Die zentrale Botschaft des Dauernhofs
Das ist heute der Unterschied. Für heute Abend möchte ich nur kurz ins Wort Gottes hineinschauen, denn darum geht es am Dauernhof wirklich.
Manchmal könnte man von außen meinen, wir seien eine Abenteuerschule, eine Bergsteigerschule oder eine Skischule. Aber tatsächlich sind wir viel mehr. Wir wollen Jesus Christus weitergeben, ihn lieb machen und Menschen helfen, Vorurteile beiseitezulegen. Wir möchten, dass sie sich wirklich für Jesus öffnen, denn wir glauben, dass das die größte Sache im Leben ist.
Ich war vor nicht langer Zeit auf einer Berghütte. Dort hing an der Wand ein Gemälde, das man sofort als etwas Besonderes erkannte. Ich sprach mit dem Hüttenwirt darüber. Er fragte mich, was ich glaube, was das Gemälde wert sei. Ich schätzte, dass es ein schönes Bild sei und sicher 500 oder 1000 Euro mit Rahmen kosten würde.
Doch er sagte, das Bild koste nur 150 bis 200 Euro – weil es ein Original ist, keine Kopie. Und wirklich echt ist eben nur das Original.
Wenn man das auf das Geistliche überträgt, dann ist wirklich echt im Geistlichen nur das, was original ist. Und original ist eben Gott.
Die Einzigartigkeit Gottes als Original
Mich faszinieren die ersten vier Worte in der Bibel. Da steht im Genesis 1,1: „Am Anfang schuf Gott.“ Einfach so. Gott sagt nicht: „Entschuldigung, ich muss euch was sagen“ oder „Ich erkläre euch jetzt mal, warum es mich überhaupt geben darf.“ Keine Erklärung.
Am Anfang schuf Gott. Gott ist einfach. Gott ist niemandem schuldig, sich erklären zu müssen. Er ist. Darum ist sein Name „Ich bin, der ich bin.“ Gott sagt: „Entschuldige, ich bin halt mal.“ Und ich habe übrigens alles geschaffen.
Das heißt, Gott erklärt sich nie, warum es ihn geben darf. Das sind heute die Argumentationen oder die Diskussionen. Das ist aus Gottes Sicht völlig irrelevant, denn Gott ist. Ob dir das gefällt oder nicht, ist eine andere Sache. Aber deswegen bleibt Gott.
Am Anfang schuf Gott. Er ist das Original. Und wenn du ein paar Verse weiterliest, lesen wir, dass der Mensch ursprünglich geschaffen war als Ebenbild Gottes. Ebenbild, übrigens nicht Abbild, sondern Ebenbild.
Das heißt, Gott war immer Gott, und der Mensch war immer Mensch. Der Mensch war nie dafür gedacht, Gott zu sein. Der Mensch ist nur Mensch, und Gott ist Gott. Aber der Mensch war geschaffen als Ebenbild. Das heißt, er sollte den Charakter Gottes reflektieren.
Der Sündenfall und die Sehnsucht nach Echtheit
Das Problem war, dass der Mensch nicht zufrieden damit war, ein Ebenbild zu sein. Er wollte ein Abbild sein. Der Mensch sagte: „Ich will selbst Gott sein, ich will Gott ersetzen.“ Das war der Anfang der ganzen Misere, die wir den Sündenfall nennen.
Wenn wir ein Video von unseren Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Großeltern Adam und Eva hätten, bevor sie sich von Gott abgenabelt hatten, bevor sie selbst Gott sein wollten, dann hätten wir ein Video vom ganzen Anfang. In diesem Video könnten wir entdecken, wie Gott im Charakter ist, denn sie waren sein Ebenbild. Sie spiegelten das Original wider.
Die Frage ist nun: Welcher Mensch ist wirklich echt, ein echter Mensch? Ein echter Mensch ist derjenige, der das Original widerspiegelt. Nur das Original ist echt, und wer es widerspiegelt, ist ebenfalls echt.
In der Bibel wird dieser echte Mensch mit anderen Worten beschrieben. Er wird als wahrhaftig bezeichnet. Das ist ein wahrhaftiger Mensch. Oder er wird als jemand beschrieben, der in der Wahrheit lebt. Das ist ein echter Mensch, der das Original widerspiegelt.
Jesus als Weg zur Echtheit und Freiheit
Darum kam Jesus, um uns Menschen wieder original, wahrhaftig und echt zu machen.
Jesus sagt in Johannes 8,32: „Die Wahrheit wird euch freimachen.“ Wozu freimachen? Um wieder echt zu sein. In Johannes 8,36 heißt es: „Wenn der Sohn euch freimacht, dann seid ihr wirklich frei.“ Frei wozu? Frei, um das Original wiederzuspiegeln. Dann bist du echt.
Übrigens wird das Wort Freiheit heute oft missverstanden. Freiheit im biblischen Sinne bedeutet nicht, ungebunden zu sein oder tun und lassen zu können, was man will. Das ist nicht die biblische Freiheit. Biblische Freiheit bedeutet, dass der Mensch wieder echt wird, dass er wieder original wird, indem er mit Gott lebt und Gott widerspiegelt. Das ist biblische Freiheit: frei und echt.
Freiheit wird heute oft so verstanden, dass man frei sein will von Dingen. Zum Beispiel sagt ein Teenager: „Ich will frei sein von meinen Eltern, von der Schule, von meiner Lehrverpflichtung.“ Ein Erwachsener sagt vielleicht: „Ich will frei sein von meiner Familie, von meinem Chef, von meinen Verantwortungen.“ Dabei pochen wir auf unsere Rechte, denn wir wollen frei sein von diesen Dingen.
Aber Freiheit ist viel mehr. Ein Mensch ist nicht frei, wenn er nur frei ist von Dingen. Wenn du nur frei bist von etwas, endet das oft in Sinnlosigkeit. Ein wahrhaft freier Mensch muss wissen, wozu er frei ist, wozu er befreit wurde. Das heißt: Ein Mensch erlebt erst dann wahre Freiheit, wenn er erkennt, wozu er hier ist.
Die Bedeutung des Lebenssinns
Es gibt zwei wichtigste Tage im Leben eines Menschen. Der erste Tag ist der Tag, an dem man geboren wird. Dieser Tag ist sehr wichtig, denn ohne ihn wäre man nicht da.
Der zweitwichtigste Tag ist der Tag, an dem man erkennt, wozu man da ist. Diese Erkenntnis ist ganz entscheidend. Weißt du, wozu du da bist? Das ist die Frage.
Jemand hat einmal gesagt: Ein Mensch, der ein „Wozu“ zum Leben hat, erträgt fast jedes „Wie“. Wenn du weißt, wozu du lebst, kannst du fast jedes „Wie“ ertragen. Dann lebst du wirklich. Und du bist echt und authentisch, wenn du weißt, wozu du lebst.
Neben vielen sinnvollen Dingen, zu denen Gott uns geschaffen hat, hat Gott den Sinn unserer Existenz in Jesus offenbart. Übrigens ist es interessant: Selbst Menschen, die an die Evolution glauben – und Evolution kann keinen Sinn erzeugen, das ist nicht möglich – wollen immer etwas Sinnvolles tun.
Die Frage ist: Wozu, wenn es keinen Sinn gibt? Oder man fragt sich: Ist das, was ich heute tue, sinnvoll? Wenn du ein wahrer Atheist bist, brauchst du diese Frage nicht zu stellen, denn Zufall ergibt keinen Sinn und kann keinen produzieren. Aber die Frage nach dem Sinn stellt sich jedem Menschen unausweichlich.
Doktor Viktor Frankl hat es so schön formuliert: Der beste Beweis, dass es so etwas wie Wasser gibt, ist die Tatsache, dass der Mensch Durst hat. Und der beste Beweis, dass es einen Sinn im Leben gibt, ist die Tatsache, dass der Mensch danach fragt.
Jeder Mensch fragt mehr oder weniger nach Sinn. Und ich würde hinzufügen: Der beste Beweis, dass es Gott gibt, ist die Tatsache, dass der Mensch nach Gott fragt. Jeder Mensch fragt mehr oder weniger nach Gott.
Wahrheit und Echtheit im Vergleich zum Original
Aber Wahrheit, Wahrhaftigkeit und echtes Leben bedeuten, das Original wiederzugeben, denn nur das Original ist echt.
Hat Herr Heun kein Gefäß da? Kein Wassergefäß? Er nimmt das hier. Das ist eine gute Idee. Leihen wir das bitte. Super, danke.
Wenn ich jetzt zum Beispiel sage: Dieses Gefäß enthält genau einen Liter Wasser, kann jemand von euch vielleicht sagen: Das ist Blödsinn, Österreicher, der blickt nicht durch, das sind eineinhalb Liter Wasser.
Nein, es ist ein Liter Wasser, und du sagst, es sind eineinhalb Liter Wasser. Jetzt stellt sich die Frage: Wer hat Recht? Wie können wir herausfinden, wer von uns beiden Recht hat?
Die einfachste Lösung gibt es, ich kenne sie, aber die genaueste Lösung wäre folgende: Wir vergleichen den Inhalt dieses Gefäßes mit dem Original.
Es gibt eine europäische Eichstelle für Maße und Gewichte. Ich glaube, sie ist in Paris, bin mir aber nicht ganz sicher. Dort steht das Originalgefäß von einem Liter, einem halben Liter und so weiter.
Wenn wir also zu dieser Eichstelle fahren und den Inhalt dieses Gefäßes in das Originalgefäß füllen, dann entspricht es, wenn es genau einem Liter entspricht, habe ich die Wahrheit gesagt, weil das dem Original entspricht.
Wenn es nicht entspricht, dann habe ich mich geirrt oder gelogen, denn es entspricht nicht dem Original.
Jesus als das wahre Original
Wisst ihr, warum Jesus gesagt hat: „Ich bin die Wahrheit“? Jesus hat das von sich selbst gesagt. Warum? Weil Jesus genau dem Original entspricht. Alles, was Jesus gesagt und getan hat, entspricht dem Original, nämlich Gott.
Darum hat Jesus auch gesagt: „Wer mich sieht, der sieht den Vater; denn ich und der Vater sind eins.“ Er entspricht haargenau dem Original. Nur wenn wir auf Jesus schauen, wissen wir genau, wie Gott ist, weil er dem Original entspricht. Er ist echt beziehungsweise er ist die Wahrheit.
Das heißt: Alles, was dem Original entspricht, ist die Wahrheit. Alles, was dem Original nicht entspricht, ist die Unwahrheit.
Übrigens, wisst ihr, warum in der Bibel steht, du sollst nicht lügen? Man könnte sagen, weil es nicht nett ist. Das stimmt, es ist nicht nett zu lügen, aber das ist nicht der Grund, warum es in der Bibel steht.
Wisst ihr, warum in der Bibel steht, du sollst nicht lügen? Aus einem ganz einfachen Grund: Gott ist kein Lügner. Und wir sollten dem Original entsprechen, wir sollten echt sein. Wenn ich lüge, bin ich unecht, ich entspreche nicht dem Original.
Warum steht in der Bibel, du sollst nicht Ehe brechen? Ja, weil es Menschen wehtut, das stimmt. Aber es gibt einen tieferen Grund. Die Bibel sagt, du sollst nicht Ehe brechen, weil Gott immer treu ist. Darum steht in der Bibel, du sollst nicht Ehe brechen. Wenn du die Ehe brichst, entsprichst du nicht dem Original.
Warum sollen wir nicht hassen? Ja, weil es nicht nett ist? Nein, weil Gott die Liebe ist. Wenn du hasst, entsprichst du nicht dem Original. Das ist der Grund, warum die Bibel das sagt.
Echtsein heißt nämlich, in den Charakter Gottes verwandelt zu werden, und das ist wahres Christsein. Darum geht es.
Seht ihr, was ist das größte Ereignis in diesem Universum, das gerade vor sich geht? Man kann natürlich an Dinge denken, wie wenn wir eine neue Galaxie entdecken. Ja, das ist interessant, aber mein Leben ändert es nicht. Die Auswahl der politischen Führer ist nicht unwichtig, aber nicht das Wichtigste. Die Kontrolle des Finanzmarktes ist auch interessant, aber da kenne ich mich nicht aus, bin nicht beteiligt und weiß nicht, ob sich irgendjemand auskennt.
Wisst ihr, was das größte Ereignis in diesem Universum ist? Es ist ganz wesentlich, dass wir das entdecken und erkennen: Es ist die Formung eines Charakters. Das ist bei weitem das größte Ereignis in diesem Universum.
Denn bei der Formung unseres Charakters wird entschieden, ob diese Welt von Arroganz oder von Demut regiert wird. Der Charakter entscheidet, ob ein Leben Menschen aufbaut oder niederreißt und zerstört. Darum ist die Formung des menschlichen Charakters die bei weitem wichtigste Sache in diesem Universum.
Darum ist Jesus Mensch geworden, hat mit uns gelebt, ist gestorben, auferstanden und lebt heute aus einem Grund: Nicht um Menschen aus der Hölle in den Himmel zu bringen, sondern um Gott wieder aus dem Himmel zurück in die Menschen zu bringen, damit wir wieder näher dem Original entsprechen.
Das ist der Sinn vom Christsein.
Ich möchte einen Vers vorlesen aus Kolosser 1,27. Ein bekannter Vers: „Ihnen wollte Gott zu erkennen geben, was der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses unter den Nationen sei.“ Paulus sagt uns ja, es ist ein Geheimnis. Was ist das Geheimnis? „Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit.“ Es ist Christus, sein Leben in uns. Das ist die Hoffnung, die wir haben, um wieder gottähnlich zu werden.
Seht ihr, wäre Jesus nur gekommen, um unsere Sünden zu vergeben – das hat er getan –, aber wäre das sein Ziel gewesen, dann bräuchte er nicht in uns zu leben. Das könnte er vom Kreuz aus tun. Er könnte sagen: Maria, Matthias, dir sind deine Sünden vergeben, wunderbar.
Wäre Jesus nur gekommen, um uns einmal in den Himmel zu holen – stimmt auch –, aber dazu müsste Jesus auch nicht in uns wohnen. Das könnte er vom Thron aus tun. Er könnte sagen: Andi, Tobi, kommt rauf zu mir, Herr Bastian.
Wisst ihr, warum Jesus in uns wohnen muss? Damit wir wieder näher dem Original entsprechen, wahrhaftiger werden, mehr Jesus Christus widerspiegeln.
Dann sagt Paulus in Kolosser 1,29: „Wozu ich mich auch bemühe und kämpfend ringe, gemäß seiner Wirksamkeit, die in mir wirkt in Kraft.“ Paulus sagt: Das ist das Ziel meiner Arbeit, dafür mühe ich mich ab und dafür kämpfe ich. Damit Christus in uns, in euch, Gestalt annimmt.
Dafür hat Paulus gelehrt, dafür hat Paulus die damalige Welt bereist, damit Menschen wieder in Christus leben und weben.
Zwei Dinge, die mich von diesem Ziel immer wieder abbringen – ich rede jetzt von mir persönlich:
Erstens, die Formung eines Charakters geht in der Regel so unspektakulär vor sich, dass ich nicht erkenne, dass Gott da am Wirken ist. Das ist ein Problem, das ich dabei habe.
Zweitens, im alltäglichen Rat, in dem man drinnen ist, in all den Verantwortungen, die man hat, vergesse ich manchmal diesen gewaltigen Auftrag.
Zum Ersten, zum Unspektakulären Folgendes: Die Formung eines menschlichen Lebens ist so alltäglich und undramatisch, dass ich es leicht übersehe oder ignoriere. Es geschieht nämlich immer dann, wenn ich zum Beispiel ein Kind im Zorn korrigiere oder in Liebe. Das formt dann einen Charakter. Unspektakulär, aber das sind die wichtigsten Dinge in diesem ganzen Universum, denn sie bestimmen, wie unsere Welt in Zukunft aussieht.
Es geschieht, wenn du eine unpopuläre Person in einer Gemeinde umarmst. Da geschieht etwas Ewiges. Wenn ein Kind misshandelt wird, wenn ein Kamerad links liegen gelassen wird, da geschieht etwas mit dem Charakter einer Person.
Wenn ein Mann wieder die Bonusseite anklickt, sich selbst dafür verachtet, da geschieht etwas mit deinem Charakter. Er wird gebaut oder zerstört.
Wenn ich einer Person zuhöre und ihr Wertschätzung gebe, geschieht etwas mit dem Charakter. Wenn ich zu einem Mitarbeiter sage: „Gut gemacht!“ oder „Du stehst nur herum!“ – bei uns ist es aber so, dass wir, was wir lieben, necken uns.
Darum sagt Jesus einmal: „Was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber Schaden an seiner Seele nimmt?“ Gar nichts. Denn hier entscheidet sich Leben oder Tod.
Zum Zweiten, darüber, dass man manchmal vergisst, diesen Auftrag in der Betriebssamkeit: Man ist oft so absorbiert mit den Verantwortungen – ob das das Finanzielle ist, ob das Mitarbeiter sind, ob das Programme planen ist, ob das ein Buch zu schreiben ist, ob es Termine einzuhalten gibt, Vorbereiten für Bibelarbeiten usw. –, dass man manchmal vergisst, wozu man überhaupt hierherkam.
Ich kam hierher zum Dauernhof vor 23 Jahren, weil ich geglaubt habe, dass Jesus Christus Menschen verändern und erneuern kann. Wenn ich das einmal vergesse, dann ist Dauernhof für mich nicht mehr der richtige Ort, denn das ist das Wesentliche.
Seht ihr, gerade wenn man in der Verkündigung steht, ist es schwierig, den Menschen eine lebensverändernde Botschaft zu predigen, wenn man selber nicht verändert wird. Das ist unglaubwürdig. Darum muss man sich immer selber prüfen.
Und zum Schluss noch: Wie sieht ein echter, ein originaler Christ aus? Wie sieht ein Christ aus, der Christus ähnlicher wird?
Ist es ein Christ, der jeden Sonntag in die Kirche geht? Ist es ein Christ, der jeden Tag seine stille Zeit einhält? Ist es ein Christ, der die Bibel jeden Tag liest, vielleicht sogar zum Teil auswendig kennt? Ist es ein Christ, der den Zehnten gibt für Mission?
All die genannten Dinge sind gut, und die sollten wir auch tun. Aber sie sind kein Zeichen für Echtheit.
Wenn du all das tust, hat Gott dich trotzdem lieb, aber wahrhaftig ist etwas anderes.
Wenn ein Christ Christus ähnlicher wird, erkennt man es daran, dass er liebevoller und barmherziger wird – mit Andersdenkenden, anders Glaubenden. Auch für Mormonen bist du ja keiner, gell, die haben nämlich mehr Frauen.
Wenn man Christus ähnlicher wird, dann wird man offen und fürsorglich. Das ist ein Zeichen, dass man Christus ähnlicher wird.
Man wird geprägt von einem Frieden, so dass man nicht immer sorgenvoll herumläuft. Ich bin Weltmeister im Sorgen, habe die Goldmedaille. Und dann sage ich immer wieder: „Herr, es ist dein Werk, das ist dein Leben, nicht meins.“ Und dann habe ich diesen Frieden: „Herr, du machst es recht.“
Ein Christ, der Christus ähnlicher wird, ist daran erkennbar, dass er schnell vergibt und gerne vergibt. Weißt du, dass Jesus gerne vergibt? Das ist ein Zeichen, dass du Jesus ähnlicher wirst. Nicht nachtragen.
Ein Mensch, der Christus ähnlicher wird, wird großzügig und freimütig, nicht kleinlich und pingelig. Er wird freundlich sein und gerne helfen.
Und Freunde, das heißt echt werden, das heißt, dem Original ähnlicher zu werden. Das ist der größte Wunsch für mein Leben.
Ich will der Mann sein, der ich noch nicht bin, aber eines Tages sein werde. Der will ich sein. Ich bin es noch nicht, aber ich möchte der sein, der ich eines Tages werde.
Die Frage ist: Ist das nicht ein bisschen zu hoch gegriffen? Ist das nicht Schwärmerei?
Ich möchte noch einmal einen Vers lesen, Kolosser 1,29. Dort sagt Paulus: „Dazu bemühe ich mich und ringe kämpfend, ringe kämpfend, genau dazu.“ Und dann sagt er, und das ist so tröstlich: „Gemäß seiner Wirksamkeit, die in mir wirkt in Kraft.“
Paulus sagt: Für dieses Ziel kämpfe und ringe ich, aber ich habe Neuigkeiten: Nicht mit meiner Kraft, sondern mit der Kraft, die in mir wirksam ist, gemäß seiner Kraft. Und das macht mich wieder so ruhig. Ich muss es nicht allein schaffen. Das ist sein Leben, nicht meins.
Sonst bin ich schon wieder bei mir, und das bringt mich zur Verzweiflung, denn von mir kann ich nicht viel erwarten.
So ist es in unserem Dienst und Leben, auch am Dauernhof: Wir mühen uns ab, wir arbeiten, manche von uns arbeiten zu gewissen Zeiten sehr viel, wir organisieren Veranstaltungen, damit Menschen von Jesus hören. Wir beten, wir hoffen, wir planen, wir riskieren und versagen, wir geben und opfern.
Wie können wir ein solches Leben leben? Weil der ganze Kampf letztlich nicht unser Kampf ist.
Darum arbeitet man als Christ nicht mit geballten Fäusten und knirschenden Zähnen, sondern in Zuversicht Gottes: „Du musst es machen.“
Wir bemitleiden uns nicht, wenn wir kritisiert werden, denn wir wissen, letztlich ist Christus am Werk.
Seht ihr diese Woche? Ich freue mich deshalb darauf, nicht weil wir coole Typen sind oder der Dauernhof so besonders ist. Dauernhof ist eines von Millionen christlichen Werken auf dieser Welt, gar nichts Besonderes – obwohl sehr besonders, weil Christus da ist.
Aber wir wissen, wir können gar nichts verändern in der Woche. Wir können uns bemühen und abmühen, aber wir können kein Menschenherz ändern, nicht mal so viel. Das kann nur Jesus.
Und so ringen wir gemäß seiner Kraft, nicht mit unserer.
Daran muss ich mich immer erinnern.
Wisst ihr, was meine größte Versuchung ist? Meine größte Versuchung ist nicht, in der Früh aufzustehen und zu sagen: „Was soll ich heute für wilde Sünden begehen?“ Ich muss ehrlich sein, dieses Problem habe ich gar nicht so.
Mein größtes Problem ist, dass ich in der Früh aufstehe und so in den Tag hineingehe, als ob Jesus tot wäre. Als ob ich nur aus eigener Kraft schaffe, wirke und tue.
Das ist die größte Versuchung, der ich am häufigsten nachgebe – und dabei verliere.
Ich merke es aber dann bald, weil ich unruhig werde, stressig werde, den Frieden verliere, unfreundlich werde, ungeduldig werde. All die Zeichen merke ich: Ich lebe nicht aus der Kraft Jesu, sondern nur aus meiner eigenen.
Und das ist die Konsequenz.
So freuen wir uns auf das, was Gott wieder vorhat, und legen ihm die Tage ganz im Vertrauen hin, dass er wirkt.
Lieber Vater, es ist ein Riesenvorrecht, dich kennen zu dürfen, auf dich bauen zu dürfen, aus deiner Kraft zu leben und nicht aus unserer.
Herr, so kämpfen wir ringend, wir ringen kämpfend, aber gemäß deiner Wirksamkeit, die in uns wirkt.
Darum ist dieses Geheimnis so gewaltig: Christus in uns, die Hoffnung der Herrlichkeit.
Du allein bist es, Herr, der es bewirken kann, nicht wir.
Und du tust es immer wieder.
Dafür danken wir dir, dafür preisen wir dich, dafür beten wir dich an, weil du das Original bist.
Und echt sind wir dann, Herr, wenn wir näher zu dir kommen.
Das wünsche ich mir für mich, für meine Familie, für die Mitarbeiter und für all die lieben Leute hier auch diese Woche.
Im Namen Jesu, Amen.
Christus in uns als Hoffnung der Herrlichkeit
Ich möchte einen Vers vorlesen aus Kolosser 1,27. Ein bekannter Vers: Dort steht, dass Gott Ihnen zeigen wollte, was der Reichtum und die Herrlichkeit dieses Geheimnisses unter den Nationen sei. Paulus sagt uns ja, dass es ein Geheimnis ist.
Was ist dieses Geheimnis? Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit. Es ist Christus, sein Leben in uns. Das ist die Hoffnung, die wir haben, um wieder gottähnlich zu werden.
Seht ihr, wäre Jesus nur gekommen, um unsere Sünden zu vergeben – das hat er getan – aber wäre das sein einziges Ziel gewesen, dann bräuchte er nicht in uns zu leben. Das könnte er vom Kreuz aus tun. Er könnte sagen: Maria, Matthias, euch sind eure Sünden vergeben, wunderbar.
Wäre Jesus nur gekommen, um uns einmal in den Himmel zu holen, stimmt das auch. Aber auch dazu müsste Jesus nicht in uns wohnen. Das könnte er vom Thron aus tun. Er könnte sagen: Andi, Tobi, kommt zu mir, Herr Bastian.
Wisst ihr, warum Jesus in uns wohnen muss? Damit wir wieder näher dem Original entsprechen, wahrhaftiger werden und mehr Jesus Christus widerspiegeln.
Dann sagt Paulus in Kolosser 1,29: „Wozu ich mich auch bemühe und kämpfend ringe gemäß seiner Wirksamkeit, die in mir wirkt in Kraft.“ Paulus sagt: Das ist das Ziel meiner Arbeit. Dafür mühe ich mich ab und dafür kämpfe ich.
Damit Christus in uns, in euch, Gestalt annimmt. Dafür hat Paulus Tintenfässer gelehrt, dafür hat Paulus die damalige Welt bereist, damit Menschen wieder in Christus leben und weben.
Herausforderungen bei der Charakterformung
Zwei Dinge bringen mich immer wieder von diesem Ziel ab – ich spreche hier von mir persönlich.
Die Formung eines Charakters verläuft meist so unspektakulär, dass ich kaum erkenne, dass Gott dabei wirkt. Das ist ein Problem, das ich habe.
Das zweite Problem ist, dass ich im alltäglichen Trubel und den vielen Verantwortungen, die ich trage, manchmal diesen gewaltigen Auftrag vergesse.
Zum ersten Punkt, dem Unspektakulären, Folgendes: Die Formung eines menschlichen Lebens ist so alltäglich und undramatisch, dass ich sie leicht übersehe oder ignoriere.
Sie geschieht zum Beispiel immer dann, wenn ich ein Kind im Zorn oder in Liebe korrigiere. Das formt den Charakter. Unspektakulär, aber es sind die wichtigsten Dinge im ganzen Universum, denn sie bestimmen, wie unsere Welt in Zukunft aussieht.
Es geschieht auch, wenn du eine unpopuläre Person in einer Gemeinde umarmst. Dort geschieht etwas Ewiges.
Wenn ein Kind misshandelt wird, wenn ein Kamerad links liegen gelassen wird, dann geschieht etwas mit dem Charakter einer Person.
Wenn ein Mann wieder die Bonusseite anklickt und sich selbst dafür verachtet, dann geschieht etwas mit seinem Charakter – er wird gebaut oder zerstört.
Wenn ich einer Person zuhöre und ihr Wertschätzung gebe, geschieht etwas mit ihrem Charakter.
Wenn ich zu einem Mitarbeiter sage: „Gut gemacht!“ oder aber: „Du stehst nur herum“, dann wirkt sich das auf den Charakter aus.
Bei uns ist es so, dass, was ich liebe, das neckt sich.
Darum sagt Jesus einmal: „Was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber Schaden an seiner Seele nimmt?“ Gar nichts.
Denn hier entscheidet sich Leben oder Tod.
Die Gefahr des Vergessens des Auftrags
Zum Zweiten möchte ich darauf hinweisen, dass man manchmal vergisst, diesen Auftrag in der Betriebsamkeit zu erfüllen. Auch hier ist man oft so absorbiert von den Verantwortungen.
Ob es das Finanzielle ist, ob es Mitarbeiter sind, ob es darum geht, Programme zu planen, ein Buch zu schreiben, Termine einzuhalten oder Bibelarbeiten vorzubereiten – man ist häufig so beschäftigt. Manchmal vergesse ich sogar, wozu ich überhaupt hierhergekommen bin.
Ich kam vor 23 Jahren zum Dauernhof, weil ich glaubte, dass Jesus Christus Menschen verändern und erneuern kann. Wenn ich das einmal vergesse, dann ist der Dauernhof für mich nicht mehr der richtige Ort, denn das ist das Wesentliche.
Gerade wenn man in der Verkündigung steht, wird es schwierig, den Menschen eine lebensverändernde Botschaft zu predigen, wenn man selbst nicht verändert wird. Das ist unglaubwürdig. Deshalb muss man sich immer wieder selbst prüfen.
Merkmale eines echten Christen
Und zum Schluss noch: Wie sieht ein echter, ein originaler Christ aus? Wie erkennt man einen Christ, der Christus ähnlicher wird?
Ist es ein Christ, der jeden Sonntag in die Kirche geht? Ist es ein Christ, der jeden Tag seine stille Zeit einhält? Ist es ein Christ, der die Bibel jeden Tag liest und vielleicht sogar zum Teil auswendig kennt? Oder ist es ein Christ, der den Zehnten für Mission gibt?
All diese Dinge sind gut, und wir sollten sie auch tun. Aber sie sind kein sicheres Zeichen für Echtheit. Wenn du all das tust, hat Gott dich trotzdem lieb. Doch wahrhaftig sein bedeutet etwas anderes.
Wenn ein Christ Christus ähnlicher wird, erkennt man das daran, dass er liebevoller und barmherziger wird – auch gegenüber Andersdenkenden und anders Glaubenden. Für Mormonen bist du ja keiner, gell? Die haben nämlich mehr Frauen.
Wer Christus ähnlicher wird, wird offen und fürsorglich. Das ist ein Zeichen dafür, dass man Christus ähnlicher wird. Man wird geprägt von einem Frieden, sodass man nicht ständig besorgt umherläuft. Ich bin Weltmeister im Sorgen, ich habe die Goldmedaille. Und immer wieder sage ich: Herr, es ist dein Werk, das ist dein Leben, nicht meins. Dann kann man diesen Frieden haben: Herr, du machst es recht.
Ein Christ, der Christus ähnlicher wird, ist daran erkennbar, dass er schnell vergibt und gerne vergibt. Weißt du, dass Jesus gerne vergibt? Das ist ein Zeichen, dass du Jesus ähnlicher wirst – nicht nachtragend zu sein.
Ein Mensch, der Christus ähnlicher wird, wird großzügig und freimütig sein, nicht kleinlich und pingelig. Er wird freundlich sein und gerne helfen.
Und Freunde, das heißt echt werden, dem Original ähnlicher werden. Das ist der größte Wunsch für mein Leben. Ich will der Mann sein, der ich noch nicht bin, aber eines Tages sein werde. Der will ich sein. Ich bin es noch nicht, aber ich möchte der sein, der ich eines Tages werde.
Der Kampf um Echtheit mit göttlicher Kraft
Die Frage ist: Ist das nicht ein bisschen zu hoch gegriffen? Ist das nicht Schwärmerei?
Ich möchte noch einmal einen Vers lesen, Vers 29 aus Kolosser 1. Dort sagt Paulus: „Dazu bemühe ich mich und ringe kämpfend, ringe kämpfend genau dazu.“ Und dann fügt er hinzu – und das ist so ermutigend: „Gemäß seiner Wirksamkeit, die in mir wirkt, in Kraft.“
Paulus sagt also, für dieses Ziel kämpfe und ringe ich. Aber ich habe eine Neuigkeit: Nicht mit meiner Kraft, sondern mit der Kraft, die in mir wirksam ist, gemäß seiner Kraft. Und das macht mich wieder so ruhig. Ich muss es nicht aus eigener Kraft schaffen. Das ist sein Leben, nicht meins. Sonst wäre ich wieder bei mir selbst – und das bringt mich zur Verzweiflung, denn von mir selbst kann ich nicht viel erwarten.
So ist es auch in unserem Dienst und Leben, auch am Dauernhof. Wir mühen uns ab, wir arbeiten. Manche von uns arbeiten zu gewissen Zeiten sehr viel. Wir organisieren Veranstaltungen, damit Menschen von Jesus hören. Wir beten, wir hoffen, wir planen, wir riskieren und versagen, wir geben und opfern und so weiter.
Wie können wir ein solches Leben leben? Weil der ganze Kampf letztlich nicht unser Kampf ist. Darum arbeitet man als Christ nicht mit geballten Fäusten und knirschenden Zähnen, sondern in der Zuversicht Gottes: Du musst es machen.
Wir bemitleiden uns nicht, wenn wir kritisiert werden, denn wir wissen: Letztlich ist Christus am Werk. Und seht ihr diese Woche? Ich freue mich deshalb darauf – nicht weil wir coole Typen sind oder der Dauernhof so besonders ist. Der Dauernhof ist einer von Millionen christlichen Werken auf dieser Welt, gar nichts Besonderes. Obwohl er sehr besonders ist, weil Christus da ist.
Aber wir wissen: Wir können gar nichts verändern in der Woche. Wir können uns bemühen und abmühen, aber wir können kein Menschenherz ändern, nicht einmal so viel. Das kann nur Jesus.
Und so ringen wir gemäß seiner Kraft, nicht mit unserer. Und daran muss ich mich immer erinnern.
Die größte Versuchung und das Vertrauen auf Gott
Wisst ihr, was meine größte Versuchung ist? Meine größte Versuchung besteht nicht darin, morgens aufzustehen und zu sagen: „Was soll ich heute für eine wilde Sünde begehen?“ Ehrlich gesagt, dieses Problem habe ich gar nicht so.
Mein größtes Problem ist, dass ich morgens aufstehe und so in den Tag starte, als ob Jesus tot wäre. Ich glaube, ich schaffe, wirke und tue alles nur aus eigener Kraft. Das ist die größte Versuchung, der ich am häufigsten nachgebe – und dabei verliere ich.
Ich merke es aber bald, weil ich unruhig werde, stressig, den Frieden verliere, unfreundlich und ungeduldig werde. All diese Zeichen zeigen mir, dass ich nicht aus der Kraft Jesu lebe, sondern nur aus meiner eigenen. Und das hat seine Konsequenzen.
So freuen wir uns auf das, was Gott wieder vorhat, und legen ihm die Tage ganz im Vertrauen hin, dass er wirkt.
Lieber Vater, es ist ein Riesenvorrecht, dich kennen zu dürfen, auf dich bauen zu dürfen und aus deiner Kraft zu leben – nicht aus unserer. Herr, so kämpfen wir ringend, wir ringen kämpfend, aber gemäß deiner Wirksamkeit, die in uns wirkt.
Darum ist dieses Geheimnis so gewaltig: Christus in uns, die Hoffnung der Herrlichkeit.
Du allein bist es, Herr, der das bewirken kann – nicht wir. Und du tust es immer wieder. Dafür danken wir dir, dafür preisen wir dich, dafür beten wir dich an, weil du das Original bist.
Und echt sind wir dann, Herr, wenn wir näher zu dir kommen.
Das wünsche ich mir für mich, für meine Familie, für die Mitarbeiter und für all die lieben Leute hier auch diese Woche.
Im Namen Jesu, Amen.