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Einleitung - Teil 3/5

Höningen 2013 - Das Buch Josua, Teil 3/26
14.10.2013
SERIE - Teil 3 / 26Höningen 2013 - Das Buch Josua

Einführung in die Landnahme Israels

Wir haben im Buch Josua noch Blätter, die Sie später heute Abend erhalten. Ich möchte sie jetzt aber nicht austeilen, weil ich heute Abend lieber gemeinsam an der Gliederung arbeiten möchte. Es ist besser, wenn Sie nicht schon eine fertige Gliederung vor sich haben. Stattdessen wollen wir Schritt für Schritt direkt vom Text ausgehen. Das ist viel gesünder und führt zu einem besseren Verständnis.

Später können Sie dann eine Vorschlagsgliederung bekommen. Ich möchte uns zu dieser hinführen. Bevor wir das tun, möchte ich jetzt auf einige Fragen eingehen, die aufgetaucht sind.

Wir haben ja gelesen, Josua Kapitel 21, Vers 43: „So gab Yahweh Israel das ganze Land, das er ihren Vätern zu geben geschworen hatte.“ Ich habe versucht zu belegen, dass die Verheißung, die Gott Abraham gegeben hatte, tatsächlich in der Landnahme erfüllt wurde. Das heißt, sie nahmen das Land in Besitz und wohnten darin. Ganz einfach ausgedrückt: Jahwe verschaffte ihnen Ruhe ringsumher, entsprechend allem, was er ihren Vätern geschworen hatte.

Keiner ihrer Feinde hielt vor ihnen stand. Alle Feinde gab Jahwe in ihre Hand. Das klingt wunderbar. Man denkt sich: Was wollen wir eigentlich noch? Es gibt keine Kriege mehr, alle Feinde sind besiegt, und jetzt ist alles fertig. Ja, kein Wort fiel von all den guten Worten, die Jahwe zum Haus Israel gesprochen hatte, kein Wort ging verloren – alles traf ein.

Die Realität der Landnahme und die Rolle Josuas

Wir müssen beachten, dass im Buch Richter deutlich wird, wie schnell die Feinde Israels wieder zurückkehrten. Israel war nicht kompromisslos; das Volk hat die Feinde nicht restlos ausgerottet. Die einzelnen Stämme sollten dann die verbliebenen Feinde noch ausrotten.

Josua führte die großen Kriege, und ich möchte dazu noch aus Josua 11 vorlesen. Am Ende dieses Kapitels wird beschrieben, wie Josua die Könige besiegte. Ich lese ab Vers 14 oder 15. Es geht um eine Koalition von Königen, die Josua schlug.

In Vers 12 heißt es, Josua schlug sie mit der Schärfe des Schwertes. Vers 13 berichtet, dass Israel nicht alle Städte, die auf ihren Hügeln standen, verbrannte. Sie begannen damit, alles zu vernichten und niederzuschlagen, wie es geboten war. Allerdings verbrannte Israel die Städte, die auf ihren Hügeln standen, nicht – mit Ausnahme von Hazor. Hazor verbrannte Josua.

Alle Beute dieser Städte sowie das Vieh plünderten die Söhne Israels für sich. Doch alle Menschen schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes, bis sie sie ausgerottet hatten. Sie ließen nichts übrig, was Odem hatte. Diese Koalition war im Norden angesiedelt.

So wie Jahwe Mose, seinem Knecht, geboten hatte, so gebot Mose Josua. Und Josua tat es ebenso: Er ließ nichts fehlen von allem, was Jahwe Mose geboten hatte.

Josua nahm das ganze Land ein: das Bergland, das ganze Südland, das Land Goschen, die Niederung und die Ebene, das Schefela – das ist die Talebene – sowie das Bergland Israels und seine Niederung. Vom kahlen Bergland, das nach Seir aufsteigt, bis Baal Gad in der Talebene des Libanon, am Fuß des Berges Hermon, ergriff er alle Könige, erschlug sie und tötete sie.

Lange Zeit führte Josua Krieg mit all diesen Königen. Es gab keine Stadt, die sich den Söhnen Israels friedlich ergab – mit Ausnahme der Hewiter, die in Gibeon wohnten. Hier haben wir es übrigens: Die Gibeoniter waren Hewiter, die in Gibeon lebten.

Alles nahmen sie mit Krieg ein, denn von Jahwe war es, dass sie ihr Herz verhärteten zum Kampf gegen Israel, damit sie verbrannt würden, ohne dass ihnen Gunst erwiese, sondern damit sie ausgerottet würden, so wie Jahwe Mose geboten hatte.

In jener Zeit rottete Josua auch die Anakiter aus. Das waren die Riesen vom Bergland, von Hebron, von Debir, von Anab, vom ganzen Bergland Juda und vom ganzen Bergland Israel. Mit ihren Städten vertrieb Josua sie. Es blieben keine Anakiter im Land der Söhne Israels übrig – nur in Gaza, in Gat und in Aschdod blieben sie bestehen. Dort war wahrscheinlich auch der Herrscher Goliath.

So nahm Josua das ganze Land ein, nach allem, was Jahwe zu Mose gesprochen hatte. Josua gab es Israel zum Erbteil, nach ihren Abteilungen und Stämmen.

Josua nahm also das Land ein – dies ist die erste Phase der Landnahme. Er führte die großen Kriege und hatte die Kontrolle über das gesamte Land. Das bedeutet jedoch nicht, dass keine Feinde mehr existierten. Wie wir bereits gesehen haben, gab es noch Feinde auf den Bergen und Hügeln an verschiedenen Orten.

Die zweite Phase der Landnahme: Besitzergreifung und Besiedlung

In Kapitel zwölf folgt eine Liste der Könige, die Joshua alle besiegt hatte. In Kapitel dreizehn heißt es dann: „Und Joshua war alt, hochbetagt, und JHWH sagte zu ihm: Du bist alt, hochbetagt, und vom Land ist sehr viel übrig, das noch in Besitz genommen werden muss.“

Einerseits hat Joshua also viele Gebiete eingenommen, andererseits ist noch viel Land übrig, das noch besetzt werden muss. Was bedeutet das?

Die Israeliten konnten das Land nicht sofort vollständig besiedeln. Man muss sich vorstellen, dass das ganze Heer unter Joshua unterwegs war und die Feinde besiegt hat. Dabei hatten sie keine Zeit, die Städte und Gebiete sofort zu bevölkern. Zuerst mussten sie Krieg führen.

Die Besiedlung der Städte und Gegenden war eine längere Aufgabe. Das war die zweite Phase der Landnahme – das heißt, jetzt ging es darum, das Land wirklich praktisch in Besitz zu nehmen.

Joshua hatte große Kriege geführt, doch nun mussten die einzelnen Stämme das Land einnehmen und bevölkern. Dabei durften sie keine Kompromisse mit den verbliebenen Feinden eingehen. Wenn sie treu blieben, würden sie das ganze Land tatsächlich in Besitz nehmen.

Später erfahren wir jedoch, dass die Israeliten diese Treue nicht gehalten haben. Die zweite Phase der Landnahme stellte also das Problem dar.

Die erste Phase der Landnahme gilt dennoch als erfüllt, wie es in Joshua 21,43-45 heißt: Alles traf ein, Gott gab ihnen alles, besiegte die Feinde durch Joshua und verschaffte ihnen Ruhe.

In der zweiten Phase ging es darum, dass jeder Stamm sein Gebiet zugeteilt bekam. Erst nach der Verteilung konnten sie das Land wirklich bevölkern.

Die Verteilung der Gebiete wird ab Kapitel 13 berichtet. Das tatsächliche Bevölkern und das kompromisslose Einnehmen des Landes werden vor allem im Buch Richter beschrieben. Dort lesen wir, dass die Israeliten das nicht treu ausführten. Das führte zu Krieg, Sklaverei und weiteren Problemen.

Daher besteht kein Widerspruch zu dem, was in Joshua 21 steht, wenn man es als den großen, generellen Kampf und die allgemeine Landnahme versteht.

Der geistliche Bezug zur Landnahme im Neuen Testament

Ja, das ist nun die Anwendung, beziehungsweise hier können wir den Bogen spannen. Zuerst habe ich gesagt, dass der Herr Jesus Christus uns das wirkliche Land durch sein Werk auf Golgatha erobert hat. Er hat den großen Krieg gekämpft und den Satan besiegt, der der Erzfeind ist.

Jetzt sind wir dran, das, was der Herr Jesus für uns eingenommen hat, in Besitz zu nehmen. Wir sollen aus dem Sieg Jesu Christi heraus leben und keine Kompromisse mit den Feinden eingehen. Denn obwohl der Feind besiegt ist, ist er dennoch noch nicht gänzlich ausgerottet. Er wird erst vollständig ausgerottet werden.

Hier spannt sich dann der Bogen ins Neue Testament. Das Buch Josua wird für uns ganz interessant, weil wir darin sehr viel über unseren Kampf lernen können. Das erbauliche Buch von Wiersbi spricht immer wieder davon, dass es um uns geht, um unser Erbteil. Wir können hier viel für unseren Kampf gegen unsere Feinde lernen.

Das ist erst einmal so viel. Wir werden noch weiter darauf eingehen, aber momentan sind wir noch beim Überblick.

Überblick über die Struktur des Buches Josua

Ich denke, es ist gut, wenn wir uns am Anfang einen Überblick verschaffen. So können wir ganz anders an das Buch herangehen.

Wir haben also zwei Teile. Ich denke, da sind wir ohnehin einverstanden. Wenn wir das Buch Josua lesen, fällt auf, dass Kapitel 12 wie ein Abschluss wirkt. Ich habe ja den Abschnitt in Kapitel 11 zum Schluss gelesen. Dort sieht man, dass Josua alles eingenommen hat. Kapitel 12 ist eine Liste von allen besiegten Königen und deren Gebieten.

Kapitel 13 beginnt dann einen neuen Abschnitt. Das heißt, wir haben hier wirklich zwei Dinge: Einerseits die Einnahme des Landes, andererseits die Verteilung des Landes an die einzelnen Stämme. Dazu gehört auch die Organisation und die Motivation dieses Volkes, nachdem das Land verteilt ist. Sie sollen es kompromisslos einnehmen, so wie Josua es in den letzten Kapiteln, 23 und 24, tut.

Also, wir haben diese zwei Teile im Buch Josua. Soweit ich weiß, sind sich alle Ausleger, die man liest, darüber einig.

Erste Schritte zur Gliederung des Buches Josua

Was ich jetzt mit uns tun möchte, ist, dass wir in den Text hineinschauen, um Anhaltspunkte zu finden, wie wir dieses Buch weiterhin gliedern sollen. Natürlich könnte man ganz einfach gliedern, das ist ja ganz leicht.

Zuerst kommt Kapitel 1. Dort wird Joshua ermutigt. Im zweiten Teil von Kapitel 1 ermutigt Joshua dann die anderen Stämme, die beim Kämpfen mithelfen. Im Kapitel 2 sind die Kundschafter von Jericho. Kapitel 3 beschreibt den Durchzug durch den Jordan, ebenso Kapitel 4.

In Kapitel 5 erfolgt die Beschneidung der Israeliten, und das Passah wird gefeiert. Das Manna hört auf, und es erscheint der „Engel des Herrn“ Joshua. Kapitel 6 beschreibt die Einnahme von Jericho, Kapitel 7 die Sünde Achans. Kapitel 8 behandelt die Einnahme von Ai, Kapitel 9 die Liste der Gibeoniter.

Kapitel 10 berichtet vom Sieg über die südliche Koalition, Kapitel 11 über die nördliche Koalition. Kapitel 12 fasst alles zusammen und listet alle Stämme auf. Damit haben wir eine Gliederung. Das ist keine Frage und nicht schwierig.

Wir wollen aber etwas tiefer gehen und gerade im ersten Teil schauen, worauf die Betonung liegt. Wenn wir die Bibel studieren, sollten wir uns immer Gedanken machen, warum etwas an einer bestimmten Stelle steht und nicht woanders. Gerade beim Alten Testament ist das etwas anders als beim Studieren eines Briefes im Neuen Testament, zum Beispiel des Epheserbriefs.

Bei einem Brief im Neuen Testament geht man oft Vers für Vers durch. Manchmal braucht man recht lange für einen Vers und ist sehr genau. Wenn wir aber das Alte Testament lesen, zum Beispiel ein Buch wie Joshua, ist es wichtig, die Geschichten vor Augen zu haben.

Zuerst müssen wir uns mit dem Buch vertraut machen. Das heißt, wir müssen es ein paarmal lesen, damit wir wissen, worum es überhaupt geht. Ein Bruder hat mir mal gesagt, wie man die Bibel studieren soll: Zuerst liest du die Bibel ein paarmal durch, um dir einen Überblick zu verschaffen. Du kannst nicht einfach gleich mit dem Bibelstudium anfangen.

Du liest die Bibel drei-, vier- oder fünfmal durch, und dann weißt du, was darin steht. Erst danach kannst du in die Tiefe gehen. Da dachte ich: Aha! So ist das. Dann wird das Studium sehr interessant.

Jetzt lesen wir das Buch Joshua einmal durch, dann noch einmal und ein drittes Mal. So merken wir, was ungefähr drinsteht. Es ist auch gut, sich Notizen zu machen und festzuhalten, welche Geschichten vorkommen.

So wie ich es gerade gesagt habe: In Kapitel 1 ist dies, in Kapitel 2 jenes, in Kapitel 3 wieder etwas anderes. Dann hat man das vor sich. Aber man muss sich auch fragen: Was soll hier vermittelt werden?

Es ist nicht einfach nur ein Bericht über die Landnahme. Ja, da war Jericho, da gab es eine andere Stadt, Ai, das war auch interessant, und dann gibt es die Gibeoniter, das ist auch interessant. Das muss irgendwie zusammenhängen.

Darauf möchte ich jetzt ein paar Dinge aufmerksam machen und gleichzeitig gemeinsam herangehen. Hier sind einige Hilfen.

Gottes Reden und Befehle als Leitfaden im Buch Josua

Zum Beispiel erfährt man, wenn man anfängt, das Buch Josua zu lesen, dass es immer wieder heißt: „Und der Herr sagt“. Ich habe hier „Yahweh“ geschrieben, weil ich das bevorzuge. Außerdem habe ich die Konsonanten ausgelassen und nur „Yahweh“ geschrieben, da dies die kürzere Form ist.

Die nächste Folie – oh, Entschuldigung, ich bin schon wieder mit der Maus woanders.

„Yahweh sagte: Geht über den Jordan“ – das dient als Hilfe zur Gliederung. Ich merke, Sie sind lernfähig. Es geht schon viel schneller, wenn die Folie stimmt. Also: „Jahwe sagte“ – und dann kommt ein Befehl. So beginnt das Buch, oder?

Kapitel 1, Verse 1 und 2: So beginnt das Buch. Es geschah nach dem Tod Moses, des Knechtes Yahwes, da sagte Yahweh zu Josua, dem Sohn Nuns, dem Diener Moses, und sprach: „Mein Knecht Moses ist gestorben. Nun mach dich auf, geh über diesen Jordan, du und dieses ganze Volk, in das Land, das ich ihnen, den Söhnen Israels, gebe.“

Hier haben wir einen klaren Befehl, einen eindeutigen Auftrag: „Du gehe über diesen Jordan“ oder „Ziehe über diesen Jordan“. Das ist ein ganz wichtiger Punkt – der Jordan. Zu jener Zeit führte der Jordan Hochwasser. Das war ein großes Hindernis, das erste große Hindernis überhaupt, um in das Land zu gelangen.

Dann lesen wir in Kapitel 3, Vers 7: „Und Yahweh sagte zu Josua: An diesem Tag will ich beginnen, dich in den Augen von ganz Israel groß zu machen, damit sie wissen, dass ich, so wie ich mit Mose gewesen bin, mit dir sein werde.“ Es geht um den Tag des Durchzugs durch den Jordan. Das ist offensichtlich eine ganz wichtige Sache. Der Schreiber verwendet viel Zeit und Platz, um diese ganze Situation ausführlich zu beschreiben.

In Kapitel 4, Vers 1 lesen wir: „Es geschah, als das ganze Volk vollends über den Jordan gezogen war, da sagte Yahweh zu Josua noch einmal: Nehmt euch aus dem Volk zwölf Männer, je ein Mann aus einem Stamm, und gebietet ihnen: Hebt euch von hier zwölf Steine auf.“ Sie müssen diese Steine herausnehmen, hinübertragen und dort ablegen. Dann sollen sie sie weitertragen. Es ist ein Befehl über Steine. Es soll ein Steinhaufen entstehen, der später aufgerichtet wird.

In Kapitel 4, Vers 16 heißt es noch einmal: „Und der Herr Yahweh sagte zu Josua und sprach: Gebiete den Priestern, die die Lade des Zeugnisses tragen, dass sie aus dem Jordan heraufsteigen.“ Immer wieder unterbricht Gott die Handlung und gibt einen neuen Befehl. Es ist sehr wichtig, dass hier immer genau nach Gottes Anweisung gehandelt wird – alles ist wichtig.

Das mit den Steinen, dass sie Steine herausnehmen, dass die Priester zuerst hineingehen – sie gehen zuerst hinein und stehen dann in der Mitte des Flusses. Dort warten sie, bis das Volk durch ist. Anschließend warten sie erneut auf den Befehl des Herrn, der sagt: „Jetzt sollen die Priester heraufsteigen.“

Der Herr spricht hier mehrmals, und es wird insgesamt siebzehnmal die Lade des Bundes erwähnt. Das fällt wirklich auf. Ohne die Lade des Bundes geht hier gar nichts. Die Gegenwart Gottes wird durch die Lade des Bundes dargestellt. Gott ist hier gegenwärtig in der Lade, und es ist ganz wichtig, dass Gott dabei ist.

Schon im ersten Befehl an Josua heißt es: „Fürchte dich nicht, fürchte dich nicht“ (Kapitel 1, Vers 9): „Fürchte dich nicht, denn der Herr, dein Gott, ist mit dir überall, wohin du gehst.“ Josua nimmt Gott sehr ernst und gibt das auch an die Soldaten weiter. In Vers 12 spricht er zu den Rubenitern, Gaditern und dem halben Stamm Manasse: „Erinnert euch an das Wort Moses“ und so weiter.

Dann sagt er auch: Sie sollen nicht erschrecken. In Vers 13 heißt es: „Yahweh, euer Gott, verschafft euch Ruhe und gibt euch dieses Land.“ Yahweh verschafft euch Ruhe, er gibt euch dieses Land. Sie sollen ermutigt sein und mit den Brüdern mitziehen – die zweieinhalb Stämme aus dem Osten – zusammen mit den anderen.

Sie antworten in Vers 16 Josua: „Alles, was du uns geboten hast, wollen wir tun; wohin immer du uns senden wirst, wollen wir gehen. Nach allem, wie wir Moses gehorcht haben, so wollen wir dir gehorchen. Nur möge Yahweh, dein Gott, mit dir sein, wie er mit Moses gewesen ist. Und jeder, der deinem Befehl widerspenstig ist und nicht auf deine Worte hört, in allem, was du uns gebietest, soll getötet werden. Sei nur stark und mutig.“

Wir haben hier einen Befehl: Zieh über den Jordan! Gott muss mitgehen, die Lade muss unbedingt dabei sein, und wir müssen ganz genau auf die Befehle Gottes hören. Wir dürfen uns nicht fürchten. Gott sagt ihm: „Fürchte dich nicht!“ Und es wird betont: Yahweh gibt euch dieses Land – mal nur so viel.

Die ersten Schritte im Land: Beschneidung und Einnahme von Jericho

Und dann lesen wir weiter, nachdem sie durch den Jordan gezogen sind, in Kapitel 5. Am Anfang steht wieder ein ganz klarer Befehl: Was ist jetzt zu tun? Was müssen wir jetzt machen?

In Kapitel 5, Vers 1 heißt es: Als die Könige der Amoriter, die diesseits des Jordan im Westen waren, und alle Könige der Kananiter, die am Meer wohnten, hörten, dass Yahweh das Wasser des Jordan vor den Söhnen Israels ausgetrocknet hatte, bis sie hinübergezogen waren, da zerschmolz ihr Herz, und es war kein Mut mehr in ihnen vor den Söhnen Israels.

In jener Zeit sagte Yahweh zu Joshua: Mache dir Steinmesser und beschneide wiederum die Söhne Israels zum zweiten Mal. Steinmesser – mache Steinmesser und beschneide die Söhne Israels. Ein ganz klarer Befehl des Herrn wird auch dann ausgeführt. Aber damit ist noch nicht alles fertig, oder? Das ist ein ganz wichtiger Punkt, denn das ist nötig.

Sie führen diesen Befehl aus, und dann kommt der nächste Befehl. In Kapitel 6, Vers 2 und 3 heißt es: Und Yahweh sagte zu Joshua: Siehe, ich habe Jericho und seinen König und die kriegstüchtigen Männer in deine Hand gegeben. Ihr sollt die Stadt umziehen – oder man könnte auch übersetzen: Ihr umzieht die Stadt. Also ein Befehl, alle Kriegsleute sollen einmal ringsumher ziehen und so weiter.

Wieder ein deutlicher Befehl, und es wird zweimal betont, dass Yahweh alles, das Jericho betrifft, in ihre Hand gegeben hat. In Vers 2 und noch einmal in Vers 16 heißt es: Ich habe Jericho in eure Hand gegeben. Ich habe die Stadt in eure Hand gegeben.

In Vers 16 am Schluss steht: Erhebt ein Geschrei, denn Yahweh hat euch die Stadt in die Hand gegeben. Jetzt gibt Joshua diesen Befehl an das Volk weiter. Zuerst sagt Gott es zu Joshua, und jetzt gibt Joshua es an das Volk weiter.

Genau wie vorher auch: In Kapitel 1 sagt Gott zu Joshua, dass er den Jordan überqueren soll. Dann sagt Joshua zu dem Volk in Kapitel 1, Vers 11: Geht mitten durchs Lager, gebietet dem Volk und sprecht: Bereitet euch Wegzehrung, in noch drei Tagen werdet ihr über diesen Jordan ziehen.

Gott gibt einen Befehl, Joshua gibt den Befehl weiter oder erklärt ihn, und es wird mehrmals betont, dass dies das ist, was Mose geboten hat. So war es auch bei Jericho: Gott sagt, umzieht die Stadt, ich habe sie in eure Hand gegeben – und das wird noch einmal betont.

Die Einnahme von Ai und die Bedeutung des Gehorsams

Bei Ai ist es dasselbe. In Kapitel 8, Vers 1, lesen wir erneut: „Und Yahweh sagte zu Joshua: Fürchte dich nicht, nimm alles Kriegsvolk mit dir und mach dich auf und zieh hinauf nach Ai. Siehe, ich habe den König Ai und sein Volk und seine Stadt und sein Land in deine Hand gegeben.“

Wie zuvor wird Joshua aufgefordert, sich nicht zu fürchten und zu erschrecken. Er soll mit dem Kriegsvolk hinaufziehen nach Ai. Warum gerade Ai? Warum nicht woanders hin? Das ist wichtig.

Schauen wir uns das geografisch an. Hier ist eine Karte – man kann es nicht so gut erkennen, aber ein bisschen schon. Sie kamen aus dieser Gegend und mussten hinüberziehen. Ich nehme eine andere Karte, das wird leichter. Sie sind in dieser Region, dort ist Jericho, dort ist Ai.

Auf der Karte sieht man Schittim im Osten. Von dort zogen sie über den Jordan und kamen nach Gilgal, wo sie lagerten. Dort fand die Beschneidung statt (vgl. Josua 5). Danach gingen sie, um Jericho einzunehmen, was sie in Kapitel 6 auch taten.

Nachdem Jericho eingenommen war, sagt Gott: Jetzt ist Ai dran. Man fragt sich, warum gerade Ai? Warum nicht in den Süden? Gott gebietet hier die Strategie.

Was ist das Erste, was sie tun müssen, wenn sie im Land sind? Erinnern wir uns an den Befehl Mose? Was soll geschehen, wenn die Israeliten im Land sind? Sie sollen zuerst zum Berg Ebal. Das erste Ziel ist der Ebal.

Warum der Ebal? Am Ebal hat Mose gesagt, dass dort das Gesetz Gottes ausgerufen werden muss, mit Segnungen und Flüchen. Das Gesetz Gottes bildet die Basis für das Volk und für das gesamte Handeln des Volkes.

Sie sind jetzt auf der anderen Seite des Jordan. Zuerst war da Jericho, das erste Hindernis, das beseitigt werden musste. Jetzt sagt Gott, sie sollen Richtung Ai ziehen. Warum Ai? Weil Ai auf dem Weg zum Ebal liegt.

Wenn wir die Karten genauer betrachten, sehen wir, dass der Ebal im Norden liegt. Es ist gar nicht so weit entfernt. Um zum Ebal zu gelangen, müssen sie über Ai und Bethel die Straße hinauf zum Ebal bei Sichem nehmen.

Zwischen Ebal und Garizim liegt die Stadt Sichem. Sichem wird im Buch Josua noch eine sehr wichtige Rolle spielen.

Also ist Ai als Nächstes dran. Der Herr sagte zu Joshua: Nimm alles Kriegsvolk, mach dich auf. Der König von Ai ist besiegt.

Ich sagte: A war der Übergang über den Jordan, B die Beschneidung des Volkes, C die Einnahme von Jericho, und jetzt D, der Zug von Jericho nach Ai. Fürchte dich nicht, ich habe Ai in deine Hand gegeben (vgl. Josua 8,1 und 8,18).

In Kapitel 8, Vers 1 und Vers 18 wird noch einmal betont: „Ich habe es in deine Hand gegeben.“ Yahweh sagte zu Joshua: „Strecke den Spieß, der in deiner Hand ist, gegen Ai aus, denn ich werde es in deine Hand geben.“

Joshua streckte den Spieß, der in seiner Hand war, gegen die Stadt aus. Man sieht, bei jedem Schritt muss auf Gott geachtet werden. Man muss auf die Befehle Gottes hören und genau seinen Plan verfolgen.

Das große Ziel ist der Ebal. Sobald der Jordan überquert ist, soll das Gesetz am Ebal aufgerichtet werden. Das wird dann in Kapitel 8 am Ende vollzogen.

In Kapitel 9 lesen wir nicht, dass der Herr spricht. Es ist eher eine Einleitung zu einer schwierigen Sache mit den Gibeonitern. Sie haben betrogen. Nachdem diese Sache in Kapitel 9 abgeschlossen ist, beginnt Gott wieder zu sprechen.

Die Koalition der Könige und der nächste Krieg

Kapitel 10, Vers 8 ist nämlich der nächste Krieg. Dort hören wir wieder das Reden Gottes. Gott sagt erneut: „Fürchte dich nicht.“ Wahrscheinlich haben sie zuvor einige Fehler gemacht, aber jetzt spricht Gott direkt.

In Kapitel 10, Vers 8 sagt Jachwe zu Josua: „Fürchte dich nicht vor ihnen, denn ich habe sie in deine Hand gegeben. Kein Mann von ihnen wird dir standhalten.“

Es handelt sich um eine Koalition von vielen Königen, die sich gegen Gibeon und natürlich gegen Josua versammeln. Die Gibeoniter bitten Josua um Hilfe, und es kommt zu einer sehr großen Schlacht.

Wir müssen hier Schluss machen, sonst verpassen wir das Abendessen – und das an der spannendsten Stelle.