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Hochmut und Demut (1/5)

Hochmut und Demut, Teil 1/5
04.08.2024
SERIE - Teil 1 / 5Hochmut und Demut

Einleitung: Bedeutung von Hochmut und Demut

Was heißt es, hochmütig beziehungsweise demütig zu sein? Fünf Punkte, die du wissen solltest.

Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt – Nachfolge praktisch, dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um zwei Definitionen.

In der Bibel gibt es ein Gegensatzpaar, das es richtig in sich hat: Demut und Hochmut. Wie ich über mich denke und dann, weil ich so über mich denke, auch lebe, das macht einen riesigen Unterschied. Hochmut macht klein, Demut macht groß.

 Sprüche 29,23: Der Hochmut eines Menschen erniedrigt ihn, der Demütige aber erlangt Ehre.

Hochmut macht klein, Demut macht groß. Deshalb wollen wir uns diese Woche mit diesen beiden Begriffen beschäftigen. Wir starten damit, dass wir uns die Frage stellen: Woran erkenne ich, ob ich hochmütig bin? Und woran sieht man, dass ich demütig bin? Was steckt hinter den Begriffen?

Hochmut am Beispiel König Usia

Fangen wir mit Hochmut an und suchen uns ein gutes Beispiel dafür in der Bibel: Usia, ein jüdischer König.

Usia wurde als Teenager König und hatte einen wirklich guten Start. Es heißt von ihm, dass er tat, was recht war in den Augen des Herrn. Er suchte Gott, bekämpfte die Philister und gewann politisch immer mehr an Einfluss. Außerdem befestigte er Jerusalem, förderte den Ackerbau, hatte ein schlagkräftiges Heer und liebte die Ingenieurskunst. Eigentlich war er ein toller Leiter und führte ein gutes Leben.

Doch dann geschah etwas ganz Schlimmes. In 2. Chronik 26,16-20 steht: "Und als er mächtig geworden war, wurde sein Herz hochmütig, bis er verderblich handelte. Er handelte treulos gegen den Herrn, seinen Gott, und drang in den Tempel des Herrn ein, um auf dem Räucheraltar zu räuchern."

Da ging der Priester Asarja hinter ihm her, und mit ihm achtzig Priester des Herrn, tüchtige Männer. Sie widersetzten sich König Usia und sagten zu ihm: "Nicht dir, Usia, steht es zu, dem Herrn Rauchopfer darzubringen, sondern den Priestern, den Söhnen Aarons, die geheiligt sind, steht es zu, Rauchopfer darzubringen. Geh aus dem Heiligtum hinaus, denn du hast treulos gehandelt, und es wird dir nicht zur Ehre gereichen vor dem Herrn, deinem Gott."

Aber Usia wurde wütend. Er hatte bereits eine Räucherpfanne in der Hand, um Rauchopfer darzubringen. Als er über die Priester wütend wurde, brach der Aussatz an seiner Stirn aus, angesichts der Priester im Haus des Herrn, neben dem Räucheraltar.

Der Oberpriester Asarja und alle Priester wandten sich ihm zu, und siehe, er war aussätzig an seiner Stirn. Sie trieben ihn schleunigst von dort weg.

Die Natur des Hochmuts

Was für eine traurige Geschichte! Ein junger Mann wird König, und nicht nur das – er ist ein überaus guter und erfolgreicher Herrscher. Doch als er mächtig geworden ist, wird sein Herz hochmütig. Was ist da passiert?

Usia blickt auf seinen Erfolg und sieht sich nicht mehr als jemanden, den Gott beschenkt hat. Stattdessen beginnt er, sich für etwas Besseres zu halten. In seinen Augen steht er über den Regeln und verdient eine Sonderbehandlung.

Sein Hochmut zeigt sich darin, dass er Gott im Tempel ein Rauchopfer darbringen will – etwas, das er als König natürlich nicht darf. Rauchopfer sind Sache der Priester. Doch Usia ist so überzeugt davon, etwas ganz Besonderes zu sein, dass ihm niemand etwas zu sagen hat – nicht einmal die Priester Gottes. Tatsächlich streckt er seine Hand nach einer Räucherpfanne aus.

Dann greift Gott ein: In seinem Gesicht bricht Aussatz aus.

Was ist Hochmut, Überheblichkeit oder Stolz? Zunächst einmal ist es ein Denken über sich selbst, eine bestimmte Selbstwahrnehmung. Der Hochmütige hält sich für etwas Besonderes.

Solche Menschen treten oft arrogant auf, halten sich für unersetzlich, glauben alles besser zu wissen, ignorieren Ratschläge, beurteilen und verurteilen andere, provozieren gern, reden herablassend über andere, stellen sich in den Mittelpunkt und wollen bewundert werden.

Warnzeichen für Hochmut

Wenn du nach Warnzeichen für Hochmut in deinem Leben suchst, dann achte auf diese drei Punkte.

Ein erstes Warnzeichen ist, dass dir andere Meinungen egal werden. Du hörst nicht mehr richtig zu und beharrst übertrieben auf deinem Standpunkt.

Ein zweites Warnzeichen ist, dass dir deine eigenen Fehler egal sind. Du glaubst, keine Fehler zu machen, egal was andere sagen.

Das dritte Warnzeichen ist, dass dir Menschen egal werden. Für Personen, die unter deinem Niveau sind, hast du keine Zeit. Und Lust auf sie hast du sowieso nicht.

Das waren die drei wahren Zeichen: dir werden andere Meinungen egal, deine Fehler egal und Menschen egal.

Wenn du das in deinem Leben auch nur ansatzweise feststellst, dann denke ernsthaft darüber nach, ob du hochmütig sein könntest.

Die Bedeutung von Demut

Schauen wir uns die Demut an. Was ist Demut? Demut ist die Fähigkeit, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen.

Hören wir dazu einfach einmal dem Herrn Jesus zu. In Lukas 14,7-11 spricht er zu den Eingeladenen ein Gleichnis, als er bemerkte, wie sie die ersten Plätze wählten. Er sagte zu ihnen: Wenn du von jemandem zur Hochzeit eingeladen wirst, so lege dich nicht auf den ersten Platz.

Denn es könnte sein, dass ein Geehrterer als du von ihm eingeladen ist. Dann käme der Gastgeber zu dir und sagt: „Mach diesem Platz.“ Und du müsstest beschämt den letzten Platz einnehmen.

Stattdessen sollst du, wenn du eingeladen bist, auf den letzten Platz gehen. So wird, wenn der Gastgeber kommt, er zu dir sagen: „Freund, rücke höher hinauf.“ Dann wirst du Ehre haben vor allen, die mit dir zu Tisch liegen.

Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden. Wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

Der Hochmütige erhöht sich selbst, der Demütige macht sich selbst klein.

Demut als Nachfolge Jesu

Der Demütige tut das, was Gott tat, als er Mensch wurde. Gott hätte bei seiner Menschwerdung groß herauskommen können: als Sohn eines Kaisers, mit Reichtum, einem Palast und der besten Schulbildung – einfach das volle Programm.

Doch Gott kommt in Bethlehem zur Welt, in einem Stall, als Sohn eines armen jüdischen Ehepaars. Das ist wahre Demut. Sich selbst klein machen zu können, nicht weil es einem wichtig ist, was andere über einen denken, sondern weil man daran interessiert ist, anderen zum Segen zu werden. Weil man sich als Diener versteht, der Gottes Reich baut und Menschen liebt.

Das ist der Grund, warum Jesus sagen kann: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen“ (Matthäus 11,28-29).

Jesus sagt: „Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.“ Es ist die Demut des Herrn Jesus, die den Mühseligen und Beladenen zum Segen wird. Er machte sich klein, damit wir Ruhe für unsere Seelen finden.

Und wo wir uns wie er klein machen, da finden Menschen in unserer Nähe etwas von dem Segen, den Gott ihnen durch uns schenken will.

Praktische Anregungen und Abschluss

Was könntest du jetzt tun? Du könntest Jakobus 4,6 auswendig lernen oder einen anderen Bibelvers zum Thema Hochmut und Demut.

Gern kannst du dir auch die Lektionen über Hochmut und Demut im Jüngerschaftskurs auf www.frogwirts.de durchlesen.

Das war's für heute. Morgen geht es weiter. Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.

Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!

Seine App "Frogwords" gibt's für Android und iOS.

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