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Wer Gott vertraut...

28.09.2002

Wie Abram in das von Gott bestimmte Land reist

"Abram folgte dem Befehl des HERRN und brach auf, und Lot ging mit ihm. Abram war 75 Jahre alt, als er seine Heimatstadt Haran verliess. Seine Frau Sarai und Lot, der Sohn seines Bruders, begleiteten ihn. Sie nahmen ihren ganzen Besitz mit, auch die Menschen, die sie in Haran in Dienst genommen hatten. So zogen sie in das Land Kanaan, in dem damals noch das Volk der Kanaaniter wohnte. Sie durchquerten das Land bis zu dem heiligen Baum bei Sichem. Dort erschien dem Abram der HERR und sagte zu ihm: »Deinen Nachkommen will ich dieses Land geben!« Da baute Abram dem HERRN einen Altar an der Stelle, wo er ihm erschienen war. Von dort aus zog er in das Bergland östlich von Bet-El. Seine Zelte standen zwischen Bet-El im Westen und Ai im Osten. Auch dort baute er einen Altar und rief im Gebet den Namen des HERRN an. Dann zog er von Lagerplatz zu Lagerplatz immer weiter nach Süden." (Gen. 12,4-9)

Wer auf Gott hört, wird Gott erfahren

Abram zog aus Ur in Chaldäa und sie lebten dann einige Zeit mit der Familie in Haran. Auch sein Vater Terach lebte dort. Mit 75 Jahren machte er sich auf und zog mit Sarai, seiner Frau, Lot, dem Sohn seines Bruders, seinen Bediensteten und seinem ganzen Besitz ins Land Kanaan. Gott sagte zu Abram: "Da sagte der HERR zu Abram: »Verlass deine Heimat, deine Sippe und die Familie deines Vaters, und zieh in das Land, das ich dir zeigen werde!" (Gen. 12,1) Offensichtlich führte Gott Abram. Er wird ihm gewisse Hinweise gegeben haben, dass er wusste in welche Richtung und in welche Gegend er ziehen sollte. Abram kannte das Land nicht. Er hatte sich aufgemacht und verließ sich ganz und gar auf den Gott, der mit ihm gesprochen hatte. Im Hebräerbrief lesen wir: "Wie kam es, dass Abraham dem Ruf Gottes gehorchte, seine Heimat verließ und an einen Ort zog, der nach Gottes Zusage einmal sein Erbbesitz sein würde? Warum machte er sich auf den Weg, obwohl er nicht wusste, wohin er kommen würde? Der Grund dafür war sein Glaube." (Hebr. 11,8) Der Grund war, dass er Gott vertraute. Nun betritt er also das Land Kanaan und kommt nach Sichem. Bei der Eiche More, wie Luther übersetzt, andere meinen es sein eine Terebinte. Die Gute Nachricht spricht vom heiligen Baum in Sichem. Es ist gut möglich, dass dieser Ort ein Ort der Verehrung von Göttern war. Und genau hier begegnet Gott dem Abram. "Dort erschien dem Abram der HERR und sagte zu ihm: »Deinen Nachkommen will ich dieses Land geben!« Da baute Abram dem HERRN einen Altar an der Stelle, wo er ihm erschienen war." (Gen. 12,7) Jetzt weiß Abram, dass er sein Ziel erreicht hat. Dieses Land werden seine Nachkommen besitzen.

Anwendung

Wir erfahren hier viel über die Führung Gottes. Gott ruft Menschen und führt sie Schritt um Schritt. Sie kennen die Absichten die Gott hat, aber sie wissen nicht genau wie sie das Ziel erreichen werden. Sie vertrauen einfach darauf, dass es Gott schon recht machen wird. Sie tun einfach das, was sie erkennen, das als nächstes getan werden muss. Das ist für unsere Art zu denken und zu planen eher etwas unangenehm. Wir möchten lieber zu Beginn eines Weges wissen, wohin er geht und wie es dort genau sein wird. Aber das Leben verläuft eben anders. Es kommt meistens anders als wir denken. Doch ist es ein großer Vorteil, wenn wir auf dem Weg durchs Leben einen zuverlässigen und vertrauenswürdigen Partner haben, der uns nicht in die Irre führen wird. Wer sich nun wie Abram auf Gott verlässt. Wer sich von Gott auf vielleicht ungewöhnliche Wege führen lässt, der wird Gott erfahren. Unmögliches wird möglich. Utopien werden zur Wirklichkeit. Und das Vertrauen in Gott wird immer stärker. Bsp. unser Weg an die Bibelschule: bei der Bekehrung war irgendwie klar, ich werde Pfarrer, der Weg war menschlich gesehen nicht besonders gradlinig. Wer nicht in Bewegung ist und Gott ganz und gar vertraut, der wird Gott nicht erfahren. >Wir erfahren Gott nur, wenn wir mit ihm unterwegs sind.

Das ist eines der wichtigsten Prinzipien für geistliches Wachstum. Jesus sagte selbst einmal: "Wenn jemand bereit ist, Gottes Willen zu erfüllen, wird er erkennen, ob das, was ich lehre, von Gott ist oder ob ich aus mir selbst heraus rede. " (Joh. 7,17) Und den Juden sagte er: "Zu den Juden, die nun an ihn glaubten, sagte Jesus: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger, / und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen." (Joh. 8,31- 32)

Evangelisation

Das gilt auch für die erste Begegnung mit Gott. Schon die erste Begegnung ist ein Wagnis, denn Jesus sagte: "Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es finden. Was nützt es einem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen, wenn er selbst dabei unheilbar Schaden nimmt? Oder was kann ein Mensch als Gegenwert für sein Leben geben?" (Mt. 16,25-26) Wer auf das Hört, was Gott sagt, der wird die Wirklichkeit Gottes erfahren. Der wird eine tiefe Gewissheit in seinem Herzen haben. " Wer sich an meine Gebote hält und sie befolgt, der liebt mich wirklich. Und wer mich liebt, den wird mein Vater lieben; und auch ich werde ihn lieben und mich ihm zu erkennen geben." (Joh. 14,21)

Wer Gott erfährt, wird Gott ehren

Das muss eine eindrückliche Erfahrung gewesen sein, als Gott dem Abram bei diesem Baum erschienen war. Jedenfalls baut Abram einen Altar zur Ehre Gottes. Damit macht er zwei Dinge:

  • Erstens ehrt er Gott und erweist ihm die gebührende Anbetung.
  • Zweitens: Er bezeugt seinen Gott, dem er nachfolgt. Er macht seinen Gott in diesem Land bekannt. Eine Art der Evangelisation.

    Wer Gott erlebt hat, der wird Gott ehren. So wie hier Abram. Abram zog weiter und er schien es sich zur Gewohnheit gemacht zu haben, überall, wo er sich niederließ Gott einen Altar zu bauen. Damit bekannte er sich öffentlich zu seinem Gott.

    Petrus hatte auch einmal ein solches Erlebnis. "Als Simon Petrus das sah, warf er sich vor Jesus auf die Knie und sagte: Herr, geh fort von mir! Ich bin ein sündiger Mensch." (Lk. 5,8)Wer Jesus kennt, der weiß, es gibt niemanden dem mehr Ehre gebührt. Petrus zeigte das ein weiteres Mal sehr eindrücklich. "Da fragte Jesus die Zwölf: "Wollt ihr etwa auch weggehen?" / "Herr, zu wem sollten wir gehen?" antwortete Simon Petrus. "Du hast Worte, die zum ewigen Leben führen, / und wir glauben und haben erkannt, dass du der heilige bist, den Gott gesandt hat." (Joh. 6,67-69)

Anwendung

Unsere Altäre sind, wenn wir uns Zeit nehmen, um Gott für das zu danken, was er uns geschenkt hat. Altäre sind, wenn wir uns in aller Öffentlichkeit zu unserem Glauben an Jesus bekennen.

Schluss

Hören wir doch wie Abram auf Gott und tun, was wir verstehen. Gott möchte uns in diesen Situationen besonders begegnen. Das Volk Israel forderte Gott sogar heraus, sie sollen es doch testen, ob er seine Macht nicht erweisen, wenn sie seine Gebote halten. "»Bringt den zehnten Teil eurer Erträge unverkürzt zu meinem Tempel, damit meine Priester nicht Hunger leiden. Habt keine Sorge, dass ihr dann selber in Not kommt! Stellt mich auf die Probe«, sagt der HERR, der Herrscher der Welt, »macht den Versuch, ob ich dann nicht die Fenster des Himmels öffne und euch mit Segen überschütte!«" (Mal. 3,10) Wer so lebt, dessen Leben ist Reich an Erfahrungen mit Gott. Ein reich erfülltes Leben. Jesus sagte: "Wenn jemand an mich glaubt, werden aus seinem Inneren, wie es in der Schrift heißt, Ströme von lebendigem Wasser fließen." (Joh. 7,38)

Amen