Einführung in das Thema geistlicher Kampf
Wir haben es gerade schon gehört: Die heutige Predigt, mit der wir in unserer Predigtserie durch den Epheserbrief fortfahren und fast zum Ende kommen, handelt vom geistlichen Kampf.
Das Thema ruft bei einigen sofort verschiedene Emotionen und Gedanken hervor. Es gibt ganz unterschiedliche Positionen dazu. Manche denken: Endlich wird dieses Thema auch mal angesprochen. Das ganze Leben ist geistlicher Kampf, und es wird so selten thematisiert. Gut, dass das jetzt kommt. Gerade heute früh: Geistlicher Kampf überall. Der Kaffeefleck beim Frühstück auf dem Hemd – ich muss mich noch einmal umziehen, obwohl ich in Zeitnot bin. Dann das Auto vor mir, das so langsam fährt, dass es an jeder roten Ampel stehenbleiben muss. Geistlicher Kampf überall, andauernd. Endlich wird das mal zur Sprache gebracht, und ich muss wissen, wie ich mich dagegen wehren kann.
Andere sehen das ganz anders. Es ist ein geistlicher Kampf? Als Christen haben wir Frieden. Lasst uns im Schalom Gottes leben. Solche Reden von Kampf passen überhaupt nicht, schon gar nicht in diese Zeit, in der gar nicht weit von hier ein echter Krieg tobt.
Wie sollen wir also über geistlichen Kampf denken? Darum geht es heute. Paulus lehrt uns im Epheserbrief eine gesunde Sicht auf den geistlichen Kampf.
Der biblische Predigttext: Epheser 6,10-17
Ich möchte uns den Predigttext aus Epheser 6, die Verse 10 bis 17, vorlesen.
In Fortführung unserer Predigtserie durch den Epheserbrief kommen wir in Kapitel 6 zu den Versen 10 bis 17. Dort lesen wir:
„Zuletzt: Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke! Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. Denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Mächtigen und Gewaltigen, gegen die Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, gegen die bösen Geister unter dem Himmel.
Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr am bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt. So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit. An den Füßen seid bereit, einzutreten für das Evangelium des Friedens.
Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt. Nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist.“
Ich möchte mit uns beten, dass wir dieses Wort hören und annehmen können, damit wir zugerüstet sind für den geistlichen Kampf.
Himmlischer Vater, das ist unser Gebet. Du sagst, dein Wort ist mächtig und kräftig. Es ist wie ein Feuer, ja wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert. So bitten wir dich, dass du mit diesem kräftigen Wort in unser Leben hinein sprichst und uns bereit machst, zu widerstehen und das Feld zu behalten inmitten der Angriffe, die wir erleben werden.
Herr, schenke uns ein festes Vertrauen auf dein Wort und mache uns so fest in dir. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Retter und Herrn, den siegreichen König. Amen.
Kernbotschaft und Überblick der Predigt
Die Kernbotschaft der Predigt ist ganz einfach und wird durch die vier Überschriften im Gottesdienstblatt zusammengefasst: Sei bereit für den Kampf, kenne den Feind und ergreife die Waffenrüstung Gottes, damit du im Kampf bestehen kannst.
Das ist die Botschaft. Wenn ihr sagt, das ist alles, was ich heute mitnehmen kann, dann nehmt das mit. Ich möchte diese Botschaft jedoch mit Leben füllen und mit Inhalt weiter vertiefen. Deshalb werden wir die verschiedenen Aspekte noch genauer durchdenken.
Die Realität des geistlichen Kampfes
Alles beginnt damit, dass wir zunächst erkennen, dass es einen Kampf gibt – einen geistlichen Kampf. Dieser Kampf tobt schon lange. Er begann vor Urzeiten, als einige Engel gegen Gott rebellierten. Aus dieser Rebellion entstand der Teufel. Er war nicht ewig da, denn Gott ist ewig, der Teufel nicht.
Im Himmel fand eine Rebellion statt, die dazu führte, dass die feindlichen Mächte versuchten, die Menschen, die im Bild Gottes geschaffen wurden, von Gott zu trennen. So kam es zur Versuchung der ersten Menschen. Diese ließen sich verführen und gaben nach. Dadurch konnten sie nicht mehr in der Gegenwart des wunderbaren Gottes bleiben, der sie geschaffen hatte.
Sie mussten getrennt von Gott leben – nun in einer gefallenen Welt als gefallene Menschen. Es schien fast so, als hätten der Teufel und die Mächte der Finsternis den Kampf gewonnen. Doch das war nicht so. Gott sandte seinen eigenen Sohn. Gott selbst wurde Mensch, um diesen Kampf gegen den Teufel auf Erden endgültig zu führen.
Jesus Christus kam als das Licht der Welt mitten in die Finsternis dieser Welt. Er kam als die personifizierte Liebe in eine Welt, die von einem Aggressor, von Zorn und Streit dominiert war. Er lebte, und dieses Licht strahlte in der Finsternis. Doch die Finsternis wollte dieses Licht nicht und wandte sich gegen ihn.
Angeführt vom großen Widersacher, dem Teufel, ließen sich Menschen mitreißen und stellten sich gegen Jesus. Er wurde brutal an ein Holzkreuz genagelt. Man konnte den Eindruck gewinnen, der Teufel habe wiedergewonnen. Aber wir wissen: Nach dem Karfreitag kommt der Ostermorgen. Das Licht durchbricht die Finsternis. Jesus steht am Morgen des Ostertages auf.
Er hat gesiegt. Er ist der lebendige Herr. Dem Teufel konnte er nichts anhaben. Jesus verkündet seinen Sieg in der Auferstehung. Danach ist er in den Himmel aufgefahren. Der besiegte Feind darf noch für eine Weile hier auf Erden bleiben, aber Jesus verspricht: „Ich komme wieder.“ Dann wird dieser Kampf ein für allemal beendet.
Der Teufel wird für alle Zeit, für alle Ewigkeit, in die Finsternis verdammt werden. Es wird wieder eine Welt geben, in der Frieden, Liebe und Herrlichkeit herrschen. Das ist die große Geschichte des geistlichen Kampfes.
Unsere Position im geistlichen Kampf
Nun befinden wir uns in dieser Geschichte zwischen dem ersten Kommen Jesu, bei dem der Feind endgültig besiegt wurde, und dem Wiederkommen des Herrn Jesus Christus. Dann wird dieser Kampf ein für alle Mal enden.
Daher muss uns klar sein: Dieser Kampf tobt auch heute noch. Der besiegte Feind hat noch nicht aufgegeben. Er ist hier auf Erden weiterhin aktiv, vergleichbar mit einem schwer verwundeten Tier, das noch einmal aufbegehrt.
Er kämpft jedoch nicht gegen alle Menschen, sondern nur gegen diejenigen, die sich zu Jesus Christus bekennen. Er kämpft gegen den Leib Christi, gegen die Gemeinde.
Die erste wichtige Frage, die du heute für dich klären musst, lautet daher: Auf welcher Seite stehst du in diesem Kampf?
Wenn du hier auf Erden ein friedliches Leben führen möchtest, dann möchte ich dir sagen: Komm nicht zu Jesus. Der Fürst dieser Welt bietet dir an: „Ich werde dir nichts tun, wenn du dich zu mir bekennst.“
Aber dir muss klar sein, dass der ultimative Tag kommen wird. Dann möchtest du nicht auf der Seite des Fürsten dieser Welt stehen, denn er und alle, die sich ihm anvertrauen, werden für alle Zeit verdammt werden.
Deshalb ist unsere Einladung, unser Ruf und der Ruf des Evangeliums: Komm und vertraue dich Jesus Christus an, dem ultimativen Sieger. Komm zu ihm, denn bei ihm findest du das, wonach dein Herz sich sehnt.
Du wirst Vergebung finden für deine Schuld, für all deine Rebellion gegen Gott. Du wirst den Frieden finden, nach dem du suchst. Du wirst die Liebe finden, nach der du vielleicht sonst überall suchst. Du wirst die Herrlichkeit und Erfüllung finden, die diese Welt dir nicht bieten kann.
Wenn du heute hier bist und noch nicht sagen kannst, dass du dich klar positioniert hast und auf die Seite des Herrn Jesus Christus gekommen bist, dann höre meine Einladung: Komm, vertraue dich ihm an. Das ist der Weg des Sieges, das ist der Weg, den du gehen willst.
Gleichzeitig bedeutet das auch, dass du in den geistlichen Kampf eintrittst. Denn nun bist auch du – und wir alle, die wir uns zu Jesus Christus bekennen – Menschen, gegen die der Teufel kämpfen wird.
Die Aufforderung zur Bereitschaft im Kampf
Also sei bereit für den Kampf. Darum geht es gleich zu Beginn, wenn Paulus den Ephesern schreibt: "Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke, zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels."
Es ist wichtig, dass wir hören, was Paulus hier nicht sagt. Er sagt nicht einfach: Sei stark! Das ist eine Parole dieser Welt, so wie "Halt die Ohren steif" oder "Ich drücke dir die Daumen". Das ist Quatsch. Das hilft erst mal gar nicht. Ich weiß auch gar nicht, wie man Ohren steif hält. Und wenn mir einer die Daumen drückt, bin ich eher gehindert. Also bitte, mir nicht die Daumen drücken und sei stark.
Ja, wo soll die Kraft herkommen? Wir brauchen eine Stärke, die nicht in uns liegt. Das sagt der Text deutlich: Sei stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Kennst du diese Kraft?
Paulus hat für die Epheser schon gebetet, in Kapitel 1, dass der Herr ihnen die Augen des Herzens auftun möge, dass er ihnen erleuchtete Augen des Herzens geben möge, damit sie erkennen. Dann sagt er in Vers 19: Wie überschwänglich groß seine Kraft an uns ist, die wir glauben, weil die Macht seiner Stärke bei uns wirksam wurde.
Dann beschreibt er, dass diese Kraft, diese Macht seiner Stärke, enorme Kraft hat. Das ist die Macht seiner Stärke, mit der er in Christus gewirkt hat. Konkret: Durch sie hat er ihn von den Toten auferweckt und eingesetzt zu seiner Rechten im Himmel.
Die Macht seiner Stärke ist es, mit der er über die reiche Gewalt, Macht, Herrschaft und alles, was sonst einen Namen hat, regiert – nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen. Das ist die Kraft Gottes, das ist die Macht seiner Stärke.
Paulus betet, dass wir erkennen mögen diese Kraft, die uns von Gott zur Verfügung gestellt wird. Und das ist die Kraft, die du brauchst, das ist die Kraft, die wir alle brauchen. Ich weiß nicht, wie stark du bist, aber diese Kraft hast du nicht in dir. Die brauchen wir von Gott.
Gott sei stark in dem Herrn! In Kapitel 3 hatte Paulus noch einmal gebetet, dass Gott uns Christen diese Kraft wirklich geben möge. Da hat er gebetet in Vers 14: "Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, der der rechte Vater ist über alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden, dass er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen."
Die Kraft, die wir brauchen, kommt von Gott, und das ist eine Kraft, die uns von innen her stärkt. Das sind nicht äußere Muskeln, nein, das ist eine Kraft, die tief in unserem Herzen lebt.
Und wenngleich diese Kraft von Gott kommt, sollen wir aktiv werden. Wir sollen uns um diese Kraft bemühen. "Seid stark in dem Herrn, in der Macht seiner Stärke, zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels."
Ja, also wir sollen aktiv werden. Wir sollen Gott bitten, uns mit seiner Kraft zu stärken. Wir werden gleich noch weiter darüber nachdenken, wie konkret wir das tun können. Aber hier möchte ich erst einmal, dass wir erkennen, dass wir das tun sollen.
Wir sollen aktiv werden, um bereit zu sein für den geistlichen Kampf. Das brauchen wir, weil der Feind beständig nach Wegen sucht, uns sowohl ganz persönlich als auch gemeinschaftlich als Gemeinde anzugreifen.
Die geistliche Dimension des Kampfes in Ephesus
Paulus sieht die Situation ganz klar und erkennt die geistliche Dimension dahinter. Er hat eine besondere Beziehung zu der Gemeinde, der er hier schreibt: der Gemeinde in Ephesus. In keiner anderen Gemeinde war er persönlich länger anwesend. Zweieinhalb Jahre hat er auf seiner dritten Missionsreise in Ephesus gedient. Wahrscheinlich hat er diese Gemeinde gegründet, dort gepredigt, und das Evangelium breitete sich von dort aus.
Der Sieg des Herrn wurde verkündet, und zwar in ganz Asien, wie es in der Apostelgeschichte über seinen Dienst in Ephesus heißt. Zugleich war Paulus aber auch bewusst, dass die Mächte der Finsternis dagegen ankämpfen. Auch das können wir in der Apostelgeschichte lesen, wie die Christen angefeindet wurden.
Nach zweieinhalb Jahren verließ Paulus Ephesus und zog weiter. Am Ende seiner dritten Missionsreise kam er noch einmal zurück in die Region. Er wusste, dass dies das Ende seiner Mission in dieser Gegend war und dass er die Gemeinde nicht wiedersehen würde. Deshalb ließ er die Ältesten aus Ephesus, die Leiter der Gemeinde, zu sich rufen. Es waren vielleicht Leiter, die er selbst eingesetzt hatte, denn er hatte die Gemeinde ja gegründet.
Er traf sie in Milet, wo er ankam und von wo aus er weiterreisen wollte. Dort sprach er mit ihnen und warnte sie, wachsam zu sein. In Apostelgeschichte 20,29 lesen wir seine Worte: „Denn das weiß ich, dass nach meinem Abschied reißende Wölfe zu euch kommen werden, die die Herde nicht verschonen. Auch aus eurer Mitte werden Männer aufstehen, die Verkehrtes lehren, um die Jünger an sich zu ziehen. Darum seid wachsam.“
Paulus macht deutlich, dass er den Ephesern diese Warnung nicht gibt, weil er schon bestimmte Personen in der Gemeinde kannte, die wie reißende Wölfe sein würden. Hätte er solche Menschen schon erkannt, hätte er sie konkret benannt, so wie er es an anderen Stellen tut. Stattdessen hält er es allgemein, weil er weiß, dass es grundsätzlich so sein wird: Wo eine Gemeinde einen fruchtbaren Dienst tut und das Evangelium verkündet, wie die Epheser, dort wird der Feind aufstehen und kämpfen – von außen und von innen.
Deshalb schreibt Paulus auch diesen Brief, um die Gemeinde zuzurüsten. Er verfasst ihn einige Zeit später an diese von ihm sehr geliebte Gemeinde. Er schreibt mit dem Herzen eines Pastors, der seine Gemeinde liebt und für sie sorgen will.
Schon in Kapitel 4 des Briefes warnt er sie vor Feindschaft und Angriffen. Er sagt ihnen, was sie brauchen: Zurüstung. Gott hat in seiner Weisheit Hirten und Lehrer in die Gemeinde gegeben, damit alle Heiligen zugerüstet werden. Alle Heiligen brauchen diese Zurüstung, auch du, damit wir einander helfen können, im Glauben weiter zu wachsen und stark zu werden.
In Epheser 4,14 erklärt er: „Damit wir nicht mehr unmündig sind und uns von jedem Wind einer Lehre bewegen und umhertreiben lassen durch trügerisches Spiel der Menschen, mit dem sie uns arglistig verführen.“
Die Realität des geistlichen Kampfes anerkennen
Liebe Geschwister, lasst uns nicht naiv sein. Der geistliche Kampf ist real, und der Feind kämpft. Das Leben auf Erden als Christ ist nicht Friede, Freude, Eierkuchen. Es ist ein Kampf. Deshalb tun wir gut daran, alle Zeit bereit zu sein, damit wir dem Feind widerstehen können.
In Kapitel 5, Vers 16, das wir vor ein paar Wochen betrachtet haben, erklärt Paulus, dass wir in einer bösen Zeit leben. Diesen Gedanken greift er im weiteren Verlauf auch in Vers 13 auf, wenn er von diesem bösen Tag spricht.
Mit dem bösen Tag meint er nicht einen bestimmten Tag in der Zukunft. Vielmehr meint er den Tag, an dem die akustischen Anschläge des Teufels kommen. Wir sollen vorbereitet sein und bereit für den Kampf, damit der böse Tag für uns nicht zu einer bösen Überraschung wird.
Den Feind erkennen
Damit wir gut vorbereitet sind, sollten wir den Feind klar erkennen. Das ist der zweite Punkt: Kenne den Feind.
Wir haben bereits am Ende von Vers 11 von diesem Feind gelesen, wo die Rede ist von den listigen Anschlägen des Teufels. In Vers 12 führt Paulus das weiter aus. Dort heißt es: „Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit dem Herrn der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.“
Das ist ganz interessant, denn Paulus betont hier, dass wir nicht mit Fleisch und Blut kämpfen. Er verweist auf den Teufel und seine Armada. In Kapitel 4 hatten wir gerade darüber nachgedacht, dass Paulus vor dem trügerischen Spiel der Menschen warnt, mit dem sie uns arglistig verführen.
Man mag jetzt fast fragen: Ja, was denn nun? Teufel oder Mensch? Nun, es ist wichtig, dass wir klar erkennen: Letztendlich kämpfen wir nicht mit Fleisch und Blut. Der letztendliche Feind ist der Teufel. Er gebraucht Menschen, aber der letztendliche Feind ist der Teufel.
Wir müssen uns im Klaren darüber sein: Der Teufel hat ein großes Ziel. Er will uns wegbringen von Jesus. Er will uns gemeinschaftlich wegbringen von Jesus. Das ist sein größter Triumph, wenn eine ganze Gemeinde, eine ganze Kirche dazu gebracht werden kann, dass sie nicht mehr auf Jesus vertraut, nicht mehr dem Evangelium vertraut und nicht mehr so lebt, wie es Gott gefällt.
Das war die Gefahr, die Paulus in Ephesus sah. Er sagte, es werden falsche Lehrer kommen, und auch in eurer Mitte werden falsche Lehrer aufstehen. Er erklärt, dass das der ultimative Triumph für den Teufel ist, wenn falsche Lehren Raum bekommen und Gemeinden sich komplett von Jesus entfernen.
Dann nennen sie sich vielleicht noch christliche Kirchen, aber eigentlich stehen sie gar nicht mehr auf der Seite von Jesus Christus. Sie haben ihn längst verlassen. Das ist ein Ansatzpunkt, den der Teufel liebt: Am besten gleich die ganze Truppe einmal rüberziehen.
Und das ist listig. Wir haben gesehen, das sind listige Anschläge. Der Teufel kommt ja nicht und sagt: „Macht doch mal eine Abstimmung in der Mitgliederversammlung, wollt ihr zu Jesus gehören oder zum Teufel?“ So blöd ist er nicht.
Nein, er wird versuchen, uns Lehren unterzujubeln, die uns Stück für Stück ein bisschen wegbringen. Das ist die Versuchung, das sind die listigen Anschläge. Paulus sagt: Seid wachsam. Seid bereit für den Kampf!
Und wenn er nicht die ganze Gemeinde wegbringen kann, dann wird er versuchen, die Gemeinde zu spalten, sodass das Zeugnis der Gemeinde geschwächt wird. Er wird Samen säen von Streit und Gruppierungen schaffen wollen. Paulus wirkt in Ephesus intensiv dagegen.
Wenn wir nur die ersten drei Kapitel betrachten, sehen wir, dass sein Hauptfokus darin liegt, gesunde Lehre zu stärken, damit falsche Lehre keinen Raum bekommt. Das nächste, was wir sehen, ist, dass er die Gemeinde dazu aufruft, Einheit zu haben.
Lasst euch nicht trennen über die Trennlinien dieser Welt, nicht Juden und Heiden gegeneinander. Bleibt zusammen und gebt dem Teufel keinen Raum.
Ich hoffe, uns ist das klar: Das sind die Ansatzpunkte, die der Feind liebt. Der Teufel ist ein Feind, der Zwietracht sehen will. Wenn er die Gemeinde nicht spalten kann, also wenn er die ganze Gemeinde nicht kriegt, wird er versuchen, individuell Leute herauszuziehen.
Er wird mit Versuchen zur Sünde kommen. Er wird versuchen, dass du dein Herz an andere Dinge hängst als an ihn. Er wird dich ermutigen, dein Vertrauen auf dein Geld zu setzen. Paulus warnt vor Habgier.
Er wird versuchen, dich vielleicht mit dem netten Gesicht eines Menschen zu verführen. Paulus warnt vor Unzucht und vor jeder anderen Art von Unreinheit. Er wird versuchen, dich zu verführen, indem du anfängst, dich von anderen zu distanzieren und zu sagen: „Die Leute hier sind eh alle so blöd.“
Und er warnt davor: Gib dem Teufel keinen Raum! Er wird versuchen, dir einzureden, dass die guten Gebote, die dir ein liebender Gott gegeben hat, um dich zu schützen vor schlechten Dingen, letztendlich gar nicht gut sind.
Er wird dir einreden, dass diese Gebote dir den Spaß rauben und dass Gott eine absolute Spaßbremse ist, dem du nicht vertrauen solltest. Er wird dir einreden, dass die Sünde viel besser sei, als sie wirklich ist. Er wird dir das Stück Zucker unterjubeln und natürlich nicht verraten, dass sich darunter Gift verbirgt.
Das sind die listigen Anschläge des Teufels. Paulus ruft in den Kapiteln 4 und 5 und am Anfang von Kapitel 6 dazu auf: Gebt dem keinen Raum!
Tatsächlich sehen wir am Ende von Kapitel 5 und Anfang von Kapitel 6 wahrscheinlich den vierten großen Ansatzpunkt des Teufels. Wenn er nicht die ganze Gemeinde kriegen kann und wenn er sie nicht spalten kann, was er liebend gerne tut, dann greift er Ehen und Familien an.
Gib dem Teufel keinen Raum! Er wird versuchen, da hineinzukommen, weil, wie wir gehört haben, die Ehen etwas vom Evangelium abbilden sollen. Das Miteinander von Ehemann und Ehefrau ist der Weg, wie wir etwas widerspiegeln von dem Verhältnis von Christus und der Gemeinde.
Er wird versuchen, Familien auseinanderzusprengen. Kinder werden versucht, rebellisch gegen die Eltern zu sein, und Väter geraten in Zorn. Dann wird nichts mehr abgebildet von der gesunden Unterordnung der Gemeinde unter den göttlichen Vater.
Es wird nichts mehr abgebildet von dem liebevollen Vater, der Gott für uns sein will. Er wird versuchen, in andere Beziehungen hineinzukommen.
Wir haben letzte Woche darüber nachgedacht, dass es in der Gemeinde in Ephesus offensichtlich sowohl Herren als auch Sklaven gab. Beziehungen, die in der Welt natürlich sehr belastet sind.
Aber Paulus sagt, das ist eine Chance, etwas abzubilden. Wenn ihr euch einander gegenüber so verhaltet, dass klar ist: Die Herren versuchen, gute Herren zu sein und ihren Knechten gut für sie zu sorgen, freundlich mit ihnen umzugehen.
Und wenn die Knechte sagen: Wir arbeiten treu und bringen uns ein, um den Herren die Ehre zu erweisen, wie wir sie Gott erweisen, der über den Herren steht.
Dann wird der Teufel versuchen, das zu sprengen. Er wird versuchen, in jede Beziehung hineinzukommen, um Streit anzustiften.
Seht ihr, der Teufel sucht Ansatzpunkte, und er ist listig. Dabei gebraucht er Menschen. Es sind oft Menschen, die uns verführen. Aber Paulus macht deutlich: Letztendlich sind sie nur Werkzeuge in der Hand eines größeren Feindes.
Der letztendliche Feind ist der Teufel selbst. Mir ist wichtig, dass wir das erkennen. Dass wir erkennen, wo Menschen unsere Verführung werden – mit falschen Lehren, mit Dingen, die Spaltung säen, mit Verführungen, die da kommen.
Mir ist wichtig, dass wir erkennen: Sie sind Werkzeuge. Wir müssen sie ernst nehmen, wir dürfen sie nicht übersehen. Wir müssen ihnen widerstehen und dürfen ihnen keinen Zentimeter Raum geben.
Aber wir müssen auch auferstehen: Sie sind nicht der letztendliche Feind. Sie sind arme Seelen, die vom Teufel verführt wurden und von ihm benutzt werden, um die Gemeinde des Herrn von außen und von innen anzugreifen.
Diese Menschen brauchen einerseits unseren Widerstand, aber andererseits auch unsere Barmherzigkeit und unsere Gebete. Hat Jesus uns nicht gelehrt: Betet für die, die euch verfolgen!
Lasst uns erkennen: Letztendlich haben wir nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. (Epheser 6,11-12)
Die Waffenrüstung Gottes als Schutz und Waffe
Wir haben gesehen, der Kampf ist real. Wir haben erkannt, wer der Feind ist und wie er angreift. Nun wollen wir uns anschauen, wie wir diesem Feind widerstehen können. Dabei kommen wir zur Waffenrüstung Gottes.
In Vers 11 hatte Paulus uns bereits gesagt: Zieht an die Waffenrüstung Gottes. Nachdem er den Feind beschrieben hat, sagt er in Vers 12 und 13 noch einmal: Er greift an. Ich lese euch Vers 13 bis 17 vor:
„Darum ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr am bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt. So steht nun fest, umgürtet an den Lenden mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit, an den Beinen gestiefelt, bereit einzutreten für das Evangelium des Friedens. Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr die feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt. Und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist.“
Klingt super, oder? Aber was genau ist diese Waffenrüstung Gottes? Wie ziehen wir sie an oder wie ergreifen wir sie?
Ich habe schon viele Predigten und sogar Predigtserien über die Waffenrüstung Gottes gehört. Dort wird oft jedes Teil einzeln betrachtet. Dann wird jeweils der Bezug zu der geistlichen Wahrheit hergestellt, die damit verbunden ist.
Wenn ihr heute darauf gehofft habt, muss ich euch enttäuschen. Das schaffe ich zeitlich nicht, und ich halte es auch nicht für den besten Weg, über die Waffenrüstung Gottes nachzudenken.
Tatsächlich lesen wir in der Bibel immer wieder von der ganzen Waffenrüstung oder von einzelnen Teilen. Interessant ist, dass weder immer die gleichen Teile erwähnt werden, noch dass sie immer den gleichen geistlichen Aspekten zugeordnet sind.
Vielleicht ist es euch aufgefallen, wenn ihr gut zugehört habt bei der Textlesung aus Psalm 18. Dort war nicht der Panzer der Gerechtigkeit oder das Schild des Glaubens erwähnt, sondern andere Dinge.
Wir sehen sogar, dass Paulus selbst das tut. An die Thessalonicher schreibt er nämlich auch von der Waffenrüstung Gottes. Im ersten Thessalonicher 5, Vers 8 heißt es:
„Wir aber, die wir Kinder des Tages sind, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil.“
Laufen die armen Thessalonicher jetzt nur mit einer halben Rüstung herum? Haben sie sich womöglich falsch angezogen, weil sie plötzlich einen Panzer von Glauben und Liebe tragen statt von Gerechtigkeit?
Nein, natürlich nicht.
Mir ist wichtig, dass ihr das erkennt: Das ist bildhafte Sprache. Hier geht es nicht darum, dass wir jetzt ganz tiefgehende geistliche Bedeutungen festlegen. Ja, das kann man machen, und es ist vielleicht auch spannend. Aber ich glaube nicht, dass das die Grundintention dessen ist, was Paulus hier tut.
Paulus verwendet hier Dinge, von denen uns klar sein muss, dass sie letztendlich Attribute Gottes sind. Im Alten Testament kommen all diese verschiedenen Teile der Waffenrüstung vor. Sie werden immer auf Gott bezogen, nicht auf uns Menschen.
Selbst im Neuen Testament werden diese Dinge aufgegriffen und mit Jesus in Verbindung gebracht.
Die geistlichen Attribute der Waffenrüstung Gottes
Fangen wir an mit dem Gürtel der Wahrheit. Jesus sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Oder die Gerechtigkeit, die wir uns anziehen sollen. Der Herr ist unsere Gerechtigkeit, verkündet die Bibel an verschiedenen Stellen.
Epheser 2,14 macht deutlich: Er ist unser Friede. Also zieh die Stiefel an, die Schuhe, bereit einzutreten für das Evangelium des Friedens.
Letztendlich ist also dieser Aufruf „Sei stark in dem Herrn und zieh an die Waffenrüstung Gottes“ nicht zwei ganz unterschiedliche Dinge. Es ist letztendlich das Gleiche: Sei stark in dem Herrn, flieh in Jesus hinein, und dann ziehst du damit auch an die Waffenrüstung Gottes.
Das heißt, was wir tun müssen, ist, uns auf Jesus Christus zu besinnen und in ihm zu leben. Das war das große Thema eigentlich im ganzen ersten Abschnitt des Epheserbriefs, Kapitel 1. Wenn ihr nochmal zurückgehen wollt, die Verse 3 bis 14, da geht es um das „in ihm, in ihm, in ihm, in ihm, in ihm, in ihm“. Wir sind geschützt in ihm, weil er die Wahrheit ist.
Wenn wir die Wahrheit aufnehmen, wenn wir der Wahrheit vertrauen, wenn wir die Wahrheit tief kennen, wenn wir tief gegründet sind in der biblischen Wahrheit, die letztendlich von Jesus Christus handelt, von seinem Kommen, von seinem Werk, von seinen Verheißungen, dann sind wir geschützt. Denn der Teufel ist der Herr der Lüge. Du brauchst die Wahrheit Gottes, die schützt dich.
Deswegen ist es auch nicht optional, mal ab und zu ein bisschen in der Bibel zu lesen oder mal eine Predigt zu hören. Wäre ja eigentlich auch ganz schön, wenn da ein bisschen weniger Bibel drin wäre und mehr einfach nette Geschichten. Alles gut und schön, kann man machen. Aber ihr braucht die Wahrheit, wir alle brauchen die Wahrheit. Wir müssen geschützt sein.
Dann gebt euren Kindern die Wahrheit weiter, lehrt sie in der Schrift. Kinder, das braucht ihr. Ihr Jugendlichen, das braucht ihr. Du junger Christ, das brauchst du. Und ja, auch du alter erfahrener Christ. Wir sind so vergesslich, vielleicht im Alter sogar mehr. Wir brauchen immer wieder die Erinnerung an die Wahrheit.
Dann sind wir geschützt vor den Angriffen des Teufels, wenn er mit listigen Lügen kommt. Und wir brauchen das Besinnen auf seine Gerechtigkeit.
Der Teufel wird mir sagen: „Hör auf mit deinem Streben nach Heiligung, hat eh keinen Sinn. Schau dich doch mal an, du bist Sünder, Gott kann dich gar nicht lieben, dann gib den Kampf gleich ganz auf.“ Nein, er ist meine Gerechtigkeit, in ihm stehe ich fest. Und deswegen strebe ich danach, immer mehr hineinzuwachsen in seine Gerechtigkeit.
Es ist genau das, was Paulus in Kapitel 4 so ausführlich erklärt hat. Wachst hinein in die Gerechtigkeit, die dir schon gegeben ist, die deine Gerechtigkeit ist, weil Christus sie dir schenkt. Aber nun wachse mehr und mehr hinein, lerne mehr und mehr, der Sünde zu widerstehen. Denn Sünde wird dich von Gott trennen.
Sünde ist immer eine Störung der Beziehung zwischen dir und Gott. Sie kann dich letztendlich nicht von ihm trennen, wenn du ein Kind Gottes bist, aber sie macht etwas mit deiner Beziehung. Und das gibt dem Teufel Raum.
Deswegen brauchen wir, dass wir immer wieder zurückkehren zur Gerechtigkeit. Wir brauchen den Frieden.
Das Evangelium des Friedens hat Paulus in der zweiten Hälfte von Kapitel 2 so wunderbar erklärt und hat gesagt: Schaut in Jesus Christus, wenn wir in Jesus sind, dann haben wir Frieden mit Gott. Aber nicht nur das, wir haben auch Frieden miteinander.
Und so ruft er die Christen aus ganz unterschiedlichen Hintergründen auf und sagt: Habt Frieden miteinander! Ihr seid zusammengestellt in einem Leib von dem Herrn, der euch errettet hat. Ihr seid eins und ihr braucht einander. Habt Frieden!
Und das fängt an in den Ehen, das geht weiter in den Familien. Strebt nach Frieden! Das geht weiter in der Gemeinde, wo alt und jung, hoch gebildet und nicht so hoch gebildet, reich und arm, ganz unterschiedliche Leute zusammenkommen – unterschiedlicher Sprachen, Nationen und Kulturen.
Wir müssen uns immer wieder darauf besinnen: Der Herr ist unser Friede, er hat uns zusammengeführt.
Und der Teufel kommt und sagt: „Ach Quatsch, sondert euch ab! Ihr jungen Leute wollt mit den Alten nichts zu tun haben, die sind so alt! Ihr Alten, macht euer eigenes Ding! Die Jungen, ach, die sind alle! Und ihr Deutschen, also die Ausländer, die kann man dulden, aber nur das!“
Wir finden uns unsere Gruppen, spalten uns voneinander und reden über die anderen. Danach hat der Teufel ein Schlachtfest.
Nein, das Evangelium ist das Evangelium des Friedens. Es gibt dem Teufel keinen Raum. Zieht an die Waffenrüstung Gottes: Wahrheit, Gerechtigkeit, Friede. So einfach ist das.
Einfach immer wieder das Evangelium besinnen, immer wieder auf Jesus schauen, immer wieder danach streben, so zu leben, wie er es uns sagt. Uns immer wieder darauf besinnen, was er schon für uns getan hat.
Und so nehmen wir den Schild des Glaubens.
Vielleicht hilft das Bild so ein bisschen: Wenn die römischen Truppen gekämpft haben – ihr kennt das vielleicht aus Filmen – dann gab es diese abgeschossenen feurigen Pfeile. Was tat dann die ganze Armee? Sie gingen alle in eine Haltung und hielten alle das Schild hoch.
Dann siehst du nur – wenn du mal einen Film gesehen hast – eine Schilderwand. Bestimmt schon mal gesehen. Die Pfeile prallen dagegen ab, und gar nichts passiert.
Und dann sehen wir: Wenn das nur ein paar machen, funktioniert das auch nicht. Wir brauchen einander, wir müssen einander stärken im Glauben.
Es werden Tage kommen, an denen du Glaubenszweifel hast. Dann brauchst du neben dir jemanden, der den Schild des Glaubens über dich hält und dich daran erinnert und sagt: „Vertraue auf den Herrn!“
Dem Zweifel gib dem Zweifel keinen Raum. Wir stärken einander im Glauben, das ist ein biblischer Auftrag.
So können wir füreinander da sein, einander helfen, damit der Teufel niemanden gewinnen kann. Wir sind füreinander da.
Und wir setzen uns selber jeweils den Helm des Heils auf und sagen: „Ich bin sicher in Christus, da kann kommen, was da will.“
Das Ende von Römer 8 sagt: Es gibt nichts und niemand, das uns trennen kann von unserem Herrn, indem wir das Heil haben.
Trag den Helm des Heils, erinnere dich immer wieder: Du bist sicher in Jesus.
Und dann kommt diese letzte Waffe, die so ein bisschen erstaunlich anders klingt, nämlich das Schwert des Geistes.
Alles andere klingt ja eher nach Verteidigung, das klingt fast ein bisschen nach Offensive: das Wort Gottes.
Nur in gewisser Weise sehen wir, dass das Wort Gottes in all den anderen Dingen auch eine Rolle spielt. Aber dieses Wort ist letztendlich die mächtigste Waffe, die uns der Herr gegeben hat.
Es stärkt uns und schützt uns, aber es ist auch eine Waffe, mit der wir nach vorne gehen können.
Denn mit dem Wort Gottes rufen wir Menschen zum Glauben, denn der Glaube kommt aus dem Hören, und das Hören kommt aus dem Wort.
Das Wort Gottes ist mächtig, es ist wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert.
Dem Wort Gottes wollen wir Raum geben, denn mit dem Wort Gottes greift Jesus Menschen aus der Gruppe der Finsternis und zieht sie zu sich.
Das Wort ist so mächtig, dass es geistlich Tote lebendig macht. Auch das haben wir schon gesehen und gehört im Epheserbrief.
Seht ihr, das ist alles, was wir brauchen zur geistlichen Kriegsführung. Ist gar nicht so kompliziert.
Paulus gebraucht dieses Bild, glaube ich, nicht, damit er uns viele Details über komplexe Dinge lehrt.
Hoffentlich habe ich das jetzt richtig zugeordnet, und hoffentlich haben die Thessalonicher jetzt kein großes Problem, weil ich es falsch geschrieben habe.
Darum geht es nicht.
Letztendlich will Paulus einfach sagen: Schau, der Kampf ist real. Deswegen reden wir hier von Waffenrüstung, von Kampf, von Feind.
Aber wir haben den Sieg, wir haben Jesus.
Besinn dich auf den Sieger, der den Teufel schon besiegt hat und der wiederkommen wird und die Seinen zu sich holen wird.
Der uns stärkt durch seinen Geist, durch den er in uns lebt und uns seine Kraft gibt.
Gib dem Geist Raum, gib Jesus Raum in deinem Leben, vertrau dich ihm an.
Der praktische Umgang mit dem geistlichen Kampf
Deswegen hat Paulus in seinem Brief auch nicht am Ende geschrieben: „PS, ich komme dann am 15. Mai und mache mit euch ein Seminar über geistliche Kriegsführung.“ Paulus ist davon überzeugt, dass er den Gläubigen eigentlich schon alles gegeben hat. Er erinnert sie einfach noch einmal an diese Dinge.
Er hat ihnen gesagt, wer Jesus ist und was er für jeden getan hat, der sich ihm im Glauben anvertraut. Außerdem hat er ihnen erklärt, wie sie nun als seine Kinder, als Kinder des Lichts, in dieser Welt leben sollen. So lautet die Aufforderung: Zieht das an, und dann seid ihr sicher.
Das klingt ganz schön unspektakulär, oder? Genau, aber es ist wichtig. Paulus schreibt in seiner pastoralen Liebe und Fürsorge den Gläubigen einfach, damit sie zugerüstet sind für einen geistlichen Kampf. Einen Kampf, in dem sie bestehen werden, den sie gewinnen werden, weil Jesus diesen Kampf für uns führt.
Deswegen ist das große Ziel des Kampfes letztendlich auch relativ unspektakulär. Das haben wir im Text immer wieder gehört. Was ist das große Ziel?
In Vers 10b heißt es: „Damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels.“
In Vers 13b steht: „Damit ihr einem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt.“
Wenn wir an Kampf denken, dann denken wir oft: Mensch, da will ich den Feind besiegen, mit Gebrüll, und dann nehme ich das ganze Feld ein, ich gewinne den Kampf. Paulus sagt: Hör auf! Jesus hat das doch schon längst gemacht. Er hat doch schon den Sieg errungen.
Alles, was du tun musst, ist, einfach stehen zu bleiben auf dem Fundament deines Glaubens. Lass dich nicht wegschieben, nicht wegziehen. Vielleicht hilft dir das Bild des Tauziehens.
Tauziehen ist bekannt. Für Nicht-Muttersprachler habe ich gemerkt, ist das Wort oft unbekannt. Ich hatte schon Gespräche mit einigen, die es nicht kannten. Zum Beispiel mit einem Pastor dieser Gemeinde. Dem musste ich das erst einmal erklären: „Ach, Tag of War, okay, das meine ich, Tauziehen.“
Beim Tauziehen geht es letztendlich darum, dass ein Gegner dir gegenübersteht und zieht. Wichtig ist, dass du guten Stand hast und dich nicht wegziehen lässt.
Paulus weiß, dass wir in diesem Kampf ein Problem haben. Wir sehen nämlich auf der anderen Seite den Gegner stehen und sagen: „Der Kleine will mir was.“ Beim Tauziehen muss ich aber oft mit der linken Hand ziehen. Dabei verkennen wir leicht, dass wir nicht stark genug sind.
Denn der Feind, den wir da sehen, ist nur vorgeschoben. Hinter ihm steht der mächtige Feind, der Teufel. Er ist listig, er will nicht gesehen werden. Er will gar nicht, dass du weißt, dass es ihn gibt.
Wenn du also nicht vorbereitet in dieses Tauziehen, in diesen Kampf gehst, wirst du verlieren. Aber es gibt einen ganz einfachen Weg, wie dir nichts passieren kann: Drück dein Seil Jesus in die Hand. Oder besser: Geh einfach an das Tau heran, wo Jesus schon hinten steht.
Wenn du dich nah bei ihm aufhältst, dann können sie ziehen, was sie wollen. Dann können sie noch so raffiniert sein, mal locker lassen oder wieder stark ziehen – sie haben keine Chance.
Und irgendwann, eines Tages, wird Jesus kommen und das Seil ziehen. Der Teufel wird dann niederliegen, ebenso alle, die mit ihm gezogen haben. Der Sieg ist gewiss.
Darum geht es, ihr Lieben. Deswegen brauchen wir ihn, deswegen müssen wir immer wieder zu ihm kommen. Deswegen brauchen wir seine Wahrheit und seine Gerechtigkeit, seinen Frieden und den Glauben an ihn.
Wir müssen uns bewusst werden über das Heil, das wir in ihm haben, und wir müssen das Wort Gottes ergreifen. So sind wir stark in ihm und in der Macht seiner Stärke. So werden wir Widerstand leisten, alles überwinden und das Feld behalten können.
Schlussgebet und Segenswunsch
Himmlischer Vater, so beten wir, dass du uns keine falsche Angst gibst und uns auch keine falsche Angst vor dem Widersacher, dem altbösen Feind, dem Teufel, dem Diabolos, machen lässt. Er will uns durcheinanderbringen.
Ja, wir bitten auch, und ich bete als Pastor für diese Gemeinde, dass du uns schenkst, nicht naiv zu sein, sondern zu erkennen, dass der Teufel noch nicht aufgegeben hat.
Herr, stärke uns im Glauben. Stärke uns so, dass wir fest gegründet sind in deiner Wahrheit, damit die Lügen des Teufels keinen Raum in dieser Gemeinde bekommen.
Herr, ich bete für uns als Gemeinde: Stärker uns in unserer Einheit und schenke uns den tiefen Frieden, den wir in Christus miteinander haben. So dass der Teufel keinen Raum bekommt, Spaltungen hervorzurufen.
Herr, ich bete, dass du uns im Glauben stärkst, damit wir der Verführung und Versuchung keinen Raum geben und uns nicht von unserem Herrn Jesus Christus wegziehen lassen.
Herr, ich bete für die Ehen und Familien in dieser Gemeinde, dass du sie stärkst, damit sie etwas von deinem wunderbaren Evangelium widerspiegeln.
Herr, ich bete für uns in den Beziehungen, in denen wir stehen, dass wir leuchten als helle Lichter in dieser finsteren Welt.
Wir bitten dich, dass du uns immer wieder stärkst mit der Macht deiner Stärke, mit der du in Christus gewirkt hast und auch in uns wirken willst.
So beten wir, Herr: Schenk uns diese Kraft. Danke, dass wir sie in Jesus Christus haben. Hilf uns, dass wir feststehen, uns nicht verführen lassen und uns nicht bewegen lassen. Lass uns keinen Zentimeter Raum für den Teufel geben.
Danke, dass dieser Kampf nicht ewig dauert. Danke, dass du der Sieger bist. Danke, dass du deinen Sieg schon am Kreuz von Golgatha proklamiert hast und in der Auferstehung. Danke, dass du eines Tages kommen wirst, um diesem Kampf ein für alle Mal ein Ende zu machen.
So loben und preisen wir dich als unseren Herrn, unseren König und den Sieger über alles. Amen.