B. Im Lauf meines Lebens bin ich vielen Menschen begegnet, die mir ausführlich von verregneten Urlaubstagen erzählt haben.
Wir befinden uns zurzeit nicht in einer solchen bedrohlichen Lage und sind dankbar für das wunderbare Wetter. Ich freue mich, dass Sie heute zum Gottesdienst gekommen sind. Herzlich willkommen! Heute feiern wir den Israel-Sonntag, eine Erinnerung an unsere Wurzeln in den Verheißungen des Alten Bundes.
Ich möchte Sie mit einem Wort grüßen, das Israel zugesprochen wird, aber auch uns gilt und uns anspricht: Der Herr, der dich geschaffen hat, Jakob, und der dich gemacht hat, Israel, spricht: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.
Begrüßung und Einstimmung auf den Israel-Sonntag
Wir singen gemeinsam dieses Lied: „Morgen glänzt die Ewigkeit“, Nummer 450. Es stammt von Knoch von Rosenroth. Er hat nichts mit der Maggi-Suppe zu tun, sondern war ein Flüchtling aus Schlesien.
Er war ein großer Kämpfer und Alchemist und hatte eine tiefe Liebe zum Volk Israel. Rosenroth beschäftigte sich intensiv mit der jüdischen Kabbala. Dabei versuchte er, mit den Begriffen der Kabbala – deshalb auch die geheimnisvollen Worte in diesem Lied – dem Volk Israel Jesus großzumachen. Die Sonne, der Morgenglanz der Ewigkeit, steht symbolisch dafür.
Wir singen alle fünf Verse des Liedes Nummer 450. Einigkeit lehnt vom unerschaffenen Licht. Schick und steh! Ja!
Psalmgebet als Ausdruck des Vertrauens in Gott
Wir wollen gemeinsam Psalm 73 beten, Nummer 733.
Wir sprechen den letzten Teil dieses Psalms, der mit der großen Anfechtung beginnt: Warum geht es den Gottlosen so gut? Dann folgt dieser Vers: "Dennoch bleibe ich stets bei dir."
Es heißt weiter: "Dennoch bleibe ich stets an dir, denn du hältst mich bei meiner rechten Hand. Du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an."
Wenn ich nur dich habe, frage ich nichts nach Himmel und Erde. Selbst wenn Leib und Seele verschmachten, bist du doch Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.
Aber das ist meine Freude: dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht auf den Herrn setze. Ich verkündige, dass all dein Tun dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist geweiht sei.
Gebet um Vergebung und Erneuerung
Es warst du, unser barmherziger Gott und Herr. Wir danken dir an diesem Morgen, dass du jedem von uns mit deiner ganzen Güte und Gnade begegnen willst.
Wir kommen aus den vergangenen Tagen und haben viel mitgebracht: Dinge, die uns belasten, Unrecht, Sünde und Schuld. Herr, wir wollen all das bei dir ablegen und bitten dich um dein Vergeben und um dein Erneuern.
Wir danken dir, dass du selbst in unserem Leben der Herr und König bist, der uns regiert. Es bewegt uns sehr, was mit deinem Volk Israel geschieht. Es belastet uns sehr, und es bewegt uns auch, wenn die Binde vor ihren Augen ist und sie dich, den Heiland, nicht erkennen.
Ach Herr, gib uns den klaren Blick – auch in der Arbeit der Weltmission, aber besonders für dein Volk Israel –, damit sie dich, den einzigen Erlöser und Retter, erkennen.
Jetzt wollen wir dir in der Stille alles bringen, was uns noch persönlich bewegt. Bei dir, Herr, ist die Quelle des Lebens, und in deinem Licht sehen wir das Licht. Amen.
Historische Einordnung und theologische Kontroverse zum Israel-Sonntag
Dieser Sonntag, der 10. Sonntag nach dem Reinigungsfest, erinnert an die Zerstörung Jerusalems und des abgebrannten Tempels im Jahr 70 nach Christus durch Titus.
Die Christenheit ist in dieser Frage umstritten. Manche vertreten die Auffassung, dass die Verheißungen an Israel aufgehört haben und auf die Christenheit übergegangen sind. Doch wenn es so wäre, dass die Verheißungen Gottes widerrufbar sind, dann wären sie auch für uns kein tragfähiger Grund.
Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen.
Heute Morgen wurde im BBN-Radio ein Gottesdienst aus der Hofalkirche von vor 32 Jahren ausgestrahlt, aus dem Jahr 1987. Damals durfte ich über dieses Thema predigen. Über Internet ist der Gottesdienst unter bbnradio.org zugänglich.
Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen.
Verheißung der Erneuerung Israels durch Gottes Geist
Wir beten, dass Israel den Heil in Jesus erkennt. Ich möchte von dieser Verheißung aus Ezechiel 36 lesen. Es ist die Verheißung für die Berge Israels, die Erneuerung Israels durch Gottes Geist. Diese Verheißung steht noch aus, denn die Sammlung Israels ist bereits geschehen.
Darum sollst du zum Hause Israel sagen: So spricht der Herr: Ich tue es nicht um eueretwillen, ihr vom Hause Israel, sondern um meines heiligen Namens willen. Denn Gott ändert sich nicht. Sein Name ist es, den ihr unter den Heiden entheiligt habt, wohin ihr auch gekommen seid.
Denn ich will meinen großen Namen, der vor den Heiden entheiligt ist, den ihr unter ihnen entheiligt habt, wieder heilig machen. Die Heiden sollen erfahren, dass ich der Herr bin, spricht Gott der Herr, wenn ich vor ihren Augen an euch zeige, dass ich heilig bin.
Denn ich will euch aus den Heiden herausholen und euch aus allen Ländern sammeln und wieder in euer Land bringen. Ich will reines Wasser über euch sprengen, dass ihr rein werdet. Von all eurer Unreinheit und von all euren Götzen will ich euch reinigen.
Dann kommt die große Verheißung des neuen Bundes: Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben. Ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln, meine Rechte halten und danach tun.
Für uns als Christen wäre es Pflicht gewesen, Israel zu reizen, so sagt Paulus. Die Christenheit hat jedoch die Berufung verloren und ihre Verkündigung dessen, was Jesus bedeutet. Auch die Zentrierung auf die Mitte der Botschaft ist verloren gegangen.
Darum ist es heute, an diesem Israelstundtag, so wichtig, darüber nachzudenken.
Lied und geistliche Tradition als Ausdruck des Glaubens
Und dann singen wir das Lied: "Sucht, wer da will, ein anderes Ziel" (346).
Das Lied ist in Königsberg entstanden. Es stammt vom gleichen Liederdichter, der auch das Lied "Hoch die Tür uns geschenkt" verfasst hat. Dieser Dichter ist Georg Weisel. Er hat das Lied zum dritten Advent gedichtet.
Georg Weisel wurde in der Neustädter Kirche in Königsberg eingeweiht. Beim dritten Advent denkt man immer an Johannes den Täufer. Wenn man das im Hintergrund hat, erkennt man, dass es sich eigentlich um ein Adventslied handelt. Johannes der Täufer sagt es sehr klar: Es gibt nur eine Lösung, und das ist der Herr.
Johannes war kein schwankendes Rohr, sondern ein Zeugnis für Jesus. Es gibt kein anderes Heil als in Christus.
Wir singen alle fünf Verse des Liedes Nummer 346.
Einführung in den Predigttext: Die Frage nach dem höchsten Gebot
Mein ganzer Dank gilt dem Sonnenschein. Auch diesem sind die Sünden, sein Bauch ist wahr, sein Werk ist klar, sein Heilgott – oh nein!
Nach der Ordnung ist heute der Predigttext Markus 12. Wenn Sie eine Bibel dabei haben, lesen Sie die Frage nach dem wichtigsten Gebot, dem höchsten Gebot.
Und es trat zu ihm einer von den Schriftgelehrten. Zu Jesus trat er, der ihnen zugehört hatte. Da war ja gerade vorher eine witzige Diskussion über die Auferstehung.
Im jüdischen Recht muss immer der Bruder die Witwe heiraten. Es sind eine ganze Reihe von Brüdern nacheinander gestorben, und dann stellt sich die Frage: Wie ist das in der Auferstehung?
Und jetzt kommt gleich der Nächste und macht noch einmal in der Diskussion weiter. Es ist wieder einer von den Schriftgelehrten, der ihnen zugehört hatte, wie sie miteinander stritten.
Jesu Antwort auf die Frage nach dem höchsten Gebot
Und als er sah, dass Jesus ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches ist das höchste Gebot von allen?
Jesus aber antwortete ihm: Das höchste Gebot ist das Höre, Israel, das unten an der Synagoge gleich eingeschrieben steht, das wichtigste Gebot. Das höchste Gebot ist dies: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein. Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften.
Und das zweite ist dies: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Es gibt kein anderes Gebot, das größer ist als diese beiden.
Der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Meister, du hast wahrhaftig recht geredet. Es ist nur einer, und es gibt keinen anderen außer ihm. Ihn zu lieben von ganzem Herzen, von ganzem Gemüt und von allen Kräften und seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst, das ist mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer.
Als Jesus aber sah, dass er verständig antwortete, sprach er zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes.
Und niemand wagte es mehr, ihn zu fragen.
Die Bedeutung von Diskussion und Wahrheit im Glauben
Das ist etwas ganz Herrliches, wenn man diskutieren kann, wenn man Meinungen austauscht und dann erklärt, was gilt. Wenn man hinterfragen kann, was richtig ist. Das haben wir alle ja schon gemacht. Die jungen Leute lieben das – so ein schönes Pingpong-Spiel. Man kann immer wieder darüber reden, auch über Glaubensfragen.
Die Theologen lieben das ganz besonders. Sie streiten über theologische Dinge. Der eine sagt dies, der andere das. Sie kennen ja die vielen verschiedenen Meinungen. Man kann das eine und das andere gegenüberstellen. Das verursacht manchen Kopfzerbrechen: Was gilt jetzt wirklich?
Auch die Schriftgelehrten, die in der Bibel sehr bewandert waren, haben mit Jesus diskutiert. Über die Bibel zu diskutieren, das kann man also. Soll man die Bibel wortwörtlich nehmen? Wenn ja, wie dann? Zum Beispiel das sechste Gebot: Wenn es nicht wörtlich zu verstehen ist, wie gilt es dann? Gilt es ab und zu oder nach Belieben? Was gilt denn aus der Bibel noch? Kann man nicht auch Dinge streichen?
Wir leben heute in einer anderen Zeit. Damals haben die Leute gern mit Jesus diskutiert, um ihm eine Falle zu stellen, um ihn zu versuchen, um ihn reinzulegen. Das könnte ja manchmal auch heute noch so sein. Denn das Wort von Jesus war so klipp und klar, dass es ihm wohl aufgefallen ist: Da gibt es eigentlich gar nichts mehr zu diskutieren.
Jesu klare Aussagen als Grundlage des Glaubens
Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich. Entweder hat er recht oder er ist falsch. Tut Buße – was ist daran zu diskutieren? Eindeutig: Kommt her zu mir, ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen. Ich bin die Auferstehung und das Leben. Also muss man entweder Ja oder Nein sagen. Und es ist besonders großartig, dass man darüber diskutieren will.
Ich erinnere mich an eine Situation, die mich sehr tief geprägt hat. Ich war begeistert in Tübingen, irgendwo im sechsten oder siebten Semester, und schrieb einem anderen Mann, den ich sehr verehrte, als Seelsorger. „Das wird interessant: Der Professor sieht manches jetzt doch im Neuen Testament über Jesus ein bisschen anders.“ Dann schrieb der eine Postkarte zurück: „Toll, wie ihr mit der Wahrheit Akrobatik spielen könnt.“
Dieser Satz hat mich bis heute geprägt. Er hat gesessen. Über die Wahrheit kann man doch nicht mehr streiten, sprich: die Frage „Was ist die Wahrheit?“ muss klar beantwortet werden.
Man muss wissen: Bei dem Schriftgelehrten, der nach der Auferstehung fragte, hat Jesus so treffend gesagt – und all die Jesusworte sind so eindeutig: „Ihr kennt weder die Schrift, also die Bibel, das Alte Testament, noch die Kraft Gottes.“ Darum fehlt eurer Diskussion die entscheidende Grundlage, die man braucht.
Die Verlässlichkeit der Schrift und Jesu Worte
Ich bin so froh, dass Jesus klargestellt hat, wie man mit der Bibel umgehen soll. Oft sucht man sich Lieblingsstellen heraus und legt sich daraus seine eigene Lehre zurecht. Doch Jesus sagte: Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.
Auch im Alten Testament betonte er, dass die Schrift nicht gebrochen werden kann und gültig bleibt. In der Versuchung durch den Teufel fragte Jesus: „Was steht denn in der Schrift?“ Und er antwortete mit der Schrift selbst.
Deshalb ist es wichtig, zu erkennen, dass Jesus uns dort abholen will, wo wir stehen. Er möchte wissen, was die Grundlage unseres Denkens ist und worauf wir uns wirklich verlassen können.
Die zentrale Frage nach dem wichtigsten Gebot
Und plötzlich wird klar, dass der Schriftgelehrte eine ernsthafte Frage stellt. Man muss sich dieser Frage in Ruhe widmen.
Die Frage lautet: Was ist das wichtigste Gebot für unser Leben? Diese Frage ist natürlich von großer Bedeutung und sollte beantwortet werden.
Der Schriftgelehrte nennt selbst das zentrale Bekenntnis des jüdischen Volkes im Alten Testament: Gott zu lieben von ganzem Herzen und von ganzer Seele.
Jesus bestätigt dies und sagt: Ja, genau, das ist es.
Die bleibende Gültigkeit des Gesetzes und die Herausforderung der Liebe
Und jetzt ist es bestürzend. Bei uns sagt man ja immer wieder: Wir sind doch nicht mehr unter dem Gesetz des alten Bundes. Doch, das sind wir. Jesus hat das Gesetz nie aufgehoben. Paulus sagt: Das Gesetz ist heilig, gerecht und gut. Jesus wollte das Gesetz erfüllen. Nirgendwo ist es aufgehoben.
Plötzlich wird es erschreckend, wenn man bedenkt, dass die Forderung Gottes für unser Leben lautet: Du sollst Gott lieben. Wissen Sie, dass man in der Liebe nur einen lieben kann? Man kann nicht viele lieben. Das ist keine Liebe mehr, das ist Hocherei. Man kann nur einen lieben.
Wie soll ich mit meinem Leben die ganze Liebe nur auf Gott richten? Ich bin doch den ganzen Tag mit der Welt beschäftigt. Ich habe so viele Anforderungen, die mich hierhin und dorthin ziehen. Ich werde doch von meinem Fleisch gesteuert und von vielen Dingen, die mich bewegen.
Die Vertiefung des Gesetzes in der Bergpredigt
Jesus hat das in der Bergpredigt deutlich gemacht. Die Bergpredigt ist für die meisten Menschen wichtig, wie Jesus selbst sagte. Er betonte: Jeder böse Gedanke gegen deinen Nächsten ist wie ein Mord. Und jedes unwahre Wort, das du sprichst, ist eine schwere Lüge.
Jesus hat das Gesetz vertieft und noch strenger gemacht. Wer eine Frau nur ansieht, um sie zu begehren, hat bereits die Ehe gebrochen. Er sprach besonders zu Männern, aber auch Frauen sind darin nicht besser. Jesus fragt: Was geschieht in deinem Herzen?
Das ist das Wunderbare: Jesus weist auch die Schriftgelehrten darauf hin, dass es auf das Herz ankommt. Er fragt, ob unser Gemüt nicht zerrissen ist zwischen den vielen Anforderungen. Sind wir nicht längst in einem Götzendienst gefangen, weil wir vielen Verpflichtungen nachgehen?
Heute ist das besonders schlimm. Wir müssen unserer Zeit gerecht werden. Aber wie soll das gelingen in einer gottlosen Zeit? Wo steht geschrieben, dass wir dieser Zeit gerecht werden können? Du kannst dieser Zeit niemals gerecht werden.
Die Not des geteilten Herzens und Gottes Anspruch
Der öffentliche Mainstream und das, was überall in den Zeitungen steht, sind etwas ganz anderes. Unser Herz ist oft geteilt zwischen den vielen Nichtigkeiten und dem Tand dieser Welt, denen wir nachlaufen.
Nun wird auf einmal sichtbar: Die größte Not eines Menschen ist, dass sein Herz Gott nicht gehört. Gott aber will immer das Herz haben. Er will dein Herz, er will deine Liebe haben.
Das ist nichts Neues. Schon im Alten Bund, bei den Vätern des Glaubens, war es so: Gott will dein Herz haben.
Die Bedeutung des Herzens im Alten Testament
Wie schrecklich war es bei den Königen Israels, als Saul fiel. Gott sagt: Gehorsam ist besser als alle Schlachtopfer, die du bringst. Ungehorsam ist eine Sünde wie Zauberei, wenn du nicht von Herzen her Gott dienst.
Dann war da der erste König David, der als Nachfolger Sauls eingesetzt wurde. Doch auch David fiel. Er dichtete den Psalm 51 mit den Worten: „Schaffe mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, gewissen Geist.“
Das grundlegende Problem des Menschseins in dieser Welt ist das Herz, das Gott nicht dient und das ihm nicht gehört. Bereits auf den ersten Seiten der Bibel steht, dass das Menschenherz von Jugend an böse ist.
Die Herausforderung der Selbstgerechtigkeit und das Problem des Herzens
Ich habe einmal auf der Alb bei einem schönen Gottesdienst auf dem Ehrgottesdienst dort oben bei Sankt Johann erlebt, wie jemand gegen einen Kirchengemeinderat protestierte. Er sagte: „Das lasse ich mir von Ihnen nicht bieten, ich bin ein guter Mensch.“
Er wollte das mit seinem Pfarrer besprechen. Wahrscheinlich hat er von seinem Pfarrer Recht bekommen, denn viele Pfarrer predigen das heute: Wir sind gut, wir müssen nur das Recht wollen.
Doch das deckt sich nicht mit der Bibel. Jesus hat einen wichtigen Punkt gemacht, den man wissen muss: Wem man glauben soll. Jesus hat sehr deutlich gesagt, dass das Problem im Menschenherzen liegt und der Zorn Gottes darauf ruht.
Dieses Problem betrifft uns von Jugend an. Schon in den kleinen Kindersälen zeigt sich, dass das Herz von bösen, unheimlichen Mächten gelenkt wird.
Die Notwendigkeit der Herzensänderung und geistlichen Erneuerung
Ich habe einen Enkelschwiegersohn, der Kindergärtner ist. Neulich bat er mich, ihm das Herzbüchlein von Gosner zu besorgen. Das ist tatsächlich sehr schwierig, auch im Internet ist es kaum zu finden.
Sie kennen das Buch wahrscheinlich noch: Johannes Gosner war katholischer Kaplan in Memmingen. Dort kam er durch die Erweckung zum lebendigen Glauben. Später wurde er in Russland ein großer Prediger in Petersburg und in der Bethlehemskapelle in Berlin ein bedeutender Erweckungsbuchautor. Dieses Herzbüchlein hat er verfasst.
Es hat uns alle von Kind auf beeindruckt. Darin wird beschrieben, dass in unserem Herzen unheimliche Bestien wohnen, die herausgeworfen werden müssen. Jesus soll in unserem Herzen die Herrschaft übernehmen. Das ist das Neue, das jetzt kommen muss.
Diese Mächte reißen uns in die Tiefe und zerstören unser Leben. Dieser Schriftgelehrte hat genau das verstanden. Es war eine ernsthafte Frage für ihn. Er sagte: Gehorsam gegen Gott ist mehr wert als aller Kult – das war schon im Alten Testament klar.
Brandopfer und Schlachtopfer sind übrigens auch mehr wert als alle Reinheitsgesetze. Mit dem bloßen Anschauen von Töpfen und dem Waschen der Hände kannst du dein Herz nicht ändern.
Die Suche nach einer Lösung für das Herzproblem
Jetzt kommt unser zweiter Punkt. Das erste war: Was ist das wichtigste Gebot für unser Leben? Nun gibt es eine Lösung.
Es ist interessant, dass dieser Schriftgelehrte sagen muss, es gibt keine Lösung. Ich meine, immer wieder ist es eigentlich die wichtigste Frage, die uns auch als Christen im Gottesdienst bewegen muss.
Beim Bibellesen fragen wir uns: Wie geschieht es denn, dass unser Leben neu wird? Die meisten setzen auf Erziehung. Ich weiß nicht, welche Erziehung sie genossen haben, aber Erziehung erreicht immer sehr wenig. Auch Psychologie kann in deinem Herzen nur sehr wenig verändern. Sie kann nur sagen: Du bist mal so, du musst das akzeptieren. Alle Perversitäten deines Lebens musst du eben ausleben.
Dass Jesus im Evangelium sagt, es gibt einen Ausweg, ist eine ganz unerhörte Botschaft. Es gibt eine Erneuerung der Herzen. Jesus sagt das in dem schönen Wort: Du bist nicht ferne vom Reich Gottes, du bist eigentlich ganz nah dran.
Das Reich Gottes als Ort der Herrschaft Gottes im Leben
Was ist das Reich Gottes? Das ist der Raum, in dem Gott herrscht, wo er das Sagen hat und bestimmt. Im Reich Gottes ist Jesus der König.
Was ist ein Reich Gottes? Gerade am Anfang der Bergpredigt hat Jesus gesagt: Selig seid ihr, die ihr geistlich arm seid, die ihr Hunger nach Gerechtigkeit habt, die ihr verfolgt werdet und ein reines Herz habt. Das ist die höchste Form von Glück. In der Welt bedeutet das oft wenig, aber das Himmelreich gehört euch.
Dann seid ihr ganz nah unter der Gottesherrschaft. Die Erneuerung deines Lebens kann nicht durch innerweltliche Veränderungsprogramme erfolgen. Sie kann nur geschehen, wenn ich im Königreich Gottes bin, wenn mein ganzes Leben ein Stück des Königreichs Gottes ist.
Das Reich Gottes ist mitten unter euch, hat Jesus schon zu den Jüngern gesagt. Das Reich Gottes ist angebrochen dort, wo Menschen sich öffnen und Jesus in ihr Herz aufnehmen.
Die geistliche Realität des Kampfes um das Herz
Ganz ausführlich beschrieben, wenn man es noch einmal in der Bibel nachliest, wie Jesus es sagt, ist es unheimlich, wie sogar die dämonischen, sündigen Mächte wirken. Es gibt natürlich den Teufel.
Viele Menschen wollen das nicht wahrhaben. Man sieht es ja überall, auf Schritt und Tritt. Schaut man sich die Wirtschaft und die Politik an und blickt in das eigene Herz, leugnet man es oft.
Darum ist der Gottesdienst keine Wohlfühlveranstaltung. Er ist ein Moment, in dem uns plötzlich die Augen aufgehen. Dann erkennen wir, was bei uns falsch ist – nicht beim anderen, nicht in der Regierung, nicht bei Trump oder Putin oder irgendwo in der Wirtschaft. Sondern: Was ist bei mir falsch?
Jesus sagt: Wenn ich mit dem Geist Gottes den Teufel aus eurem Herzen austreibe, dann ist das Reich Gottes schon zu euch gekommen.
Zeugnis von geistlicher Erweckung und Selbsterkenntnis
Wenn Menschen sich von Jesus reinigen lassen, ist das ein ganz wunderbarer Moment, was Jesus tut. Ich habe Ihnen manchmal schon erzählt, dass Sie doch noch erfahren werden, wie Philipp Spitha zum Glauben kam – durch den Professor August Tulluck. Er war ein großer Bibelmann, ein sehr gelehrter Mann, der zwanzig Altsprachen fließend sprach. Er war der Sohn eines Juweliers in Breslau und ein bedeutender Theologe des neunzehnten Jahrhunderts.
Tulluck sagte den Studenten immer: Du musst einmal die Höllenfahrt der Selbsterkenntnis machen, denn anders wirst du kein Christ. Wenn du nicht begreifst, welcher Abgrund in dir steckt – das sagt ja auch Jesus in Matthäus 15 –, aus deinem Herzen kommen Neid, Zorn, Hass und all die bösen Gedanken. Und du kannst dich selbst nicht reinigen.
Sogar der Apostel Paulus war verzagt. Er sagte: Wollen habe ich, aber das Gute vollbringen schaffe ich nicht. Das erleben wir schon bei Kindern. Sie rufen: „Mama, ich will doch lieb sein, aber ich kann es nicht. Hilf mir, dass ich lieb bin!“ Und die Mutter fragt: „Was soll ich dir helfen, dass du lieb bist?“ Ein Kind leidet schon unter dem Bösen, wenn plötzlich Zorn oder Widerspruch herauskommt.
Das ist so schrecklich, dass wir das oft verdecken, obwohl Jesus genau das aufgedeckt hat.
Die Notwendigkeit der persönlichen Hingabe an Jesus
Wie wird mein Herz neu? Vor Philippe Spira war das ganz groß: „Bei dir, Jesus, will ich bleiben, stets in deinem Dienst stehen.“ Die Änderung – er muss der König meines Lebens sein – das ist ein Herrschaftswechsel.
Das Herzbüchlein hat später Bill Bright mit seinen vier geistlichen Gesetzen in Amerika verändert. Wir haben sie hier auch gebraucht. Er schildert, dass dieses Ego weg muss und Jesus auf den Königsthron meines Lebens kommen soll.
Das ist eine Willensübergabe: „Ich möchte nicht mehr selbst leben, du sollst als Hirte mich regieren.“ So sagt es Bogatzki in dem Lied: „Ich will mich nicht mehr selbst führen, du sollst als Hirte mich regieren.“ Uralt!
Das ist der Kernpunkt, wie man Christ wird. Man wird Christ nicht durch Taufe, nicht durch Konfirmation und auch nicht durch seine eigene Einbildung. Sondern Christus wird aufgenommen, wenn er mein Herz erobert und mein König ist.
Das Bekenntnis der Erlösung und Zugehörigkeit zu Christus
Ja, wie hat Luther so schön gesagt: Er hat mich, den verlorenen und verdammten Menschen, erlöst, erworben und gewonnen von allen Sünden, vom Tod und von der Gewalt des Teufels. Damit ich sein Eigen sei und in seinem Reich unter ihm lebe und ihm diene – in ewiger Gerechtigkeit, Unschuld und Seligkeit.
Wir haben unsere junge Generation betrogen, indem wir sagen, das müsse man nicht mehr auswendig lernen. Bei den Konfirmationen haben wir es immer noch mit der ganzen Gemeinde sprechen lassen. Sprechen lassen will ich sagen, denn bis zu meiner Todesstunde ist das doch der Kern.
Ich kann mich doch nicht selbst führen, sonst ist es aus. Dann hat es keinen Wert. Aber er hat mich erlöst, er hat mich erworben, und ihm will ich gehören.
Die Stille nach der Offenbarung und die Bedeutung der Frage
Jetzt noch ein dritter Punkt: Warum sagte plötzlich niemand mehr etwas? Am Ende heißt es: „Und niemand wagte mehr, ihn zu fragen.“
Gerade jetzt wäre es doch wichtig gewesen. Die Leute hätten fragen sollen: Wie bekomme ich das? Wie mache ich das? Wie wird mein Leben neu?
Unsere Diskussionen sind oft sehr unecht. Häufig schieben wir die Fragen nur vor uns her und wollen lieber darüber diskutieren, statt sie wirklich anzugehen.
Deshalb ist es sinnvoll, in unseren Hauskreisen zu vereinbaren, dass wir nur noch über Fragen sprechen, die uns wirklich beschäftigen. Über die Fragen, die uns schlaflose Nächte bereiten, über die großen Lebensfragen.
Es ist wichtig, dass wir uns diesen Fragen in Stille stellen.
Die Herausforderung der persönlichen Entscheidung für Christus
Das wird noch einmal im Matthäusevangelium erzählt. Matthäus hat festgehalten, dass dort noch etwas Besonderes passiert ist. In diesen Begegnungen lief immer viel ab. Besonders eindrücklich war für Matthäus das Gespräch mit dem Schriftgelehrten, in dem Jesus ihn gefragt hat: „Was haltet ihr eigentlich vom Messias?“ Er fragte ihn also: „Was hältst du eigentlich vom Heiland, vom Retter?“
Viele schätzen auch die Predigten von Ludwig Hofacker. Wenn man diesen Abschnitt in der Matthäus-Ausgabe in Ruhe noch einmal nachliest, erkennt man, dass Hofacker einmal sagte, dies sei seine Zentralschau. Die Zentralschau lautet: Jeder Mensch muss einmal beantworten, was er von Jesus will.
Was dünkt euch im alten Luther? Was dünkt euch von Christus? Was bedeutet es überhaupt, von Christus zu sein? Viele sagen heute: „Ach, das ist gar nicht wichtig. Hauptsache, ich lebe verantwortlich und kann vor meinem Gewissen bestehen.“ Doch das stimmt nicht! Die wichtigste Frage ist, was du von Christus hältst.
Die Dringlichkeit der Auseinandersetzung mit Sünde und Erlösung
Wenn die Sünde kein Thema mehr ist, wie es heutzutage oft auch in christlichen Kirchen der Fall zu sein scheint, dann ist die Frage danach überflüssig. Sie wird nicht gebraucht.
Doch jetzt wird sie gestellt. Ohne Jesus, den Herrn deines Lebens, den du aufnehmen musst und der in dein Herz einzieht – wie ein Hochvater es auf vielen Seiten wunderbar dargestellt hat – gibt es keine Lösung für deine Probleme.
Ohne diesen Jesus, diesen Christus Gottes, bist du verdammt. Es heißt, jedes Tier habe es besser. Denn der Mensch weiß um die Ewigkeit. Jeder Mensch ahnt etwas von der Ewigkeit. Wer aber keinen Erlöser hat, der muss vor dem Tod zusammenbrechen, weil er keine Hoffnung hat.
Allein Jesus kann ihm helfen, zu einer lebendigen Hoffnung zu gelangen.
Die Herausforderung der Judenmission und die Verantwortung der Christen
Ich habe oft mit Juden gesprochen, und wir waren auch bei den Geiz so schön gewesen, die dann immer ein bisschen gezweifelt haben. Sie sagten: „Ihr Christen habt es ja gut. Ihr braucht ja bloß eure Schuld zu bekennen, dann wird sie euch erlassen. Aber wie macht ihr das eigentlich? Ihr könnt im Tempel keine Opfer mehr bringen. Was macht ihr dann?“
Darauf wollen wir heute nicht näher eingehen und nicht von Israel reden. Doch die ganz große Not besteht bei vielen Menschen, die ich kenne. Ich sage das mit großem Schmerz. Sie haben mir entgegnet: „Das ist ja billig mit der Vergebung. Ich möchte mein Leben selbst reinigen. Ich brauche keinen anderen.“
Und das ist so furchtbar, wie das heute in der Christenheit wütet. Wie Menschen sich ihr Rettungsseil abschneiden, indem sie glauben, sie könnten sich selbst erlösen. Jesus hat das Problem gezeigt, wo es liegt: in meinem Herzen. Aber wie willst du es machen, ohne diesen göttlichen Heiland?
Die Realität der Sünde und die Notwendigkeit der Buße
Was soll das heute mit dieser Predigt, die sagt, Gott habe uns lieb, so wie wir sind? Das stimmt doch gar nicht. Er hat uns mit dem bösen Herzen nichts zu tun.
Er hat uns zwar lieb und sucht uns, aber mit dem bösen Herzen sind wir verlorene Menschen. Wer nicht glaubt, wird verdammt werden. Das steht im Evangelium.
Deshalb ist es so wichtig, dass wir das wissen: Ohne Jesus ist mein Leben leer.
Die Hoffnung und das Leben in Christus
Und dann noch einmal Hofacker: Ohne Jesus ist das Leben ein elender Traum. Du kannst Karrieren machen und Geld anhäufen, aber es bleibt nichts, wenn nicht Christus dein Leben beherrscht und du auf die Ewigkeit zulebst. Er will dein König sein.
Da kennen Sie auch den schönen Vers von Georg Weisel:
„Komm, o mein Heil, an Jesus Christ mein Herzens Tür,
der offen sagt: Zieh mit deiner Gnade ein,
deine Freundlichkeit auch unser Schein.“
Aufruf zur Liebe und Hingabe an Jesus
Das ist doch das Wichtigste: dass ich ihn ergreife, dass ich ihn habe und dass wir allen Menschen das in Liebe sagen.
Es ist eigentlich erschütternd, dass nicht nur das Volk Israel, das bis heute die Binde vor den Augen hat, diese Wahrheit nicht erkennt. Ich selbst kann es auch nur, wenn ich mich bemühe; sonst geht es gar nicht.
Wir leben heute in einer Welt, die aus den Fugen geraten ist. Wie Steinmarkende es beschreibt, ist sie chaotisch, und die Werte sind völlig durcheinander. Im persönlichen Leben vertritt man Werte, die man noch vor ein paar Jahren für unmöglich gehalten hätte. Alles bei uns ist ins Wanken geraten, wenn wir nicht die eine Mitte unseres Lebens wiederfinden.
Deshalb ist die Zukunft der Welt ohne Hoffnung – außer dort, wo Jesus in unser Leben kommt. Er will das Reich Gottes anbrechen lassen. Im Vaterunser beten wir immer: „Dein Reich komme.“ Heute bei mir, kehre du bei mir ein. Das ist der Schlüssel, so wunderbar, wenn ich das begreife.
In der Passionsgeschichte wird Jesus hinaufgeführt zum Hügel Golgatha. Dort oben büßt er die ganze Schuld der Welt. Ich darf das für mich annehmen und sagen: Danke, du hast mir meine Schuld erlassen.
Die Kraft des Heiligen Geistes zur Erneuerung
Weil du durch deinen Geist in meinem Leben Raum haben willst, ist diese Liebe in unser Herz ausgeschüttet worden. Das verändert uns.
Lasst uns ihn lieben, denn er hat uns zuerst geliebt. Darum hängt die Gottesliebe an diesem großen Opfer, das Gott erwiesen hat. Jetzt kann ich doch nur noch ihn lieben, weil er so viel für mich getan hat.
Was bin ich ohne ihn, ohne dieses Opfer? Und ohne seine Auferstehung, ohne das Leben und die Hoffnung, die er mir gibt? Es wäre umsonst, wenn er nicht die Werke des Teufels zerstört hätte.
Es ist gut, wenn Sie das wieder realistisch sehen: Die größten Nöte Ihres Lebens sind Werke des Teufels. Und da sind wir wie gebunden. Was ist das für eine Not heute? Sie kann nur durch die biblische Seelsorge gelöst werden, durch die richtig schlichte biblische Seelsorge.
So wie wir unsere Sünden bekennen, werden wir frei – auch von den schrecklichen Bildern, von Süchten und Trieben, die unser Leben zerstören, unsere Ehe, unsere Familie und all das, was dazugehört.
So wie wir unsere Sünde bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünde vergibt und uns reinigt von aller Untugend.
Die Entscheidung für Jesus als König des Lebens
Eigentlich gibt es nur eine Antwort: Herr, ich möchte dich haben. Kehre bei mir ein, sei du mein König und Herr. Ich will dir dienen.
Brich in der Finsternis meines Lebens an und mache aus meinem Leben etwas Neues zu deinem Lob. Amen!
Lied als Ausdruck des geistlichen Erwachens
Nun singen wir von Philipp Spitta dieses Lied: "Wach auf, du Geist der ersten Zeugen", damit der Geist Gottes in unserem Leben wieder anbricht.
Es handelt sich um das Lied mit der Nummer 241.
Entschuldigung, es ist nicht von Spitta, sondern von Bogatzki.
Wir haben die Strophen 1 und 4 bis 6 ausgewählt, weil darin auch erwähnt wird, dass Israel bald auferweckt werden soll und das Wort Gottes verstehen kann.
Der Text zu Vers 1 und dann zu den Versen 4 bis 6 lautet:
„So gib dein Wort mit großen Scharen,
die in der Kraft Evangelisten sein,
lass eilend Hilf uns widerfahren
und dich im Satz des Namens preisen.
Ach, dass die Hilf aus sie und himme,
o, dass dein Geist so wie dein Wort verspricht
dein Volk aus dem Gefängnis nimmt,
o, wird es doch macht!“
Gebet um Erneuerung und Gehorsam
Herr Jesus, dein Wort dringt tief in unser Innerstes ein. Wir wollen nicht darüber diskutieren, sondern erleben, wie Seele und Geist geschieden werden und alles vor dir aufgedeckt wird. Denn du kannst uns heilen und zurechtbringen.
Herr, bewahre uns vor Heuchelei und frommem Schwätzen, wenn es nicht von unserem Herzen, unserem Tun und unserem Gehorsam gedeckt ist. Wir bitten dich um eine solche durchdringende Erneuerung, dass wir davon auch anderen erzählen können. Dabei soll es nicht überheblich klingen, sondern deutlich machen, dass wir selbst nichts können.
Wollen habe ich wohl, aber vollbringen schaffe ich es nicht. Doch das Herrliche ist, dass du es für uns vollbringst. Wir dürfen das annehmen und in deiner neuen Gerechtigkeit leben.
Gebrauche uns in unseren Aufgaben, in denen wir stehen – in der Familie, im Freundeskreis und auch bei den öffentlichen Aufgaben, die du uns anvertraust. Lass uns gehorsam leben, damit du Frucht wirken kannst. Wir bitten dich, dass du die Liebe zu unseren Nächsten, das Verstehen, das Annehmen und das Zurechtbringen bewirkst.
Möge unsere ganze Hingabe dir gelten. Wir danken dir, dass dieses irdische Leben ein Stück deines Reiches Gottes wird. Und dass du uns zu dieser großen Aufgabe berufen hast, damit wir zum Lob deiner Herrlichkeit etwas sein dürfen.
Fürbitte für Urlauber, Jugendfreizeiten und Mission
Wir bitten dich jetzt auch für diejenigen, die noch im Urlaub sind. Bewahre sie während der Jugendfreizeit. Gib ihnen auch dort Durchblicke, damit man nicht nur über dein Wort redet, sondern dass dein Wort zu allen spricht, tief ins Herz hinein.
Wir bitten dies auch für alle Dienste, die wir haben, insbesondere für die Missionare, mit denen wir in ihrem Dienst verbunden sind. Ebenso sind wir verbunden mit der verfolgten Gemeinde in so vielen Ländern. Du kennst sie alle und die Bedrängnis, die sie heute erleben.
Lass sie dennoch fröhlich von dir reden. Möge ihr Zeugnis auch ihre Verfolger überwinden. Das kannst du bewirken. Lass uns gemeinsam beten, dass sie sich nicht so sehr...
Das Vaterunser als gemeinsames Gebet
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Gemeindliche Mitteilungen
Ich möchte noch bekanntgeben, dass das Gemeindebüro vom 26. August bis 30. August nicht besetzt ist. Das Kaffeeaugenblick hat ebenfalls geschlossen.
Zum Vormerken: Am 7. September findet eine Dobbelgarten-Aktion statt. Der Treffpunkt ist um 10 Uhr im Dobbelgarten. Es betrifft die Siebten und Neunten Klassen, das ist ein Samstag. Die Anmeldung erfolgt bei Jürgen Erz oder im Gemeindebüro.
Am kommenden Sonntag findet nur ein Gottesdienst um 9.30 Uhr hier im Gemeindehaus statt.
Gesucht wird für die Mutterschutz-Elternvertretung eine 50-Prozent-Stelle als Jugendreferent oder Jugendreferentin für die Jugendarbeit in Hofacker. Die Stelle kann jetzt oder auch etwas später angetreten werden. Näheres steht im Aushang und auf den Infoblättern. Es handelt sich um eine Vertretungsstelle für die Elternvertretung während des Mutterschutzes.
Kollekte und Bedeutung der Judenmission
Und die Kollekte ist heute für die Arbeit des Evangeliumsdienstes für Israel bestimmt. Alfred Burchardt hat diesen Dienst gegründet. Er war selbst evangelischer Pfarrer und Jude.
Es ist interessant, wie viele Synoden beschlossen haben, dass man den Juden nicht von Jesus erzählen dürfe. Was sich Christen da herausnehmen! Denn die ganze Judenmission wurde immer nur von Juden gemacht, auch von Alfred Burchardt als Jude.
Ein großer Geschäftsmann in Jerusalem hat mir einmal gesagt: „Wenn du einen Juden triffst und ihm nicht Jesus bezeugst, wirst du mitschuldig sein. Wir sind doch Deutsche, gerade ihr als Deutsche habt diesen Auftrag.“
Das ist uns auch am Israelschundtag wieder wichtig, ebenso in der Fürbitte für Israel zu beten – angesichts der iranischen Atombombe.
Die ganze Politik im Nahen Osten hat nur ein Ziel: Israel zu vernichten. Aber Gott wird seine Heilsgeschichte zu Ende bringen. Das ist so wunderbar, wenn wir das wissen und daran denken.
Abschlusslied und Segenswünsche
Und jetzt singen wir noch das Lied 641: "Ich bete an die Macht der Liebe", wie die Christesliebe in unserem Herzen Raum gewinnen soll.
Wir singen die Verse eins, zwei und fünf. Ich wiederhole die Nummern: eins, zwei und fünf.
Ich gebe mich in dem freien Triebe, wo du nur nicht geliebt warst. Ich lüge, am Stein von dir zu denken, bis dir die Liebe niederselbst.
Bist du mir so zart gewogen, wie verlangt dein Herr?
Jetzt möchte ich es doch noch einmal ändern. Ich möchte den sechsten Vers haben.
So schön ein Zapfenstreich, Verabschiedung, Frau von der Leyen. Das wünschen wir ihr, dass der Jesusname im Herz und bei uns allen auch ist, dass der Name Jesus uns ganz tief prägt.
Vers sechs, der letzte Vers:
O Jesus, dass dein Name bleibe,
Deine Schüsse, Jesus, lebe,
in Herz und Sinn geprägt sein!
Segensbitte zum Abschluss
In diesem Sinn dürfen wir um seinen Segen bitten, den wir brauchen. Wir können nur um den Segen beten.
Ich habe keinen Segen, den ich verschenken kann, sondern Jesus segnet sie. Das ist das Herrlichste in ihrem Leben.
Herr, segne uns und behüte uns. Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig. Herr, hebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden. Amen.