Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 435: Meinungen über Jesus
Die Einladung Jesu und ihre zukünftige Erfüllung
Der Herr Jesus hat seine Zuhörer gerade mit einer gewaltigen Einladung konfrontiert. Er möchte ihren Lebensdurst stillen und sie zu einer Quelle lebendigen Wassers für andere machen. Dies alles geschieht, indem er denen, die an ihn glauben, den Heiligen Geist gibt.
Zu diesem Zeitpunkt war das noch nicht möglich, denn er selbst war noch nicht verherrlicht. Doch die Einladung stand bereits. An Pfingsten, nach Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt, würde sich all das erfüllen, was er hier in Jerusalem am Laubhüttenfest am letzten und großen Tag des Festes gerufen hatte.
Schauen wir uns noch ein wenig die Verwirrung unter seinen Zuhörern an. In Johannes 7,40-43 heißt es: Einige aus der Volksmenge sagten, als sie diese Worte hörten: „Dieser ist wahrhaftig der Prophet.“ Andere sagten: „Dieser ist der Christus.“ Wieder andere aber meinten: „Der Christus kommt doch nicht aus Galiläa. Hat nicht die Schrift gesagt, dass der Christus aus der Nachkommenschaft Davids und aus Bethlehem, dem Dorf, wo David war, kommen muss?“
Wegen ihm entstand nun eine Spaltung in der Volksmenge.
Unterschiedliche Meinungen über Jesus in der Volksmenge
Welche Meinungen gibt es also?
Zunächst gibt es diejenigen, die sagen: Dieser ist wahrhaftig der Prophet. Gemeint ist hier ein Prophet wie Mose. Dabei ist zu beachten, dass dieser Prophet im Denken vieler Juden nicht mit dem Messias identisch war. Das haben wir bereits im Johannes 1 gesehen.
Dann gibt es die, die sich sicher sind: Dieser ist der Christus. Wir wissen auch, warum sie das glauben. Es liegt an den Zeichen und Wundern, die Jesus vollbringt.
Es ist nicht schwer, diese „Jesus ist der Christus“-Fraktion zu verstehen. Bis heute sind Zeichen und Wunder für viele religiöse Menschen ein Beweis dafür, dass Gott am Werk sein muss.
Warnung vor falschen Zeichen und Wundern
Aber Vorsicht, das ist leider ein Trugschluss. Das Argument klingt gut, aber es ist falsch. Hier sind einige Beispiele aus der Bibel von Feinden Gottes, die mit ihren Zeichen und Wundern Verwirrung stiften.
Fangen wir mit den Wahrsagepriestern am Hof des Pharao an. In 2. Mose 7,11 und 7,22 heißt es: Der Pharao rief auch die Weisen und Zauberer. Die Wahrsagepriester Ägyptens machten es ebenso mit ihren Zauberkünsten, genauso wie Mose. Dennoch blieb das Herz des Pharao verstockt, und er hörte nicht auf sie, wie der Herr geredet hatte.
Oder mit welchen Worten warnt der Herr Jesus eigentlich seine Jünger? In Matthäus 24,24 sagt er: Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen.
Was sagt Paulus über den Mann der Gesetzlosigkeit, der sich „ausweist, dass er Gott sei“? In 2. Thessalonicher 2,9 heißt es: Ihn, dessen Ankunft gemäß der Wirksamkeit des Satans geschieht, mit jeder Machttat und mit Zeichen und Wundern der Lüge.
Wie ist es mit dem Tier aus der Erde in der Offenbarung? Offenbarung 13,13 berichtet: Und es tut große Zeichen, dass es selbst Feuer vom Himmel vor den Menschen auf die Erde herabkommen lässt.
Das waren jetzt verschiedene Beispiele. Mir geht es mit dieser kleinen Zusammenstellung nur darum, dass wir uns als Gläubige nicht täuschen lassen. Zeichen und Wunder sind kein Beweis dafür, dass Gott am Werk ist. Wir dürfen uns da wirklich nicht täuschen lassen.
Die Prüfung von Propheten und Lehrern anhand ihrer Lehre
Wir müssen Propheten und Lehrer an ihren Früchten erkennen. Dabei ist es wichtig, genau hinzuhören, was sie predigen – so, wie Gott es Mose aufträgt.
In 5. Mose 13, Verse 2-4 heißt es: Wenn in deiner Mitte ein Prophet oder jemand, der Träume hat, aufsteht und dir ein Zeichen oder Wunder gibt, das auch eintritt, von dem er aber sagt, dass du anderen Göttern nachlaufen und ihnen dienen sollst, die du nicht gekannt hast, dann sollst du nicht auf die Worte dieses Propheten oder Träumers hören. Denn der Herr, dein Gott, stellt dich auf die Probe, um zu erkennen, ob du ihn mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele liebst.
Man erkennt daran, dass falsche Propheten mit Zeichen und Wundern auch eine Prüfung sein können. Gott prüft uns, um herauszufinden, wen wir wirklich lieben – ob wir ihn mit ganzem Herzen und ganzer Seele lieben.
Um das klarzustellen: Oft sind die anderen Götter, die von falschen Propheten gepredigt werden, keine völlig anderen Götter, sondern nur falsche Versionen des einen wahren Gottes.
Lasst uns nicht darauf hereinfallen. Wir sollten diejenigen sein, die ihre Bibel und damit ihren Gott gut kennen. Gott hat uns durch seinen Geist ein Buch hinterlassen, damit wir ihn kennenlernen können.
Dort, wo der Zeitgeist uns eine vermeintlich christliche Version Gottes präsentiert, die nicht mit der Bibel übereinstimmt, da bin ich zumindest raus.
Zweifel an der Herkunft Jesu und die Bedeutung von gründlicher Recherche
Kommen wir nun zur nächsten Gruppe von Zuhörern. In Johannes Kapitel 7, Verse 43 bis 44 heißt es: Andere aber sagten, der Christus komme doch nicht aus Galiläa. Hat nicht die Schrift gesagt, dass der Christus aus der Nachkommenschaft Davids und aus Bethlehem, dem Dorf, wo David war, kommen soll?
Es entstand nun eine Spaltung in der Volksmenge wegen dieser Frage. Wir sehen, dass die Herkunft des Messias aus Bethlehem bekannt war. Die Leute kannten die Prophetie aus Micha. Micha Kapitel 5, Vers 1 lautet: „Und du, Bethlehem-Ephrata, die du klein bist unter den Tausendschaften von Juda, aus dir wird mir hervorgehen, der Herrscher über Israel sein soll. Und seine Ursprünge sind von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her.“
Diese Prophetie war bekannt und wurde geglaubt. Nun wurde sie gegen Jesus verwendet, weil man wusste, dass er aus Galiläa stammte. Bethlehem lag nämlich nicht in Galiläa, sondern südlich von Jerusalem, und auch gar nicht weit von Jerusalem entfernt, etwa zehn Kilometer.
Der Einwand erscheint auf den ersten Blick gerechtfertigt: Der Christus kommt doch nicht aus Galiläa. Ja, das stimmt, der Messias muss in Bethlehem zur Welt kommen, dem Dorf, aus dem David stammte.
An dieser Stelle lernen wir eine ganz wichtige Lektion fürs Leben: Bilde dir erst eine Meinung, wenn du alle Fakten oder zumindest so viele wie möglich kennst. Hätten die Leute nachgeforscht, hätten sie erfahren, dass Jesus tatsächlich in Bethlehem geboren wurde. Doch sie haben nicht nachgeforscht, sondern sich mit den allgemein geglaubten Informationen zufrieden gegeben.
Empfehlungen für den kritischen Umgang mit Predigten
Lass mich dir deshalb einen in meinen Augen ganz wichtigen Tipp geben. Sei kritisch, wenn es um religiöse Fakten geht. Schau dir die Quellen an, lies Zitate nach und erlaube dir, dem Prediger zu misstrauen. Er ist auch nur ein Mensch und womöglich einer, der für die Vorbereitung seiner Predigt nicht genug Zeit hatte.
Mach deine eigenen Wortstudien und bleibe nicht in deiner theologischen Infoblase. Schau auch mal über den Tellerrand hinaus. Mindestens jedoch hinterfrage jede Predigt, die du hörst, anhand folgender drei Punkte:
Erstens, hat der Prediger wirklich den Text ausgelegt oder war der Text nur ein Sprungbrett für seine eigenen Ideen? Zweitens, war die Predigt logisch? Ich meine damit einfach nur intellektuell sauber argumentiert. Drittens, hat der Prediger alle Quellen zu Zitaten, Wortstudien und anderen Behauptungen benannt?
Wenn nicht, schreibe ihn an und prüfe alle seine Behauptungen nach. Warum ist das wichtig? Ganz einfach: Wir können die Wahrheit nur entdecken, wenn wir nachforschen. Wir müssen sicher sein, dass die Fakten stimmen.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir vornehmen, die nächsten Predigten in deiner Gemeinde auf diese drei Punkte hin zu untersuchen: Text, Logik, Quellen.
Schlusswort und Segenswunsch
Das war's für heute.
Du findest Fehler in der Aufnahme oder im Skript? Bitte schicke mir eine E-Mail an kontakt@frogwords.de.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.