Einführung in das Zeugnis Johannes des Täufers
Wir lesen aus dem Johannesevangelium, Kapitel 1, Verse 19 bis 23, die Geschichte von Johannes dem Täufer.
Dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden Priester und Leviten aus Jerusalem zu ihm sandten. Diese waren eine Art theologische Gutachterkommission, die das Phänomen Johannes untersuchen und eine Stellungnahme abgeben sollte. Die Priester und Leviten fragten ihn: „Wer bist du?“ Johannes bekannte und leugnete nicht. Er sagte klar: „Ich bin nicht der Messias“ oder „der Christus“.
Daraufhin fragten sie ihn: „Was dann? Bist du Elia?“ Nach jüdischer Erwartung muss Elia noch kommen. Er wurde einst in einem feurigen Wagen in den Himmel entrückt. Bis heute warten die Juden bei jedem Fest auf Elia, und es wird immer ein Platz mehr gedeckt – vielleicht kommt Elia. Wenn sie sagen: „So der Herr will und wir leben“, sagen die Juden oft: „Vielleicht kommt Elija vorher“, bevor sie einen Termin ausmachen. Dies ist die einzige Erwartung, die noch vor dem Kommen des Messias besteht.
Johannes sprach: „Ich bin es nicht.“ Dann fragten sie weiter: „Bist du der Prophet?“ Er antwortete: „Nein.“
Da sprachen sie zu ihm: „Wer bist du denn, damit wir denen, die uns gesandt haben, antworten können? Was sagst du von dir selbst?“
Er sprach: „Ich bin die Stimme eines Predigers in der Wüste, die den Weg des Herrn ebnet, wie der Prophet Jesaja gesagt hat.“
Herr, hilf uns jetzt, dass wir dein Wort richtig verstehen. Amen.
Die Dringlichkeit der Adventszeit und die Bedeutung Johannes’ Botschaft
Jetzt wird es schnell eng, wenn man am vierten Advent angekommen ist. Und so, wie ich Sie kenne, haben Sie sich auch eine Fülle von Terminen für die nächsten Tage vorgenommen. Dabei sind wir in diesem Jahr gut dran, denn die Zeitspanne zwischen dem vierten Advent und der anbrechenden Festzeit ist größer als sonst.
Doch schon ist der Baum aufgestellt, und dann merkt man: Jetzt drängt alles zusammen. Es ist noch viel zu tun, und vieles ist wichtig. Es ist immer gut, dass uns Johannes der Täufer in der Adventszeit begegnet. Er weist uns noch einmal auf ganz Wesentliches hin und zeigt uns, was jetzt vorrangig Bedeutung hat.
Wir durchleben ja immer wieder diese Adventssonntage, gleichsam so, wie das Volk Israel über die Jahrhunderte auf den Messias gewartet hat. Ich möchte, dass Sie sich auch in der Kürze dieser wenigen Sonntage hineinversetzen können. Sie warteten voller Sehnsucht darauf, wann endlich der Messias kommt.
Von all den äußeren Dingen, die uns heute wichtig sind, war damals gar nicht die Rede. Sie haben bestimmt auch schon einmal warten müssen, vielleicht auf einen Zug, der erhebliche Verspätung hatte, weil die Oberleitungen vereist waren und die Weichen zugefroren. Dann saß man da und wartete – nur darauf, wann er endlich kommt.
Man blickt zur Uhr, wird immer ungeduldiger. In einem Wartezimmer liegen interessante Zeitschriften, doch die sind gar nicht interessant, weil man jetzt gar nicht lesen will. Jetzt will man vorgelassen werden, man wartet darauf, aufgerufen zu werden. Alles ist fixiert auf den Moment, wann endlich die Tür aufgeht und man hineindarf.
Das war die große Erwartung im Alten Bund: Wann endlich kommt der Messias? Das soll uns helfen, heute wieder ganz neu zu begreifen, dass mit dem Kommen Jesu die Wende der Weltgeschichte angebrochen ist. Das ist ein Ereignis ohnegleichen.
Von diesem Datum an müssen wir die Jahre ganz neu zählen, und das hat Bedeutung für unser Leben. Das sehen wir auch an all den Menschen, die damals auf das Kommen des Messias warteten.
Johannes’ Haltung zu sich selbst und seiner Botschaft
Jetzt möchte ich Ihnen zuerst einmal zeigen, wie Johannes seine eigenen Dinge ganz unwichtig nimmt. Es ist ihm überhaupt nicht bedeutsam und auch nicht wichtig, was er selbst tut und isst.
Wir haben ja schon in den letzten Jahren, immer wenn wir über Johannes gesprochen haben, daran erinnert, dass er eigentlich ein moderner junger Mann ist. Mit seiner alternativen Art, wie er auftritt und lebt, ist er gar nicht so bürgerlich, wie man es in Jerusalem sonst gewohnt war.
Aber als ich in diesen Tagen eine Predigt über Johannes hörte, war ich doch schlicht entsetzt. Was heute alles dem Johannes angedichtet wird, ist erschütternd. Am letzten Sonntag hörte ich in einer Predigt tatsächlich, dass allein aufgrund seines Äußeren, seiner Kleidung und seiner nonkonformistischen Art gesagt wurde, die einzige Konsequenz aus der Predigt des Johannes sei, dass jetzt alle nach Wackersdorf marschieren und demonstrieren oder Greenpeace beitreten.
Wissen Sie, ich möchte nicht bestreiten, dass das Fragen sind, über die man reden muss und kann. Aber darüber müssen wir diskutieren. Ihre Meinung dazu ist interessant, das sind politische Tagesfragen. Ich sehe bei Johannes keine politischen Tagesfragen.
Er hätte doch zum drängenden Problem einmal Stellung nehmen müssen, wie das mit den Römern und ihrer schrecklichen Ausbeutungspolitik ist – kein Wort. Hat er das Unrecht nicht angeprangert? Er war selbst sehr zurückhaltend, als endlich Soldaten kamen. Er hätte doch einmal sagen können: Werft die Waffen weg. Aber kein Wort.
Auch wenn es um die Regierenden ging oder die Reichen und Herrscher, etwa Herodes, da hat er doch kritisiert. Den Ehebruch hat er kritisiert, und das ist auch nicht eine Art unserer jungen Leute, dass sie die Not eines solchen Verhaltens so klar sehen, wie es Johannes angeprangert hat.
In der Predigt habe ich zum Beispiel gehört, Johannes sei ein Vegetarier gewesen und es wäre so wichtig, dass wir auf Fleisch verzichten. In meiner Bibel steht aber, dass er Heuschrecken aß – das ist nicht vegetarisch. Aber es wird so viel der Bibel angedichtet. Was hat Johannes wirklich gewollt? Was war ihm wichtig?
Dann sehen wir auf einmal, wie er sich verleugnet. Er will aus seinem Leben nichts machen. Ich wundere mich immer wieder, warum er nicht sagte: Ich bin natürlich ein Prophet – er war doch einer. Warum will er denn gar kein Prophet sein?
Er hat eine große Angst, dass die Menschen in ihm etwas sehen und aus ihm etwas machen könnten, gerade weil so viele ihm zuliefen. Er hat bewusst darauf verzichtet, in Jerusalem, wo sich die großen Scharen von Menschen drängten, zu predigen. Dabei hatte er doch so viel ihnen zu sagen.
Es war keine Gesellschaftskritik, sondern der Ruf: Bring dein Leben mit Gott in Ordnung. Den höre ich in unseren Tagen so selten: Bring dein Leben mit Gott in Ordnung! Du hast in deinem Leben Unrecht, das nur Gott dir wegnehmen kann.
Er suchte gar nicht die große Masse, weil es ihm nicht um den Zulauf ging. Er sagte sich: Wenn Gott meine Botschaft bestätigt, dann kann ich am verborgensten Ort dieser Welt wirken. Gott wird die Menschen mir zuführen, die ich brauche.
Sehen Sie, wieder macht er aus seinem Leben gar nichts. Er ist ganz zurückhaltend. Wie sagen wir das in unserer Sprache? Er ist bescheiden – und doch ist das ein falsches Wort.
Der Bescheidene ist jemand, der immer noch sehr stolz ist und sagt: Sie sind doch hoffentlich alle bescheiden. Aber dann sagt er: Ich habe ja meine Gaben und mein Können und vollbringe so viel, aber ich muss aufpassen, dass ich die anderen nicht ärgere. Deshalb ziehe ich meine Grenzen ganz bewusst.
Der Bescheidene weiß: Ich will nicht mehr aus mir machen und nicht lauter reden, als es die Umwelt verträgt. Nicht bescheiden war Johannes, er war demütig.
Und das ist kein modernes Wort. Das finden Sie nie mehr in den Zeitungen, und es kommt nicht mehr vor in den Gesprächen unserer Tage. Aber in der Bibel kommt das vor.
Der Demütige weiß, wie Johannes es immer gesagt hat: Alles Fleisch ist wie Gras, dein Leben vergeht im Flug der Zeit, du bist nichts im Lauf der Jahrhunderte.
Und jetzt war es ihm nur wichtig: Ich will etwas vom Glanz Gottes in meinem Leben auffangen. Wenn ich nur etwas widerspiegeln darf von der Herrlichkeit Gottes mit meinem Leben. Ich möchte nichts ohne dies sein.
Darum will er nicht einmal Prophet sein. Er hat Angst vor der Verehrung, die man ihm geben könnte. Er sagte: Schaut nicht auf mich, schaut auf den Herrn!
Die wahre Botschaft des Johannes und die Bedeutung der Demut
Jetzt verstehen Sie, warum wir so sorgfältig darauf achten müssen, Johannes keine falsche Botschaft zu unterstellen. Er hat nicht von der Tagespolitik gesprochen. So wichtig diese auch ist – das will ich nicht bestreiten – geht es Johannes um etwas noch Größeres.
Er hat erkannt, wie sehr sein Leben davon lebt, dass er von Gott gesandt ist. Das zeigt uns wieder, dass es für ihn das Größte ist, wenn Gott ihn gebraucht und in den Dienst nimmt.
Ich weiß nicht, ob ich es heute irgendwo klar machen kann. Nachher werden wir einige junge Leute sehen, die durch ihre großen technischen Gaben, die sie haben, in den Dienst der Entwicklungshilfe und der Mission gehen wollen, um den Ländern der Not in der Dritten Welt zu helfen. Ich finde, wunderbarer kann man es nicht illustrieren als an diesem Beispiel.
Alle Gaben, die Gott mir anvertraut hat, sind nur dann etwas wert, wenn sie etwas von der Größe Gottes widerspiegeln. Wenn Gott sie gebraucht, so wie Johannes sagt: „Redet nicht von mir, ich will nur die Stimme eines Predigers in der Wüste sein, ich will nur die Stimme Gottes sein und weitergeben, was er mir sagt.“
Dann müssen Sie einmal darauf achten, wie oft das in der Bibel vorkommt – diese Demut. Das wird von Jesus gesagt: „Ich bin von Herzen demütig“ – also nicht bloß gespielt oder geheuchelt, sondern Jesus war in seinem ganzen Empfinden so.
Oder im Kolosserbrief heißt es: „Zieht an die Demut.“ Im ersten Petrusbrief wird aufgefordert: „Haltet fest an der Demut.“ Im Philipperbrief steht: „Durch Demut achte einer den anderen höher als sich selbst.“
Oder Paulus im Abschiedskapitel der Apostelgeschichte 20, als er sich von den Ältesten von Ephesus verabschiedet: „In aller Demut habe ich unter euch gedient.“
Dabei geht es nie mehr um unsere Person. Wenn wir sagen, wir wollen Knechte Gottes sein, dann ist es egal, was mit unserer Person geschieht. Wir sollten nicht mehr empfindlich sein, ob wir Recht bekommen oder nicht. Ich möchte nur noch dem Herrn dienen.
Oder wie Hermann Betzel sagt: „Der größte Adel deines Lebens ist, dass du Tagelöhner für Gott sein darfst. Und wenn du nur jeden Tag etwas tust für den Herrn, das ist die Würde deines Lebens, die groß und wunderbar ist.“
Das ist Johannes wichtig. Alles andere schreibt er als unwichtig ab. Er sagt: „Kommt, lasst es beiseitelegen, das ist nicht wichtig, das beschäftigt mich nicht.“
Johannes als Vorbild totaler Hingabe und Zeugnis Jesu
Jetzt kommen wir aber noch zu etwas anderem. Johannes ist ein Mensch totaler Hingabe. Wir haben ihn bisher nur von einer Seite betrachtet. Ich wollte das so konkret aussprechen, damit wir wirklich verstehen, warum er so bescheiden war – in seiner Kleidung und in seinem gesamten Lebensstil.
Er hat nirgendwo gesagt: Kleidet euch wie ich. Nicht einmal das. Er wollte nicht einmal eine Jüngergemeinde gründen, keinen Fanclub aufbauen. Er wollte nur mit seinem ganzen Leben auf Jesus hinweisen. Wenn immer wieder, bis zum Ermüden, der Isenheimer Altar mit dem Finger erwähnt wird, dann ist das natürlich, weil wir über Johannes sprechen. Er ist der Zeuge Jesu.
Was Zeugendienst bedeutet und was uns aufgetragen ist – auch in diesen Adventstagen Zeuge Jesu zu sein – das können wir bei Johannes lernen. Er kam nie auf die Idee und sagte: „Guckt mich mal an, wie ich das alles für euch vorlebe.“ Nein, er wollte nur von Jesus reden. Er sagte: „Geht zu ihm.“ So hat er später seine Jünger hingewiesen. „Fragt Jesus selbst, geht, wenn ihr Zweifel habt, sucht ihn.“
Er war ein Mann totaler Hingabe. Jesus selbst hat ihm später das größte Zeugnis ausgestellt: Er war ein ungeheuer fester Mann. Wir können das heute nicht ausführlich erörtern, aber ich bin fest davon überzeugt, dass auch Johannes im Gefängnis später nicht gezweifelt hat. Seine Jünger zweifelten, er nie. Er schickte seine Jünger zu Jesus: Fragt und überzeugt euch selbst. Er war ja so überzeugt vom Kommen Jesu.
Wir müssen das sehr unterscheiden von den Phantasten, Träumern, Visionären und Philosophen. Johannes hat nie über seine Gedanken gesprochen oder wie er sich etwas vorstellt oder meint. Er verkündete mit Entschiedenheit einige Tatbestände: In deinem Leben ist Unrecht, Gott drängt in diese Welt, es wird das Licht kommen. Johannes 1 beginnt gleich in den ersten Versen mit dem Licht.
Als dann Jesus auftauchte, war es ihm unverrückbar klar: Das ist das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegträgt. Das war auch der Grund, warum so viele Männer zu Johannes kamen. Sie suchten nicht irgendeine Schwärmerei, sondern das Realistische, das mit beiden Füßen auf dem Boden dieser Welt steht. Das hat sie angezogen.
Wir müssen Johannes auch heute wieder so sehen und das in diesen Tagen lernen: Was ist wichtig? In den vor uns liegenden Festtagen kann nur das Gotteswort sprechen, gar nichts anderes. Johannes hat sich danach gesehnt, noch etwas zu sehen. Er hat nicht mehr viel gesehen von der Herrlichkeit des Kommens Jesu und vom anbrechenden Gottesreich.
Es ist ja auch in unserer Welt oft verborgen, und wir sehnen uns danach, wieder mehr zu sehen von den Wundern Jesu und von seiner Macht. Wir können es immer nur kurz aufleuchten sehen. Das Schauen wird einmal erst in der Ewigkeit erfolgen. Kleine Zeichen sind uns hier und da geschenkt.
Er wollte eine Stimme sein, hineinrufen in eine verzagte Welt. Und das war gut. Als am letzten Sonntag über das Jesaja-Wort gepredigt wurde – Kapitel 40, auf das Johannes immer Bezug nimmt – wurde deutlich: Es gibt etwas in dieser trostlosen Welt, das uns Zuversicht und Hoffnung gibt.
In Jesus kommt Gott zu uns. Ihr dürft Jesus begegnen. Und das war das eine Thema. Johannes hatte überhaupt kein anderes Thema mehr als dieses eine: Jetzt rüstet euch, dass ihr ihn wirklich findet. Passt auf, dass ihr nicht über all den Trubel eures Lebens am wichtigsten, an der Begegnung mit dem lebendigen Gott, vorübergeht. Er will sich aufmachen und euch suchen.
Johannes war groß, weil er das Wort Gottes weitergab, die Stimme Gottes war. Ich will nur seine großen Worte weitersagen, hineinrufen heute in diese Tage: Wir wollen Wegbereiter sein. Wir wollen in diesen Tagen noch Menschen ansprechen und mithelfen, dass sie Jesus begegnen. Dann sind wir auf der Spur des Johannes.
Eins ist not, eins ist not – das soll mein Letztes sein: Eins ist not. Es ist so viel noch zu tun. Jetzt passen Sie auf, machen Sie eine wichtige Rangordnung bei sich, dass Sie sagen: Ich will in diesen Tagen ganz neu erleben, was Jesus mir schenkt und was er mir bedeutet.
Jetzt bin ich in einer schwierigen Lage. Ich weiß nicht konkret, was Sie beschäftigt, was Sie umtreibt, was Sie belastet. Es gibt viele, die in diesen Tagen von Ängsten und Sorgen umgetrieben sind. Ich habe vor ein paar Tagen einen Bekannten besuchen wollen, von dem ich nur den Namen kannte. Er ist groß und einflussreich in der Wirtschaft, und ich hörte, er sei krank.
Als ich ins Krankenhaus kam, erfuhr ich, dass er schon wieder entlassen war. Ich schrieb ihm einen Brief und teilte ihm mit, dass ich an ihn denke. Dann schrieb er zurück und teilte mit, dass er es zuerst seinen Freunden gar nicht mitteilen wollte, aber es nun doch sagen möchte – vielleicht hilft es auch Ihnen.
Der Arzt eröffnete seiner Frau und ihm, dass die Leber voll mit Metastasen ist, so dass eine Heilung nicht mehr möglich ist. Im Grunde genommen seien seine Tage gezählt, und er solle sein Haus bestellen – ein Mann in meinem Alter.
Es war, als würde uns der Boden und der Grund unter den Füßen weggezogen. Auf der Heimfahrt hatten wir nicht viel miteinander zu reden. Zu Hause angekommen, haben wir uns zuerst ausgeweint. Oh, welch ein Wunder: Immer wieder sind uns Gottes Worte in die Hand gekommen oder eingefallen.
Sehen Sie, dass das auf einmal wieder passiert, wie bei Johannes, dass Gottes Stimme redet – die uns Zuspruch und Trost gibt, die uns voller Kraft und Energie, aber auch voller Verheißung sind. In all diesen Worten durften wir uns immer wieder erquicken und erfreuen.
Zugegeben, es war nicht einfach, ein „Ja, Vater“ zu finden, aber immer wieder durften wir uns durchringen und die Gewissheit haben, dass er, der Herr, auf rechter Straße führt und keine Fehler macht – auch wenn wir es im Augenblick nicht verstehen.
Wir überlegten hin und her, ob wir es unseren Bekannten und Freunden auch im weitesten Sinn sagen sollten, was uns bedrückt. Wir kamen aber zu dem Ergebnis: Wenn Brüder und Schwestern auch in der Fürbitte mittragen sollen, dann müssen sie wissen, um was es sich handelt. Wir haben es weitergegeben, wie die Situation ist.
Tagtäglich erlebten wir, wie wunderbar unser Gott ist. Immer wieder durch Worte der Heiligen Schrift, Liedverse, alte Glaubenslieder oder Zusprüche von Menschen wurden wir so reich erquickt und gestärkt, dass wir uns immer mehr unserem Herrn hergeben mussten.
Je mehr wir uns mit dem Wort beschäftigten, umso öfter kam auch der Gedanke, Brüder zu bitten, gemäß Jakobus 5 zu beten. Solange zwei Brüder den Jakobusdienst an mir taten, betete meine Familie nach Psalm 50, Vers 15, um seinen Beistand zu bitten.
Am Schluss des Gebets durfte ich noch ein besonderes Wort ziehen. Dieses Wort steht in 1. Mose 26: „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir und will dich segnen.“ Darunter stand der bekannte Vers von Paul Gerhardt: „Ihn lass tun und walten, er ist ein weiser Fürst und wird sich so verhalten, dass du dich wundern wirst.“
Mit diesem Wort legte sich dann ein Frieden auf die ganze Familie, den Mann in Worten gar nicht fassen kann. Ein Friede, geschenkt durch die vielen Zusagen, die wir aus Gottes Wort erhielten, aber auch – was nicht übersehen werden darf – durch die vielen, vielen Beter, die hinter uns standen.
Dass unser Leben wie Gras ist, das brauchen wir nicht mehr zu predigen. Das sehen Sie rundum. Wir dürfen Worte Gottes weitergeben, und das Allergrößte gilt für uns: Wer bist du denn? Ein Eigentum Jesu.
Das hat Johannes gar nicht mehr erleben dürfen. Wie hat er sich gesehnt, dass die Freude über ihm steht: Jesus wohnt in mir, er trägt mich durch das Tal des Todes, er ist bei mir in der Dunkelheit der Nacht, sein Geist vertritt mich beim Beten.
Jetzt müsste ich ihm all das Wunderbare sagen, was von uns gesagt werden kann, da, wo Sie Jesus, den Herrn, aufnehmen. Amen. Wie?
Aufruf zur Nachfolge und Zeugnis in der Adventszeit
Bitte geben Sie den zu überarbeitenden Text ein, damit ich die gewünschten Anpassungen vornehmen kann.
