Einführung in das Thema der Gemeinschaft mit Jesus
Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist. Episode 343: Die Speise zum ewigen Leben, Teil 9.
In der letzten Episode waren wir bei einer Erklärung für das verstörende Bild stehen geblieben, das Jesus für den Glauben verwendet. Er sagt, wir sollen sein Fleisch essen und sein Blut trinken. Ich hatte erklärt, dass der Glaube, den Jesus meint, der Glaube, den Jesus bringt und der allein rettet, mit tiefster Gemeinschaft einhergeht.
Diese Gemeinschaft mit Jesus führt zu einem veränderten Leben. Geistliches Leben ist nicht nur ein Leben, das sich an Jesus orientiert. Wenn es nur das wäre, dann wäre es Religion. Versteht ihr? Ich bin Buddhist, weil ich mich an die Lehren Buddhas halte. Ich bin Muslim, weil ich mich an die Lehren Mohammeds halte. Aber ich bin kein Christ, wenn ich mich mein Leben lang nur an der Bergpredigt orientiere.
Das werde ich schlussendlich tun und sogar noch viel mehr. Aber das ist nicht das, was im Zentrum steht.
Die zentrale Rolle Christi im Glauben
Im Zentrum des Christentums steht Christus. Er möchte, wenn man so sagen will, mit mir verschmelzen. Er will mir seinen Geist geben und mich in sein Bild verwandeln.
Paulus drückt das sehr radikal aus, zum Beispiel in Galater 2,19-20: „Ich bin mit Christus gekreuzigt, und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir.“ Warum lasse ich zu, dass Christus in mir lebt? Die Antwort ist: weil ich von ihm ergriffen bin. Weil mich Jesus fasziniert.
Bitte versteht das gut: Ich gehe keinen Deal ein, um nicht in die Hölle zu kommen. Ich habe nichts, was ich Gott anbieten könnte. Es geht nicht darum, als Christ ein paar christliche Regeln einzuhalten. Es geht darum, ein Leben zu führen, das ich nicht nur formal, sondern ganz tief drin nicht mehr für mich selbst, sondern für Jesus lebe.
Leben in der Nachfolge Jesu
Johannes 6,57: Wie der lebendige Vater mich gesandt hat und ich um des Willens des Vaters lebe, so wird auch, wer mich isst, um meinetwillen leben.
Wie Jesus für den Vater gelebt hat, so werden wir leben. Wie er hundertprozentig für den Vater gelebt hat, so werden seine Jünger hundertprozentig für ihn leben. Die Beziehung zwischen Vater und Sohn spiegelt sich in der Beziehung zwischen Sohn und Jünger wider.
Es geht darum, für Jesus im eigenen Leben Raum zu schaffen, sodass er mich durchdringen, sich entfalten, mich verändern und mich berufen darf.
Johannes 6,57: Wie der lebendige Vater mich gesandt hat und ich um des Willens des Vaters lebe, so wird auch, wer mich isst, um meinetwillen leben.
Schon verrückt, oder? Da stellt sich dieser Rabbi aus Nazaret hin und fordert mich auf, alle meine selbstgemachten Träume und Werte aufzugeben. Er fordert mich auf, ihn zum Zentrum meines Lebens und zum Herrn über alle meine Entscheidungen zu machen.
Und er geht noch einen Schritt weiter: Er macht mein ewiges Schicksal von dieser Entscheidung abhängig.
Die radikale Forderung Jesu und ihre Bedeutung
Johannes 6,58: Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist. Nicht wie die Väter, die aßen und dennoch starben. Wer dieses Brot isst, wird in Ewigkeit leben.
Wer isst – und wir wissen bereits, was das bedeutet – wer glaubt, der wird in Ewigkeit leben.
Gott wurde Mensch, um Menschen vor einer ewigen Verlorenheit zu retten. Doch diese Rettung geschieht nicht einfach so. Sie ist nicht für religiöse Gutmenschen bestimmt, sondern nur für all jene, die sich ganz auf die Bedingungen der Jesusnachfolge einlassen.
Jesus zu haben und für ihn zu leben bedeutet, ewiges Leben zu besitzen.
Ist es nicht verrückt, dass ein Mensch sich hinstellt und so etwas fordert? Ist es nicht verrückt, die gesamte Menschheit unter Druck zu setzen mit den Worten: Nimm mich an, folge mir oder geh unter?
Darf man so auftreten? Die Antwort ist klar: Ja, man darf so auftreten – und zwar nur, wenn man entweder ein Lügner, ein Psychopath oder Gott ist.
Die Identität Jesu und die Herausforderung für die Nachfolger
Und wir müssen uns entscheiden, wofür wir diesen Rabbi aus Nazaret halten.
War er ein Lügner? Soweit wir das nachprüfen können, hat er nicht gelogen. War er ein Psychopath? Nein, Jesus verhält sich zwar nicht normal, aber wir haben nicht den Eindruck, dass er nicht alle Tassen im Schrank hat.
Bleibt nur die dritte Möglichkeit: Er weiß, was er sagt, er meint es ernst, es ist die Wahrheit, und er ist Gott. Gott, der Mensch wurde, um uns zu retten.
Trotzdem klingt das, was Jesus sagt, bis heute ein wenig verrückt. Ja, manchmal klingt die Wahrheit nicht normal, weil wir nicht normal sind. Menschen tun sich schwer mit ihr, weil sie uns alles abverlangt.
Die Reaktion der Jünger auf Jesu Worte
Johannes 6,59-60
Dies sprach er, als er in der Synagoge zu Kapernaum lehrte. Viele seiner Jünger, die es gehört hatten, sagten: „Diese Rede ist hart, wer kann sie hören?“
Man merkt, dass auch die Jünger perplex sind. Sie haben die ganze Radikalität der Messias-Idee noch nicht wirklich verstanden. Wenn Gott Mensch wird, will er eben nicht nur ein Guru sein – und noch weniger einer, der sich von unseren Vorstellungen eines guten Lebens leiten lässt. Er will Herr sein, und genau so tritt er auf.
Johannes 6,66
Da aber Jesus wusste, dass seine Jünger darüber murrten, sprach er zu ihnen: „Daran nehmt ihr Anstoß?“
Die Antwort ist eindeutig: Ja, das tun sie. Die Botschaft, die Jesus predigt, ist eine Botschaft, die einen total vor den Kopf stößt. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: ein ganzes Ja zu Jesus oder ein ganzes Nein – Untergang. Dazwischen darf sich jeder Mensch selbst entscheiden.
Ausblick auf die nächste Episode und Zusammenfassung
Aber Jesus hat noch viel mehr im Blick. In Johannes 6, Verse 61 und 62 heißt es: Da Jesus wusste, dass seine Jünger über das Gesagte murrten, sprach er zu ihnen: „Daran nehmt ihr Anstoß, wenn ihr nun den Sohn des Menschen dahin auffahren seht, wo er vorher war?“
Ach, ich mag Johannes. Eben noch hören wir die Predigt von Jesus, und dann kommt plötzlich Vers 62 – ein gedanklicher Sprung. Lasst uns diesen Sprung in der nächsten Episode genauer betrachten.
Für heute mag es genügen, dass wir uns gut merken, was das biblische Christentum von jeder anderen Religion unterscheidet. Als Christ lebe ich nicht nach neuen Regeln, sondern für eine Person – für eine Person, die lebt, weil sie auferstanden ist.
Ich hoffe, wir verstehen diesen Unterschied. Was uns antreibt, ist nicht die Angst vor der Hölle, auch wenn diese uns natürlich ein wenig motivieren darf. Aber was uns im Innersten bewegt, ist die Liebe zu Jesus. Wir sind von ihm ergriffen, von dem, was er für uns getan hat.
Es ist Gottes Liebe zu uns, die uns dazu bewegt, ein Leben für Gott zu leben. Es ist eben nicht der Versuch, mir den Himmel zu verdienen. Wie der lebendige Vater mich gesandt hat und ich um des Vaters Willen lebe, so wird auch wer mich isst, um meinetwillen leben.
Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist – nicht wie das Brot, das die Väter aßen und dennoch starben. Wer dieses Brot isst, wird in Ewigkeit leben.
Praktische Ermutigung zum Abschluss
Was könntest du jetzt tun? Du tust gut daran, dich von Herzen darüber zu freuen, dass du dir den Himmel nicht verdienen musst. Denn das kann einfach kein Mensch.
Das war's für heute.
Schreibe jetzt zwei Kurznachrichten an Menschen, die du lange nicht mehr ermutigt hast. Vielleicht sind es solche, die in der Gemeinde im Hintergrund arbeiten, schon lange krank sind oder andere Probleme haben.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.