Einleitung: Die Bedeutung des Gebets in der Gemeinde
Du suchst eine Gemeinde oder möchtest für die Entwicklung deiner Gemeinde beten? Fünf Kennzeichen einer guten Gemeinde, die du kennen solltest. Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es ums Beten.
Eine Gemeinde ist dann eine Gemeinde, der es gut geht, wenn sie aus einer Gemeinschaft von Menschen besteht, die gern beten. Jetzt kann keine Gemeinde aus ihren Mitgliedern Beter machen.
Gebet zeigt sich in seinen unterschiedlichen Facetten. Ich denke dabei sowohl an Inhalte wie Anbetung, Dank, Fürbitte, Bitte um alltägliche Dinge, Sündenbekenntnis, Vergebung gewähren, Bitte um Führung und Bewahrung – also an die Inhalte – als auch an die Formen.
Ja, es gibt das Gebet allein im Kämmerlein, wo mich keiner sieht. Es gibt das gemeinsame Gebet, das flehentliche Gebet, Gebet, das durch Fasten, Wachen und Gelübde unterstrichen wird.
Gebet mit seinen unterschiedlichen Inhalten und Formen kann von einer Gemeinde nicht ins Leben von Geschwistern hineingezwungen werden. Beter kann man nicht machen, aber man kann als Gemeinde einen Rahmen für das Beten schaffen.
Die biblische Grundlage und die Rolle des Gebets in der Gemeinde
Kommen wir zu unserem Vers, der in den letzten Tagen bereits unser Ausgangspunkt war: Apostelgeschichte 2,42.
Dort heißt es: „Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten.“
Heute wollen wir uns besonders auf den letzten Teil konzentrieren: das Gebet.
Eine Gemeinde ist eine Gemeinschaft von Betern. Eine gute Gemeinde nimmt diese Sehnsucht wahr, fördert sie und schafft einen Rahmen für das Gebet sowie für die Entwicklung von Gebet.
Sieben Wege, das Gebet in der Gemeinde zu fördern
Wenn man das Gebet fördern möchte, gibt es verschiedene Möglichkeiten, dies zu tun. Im Folgenden werden sieben Wege vorgestellt.
Angebote zum Gebet schaffen
Erstens ist es naheliegend, Angebote zum Gebet zu schaffen und diesem Wunsch offen gegenüberzustehen. Eine gute Gemeinde wird Gebetsgruppen anbieten und sich vielleicht auch regelmäßig zu besonderen Gebetsveranstaltungen treffen.
Die Gemeinde, der ich angehöre, betet zum Beispiel ab und zu einfach 24 Stunden lang rund um die Uhr. Wer möchte, kann mitmachen, sich eine Stunde Zeit nehmen, beten und dann an jemand anderen weitergeben.
Gebet erklären und lehren
Zweitens wird eine gute Gemeinde das Gebet erklären.
Gebet in seinen unterschiedlichen Formen ist ein wichtiger Inhalt von Predigten, Seminaren und Schulungen.
Gebetsorientierte Gemeindeleitung
Drittens besteht die Gemeindeleitung aus Betern.
Natürlich ist es nicht immer leicht, dies zu erkennen. Dennoch ist es auffällig, wie die Apostel in Jerusalem reagieren, als ihnen schwere organisatorische Versäumnisse vorgeworfen werden. Sie handeln folgendermaßen: Zuerst setzen sie Verantwortliche ein. Danach heißt es: „Wir aber werden im Gebet und im Dienst des Wortes verharren“ (Apostelgeschichte 6,4).
Für gute Leiter ist Organisation wichtig, aber Gebet ist noch wichtiger.
Gebet in Entscheidungsprozessen
Viertens zeigt sich die Haltung der Gemeindeleitung auch in den Gremien der Gemeinde. Entscheidungsfindung und Gebet gehen dabei Hand in Hand.
Raum für Gebet im Gottesdienst
Fünftens wird eine gute Gemeinde auch im Gottesdienst Raum für Gebet schaffen. Sicherlich ist das bei großen Gemeinden oder sehr liturgischen Gemeindeformen nicht leicht. Dennoch sollte ein Gottesdienst darauf ausgerichtet sein, gemeinsam Gott anzubeten.
Was für das gemeinsame Gebet gilt, trifft auch auf Zeugnisse zu. Es ist sehr erfrischend, wenn man hört, dass Gott Gebete im Leben von Geschwistern erhört hat.
Material zum Thema Gebet bereitstellen
Sechstens: Wer das Gebet fördern möchte, sollte auch entsprechendes Material zum Thema Gebet bereitstellen. Dazu gehören gute Bücher, hilfreiche Kurse sowie Biografien von Geschwistern, die viel gebetet haben.
Klare Trennung von Gebet und Lied
Siebtens, und das ist mein persönlicher Punkt: Ich wünsche mir eine Gemeinde, die eine klare Trennung zwischen Gebet und Lied vornimmt. Lieder singen ist Lieder singen, und Beten ist beten.
In der Bibel werden wir zu beidem aufgefordert. Ich habe große Sorge, dass die moderne Tendenz, ein Lied nicht mehr als Lied, sondern als Gebet aufzufassen, dazu führt, dass faktisch weniger gebetet wird.
Für mich wäre eine gute Gemeinde deshalb eine, die sowohl einen Schwerpunkt auf das Beten als auch auf das Singen von Liedern legt. Aber wie gesagt, das ist mein persönlicher Punkt. Bibellehrer sind manchmal komisch.
Praktische Schritte zur Förderung des Gebets in der eigenen Gemeinde
Nehmen wir einmal an, dass dir das Gebet wichtig ist. Ist dir aufgefallen, dass fast alle Punkte das Potenzial haben, deine Gemeinde sofort auf eine gute Weise zu beeinflussen?
Zu Punkt eins: Du könntest eine kleine Gebetsgruppe starten. Es muss nichts Großes sein, zum Beispiel eine Telefonkonferenz mit Gleichgesinnten, einmal in der Woche.
Zu den Punkten zwei und sechs: Lies ein gutes Buch über Gebet und stelle es kurz in der Gemeinde vor.
Zu den Punkten drei und vier: Achte darauf, dass dort, wo du in der Gemeinde mitarbeitest, gebetet wird. Auch wenn du im Kaffeebereich mitarbeitest, hinter dem Mischpult sitzt oder im Garten tätig bist – man kann doch gemeinsam für die Arbeit beten, oder?
Zu Punkt fünf: Trau dich, im Gottesdienst zu beten. Und wenn du in der Gemeindeleitung bist, trau dich, im Gottesdienst Gebet zuzulassen.
Fazit: Das Gebet als Kennzeichen einer guten Gemeinde
Kennzeichen einer guten Gemeinde ist, dass sie betet. Sie weiß zumindest um die Wichtigkeit des Gebets und möchte das Beten auf allen Ebenen des Gemeindelebens integrieren.
Dabei gilt: Jede Gemeinde könnte mehr beten. Gerade beim Gebet besteht in vielen Gemeinden noch Luft nach oben.
Verurteile deine Gemeinde deshalb nicht zu schnell dafür, dass sie noch nicht genug betet. Werde stattdessen selbst zum Vorbild.
Einladung zur Unterstützung und Abschluss
Was könntest du jetzt tun? Du könntest mir einen Gefallen tun.
Ich hätte gern ein paar Mini-Werbevideos. Nutze dafür deine Handykamera im Querformat und sag einfach nur einen Satz: „Hallo, ich höre gern den Frogwords Podcast, weil...“
Je natürlicher und einfacher das Video ist, desto besser. Der maximale Zeitaufwand beträgt eine Minute zum Nachdenken, warum du den Frogwords Podcast hörst, und eine Minute zum Aufnehmen.
Dann schickst du mir dein Video mit der Erlaubnis, es in einem Zusammenschnitt verwenden und veröffentlichen zu dürfen. Eine E-Mail ist dafür okay: kontakt@frogwords.de
Achtung, noch einmal: Bitte im Querformat aufnehmen.
Ich höre gern den Frogwords Podcast, weil ... der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
