Einleitung: Die Frage der Jüngerschaft
Bist du ein Jünger Jesu? Hast du das, was es braucht, um Jesus bis zum Ziel nachzufolgen? Ich möchte, dass du über diese Frage einen Moment nachdenkst. Hast du wirklich das, was es braucht, um ein Jünger Jesu zu sein?
In der Predigtserie durch das Lukasevangelium kommen wir heute zu Kapitel 14, zu den Versen 25 bis 35. Dort geht es um das Thema Jüngerschaft.
Zuvor hatte Jesus ein Festmahl gefeiert. Er saß am Tisch eines Oberen der Pharisäer. Die Leute dort waren ihm nicht sonderlich wohlgesonnen, und so gab es einige Kontroversen während dieses Mahls. Nun war Jesus wieder unterwegs, und viele Menschen folgten ihm nach, so heißt es im ersten Vers unseres Predigttextes: "Es ging aber eine große Menge mit ihm, und er wandte sich um und sprach zu ihnen."
Viele Menschen gehen also mit Jesus mit, viele fühlen sich von ihm angezogen. Jesus hatte viele Konflikte mit der jüdischen High Society, doch die Menschenmassen folgten ihm. Das ist nicht sonderlich überraschend, denn Jesus lehrte das Volk mit großer Autorität, mit Vollmacht und einer Klarheit, die sie so nicht kannten.
Er sprach von wunderbaren Dingen. Er sprach vom kommenden Reich Gottes, von einer Herrlichkeit, die für die Menschen sehr attraktiv klang. Nicht nur das: Er verkündete ihnen Gutes und rief sie dazu auf, mit ihm zu gehen.
Unterwegs war er voller Barmherzigkeit und Liebe. Er war hilfsbereit, wo immer er Not antraf. Er heilte viele Kranke und setzte Menschen frei, die von bösen Geistern geplagt waren. Außerdem versorgte er die Mengen, die mit ihm gingen. Gleich mehrfach tat er große Wunder, sodass aus wenigen Broten und Fischen ein großes Mahl wurde für alle, die dort waren.
So ist es nicht erstaunlich, dass die Menschenmassen ihm nachgehen. Dazu hatte er sie auch aufgerufen: "Folgt mir nach!"
Zugleich hatte Jesus immer wieder deutlich gemacht, dass sein Weg kein leichter sein würde. Er hatte angekündigt, dass er nach Jerusalem gehen müsste, und mehrfach schon gesagt, dass er dort sterben würde.
Nun ruft er die Menschen auf, mitzukommen. Gleichzeitig sagt er ihnen, dass es sie alles kosten kann, ihm nachzufolgen. Genau das sehen wir in unserem heutigen Predigttext.
Die vier Abschnitte des Predigttextes
Wir lesen hier, dass Jesus sich umwendet und zu den Menschen spricht. Dann sehen wir, was er tut: Er sagt ihnen, wer allein Jesu Jünger sein kann. Dabei nennt er in den Versen 26 und 27 zwei Bedingungen, zwei Kennzeichen eines wahren Jüngers.
Anschließend bringt er in den Versen 28 bis 32 zwei Gleichnisse. In diesen Gleichnissen ruft er die Menschen noch einmal dazu auf, für sich zu klären, ob sie das haben, was es braucht, um Jesu Jünger zu sein.
In den Versen 33 bis 35 folgen dann noch einmal zusammenfassend die Bedingungen der Nachfolge. Außerdem gibt es ein weiteres Gleichnis, in dem Jesus davor warnt, was mit denen geschieht, die den Weg der Jüngerschaft nicht konsequent gehen.
Das sind die vier Abschnitte des Predigttextes. Darüber hinaus wollen wir auch darüber nachdenken, wie wir Jünger Jesu sein können und wie wir befähigt werden, die Bedingungen der Jüngerschaft zu erfüllen.
Bevor wir uns die Predigtabschnitte anschauen, wollen wir beten, dass Gott uns hilft, auf sein Wort zu hören und ihm treu nachzufolgen.
Himmlischer Vater, danke für dein heiliges Wort, für dein Wort, das in aller Klarheit und Autorität zuverlässig in unser Leben spricht. Es verkündet uns Wahrheit, denn dein Wort ist ohne Fehler, dein Wort ist die Wahrheit.
So wollen wir uns herausfordern lassen durch dein Wort. Wir wollen besser verstehen, was es wirklich heißt, ein Jünger Jesu zu sein, wirklich ein Christ zu sein. Wir bitten dich, dass du auch durch dein heiliges Wort wirkst, damit wir bereit und befähigt werden, wirklich deine Jünger zu sein.
Das erbitten wir im Namen Jesu Christi. Amen.
Die zwei grundlegenden Bedingungen der Jüngerschaft
Gleich zu Beginn lesen wir, dass Jesus zwei Bedingungen nennt – oder man könnte auch sagen zwei Kennzeichen wahrer Jüngerschaft. Ich lese uns noch einmal, beginnend mit Vers 25, die ersten drei Verse unseres Predigttextes:
"Es ging aber eine große Menge mit ihm, und er wandte sich um und sprach zu ihnen: Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein Jünger sein. Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein."
Was Jesus hier tut, ist absolut ungewöhnlich. Einerseits ruft er die Menschen in seine Nachfolge, andererseits nennt er ihnen alle möglichen Bedingungen. Diese machen es scheinbar sehr schwer und in gewisser Weise vielleicht auch unattraktiv, dem Ruf "Folge mir nach" zu folgen.
So würden wir im Normalfall nicht vorgehen, wenn wir möchten, dass jemand mit uns mitgeht. Zum Beispiel, wenn du unbedingt eine Bergtour machen willst und einen Freund überreden möchtest, mitzukommen. Dann gehst du nicht auf die negativen Dinge ein. Du würdest sagen: Die Aussicht da oben ist fantastisch. Unterwegs gibt es eine Hütte, in der der beste Kaiserschmarrn aller Zeiten serviert wird. Du machst es ihm schmackhaft, mitzugehen.
Wenn er noch zögert und vielleicht denkt, der Weg sei sehr lang und beschwerlich, dann würdest du ihn beruhigen: "Ach, das schaffst du schon, die übertreiben, das kriegst du hin." Du würdest natürlich nicht erzählen, dass er durch einen kleinen Bach muss und auf jeden Fall nasse Füße bekommt. Auch dass du beim letzten Mal überall von Mückenschwärmen zerstochen nach Hause gekommen bist, lässt du weg.
Ganz normal – das machen alle so. Jeder Verkäufer bringt die Vertragsbedingungen, gerade die nicht so attraktiven, erst am Ende. In Verträgen stehen sie oft im Kleingedruckten, sodass man sie eigentlich gar nicht richtig lesen kann, wenn man nicht eine besonders gute Brille hat. Oder bei Medizin, die angepriesen wird: Da gibt es einen Beipackzettel, der so zerknüllt ist, dass man ihn kaum auseinanderkriegt. Dort stehen dann die Risiken und Nebenwirkungen.
Aber bei Jesus werden die Risiken und Nebenwirkungen gleich vorneweg klar und deutlich erwähnt. Das Kleingedruckte spricht er hier klar und deutlich aus. Damit ist Jesus ganz anders als wir. Er ist ehrlich und transparent. Er möchte, dass Menschen wissen, was sie erwartet und was es wirklich erfordert, um den Weg mit ihm zu gehen und sein Jünger zu sein.
Konkret tut er das mit zwei Herausforderungen.
Die erste Herausforderung: Jesus mehr lieben als alle anderen
Erst in Vers 26 heißt es: Wenn jemand zu mir kommt und nicht seinen Vater, seine Mutter, seine Frau, seine Kinder, seine Brüder, seine Schwestern und dazu sich selbst hasst, der kann nicht mein Jünger sein. Dabei sollten wir uns an dem Wort „hassen“ nicht zu sehr stören. Dieses Wort wird in der Bibel häufiger gebraucht, und zwar in einem Sinn, den wir heute nicht verwenden würden.
Hilfreich ist eine ganz ähnliche Stelle in Matthäus 10, wo es heißt: Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. Das bedeutet, „hassen“ ist hier ein Kontrastbegriff zu „lieben“.
Das sehen wir auch an einem Beispiel aus dem Alten Testament. Vor kurzem hatten wir eine Predigtreihe über das erste Buch Mose. Dort heißt es in Kapitel 29, dass Jakob Rahel liebte mehr als Lea. Im unmittelbar nächsten Vers steht dann, dass der Herr sah, dass Lea gehasst war. In der Lutherübersetzung steht zwar „ungeliebt“, aber im Hebräischen steht tatsächlich „gehasst“. Luther übersetzt es richtig, weil er versteht, dass wir das Wort „Hass“ heute oft falsch verstehen.
Es bedeutet hier weniger, dass jemand wirklich hassen soll, sondern vielmehr, dass er weniger geliebt wird. Jakob liebt Rahel mehr als Lea, er liebt Lea weniger, er „hasst“ sie also im biblischen Sinn. So verstehen wir auch die Aussage in Römer 9, über die sich viele Theologen schon den Kopf zerbrochen haben. Paulus zitiert dort den Propheten Maleachi und sagt, dass Gott Jakob geliebt hat und Esau gehasst hat.
Gott liebt alle seine Geschöpfe, aber er liebt Jakob in besonderer Weise. Er setzt eine besondere Liebe auf ihn. Es ist mir wichtig, dass wir das verstehen – gerade am Muttertag. Ich rufe hier nicht dazu auf zu sagen: „Oh, weil ich Jesus liebe, muss ich meiner Mutter heute keine Blumen schenken und sie nicht anrufen, ich soll sie ja hassen.“ Nein, du sollst Vater und Mutter ehren, du sollst deine Ehefrau lieben, du sollst für deine Kinder liebevoll da sein. Zu all dem ruft dich die Bibel auf.
Aber wenn du Jesu Jünger sein willst, dann musst du ihn viel mehr lieben als alle anderen, ja sogar mehr als dich selbst. Was Jesus hier sagt, ist kein Wortspiel, das ist ganz real. Jesus ist auf dem Weg zum Kreuz. Menschen gehen mit ihm mit, vielleicht ganze Familien. Der Weg wird beschwerlicher werden. Es wird Weggabelungen geben, an denen einige sagen: „Ich gehe jetzt nicht mehr mit.“
Was machst du, wenn diejenigen, die nicht mehr mitgehen, plötzlich deine Eltern sind oder deine Kinder, deine Geschwister oder gar dein Ehepartner? Wenn sie sagen: „Komm mit uns“, wem folgst du dann? Welchen Weg gehst du an dieser Gabelung – mit Jesus oder mit deiner Familie, mit denen, die dir sehr lieb sind?
Jesus fordert uns heraus: Wenn wir seine Jünger sein wollen, wenn wir ihm wirklich nachfolgen wollen, dann können wir uns keine Kompromisse erlauben. Oder anders gesagt: Jesus ist nicht damit zufrieden, dein Lebensabschnittsgefährte zu sein. Entweder ganz oder gar nicht.
Jesus stellt den potenziellen Jüngern, den Menschen, die jetzt anfangen, mit ihm zu gehen, gleich diese Frage: Weißt du, was es dich kosten kann? Bist du bereit? Denn wahre Jünger müssen den Weg bis zum Ende gehen. Wenn du den Weg nicht bis zum Ende gehst, wenn du andere lieber hast als mich, dann bist du nicht fit, ein Jünger Jesu zu sein.
Ich denke, das ist ein sehr harter Ruf. Es ist sicherlich einer der wesentlichen Gründe, warum die Bibel Christen dazu aufruft, sich niemals mit Nichtchristen ehelich zu verbinden. Denn letztendlich ist die alles entscheidende Frage, ob du Jesus hinterhergehen kannst.
Du willst dein Leben doch nicht mit jemandem zusammentun, der in eine andere Richtung geht. Tatsächlich würde ich dich sehr ermutigen: Wenn du noch auf Partnersuche bist, finde jemanden, der dich zu Jesus hinzieht. Jemanden, der konsequent die Richtung geht. Jemanden, den du nicht immer ziehen musst, den du nicht überreden musst, jetzt mal die Bibel zu lesen, jetzt mal zu beten oder Gemeinschaft mit anderen Christen zu suchen.
Sondern jemanden, der dich mitzieht, der im Glauben vorangeht, der dich bestärkt in deiner Jüngerschaft und nicht jemanden, der dich davon abhalten will.
Das ist die erste Bedingung für wahre Jüngerschaft: Jesus nachzufolgen, auch wenn alle anderen nicht mehr mitgehen.
Die zweite Herausforderung: Das Kreuz tragen und Jesus nachfolgen
In Vers 27 lesen wir eine zweite Bedingung: „Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein.“
Das Kreuz war damals ein Exekutionsinstrument. An einem Kreuz wurden Menschen getötet. Schwerverbrecher wurden an ein Kreuz genagelt. Wenn sie verurteilt waren, wurde zur Veröffentlichung des Urteils diesen Verurteilten der Querbalken des Kreuzes oder manchmal auch das ganze Kreuz aufgeladen. Sie mussten es selbst zum Ort ihrer Exekution tragen. Grausam!
Genau das würde Jesus gar nicht lange, nachdem er diese Worte gesprochen hatte, erleben. Er würde sein Kreuz tragen müssen. Er würde unter dem Kreuz zusammenbrechen, und dann müsste jemand anders ihm noch helfen, damit er dort für diesen fürchterlichen, diesen grausamen Tod sterben kann.
Was Jesus hier sagt, ist: Das ist der Weg, den ich gehe. Aber wenn du mein Jünger sein willst, dann musst auch du bereit dazu sein. Du musst bereit sein, für mich zu sterben.
Diese Frage ist für uns heute weit weg. Ich könnte mir vorstellen, dass das auch der Grund dafür ist, dass es gerade in der westlichen Welt so viel seichtes Christentum gibt. Menschen, die irgendwie behaupten, Jünger Jesu zu sein, leben das aber nicht konsequent. Sie können das einfach so sagen, weil ihr Glaube gar nicht wirklich herausgefordert wird. Sie kommen nie an diese Weggabelung, weil das Kreuz ihnen noch nicht auferlegt wurde.
Aber an Orten und Zeiten, wo es Christenverfolgung gegeben hat und auch heute noch gibt, da gibt es kein seichtes Christentum. Dort gilt nur ganz oder gar nicht. Entweder du gehst mit Christus und bist bereit zu leiden, oder du nimmst seinen Namen nicht in den Mund.
Damals war das ganz konkret so. Die, die Jesus wirklich nachfolgten, die letztendlich zu seinen Jüngern wurden und auch nach seiner Auferstehung sein Werk weiterführten – die Apostel, der engste Jüngerkreis – sie haben fast alle, vielleicht alle, eines gewaltsamen Todes sterben müssen.
Für uns ist das eher unwahrscheinlich, eher theoretisch. Aktuell gibt es in diesem Land keine oder nur sehr geringe Christenverfolgung. Gerade deshalb möchte ich fragen: Bist du bereit, dich wegen deines Glaubens an Jesus verspotten und ausgrenzen zu lassen?
Stehst du zu Jesus, wenn Menschen sich darüber lustig machen oder dich verlachen? Stehst du zu Jesus, wenn sein Name verlästert wird? Oder bleibst du dann eher still, weil du nicht bereit bist, die Konsequenzen zu ertragen, wenn du dich zu ihm bekennst?
Ich möchte dich fragen: Was sagt das über deine Bereitschaft aus, ihm bis in den Tod zu folgen?
Das ist die zweite Bedingung: das Kreuz auf sich nehmen und ihm nachfolgen. Nur wer das tut, kann wirklich sein Jünger sein.
Die Bedeutung der ehrlichen Herausforderung bei der Nachfolge
Das sind also die beiden Bedingungen, die Jesus hier stellt: Ihn mehr zu lieben als alle anderen, ja sogar mehr als dich selbst, und Ihm nachzufolgen – koste es, was es wolle.
Was Jesus hier tut, ist ganz anders als das, was wir oft bei Evangelisationen in unserer Zeit erleben. Dort wird den Menschen eine feurige Botschaft gepredigt, Gefühle werden aufgewühlt. Das Ganze wird musikalisch noch weiter unterstützt. Wenn die Menschen dann in der richtigen Stimmung sind, wenn wir sie dahin gebracht haben und ihnen gesagt haben, was alles Tolles sie erwartet, wird gesagt: Komm und werde Christ. Und von solchen Bedingungen spricht dort niemand. Es gibt nicht einmal ein Kleingedrucktes – das wird komplett weggelassen.
Das Problem mit solchen Evangelisationsmethoden ist, dass sie Menschen zusprechen, Christen zu sein, also Jünger Jesu, die noch gar nicht wissen, was das bedeutet. Sie hatten noch nicht die Chance, für sich zu klären: Bin ich wirklich bereit dazu? Das ist sicher auch der Grund, warum viele, die den Weg ein Stück gehen, irgendwann diesen Weg nicht weitergehen. Wenn es nämlich schwer wird, wenn Weggabelungen kommen, wenn man das Kreuz auf sich nehmen muss, treten sie zurück von dem Vertrag, den sie eingegangen sind, als sie sagten: Ich will Christ sein. Und das ist verständlich, denn man hat ihnen die Vertragsbedingungen nicht deutlich gesagt. Sie haben sozusagen ein Sonderkündigungsrecht.
Aber Jesus möchte das nicht. Er möchte nicht, dass irgendjemand kündigt. Er möchte, dass die Menschen, die er in seiner Nachfolge ruft, denen er verheißt, dass es ein wunderbares Reich zu ererben gibt, diesen Weg wirklich auch gehen. Deshalb bereitet er sie auf das vor, was sie erwartet. Er fordert sie heraus, es sich genau zu überlegen, ob sie bereit sind, diese Dinge auf sich zu nehmen.
Das tut er durch zwei Gleichnisse, die dann folgen. Ich möchte dich ermutigen, diese Gleichnisse auch ganz persönlich auf dich wirken zu lassen. Das heißt: Bevor du dich neu entscheidest oder vielleicht zum ersten Mal entscheidest, Jesu Jünger zu sein, höre diese Herausforderung. Mach dir Gedanken über das, was Jesus jetzt sagt.
Ich freue mich darüber, dass sicher einige heute eingeschaltet haben, die sich noch nicht entschieden haben und sagen: Ich weiß noch nicht genau, ob ich wirklich ein Jünger Jesu bin. Aber ich bin so froh, dass du da bist und bereit bist, Gottes Wort zu hören. Wäge es für dich ab.
Ich möchte dich einladen, bis zum Ende heute dabei zu bleiben. Investiere noch diese 25 Minuten, damit du alles gehört hast – das ganze Kleingedruckte – und eine wirklich informierte Entscheidung treffen kannst.
Die Gleichnisse als Prüfsteine der Nachfolge
Der Aufruf, den Jesus hier bringt, besteht wiederum aus zwei Teilen. In zwei Gleichnissen fordert er die Menschen dazu auf, zu klären, ob sie haben, was es braucht, und ob sie imstande sind, das Nötige zu tun, um ein Jünger Jesu zu sein.
Jesus beginnt also ab Vers 28. Im ersten Gleichnis geht es darum, zu klären, ob man das hat, was man braucht, um den Weg der Jüngerschaft bis zum Ende zu gehen. Ich lese uns Vers 28 vor: "Denn wer ist unter euch, der einen Turm bauen will und sich nicht zuvor hinsetzt und die Kosten überschlägt, ob er genug hat, um es auszuführen?" Das macht deutlich, dass diese Bedingungen wichtig sind. Die zentrale Botschaft lautet: Ob man genug hat, um das Vorhaben auszuführen. Kannst du das tun?
Damit nicht, wenn jemand den Grund gelegt hat und es nicht ausführen kann, alle, die es sehen, anfangen, über ihn zu spotten und sagen: "Dieser Mensch hat angefangen zu bauen und kann es nicht ausführen."
Nun, das Gleiche hilft uns heute vielleicht nicht mehr so viel weiter, weil wir aktuell eher selten Türme oder Türmer an unseren Häusern bauen. Aber auch wir nehmen uns Projekte vor. Die Frage ist auch für uns: Haben wir gut überlegt, ob wir haben, was es braucht, um dieses Projekt zu einem Ende zu bringen?
Ich habe da einige Geschichten des Scheiterns parat. Eine fiel mir ein, und die ist noch gar nicht so lange her. Da hatte ich einen großen Baum vor dem Haus, der viel zu groß geworden war und in die Dachrinne ragte, sogar schon halb auf die Straße. Wir hatten sehr klein vorgehalten, und der Baum war sehr groß.
Ich hatte eine Fällgenehmigung eingeholt, und es ging darum, den Baum zu fällen. Dann fragte ich einen Freund, ob er mir helfen könnte. Er macht das beruflich und hat alles Equipment, was man sich so vorstellen kann.
Dann kam er angefahren mit einer Motorsäge an einem Teleskop – so etwas hatte ich noch nie gesehen. Ein wahnsinnig langer Teleskopstab, der ausgefahren werden kann, und oben hing die Motorsäge dran. Er wollte den Baum von oben so runterschneiden. Viel Platz war nicht, man hätte den Baum nicht einfach unten fällen können.
Naja, dann fährt er sein Teleskop aus, und ich staune: "Boah, ist das Ding lang!" Aber es war längst nicht lang genug. Keine Chance. Da stand er nun, und wir rätselten: "Ja, das klappt jetzt nicht. Was machen wir denn? Wir brauchen irgendwas, worauf wir stehen können."
Ah, da kam ihm eine Idee: Der, der das Holz haben wollte und es für seinen Ofen gebrauchen konnte, hatte einen Sohn, der zu der Zeit gerade ein Praktikum bei einer Gerüstbaufirma machte. Also wurde dieser angerufen, kam vorgefahren mit dem großen Hänger, auf dem Gerüstteile lagen. In unserem kleinen Vorgarten wurde ein Gerüst aufgebaut.
Es sah skurril aus. Die Nachbarn gingen vorbei und fragten alle: "Was macht ihr denn da? Was soll das werden?" Am Ende stand da ein hohes Gerüst, und dann wurde mein Freund – nennen wir ihn mal Sepp – oben draufgestellt mit seiner Teleskopsäge.
Es war immer noch zu kurz, und es hat immer noch nicht funktioniert. Dann musste er seine Teleskopsäge wieder runterfahren, vom Gerüst heruntersteigen. Wir mussten das Gerüst wieder abbauen.
Unverrichteter Dinge, zum Hohn, Spott und Gelächter aller unserer Nachbarn, war dieses Projekt gescheitert. Nun, das war kein so großes Problem. Es gibt ja Profis, die das Problem dann lösen konnten. Wir mussten ein bisschen Spott ertragen.
Aber Jesus macht deutlich: Wer den Weg der Jüngerschaft nicht gehen kann, der muss mehr ertragen als Hohn und Spott. Er warnt die Menschen davor, dass diejenigen, die nicht zu ihm kommen, eines Tages heulen und Zähne klappern werden. Das hat er gerade am Ende von Kapitel 13 gesagt.
Von daher ist diese Herausforderung sehr ernst zu nehmen. Es ist die erste Frage: Hast du, was du brauchst, um Jesus nachzufolgen?
Die zweite Gleichnis-Herausforderung: Die Fähigkeit zur Nachfolge prüfen
Ab Vers 31 lesen wir ein zweites Gleichnis. In diesem Gleichnis geht es ähnlich darum, zu prüfen, ob wir Jesu Jünger sein wollen. Hier steht jedoch mehr die Frage im Vordergrund, ob wir es können. Es geht also nicht darum, ob wir genug haben, sondern ob wir es schaffen können.
Ich lese uns Vers 31 und die folgenden Verse vor: „Oder welcher König will sich auf einen Krieg einlassen gegen einen anderen König und setzt sich nicht zuvor hin und hält Rat, ob er mit zehntausend dem begegnen kann, der über ihn kommt mit zwanzigtausend? Wenn nicht, so schickt er eine Gesandtschaft, solange jener noch fern ist, und bittet um Frieden.“
Was Jesus hier letztendlich andeutet, ist, dass der Weg der Jüngerschaft ein Weg ist, bei dem es Widerstand geben wird. Das hat er gerade schon erklärt: Kreuz auf sich nehmen, Widerstand erfahren. Wir haben einen Widersacher und erleben Widerstand auf dem Weg der Nachfolge, weil es jemanden gibt, der uns davon abhalten möchte, in die Herrlichkeit Gottes einzuziehen. Es gibt einen großen Gegenspieler.
Jesus sagt: Kläre für dich, ob du es in dir hast, ob du das kannst, ob du imstande bist, diesen Weg bis zum Ende zu gehen. Schaffst du es, Jesus nachzufolgen, auch wenn alle anderen weggehen? Wenn Hohn und Spott über dich kommen, schaffst du es dann immer noch, Jesus treu zu bleiben? Und kannst du deinen eigenen Versuchungen widerstehen, die dich vielleicht dazu bringen könnten, den Weg des geringeren Widerstands zu gehen?
Das ist die Herausforderung: Hast du, was du brauchst? Bist du imstande dazu, Jesus nachzufolgen bis zum Ende, koste es, was es wolle? Auch wenn alle, die dir lieb und wichtig sind, dich verlassen? Auch wenn es heißt, sogar für Jesus zu sterben?
Jesus sagt, die Kennzeichen eines Christen, eines wahren Jüngers, sind, dass er den Weg der Jüngerschaft weitergeht – auch an dieser Weggabelung.
Zusammenfassung der Bedingungen und die Warnung vor Halbherzigkeit
Das fasst Jesus dann noch einmal in Vers 33 zusammen. Es ist quasi ein Fazit, eine Zusammenfassung der bisherigen Herausforderungen, die Jesus genannt hat. So knüpft er auch an: „So auch jeder von euch, der sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht mein Jünger sein.“
Alles loslassen, sich von allem lossagen und Jesus nachfolgen – nur so kann man Jesu Jünger sein. Alle anderen Bindungen, die wichtiger werden als Jesus und die wir nicht um Jesu willen lösen wollen, führen dazu, dass wir uns von Jesus lösen.
Das war genau die Herausforderung, die der reiche Jüngling gehört hatte, als Jesus mit ihm sprach. Jesus hatte ihm gesagt: Wenn du das Ziel erreichen willst, wenn du den Weg der Jüngerschaft bis zum Ende gehen willst, wenn du das ewige Leben ererben willst, dann musst du etwas dafür tun. Du musst alle Gebote halten, Gott gehorsam sein und im Endeffekt bereit sein, alles aufzugeben.
Das war die Herausforderung, die Jesus ihm stellte. Es fehlt dir noch eins, hieß es dann in Lukas 18, Vers 22: „Verkaufe alles, was du hast, und gib es den Armen. So wirst du einen Schatz im Himmel haben. Komm und folge mir nach.“ Im Prinzip genau das Gleiche: Lass alles los, entsage dich von allen Dingen und folge nur mir nach. Dann gibt es den Schatz.
Der reiche Jüngling ging traurig weg, weil er merkte, dass er das nicht schafft. Wie ist das bei dir?
Jesus beschließt seinen Diskurs zur Jüngerschaft in den Versen 34 bis 35 mit einer Warnung. Ich lese uns diesen Abschnitt, Kapitel 14, Verse 34 bis 35: „Das Salz ist etwas Gutes, wenn aber das Salz nicht mehr salzt, womit soll man würzen? Es ist weder für den Acker noch für den Mist zu gebrauchen, sondern man wird es wegwerfen. Wer Ohren hat zu hören, der höre.“
Im ersten Moment braucht man ein wenig, um hineinzudenken, was Jesus hiermit meint. Aber er redet die ganze Zeit von Jüngerschaft, vom Jünger sein, und jetzt spricht er von Salz. Offensichtlich ist Salz sozusagen ein Bild für Jüngerschaft.
Wozu sind wir aufgerufen? Jünger bis zum Ende zu sein, den Weg bis zum Ende zu gehen. Die Frage ist: Bleibt das Salz salzig? Und wenn das Salz nicht mehr salzig bleibt, wenn wir also nicht konsequent das zu Ende bringen können, wozu Salz da ist, wenn wir unsere Jüngerschaft nicht konsequent bis zum Ende leben können und wirklich Jünger sein können, dann ist das alles wertlos – das macht Jesus deutlich.
Bedenkenswert ist, dass Salz immer salzig ist. Salz hört nicht auf, salzig zu sein. Salz hat kein Verfallsdatum. Das heißt: Wahre Jünger bleiben Jünger. Wenn du den Weg der Jüngerschaft nicht bis zum Ende gehst, offenbarst du damit, dass du kein echter Jünger bist. Dann warst du nur ein Lebensabschnittsgefährte.
Jesus macht deutlich: Salz, das irgendwie ein bisschen salzig ist, aber kein echtes Salz, wo vielleicht ein bisschen Salz mit drin war und das ausgespült wurde, ist wertlos. Quasi: Jüngerschaft, die wertlos ist – das ist genau die Warnung.
Dieses Salz wird weggeworfen, solche Jüngerschaft ist wertlos. Jesus schließt das ab und sagt: „Wer Ohren hat zu hören, der höre.“
Die Herausforderung der Nachfolge im Licht von Petrus' Versagen
Ich denke, wir haben das gehört. Ich frage mich, was es mit dir macht, zu hören, was es bedeutet, ein Jünger Jesu zu sein. Diese Herausforderung zu hören und dich zu fragen: Habe ich das, was ich brauche, um wirklich diesen Weg konsequent zu gehen?
Ich muss ehrlich zugeben, ich habe mir diese Frage gestellt: Kann ich das? Schaffe ich das? Vielleicht stellst du dir dieselbe Frage: Schaffe ich das? Schafft das überhaupt jemand?
In der Textlesung aus Lukas 18 haben wir gehört, dass der Apostel Petrus überzeugt war, diesen Weg der Nachfolge konsequent gehen zu können. Wir wollen den Text in seinem Kontext betrachten. Der Kontext ist: Petrus spricht zu Jesus, nachdem der reiche Jünger weggegangen ist, weil er am Anspruch Jesu gescheitert war.
Petrus sagt zu Jesus: „Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.“ Einige Kapitel später, in Kapitel 22, geht Petrus sogar noch einen Schritt weiter und sagt: „Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen.“
Also sagt Petrus: Ich bin bereit, mein Kreuz auf mich zu nehmen. Ich kann das, ich schaffe das. Wisst ihr, was im nächsten Vers steht? Im unmittelbar nächsten Vers spricht Jesus zu ihm: „Petrus, ich sage dir, der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du mich dreimal verleugnet hast.“ Und genau so kam es danach.
Petrus meinte, den Weg gehen zu können, doch er musste erleben, dass er zusammenbrach und in Tränen ausbrach. Auch er war nicht in der Lage, den Weg der Jüngerschaft konsequent zu gehen. Er hatte die Lektion noch nicht verstanden, die Jesus gerade zuvor dem reichen Jüngling gelehrt hatte.
Der reiche Jüngling hatte gefragt, was er tun müsse, um sein Ziel zu erreichen, um das ewige Leben zu bekommen. Jesus hatte ihm durch seine Fragen und Herausforderungen verdeutlicht: „Wenn du etwas tun willst, dann sage ich dir, das schaffst du nicht.“ Natürlich sagte er ihm auch, was er tun müsste. Er müsste gehorsam sein, konsequent den Weg der Jüngerschaft gehen, alles andere hinter sich lassen, sich von allem lossagen und Jesus nachfolgen.
Als die Jünger dann sahen, wie der reiche Jüngling tief traurig davonging, sagten sie: „Ja, das gibt es doch gar nicht. Wenn der das nicht schafft, wer schafft es denn überhaupt?“ Jesus antwortete den Jüngern: „Es ist dem Menschen unmöglich.“ Menschenunmöglich ist das, aber bei Gott ist es möglich.
Es gibt einen Weg, es gibt Hoffnung. Hoffnung für Menschen, die merken: Ich schaffe es nicht. Diese Hoffnung beruht darauf, dass Jesus den Weg konsequent gegangen ist. Er allein ist den Weg der Jüngerschaft konsequent gegangen, bis zum Kreuz. Er war bereit, sein Kreuz auf sich zu nehmen und zu sterben.
Er war bereit, nicht irgendwann eine Weggabelung zu nehmen. Selbst als Petrus versuchte zu sagen: „Nein, Jesus, du sollst nicht sterben, das ist des Messias, des Christus nicht würdig“, da nahm Jesus ihn zur Seite und sagte: „Weiche von mir, Satan, denn was du sagst, das ist menschlich und nicht von Gott.“
Jesus verstand, dass es einen großen Widersacher gab, der ihn davon abhalten wollte, den Weg zu gehen. Und Jesus wusste, dass er als Sohn Gottes die Kraft und Macht hat, den Weg konsequent zu Ende zu gehen. Er ist ihn gegangen und ist dort am Kreuz gestorben für Versager wie den reichen Jüngling, wie Petrus, wie dich und wie mich.
Er hat sein Leben gegeben, damit wir trotz all unseres Versagens rausgekauft, freigekauft werden können von unserem Versagen und unserer Schuld. Er nimmt unser Scheitern auf sich, damit wir nicht verworfen werden müssen wie Salz, das nicht mehr salzig ist.
Dann stirbt er am Kreuz, überwindet den Tod und zeigt, dass er tatsächlich den Weg in das Reich Gottes nehmen kann. Er hat die Kraft, den Tod zu überwinden. Und dann sagt er, er muss auffahren zum Vater.
Er verkündet seinen Jüngern schon vor seinem Tod: „Ich muss auffahren zum Vater.“ Das ist gut für sie, weil er von dort seinen Jüngern, denen, die den Weg gehen wollen, aber aus eigener Kraft nicht können, eine Kraft aus der Höhe senden wird – den Heiligen Geist.
So endet das Lukas-Evangelium in Kapitel 24 mit der Ankündigung der Kraft aus der Höhe, die kommen wird. Mit dieser Kraft sind die Jünger dann zugerüstet und in der Lage, den Weg der Jüngerschaft konsequent zu gehen.
Denn diese Kraft aus der Höhe, der Heilige Geist, ist die Gegenwart Gottes mit uns. Er allein befähigt uns, diesen Weg zu gehen. Er allein füllt unsere Herzen mit einer Liebe, die wir so nicht in uns haben – eine Liebe zu Jesus.
Er stärkt unseren Glauben, an ihm festzuhalten, auch wenn alle anderen weggehen. Er führt uns zur Buße und zur Umkehr. Immer wenn wir vom Weg abgekommen sind, bringt uns dieser Geist, den Jesus in uns hineingesandt hat, zurück.
Er überführt uns davon, dass wir auf falschen Wegen sind, und hilft uns, zurückzukommen. Er versiegelt uns, sodass wir den Weg der Jüngerschaft nicht abbrechen, wenn wir wahrhaft den Geist Gottes in uns tragen.
Die Notwendigkeit der göttlichen Kraft für die Nachfolge
Und so möchte ich zu meiner Eingangsfrage zurückkommen: Hast du, was es braucht, um Jesu Jünger zu sein?
Ist dir klar, dass du einen Retter brauchst? Dass du diesen Retter brauchst, weil du selbst nicht salzig bist, weil du selbst die Kraft nicht hast, weil dir die Ressourcen fehlen und weil du scheiterst? Vielleicht bildest du dir das ein und nimmst den Mund voll. Aber wenn du schon eine Weile unterwegs bist, weißt du auch, dass du das nicht alleine schaffst.
Erkennst du, dass du einen Retter brauchst, der dir deine Schuld vergibt? Erkennst du, dass du Jesus am Kreuz brauchst, der die Strafe, die dir gebührt, auf sich genommen hat? Erkennst du, dass du seinen Heiligen Geist brauchst, diese Kraft aus der Höhe, durch die allein du befähigt bist, das zu tun, wozu Gott dich aufruft?
Ich bete, dass du entweder zum allerersten Mal oder vielleicht auch wieder erkennst, dass nur Jesus dir geben kann, was du brauchst, um das zu tun, wozu er dich aufruft. Das möchte ich dir noch einmal sagen: Ich bete und wünsche dir von Herzen, dass du erkennst, dass nur Jesus dir geben kann, was du brauchst, um das zu tun, wozu er dich aufruft.
Nur durch seine Vergebung und nur in der Kraft des Heiligen Geistes wirst du den Weg der Jüngerschaft bis zum Ende gehen können. Und mit ihm und in der Kraft seines Geistes wirst du den Weg gehen, bis du das herrliche, das über alle Maßen herrliche Ziel erreichst.
Und so geh auf deine Knie. Bitte Jesus um Vergebung. Bitte ihn, dich neu auf ihn auszurichten, dich zu füllen mit Kraft, damit du nicht aus eigener Kraft versuchst, irgendwie das zu schaffen, was du niemals schaffen wirst. Bitte ihn, in dir das zu schaffen, was nur er schaffen kann, damit du das Ziel erreichst.
Und du wirst es erreichen. Dafür bete ich.
Schlussgebet: Die Bitte um Kraft und Demut
Himmlischer Vater, schenke uns die Demut, einzugestehen, dass die Bedingungen für die Jüngerschaft für uns zu viel sind. Viele von uns wissen das, viele haben es versucht. Manche haben vielleicht gerade heute in der Predigt neu kapituliert und gemerkt: Das überfordert mich.
Ich gehöre zu diesen Menschen, die vor diesem Text kapitulieren und sagen: Das überfordert mich. Wir danken dir so sehr, dass du allein diesen Weg konsequent gegangen bist. Wir danken dir, dass du uns deinen Heiligen Geist gesandt hast, durch den du in allen, die an dich glauben und auf dich vertrauen, anfängst zu leben.
Danke, dass du so bereit bist, unsere Herzen zu verändern, unsere Bindungen zu verändern und uns bereit zu machen, das Kreuz auf uns zu nehmen. Herr, wir brauchen deinen Heiligen Geist. Danke, dass du verheißen hast, dass alle, die an dich glauben, mit deinem Geist erfüllt werden.
So möchte ich beten für die unter uns, die bisher den Weg der Jüngerschaft noch aus eigener Kraft meinen zu gehen, dass sie Buße tun von diesem falschen Denken, von diesem Stolz zu meinen, sie hätten, was es braucht. Ich bete, dass du uns hinführst, damit wir erkennen, wie sehr wir dich brauchen.
Dann bete ich, dass du uns neu füllst mit deinem Geist, dass du uns immer mehr ausfüllst. Dass du uns, wo wir auf Abwege geraten sind, durch deinen Geist zur Buße führst und zurückbringst. Danke, dass du in uns wirken wirst, damit wir tun können, wozu du uns rufst.
Danke, dass das Ziel überaus herrlich ist und es sich lohnt. So befehlen wir uns deiner Führung, deiner Gnade, deinem Geist an. Amen.