und reiße den Altar des Baal nieder, der deinem Vater gehört, und die Aschera, die daneben ist, haue um!“
Das ist ein klarer Befehl Gottes.
Das heißt nicht, dass wir in der katholischen Kirche die Altäre umreißen und die Bilder herunterreißen sollen. Das ist nicht unsere Aufgabe.
Hier war es eine klare Aufgabe, denn im Volk Gottes darf das nicht geduldet werden.
Es geht hier nicht darum, dass wir das eins zu eins übertragen, aber geistlich müssen wir es umsetzen: Im Volk Gottes darf es keinen geistlichen Götzendienst geben.
Wir müssen uns einsetzen, dass geistliche Götzen abgerissen werden.
Aber bitte zuerst mit dem Herrn verkehren, mit ihm reden und dann in seiner Kraft handeln.
Vers 25 weiter: „Und baue Yahweh, deinem Gott, einen Altar auf dem Gipfel dieser Bergfestung, mit dieser Zurüstung, und nimm den zweiten Stier und opfere ein Brandopfer mit dem Holz der Aschera, die du umhauen wirst.“
Gideon ist nun bereit, dieses Übel anzugehen.
Im eigenen Elternhaus stand ein Baalsaltar, ein siebenjähriger Stier. Vielleicht deshalb siebenjährig, weil die Midianiter so lange im Land waren.
Das Zentralheiligtum war eigentlich noch nicht eingesetzt.
Soweit ich verstanden habe, wurden an anderen Stellen noch Opfer dargebracht, bis das Zentralheiligtum stand, bis der Tempel stand.
Ich bin mir hier nicht ganz sicher, aber Gott kreidet Gideon das nicht an.
Gott lobt ihn sogar, er gibt ihm den Befehl.
Solange der Tempel nicht steht beziehungsweise das Heiligtum nicht eingerichtet ist – die Bundeslade war in Silo –, fanden die Opfer offensichtlich an mehreren Orten statt.
Ab dem Zeitpunkt, wo der Tempel in Jerusalem steht, ist das natürlich verboten, soweit ich das verstehe.
Gideon nahm zehn Männer, siebenundzwanzig seiner Knechte, und tat, wie Yahweh ihm geredet hatte.
Zehn Knechte zu haben war nichts Außergewöhnliches, man hatte oft viele Knechte.
Weil er sich vor dem Haus seines Vaters und vor den Leuten der Stadt fürchtete, um es am Tage zu tun, tat er es bei Nacht.
Das war klug; man muss nicht unbedingt herausfordern.
Wir wollen ihm nicht ankreiden, dass er es in der Nacht tat.
Es gibt Ausleger, die überall Sünde sehen, aber er war gehorsam und tat es bei Nacht.
Als die Leute der Stadt früh morgens aufstanden, war der Altar des Baal umgerissen und die Aschera daneben umgehauen.
Der zweite Stier war als Brandopfer auf dem erbauten Altar geopfert.
Sie fragten einander: „Wer hat das getan?“ und suchten danach.
Man sagte: „Gideon, der Sohn des Joas, hat es getan.“
Es kam also heraus.
Die Leute der Stadt sagten zu Joas: „Gib deinen Sohn heraus, damit er sterbe, weil er den Altar des Baal umgerissen hat und die Aschera daneben umgehauen hat.“
Joas sagte zu allen, die bei ihm standen: „Wollt ihr für Baal streiten oder wollt ihr ihn retten? Wer für ihn streitet, soll bis morgen getötet werden. Wenn er ein Gott ist, soll er für sich selbst streiten, weil man seinen Altar umgerissen hat.“
Interessant ist, dass der Vater sich zu seinem Sohn stellt und beeindruckt ist.
Man nannte ihn an jenem Tag Jerub-Baal, also „der, der gegen Baal streitet“ oder „der Baal rächte mit ihm“.
Der Vater ist gegen den Baal, jetzt soll Baal gegen den Vater kämpfen.
Jerub heißt „er möge streiten“, Baal heißt „Streit“.
Ganz Midian und Amalek und die Söhne des Ostens versammelten sich allesamt.
Hier sehen wir, dass die Israeliten den Mund gestopft bekommen haben – wie es so schön heißt.
Sie können nichts mehr sagen.
„Wenn Baal wirklich ein Gott ist, soll Baal selbst kämpfen.“
Das bezieht sich auf Gideon, Jerub-Baal.
Ganz Midian, Amalek und die Söhne des Ostens versammelten sich, setzten sich über den Jordan und lagerten im Tal Jezreel.
Der Geist Jachwes kam über Gideon.
Er stieß in die Posaune, und die Abiesritter wurden zusammengerufen.
Er sandte Boten durch ganz Manasse, und auch sie wurden zusammengerufen.
Hier zögerte Gideon nicht.
Wir sagen oft, Gideon sei ein Zauderer, der zu lange betet und nicht handelt.
Nein, er zögert nicht.
Der Geist des Herrn kommt über ihn, und er stößt in die Posaune.
Sie werden alle gesammelt.
Er denkt weiterhin logisch.
Wenn der Geist des Herrn über jemanden kommt, denkt man nicht unlogisch.
Der Geist Gottes motiviert unser Denken, unser Planen und unser Handeln.
Manche meinen, der Geist tue alles, und man müsse nichts tun.
Nein, der Geist macht uns hellwach, damit wir handeln und überlegen, was zu tun ist.
Es ist klar, was jetzt zu tun ist.
Man muss die Israeliten zusammenrufen, denn sie haben sich in Höhlen versteckt.
Gottes Volk muss sich versammeln, wieder zusammenkommen.
Wenn die Gemeinde Jesu zersplittert ist, müssen wir sie wieder zusammenbringen.
Wir müssen uns einsetzen, dass die Geschwister sich treffen und zum Gebet zusammenkommen.
Nur so kann der Herr einen Gesundungsprozess schenken.
Er sendet Boten durch die Stämme Asser, Sebulon und Naftali.
Sie ziehen ihm entgegen.
Gideon sagte zu Gott: „Wenn du Israel durch meine Hand retten willst, so wie du geredet hast, siehe, ich lege ein Wollfließ, frisch geschorene Wolle, auf die Tenne.“
„Wenn Tau nur auf dem Fließ sein wird und auf dem ganzen Boden Trockenheit, so werde ich erkennen, dass du Israel durch meine Hand retten wirst, so wie du geredet hast.“
Es geschah so.
Am nächsten Morgen stand er früh auf, drückte das Fließ aus und presste eine Schale voll Wasser aus dem Tau.
Gideon bittet hier Gott um eine Bestätigung.
Es war eine wichtige Sache.
Gott gibt ihm die Bestätigung.
Vers 39: „Gideon sagte zu Gott: Dein Zorn brenne nicht gegen mich, ich will nur noch einmal reden.
Lass es mich bitte noch einmal mit dem Fließ versuchen.
Möge Trockenheit auf dem Fließ allein sein und auf dem ganzen Boden Tau.“
Gott tat so in jener Nacht.
Es war Trockenheit auf dem Fließ allein, und auf dem ganzen Boden war Tau.
Jetzt ist es ganz klar, eine deutliche Bestätigung.
Natürlich wäre das nicht unbedingt nötig gewesen, aber Gideon brauchte es.
Der Herr geht auf die Vorsicht Gideons ein.
Es ist schön, wie der Herr sich auf die Ebene Gideons herabsenkt und ihm hilft.
Bedenken wir, das war wirklich wichtig.
Die Konsequenzen: Es geht darum, ob er jetzt kämpfen soll gegen diese Übermacht.
Wie kann er wissen, dass die Stunde des Kampfes gekommen ist?
Es war wichtig für ihn zu wissen, ob der Herr mit ihm ist.
Er wollte, dass Gott König ist und die Theokratie wiederhergestellt wird.
Er wollte auf Nummer sicher gehen, dass Gott das so möchte.
Hier ist der Test.
Wie können wir das anwenden?
Wir müssen beten und sicher sein: „Ist es jetzt dran, Herr? Soll ich das angehen?“
Das kann zu Streit und Kampf führen.
Kannst du durch dein Gebet den Tau des Himmels lenken?
Das ist ein Test.
Kannst du durch dein Gebet so innig sein, dass der Herr eingreift?
Wenn Brüder einmütig handeln, ist das wie der Tau des Himmels, der auf den Berg Zion fällt, in den Saum seiner Kleider (Psalm 133).
Der Tau ist ein Bild für den Segen.
Die Frage ist: Beten wir, dass der Tau des Himmels, der Segen des Himmels, fließt?
Nur eine Anwendung hier.
Es ist wichtig, dass man sich im stillen Kämmerlein sicher wird, dass man handeln soll.
Ich habe etwas abgeschrieben, was ich notiert habe:
Ist es so, dass du, wenn du aus dem stillen Kämmerlein trittst, einen unsichtbaren, aber merkbar erfrischenden Tau auf die Herzen des Gottesvolkes legst?
Einen Tau, der die Hitze mildert, die ihnen widerfährt, die ausgebrannten Herzen wieder aufblühen lässt und sie wieder zueinander führt?
Ist es so, dass du im stillen Kämmerlein wirklich den Tau des Himmels lenken kannst, dorthin, wo er fließen soll, den Segen Gottes?
Der Herr wird sehr bereit sein, seinen Segen zu geben.
Wenn wir in seinem Willen beten, wird er handeln.
Das hat er uns verheißen.
Es ist in seinem Willen, dass der Segen fließt.
Von daher hier eine praktische Anwendung.
Natürlich stellt sich die Frage: Wie ist es mit dem Beten um Zeichen? Soll man so um Zeichen beten?
Wie kann ich den Willen Gottes erfahren?
Was sagt die Bibel über den Willen Gottes?
Es gibt ein paar Dinge, die wir uns klar machen müssen, wenn wir den Willen Gottes erkennen wollen.
Hier geht es nicht darum, dass Gideon den Willen Gottes erkennen möchte – den wusste er schon lange, Gott hatte ihn schon gezeigt.
Hier braucht Gideon eine Bestätigung, dass der Zeitpunkt zum Handeln gekommen ist.
Das ist ein Unterschied.
Die Bibel gibt uns andere Prinzipien, wie man den Willen Gottes erkennt.
Man soll im Wort Gottes forschen – das ist das Erste.
Was ist Gottes Wille grundsätzlich?
Soll ich heiraten oder nicht? Die Bibel gibt grundsätzliches dazu.
Der Text hier sagt das nicht, das war eine Ausschmückung.
Gideon weiß, dass der Herr ihn gesandt hat.
Jetzt kommt eine Situation, und er weiß, er muss kämpfen.
Aber er möchte noch einmal wissen: Ist der Herr wirklich mit mir?
Soll ich jetzt wirklich handeln?
„Wenn du Israel durch meine Hand retten willst, so wie du geredet hast, gib mir eine Bestätigung.“
Ja, ich gebe dir Recht.
Es geht nicht um den Zeitpunkt an sich, sondern um die Gewissheit, dass er wirklich vom Herrn gesandt ist.
Das gibt es auch bei uns.
Wir haben einen allgemeinen Ruf und wissen, dass wir vom Herrn gesandt sind.
Dann kommt die konkrete Situation, und wir fragen: Ist der Herr jetzt wirklich mit mir?
Handle ich aus eigenem Fleisch oder aus eigenen Motiven?
Dann betet man um Klarheit und Bestätigung.
Das darf man sehr wohl.
„Herr, gib mir Klarheit!“
Der Herr kann Verschiedenes gebrauchen, um uns das klarzumachen.
„Ja, es ist jetzt Zeit“ oder „Nein, es ist noch nicht Zeit.“
Wir müssen Acht geben.
Wenn wir den Willen Gottes erkennen wollen, müssen wir zuerst auf die Prinzipien des Wortes Gottes achten.
Was sagt das Wort Gottes zu meiner Frage?
Es gibt viele Führungsfragen im Leben, bei denen wir den Willen Gottes suchen.
Der eine will wissen, ob er studieren soll, der andere, welchen Beruf er wählen soll, oder ob er heiraten soll, wen er heiraten soll, ob er umziehen soll, wo er sich mit Christen treffen soll, welche Arbeit im Reich Gottes er tun soll, ob er in die Mission gehen soll oder zu Hause bleiben.
Wir müssen uns zuerst über die allgemeinen Prinzipien des Wortes Gottes klar werden.
Zweitens: Wir müssen nachdenken und uns Zeit nehmen.
Es geht nicht von heute auf morgen.
Wir müssen Informationen sammeln, beten, nachdenken, Pro und Contra abwägen.
Wir sollen unseren Verstand nicht ausschalten.
Gott ist nicht gegen logisches Denken.
Viertens: Wir sollen uns Rat holen.
Wir sind Glieder im Leib Jesu Christi.
Wir stehen nicht allein da.
Vielleicht haben wir gläubige Eltern, die Rat geben können.
Dann gibt es offene und geschlossene Türen.
Manchmal merkt man, dass eine Tür geschlossen ist.
Dann muss man sie nicht mit Gewalt aufreißen.
Eine geschlossene Tür heißt: Hier ist es nicht dran.
Eine offene Tür heißt noch nicht, dass man hindurchgehen muss.
Paulus hatte eine offene Tür in Asien, aber ging nicht hindurch, weil ein Prinzip nicht passte.
Er wartete.
Die Tür blieb offen.
Eine offene Tür heißt nicht automatisch, dass man hindurchgehen muss.
Man muss weiter beten.
Wir sollen keinen Unfrieden oder innere Unruhe haben, wenn wir Schritte in diese Richtung unternehmen.
Wenn Unfriede da ist, ist das eine Warnung.
Man kann sich täuschen, aber dann hat man die anderen Elemente, die man überprüfen kann.
Wir können auch beten: „Herr, wenn die Tür geschlossen ist, öffne sie!“
Wenn die Tür aufgeht, kann das eine Wegweisung sein.
Das Wichtigste ist, dass man zu Gott ruft.
Das ist Theokratie.
Er möchte führen.
Manchmal gibt er Umstände, die in eine Richtung lenken.
Es wird klarer und klarer.
Nicht zu schnell handeln.
Das ist ein Grundsatz, der oft in der Schrift steht.
Manchmal muss man unter Zeitdruck handeln.
Es gibt Ausnahmefälle, da muss man handeln.
Auch da kann der Herr helfen.
Normalerweise heißt es: Warte noch.
Manchmal meinen wir, wir können nicht mehr warten, aber wir sollten noch warten.
Saul hat auch nicht auf Samuel gewartet. Er hätte warten sollen (1. Samuel Kapitel 13 oder 15).
Aber zurück.
Wir machen jetzt eine Pause.
Soweit für heute Vormittag.
Vielleicht leitet uns jemand noch ein Gebet zum Abschluss.
