Einführung in das Kapitel und Ziel der Reife
Ja, wir haben heute ein großes Kapitel vor uns. Darin sind einige Nüsse enthalten, die wir mit der Hilfe des Herrn knacken dürfen. Lesen wir aber zuerst die ersten acht Verse des Textes.
Wer liest?
„Lassen wir darum das Anfangswort des Christus, schon gegeben, wie uns hin zur Reife, legen wir somit nicht wieder einen Grund mit Buße über tote Werke und mit Glauben an Gott, mit der Lehre von Waschungen, auch vom Händeauflegen, auch von der Verstehung der Toten und vom ewigen Gericht. Und dieses werden wir tun, wenn Gott es nur erlaubt, denn es ist unmöglich, die, die einmal erleuchtet wurden, auch die himmlischen Gaben geschmeckt und teilhabende des Heiligen Geistes wurden und das edle Wort Gottes sowie die Kräfte der kommenden Weltzeit geschmeckt haben, und daneben fielen, wieder zu Buße zu erneuern, als solche, die sich selbst den Sohn Gottes wieder ans Kreuz schlagen und ihn an den Pranger stellen.
Denn Erde, die den Regen, der sich oftmals darüber ergoss, trank und nützliches Pflanzengewächs hervorbringt, für die wird sie auch bearbeitet und wird des Segens von Gott heilhaftig. Aber die, die Dornen und Disteln trägt, ist verwerflich und einem Fluch nahe. Ende eines solchen Bodens ist Verbrennung.“
Danke!
Wir haben ja gestern noch die Verse elf bis vierzehn gelesen. Ihr erinnert euch? Dort hat er gesagt, er hätte noch vieles zu lehren, aber es ist schwierig, weil sie im Hören träge geworden sind. Er sagt, der Zeit nach sollten sie schon Lehrer sein, aber sie brauchen wieder Milch. Milch ist das, was man am Anfang des Lebens braucht, Muttermilch.
Und er sagt in Vers 14: Für die Reifen ist die feste Speise.
Das Wort „Reife“ kommt hier vor, und in unserem Text erscheint in Vers 1 wieder das Wort „Reife“ oder „Erwachsene“, also der Erwachsenenzustand.
Es geht jetzt darum, dass er weitergehen möchte. Er sagt: „Lassen wir darum das Anfangswort des Christus.“ Lassen wir das. Wir haben jetzt Anfangsspeise, wir haben jetzt Milch gehabt. Wir müssen jetzt weiter. Wir wollen weiter und feste Speise zu uns nehmen.
Das Anfangswort ist die Lehre, die anfängliche Lehre, die einfache Lehre, das Anfangswort des Messias, also die Lehre über den Messias von Anfang an. Schon im Alten Testament hatte man einiges, die Juden hatten einiges gelernt über den Messias. Und diese Menschen, die jetzt Christen geworden sind, haben auch einiges erfahren über den Messias. Auch jetzt in diesem Brief hat er schon einiges gesagt, aber es war noch nicht so feste Speise, es war eher Milch.
Er sagt: Lassen wir jetzt das Anfangswort des Christus und begeben wir uns hin zur Reife. Es geht um die Lehre. Die Lehre wird jetzt feste Speise sein. Begeben wir uns hin zum Erwachsenenzustand, wo wir auch feste Speise zu uns nehmen.
Legen wir somit nicht wieder einen Grund mit Buße über tote Werke und mit Glauben an Gott. Das heißt, fangen wir jetzt nicht wieder an, über das A und O des Glaubens zu sprechen, sondern wir gehen jetzt weiter. Er fordert auf, voranzugehen.
Nun, unter welcher Voraussetzung kann man vorangehen? Er sagt: Wenn Gott es erlaubt, dann wollen wir vorangehen.
Und dann kommt eine Begründung: Es ist unmöglich, die, die einmal erleuchtet wurden und so weiter, und dann abgefallen sind, wieder zu erneuern zur Buße. Für die ist Schluss. Sie sind dem Verderben nahe, dem Verbrennen nahe. Es kommt hier also eine Warnung hinein.
Analyse der Grundlegung und der sechs Begriffe
Bevor wir zu dieser Warnung kommen, möchte ich zunächst Vers 2 etwas genauer mit euch anschauen, zusammen mit Vers 1. Ich habe dazu auch eine Folie, die ich euch zeigen möchte.
In diesen Versen verwendet der Autor sechs Begriffe. Wir können sie in drei Paare aufteilen. Die ersten beiden Begriffe gehören zusammen, die zweiten beiden ebenfalls und die letzten beiden auch. Er sagt: Wir wollen nicht wieder einen Grund legen mit Buße über tote Werke und Glauben an Gott. Das sind die ersten beiden Begriffe.
Dann folgen vier weitere Begriffe: die Lehre von Waschungen, das Auflegen der Hände, die Auferstehung der Toten und das ewige Gericht. Diese vier gehören ebenfalls zusammen.
Mir scheint, dass das Grundlegende Buße und Glaube sind. Genau das haben auch der Herr Jesus und der Apostel Paulus immer wieder betont. Zum Beispiel in Markus 1,15 und Apostelgeschichte 20,21 – wir werden gleich beide Verse lesen. Dort steht genau: Buße und Glaube sind das Wichtigste, die Grundlage des Glaubens überhaupt.
Kann jemand Markus 1,15 vorlesen? Und dann jemand Apostelgeschichte 20,21? Dort hören wir: "Tut Buße und glaubt an das Evangelium", hat Jesus gesagt.
Buße bedeutet Umkehr. Buße heißt nichts anderes als eine Sinnesänderung, eine Umkehr im Denken und Handeln, eine Hinwendung zu Gott. Umkehr bedeutet Abkehr vom Bösen und Hinwendung zu Gott. Buße ist also die Abkehr, die Umkehr, und Glaube ist das Vertrauen in Gott.
Hier sagt Jesus: Glaubt an das Evangelium. Hinwendung und Vertrauen gehören zusammen. Glaube hat mit Vertrauen zu tun, Buße heißt Umkehr. Es geht also um eine Abkehr vom Bösen und eine Hinwendung zu Gott. Das ist das Grundlegende.
Jetzt folgen vier Lehren. Er sagt, wir wollen nicht wieder einen Grund legen mit diesen vier grundlegenden Lehren. Die zwei ersten Begriffe beziehen sich auf Werke, also auf Handlungen und Taten. Buße tun und glauben ist etwas, das man tut. Die anderen vier Begriffe sind Lehren.
Die Bedeutung von Busse und Glauben als Fundament
Übrigens, im Alten Testament – ich habe hier noch ein paar Bibelverse dazu geschrieben – waren die Menschen, an die dieser Brief gerichtet ist, Juden. Sie verstanden, was es bedeutet, Buße über tote Werke zu tun.
In Hebräer 9,14 lesen wir: „Wie viel mehr wird das Blut Christi, der durch einen ewigen Geist sich selbst ohne Tadel Gott darbrachte, euer Gewissen reinigen von den toten Werken, um dem lebendigen Gott zu dienen.“ Die toten Werke sind jene Werke, die vor Gott keinen Wert hatten.
Diese toten Werke können entweder böse Werke sein oder Werke des Gesetzes, durch die man glaubte, vor Gott gerecht zu werden. Von diesen eigenen Werken muss man umkehren und dann an Gott glauben.
Vom Glauben hat der Verfasser des Briefes ja schon einiges gesagt. Wenn ich an Kapitel 3 erinnere: Dort, in Vers 18, wird beschrieben, dass die Israeliten ungehorsam und im Unglauben waren. Am Ende von Kapitel 3, Vers 18 und in Vers 19 sehen wir, dass sie nicht in die Ruhe Gottes eingehen konnten – der Grund dafür war ihr Unglaube.
Wir aber gehen durch den Glauben ein, wie es in Kapitel 4, Vers 2 und Vers 3 heißt. Dort steht: „Jenen nützte das Evangelium nichts, denn auch uns ist die gute Botschaft gesagt worden, gleich wie jenen. Jedoch nützte das gehörte Wort jenen nicht, da es bei den Hörern nicht mit Glauben vermengt worden war. Denn wir, die wir glaubten, gehen in die Ruhe ein.“
Auch in Vers 6 wird noch einmal betont, dass sie nicht eingehen konnten wegen des Unglaubens. Immer wieder wird Unglaube und Glaube als das Entscheidende hervorgehoben – das Gottvertrauen, das Vertrauen in das Wort Gottes, und die Umkehr von den toten Werken.
Das wurde immer wieder gepredigt. Wer möchte, kann Apostelgeschichte 20, Vers 21 lesen. Dort predigte Paulus Buße und Glauben. Er bezeugte die Buße und den Glauben: Buße zu Gott, Umkehr zu Gott und den Glauben an den Herrn Jesus.
Jetzt sagt der Briefschreiber, dass dies das Grundlegende ist, was man tun muss – am Anfang. Das sind die Basislektionen.
Die vier weiteren Lehren: Waschungen, Händeauflegen, Auferstehung und Gericht
Aber dann gibt es auch noch Lehren, und er spricht jetzt von vier Lehren. Wir wollen uns nicht mehr grundlegend mit der Lehre von Waschungen beschäftigen.
Nun fragt man sich: Welche Waschungen sind denn im Christentum gemeint? Es geht um eine Lehre, nicht um Taten. Es geht nicht darum, etwas tun zu müssen. Man muss sich waschen? Nein, waschen tun wir uns sowieso, aber nicht von unseren Sünden können wir uns waschen.
Die Waschungen beziehen sich auf die alttestamentlichen Waschungen. Im Alten Testament mussten die Priester sich immer wieder waschen oder auch gewisse Gegenstände besprengen. In Kapitel 9, Vers 10 lesen wir: Diese Dinge beziehen sich lediglich auf Speisen und Getränke und verschiedene Waschungen und auch Verordnungen des Fleisches, die auferlegt sind bis auf die Zeit, da alles ins Rechte gebracht wird (Hebräer 9,10).
Waschungen gab es im Alten Testament an der Tagesordnung. Man musste alles Mögliche waschen. Der Priester musste Hände und Füße waschen, und gewisse Geräte in der Stiftshütte und im Tempel mussten gewaschen werden. Auch die Israeliten mussten sich waschen, wenn sie unrein geworden waren.
Wenn zum Beispiel jemand einen Toten berührt hatte, dann musste er sich reinigen. Es gab einen ganzen Ritus: Man musste ein gewisses Tier schlachten und dann das Blut anwenden, von der roten Kuh, glaube ich. Am dritten und am siebten Tag musste man sich mit dem Blut besprengen, und am Abend musste man sich mit Wasser waschen. Erst dann war man wieder rein.
Es gab einen ganz komplizierten Ritus, bis man wieder rein war, wenn man sich von einem Toten verunreinigt hatte. So gab es auch andere Verunreinigungen. Damals war es auch so, dass Frauen, die in der Menstruation waren, als unrein galten bis zum Abend. Sie mussten sich waschen, und so weiter. Es gab ganz verschiedene Waschungen.
Man fragt sich: Wozu das alles? Es diente nicht nur der Hygiene, sondern es war gedacht, dass die Israeliten lernen, dass man mit Gott nur in Reinheit Gemeinschaft haben kann. Man kann nur zu Gott kommen, wenn man gereinigt ist.
So wurde Gottes Volk durch Waschungen erzogen, durch zeremonielle Waschungen, also rituelle Waschungen. Das waren symbolische Handlungen. Später sprachen die Propheten von einem Tag, an dem Gottes Volk mit Wasser gereinigt werden würde.
Kann das jemand in Hesekiel 36, Vers 25 lesen? Dort heißt es: Seht, ich will reines Wasser auf euch sprengen, und dann werdet ihr rein sein von euren Götzen und Verunreinigungen.
Wir wissen heute, dass man durch Wasser nicht die Sünden abwaschen kann. Auch durch eine Taufe kann man die Sünden nicht abwaschen. Aber symbolisch wurde das im Alten Testament so dargestellt und so gesprochen.
Wenn nun ein Jude zum Glauben kam, musste er lernen, was die Waschungen bedeuten. Sie waren ein Hinweis auf die Reinigung durch Jesus Christus, der gekommen war und für unsere Sünden gestorben ist, um uns jetzt von unseren Sünden zu waschen.
Das war eine ganz wichtige Lehre für Juden, die zum Glauben kamen.
Die Bedeutung der Handauflegung im Alten und Neuen Testament
Und als Nächstes das Händeauflegen: Wo im Alten Testament wurden die Hände aufgelegt? Weiß das jemand? Auf den Bock? Ja, auf den Sündenbock.
Ich habe hier ein Bild. Ich dachte, wenn Kinder da sind, muss man Bilder zeigen. Da ist ein Lamm, das Lamm wurde geschlachtet. Auf der anderen Seite ist der Brandopferaltar. Das Lamm wurde dorthin getragen und dort verbrannt – manchmal, je nachdem.
Wenn es ein Brandopfer war, wurde alles verbrannt. War es ein Sündopfer, wurde nur ein Teil verbrannt. War es ein Friedensopfer, wurde ebenfalls ein Teil verbrannt. Jedenfalls wurde das Opfer verbrannt.
Aber bevor das Lamm verbrannt wurde, musste man etwas tun. Und was? Man musste die Hände auf den Kopf des Lammes legen. Das ist hier schlecht gezeichnet, denn der Priester berührt es nur. Eigentlich musste er die Hände fest auf den Kopf drücken – das war die Handauflegung.
Damit sagte der Sünder oder auch der Priester, je nachdem, wer das tat: Ich mache mich eins mit dem Lamm. Eigentlich müsste ich getötet werden, aber das Lamm wird an meiner Stelle getötet.
Das Lamm war ein Symbol für Jesus Christus, und der Brandopferaltar war ein Symbol für das Kreuz, wo der Herr Jesus für uns geschlachtet wurde und sein Blut vergossen hat.
Doch was bedeutet dann diese Handauflegung? Deshalb habe ich hier ein Fragezeichen gemacht. Was sollte das darstellen? Wenn das Lamm der Herr Jesus ist und der Brandopferaltar das Kreuz, wo das Lamm geschlachtet und verbrannt wurde, was bedeutet dann im neutestamentlichen Sinn die Handauflegung?
Das musste jeder Jude lernen, das war ganz wichtig. Ich helfe ein bisschen weiter: Es gibt heute Leute, die sagen, der Herr Jesus ist für unsere Sünden am Kreuz gestorben, und deswegen haben wir alle Menschen Sündenvergebung und kommen alle in den Himmel. Das ist falsch. Was fehlt? Das in der Mitte fehlt.
Man muss das selber für sich persönlich in Anspruch nehmen – das heißt Buße und Glaube. Genau das, was der Priester da tut: die Hände auf das Lamm legen. Das heißt: Ich nehme das für mich in Anspruch, dass das Lamm an meiner Stelle getötet wird und geschlachtet wird.
Glauben heißt, ich nehme für mich persönlich in Anspruch, dass der Herr Jesus für meine Sünden geschlachtet, getötet wurde und sein Blut vergossen hat. Das war die Lektion über das Händeauflegen.
Jetzt gehen wir wieder zurück: Diese Handauflegung auf das Opfertier gibt es heute nicht mehr, denn es gibt kein Opfertier mehr. Es gibt auch keine Handauflegung auf den Herrn Jesus, denn er ist nicht sichtbar.
Aber das bedeutet geistlich, dass wir ihn annehmen, ihm vertrauen und das, was er für uns getan hat, für uns in Anspruch nehmen. So verstehen wir das Schattenbild auf die Tatsachen, die durch Jesus geschaffen wurden.
Es geht hier um eine grundlegende Lehre für einen Juden, der zum Christen wird. Vergessen wir nicht: Der Hebräerbrief ist an Juden gerichtet. Die Juden mussten lernen, Buße zu tun über tote Werke – alle eigenen Werke sind nichts gültig.
Der Jude musste lernen, Gott zu vertrauen, so wie die Israeliten in der Wüste. Nicht wie die Israeliten, die nicht glaubten, sondern sie mussten ihr Vertrauen auf das Wort Gottes setzen. Wenn Gott neu gesprochen hat, mussten sie auf das neue Wort Gottes vertrauen, hören und glauben.
Dann mussten sie diese vier Lehren lernen, die ganz wichtige, grundlegende Lehren des Christentums sind. Die Waschungen deuten auf Christus hin. So wie die Priester und Israeliten im Alten Testament gewaschen wurden, muss ich mich von meinen Sünden waschen lassen.
Wie Herr Sekel sagt: „Ich werde reines Wasser auf euch sprengen, und ihr werdet rein sein.“ Ich muss mich von diesem Wasser besprengen lassen.
Die Handauflegung bedeutet, ich muss meine Hände symbolisch auf das Opfertier Jesus Christus legen. Das heißt, ich muss das für mich in Anspruch nehmen.
Es gab noch einen anderen Sinn der Handauflegung, zum Beispiel in der Apostelgeschichte, wenn Älteste eingesetzt wurden oder die Apostel ausgesandt wurden. Das war ein begleitendes Gebet.
Die Handauflegung war auch immer ein Zeichen der Identifizierung und Einsmachung, wenn offiziell für jemanden gebetet wurde.
Zum Beispiel: Jemand wird für einen wichtigen Dienst berufen, oder der Herr hat ihn gerufen. Die ganze Versammlung betet für ihn, auch die Leitenden. Dann legen einige Brüder ihre Hände auf ihn und sprechen ein Gebet des Segens.
So zeigen sie, dass sie hinter diesem Mann oder dieser Frau stehen, die jetzt irgendwo hingeht. Auch die Väter haben im Alten Testament ihre Hände auf die Kinder gelegt. Auch im Neuen Testament darf ein Vater für seine Kinder beten und dabei die Hände auf den Kopf des Kindes legen.
Das ist Händeauflegen. Auch wenn jemand in einen wichtigen Dienst eingesetzt wurde, zum Beispiel Mose, der Josua als Nachfolger eingesetzt hat, dann legte er ihm die Hände auf. Das steht im 5. Mose 34,9.
Ich habe hier ein paar Bibelstellen aufgeschrieben. 5. Mose 34,9: „Denn Mose hatte seine Hände auf ihn gelegt, und die Kinder Israels gehorchten ihm und handelten so, wie der Herr zu Mose geboten hatte.“
Mose hatte Josua als Nachfolger eingesetzt, das heißt offiziell designiert. Er hat sichtbar gesagt: „Der soll jetzt meine Stelle einnehmen.“ Das tat er offiziell durch das Gebet.
Der Herr gab Josua dann die entsprechende Kraft und Ausrüstung, damit er seinen Dienst tun konnte.
Aber Händeauflegen ist bitte nicht im sakramentalen Sinne zu verstehen. Die Handauflegung ist kein Sakrament.
Sakramente versteht man heute als geheimnisvolle Handlungen, durch die Gott geheimnisvoll am Menschen wirkt. Nein, das ist es nicht.
Es ist eine ganz normale Handlung, die das Gebet begleitet. Es ist keine Kraftübertragung durch die Handauflegung. Das wäre Okkultismus, wenn man so etwas glaubt.
Bei Okkultisten werden durch Handauflegung Kräfte übertragen. Das hat aber nichts mit der Bibel zu tun.
Übrigens, in der charismatischen Bewegung wird auch Hände aufgelegt. Lasst euch niemals von jemandem die Hände auflegen, denn da ist viel Dämonisches dabei. Dort werden tatsächlich Kräfte übertragen, aber falsche, böse Kräfte.
Das ist Okkultismus. In der Bibel hat das nichts damit zu tun, überhaupt nichts.
Es ist eine begleitende Handlung des Gebetes in verschiedenen Situationen oder eine begleitende Handlung, bei der man sich mit dem Opfertier identifiziert.
Hier geht es um Juden und um diese zeremonielle Handlung beim Opfer. In 3. Mose 1,4 steht zum Beispiel oft, dass der Opfernde seine Hände auf das Tier legen soll, und das Tier soll stellvertretend getötet werden.
Er sagt damit: Ich mache mich eins, ich identifiziere mich mit dem Tier.
Händeauflegen heißt Identifizierung, Einsmachung.
Das ist eine ganz grundlegende Lehre, die man verstanden haben muss, wenn man zum Glauben kommt.
Einem Juden muss klar sein: Das Opfertier, die Handauflegung auf das Opfertier, bedeutet, das Opfertier ist Christus, und ich nehme das jetzt für mich in Anspruch.
Das gehört zum ABC der Lehre, wenn ein Jude Christ wird.
Die Lehre von der Totenauferstehung und dem ewigen Gericht
Dann weiter auch von der Lehre der Totenauferstehung. Thomas, ganz kurz nochmals: Das heißt in unserer Bethus-Geschichte, in der Apostelgeschichte, mit den Zeiten, dass es auch wieder nötig wird, dass die Juden diesen Kanal identifizieren.
Ja, in der Apostelgeschichte, zuerst im Kapitel 8, da waren es die Samaritaner und die Juden. Die Juden kamen zum Glauben, in Jerusalem kamen viele Menschen zum Glauben, und dann kamen in Samaria etliche zum Glauben, weil Philippus das Evangelium in Samaria verkündigte. Aber sie bekamen keinen Heiligen Geist. Sie ließen sich taufen, sie bekehrten sich, sie machten alles, was man machen muss, aber sie bekamen keinen Heiligen Geist, sie wurden nicht wiedergeboren.
Und jetzt hat man nach Jerusalem gesandt und Petrus und Johannes raufgeholt. Petrus und Johannes haben dann für die Samaritaner gebetet mit Handauflegung, und dann kam der Heilige Geist. Warum? Weil sie sich mit den Samaritanern identifiziert haben. Das war ganz, ganz wichtig, sonst hätten wir da schon eine Kirchenspaltung gehabt. Dann hätten wir Samaritaner-Christen und Judenchristen.
Die Samaritaner und die Juden waren zerstritten aufs Tiefste, es war eine religiöse Kluft zwischen den beiden. Die Samaritaner hätten niemals von den Juden etwas angenommen. Aber jetzt kam das Evangelium, jetzt haben sie vom Messias gehört. Den Messias, von dem haben sie gewusst, von dem stand er auch in der samaritanischen Bibel, die sie hatten. Und dann haben sie den Messias angenommen, aber sie bekamen den Geist nicht.
Gott hat gesagt: Ich gebe euch nicht den Geist. Und wieso nicht? Wieso hat Gott gewartet? Weil Gott den Samaritanern beibringen musste, dass das Heil von den Juden kommt. Der Herr Jesus hat mal einer Samariterin gesagt: Das Heil kommt von den Juden. Und das mussten sie jetzt lernen. Es gibt in Jerusalem Apostel, und diese Apostel sind die Jünger Jesu Christi, und ihre Lehre ist die Basis für das Christentum. Man muss die Lehre der Apostel annehmen. Man kann nicht sagen: Wir brauchen keine Apostel, wir brauchen die nicht, wir haben ja jetzt den Messias.
Und die Apostel mussten lernen, die Samaritaner anzunehmen, beide mussten lernen, einander anzunehmen. Deshalb hat Gott gewartet, bis Petrus und Johannes da waren. Da haben sie offiziell gebetet, wiederum Gebet als begleitende Handlung, Handauflegen als begleitende Handlung zum Gebet, und dann hat Gott den Heiligen Geist gegeben.
Genauso war es dann auch bei den Johannesjüngern in Apostelgeschichte 19. Warum war das dann da nötig, bei den Johannesjüngern? Johannesjünger ist dieselbe Sache. Die Johannesjünger waren Jünger des Johannes des Täufers in Apostelgeschichte 19. Paulus fragte sie: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet? Da sagten sie: Nein, wir wussten doch gar nicht, dass der Heilige Geist da ist.
Dann hat Paulus ihnen das Evangelium verkündigt. Er sagte, der Heilige Geist ist schon längst da, und dann sind sie zum Glauben gekommen. Aber sie bekamen nicht den Heiligen Geist. Paulus betete dann offiziell für sie, legte ihnen die Hände auf, und sie bekamen den Heiligen Geist.
Es war, als müssten sich diese Johannesjünger demütigen und unter Paulus stellen. Dann hat Gott Paulus für die Johannesjünger bestätigt, sodass auch die Johannesjünger jetzt die Apostel als entscheidende Lehrer und als Basislehre angenommen haben. Sonst hätten wir da auch eine Kirchenspaltung gehabt, dann hätten wir die Johannes-Täufer-Gemeinden und die anderen Gemeinden.
Aber bei Cornelius war es dann nicht nötig, weil da mussten nur die Juden etwas lernen. Die Heiden wollten das sowieso annehmen. Wir wollten das sowieso annehmen. Die Juden mussten lernen, dass Gott auch den Heiden den Heiligen Geist gibt. Zuerst hatten die Juden gedacht, die Heiden bekommen nicht den Heiligen Geist.
Da hat Gott souverän gehandelt, und der Heilige Geist kam schon lange vor, schon lange vor der Taufe. Sie waren noch gar nicht getauft, oder? Bekamen sie schon den Heiligen Geist während der Predigt? Wenn man das alles nicht richtig einordnen kann, dann kann man die Reihenfolge von Taufe und Heiligem Geist ganz schön durcheinanderbringen.
Ja, bei den Juden war es so: Gott hatte gewartet, sie sollten sich offiziell durch die Taufe darunter stellen, dann gab er den Heiligen Geist. Bei den Samaritanern hat er auch gewartet, dann gab er den Heiligen Geist. Aber bei den Heiden war das nicht mehr nötig.
So war es dann auch die Regel: Wenn später Heiden zum Glauben kamen, bekamen sie sofort den Heiligen Geist, nicht erst mit der Taufe. Manche Christen meinen, man bekommt erst bei der Taufe den Heiligen Geist. Das stimmt gar nicht. Man bekommt den Heiligen Geist in dem Moment, in dem man zum Glauben kommt.
Epheser 1,13: "In ihm seid auch ihr, die ihr das Wort der Wahrheit, die gute Botschaft eurer Rettung, gehört habt, in ihm seid ihr, die ihr geglaubt habt, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung." Er sagt: "Ihr, die ihr geglaubt habt, wurdet versiegelt mit dem Heiligen Geist." Er sagt nicht: "Ihr, die ihr getauft wurdet."
Jetzt könnte man sagen: Ja, das steht halt nicht da. Gut, aber in Römer Kapitel 8 steht: "Wer den Geist Christi nicht hat, der ist nicht sein Eigentum." Da sagt er nicht: "Wer nicht getauft ist, ist nicht sein Eigentum." Er sagt: "Wer den Geist Christi nicht hat, ist nicht sein Eigentum."
Das Beispiel von Cornelius beweist, dass man den Heiligen Geist vorher haben kann; eigentlich war das sogar das Normale später. Bei Cornelius war das das erste Mal, der Heilige Geist kam in dem Moment, in dem sie zum Glauben kamen.
Wer den Geist Christi nicht hat, ist nicht sein Eigentum. Wer den Geist Christi hat, ist sein Eigentum. Das heißt, die Cornelius-Leute waren in dem Moment Eigentum Christi, als sie den Heiligen Geist hatten.
Das heißt, das Entscheidende ist der Heilige Geist, nicht die Taufe. Die Taufe ist wichtig, aber durch die Taufe bekommt man nicht den Heiligen Geist.
Auch die katholische Kirche hat das später falsch gelehrt. Sie meinte, dass der Heilige Geist erst kommt, wenn die Leute getauft sind. Das hat sich im vierten und fünften Jahrhundert irgendwann eingebürgert. Es war aber nicht richtig, ursprünglich war das nicht gelehrt worden.
Deshalb haben wir manchmal Durcheinander in Bezug auf die Taufe. Die Taufe folgt auf den Glauben. Man kommt zum Glauben, wer glaubt, bekommt Vergebung. Das war jedem Juden klar: Wer glaubt, bekommt Vergebung. Und dann lässt man sich taufen.
Die Taufe ist die Antwort, nicht die Bedingung, um das Heil zu bekommen. Die Taufe ist die Antwort.
1. Petrus 3,21: "Welches auch jetzt uns errettet, nämlich die Taufe, nicht das Abwaschen der körperlichen Unreinheit, sondern das Bekenntnis eines guten Gewissens gegenüber Gott durch die Auferstehung Jesu Christi."
Eine verpflichtende Erklärung eines guten Gewissens, Schlachter sagt: eine Antwort eines guten Gewissens. Die bessere Übersetzung ist Verpflichtungserklärung. Das griechische Wort hat genau diese Bedeutung. Antwort kann das Wort auch bedeuten.
Die Taufe ist eine Antwort oder ein Zeugnis, eine Verpflichtungserklärung, eine Erklärung des Täuflings, dass man diesem Jesus jetzt nachfolgt. Sie ist nicht die Bedingung, ein gutes Gewissen zu bekommen, sondern die Antwort oder Erklärung eines guten Gewissens.
Man hat schon ein gutes Gewissen. Niemand steigt mit schlechtem Gewissen in die Taufe. Man steigt mit gutem Gewissen in die Taufe. Und man bekommt nicht durch die Taufe das gute Gewissen, sondern man bekommt es durch den Glauben an Christus. Und dann lässt man sich taufen.
Ja, und dann, das ist jetzt über die Taufe. Wie kamen wir auf die Taufe? Hände auflegen, ah ja, wir waren beim Händeauflegen.
Also, die Lehre vom Handauflegen.
Drittens: Die Lehre von der Totenauferstehung.
Nun, das war eine ganz wichtige Basislehre, dass es eine Totenauferstehung gibt. Einige der Juden haben gar nicht an eine Totenauferstehung geglaubt. Die Sadduzäer glaubten nicht an eine Auferstehung, die Pharisäer glaubten an eine Auferstehung, die Sadduzäer nicht.
Die Sadduzäer waren ein wichtiger Teil der jüdischen Führung. Sie waren zwar zahlenmäßig unterlegen, aber es gab immer einen Kampf zwischen Pharisäern und Sadduzäern in Bezug auf die Totenauferstehung.
Wer Jude war, musste sich aber klar sein, dass es eine Auferstehung aus den Toten gibt. Und der Herr Jesus ist der Erste, der aus den Toten auferstanden ist.
So war das eine grundlegende Lehre für einen Juden, der Christ wird.
Und das Letzte ist die Lehre vom ewigen Gericht.
Hat denn Lazarus auferweckt? Da war Lazarus vor Jesus, oder? Ja, also es gab Auferstehungen zum leiblichen Leben zurück, so dass man wieder gestorben ist. Solche gab es mehrere.
Elija hat einmal einen Jungen, den Sohn der Witwe von Sarepta, auferweckt. Der ist aber später wieder gestorben.
Dann hat Elisa den Sohn der Sunamitin auferweckt, der ist auch wieder gestorben, und so weiter.
Der Herr Jesus hat mehrere auferweckt: den Jüngling von Nain, Lazarus und die Tochter des Jairus. Sie sind alle wieder gestorben.
Das ist nicht die Auferstehung, die gemeint ist.
Es ist eine Auferstehung zu einem neuen Leben gemeint.
Der Herr Jesus ist so auferstanden, dass er nie mehr gestorben ist. Nach der Auferstehung ist er nie mehr gestorben, er ist auferstanden und gegangen in den Himmel, in das himmlische Königreich, das er aufgerichtet hat.
Dass es so eine Auferstehung gibt aus dem Hades, aus dem Bereich der Toten heraus, war eine Lehre, die schon aus dem Alten Testament kam, aus Daniel 12,2. Die Pharisäer haben das auch angenommen und geglaubt.
Wenn man jetzt zum Glauben an Jesus kommt, wird das mit Jesus Christus verbunden: Man wird durch Jesus Christus aus dem Hades in das neue Jerusalem hinauf auferweckt, bekommt einen neuen Körper und wird ewiglich im neuen Jerusalem herrschen.
Das war eine ganz wichtige Basislehre für die Juden, die zu Christus kamen.
Und dann gibt es noch die Lehre vom ewigen Gericht, dass es ein ewiges Gericht gibt.
Daniel Kapitel 7, ich werde mich jetzt nicht verbreitern, wer will, kann die Stelle selbst nachlesen. Dort ist die Rede davon, dass Bücher aufgetan wurden und der Alte an Tagen sich setzte, und dann wurden die gerichtet.
Dieses Gericht heißt deshalb ewig, weil es um die Ewigkeit geht. Es bringt einen in die Ewigkeit.
Es ist das Gericht des Menschen, sozusagen bevor er in die Ewigkeit eintritt.
Da gab es einen Zeitpunkt, an dem Gericht stattfinden sollte.
Das war eine Basislehre, und wer zum Glauben an Christus kam, musste lernen, dass Jesus Christus der Richter ist.
Er ist der Richter der Lebenden und der Toten.
Dieser Messias, Jesus Christus, hat mit dem ewigen Gericht zu tun, es ist nicht unabhängig von ihm.
Er selber hat gelehrt in Johannes Kapitel 5, dass der Vater alles Gericht dem Sohn übergeben hat.
Johannes 5,22: "Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben."
Hier ist also die Rede davon, dass der Richter der Sohn ist.
Das war für Menschen, die Juden waren und zum Glauben an den Messias kamen, eine Basislehre, eine grundlegende Lehre.
Abschluss und Ausblick auf die Fortsetzung
Jetzt müssen wir weiterfahren oder machen wir eine Pause? Pause. Machen wir jetzt hier die Pause, und dann...