Einstimmung auf die Adventszeit und das Kommen des Königs
Ich könnte stundenlang zusehen, wie eine Kerzenflamme brennt – mein altes Pyrotechnikerherz schlägt höher. Es gibt so viel zu entdecken in diesen Adventstagen.
Der Prophet Sacharja sagt uns, wo wir hinsehen müssen: „Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.“ Wir singen miteinander: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ – Lied sechs, Verse eins bis drei.
Unser Herr Jesus Christus, wir wollen unsere Herzen ganz weit öffnen, damit du Einzug halten kannst. Wir danken dir für die Freude, dass du heute bei jedem von uns wieder anklopfst. Wir genießen diese Tage im Advent schon vom äußeren Glanz her.
Jetzt gib uns doch, dass es wertvolle Tage werden. Du kennst auch all die verborgene Not in unserem Leben, da wo viele unter uns heute bedrückt sind, traurig, mutlos, im Zweifel stehen und nicht wissen, was sie tun sollen. Du kannst den Weg weisen.
Lass das nicht nur an unserem Ohr vorüberrauschen, sondern schenke uns, dass wir dich aufnehmen und du uns eine ganz herrliche Adventszeit schenkst. Wir dürfen dir jetzt in der Stille all das sagen, was uns bewegt.
Wir beten in der Stille:
„Komm, o mein Heiland, Jesus Christ, meines Herzens Tür, die dir offen ist!“ Amen!
Die Erwartung des Messias und der Lobgesang des Zacharias
Ich möchte ab Lukas 1, Vers 69 den Lobgesang des Zacharias vorlesen.
Sie müssen wissen, dass bis heute jeder religiöse Jude täglich und stündlich auf das Kommen des Messias wartet. Professor Michel, der große neutestamentliche Theologe in Tübingen, sagte: Es gibt keine Mutter in Israel, die bei der Geburt ihres Kindes nicht denkt, es könnte der Messias sein. So unmittelbar erwarten sie den Messias.
Und da war der Priester Zacharias, der plötzlich sagt: „Er ist da, er ist gekommen in Jesus! Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, denn er hat besucht und erlöst sein Volk. Er hat uns aufgerichtet eine Macht des Heils im Haus seines Dieners David, wie er vor Zeiten geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten. Er hat uns errettet von unseren Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen.
Und Barmherzigkeit erzeigte er unseren Vätern und gedachte an seinen heiligen Bund und an den Eid, den er geschworen hat unserem Vater Abraham, uns zu geben, dass wir, erlöst aus der Hand unserer Feinde, ihm dienten ohne Furcht unser Leben lang, in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinen Augen.“
Das ist das Ziel des Kommens Jesu: dass wir in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor ihm leben.
Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten heißen. Das bezieht sich jetzt auf Johannes, den Täufer, denn du wirst dem Herrn vorangehen, um seinen Weg zu bereiten. Du wirst Erkenntnis des Heils geben seinem Volk in der Vergebung ihrer Sünden durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes.
Durch die uns besuchen wird das aufgehende Licht aus der Höhe – ein ganz großes Bild, das ja noch einmal bei Maleachi am Ende des Alten Testaments vorkommt oder in der großen Adventsverheißung: „Mache dich auf, werde Licht, denn dein Licht kommt. Es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind.“
Das folgt auf das „im Finstern wandeln“. Sieh, das große Licht, der Anbruch des neuen Tages ist das, „damit es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.“
Die Bedeutung des neuen Kirchenjahres und der Aufruf zum Leben im Licht
Wir singen nun das Lied „Wie soll ich dich empfangen“, Lied zehn, die Verse eins bis vier.
Ab dem Advent beginnt das neue sogenannte Kirchenjahr. In der Ordnung unserer Kirche ist es üblich, dass mit dem Advent eine neue Textreihe beginnt. Wir befinden uns jetzt in der sogenannten zweiten altkirchlichen Reihe, die viele Jahrhunderte zurückreicht. Nach dieser Tradition ist der Predigttext für den ersten Advent Römer 13,11-14.
Es ist sinnvoll, auch die Verse davor zu bedenken. Dort steht, dass die Liebe das ganze Gesetz erfüllt. Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses, weil sie die Zeit erkennt. Sie weiß, dass die Stunde gekommen ist, aufzustehen vom Schlaf. Unser Heil ist jetzt näher als zu der Zeit, als wir gläubig wurden. Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber nahe herbeigekommen.
Darum lasst uns die Werke der Finsternis ablegen und die Waffen des Lichts anlegen. Lasst uns ehrbar leben, wie am Tage, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Unzucht – das heißt wirklich in Beischlaf und Ausschweifung – nicht in Hader und Eifersucht. Stattdessen zieht an den Herrn Jesus Christus und sorgt für den Leib nicht so, dass ihr den Begierden verfallt.
Dieses Thema beschäftigt heute viele: Wie bringt man Leben in den oft müden Laden der Kirche? Manche junge, moderne Theologen sind auf den Gedanken gekommen, dass man dies am besten erreichen kann, indem man ein paar provokante Thesen aufstellt.
Ein Satz, mit dem man heute noch Schlagzeilen machen kann, lautet: Man solle das Weihnachtsfest abschaffen. Das wird sicher auch dieses Jahr an Weihnachten irgendwo wieder zu hören sein, wenn jemand von der Kanzel diesen kühnen und gar nicht sehr neuen Vorschlag macht.
Dass ein Prediger so etwas sagt, überrascht manche noch. Dann wird erklärt, warum: Weihnachten sei doch nur eine Kauforgie, ein Konsumrausch. Weihnachten sei ein privates Traumidyll, bei dem man zu Hause im Zimmer sitzt.
Das ist auch richtig. Die Weihnachtsbräuche sind weder ökologisch überlegt noch entwicklungspolitisch durchdacht. Wenn man die Sache von dieser kritischen Seite betrachtet, kann man viel sagen.
Wenn Sie an solchen Diskussionen teilnehmen, hören Sie oft: „Aber Sie müssen doch auch dagegen sein! Die Leute suchen doch nur das Äußere an Weihnachten!“ Das tut mir immer weh. Wissen Sie warum? Kritisieren kann man immer irgendetwas. Aber in unserer Welt gibt es so viel Böses, gegen das man kämpfen sollte: so viel Leid, so viel Unrecht, so viel Gemeinheit.
Ich freue mich, wie in diesen Wochen viele Menschen liebevolle und nette Gedanken haben. Sie wollen einander etwas Gutes tun. Ist das so schlimm? Und wenn sie etwas einkaufen – ich habe ja auch schon mal etwas gekauft, um anderen eine Freude zu machen – ist das doch schön. Es ist besser, als wenn man mit Fäusten aufeinander losgeht.
Wir sollten uns freuen, dass es wenigstens in diesen Wochen so ist. Von mir aus könnte das ganze Jahr über Weihnachten sein, wenn die Menschen so nett miteinander umgehen, zusammensitzen, feiern und auch die Familie wiederentdecken und festlich beisammen sind.
Aber dann kommen wieder ein paar Fanatiker, die sagen: „Das Eigentliche an Weihnachten ist… ja, ja, ja.“ Sehen Sie, wenn die Leute schon merken, dass da eine große Freude ist, dann liegt es an uns, ihnen draußen besser zu sagen, was das Wichtigste, das Schönste und das Größte ist.
Mir fällt immer auf, dass unser Herr Jesus nie gegen die Welt zu Felde gezogen ist. Er hat nie die Menschen, die Ungläubigen, angeschimpft. Er hat sie eingeladen, er hat sie geliebt, er ist ihnen nachgegangen.
Jesus hat mit harten Worten gegen die Gläubigen gesprochen. Die hat er hart kritisiert. Das wird auf den Kanzeln manchmal verdreht. Die Kanzel ist nicht der Ort, an dem man über die Welt redet. Die Kanzel ist der Ort, an dem mit den Gläubigen ins Gericht gegangen wird, so wie es die Bibel tut. Das ist ein Bußruf für uns.
Wir sollten wieder entdecken, ob wir die Weihnachtsfreude haben, ob wir sie wirklich erkannt haben. Ich habe heute überschrieben: „Das Beste kommt noch.“
Ob wir in diesen Tagen, in denen wir alle noch so viel erledigen wollen, sagen: Wir wissen, was das Wichtigste, das Schönste und das Beste ist. Und wenn wir zu Menschen kommen, erzählen wir ihnen in ganz einfachen Worten, was Jesus ihnen schenken will und was er bedeutet.
Die Hoffnung auf den neuen Tag und die Herausforderung der Gegenwart
Paulus spricht vom neuen Tag, der anbricht und der der finsteren Welt ein Ende setzt. Wir stehen ganz nah davor – das ist mein erster Punkt.
Wenn ich jetzt durch die Kaufhäuser in Stuttgart gehe, durch die Spielwarenabteilungen, aber auch beim Weihnachtsmarkt – ich war noch nicht dort, habe es nur gelesen – tauchen mehr und mehr Märchengestalten auf. Bisher gab es ja schon Schneewittchen und Frau Holle, die noch irgendwie zum Winter gehören. Doch zunehmend kommen dort Figuren wie der Wolf und die sieben Geißlein, Asterix und Obelix, Donald Duck und Micky Maus dazu. Für die Kinder wird das zunehmend eine Märchenwelt, zusammen mit dem Christkindchen.
Viele Menschen, denen wir begegnen, denken: „Ach, das sind irgendwelche alten Märchengeschichten, was die da glauben.“ Und da müssen wir zuerst mal wieder sagen: Nein, es geht um unsere Welt, nicht um irgendein Traumland. Es geht um unsere Welt, so wie wir sie tagtäglich erfahren und erleben. So wie Menschen heute seufzen, jammern, bedrückt und belastet sind – so wie dieser Tag heute da ist.
Derjenige, der diese Zeilen geschrieben hat, hat so viel in dieser Welt erlitten. Wenn man es zusammenstellt: fünfmal grausam gefoltert mit römischen Peitschenhieben und Bleieinlagen, dreimal von den Juden gefoltert mit Rutenhieben, von Terroristen überfallen, mehrfach unschuldig lange Zeit im Gefängnis gesessen, dreimal einen Schiffsuntergang überlebt. Sehen Sie, was alles in einem Leben für Leid möglich ist? Einmal ist er einer Steinigung noch entkommen, als die Feinde schon dachten, er sei tot – mit einem ganz kranken Körper. Dieses Leben gehört Paulus.
Er hat so viel Dunkles erlebt, das Schlimmste und das ihn am meisten niederdrückende hatte er im Umgang mit seinen Freunden, mit den Gemeinden. Da war er so enttäuscht über so viele böse Worte, über so viel hinterhältiges Reden hinter seinem Rücken, über so viel Misstrauen.
Und Paulus sagt: „Der Tag bricht an.“ Von was redet er denn? Welcher Tag bricht an, wo er doch Tag für Tag die Leiden seines Lebens richtig spürt – Schmerzen und Qualen? Was meint er mit „der Tag bricht an“? Wovon spricht er?
Er redet davon, dass das Reich Jesu, die Jesusherrschaft, ganz nah vor der Tür steht. Paulus hat jeden Augenblick damit gerechnet, dass Jesus wiederkommt oder dass er ihn in seinen Frieden holt. Wir leben jetzt auf dieses neue, kommende Reich hin.
Das ist merkwürdigerweise bei uns ganz aus der Übung gekommen – dass wir so unmittelbar auf das Kommen Jesu hinleben. Wir haben immer Angst, wir seien deshalb vielleicht nicht so richtig treu in dieser Welt. Das muss ich Ihnen erklären: Mit der Zeit ist das ganz kompliziert.
Die Asiaten haben ein ganz anderes Denken über die Zeit. Sie sehen die Zeit immer nur als Kreis. Ganz gleich, wo man steht, man ist in diesen Kreislauf eingeschlossen. Darum ärgern sich die Asiaten nie, sie fahren nie aus der Haut. Sie haben die große Ruhe, denn es ist ja eh alles egal. Es dreht sich im Kreis, und man kann das Schicksal der Zeit überhaupt nicht beeinflussen. Jahrtausende hat dieses Denken die Menschen dort geprägt.
In Europa ist etwas ganz anderes passiert. Durch das Evangelium von Jesus haben wir plötzlich entdeckt: Die Zeit läuft nicht bloß zufällig ab, sondern die Zeit hat ein Ziel. Sie drängt auf das Offenbarwerden der Gottesherrschaft in dieser Welt.
Dann wird Gott kommen, den Tod wegnehmen und uns einen neuen Leib in der Auferstehung geben. Wir sehnen uns danach, wie ein Fluss zum Meer strömt. So strömt die Zeit immer mehr und immer näher an das Offenbarwerden der Gottesherrschaft.
In Europa hat das dazu geführt, dass immer wieder Menschen sagten: Wir können diese Zukunftshoffnung der Christen auch ohne Gott, ohne seine Hilfe, allein durch menschliche Kraft verwirklichen. Das steht ja in unserem Fortschrittsdenken drin: Wir machen das, die Welt wird neu werden.
Heute, am 1. Dezember, wird noch einmal der Zerfall der Sowjetunion sichtbar – dieses Riesenreich, in dem Gott abgeschafft werden sollte. Es zeigt sich in seiner ganzen erbärmlichen Gestalt, und man kann die Republik nicht einmal mehr einigen. So schnell zerfällt das vor unseren Augen. Wer hätte das vor Jahren noch gedacht?
Heute, am ersten Advent, ist auch Welt-Aids-Tag. Darf man da auch darüber reden? Es war doch vor ein paar Jahren für viele Menschen noch eine Sache, wenn sie sagten: Wir zerbrechen die Moral der Bibel. Wir brauchen doch die Lebensgesetze der Bibel nicht, die engen mich doch ein. Ich muss mich doch verwirklichen, ich habe ein Recht auf meine Lust.
Wie heißt es in Diskussionen, die man jetzt im Fernsehen sehen kann? Es sei ein Grundbedürfnis des Menschen, seine Geschlechtlichkeit auszuleben. Und nun kommt das so Verheerende: Es heißt immer, wie viele sind in unserem Volk angesteckt? Nein, viel, viel mehr sind angesteckt. Es dauert ja zehn Jahre, bis das ans Licht kommt.
Und das erschüttert: Man kann sich ernsthaft gar nicht schützen, weil die meisten Menschen ihre Lust so hemmungslos ausleben wollen, dass sie gar keinen Schutz ertragen werden. Das wird die Entdeckung sein: Man kann diese Menschen gar nicht zähmen. Was wird aus dieser Welt, aus der Finsternis dieser Welt?
Ja, seien Sie gewiss, da ist dieses Wort: Der Tag ist nahe herbeigekommen. Christen erheben ihre Häupter und sagen: Herr Jesus, wir lösen die Schwierigkeiten dieser Welt nicht. Wir stehen oft hilflos und ratlos vor den kranken Betten. Wir wissen keinen Trost zu sprechen, wenn wir Trauernde sehen, wenn wir verzweifelte Menschen entdecken.
Aber ich bin so froh, Herr, dass du dein Reich bringst und dass du, Jesus, kommst. Wir stehen unmittelbar davor. Er kommt, der Tag ist nahe herbeigekommen. Und das wird in der Bibel so oft gesagt: Wenn der Morgenstern aufleuchtet, ist der erste Lichtstrahl des neuen Tages sichtbar.
So sind die Hirten zur Krippe geeilt, voller Freude, und sagten: Es kann um uns herum noch ganz dunkel sein, aber wir haben das Licht gesehen. Und das Licht ist für uns dort fassbar, wo Jesus in der Krippe in Bethlehem liegt.
In ihm liegt das Licht, und ich muss ihn anschauen, ich muss ihm immer näherkommen, dann habe ich das Licht. So zieht es sich durch die ganze Bibel hindurch: Dort ist das Licht für dich da, dort bricht der neue Tag an.
Komm doch, stell dich in dieses Licht hinein, freu dich und tritt heraus aus der Dunkelheit dieser Welt, um im Licht Jesu zu stehen.
Die Aufforderung zur Umkehr und zum Leben im Licht
Mein zweiter Punkt: Aber das muss man richtig ergreifen, das muss man wirklich richtig ergreifen. Wenn Paulus von der Dunkelheit spricht, meint er nicht nur die Finsternis, die diese Welt bedeckt – also all die Schicksalsschläge, Katastrophen und das Elend dieser Welt, die uns oft bedrücken können. Nein, wenn Paulus von der Finsternis redet, wird er immer sehr konkret.
Das muss man bei der Bibel einmal verstehen: Die Bibel ist ein Seelsorgebuch. Sie packt einen sofort im Gewissen. Paulus richtet sich immer wieder an das Gewissen der Menschen und fordert sie auf, zu prüfen, ob die Dunkelheit in ihrem Gewissen wirklich stimmt. Er sagt: „Du musst die Werke der Finsternis ablegen.“ Gerade jetzt in der Adventszeit, die für uns Christen eine Vorbereitungszeit auf das Fest ist, gilt das besonders: Lege die Werke der Finsternis ab. Ja, lege die Werke der Finsternis ab.
Ich habe ja daran teil, denn mein ganzes Leben ist geprägt von der Art dieser Welt. Erst in der Begegnung mit dem Lichtstrahl, den Jesus verbreitet, wird mir das bewusst. Erst in der Weihnachtssonne Jesu sehe ich, wie dunkel mein Leben ist. Da erkenne ich meine Fehler, meine Schuld, auch das Unrecht und das Böse in meinem Charakter. Meine schlechten Seiten erkenne ich besser und sage: Legt sie doch ab! Legt sie ab und tretet ganz in dieses neue, strahlende Licht!
Da steht ein Wort, das Sie sicher kennen, ein griechisches Wort: „Nun ist die Stunde da.“ Übersetzt bei Luther heißt das eigentlich: „Nun ist der Kairos da.“ Kairos ist der Augenblick, der über alles entscheidet, der springende Punkt. Jetzt ist der Augenblick da, an dem ihr heraustreten könnt aus der Finsternis.
Ich finde es so wunderbar, dass Paulus im Römischen Reich den Christen nicht lange Abhandlungen darüber hinterlassen hat, wie sie sich in diesem oder jenem verhalten sollten. Sondern er sagt einfach: Tretet mit eurem ganzen Leben in den Lichtschein Jesu hinein und erfahrt, wie das ist, wenn der Tag anbricht. Der Tag ist nicht mehr fern.
Die ganze Urchristengemeinde lebte oft mit einem eindrücklichen Lebensstil – einfach ein Leben im Licht. Die Leute nahmen es offenbar relativ leicht hin, wenn man sie zur Hinrichtung führte. So leicht nahmen sie ihre Todesstunde, und sie waren von einer wahnsinnig herzlichen Liebe erfüllt.
Das war Paulus wichtig: Lernt das doch vom Licht des Tages, stellt euch hinein!
Ich bin vor ein paar Tagen morgens früh auf den Bahnhof gelaufen. Wenn man die Danningerstraße heruntergeht, sieht man schon vor sechs Uhr, wie die Lichter angehen und die Leute sich für den Tag richten. Ich habe in meinem ganzen Leben, obwohl ich ein alter Stuttgarter bin, noch nie jemanden im Schlafanzug in der Straßenbahn gesehen. Das müsste ein Irrer sein! Das wird keiner tun.
Wenn ich bei Ihnen klingele und Sie sind gerade erst aus dem Bett gestiegen, würden Sie vermutlich sagen: „Warten Sie einen Moment, ich mache mich erst noch ein bisschen frisch, ich richte mich noch ein wenig.“ Man will sich morgens richten, man will sich kämmen, duschen und sich richtig anziehen.
Und dann machen wir einander auch aufmerksam. Ich bin so dankbar dafür und bitte Sie darum: Wenn ich komme und Sie sagen: „Entschuldigung, Ihre Krawatte sitzt nicht richtig“, dann ist das gut. Oh ja, es wäre furchtbar, wenn ich vor meinen Konfirmanten so stehen würde. Oder wenn da noch ein bisschen Creme im Gesicht wäre – dann nehme ich die doch weg.
Das sind ja eigentlich belanglose Dinge. Aber wir müssen einander aufmerksam machen und sagen: „Du redest zwar wie alle Leute, aber das passt doch nicht in den Lichtschein Jesu hinein. So, wie du mit deiner Frau umgehst, so, wie du über deine Kollegen redest.“
Wir müssen Menschen sein, die vom kommenden Tag her leben, Ewigkeitsmenschen, die heute schon den Stil der Ewigkeit leben. Ergreift das jetzt! Legt das Alte weg, legt die Dunkelheit ab, tretet heraus! Das ist doch möglich – ergreift das!
Die Inspiration durch Glaubenszeugen und der Auftrag zur Nachfolge
Ich möchte Ihnen noch eine ganz andere Seite verdeutlichen. Vor ein paar Tagen war ich in einem christlichen Tagungsheim. Die Sitzung wurde langsam langweilig, und ich suchte nach einem Büchlein, um etwas zu lesen. Die Leute dachten dann, ich sei ganz andächtig bei der Sache.
Da habe ich etwas Großartiges von dem alten Missionspionier Gützlaff gelesen. Es tut mir leid, dass Sie die Geschichte der Christen, die vor uns gelebt haben, so wenig kennen. Wir sind ja nicht die Ersten. Wir sollten in die Spur derer treten, die vor uns waren.
Gützlaff wurde 1803 geboren. Er war ein Missionspionier, wahnsinnig begabt. Schon in Berlin, in einem Missionsseminar, lernte er Persisch und Malaiisch. Er wollte nach Sumatra gehen, wurde dann aber der erste Missionar von Siam, dem heutigen Thailand. Dort übersetzte er in genialer Weise Schriften. Mit 28 Jahren starben seine Frau und seine beiden Kinder in Thailand.
Keine Mission wollte ihn senden. Man sagte, er spinne, habe verrückte Ideen, und man könne die Verantwortung für ihn nicht übernehmen. Trotz dieser Trauer und Dunkelheit – stellen Sie sich vor, er legte zwei Kinder und seine junge Frau ins Grab – sagte er: „Ich bleibe hier nicht stehen, ich muss nach China.“ Er wurde der erste evangelische Missionspionier in China.
Ein Eingang war dort nicht möglich. Jeder hielt ihn für verrückt. Er suchte eine Junke, ein Schiff, auf dem Drogen geschmuggelt wurden, und mit diesem Schiff kam er nach China. Karl Gützlaff war ein großer Missionspionier.
Wenn Sie lesen, was Karl Gützlaff geschrieben hat, finden manche es schön, dass seine Schwächen offen gelegt werden. Wir wollen ja immer die Besten sein, aber wir müssen wissen, dass wir Schwächen haben und trotzdem von Gott benutzt werden.
Man sagt, er habe seine Bücher sehr flüchtig geschrieben. Doch diese Bücher haben viele Menschen erweckt. Wenn er schrieb: „Ich muss das Licht ins dunkle China bringen“, war er ein Mann, der vom Tag her lebte. Als er starb, waren seine letzten Worte: „Es ist vollbracht!“ Er freute sich darauf. Sein tägliches Gebet war: „Komm bald, Herr Jesu!“
Er ist durch die Welt geeilt. Ich habe keine Sorge, dass Sie deshalb Ihren Beruf nicht mehr ernst nehmen. Wir sind alle sehr interessiert daran, wie dieses Jahr mit unserer Weihnachtsgratifikation ausgeht und wie viel die Solidaritätsabgabe wieder schluckt. Wir bleiben sehr diesseits bezogen, und das Mittagessen verpassen Sie ja auch nicht. Wir sind Bürger dieser Welt.
Aber wir bräuchten ein bisschen mehr Ewigkeitsfreude. Wir sollten sieghaft auf die neue Welt zuwandern und sagen: Das Kleine soll klein bleiben, und das Große soll groß werden. Gützlaff hat viele angesteckt, die dann in die Mission gingen.
Einer wollte zu ihm nach China, schaffte es aber nicht und war traurig. Er ging dann nach Afrika – aufgrund von Gützlaffs Büchern. Das war David Livingstone, der Mann, der am Ende die Sklaverei bekämpfte.
David Livingstone war wiederum einer, der vom kommenden Tag angesteckt war, einer, der für das neue Reich Jesu brannte. Er hatte Hoffnung und eine Zukunft.
Ach, wie sehr kreisen unsere Gespräche heute nur um die nichtigen Dinge dieser Welt. Wir brauchen wieder diese Adventsfreude und Adventshoffnung. Ergreifen Sie sie, legen Sie das Alte und Dunkle ab und gehen Sie weiter auf das Neue zu.
Der Tag steht vor der Tür. Wir wissen nicht, wie schnell es kommen wird, dass wir in die neue Welt Gottes hinübergehen. Wenn der Tag der Wiederkunft ist, wenn Jesus das Ende dieser Welt bestimmt und hier richten wird.
Der Kampf um ein ehrbares Leben im Licht
Noch ein letztes, ein dritter Punkt: Es ist ein schwerer Kampf, das will ich nicht verschweigen, wenn Paulus sagt: Legt doch das Alte ab! Es ist ein schwerer Kampf. Lasst uns ehrbar wandeln!
Das hat heute schon den Spott mancher Zeitgenossen gefunden. Der Spott würde vielleicht jetzt so aussehen, dass jemand sagen würde: „Ach ja, ihr wollt nur die Ehrbarkeit.“ Was meint denn Paulus?
Im alten Rom hat er gesagt: Lebt ihr so, dass ihr für die anderen Menschen öffentlich leben könnt? Sichtbar dem Urteil der Menschen ausgesetzt, ehrbar, nicht heimlich. Dann nennt er einige Dinge, die wir ablegen sollen. Dabei spricht er so hinein in unsere Zeit, die mit ihrem Lustbedürfnis und ihrer Lustsehnsucht alle Dämme sprengt.
Ich weiß nicht, wie lange es noch dauert, bis sich auch unsere Gesellschaft dessen bewusst wird, was wir eigentlich mit der großen Werterevolution verloren haben. Die Leute meinen und sagen, wir haben ja eine Freizügigkeit gewonnen. Aber wissen Sie, das Lustbedürfnis wird nie gestillt.
Es stand so gut im Leitartikel der Süddeutschen Zeitung: „Lust sucht Ewigkeit“ – und die findet man nie in aller Lusterfüllung. Wir werden noch erleben, wie alle Dämme weggespült werden. Menschen suchen das, Paulus sagt: Ihr müsst wissen, ihr gläubigen Leute, wo ihr aussteigt, aus dem, was euer Leben beherrscht.
Er gebraucht hier ein Wort, das unsere jungen Leute ja zum Modewort erwählt haben. Im revidierten Text heißt es, dass ihr nicht den Begierden verwaltet. Bei Luther steht: „Werdet nicht geil!“ Mensch, lasst euch doch nicht treiben von eurer Sinnenlust, sodass euer ganzes Handeln bloß noch von dort bestimmt ist, dass eure Fantasie von dort beherrscht wird.
Aber wie macht man das? Wie legt man das ab? Das ist ja so ein Sog. Paulus sagt: Kümmern euch um euren Leib! Den muss man pflegen, den muss man versorgen, um den muss man sich kümmern – aber nicht so, dass er geil wird, dass er euren Leib so hochpäppelt, dass er aus dem Zügel läuft.
Das ist heute in der Mode unserer Zeit nicht mehr drin. Das ist nur noch Christenanschauung, das kommt vom neuen Tag her. Wie kann man denn das ablegen – Wollust und Begierde, Ausschweifung?
Ich nehme ein anderes Beispiel: Hader und Neid, der Streit. Er greift uns ja und reißt uns mit sich, und wir werden neidisch, wenn wir sehen, dass der andere das besser kann als ich. Dann ärgern wir uns. Wer von Ihnen kann das denn wie Zinzendorf, dass wir uns mitfreuen, wenn dem anderen Gnade widerfährt?
Wir sind ja so neidisch auf alles, was dem anderen geschenkt wird. Hader und Neid – leg es ab, sagt Paulus, leg es ab! Das stört deine Teilhabe am neuen Tag. Das ist die Adventsbotschaft: Leg dieses Finstere doch einfach von dir weg und leg es auf die Seite!
Er sagt, man soll Jesus anziehen. Jesus anziehen – kann man das? In Jesus hineinschlüpfen, so wie ich vorhin den Talar hineingeschlüpft bin? Ja, das meint er: in das Kleid der Gerechtigkeit, durch die Vergebung, durch die Reinigung kann ich Jesus anziehen.
Mit welchen Worten auch immer uns das in diesen Tagen gesagt wird, ob ich sage: Jesus soll in meinem Herzen Wohnung machen, oder ich will Jesus aufnehmen, ich soll Jesus anziehen – das bedeutet, in eine ganz enge Verbindung mit ihm treten. Und dann werde ich auf einmal Werke des Lichts, Waffen des Lichts haben mit Jesus.
Ich beobachte das tagtäglich, wenn ich sehe, wie Menschen zum Glauben in Jesus kommen, ihn aufnehmen, sich für ihn entscheiden und sich an ihn binden. Wie plötzlich ihr ganzer Lebensstil verwandelt wird! Dann freuen wir uns mit auch am Schönen, an der Musik, am Harmonischen.
Das kann Jesus sogar unsere ganze hässliche Fantasie reinigen, unseren Leib immer mehr ihm ähnlich machen. Mit seinem Heiligen Geist in uns wirken und uns erneuern. Und ich wünsche mir dann, dass sie Kinder des Lichts werden, dass sie Kraft haben, Jesus sie treibt in der Liebe.
Wie ist das, wenn Sie einer Verkäuferin in diesen Tagen gegenübertreten? Haben Sie Liebe für sie? In diesem Jahr war ich im Libanon und habe Amin Kuri getroffen, einen großartigen jungen Mann aus einer Maronitenfamilie, der dort das Eastwood College leitet.
Er erzählte, wie er an syrischen Militärcheckpoints steht, wo jedes Auto halten muss und der Kofferraum durchsucht wird, ob man nicht hinten eine Geisel versteckt oder Waffen transportiert. Die Soldaten stehen da mit finsterem Gesicht.
Er sagte zu jedem syrischen Soldaten: „Sie wissen, das sind Besatzungssoldaten. Gott stärke dich!“ Der Soldat guckte ganz verwundert, dass ein Libanese so zu ihm redet. Inzwischen kennen ihn die Soldaten und er sagt: „Ach, wir sind ja nicht Leute, die in den Bürgerkriegsparteien mitmachen. Wir sind Leute, die ein Zeugnis haben, das viel, viel wichtiger ist. Wir reden von der kommenden Gottesherrschaft.“
Spürt man das Ihnen auch ab, wenn Sie mit der Polizei reden, die Ihnen gerade ein Ticket verpasst hat? Verstehen Sie? Wenn die Serviererin Sie nicht bedient und Sie ärgerlich sind – haben Sie Waffen des Lichts? Haben Sie Jesus angezogen?
„Liebt einander!“ Und diese Weihnachtsbotschaft ist dann so konkret für uns: Lebt doch im Licht dieses neuen Tages! Amen!
Gebet und gemeinsames Singen als Ausdruck des Glaubens
Dann singen wir das Lied, das Jochen Klepper nach diesem Schriftabschnitt gedichtet hat: "Die Nacht ist vorgedrungen", Lied 14, die Verse 1, 3 und 4.
Wir wollen bekennen: Herr, du bist das Licht der Welt. Du willst alle Menschen erleuchten. Oft sind wir erschrocken, wenn wir der Finsternis dieser Welt begegnen – dem unheimlichen Hass, dem geballten Bösen. Doch gib uns auch ein Erschrecken über die Macht dieser Finsternis in unserem eigenen Leben. Lass uns erkennen, wie wir selbst teilhaben an dieser Welt und wie allein du diese Finsternis überwinden kannst, wenn wir sie in dein Licht bringen.
Wir sind auch aufgewühlt, immer wieder, wenn du das so konkret ansprichst: mit der Unzucht, mit den Begierden, die wir nicht steuern können, mit dem Neid und dem Hass, mit den Spannungen um uns herum. Wir beugen uns auch darunter – so viele Ehen zerbrechen, auch in unseren Gemeinden um uns her. Und wir nennen dir auch Schuld beim Namen, weil wir gesündigt haben.
Darum möchten wir dich bitten, dass du jetzt zu uns kommst. Lass uns heute in deinem Licht alles klären und bereinigen, auch das Zuhause noch fortsetzen. Lass uns die Werke der Finsternis ablegen, damit du uns gebrauchen kannst, um von deinem großen Licht zu reden. So viele Menschen haben keine Hoffnung und wissen nichts von dir. Lass sie es erfahren!
Stelle uns Menschen in diesen Tagen in den Weg, denen wir von dir erzählen dürfen, damit sie zum Glauben an dich kommen. Wir wollen dich auch bitten für unsere Kranken, Leidenden, Sterbenden und Schwermütigen. Begegne ihnen durch dein Wort und richte sie auf.
Wir nehmen auch teil an so viel Not der Welt. Besonders leiden wir unter dem schrecklichen Bürgerkrieg in Jugoslawien. Sei du dort bei deiner Gemeinde, dass sie dein Wort in diesen Tagen hat. Lass uns mithelfen, Liebe weiterzugeben in deinem Namen.
Auch in so vielen anderen Teilen der Welt, wo ähnliches Unrecht und Leid herrscht, erbarme dich der Not. Gib uns Wege, wie wir helfen können. Zeig uns, was wir tun können, und stärke die, die wir in deinem Namen ausgesandt haben.
Wir denken jetzt auch an die, die aus unserer Mitte draußen Dienst tun in den verschiedenen Bereichen, um dein Licht weiterzugeben. Gib uns auch in diesen Adventstagen immer wieder dein Wort so taufrisch und lebendig, dass wir umkehren, Buße tun, Schuld bei dir bereinigen und ins Licht treten.
Wir dürfen dir auch die Not der Heizung bringen, drüben im Gemeindehaus. Du weißt Lösungen, die wir nicht kennen.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name,
dein Reich komme,
dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute,
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Praktische Hinweise und Abschlusssegen
Nehmen Sie bitte noch einmal etwas Platz, ich muss noch eine wichtige Mitteilung machen. Außerdem möchte ich mich für die Störungen in der Übertragung entschuldigen.
Wir wissen derzeit nicht, wie es weitergeht. Erst jetzt haben wir verstanden, warum gestern auch unsere Heizungsfirma nicht kommen konnte. Offenbar ist es ein großes Problem, dass seit drei Monaten keine Heizkessel mehr geliefert werden können. Wie es in den kommenden Wochen weitergeht, wissen wir nicht. Aber wir vertrauen darauf, dass Gott das weiß, und wir wollen ihn darum bitten.
Bitte haben Sie Verständnis, dass ich auch noch nicht weiß, wie die Veranstaltungen der kommenden Woche ablaufen werden. Wir haben das Glück, den großen Saal provisorisch mit einer Luftheizung wärmen zu können. So kann der Kindergarten zumindest im kleinen Rahmen betrieben werden, und auch die Konfirmandenstunden werden stattfinden. Das schaffen wir im Warmen.
Für das Bibeltraining können wir den großen Saal oben nutzen. Andere Veranstaltungen, die sich mit diesen Terminen überschneiden, müssen wir sehen, wie wir sie organisieren. Ich weiß auch nicht, ob das Problem bis zum nächsten Sonntag behoben sein wird.
Bitte nehmen Sie den weißen Notizenzettel mit, falls Sie ihn noch nicht haben. Dort sind jetzt alle Veranstaltungen eingetragen. Außerdem möchte ich Sie dringend bitten, bei den Bläsern in unserem Gemeindebezirk mitzugehen. Zwischen den Posaunen wird gesungen, und das beeindruckt die Menschen hier sehr.
Viele Leute kennen unsere Gemeinde nicht. Es ist interessant, wenn sie fragen: „Wo ist denn die Kirche überhaupt?“ Es ist schön, wenn die Kirche zu den Menschen kommt. Manche würden gerne mitsingen, können aber nicht, weil sie einen zweiten Gottesdienst halten müssen.
Ich möchte Sie bitten, mich beim Singen zu vertreten. Ich weiß, wenn ich das sage, antworten die meisten mit „Ich kann nicht“, aber viele denken so wie Sie. Deshalb brauchen wir Sie und Ihre jungen Männer mit Ihren herrlichen Tenören. Es werden ein paar Adventslieder gesungen.
Der erste Treffpunkt ist oben am alten Simpel, dem Gourmetlokal in der Hohenheimer Straße. Von dort aus geht es weiter, vorbei an Bethesda am Krankenhaus.
Immer wieder werde ich von Leuten darauf aufmerksam gemacht, die mir liebevoll die Spendendrucksachen geben, die Sie zu Hause erhalten. Das kennen wir alle: Man wird mit vielen Spendenbriefen überschüttet. Das braucht Sie nicht zu belasten.
Ich selbst bekomme viele Briefe von Organisationen, die Spenderadressen oft in großer Zahl weiterverkaufen. Manche sagen, sie bekommen immer so ein liebes, frommes Blättchen, das dann direkt im Papierkorb landet.
Wenn Sie mich fragen, was ich empfehlen kann, dann sind es vor allem die Werke der evangelikalen Missionen in ihren verschiedenen Zusammenstellungen. Viele andere Werke, die Sie vielleicht treu unterstützt haben, kann ich nicht empfehlen. Ich habe große Bedenken und möchte keine öffentlichen Aussagen machen, um keinen Rechtsstreit zu riskieren.
Ich kann Ihnen nur das empfehlen, was ich guten Gewissens empfehlen kann.
Herr Präsident, das Opfer heute ist von der Kirchenleitung für das Gustav-Adolf-Werk bestimmt, das die deutschen evangelischen Gemeinden im Ausland unterstützt.
Unser Büchertisch hinten bietet Bücher an, die ich Ihnen uneingeschränkt empfehlen kann. Diese Bücher können bedenkenlos weitergegeben werden. Das ist oft wichtig, wenn man ein Buch aussucht und wissen möchte, wo man wirklich Stärkung und Ermutigung im Glauben findet.
In der vergangenen Woche wurde Doktor Rudolf Kramach, Diplomchemiker, 46 Jahre alt, wohnhaft in der Wernhaltenstraße 39, beigesetzt.
Morgen um zehn Uhr findet die Beerdigung von Bildhauer Ernst Jelin statt. Er wurde 91 Jahre alt und wohnte in der Sonnenbergstraße 5b.
„Das Licht scheint in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst“ (Johannes 1,5). Wir wollen nun um den Segen des Herrn bitten:
Herr, segne uns und behüte uns.
Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig.
Herr, erhebe dein Angesicht auf uns und schenke uns deinen Frieden.
