Staunen über die Fürsprache Jesu vor Gott
Umgeben von der Klarheit der Majestät Gottes, umringt von Myriaden vollkommenen Engeln – und da soll Jesus an mich denken? Ich muss gestehen, es fällt mir schwer, es mit meinem Verstand zu fassen. Vielleicht liegt es an meinen begrenzten Fähigkeiten, aber ich kann es einfach nicht in meinen Kopf hineinbekommen, dass das Wirklichkeit sein soll.
Dass derjenige, der zur Rechten der Majestät lebt und wirkt, der alle Dinge durch sein mächtiges Wort trägt, dass ich vor ihm überhaupt etwas gelten soll. Dabei bin ich doch derjenige, der ihn so oft betrübt und ihm sein herrliches Leben schwer macht. Und dennoch berufe ich mich darauf, dass ich auch zu ihm gehöre.
Deshalb bin ich froh, dass in der Bibel klar gesagt wird: Auch wenn wir sündigen, haben wir einen Fürsprecher beim Vater – Jesus, der gerecht ist (1. Johannes 2,1). Er ist vor dem Vater und tritt für uns ein, auch für mich (Römer 8,34).
Deshalb feiern wir diesen Tag, um uns das ganz neu bewusst zu machen: Er ist vor dem Vater und tritt für mich ein.
Die Notwendigkeit des Fürsprechers im Gebet Jesu
Vor ein paar Tagen haben wir in der freien evangelischen Gemeinde in Heidelberg darüber gesprochen. Danach kam ein kluger Kopf auf mich zu und fragte: Wozu brauchen wir überhaupt einen Fürsprecher bei Gott? Jesus hat doch gesagt, dass er selbst und der Vater uns liebhaben und wir mit allen Bitten zu Gott kommen dürfen.
Diese Frage brachte mich dazu, darüber nachzudenken, warum der Herr Jesus in jenem großen Gebet vor seinem Heimkommen zum Vater, vor seinem Erlösungswerk für uns, für die Seinen gebetet hat – für die, die ihm vom Vater gegeben waren.
Ich habe eigentlich nur eine Erklärung: Es gibt Bitten und Anliegen, die so weit außerhalb unseres begrenzten Horizontes liegen, dass Jesus sagt, er müsse wie bei der Erlösung für sie eintreten. Er hat das Erlösungswerk in die Hand genommen, und jetzt muss er auch diese Bitten aufnehmen – Bitten, die wir zu leicht vergessen oder die gar nicht in unseren Gedanken auftauchen.
Schon vor seinem Heimkommen zum Vater sagt Jesus diese dringlichen Bitten ihm ins Ohr. Es sind Bitten, die ihn bewegen im Blick auf die Seinen, die der Vater ihm gegeben hat. Es sind Anliegen, an die wir sonst nicht denken würden, Bitten, die sonst bei Gott gar nicht vorkommen würden.
Das hohe priesterliche Gebet Jesu als Vorbild
Sie sind uns im herrlichen Gebet aufgezeichnet, das wir das hohepriesterliche Gebet nennen. Jesus ist vor den Vater getreten, der ein Hoherpriester war. Doch das ist nur ein schwaches Bild dafür.
Einmal im Jahr durfte der Hohepriester in Israel hinter den Vorhang des Heiligen vom Allerheiligsten treten. Dort stand er zitternd, um sein unvollkommenes Volk vor Gott zu bringen und für sie zu Fürbitten.
Jesus soll uns, deren Christsein ebenfalls unvollkommen ist, in diesem großen Gebet vor den Vater bringen. Johannes 17 ist uns dieses Gebet im Originalton aufgezeichnet.
Die Gemeinden in unserem Land hören heute alle dieses Wort, in dem Jesus sagt: „Vater, ich bitte auch für die, die durch dein Wort, also durch unser Wort an mich glauben werden, damit sie alle eins seien, so wie du, Vater, in mir bist und ich in dir. So sollen sie auch in uns sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.“
Die Dringlichkeit und das Ziel der Einheit
Achten Sie einmal darauf, wie oft das Wort „damit“ vorkommt. Es drückt eine Dringlichkeit im Gebet aus.
Jesus bittet darum, dass etwas geschieht, „damit“ die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. Er sagt: „Ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir anvertraut hast, damit sie eins seien, wie wir eins sind.“ Er betont: „Ich in ihnen und du in mir, damit sie vollkommen eins seien und die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, wie du mich liebst.“
Vater, ich will, dass dort, wo ich bin, auch die bei mir sind, die du mir gegeben hast, „damit“ sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast. Denn du hast mich geliebt, ehe der Grund der Welt gelegt war.
Gerechter Vater, die Welt kennt dich nicht, aber ich kenne dich. Diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn ihnen kundtun, „damit“ die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei und ich in ihnen.
Die tiefe Verbundenheit als Grundlage der Einheit
Beim ersten Lesen kann man es kaum fassen. Eine Sprache, die uns nicht so vertraut ist – diese innige Sprache des Sohnes, wenn er mit dem Vater spricht. Es gibt drei Grundlinien, drei Schneisen, die mir wichtig geworden sind. Zuerst geht es um das Einssein, dann um die Liebe und schließlich darum, dass der Herr Jesus uns in der Herrlichkeit dabei haben will.
„Vater, sie sollen eins sein wie wir.“ Wir müssen genauer hinhören, denn bei dem Wort „Einheit“ schwingt eine Seite in unserem Herzen mit. Wir wünschen uns ein spannungsloses Einssein hinter unseren Glas- und Haustüren. Ach, es wäre uns so lieb, wenn wir eins wären in unserer lieben Gemeinde. Es wäre uns lieb, eins zu sein in unserem schönen Korntal, eins in der Christenheit, eins in der Welt. Dieses Verlangen steckt in uns, dazu brauchen wir nicht erst den Herrn Jesus, der uns die Einheit wichtig macht.
Aber der Herr Jesus sagt: „Vater, lass sie eins sein, so wie ich in dir und du in mir.“ Es ist eine ganz besondere Verbundenheit. Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf hat in schönem Vers gedichtet: „Erinnere deine kleine Schar, die sich so leicht entzweit, was deine letzte Sorge war, der Christeneinigkeit.“ Ein wunderbarer Vers – die Schar, die sich so leicht entzweit.
Doch jetzt bin ich fast so weit, zu sagen: Hier irrt sogar Zinzendorf, den ich so liebe. Die letzte Sorge war nicht die Einigkeit, dass wir eins sind, sondern dass wir ohne Dehnungsfuge, ohne Widerstreben, ohne klassische technische Bildung, ohne Wackelkontakt mit dem Vater und mit dem Sohn Jesus Christus verbunden sind – so wie der Sohn Jesus unaufhörlich mit dem Vater verbunden war, geborgen in seiner Liebe.
„Vater, lass sie so eins sein, wie du in mir und ich in dir, eins in der herrlichen Geborgenheit bei Gott.“ Diese Einheit ist nicht selbstverständlich. Der Jesus, der unsere Welt kannte, wusste, dass diese Einheit unsagbar gefährdet ist. Wir schaffen es gar nicht, so in Gottes Gegenwart zu leben, dass durch alle Poren unseres Seins und unserer Zeit Gottes Heiligkeit und Gottes Wahrheit in uns einströmen und wir sie aufnehmen.
Deshalb bittet der Herr Jesus: „Vater, ich bitte dich, all das, was ich getan habe in der Erlösung, verpufft, wenn es nicht zu diesem Ziel kommt.“ Ach, nicht, dass wir als Brüdergemeinde irgendwie eins werden oder sind. Ich möchte ihn ergreifen und in ihm erfunden werden, damit wir noch viel mehr das vor uns haben, dass deine Allgegenwart mich wie die Luft erfülle.
Einheit als Zeugnis für die Welt
Lassen Sie mich noch ein wenig weitermachen, weil mir dieses Thema wichtig geworden ist: Das Einssein mit dem Vater und mit dem Sohn hat einen heiligen Zweck – damit die Welt glaube.
Oft wird in der Christenheit gesagt: „Wenn wir eins sind, seid einig, einig, einig, dann wird die Welt schon glauben.“ Doch das ist kein abschließender Punkt. Es geht hier wirklich darum, dass die Welt glaube. Die Welt, das heißt: Die Welt weiß nichts von Gott. Vielleicht hat sie eine religiöse Ader, aber von Gott selbst versteht sie überhaupt nichts. Die Welt kennt Gott nicht. Dennoch soll sie eine letzte Chance bekommen, eine letzte Gelegenheit aufzuwachen und zu begreifen, wie wichtig Jesus sein könnte. Dass er der Glücksfall für unsere Welt sein kann.
Lassen wir ein Beispiel zu, vielleicht ein bisschen banal, aber es liegt uns nahe, hier in Korntal. Wir haben gerade die Bürgermeisterwahl hinter uns. Es gab eine ganze Reihe interessanter Kandidaten – junge und ältere, Begabte und Erfahrene, manche sahen sogar gut aus. Doch dann ist etwas passiert, was es bei keiner Kommunalwahl sonst gibt: Bereits im ersten Wahlgang fiel die Mehrheit der abgegebenen Stimmen auf einen einzigen Kandidaten.
Da haben Altkorntaler und Neukorntaler, sogar Münchinger, Alte und Junge, Jungwähler und Altwähler, Frauen und Männer zu diesen 70 Prozent gestimmt. Ein kommunaler Glücksfall, kann man sagen. Ich kann mir vorstellen, dass sich manche in Zindelfingen am Kopf kratzten und sagten: „Das haben wir gar nicht gewusst, dass Herr Doktor Wolf so eine wichtige Person ist, dass er so viele Gräben überwinden kann, dass er das Vertrauen von so vielen Menschen verdient.“
Nehmen wir dieses Beispiel: Jesus sagt, wenn die Gemeinde eins wird – alt und jung, mit unterschiedlichen theologischen und geistlichen Auffassungen, Frauen und Männer –, wenn sie eins werden mit dem Ziel, Christus zu gewinnen und Gott näherzukommen, dann gibt das in der Welt ein Aufwachen.
Vielleicht ist dieser Jesus, der so viele Gräben überbrückt – auch solche, die bei uns da sind –, der Glücksfall für die Menschheit, auf den wir schon so lange hoffen. Derjenige, der alles zusammenführt.
Jesus sagt: „Vater, ich bitte dich, dass sie eins sind, so wie du in mir und ich in dir, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.“ Damit die Welt begreift, dass sie eine letzte Chance hat, aufzuwachen. Dass die überirdische Rettungsaktion Gottes vielleicht doch unterwegs ist. Gott hat vielleicht doch den Einen für unsere Welt bereit, auf den es ankommt.
Die Sehnsucht nach enger Gemeinschaft mit Gott
Normalerweise kommt das doch sicher in Ihren Gebeten vor, in meinen Gebeten auf jeden Fall: „Vater, lass mich noch enger, noch viel enger mit dir verbunden sein. Jesus, nimm mich doch hinein in deine Gegenwart!“
Deshalb hat der Herr Jesus nicht nur unsere Erlösung in die Hand genommen, sondern auch dieses Gebet gesprochen: „Vater, ich bitte dich, setze deine ganze Macht daran, dass das geschieht, dass Menschen nicht nur ein bisschen christlich leben, christliche Auffassungen haben, christliche Ethik vertreten oder christliche Überzeugungen propagieren, sondern wirklich mit dir verbunden sind. Dass sie von einer heiligen Gottes- und Jesusgegenwart erfüllt sind.“
Dabei ging es Jesus – lassen Sie mich gerade noch weitermachen – nicht egoistisch darum, groß herauszukommen. Es ging darum, dass die Welt glaube, dass du ihn gesandt hast. Sonst würde er nicht um die Welt gehen.
Manche meinen, dieses Jesusgebet sei ein privates, introvertiertes, typisch christliches und enges Gebet, bei dem die Welt nicht in den Blick kommt. Doch die Welt kommt sehr wohl in den Blick. Die Not dieser Welt ist, dass sie ohne Gott lebt, dass sie Gott vergessen hat und dass sie noch einmal aufwachen muss.
Das kann anders geschehen als durch jede tolle Evangelisation, als durch alle Stilmittel und Gags. Es muss geschehen, indem Menschen eins mit dir werden, damit sie wirklich aufwachen und erkennen, was man an dir haben kann.
Die Liebe Gottes als Fundament des Glaubens
Es geht um die Einheit, so wie der Vater mit dem Sohn und der Sohn mit dem Vater verbunden ist. Es geht um die Liebe, dass die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei. Wir sollen Gottes wahre Liebe erfahren.
Unser Denken ist oft so programmiert, dass wir im Religiösen beim Stichwort Liebe sofort denken: Wir sollten noch viel mehr lieben, auch die, mit denen wir sonst nicht auskommen. Wir sollen Liebe für die Andersdenkenden haben. Die Jüngeren sagen, wir sollten mehr Liebe für die Älteren aufbringen. Die Älteren sagen, wir müssen mehr Liebe für die Jungen zeigen. Doch Moment mal! Es geht darum, dass die Liebe, mit der du, Vater, mich liebst, in ihnen sei.
Es geht nicht in erster Linie um den Gott der Liebe, der liebt und liebt und liebt – eine Art Oberinstanz der Welt oder des Universums, die dafür sorgt, dass es keine Tsunamis, keinen Hunger, keine Kriege gibt und dass Aids aufhört. Nein, der Herr Jesus spricht von dieser besonderen Liebe, mit der du mich liebst.
Diese Liebe hat den Herrn Jesus nicht davor bewahrt, erniedrigt zu werden, nicht vor Hunger, nicht vor Leiden, nicht vor Einsamkeit und nicht vor Sorgen. Aber in all dem, bis hinein ans Kreuz, war Jesus geborgen. Der Vater ist alle Zeit bei ihm. Der Vater liebt ihn. Er ist umgeben von seiner Liebe.
Das, was der Vater am Jordan gesagt hat – „Das ist mein Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe“ – gilt bis in die furchtbaren Stunden am Kreuz. So konnte Jesus als letztes Bekenntnis sagen: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist.“ Der Vater ist alle Zeit bei mir, der Vater liebt mich.
Wir kämen uns wahrscheinlich größenwahnsinnig und vermessen vor, wenn wir bitten würden: „Vater im Himmel, ich möchte dieselbe Liebe haben, wie der Herr Jesus sie erfahren hat.“ Ich möchte auch in Krankheit diese Liebe spüren, auch wenn ich erschrocken bin über mich selbst und nicht weiß, wie so viel Bruch in mein Leben gekommen ist. Ich möchte selbst dann, wenn Herz und Gedanken vergehen wie ein Licht, das hin und her flackert, wenn die Flamme bricht, wissen: Der Vater ist bei mir.
Wir wären größenwahnsinnig, wenn wir das erbitten würden – dieselbe Liebe, mit der der Vater den Sohn geliebt hat. Deshalb hat der Sohn gesagt: „Vater, jetzt bitte ich dich darum für die, die du mir gegeben hast.“ Und keiner von uns ist ausgeschlossen – auch nicht die von der Gemeindefreizeit, die Jungsart-Treffen oder die Missionstage in Stuttgart.
„Vater, ich bitte dich für die, die du mir gegeben hast, dass sie hineingenommen sind in die Liebe, mit der du mich liebst. Die Liebe, mit der du mich liebst, sei in ihnen.“
Die Gewissheit der göttlichen Liebe und das Ziel ewiger Gemeinschaft
In früheren Zeiten sprach man davon, wie wichtig es ist, die Gewissheit des Heils zu haben – Stichwort Heilsgewissheit. Dieses Thema ist heute in der Christenheit beinahe ein Fremdwort geworden.
Dem Herrn Jesus ging es darum, dass wir nicht abhängig sind von schweren Prüfungen und uns nicht fragen müssen: Wo ist Gott? Hat er mich verlassen? Bin ich aufgegeben? Wir sollen unser Vertrauen nicht an den Schicksalen in unserem Leben festmachen. Stattdessen sollen wir auch im schwersten Leid wissen, dass der Vater alle Zeit bei uns ist.
Dafür hat der Herr Jesus gebetet: „Vater, ich will, dass die Liebe, mit der du mich liebst, dieselbe Liebe sei in ihnen.“ Umgeben von dieser gewissmachenden Liebe kann uns nichts von der Liebe Gottes scheiden, wie Paulus sagt, die in Christus Jesus ist. Dieses Gebet hat Paulus vom Herrn Jesus übernommen.
Ich liebe Gott, er liebt die Geliebten und meint es immer gut mit mir. Es kommt nichts Schweres, das uns wirklich schaden kann. Selbst im Schweren versucht man, mich zu Fall zu bringen, aber der Herr ist bei mir.
Mit diesem Gebet ist der Herr Jesus das Leiden hineingegangen, und diese Liebe soll auch bei uns sein. Für nichts weniger hat der Herr Jesus gebetet.
Und zuletzt bat er: „Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit sehen.“ Herr Jesus bittet den Vater, dass wir ewig bei ihm sein sollen.
Vielleicht drängt uns das nicht so sehr. So wie mein lieber Bruder, der deutsche Bischof für die Deutschen in Kasachstan, der mitten im Leben von einer schweren Krebskrankheit überfallen wurde. Er hat mich zu sich gebeten, weil er dachte, ich könnte vielleicht die Krankheit wegbeten. Nein, ich habe ihm gesagt: „Lieber Bruder, es geht doch zum Heiland!“ Darauf hat er halb bestätigend, halb abwehrend mit der Hand gewunken und gesagt: „Ja, ja, ich weiß, aber ich freue mich noch gar nicht so sehr darauf.“
Das ist nüchtern – nüchtern, weil jeder von uns auch Ängste hat, wie es sein wird, wenn wir eintauchen in die letzte Ohnmacht, in das Sterben. Davor fürchten wir uns.
Unser Gebet ist: Herr, wenn es schon sein muss, dann gewähre mir ein gnädiges Sterben. Oder wie Philipp Friedrich Hiller gebetet hat: „Weg in mir den Geist des Glaubens, dass ich mutig sterben kann.“ Ein gnädiges Sterben, ein mutiges Sterben, ein zuversichtliches Sterben – darum können wir beten.
Aber der Herr Jesus bittet nicht nur darum, dass wir das Sterben irgendwie hinter uns bringen. Er sagt: „Vater, ich will, dass sie die Herrlichkeit sehen, dass sie bei mir sind.“ Das können wir uns kaum wünschen, und es fällt uns schwer, das so zu bitten. Doch der Herr Jesus hat es uns vorgebetet: „Vater, ich will, dass die bei mir sind, die du mir gegeben hast, sie sollen meine Herrlichkeit sehen.“
Das Größte kommt erst noch – mit Jesus zum Vater.
Diese Bitten liegen oft außerhalb unseres christlichen Horizonts. Sie sind aber nicht nur Vision, sondern das Ziel des Herrn Jesus mit uns, das der Vater ihm gegeben hat. Diese Bitten hat er dem Vater vorgetragen, und sie sind in Kraft. Der Vater weiß darum.
Alles gut? Ich habe nur die Sorge, dass wir mit unseren kleinen christlichen Kinkerlitzchen diesem großen Ziel, dieser Erfüllung des Gebets im Weg stehen könnten.
Herr, mach wahr, dass wir geborgen sind in deiner Liebe und deine Herrlichkeit sehen dürfen. Amen.