Einführung in die Sendung und das Thema der Mission
Gott wird Mensch: Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 315: Mission als Herausforderung, Teil 6.
Jesus sendet seine Jünger aus, um in den Städten und Dörfern Israels Buße zu predigen. Danach bereitet er sie auf Ablehnung vor. Er tut dies, weil er weiß, dass seine Jünger zu allen Zeiten die Ablehnung erfahren werden, die er selbst erlitten hat.
Die Rolle des Jüngers im Verhältnis zu Jesus
Ein Jünger ist nicht über dem Lehrer, und ein Sklave nicht über seinem Herrn. Es genügt dem Jünger, wie sein Lehrer zu sein, und dem Sklaven, wie sein Herr zu sein. Wenn sie den Hausherren Beelzebul genannt haben, wie viel mehr werden sie dann seine Hausgenossen so nennen?
Zwei Bilder: Jesus als Lehrer, wir als Jünger oder Schüler; Jesus als Herr, wir als Sklaven. Als Schüler müssen wir damit zufrieden sein, so zu werden wie unser Lehrer. Und als Sklaven reicht es uns, wenn wir in den Augen der Gesellschaft so wertgeschätzt werden wie unser Herr.
Wir können in beiden Fällen nicht mehr erwarten. Ein Jünger ist nicht über dem Lehrer, und ein Sklave nicht über seinem Herrn. Weil der Herr und Lehrer abgelehnt wird, müssen auch wir damit rechnen, Ablehnung und Verfolgung zu erfahren.
Ablehnung und Verfolgung als Teil des Jüngerlebens
Wenn Sie den Hausherren Beelzebul genannt haben, wie viel mehr werden dann seine Hausgenossen genannt?
Beelzebul ist ein Schimpfwort, das sich von dem Namen eines Götzen ableitete, den die Philister anbeteten. Zur Zeit Jesu bezeichnete es einen Oberdämon.
Wenn man Jesus schon für einen Teufel hält, was wird man dann über die Menschen denken, die ihm folgen? Über diejenigen, die sein Evangelium unter die Leute bringen und so werden wollen wie er?
Man wird sie für eine noch schlimmere Plage halten als ihren Herrn. Trotz dieser gruseligen Aussichten dürfen wir uns jedoch nicht fürchten.
Die Aufforderung zur Furchtlosigkeit und die Verheißung der Offenbarung
Matthäus 10,26-27: Fürchtet euch nun nicht vor ihnen. Denn es ist nichts Verdeckt, was nicht aufgedeckt wird, und nichts Verborgenes, was nicht bekannt werden wird.
Was ich euch in der Finsternis sage, das redet im Licht; und was ihr ins Ohr geflüstert hört, das verkündet auf den Dächern.
Warum sollen wir uns nicht fürchten? Weil alles ans Licht kommen wird. Alles wird aufgedeckt und erkannt werden.
Worum geht es hier? Im Zusammenhang steht es mit den Dingen, die den Jüngern Jesu angetan werden. Man redet heimlich über sie, verleumdet sie und schmiedet Pläne, um sie aus dem Weg zu schaffen.
Und wann werden diese Machenschaften aufgedeckt? Jedenfalls nicht in dieser Welt.
Historische Beispiele von Verfolgung und Verleumdung
Die Kirchengeschichte ist geprägt von Mordanschlägen und Rufmordkampagnen gegen Christen, für die niemand zur Rechenschaft gezogen wurde. Von Anfang an wurden ihnen die schlimmsten Dinge unterstellt.
Den ersten Christen wurden Kannibalismus, Atheismus, Inzest, Zauberei und natürlich eine Verschwörung gegen das römische Reich vorgeworfen. Bis heute hat sich daran nichts geändert.
Im August 2022 beispielsweise brannte ein wütender Mob in Pakistan Häuser und Kirchen von Christen nieder. Auslöser war die Behauptung, eine christliche Familie habe den Koran geschändet.
Es mag sein, dass in diesem Leben nie ans Licht kommt, wer mit welcher Lüge dafür gesorgt hat, dass etwa achtzig Häuser und mehr als ein Dutzend Kirchen zerstört wurden. Doch wir dürfen wissen, dass eines Tages alles aufgedeckt werden wird.
Die Gewissheit der göttlichen Gerechtigkeit
Matthäus 10,26: „Fürchtet euch nun nicht vor ihnen, denn es ist nichts verdeckt, was nicht aufgedeckt wird, und nichts verborgen, was nicht erkannt werden wird.“
Vor Gott kann niemand seine bösen Machenschaften verbergen. Das Böse wird ans Licht kommen und gerichtet werden. Am Ende siegt die Gerechtigkeit.
Bleibt die Frage: Wie ist das zu verstehen? Wie hilft mir das Wissen um Gottes Gerechtigkeit dabei, mich nicht vor bösen Menschen zu fürchten?
Ich bin wirklich kein Experte darin. Aber die wenigen Erfahrungen von Verfolgung, die ich in Form von Diffamierung erlebt habe, zeigen mir, wie tröstlich es ist, zu wissen, dass die Lügen meiner Feinde nicht das letzte Wort haben werden. Das macht sie vielleicht nicht weniger schmerzhaft, aber es nimmt ihnen die Endgültigkeit.
Am Ende wird Gott mich vor meinen Feinden rechtfertigen. Am Ende werden sie als die Bösen dastehen. Der Richter der Welt durchschaut die Situation, kennt alle Fakten und wird die Wahrheit aufdecken. Er kennt sogar die geheimsten Motive hinter dem Tun der Menschen.
Wenn ich mich vor Menschen fürchte, dann ist es gut, sie als das zu sehen, was sie sind: ganz bemitleidenswerte Geschöpfe, die einem Richter gegenübertreten müssen. Diesem Richter können sie nichts vormachen, denn er weiß alles und wird sie für jeden gemeinen Gedanken, jede Verleumdung und jede böse Tat richten.
Die Aufforderung, die Botschaft Jesu mutig zu verkünden
Matthäus 10,27: Was ich euch im Verborgenen sage, verkündet im Licht. Was ihr ins Ohr geflüstert hört, ruft von den Dächern.
Das ist der Grund, warum wir uns nicht fürchten dürfen. Nachfolger Jesu, die Angst haben, schweigen. Doch genau das sollen sie nicht tun.
Zwei Dinge sind hier besonders wichtig.
Die Botschaft als Wort Jesu
Punkt eins
Die Botschaft der Jünger ist eine Botschaft, die sie von Jesus selbst gehört haben. „Was ich euch sage“ – die Jünger sollen das bekannt machen, was sie im Geheimen gehört haben, Dinge, die ihnen ins Ohr geflüstert wurden. Sie sind die Multiplikatoren, doch ihre Botschaft hat ihren Ursprung bei Jesus.
Mir scheint das heute wichtiger denn je. Was wir predigen, muss aus dem Mund Jesu kommen. Es sind seine Worte, die in uns wohnen müssen. Erst dann können wir andere Menschen belehren – ungefähr so, wie Paulus es ausdrückt: „Das Wort des Christus wohne reichlich in euch, in aller Weisheit lehrt und ermahnt euch gegenseitig“ (Kolosser 3,16).
Diese simple Wahrheit, dass wir predigen müssen, was wir von Jesus gehört haben, liegt diesem Podcast zugrunde. Alle Stimmen in dieser Welt sind nichts im Vergleich zu der einen Stimme, die Mensch wurde, um uns zu dienen und uns zu belehren. Ein im Dunkeln ins Ohr geflüstertes Wort von dem Herrn Jesus ist mehr wert als alle vermeintliche Weisheit dieser Welt.
Deshalb ist es auch so verhängnisvoll, wenn heute der Zeitgeist und liberale Theologen darüber bestimmen, was Jesus gesagt haben darf.
Die Botschaft muss öffentlich verkündet werden
Und deshalb Punkt zwei: Was er uns sagt, das müssen alle hören.
Matthäus 10,27: „Was ich euch sage in der Finsternis, redet im Licht, und was ihr ins Ohr geflüstert hört, ruft aus auf den Dächern.“
Ruft aus auf den Dächern! Die Dächer waren Flachdächer. Sie eigneten sich perfekt als Plattform zum Predigen. Die Botschaft, die Jesus seinen Jüngern nachts zuflüstert, gehört am Tag auf den Dächern ausgerufen. So wichtig ist sie.
Ihr gebührt ein Maximum an Aufmerksamkeit. Jeder muss sie hören, weil sie jeden betrifft. Da ist niemand, der das Evangelium nicht braucht – absolut niemand.
Und weil diese Botschaft so einmalig und wichtig ist, dürfen sich die Jünger nicht fürchten. Oder anders ausgedrückt: Wenn sie sich schon fürchten wollen, dann sollten sie sich vor dem Richtigen fürchten.
Aber das besprechen wir dann in der nächsten Episode.
Abschluss und Ermutigung zum Bibellesen
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir überlegen, ob du bereits verstanden hast, wie wichtig die Worte Jesu sind und wie wertvoll es ist, viel über sie nachzudenken.
Das war es für heute. Wenn du deine Bibel noch nicht ein paar Mal durchgelesen hast, fang doch heute damit an. Es ist einfach merkwürdig, wenn Christen Gottes Wort nicht kennen.
Der Herr segne dich, schenke dir seine Gnade und lasse dich in seinem Frieden leben. Amen.