
Rund ums Thema Streit – Tipps von einem ehemaligen Jähzornigen
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um drei abschließende Impulse zum Thema Streit. Vielen Dank, dass ihr gestern meine autobiografisch gefärbten Notizen zum Umgang mit Jähzorn ertragen habt. Ich gebe zu, das war vielleicht nicht so viel Theologie, aber die Zusammenstellung war mir wichtig. Denn man kann sie auf fast jede tiefsitzende Sünde im Leben anwenden.
Immer gilt: Steh dazu, bitte um Vergebung und bekenne deine Sünde. Lerne Bibelverse, such dir Verbündete, gib nicht auf und schau bei dir selbst ein wenig hinter die Kulissen. Bei alledem bleib entspannt.
Christentum ist nicht die Religion des perfekten Sündenmanagements, sondern die Religion der Liebe zu Gott und dem Nächsten.
Lasst mich euch zum Abschluss noch drei Impulse zum Thema Streit aus den Sprüchen geben.
Impuls eins
Streit zerstört nachhaltig die Lebensqualität. In Sprüche 17,1 lesen wir: „Besser ein trockener Bissen und Ruhe dabei, als ein Haus voller Festspeisen, aber Streit dabei.“
In Sprüche 21,9 heißt es: „Besser auf dem Dach in einer Ecke wohnen als eine zänkische Frau und ein gemeinsames Haus.“
Beide Verse bringen auf den Punkt, dass Streit das Leben ungenießbar macht. Ein luxuriöses Leben mit Streit ist schlechter als ein einfaches Leben in Harmonie. Die zänkische Frau ist dabei der Prototyp einer Person, die einem das Leben vergällt.
Streit ist also nicht nur falsch, Zank zerstört nicht nur Beziehungen, sondern die eigene Lebensqualität hängt ganz wesentlich davon ab, dass meine engsten Beziehungen von einem liebevollen Miteinander geprägt sind.
Deshalb ist es nur logisch, dass ich Streit vermeide. Warum sollte ich mein eigenes Leben ungenießbar machen? Das ergibt doch keinen Sinn.
Genauso logisch ist es, bei der Auswahl meines Ehepartners genau hinzuschauen, wen ich da heirate.
Impuls Nummer zwei: Meide streitsüchtige Menschen.
Das klingt auf den ersten Blick wenig christlich, aber es ist weise. Und Gott irrt sich beim Thema Weisheit nicht. Hör dir mal diese beiden Verse an: Sprüche 29,22: „Ein zorniger Mann erregt Streit, und ein Hitziger ist reich an Vergehen.“ Irgendwie logisch, ein Hitzkopf bringt Zank.
Aber dann heißt es eben auch in Sprüche 22,24: „Lass dich nicht ein mit einem Zornigen und mit einem Mann, der sich schnell erregt, verkehre nicht.“ Das bedeutet, bei zornigen Menschen oder bei solchen, die schnell auf hundertachtzig sind und sich nicht mehr beherrschen können, sollte ich auf Abstand gehen.
Das wird nicht immer möglich sein, klar, aber es ist weise, Hitzköpfe und Choleriker so weit wie möglich zu meiden. Einmal soll ich sie meiden, weil sie einen schlechten Einfluss auf mich haben? Sprüche 22,24 sagt: „Lass dich nicht ein mit einem Zornigen und mit einem Mann, der sich schnell erregt, verkehre nicht, damit du dich nicht an seine Pfade gewöhnst und deinem Leben eine Falle stellst.“
Das ist die eine Seite – ihr schlechter Einfluss. Zum anderen soll ich sie meiden, weil es zum Streit immer einen braucht, der gerne streitet. Sprüche 26,21: „Kohle zur Kohle, Glut und Holz zum Feuer und einen zänkischen Mann, um Streit zu entfachen.“ Ganz einfach: kein zänkischer Mann, kein Streit.
Dasselbe gilt auch für Verleumder und Spötter. Fangen wir mit den Verleumdern an. Sprüche 26,20: „Wo das Holz zu Ende geht, erlischt das Feuer, und wo kein Verleumder ist, kommt der Zank zur Ruhe.“
Ein Verleumder ist jemand, der mit falschen Anschuldigungen, Anspielungen, Halbwahrheiten, Übertreibungen oder der einseitigen Wiedergabe von sogenannten Fakten immer wieder dafür sorgt, dass Zank neue Nahrung erhält. Deshalb gilt: Wo kein Verleumder ist, kommt der Zank zur Ruhe.
Und bei einem Spötter heißt es dann in Sprüche 22,10: „Treibe den Spötter fort, so zieht der Zank mit hinaus, und Streiten und Schimpfen hören auf.“
Wir halten fest: Hitzköpfe, Verleumder und Spötter provozieren Zank und Streit. Für ein Leben in Harmonie ist es wichtig, dass wir sie meiden. Das fängt definitiv damit an, dass wir keinen solchen Menschen heiraten. Aber ich denke, es geht noch weiter.
Wir dürfen Zornige, Lästerer und Menschen, die sich über jeden lustig machen, zurechtweisen und sie auf ihr destruktives Verhalten hinweisen. Und wenn sie dann uneinsichtig sind, sollten wir auf Abstand gehen.
Das ist es, was Salomo beziehungsweise der Heilige Geist uns rät. Gott hat uns zum Frieden berufen, nicht zum Streit.
Wir hatten bereits den ersten Impuls: Streit zerstört nachhaltig die Lebensqualität. Der zweite Impuls lautete: Meide streitsüchtige Menschen. Nun kommen wir zum dritten Impuls: Alkohol führt zum Streit. Allgemeiner gesagt: Meide nicht nur streitsüchtige Menschen, sondern auch Situationen, in denen du dich selbst nicht mehr im Griff hast.
Beginnen wir mit dem Thema Alkohol und betrachten dazu Sprüche 23,29-30:
Wer hat Schmerzen? Wer hat Streit? Wer hat Wunden ohne Ursache? Wer hat trübe Augen? Die spät beim Wein noch sitzen, die einkehren, um den Mischkrug zu erforschen.
Dieser Vers erklärt sich fast von selbst. Wer betrunken in der Kneipe sitzt und dann in einen Streit, womöglich sogar in eine Schlägerei gerät, braucht sich nicht zu wundern. „Wer hat Streit, die spät beim Wein noch sitzen?“ Zu viel Alkohol, aber auch zu wenig Schlaf oder zu viel Stress führen zum Streit.
Ich erinnere mich noch gut an eine Zeit in unserer Ehe, in der es leicht zum Streit kam. Wir beide waren unglaublich dünnhäutig. Das lag daran, dass gerade in meinem Gemeindedienst und im Studium meiner Frau sehr viel los war. Kaum war die anstrengende Freizeit vorbei und die Masterarbeit geschrieben, kehrte schon in der darauffolgenden Woche der Friede wieder ein.
Ich sage das, weil es wichtig ist, das Prinzip dahinter zu verstehen: Als Menschen werden wir von unseren Lebensumständen beeinflusst. Es gibt Lebenssituationen, die das Potenzial zum Streit in sich tragen. Wenn ich das weiß – wenn ich weiß, was Alkohol, Hunger, Überarbeitung, aber natürlich auch hormonelle Schwankungen, Sorgen oder eine psychische Erkrankung an Streitpotenzial mit sich bringen –, dann kann ich mich darauf einstellen.
Solche Situationen kann ich nicht immer vermeiden. Doch ich kann ihnen mit mehr Humor, Gelassenheit, Einsicht und Gottvertrauen begegnen. Ich kann einfach klug handeln.
Genau darum ging es mir diese Woche: dass wir klug werden, wenn es um das Thema Streit geht.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir überlegen, welche fünf Bibelverse zum Thema Streit du auswendig lernen möchtest.
Das war es für heute. Wenn du die Sprüche Salomos noch nie studiert hast, überlege doch einmal, ob du nicht den Sprüche-Kommentar auf frogwords.de lesen möchtest. Den Link findest du im Skript.
Der Herr segne dich, schenke dir seine Gnade und lasse dich in seinem Frieden leben! Amen.
Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!
Seine App "Frogwords" gibt's für Android und iOS.
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