Herr, auch heute Morgen kommen wir zu dir, Vater, und dürfen bei dir bleiben. Danke, dass wir uns in deine Arme begeben können. Wir brauchen dich.
Wir beten, dass du uns leitest und uns Licht schenkst für dein Wort, wenn wir uns intensiv damit befassen wollen. Herr, bitte führe uns.
Führe uns auch dahin, wo wir länger verweilen sollen, bei welchen Themen. Und wo wir zügiger fortfahren sollen, lenke uns bitte, Herr! Amen!
Überblick über das Buch Josua und seine Gliederung
Ich habe hier die grobe Gliederung des Buches Josua auf der Folie. Heute Morgen besprechen wir den Text aus dem Buch Josua im Einzelnen.
Wir haben gesehen, dass das Buch Josua in zwei Teile gegliedert ist:
Teil 1 umfasst die Einnahme und Eroberung des Landes, Kapitel 1 bis 12.
Teil 2 behandelt die Verteilung und Organisation des Landes, Kapitel 13 bis 24.
Im ersten Teil haben wir:
Kapitel 1 bis 4 – den Einzug ins Land, also die Überquerung des Jordan. Der Befehl lautet: Überquere den Jordan, sie sollen hinübergehen.
Kapitel 5 bis 8 – das Ziel, die Aufrichtung des Gesetzes. Um dieses Ziel zu erreichen, sind Jericho und Ai zu erobern.
Kapitel 9 bis 12 – die Landnahme, also die eigentliche Einnahme des Landes, einschließlich der Besiegung der südlichen und nördlichen Städte.
Im zweiten Teil gibt es ebenfalls drei Abschnitte:
Kapitel 13 bis 19 – die Verteilung des Erbes an die neuneinhalb Stämme im Westjordanland, in Kanaan.
Kapitel 20 bis 21 – die Bezeichnung von Sonderstädten, also Zufluchtsstädten und Levitenstädten.
Kapitel 22 bis 24 – die Schlusskapitel, in denen wir gesehen haben, dass in allen drei Kapiteln der Aufruf steht, dem Herrn zu dienen, ihn zu lieben und ihm anzuhangen.
Wir wollen jetzt mit dem Text beginnen und ihn etwas näher betrachten, und zwar Josua 1, Vers 1. Ich habe hier die Gliederung etwas gründlicher und genauer ausgearbeitet. Wir gehen aber Schritt für Schritt vor, es ist nicht nötig, alles sofort aufzuschreiben.
Kapitel 1 bis 4 behandeln den Einzug ins Land. Dort haben wir zunächst:
Groß A – der Einzug ins Land, also die Jordanüberquerung, Kapitel 1 bis 4.
Innerhalb dieses Abschnitts gibt es zwei Vorbereitungen:
Erstens die innere Vorbereitung zum Durchzug durch den Jordan, das ist Kapitel 1.
Zweitens eine weitere Vorbereitung, nämlich die Erkundung Jerichos, das ist Kapitel 2.
Dann folgt der eigentliche Durchzug, Kapitel 3 und 4.
Ich verwende für die Gliederung folgende Struktur:
Römische Zahlen für die Hauptteile, zum Beispiel I für die Einnahme und Eroberung (Kapitel 1 bis 12).
Großbuchstaben für die Unterabschnitte, zum Beispiel Groß A für den Einzug ins Land (Kapitel 1 bis 4).
Darunter arabische Zahlen für weitere Unterteilungen und gegebenenfalls Kleinbuchstaben.
Also:
Römisch I – Die Einnahme und Eroberung, Kapitel 1 bis 12.
Groß A – Kapitel 1 bis 4, der Einzug ins Land, Jordan-Durchzug.
Dort zunächst:
I. Die Vorbereitungen, die inneren – ich habe keinen besseren Ausdruck gefunden, vielleicht könnte man auch geistliche Vorbereitung oder innere Haltung sagen – Vorbereitung zum Durchzug, Kapitel 1.
Innerhalb dieser Vorbereitung beginnen wir mit A:
Erstens die innere Vorbereitung, Kapitel 1.
Dazu gehört klein a – Gottes Auftrag und Ermutigung für Josua, das sind die Verse 1 bis 9 in Kapitel 1. Zu diesen Versen haben wir einige Punkte.
Gottes Auftrag und Verheißungen an Josua
Wir lesen zuerst die Verse 1 und 2:
Es geschah nach dem Tod Moses, des Knechtes Jachwes, da sagte Jachwe zu Joshua, dem Sohn Nuns, dem Diener Moses: „Mein Knecht Mose ist gestorben, und nun mache dich auf und gehe über diesen Jordan, du und dieses ganze Volk, in das Land, das ich ihnen, den Söhnen Israels, gebe.“
Hier ist der Auftrag, den ich als Punkt a1 bezeichne: Der Auftrag lautet, über diesen Jordan zu gehen!
Der Herr sprach zu ihm: Nachdem Mose gestorben ist, sollst du jetzt über diesen Jordan gehen – du und das ganze Volk – in das Land. Geh über diesen Jordan!
Gottes Auftrag ist klar und deutlich. Joshua muss sich dann Gedanken machen, wie er das umsetzt. Dabei darf er aber auch wieder von Gott ganz konkrete Befehle erwarten.
Das ist einmal der grundsätzliche Auftrag.
Ähnlich ist es bei uns. Auch wir haben einen grundsätzlichen Auftrag. Wenn wir diesen Auftrag erfüllen, dürfen wir immer wieder seine konkreten Direktiven und Anweisungen erwarten.
So war es bei Joshua, und so ist es auch bei uns.
Die Verheißung des Landes und des Schutzes
A2, Verse 3 bis 5, die Verheißung. Zuerst der Auftrag, der in Vers 2 knapp formuliert ist, dann die Verheißung: „Ich habe euch gegeben jeden Ort, auf den eure Fußsohle treten wird. Euch habe ich ihn gegeben, so wie ich zu Mose geredet habe, von der Wüste und diesem Libanon bis zum großen Strom, dem Euphrat, das ganze Land der Hethiter, weil das Hethiterland bis zum Euphrat reichte. Und bis zum großen Meer gegen Sonnenuntergang, also gegen Westen, soll eure Grenze sein. Also hinauf bis in den Norden, in den hohen Norden, und die Westgrenze ist das Meer. Es soll niemand vor dir bestehen alle Tage deines Lebens.“
Zuerst einmal geografisch, sagt er, geografisch jeder Ort. Dann personell: Niemand wird bestehen. Jeder Ort ist dir gegeben, und niemand wird bestehen. Niemand kann vor dir bestehen alle Tage deines Lebens.
Also die Verheißung ist wirklich allumfassend, all inclusive, alles dabei. Neu Testamentlich gesehen hat er uns gesegnet mit jedem geistlichen Segen in der Himmelswelt, Epheser 1,3. Wir haben diesen Vers gestern schon kurz zitiert, Epheser 1,3: Er hat uns alles gegeben, alles ist dir gegeben.
Das ist übrigens eine herrliche Verheißung, dass uns in Christus alles gegeben ist, weil das, was uns gegeben ist, nämlich Christus selbst ist. Und wenn wir Christus haben, dann haben wir wirklich alles, was wir brauchen. Alles, was wir für unser geistliches Leben brauchen, ist uns in Christus gegeben. Wir haben nicht mehr nötig. Als Christ muss man sich nicht noch nach mehr ausstrecken, nach mehr von dir und mehr von dir – da gibt es ja solche Lieder. Das ist nicht richtig. Wir haben alles schon in ihm. Wichtig ist, dass er mehr von uns bekommt.
Also: Niemand wird bestehen, geografisch jeder Ort, und personell niemand wird bestehen. Gott bringt Israel ans Ziel, Gott bringt auch uns ans Ziel.
A3, die Verheißung: „Ich werde mit dir sein.“ Zuerst die Verheißung „Ich habe dir gegeben“, jetzt die Verheißung „Ich werde mit dir sein.“ Der Beistand: Hier wird der göttliche Beistand ihm versprochen, so wie ich mit Mose gewesen bin, werde ich auch mit dir sein. Immer noch Vers 5: „Ich werde dich nicht versäumen und dich nicht verlassen.“ Der Herr wird mit Josua sein, er wird ihn ständig begleiten, er wird sein ganzes Augenmerk auf ihn gerichtet haben, er wird konzentriert sein auf ihn.
Ich kann mich gut erinnern, als ich einmal als junger Mensch in meiner stillen Zeit diesen Vers las und mir dachte: Na ja, das ist jetzt so eine Sache. Wenn Gott Josua etwas sagt, dann muss das nicht notwendigerweise mir auch gelten. Ich muss ja immer den Zusammenhang bewahren. Also Josua, was ihm gesagt wird, wird nicht automatisch mir gesagt. Dann müsste ich mir schon sicher sein.
Aber dann las ich Hebräer 13,5. Dort wird genau dieser Vers zitiert, und das hat mich ermutigt, dass dieser Vers also auch für mich gelten darf: „Ich werde dich nicht verlassen und nicht versäumen.“ Hebräer 13,5: „Begnügt euch mit dem, was vorhanden ist.“ Hebräer 13,5: „Eure Lebensweise sei ohne Geldliebe; begnügt euch mit dem, was vorhanden ist, denn er hat gesagt: Ich werde dich nicht verlassen und dich nicht versäumen, dich nicht im Stich lassen.“ So dass wir guten Mutes sagen können: Der Herr ist mir ein Helfer, und ich werde mich nicht fürchten. Was sollte ein Mensch mir tun?
Also wenn das gilt, Hebräer 13,5 und 6, wenn der Hebräer-Schreiber hier Josua zitiert und das jetzt verallgemeinert, dann darf ich das jetzt für mich auch annehmen, dass der Herr auch mit mir sein wird, so wie er mit Josua war.
Die Folie, danke, danke für die, das ist natürlich wichtig. Also hier innere Vorbereitung zum Durchzug, Kapitel 1:
A1, Gottes Auftrag und Ermutigung für Josua: A1, der Auftrag: „Gehe über diesen Jordan!“ Das ist Vers 1 und 2.
Dann A2, die Verheißung: „Ich habe euch gegeben.“ Das ist Vers 3 bis 5 Anfang.
Dann A3, Verheißung: „Ich werde mit dir sein.“ Das ist jetzt Vers 5: „So wie ich mit Mose gewesen bin, werde ich mit dir sein. Ich werde dich nicht versäumen und dich nicht verlassen.“
Dann haben wir A4, der Aufruf: „Sei stark und mutig!“ Das ist jetzt Vers 6: „Sei stark und mutig, denn du sollst diesem Volke das Land als Erbe austeilen, das ich ihren Vätern geschworen habe, ihnen zu geben. Sei stark und mutig.“
Ich kann nur jemandem sagen: Sei stark, wenn ich ihm auch begründen kann, warum er das tun kann, wenn er auch die potenzielle Kraft hat. Ich kann nicht einem Schwachen sagen: Sei stark. Da ist ein kleines Kind und will etwas aufheben, und ich sage: Sei stark. Man kann es nicht aufheben, das geht nicht. Aber wenn er die Kraft hat, dann kann ich ihm sagen: Sei stark, oder wenn ich ihm die Kraft zufließen könnte.
Hier wird Josua gesagt: Sei stark und mutig. Später wird dann begründet, warum er das sagen kann. Hier sagt er nur, wozu: Denn du hast eine große Aufgabe. Sei stark und mutig, denn für diese große Aufgabe, die vor dir liegt, brauchst du Stärke und Mut. Denn du sollst diesem Volk das Land als Erbe austeilen, das ich ihren Vätern geschworen habe, ihnen zu geben. Das war Vers 6.
Vers 7 ist der Aufruf, auf Gottes Wort zu achten, Vers 7, das ist A5 für mich jetzt: A5, Aufruf, achte auf Gottes Weisung, Vers 7, auf Gottes Thora. Es braucht Stärke und Mut, nach der ganzen Weisung zu handeln. Es heißt ja nur: Sei stark, sei sehr stark, wird noch betont, nur sei sehr stark und mutig, dass du darauf achtest zu tun nach der ganzen Weisung.
Die Betonung liegt auf „sehr“ und auf „ganz“. Sehr stark, und dass du darauf achtest, zu tun nach der ganzen Weisung, die mein Knecht Mose dir geboten hat. Der Tendenz abzuweichen muss man entgegenwirken. Man muss ständig Kurs halten, man muss ständig auf Korrektur bereit sein und sich immer wieder neu ausrichten. Weiche weder zur Rechten noch zur Linken davon ab.
Wenn man nämlich davon abweicht, dann hat man kein Gelingen, dann hat man nicht Erfolg. Man muss sich also hüten, dass man nicht abweicht, links oder rechts, damit es dir gelinge, überall wohin du gehst.
Also hier ist der Aufruf, auf Gottes Weisung zu achten, weil die Tendenz immer da ist, abzuweichen. Man muss immer ein bisschen, das ist wie beim Autofahren oder beim Schiff, man muss immer das Steuer halten, man muss immer schauen: Bin ich noch genau auf Kurs? Dass du genau darauf achtest, zu tun nach der ganzen Weisung, nicht an einem Teil der Weisung, ein Teil der Anweisung Gottes, sondern die ganze Anweisung Gottes, alles.
Im Vers 8 wird er ihm dann sagen: Wenn du das tun wirst, dann wirst du Erfolg haben, und es wird dir gelingen. Er sagt das zweimal, hier in Vers 7 und dann in Vers 8 noch einmal.
Also das braucht ein beständiges Lesen, beständiges Dranbleiben. Dieses Buch der Weisung, wir sind immer noch bei diesem Punkt, dass er auf die Weisung achten soll.
Vers 8: „Dieses Buch der Weisung soll nicht von deinem Munde weichen.“ Es braucht beständiges Lesen, nicht von deinem Munde, weil ich gesagt habe, der Mund wird bewegt bei den Juden, wenn sie lesen, da murmelt man mit. Der Mund soll nicht von deinem Munde weichen. Und du sollst darüber nachsinnen Tag und Nacht.
Es braucht nicht nur beständiges Lesen, es braucht auch beständiges Nachdenken. Das braucht Zeit. Gottes Wort braucht Zeit. Man kann keinen Schnellkurs machen. „Ja, ich möchte alles so im Schnellkurs.“ Heute leben wir ja in einer schnellen Zeit, und man möchte alles instant, Instant Food.
Und da möchte man auch so einen Schnellkurs für die Bibel. Das geht nicht. Es braucht Zeit, es braucht beständige Beschäftigung damit. Du sollst darüber nachdenken, Tag und Nacht, das heißt zu Tageszeiten und zu Nachtzeiten. Man kann nicht 24 Stunden, denn man muss auch schlafen dazwischen, aber Tag und Nacht heißt: Egal zu welcher Zeit auch immer.
Nachdenken: David sagt, dass er nachdenkt auf seinem Bett. Dann kann er es auswendig, weil er nicht immer Licht bei sich hat. Vieles hat er auswendig aufgespeichert in seinem Herzen, dann denkt er darüber nach.
Also es braucht beständiges Nachdenken, und es braucht weiterhin Anwendung, damit du darauf achtest, zu tun nach allem, was drin geschrieben ist. Also das Tun: Es hilft nicht nur lesen und nachdenken, es braucht dann auch das Tun, die Anwendung, konkretes Anwenden, konkretes Handeln. Lesen und Denken allein genügt nicht.
Denn dann wirst du auf deinem Weg Erfolg haben, und dann wird es dir gelingen. Hier die Wiederholung: Also wenn man nicht abweicht, dabei bleibt und nachdenkt und tut, dann wird man gelingen haben, dann wirst du Erfolg haben, es wird dir gelingen.
Erfolg ist hier gemeint in geistlicher Hinsicht, also in der Hinsicht, wo Gott uns die Aufträge gegeben hat. Das ist ja hier der Zusammenhang bei Josua und bei uns auch. Wir haben auch Aufträge und Dinge zu tun, die der Herr getan haben möchte, und dann werden wir gelingen haben in diesen Dingen, wenn wir uns daran halten.
Das war A5.
Jetzt kommt A6, ein wiederholter Aufruf. Vers 9: Wiederholter Aufruf und Motivierung: „Sei stark und mutig! Habe ich dir nicht geboten? Sei stark und mutig! Erschrick nicht und fürchte dich nicht!“
Ein Zuspruch hier, wirklich ein Zuspruch: „Ich habe es dir geboten, und denk daran, was ich dir geboten habe. Sei stark und mutig, erschrick nicht und fürchte dich nicht.“ Und jetzt kommt die Begründung: Warum kann er stark sein? Weil Gott ihm überall mit ihm sein wird, denn Jahwe, dein Gott, ist mit dir überall, wohin du gehst.
Ich denke hier auch an 2. Timotheus 2,1 (oder 2,1-2): „Du also, mein Kind, werde stark oder werde innerlich gekräftigt in der Gnade, die in Christus Jesus ist.“ 2. Timotheus 2,1: „Werde stark!“ Hier steht im Griechischen „werde stark“, nicht einfach „sei stark“. Das ist ein Wachstum. Man wird stärker, man wird gekräftigt, werde gekräftigt innerlich durch die Gnade oder in der Gnade.
Die Gnade heißt, dass Gott uns etwas gibt, Gott uns beschenkt, und da darf man schöpfen aus dem. Die Quelle ist also vorhanden, und bei Josua heißt es: Denn Jahwe, dein Gott, ist mit dir überall, um dich zu beschenken, um zu helfen. Das ist seine Gnade, die Gnade ist da.
Gut, das ist also diese große Ermutigung, großer Auftrag und die große Ermutigung Gottes für Josua, für seinen Dienst.
Das Hauptprinzip ist: Sei gehorsam, schau, was er sagt, und die Kraft wird da sein, und das Gelingen wird da sein, auch wenn du sie nicht spürst. Auch wenn Versagen nicht ausgeschlossen ist. Manchmal versagen wir, ja, und da müssen wir manchmal vielleicht Konsequenzen tragen, aber dann ist es wichtig, dass wir gleich weitermachen und nicht liegenbleiben und uns selbst beklagen und sagen: „Ja, ich bin sowieso nur ein Versager.“ Und wenn man dann um sich selbst kreist, dann ist das gar nicht christlich.
Christlich ist es jetzt, auf den Herrn zu blicken, die Sache dem Herrn um Vergebung zu bieten, die Sache in Ordnung zu bringen, soweit man noch in Ordnung bringen kann, und dann wieder vorwärtsgehen, weitergehen.
Der Herr kann auch aus solchen Fehlern, die wir machen, wieder etwas Gutes machen. Der Herr kann uns die verlorenen Jahre, die die Heuschrecke gefressen hat, wieder zurückgeben, Joel Kapitel 2.
Also deshalb gibt es keinen Grund zur Entmutigung, auch wenn wir versagt haben in der Vergangenheit. Sei gehorsam, Josua, richte dich aus nach dem, was ich gesagt habe. Das ist ja hier der Auftrag, das steht ganz am Anfang des Buches.
Und dann gehen wir weiter zu Vers 10 und 11: Josua gebot den Vorstehern des Volkes. Also jetzt, nachdem Gott ihn ermutigt hat und ihm einen Auftrag gegeben hat, jetzt geht er hin und geht zu den Vorstehern des Volkes. Die stehen für das Volk, sie repräsentieren das Volk, sie sollen das weitergeben.
Er geht zu den Vorstehern des Volkes und sagt zu ihnen: „Geht mitten durch das Lager und gebietet dem Volk und sprecht: Bereitet euch Wegzehrung, denn in noch drei Tagen werdet ihr über diesen Jordan ziehen, um hinzukommen, das Land in Besitz zu nehmen, das der Herr, Jahwe, euer Gott, euch gibt, es zu besitzen.“
Es kommt also der Auftrag an das Volk: Sie sollen sich vorbereiten, sie sollen sich Brot und was man sonst braucht einpacken. Manna haben sie ja immer noch bekommen, bis zum letzten Tag haben sie Manna bekommen vom Himmel.
„Bereitet euch Wegzehrung, packt euch das ein. Wir haben da einen längeren Marsch vor uns.“ Der Marsch ist nicht drei Tage lang, sondern in drei Tagen wird das geschehen, in drei Tagen kommt dieser Hinüberzug. Sie sollen sich vorbereiten.
Wie anschließend die Kundschafter nach Jericho verschwinden, dann dauert es ja noch länger als drei Tage, bis sie zurückkommen. Jetzt muss ich schauen, die Kundschafter, wie lange, wie viele Tage sind die unterwegs? Mindestens drei, oder? Haben sich versteckt.
Das könnte sein, dass die Aussendung der Kundschafter schon vorher stattgefunden hat. Denn Kapitel 2, Vers 1: Josua sandte heimlich zwei Männer aus. Dieses „sandte aus“ kann im Hebräischen genauso heißen, „hatte ausgesandt“. Das Hebräische kennt keinen Unterschied zwischen Vorvergangenheit und Vergangenheit.
Also wenn hier steht, er sandte aus, dann könnte es auch heißen, er hatte ausgesandt. Dann könnten die zum rechten Zeitpunkt schon zurückkommen, sodass sich das ausgeht.
Das ist auch so in 1. Mose 12, Vers 1: „Aber Gott hatte zu Abraham gesprochen“, nicht „Gott sprach zu Abraham“, sondern „Gott hatte zu ihm gesprochen“, nämlich noch in Mesopotamien war. Dort hätte man auch Schwierigkeiten, würde es nicht zusammenpassen mit dem, was Stephanus sagt.
Aber das gibt es mehrmals in der Bibel, also müssen wir ein bisschen vorsichtig sein mit den Zeitformen.
Dann kommt ein spezieller Auftrag an Gad, Ruben und Halbmannasse in Kapiteln 1, Vers 12-18.
Josua hatte hier also hauptsächlich noch ein Wort an die zweieinhalb Stämme zu richten, die aus dem Ostjordanland mit herübergezogen waren. Die waren ja versucht, da drüben zu bleiben, denn sie hatten ihr Erbteil schon bekommen.
Und die Entscheidung von Ruben und Gad und Halbmannasse, dass sie ihr Erbteil jetzt zuerst einmal darauf verzichten und dass sie zuerst mitziehen mit den Brüdern, das brachte aber eine Gefahr mit sich, dass sie irgendwie halbherzig dabei wären, oder? Das gehört ihnen ja nicht, das ist ja nicht für sie, was sie jetzt tun. Sie kämpfen für die Brüder, aber sie haben ja ihr Land schon längst bekommen.
Also da muss man sie besonders ermutigen.
Zu den Rubeniten, den Gaditen und dem halben Stamm Manasse sagte Josua: „Erinnert euch an das Wort, das Mose, der Knecht Jahwe, euch geboten hat, indem er sagte: Jahwe, euer Gott, verschafft euch Ruhe und gibt euch dieses Land. Eure Frauen, eure kleinen Kinder, euer Vieh sollen in dem Lande bleiben, das Mose euch diesseits des Jordans gegeben hat. Ihr aber, alle kriegstüchtigen Männer, sollt gerüstet vor euren Brüdern hinüberziehen und ihnen helfen, bis Jahwe euren Brüdern Ruhe schafft wie euch und auch sie das Land besitzen, das Jahwe, euer Gott, ihnen gibt.
Dann sollt ihr in das Land eures Besitzes zurückkehren und es besitzen, das Land, das Mose, der Knecht Jahwes, euch gegeben hat, diesseits des Jordans gegen Sonnenaufgang.“
Und sie antworteten Josua und sagten: „Alles, was du uns geboten hast, wollen wir tun. Und wohin immer du uns senden wirst, wollen wir gehen oder werden wir gehen. Und nach allem, wie wir Mose gehorcht haben, so werden wir dir gehorchen. Nun möge Jahwe, dein Gott, mit dir sein, wie er mit Mose gewesen ist.
Jeder, der deinem Befehl widerspenstig ist und nicht auf deine Worte hört in allem, was du uns gebietest, soll getötet werden. Nur sei stark und mutig!“
Das ist wunderschön, dieser Ausspruch hier, diese Hingabe: „Wir wollen dir gehorchen, und koste es uns das Leben. Und wer nicht gehorcht, soll getötet werden. Wir wollen dir gehorchen, nur sei du stark und mutig.“
Wiersbe hat geschrieben: „Wenn wir die Sache des Gehorsams als eine betrachten, bei der es um Leben und Tod geht, dann würde es besser ausschauen, wenn wir die Sache des Gehorsams so betrachten wie diese Rubeniten, Gaditen und Manassiten hier. Es geht um alles, um alles in der Welt möchte ich gehorsam sein. Wenn wir andernfalls handeln, würden wir Gefahren, große Gefahren über uns bringen.“
Das Hauptprinzip also: Sei gehorsam.
Baksing in Indien, der Missionar dort, durch den so viele Gemeinden entstanden sind im letzten Jahrhundert, hat gesagt: „Das größte Problem der Christen ist, sie sind nicht gehorsam.“ Der war so ganz gerade. Er hat kurze Sätze gemacht, er hat gestottert, wenn er gepredigt hat, war es ziemlich furchtbar, ihm zuzuhören, aber der Herr hat ihn mächtig gebraucht und hat gesagt: „Das größte Problem ist, die Christen sind nicht gehorsam. Sie sollen tun, was der Herr sagt.“
Er hat viele, viele Stunden gebetet, dann ist er hinausgegangen, ganz gezielt, er hat evangelisiert, dann ist er zurück, hat wieder gebetet.
Das Hauptprinzip hier: Sei gehorsam.
Diese zweieinhalb Stämme, das ist so eine Sache, wie es bei ihnen ist. Wir werden ein bisschen negativ über diese sprechen, und ich bin mir nicht ganz sicher, ob das stimmt. Ich bin innerlich immer noch hin und her gerissen, denn wir müssen schon sagen: Die zweieinhalb Stämme haben natürlich ihr Erbe verfrüht bekommen. Sie haben dieses Erbteil im Osten und nicht im Westen gewollt, und Gott hat ursprünglich nicht gesagt, dass das Ostjordanland das verheißene Land ist.
Aber andererseits hat Gott es dann auch wirklich akzeptiert und hat es ihnen gegeben. Es steht in 4. Mose 32, Gott gab ihnen das Land, Gott war es, nicht sie selbst. Das ist 4. Mose 32, Vers 22.
Also indirekt steht das so. Wir lesen ein bisschen mehr.
4. Mose 32: Am Anfang heißt es: „Die Kinder Ruben und die Kinder Gad hatten viel Vieh in großer Menge, und sie sahen das Land Jase und das Land Gilead, und siehe, der Ort war ein Ort für Vieh. Und die Kinder Gad und Ruben sagten zu Mose: Dieses Land, also Vers 3: Atro, Dibon, Jasa, Nimra, Heschbon, Eleale, Sema, Nebo und Beon, das Land, das Jahwe vor der Gemeinde Israel geschlagen hat, ist ein Land für Vieh, und deine Knechte haben Vieh. Sie sagten: Wenn wir Gunst in deinen Augen gefunden haben, so möge dieses Land deinen Knechten zum Eigentum gegeben werden. Lass uns nicht über den Jordan ziehen!“
Und Mose sagte zu den Kindern Gad und zu den Kindern Ruben: „Sollen eure Brüder in den Kampf ziehen, und ihr wollt hierbleiben?“
Vers 5: „Warum wollt ihr das Herz der Söhne Israels davon abwendig machen, in das Land hinüberzuziehen, das Jahwe ihnen gegeben hat? So haben eure Väter getan, als ich sie von Kadesch-Barnaja aussandte, das Land zu besehen. Sie zogen hinauf, und der Zorn des Herrn entbrannte an jenem Tag, und er schwor und sagte: Die Männer, die aus Ägypten heraufgezogen sind von zwanzig Jahren an, werden das Land nicht sehen, das ich Abraham und Isaak und Jakob zugeschworen habe, denn sie sind mir nicht völlig nachgefolgt. Und der Zorn des Herrn entbrannte über sie, und siehe, ihr seid aufgestanden an Stelle eurer Väter, eine Brut von sündigen Männern, um die Glut des Zorns Jahwes gegen Israel noch zu vermehren. Wenn ihr euch hinter ihm abwendet, so wird er es noch länger in der Wüste lassen, und er wird das ganze Volk verderben.“
Und sie traten zu ihm und sagten: „Kleinviehhürden, also Schafhürden, wollen wir hier bauen für unsere Herden und Städte für unsere Kinder. Wir selbst aber wollen uns unverzüglich rüsten vor den Söhnen Israels Heer, bis wir sie an ihren Ort gebracht haben. Unsere Kinder sollen in den festen Städten bleiben vor den Bewohnern des Landes. Wir wollen nicht zu unseren Häusern zurückkehren, bis jeder von den Söhnen Israels sein Erbteil empfangen hat, denn wir wollen nicht mit ihnen erben jenseits des Jordans und darüber hinaus, denn unser Erbteil ist uns diesseits des Jordans gegen Sonnenaufgang zugefallen, in dem nämlich Gott die Feinde besiegt hat.“
Haben sie gemein, oder?
Und Mose sagte zu ihnen: „Wenn ihr dieses tut, wenn ihr euch vor Jahwe zum Kampf rüstet und alle unter euch, die gerüstet sind, vor Jahwe über den Jordan ziehen, bis er seine Feinde vor sich her vertrieben hat und das Land vor Jahwe unterjocht ist, und ihr danach zurückkehrt, so sollt ihr schuldlos sein vor Jahwe und vor Israel. Schuldlos! Und dieses Land soll euch zum Eigentum sein vor Jahwe.“
Also was Mose hier sagt in Vers 22: Er sagt, dieses Land soll euch zum Eigentum sein vor Jahwe, vor dem Herrn. Das heißt, es ist nicht schuldhaft, dass sie da nicht hinübergezogen sind. Ich möchte vorsichtig sein und ihnen das nicht ankreiden, dass sie nicht mitgezogen sind.
Natürlich könnte man sagen: Ja, der ursprüngliche Plan war es nicht. Ja, mag sein, der ursprüngliche Plan war es nicht. Aber natürlich haben sie sich auch in Gefahren begeben. Dort im Ostjordanland war es schwieriger als im Westjordanland. Da waren sie mehr den Feinden ausgesetzt, und sie waren durch den Jordan getrennt von den anderen. Das stimmt, es gab immer wieder Schwierigkeiten, das ist richtig.
Aber sie waren jetzt nicht schuldhaft. Sie haben keine Schuld auf sich geladen, dass sie sich dort niedergelassen haben. Das heißt, Gott hat es ihnen gegeben, Gott hat gesagt: Ja gut, ich gebe euch dieses Land.
Vers 23: „Wenn ihr aber nicht so tut, siehe, dann habt ihr gegen den Herrn gesündigt und wisset, dass eure Sünde euch finden wird. Baut euch Stätte für eure Kinder und Hürden für eure Kleinvieh und tut, was aus eurem Mund hervorgegangen ist.“
Und die Kinder Gad und die Kinder Ruben sagten zu Mose: „Deine Knechte werden tun, so wie du es geboten hast. Unsere Kinder, unsere Frauen, unsere Herden und all unser Vieh sollen dort in den Städten Gileads bleiben. Deine Knechte aber, alle zum Heer Gerüsteten, werden vor Jahwe hinüberziehen in den Kampf, so wie mein Herr geredet hat.“
Und das haben sie dann auch gehalten. Sie kamen hier in Josua 1.
Ah ja, und dann Vers 33 noch: „Und Mose gab ihnen, den Kindern Gad und den Kindern Ruben und der Hälfte des Stammes Manasse, des Sohnes Josephs, das Königreich Sihons, der Amoriter, und das Königreich Ogs, des Königs von Basan, das Land nach seinen Städten und in ihren Grenzen, die Städte des Landes ringsum.“
Und später ist es ja auch so, dass hier dann sogar Zufluchtsstädte, drei Zufluchtsstädte, in dieser Gegend eingesetzt wurden.
Also es war nicht so, dass Gott von vornherein das als schuldhaft ihnen angekreidet hätte. Ein Nachteil war es möglicherweise schon, aber wir möchten es nicht zu stark negativ bewerten. Jedenfalls möchte ich das nicht sein.
Also jetzt zurück zu Josua 1, Vers 8 bis 17: „Nach allem, wie wir Mose gehorcht haben, so wollen wir dir gehorchen. Nur möge Jahwe, dein Gott, mit dir sein, wie er mit Mose gewesen ist. Jeder, der nach deinem Befehl widerspenstig ist und nicht auf deine Worte hört in allem, was du uns gebietest, soll getötet werden. Nur sei stark und mutig!“
Also sie bekamen dieses Land. Ah, hier Vers 13: „Gott hat euch Ruhe verschafft und gibt euch dieses Land.“ Vers 13: „Erinnert euch an das Wort, das Mose, der Knecht Jahwes, euch geboten hat, indem er sagte: Jahwe, euer Gott, verschafft Ruhe und gibt euch dieses Land, das Ostjordanland.“ Er gibt euch dieses Land. Das war von Gott, und das haben sie auch aus der Hand Gottes genommen.
Und sie waren treu. Sie haben es bewiesen. In Josua Kapitel 22 kommen wir noch darauf zurück, dass sie, nachdem sie treu den Dienst ausgeübt hatten, zurückgekehrt sind.
Das Prinzip, das wir hier lernen können für die Praxis, auch für uns: Diese zweieinhalb Stämme waren treu, und sie sind wirklich ein Vorbild, weil sie für die Brüder kämpften, bis der Sieg errungen war. Und wir dürfen auch diesem Vorbild nachahmen, für die Brüder kämpfen, bis der Sieg errungen ist. Nicht nur für das eigene Kämpfen, sondern für die Brüder, für die Geschwister kämpfen. Es ist eine große Gemeinde Gottes.
Gedanken und Fragen?
Da steht bei mir so: „Jedoch, wenn das Land, das euch gehört, unrein ist, dann kommt herüber in das Land, das dem Herrn gehört, wo die Wohnung des Herrn steht, und macht euch unter uns ansässig.“
Das ist ja gesprochen von diesen eifrigen Westlern, die zu den Ostlern kommen. Wessis und Ossis heißt das, oder wie? Die waren jetzt sehr eifrig, oder? Weil die im Ostjordanland haben einen Altar errichtet. Und jetzt sagen sie in ihrem Eifer: „Wenn das Land, das euch gehört, unrein ist, dann kommt herüber.“ Also wenn ihr schon meint, das sei unrein, dann kommt herüber. Oder wenn das unrein sein soll, dann kommt herüber.
Das ist keine klare, definitive Aussage, dass Gott meinen würde, das Land, in dem ihr wohnt, sei unrein. Das Land, das dem Herrn gehört, das sagen sie. Aber wie wir jetzt gelesen haben, gehört das Land, das sie von den Amoritern genommen haben, auch zum Land Israels.
Jephtha hat auch so argumentiert. Erinnern wir uns an Richter 11. Dort gibt es ein langes Gespräch, eine Diskussion zwischen Jephtha und den Ammonitern, Vers 13:
Der König der Söhne Ammon sagte zu den Boten Jephthas: „Weil Israel mein Land genommen hat, als es aus Ägypten heraufzog, von Arnon bis an den Jabbok bis an den Jordan, nun gib die Länder in Frieden zurück.“
Da sandte Jephtha noch einmal Boten zum König der Söhne Ammon und sagte ihm: „So spricht Jephtha: Israel hat nicht das Land Moabs und das Land der Söhne Ammon genommen, sondern als sie aus Ägypten heraufzogen, da wanderte Israel durch die Wüste bis zum Schilfmeer und kam nach Kadesch. Israel sandte Boten zum König von Edom und ließ sagen: Lass mich doch bitte durch dein Land ziehen. Aber der König von Edom hörte nicht darauf, und auch zum König von Moab sandte es, aber er wollte nicht. So blieb Israel in Kadesch und wanderte durch die Wüste und umging das Land Edom und das Land Moab und kam vom Osten her, vom Sonnenaufgang her, zum Land Moab. Sie lagerten jenseits des Arnon und kamen nicht in das Gebiet Moabs, denn der Arnon ist die Grenze Moabs.
Israel sandte Boten zu Sihon, dem König der Amoriter, dem König von Heschbon, und Israel sagte ihm: Lass uns bitte durch dein Land ziehen bis an meinen Ort. Aber Sihon traute Israel nicht, es durch sein Gebiet ziehen zu lassen, und Sihon versammelte sein ganzes Volk, und sie lagerten in Jasa, und er kämpfte gegen Israel. Der Herr, Jahwe, der Gott Israels, gab Sihon und sein ganzes Volk in die Hand Israels, und sie schlugen sie.
So nahm Israel das ganze Land der Amoriter, die jenes Land bewohnten, in Besitz. Sie nahmen das ganze Gebiet der Amoriter in Besitz, vom Arnon bis an den Jabbok und von der Wüste bis an den Jordan.
Und so hat nun Jahwe, der Gott Israels, die Amoriter vor seinem Volk Israel vertrieben, und du willst uns vertreiben? Nimmst du nicht das in Besitz, was Chemosh, Steingott, dir zum Besitz gibt, so auch alles, was Jahwe, unser Gott, vor uns vertreibt, das nehmen wir in Besitz.
Und nun bist du etwa besser usw.“
Er argumentiert hier und sagt: Damals, als wir eingezogen sind oder bevor wir eingezogen sind, wir kamen vom Osten her, dann haben wir dieses ganze Land durch Kriege erobert, und Gott hat es uns gegeben, das ist unser Land. Und es ist das Land, das Gott uns gegeben hat, es ist nicht jetzt ein Fremdland.
Er argumentiert auch so: Das ist unser Land, es gehört Israel, dieses Land, das Ostjordanland.
Und wenn jetzt diese hitzigen Brüder zu Ihnen kommen und sagen: „Das Land, das euch gehört, wenn das unrein ist, dann kommt doch rüber in das Land, das dem Herrn gehört.“
Das ist eine, wie sagt man, eigentlich eine Behauptung, und man verwendet Begriffe, die man eigentlich nicht verwenden dürfte, denn so sagt Gott es nicht: Dass das Ostjordanland nicht das Land des Herrn ist, aber das Westjordanland ist das Land des Herrn.
Das ist nicht in Ordnung, wie Sie hier reden. Eine Unterstellung. Die Begriffe, wie Sie reden, sind nicht in Ordnung, es ist nicht fein, wie Sie hier sprechen.
Denn letztlich bleibt es dabei, Josua 1, Vers 13: „Der Herr hat euch dieses Land gegeben. Der Herr, euer Gott, schafft euch Ruhe, und er gibt euch dieses Land. Eure Frauen und euer Vieh sollen in dem Land bleiben, das Mose euch diesseits des Jordans gegeben hat.“ Mose hat es ihnen gegeben, und der Herr gibt euch dieses Land.
Vers 13, Vers 14. Und noch einmal Vers 15: Dann sollt ihr in euer eigenes Land zurückkehren und es besitzen, das Mose, der Knecht des Herrn, euch gegeben hat. Dieses ist des Jordans gegen Sonnenaufgang.
Also von daher denke ich, können wir schon mal so bleiben.
Noch kurz wollen wir ein paar Gedanken zu Kapitel 2 anfügen, bevor wir die Pause machen.
Also wir haben hier in Kapitel 2 – bitte? Ich habe keine Folie jetzt, oder Moment, doch, ich habe eine Folie doch.
Es geht in Kapitel 2 jetzt zur weiteren Vorbereitung zum Durchzug. Zu dieser weiteren Vorbereitung zum Durchzug gehört die Erkundung Jerichos.
Denn wenn man durchzieht durch den Jordan, dann möchte man nicht da gerade lauter Leute stehen haben, die einem dann, sobald man aus dem Wasser kommt, den Kopf abschlagen.
Also die müssen jetzt schauen, wie die Situation auf der anderen Seite ist.
Deshalb ist die Erkundung Jerichos sehr sinnvoll.
Nicht so, wie manche sagen, wie ich schon gehört habe: „Ja, da wurde der Josua fleischlich, und da hat er sich gedacht, da hat er nicht mehr auf den Herrn vertraut, und dann wurde er fleischlich und hat ein paar Kundschafter ausgeschickt. Hätte er sie doch nicht ausgeschickt!“
Moment, Moment, das waren ganz wichtige Schachzüge. Josua musste wissen, wie es ganz klar auf der anderen Seite aussieht. Er kann das Volk nicht in Gefahr bringen durch unweises Handeln.
Es war nur weise, mal zu schauen, wie die Situation drüben ist.
Das Schöne ist, hier ist es ganz anders als bei den zwölf Kundschaftern damals vor vierzig Jahren. Da hatte er ja auch Kundschafter ausgeschickt, und das war damals auch nicht fleischlich, übrigens. Es war auch sehr weise, dass Mose damals die zwölf Kundschafter ausgeschickt hatte. Aber damals kamen die zwölf zurück, und zehn haben das Volk abwendig gemacht, und zwei Kundschafter waren positiv.
Aber jetzt kommen diese Kundschafter zurück, die beiden, obwohl Jericho schwer befestigt und bewaffnet ist, mit einer sehr positiven Botschaft.
Also ich habe hier drei Dinge aufgeschrieben, drei Ziele, die durch die Kundschafter erreicht wurden:
Erstens: Die notwendige Information wurde gesammelt, die für Josua wichtig war, wie es drüben aussieht, auf der anderen Seite.
Zweitens: Eine Frau konnte gerettet werden, nämlich Rahab. Zu ihr kommen wir gleich.
Und drittens: Das ganze Volk konnte durch die Botschaft der Kundschafter mächtig ermutigt werden.
Denn die Kundschaft ergab einen Bericht, dass ganz Jericho zittert vor den Israeliten. Schrecken geht vor euch her. Gott hat einen Schrecken vor euch hergeschickt. Wir haben beste Möglichkeiten, beste Aussichten.
Die haben sich alle eingebunkert, niemand steht am Ufer mit dem Schwert, die sind alle versteckt dort zehn Kilometer entfernt in Jericho.
Der Weg ist frei.
Also zuerst die Aussendung der Kundschafter. Ich bin jetzt nicht ganz zufrieden mit meiner Gliederung. Man müsste hier schreiben als ersten Punkt: Die Aussendung der Kundschafter, Vers 1, das habe ich gar nicht.
Und die Tat Rahabs ist dann Vers 2 folgend.
„Und Josua, der Sohn Nun, sandte von Sittim heimlich zwei Männer als Kundschafter aus und sagte: Geht, besieht das Land und Jericho!“
Und sie gingen hin und kamen in das Haus einer Hure mit Namen Rahab. Sie legten sich dort nieder.
Sie kamen also in die Stadt hinein, natürlich unerkannt. Dann wurde es Nacht, und jetzt: Was machen wir jetzt? Damit man nicht auffällt, dass man da in der Nacht vor Einbruch der Nacht wieder aus der Stadt zieht. Das ist sehr auffällig, oder?
In Jericho.
Damit man nicht auffällt, wo soll man hingehen? Na, da gibt es eins, hat sich angeboten: Eine Hure. Zu einer Hure gehen viele Männer.
Also das fällt wirklich nicht auf.
Dann sind sie in das Haus der Hure mit Namen Rahab gegangen, um dort die Nacht zu verbringen und am nächsten Tag heimlich wieder hinauszukommen.
Jericho lag etwa zehn, zwölf oder fünfzehn Kilometer vom Jordan entfernt. Kail sagt drei Stunden zu Fuß.
Und die sind also durch den Jordan irgendwie, man weiß nicht, wie sie hinübergekommen sind – sei es mit Floß oder sonstwie –, jedenfalls dauerte das alles Zeit, und dann der Marsch nach Jericho.
Dann haben sie Jericho erkundet, und es war schon Abend geworden mittlerweile.
Aber dann war es so, dass man doch einige Verdacht geschöpft hat über diese Leute.
Vers 2: „Und dem König von Jericho wurde berichtet und gesagt: Siehe, es sind in dieser Nacht Männer von den Söhnen Israels hierher gekommen, um das Land zu erkunden.“
Da sandte der König von Jericho zu Rahab und ließ ihr sagen: „Führe die Männer heraus, die zu dir gekommen sind, die in dein Haus eingekehrt sind, denn sie sind gekommen, um das ganze Land zu erkunden.“
Die Frau aber nahm die beiden Männer und verbarg sie.
Das könnte übrigens auch übersetzt werden: Die Frau hatte die beiden Männer genommen und verborgen vor den Verfolgern.
Und sie sagte: „Allerdings sind Männer zu mir gekommen, aber ich wusste nicht, woher sie waren, und als das Tor beim Dunkelwerden geschlossen werden sollte, da gingen die Männer hinaus, und ich weiß nicht, wohin die Männer gegangen sind. Jagt ihnen schnell nach, denn ihr werdet sie erreichen.“
Sie hatte sie aber auf das Dach hinaufgeführt und unter Flachsstängeln versteckt, die sie sich auf dem Dach aufgeschichtet hatte. Flachs oder Baumwolle oder was es ist, sagen die Ausleger, zum Trocknen dort ausgebreitet. Und wenn man recht viel hat, kann man sich gut darunter verstecken.
Und die Männer jagten ihnen nach, den Weg zum Jordan, zu den Furten. Man schloss das Tor, sobald die, die ihnen nachjagten, draußen waren.
Also hat Rahab gelogen, natürlich. Na ja, was hätte sie denn sagen sollen? Hätte sie die Wahrheit sagen sollen und die Kundschafter ausliefern? Sie war ja überzeugt, dass diese Kundschafter, dass Josua kommen wird und dass Jericho gerichtet werden wird. Und wenn sie jetzt gesagt hätte: „Ja, da habe ich zwei oben versteckt“, dann hätte sie sie holen können, und das wäre ihr eigenes Todesurteil gewesen.
Sie weiß das. Jetzt kommen die, und dann ist Ende.
Das heißt, sie wählt das geringere Übel. Übel war es sowieso zu lügen, aber es war das geringere Übel für sie.
Die Lüge Rahabs wird ja nicht entschuldigt in der Bibel, dass sie gelogen hat, wird uns hier schön berichtet, aber das wird ihr vergeben, natürlich.
Sie wählt also das kleinere Übel, lieber lügen und die Chance nutzen, um dem Gericht zu entkommen, als selbst gerichtet zu werden.
Also Vergebung hat sie bekommen, offensichtlich, und ihr Glaube hat gute Werke hervorgebracht.
Das gute Werk war nicht das Lügen, das gute Werk war, dass sie die Kundschafter aufgenommen und sicher wieder hinausgebracht hat, am nächsten Morgen.
Hebräer 11,31 und Jakobus 2,25 und 26 kommen Rahab vor, neben Matthäus 1.
Matthäus 1 kommt sie auch noch vor.
Also Hebräer 11,31: „Im Glauben wurde die Hure Rahab, nachdem sie die Kundschafter aufgenommen hatte, nicht zusammen mit denen umgebracht, die im Unglauben ungehorsam waren.“
Der Glaube war es, der dazu führte, dass sie nicht umgebracht wurde, dass sie gerettet wurde.
Durch den Glauben wurde sie gerettet, diese Frau.
Und Jakobus 2,25: „Wurde nicht gleicherweise auch Rahab, die Hure, aus Werken gerechtfertigt, als sie die Boten aufgenommen und auf einem anderen Wege hinausgelassen hatte?“
Die Werke, die sie getan hat, waren, dass sie die Kundschafter aufgenommen und wieder durchgebracht und hinausgelassen hat auf anderem Wege.
Das waren ihre Glaubenswerke.
Also ihr Glaube hat sich geäußert, gezeigt in Werken.
Darum geht es Jakobus, wenn er das hier als Beispiel aufführt.
Denn Glaube ohne Werke wäre tot.
Aber bei Rahab sieht man: Das war ein Glaube und nicht ohne Werke. Er war ein Glaube, der Werke hervorgebracht hat.
Und diese Rahab wird später dann einen Israeliten heiraten und kam dann ins Geschlechtsregister Jesu Christi.
Das ist in Matthäus 1, Vers 5: Salmon wurde der Vater des Boas von der Rahab.
Also Salmon zeugte Boas von der Rahab.
Salmon heiratete also Rahab. Boas war der Vater Obeds und von Rut.
Und das war ein Vorfahre Davids und des Herrn Jesus.
Salmon, das steht auch in Rut 4, Vers 21: Salmon zeugte Boas, nämlich von der Rahab.
Das wird aber in Rut 4, Vers 21 nicht gesagt, aber in Matthäus 1 wird es gesagt.
Ja, das ist immer diese Frage: Ist es wirklich der Vater, oder war es der Großvater? Das ist immer so eine Frage.
Ich habe mich mit der Frage hier nicht beschäftigt, ob sich das zeitlich ausgeht.
Aber wir haben jetzt ja keine genaue Zeitangabe von der Zeit.
Ja gut, wir können zurückrechnen von David, diese Generationen zurückrechnen: David, Isai, Obed, Boas, also vier Generationen.
Das ist ziemlich knapp, wenn man jetzt die Frühdatierung vertritt, so wie ich sie vertrete, also im Jahr 1400.
Wann war das etwa? 1400.
Dann hätten wir vier Generationen, dann müsste jeder 100 Jahre alt geworden sein, ein bisschen viel.
Dann ist immer noch die Frage: Heißt es, er wurde Vater dessen, oder heißt es, er wurde Großvater?
Also er war der Großvater dessen.
Wenn in der Bibel steht, er zeugte den, dann kann das auch indirekt heißen, also der Großvater zeugt den Enkel indirekt.
Ich weiß es nicht, kann die Frage nicht beantworten.
Das ist wahrscheinlich auch ein Argument von den Frühdatierern und Spätdatierern, die sagen, das muss ein bisschen später gewesen sein.
Ich weiß es nicht.
Ich denke, wir können hier Pause machen.
Der Aufruf zur Stärke, zum Mut und zum Gehorsam
Die Folie, danke, danke für die, das ist natürlich wichtig. Also hier zunächst die innere Vorbereitung zum Durchzug.
Kapitel eins, Abschnitt A: Gottes Auftrag und Ermutigung für Josua.
A1: Der Auftrag – „Gehe über diesen Jordan“. Das sind die Verse 1 und 2.
Dann A2: Die Verheißung „Ich habe euch gegeben“ – das umfasst die Verse 3, 4 und den Anfang von Vers 5.
Anschließend A3: Die Verheißung „Ich werde mit dir sein“. Das ist nun Vers 5: „So wie ich mit Mose gewesen bin, werde ich mit dir sein. Ich werde dich nicht versäumen und dich nicht verlassen.“
Der Aufruf zur Stärke und zum Mut
Dann haben wir Klein a vier: Der Aufruf "Sei stark und mutig". Das ist jetzt Vers 6: "Sei stark und mutig! Denn du sollst diesem Volke das Land als Erbe austeilen, das ich ihren Vätern geschworen habe, ihnen zu geben."
Sei stark und mutig.
Ich kann nur jemandem sagen: Sei stark, wenn ich ihm auch begründen kann, warum er stark sein soll. Wenn er die potenzielle Kraft hat, dann wirkt das. Ich kann einem Schwachen nicht einfach sagen: Sei stark.
Da ist zum Beispiel ein kleines Kind, das etwas aufheben will, und ich sage: Sei stark! Aber das Kind kann es nicht aufheben, weil es die Kraft nicht hat. Das geht nicht.
Wenn das Kind jedoch die Kraft hat oder ich ihm die Kraft zufließen lassen könnte, dann kann ich ihm sagen: Sei stark.
Hier wird Joshua gesagt: Sei stark und mutig. Später wird dann begründet, warum man das sagen kann.
Hier heißt es nur, wozu: "Denn du hast eine große Aufgabe." Sei stark und mutig! Für diese große Aufgabe, die vor dir liegt, brauchst du Stärke und Mut.
Denn du sollst diesem Volk das Land als Erbe austeilen, das ich ihren Vätern geschworen habe, ihnen zu geben.
Das war Vers 6.
Der Aufruf, auf Gottes Weisung zu achten
Vers 7 ist der Aufruf, auf Gottes Wort zu achten. Für mich ist Vers 7 jetzt A5, also der Aufruf: Achte auf Gottes Weisung, auf Gottes Thora.
Es braucht Stärke und Mut, nach der ganzen Weisung zu handeln. Es heißt ja nur: Sei stark, sei sehr stark. Dabei wird noch besonders betont: Sei sehr stark und mutig, damit du darauf achtest, nach der ganzen Weisung zu handeln, die mein Knecht Mose dir geboten hat.
Die Betonung liegt auf „sehr“ und auf „ganz“ – sehr stark und dass du darauf achtest, nach der ganzen Weisung zu handeln, die Mose dir gegeben hat. Der Tendenz, abzuweichen, muss man entgegenwirken. Man muss ständig Kurs halten, immer bereit sein für Korrekturen und sich immer wieder neu ausrichten.
Weiche weder zur Rechten noch zur Linken davon ab. Wenn man nämlich davon abweicht, hat man keinen Erfolg, dann gelingt es nicht. Man muss sich also hüten, nicht abzuschweifen, weder nach links noch nach rechts, damit es dir gelingt.
„Weiche weder zur Rechten noch zur Linken davon ab, damit es dir gelinge, überall wohin du gehst.“ Hier ist der Aufruf, auf Gottes Weisung zu achten, weil die Tendenz immer da ist, abzuweichen.
Man muss immer ein bisschen steuern, wie beim Autofahren oder beim Schiff. Man muss immer das Steuer halten und prüfen: Bin ich noch genau auf Kurs? Du sollst genau darauf achten, nach der ganzen Weisung zu handeln – nicht nur nach einem Teil der Weisung, sondern nach der ganzen Anweisung Gottes, alles.
Die Bedeutung des beständigen Lesens, Nachdenkens und Handelns
Im Vers 8 wird er ihm sagen: Wenn du das tun wirst, dann wirst du Erfolg haben und es wird dir gelingen. Er sagt das zweimal – zuerst in Vers 7 und dann noch einmal in Vers 8. Das zeigt, dass es beständiges Lesen und beständiges Dranbleiben braucht.
Es geht weiterhin um das Buch der Weisung. Wir sind immer noch bei dem Punkt, dass er auf die Weisung achten soll. In Vers 8 heißt es: Dieses Buch der Weisung soll nicht von deinem Munde weichen. Das bedeutet, es braucht beständiges Lesen. Dabei ist die Formulierung „nicht von deinem Munde“ wichtig. Denn bei den Juden wird der Mund bewegt, wenn sie lesen – man murmelt mit. Der Mund soll also nicht von deinem Munde weichen.
Außerdem sollst du darüber nachsinnen, Tag und Nacht. Es braucht also nicht nur beständiges Lesen, sondern auch beständiges Nachdenken. Das braucht Zeit. Gottes Wort braucht Zeit. Man kann keinen Schnellkurs machen. Heutzutage leben wir in einer schnellen Zeit, in der man alles sofort möchte – wie Instant Food. Auch bei der Bibel wünscht man sich manchmal einen Schnellkurs. Aber das funktioniert nicht.
Es braucht Zeit und beständige Beschäftigung mit dem Wort Gottes. Du sollst darüber nachdenken, Tag und Nacht. Das heißt: zu Tageszeiten und zu Nachtzeiten. Natürlich kann man nicht 24 Stunden am Tag nachdenken, denn man muss auch schlafen. Aber Tag und Nacht bedeutet, egal zu welcher Zeit auch immer.
David sagt, dass er über Gottes Wort auf seinem Bett nachdenkt. So kann er es auswendig, weil er nicht immer Licht bei sich hat. Vieles hat er auswendig in seinem Herzen gespeichert und denkt dann darüber nach. Es braucht also beständiges Nachdenken.
Weiterhin braucht es Anwendung, damit du darauf achtest, nach allem zu tun, was darin geschrieben steht. Es reicht nicht nur zu lesen und nachzudenken. Es braucht auch das Tun, die konkrete Anwendung und das Handeln.
Wenn du das tust, wirst du auf deinem Weg Erfolg haben und es wird dir gelingen. Hier wird die Wiederholung deutlich: Wenn man nicht abweicht, dabei bleibt, nachdenkt und handelt, dann wird man Erfolg haben. Es wird einem gelingen.
Der Erfolg ist hier geistlich gemeint, also in der Hinsicht, in der Gott uns Aufträge gegeben hat. Das ist der Zusammenhang bei Josua und auch bei uns. Wir haben Aufträge und Dinge zu tun, die der Herr von uns möchte. Dann werden wir in diesen Dingen Erfolg haben, wenn wir uns daran halten.
Das war A5.
Wiederholter Aufruf und Ermutigung
Jetzt folgt in A6 ein wiederholter Aufruf. Vers neun: Wiederholter Aufruf und Motivierung – Sei stark und mutig.
Habe ich dir nicht geboten? Sei stark und mutig, erschrick nicht und fürchte dich nicht. Das ist ein Zuspruch, wirklich ein Zuspruch. Ich habe es dir geboten, und denk daran, was ich dir geboten habe: Sei stark und mutig, erschrick nicht und fürchte dich nicht.
Nun folgt die Begründung: Warum kann er stark sein? Weil Gott ihm überall mit ihm sein wird. Denn Jachwe, dein Gott, ist mit dir überall, wohin du gehst.
Hier denke ich auch an den zweiten Timotheusbrief, Kapitel 2, Vers 1 und 2. Dort heißt es: „Du also, mein Kind, werde stark oder werde innerlich gekräftigt in der Gnade, die in Christus Jesus ist.“
Im Griechischen steht hier „werde stark“, nicht einfach „sei stark“. Das bedeutet ein Wachstum – man wird stärker, man wird gekräftigt. Werde gekräftigt, innerlich, durch die Gnade oder in der Gnade.
Die Gnade bedeutet, dass Gott uns etwas gibt, dass Gott uns beschenkt, und daraus dürfen wir schöpfen. Die Quelle ist also vorhanden. Bei Josua heißt es: „Denn Jachwe, dein Gott, ist mit dir überall“, um dich zu beschenken und zu helfen. Das ist seine Gnade – die Gnade ist da.
Das ist also diese große Ermutigung, ein großer Auftrag und die große Ermutigung Gottes für Josua und seinen Dienst.
Das Hauptprinzip lautet: Sei gehorsam! Schau, was er sagt, und die Kraft wird da sein. Das Gelingen wird da sein, auch wenn du es nicht spürst. Versagen ist nicht ausgeschlossen.
Manchmal versagen wir, ja, und dann müssen wir vielleicht Konsequenzen tragen. Aber es ist wichtig, dass wir gleich weitermachen und nicht liegenbleiben, uns nicht selbst beklagen und sagen: „Ja, ich bin sowieso nur ein Versager.“ Wenn man sich dann nur um sich selbst dreht, ist das gar nicht christlich.
Christlich ist es, jetzt auf den Herrn zu blicken, die Sache dem Herrn zur Vergebung zu bringen, die Sache in Ordnung zu bringen, soweit man es noch kann, und dann wieder vorwärtszugehen, weiterzugehen.
Der Herr kann auch aus solchen Fehlern, die wir machen, wieder etwas Gutes machen. Er kann uns die verlorenen Jahre, die die Heuschrecke gefressen hat, wiedergeben (Joel 2).
Deshalb gibt es keinen Grund zur Entmutigung, auch wenn wir in der Vergangenheit versagt haben.
Sei gehorsam, Josua, richte dich nach dem aus, was ich gesagt habe. Das ist hier der Auftrag, und das steht ganz am Anfang des Buches.
Josuas Auftrag an das Volk und die zweieinhalb Stämme
Und dann gehen wir weiter zu Vers 10 und 11. Josua gab den Vorstehern des Volkes den Befehl. Nachdem Gott ihn ermutigt und ihm einen Auftrag gegeben hatte, ging er nun zu den Vorstehern des Volkes. Diese standen für das Volk und repräsentierten es. Sie sollten die Anweisungen weitergeben.
Er sagte zu den Vorstehern: „Geht mitten durch das Lager und gebietet dem Volk: Bereitet euch Wegzehrung! In noch drei Tagen werdet ihr über diesen Jordan ziehen, um das Land in Besitz zu nehmen, das der Herr, Yahweh, euer Gott, euch geben wird.“
Der Auftrag kam also an das Volk. Sie sollten sich vorbereiten und Proviant einpacken. Brot und alles, was man braucht – Äpfel gab es zwar nicht, aber irgendetwas anderes. Manna hatten sie ja bis zum letzten Tag vom Himmel bekommen. Nun sollten sie selbst für ihre Verpflegung sorgen. Der Marsch würde nicht drei Tage dauern, aber in drei Tagen sollte der Übergang über den Jordan stattfinden. Sie sollten sich also vorbereiten.
Wie anschließend die Kundschafter ausgesandt wurden, verschob sich die Zeit. Der Marsch dauerte noch länger als drei Tage, bis sie zurückkamen. Nun muss man sich anschauen, wie lange die Kundschafter unterwegs waren. Mindestens drei Tage, denn sie hatten sich versteckt.
Es könnte sein, dass die Aussendung der Kundschafter schon vorher stattgefunden hatte. Denn in Kapitel 2, Vers 1 heißt es: „Josua sandte heimlich zwei Männer aus.“ Das Wort „sandte aus“ kann im Hebräischen auch „hatte ausgesandt“ bedeuten. Das Hebräische kennt keinen Unterschied zwischen Vorvergangenheit und Vergangenheit.
Wenn hier also steht, er „sandte aus“, könnte es auch heißen, er „hatte ausgesandt“. Dann könnten die Kundschafter zum rechten Zeitpunkt schon zurückgekommen sein, sodass sich die Zeitangaben ausgehen.
Ähnlich ist es in 1. Mose 12, Vers 1: „Aber Gott hatte zu Abraham gesprochen“, nicht „Gott sprach zu Abraham“. Gott hatte also schon früher zu ihm gesprochen, als er noch in Mesopotamien war.
Auch hier gäbe es Schwierigkeiten, wenn es nicht zusammenpassen würde mit dem, was Stephanus sagt. Solche Zeitformen kommen mehrfach in der Bibel vor. Deshalb müssen wir bei den Zeitformen vorsichtig sein.
Josuas spezieller Auftrag an die zweieinhalb Stämme
Und dann kommt ein spezieller Auftrag an Gad, Ruben und den halben Stamm Manasse in Kapitel 1, Verse 12-18. Joshua hatte hier also hauptsächlich noch ein Wort an die zweieinhalb Stämme zu richten, die aus dem Ostjordanland mit herübergezogen waren. Diese waren ja versucht, auf der anderen Seite zu bleiben, denn sie hatten ihr Erbteil schon bekommen.
Die Entscheidung von Ruben, Gad und dem halben Stamm Manasse, ihr Erbteil zunächst einmal zurückzustellen und zuerst mit den Brüdern mitzuziehen, brachte jedoch eine Gefahr mit sich: Sie könnten halbherzig dabei sein. Das Land gehört ihnen ja nicht, es ist nicht für sie, was sie jetzt tun. Sie kämpfen für die Brüder, aber sie haben ihr Land schon längst erhalten. Deshalb musste man sie besonders ermutigen.
Zu den Rubeniten, zu den Gaditen und dem halben Stamm Manasse sagte Joshua: „Erinnert euch an das Wort, das Mose, der Knecht Jahwe, euch geboten hat. Er sagte: ‚Yahweh, euer Gott, verschafft euch Ruhe und gibt euch dieses Land. Eure Frauen, eure kleinen Kinder und euer Vieh sollen in dem Land bleiben, das Mose euch diesseits des Jordans gegeben hat. Ihr aber, alle kriegstüchtigen Männer, sollt gerüstet vor euren Brüdern hinüberziehen und ihnen helfen, bis Yahweh euren Brüdern Ruhe schafft wie euch und auch sie das Land besitzen, das Yahweh, euer Gott, ihnen gibt. Dann sollt ihr in das Land eures Besitzes zurückkehren und es besitzen, das Land, das Mose, der Knecht Jahwes, euch gegeben hat, diesseits des Jordans gegen Sonnenaufgang.‘“
Sie antworteten Joshua und sagten: „Alles, was du uns geboten hast, wollen wir tun. Und wohin auch immer du uns senden wirst, wollen wir gehen. Nach allem, wie wir Mose gehorcht haben, so werden wir dir gehorchen. Nun möge Yahwe, dein Gott, mit dir sein, wie er mit Mose gewesen ist. Jeder, der deinem Befehl widerspenstig ist und nicht auf deine Worte hört, in allem, was du uns gebietest, soll getötet werden. Nur sei stark und mutig!“
Das ist wunderschön, dieser Ausspruch hier, diese Hingabe: „Wir wollen dir gehorchen, und koste es uns das Leben. Und wer nicht gehorcht, soll getötet werden. Wir wollen dir gehorchen, nur sei du stark und mutig!“
Wiersbe hat geschrieben: Wenn wir die Sache des Gehorsams als eine Angelegenheit sehen, bei der es um Leben und Tod geht, dann würde es besser aussehen, wenn wir die Sache des Gehorsams so betrachten wie diese Rubeniten, Gaditen und Manassiten hier. Es geht um alles. Um alles in der Welt möchte ich gehorsam sein. Wenn wir das nicht tun, würden wir große Gefahren über uns bringen.
Das Hauptprinzip also sei Gehorsam. Baksing in Indien, der Missionar dort, durch den so viele Gemeinden im letzten Jahrhundert entstanden sind, hat gesagt: „Das größte Problem der Christen ist, dass sie nicht gehorsam sind.“ Er war sehr geradeheraus. Er sprach kurze Sätze, stotterte beim Predigen, und es war manchmal ziemlich schwer, ihm zuzuhören. Aber der Herr hat ihn mächtig gebraucht. Er sagte: „Das größte Problem ist, dass die Christen nicht gehorsam sind. Sie sollen tun, was der Herr sagt.“
Er hat viele, viele Stunden gebetet, dann ist er hinausgegangen, ganz gezielt evangelisieren, dann ist er zurückgekehrt und hat wieder gebetet. Das Hauptprinzip hier lautet: Sei gehorsam.
Die besondere Situation der zweieinhalb Stämme
Diese zweieinhalb Stämme sind so eine Sache. Man hört oft negative Stimmen über sie, und ich bin mir nicht ganz sicher, ob das gerechtfertigt ist. Innerlich bin ich immer noch hin- und hergerissen. Wir müssen schon sagen, dass die zweieinhalb Stämme ihr Erbe verfrüht erhalten haben. Sie wollten ihr Erbteil im Osten und nicht im Westen. Ursprünglich hatte Gott nicht gesagt, dass das Ostjordanland das verheißene Land sei.
Andererseits hat Gott es dann auch wirklich akzeptiert und ihnen das Land gegeben. Es steht in 4. Mose 32, dass Gott ihnen das Land gab, nicht sie selbst. Das ist 4. Mose 32, Vers 22. Schauen wir uns den Vers etwas genauer an.
Am Anfang heißt es: Die Kinder Ruben, die Kinder Gad hatten viel Vieh in großer Menge. Sie sahen das Land Jaser und das Land Gilead, und siehe, der Ort war ein Ort für Vieh. Die Kinder Gad und Ruben sagten zu Mose: Dieses Land – also Atarot, Dibon, Jaser, Nimra, Heschbon, Eleale, Sema, Nebo und Beon – ist ein Land, das Jahwe vor der Gemeinde Israel geschlagen hat. Es ist ein Land für Vieh, und deine Knechte haben Vieh. Sie sagten: Wenn wir Gunst in deinen Augen gefunden haben, so möge dieses Land deinen Knechten zum Eigentum gegeben werden. Lass uns nicht über den Jordan ziehen.
Mose sagte zu den Kindern Gad und Ruben: Sollen eure Brüder in den Kampf ziehen, und ihr wollt hierbleiben? Warum wollt ihr das Herz der Söhne Israels davon abbringen, in das Land hinüberzuziehen, das Jahwe ihnen gegeben hat? So haben eure Väter getan, als ich sie von Kades-Barnea aussandte, das Land zu besichtigen. Sie zogen hinauf, und wegen des Zorns des Herrn entbrannte er an jenem Tag. Er schwor und sagte: Die Männer, die aus Ägypten heraufgezogen sind, von zwanzig Jahren an, werden das Land nicht sehen, obwohl ich Abraham, Isaak und Jakob geschworen habe. Denn sie sind mir nicht völlig nachgefolgt.
Der Zorn des Herrn entbrannte über sie, und siehe, ihr seid an die Stelle eurer Väter getreten, eine Brut von sündigen Männern, um die Glut des Zorns Jahwes gegen Israel noch zu vermehren. Wenn ihr euch von ihm abwendet, wird er das Volk noch länger in der Wüste lassen und das ganze Volk verderben.
Sie traten zu ihm und sagten: Kleinviehhürden, also Schafhürden, wollen wir hier bauen für unsere Herden und Städte für unsere Kinder. Wir selbst aber wollen uns unverzüglich rüsten vor den Söhnen Israels Heer, bis wir sie an ihren Ort gebracht haben. Unsere Kinder sollen in den festen Städten bleiben, vor den Bewohnern des Landes. Wir wollen nicht zu unseren Häusern zurückkehren, bis jeder von den Söhnen Israels sein Erbteil empfangen hat. Denn wir wollen nicht mit ihnen jenseits des Jordans erben. Unser Erbteil ist uns diesseits des Jordans gegen Sonnenaufgang zugefallen, in dem Land, in dem Gott die Feinde besiegt hat.
Das haben sie gemeint, oder? Mose sagte zu ihnen: Wenn ihr dieses tut, wenn ihr euch vor Jahwe zum Kampf rüstet und alle, die gerüstet sind, vor Jahwe über den Jordan ziehen, bis er seine Feinde vor sich her vertrieben hat und das Land vor Jahwe unterjocht ist, und ihr danach zurückkehrt, so sollt ihr schuldlos sein vor Jahwe und vor Israel. Schuldlos! Dieses Land soll euch zum Eigentum sein vor Jahwe.
Was Mose hier in Vers 22 sagt, ist also: Dieses Land soll euch zum Eigentum sein vor Jahwe, vor dem Herrn. Das heißt, es ist nicht schuldhaft, dass sie nicht mitgezogen sind. Ich möchte vorsichtig sein und ihnen nicht ankreiden, dass sie nicht mitgezogen sind.
Natürlich könnte man sagen, der ursprüngliche Plan war es nicht. Ja, das mag sein. Aber sie haben sich auch in Gefahren begeben. Dort im Ostjordanland war es schwieriger als im Westjordanland. Sie waren mehr den Feinden ausgesetzt und durch den Jordan von den anderen getrennt. Das stimmt, es gab immer wieder Schwierigkeiten. Aber sie waren nicht schuldhaft. Sie haben keine Schuld auf sich geladen, indem sie sich dort niedergelassen haben.
Gott hat es ihnen gegeben. Gott hat gesagt: Ja gut, ich gebe euch dieses Land. Vers 23 sagt: Wenn ihr aber nicht so tut, seht, habt ihr gegen den Herrn gesündigt, und wisset, dass eure Sünde euch finden wird. Baut euch Stätten für eure Kinder und Hürden für eure Kleinvieh und tut, was aus eurem Mund hervorgegangen ist.
Die Kinder Gad und die Kinder Ruben sagten zu Mose: Deine Knechte werden tun, so wie der Herr gebietet. Unsere Kinder, unsere Frauen, unsere Herden und all unser Vieh sollen in den Städten Gileads bleiben. Deine Knechte aber, alle zum Heer Gerüsteten, werden vor Jahwe hinüberziehen in den Kampf, so wie mein Herr geredet hat. Und das haben sie dann auch gehalten.
Sie kamen dann in Josua 1 vor. Und in Vers 33 heißt es: Mose gab den Kindern Gad, den Kindern Ruben und der Hälfte des Stammes Manasse, des Sohnes Josephs, das Königreich Sihons, der Amoriter, und das Königreich Ogs, des Königs von Basan, das Land nach seinen Städten und in ihren Grenzen, die Städte des Landes ringsum.
Später wurden hier sogar drei Zufluchtsstädte in dieser Gegend eingerichtet. Es war also nicht so, dass Gott von vornherein dies als schuldhaft angesehen hätte. Ein Nachteil war es möglicherweise, aber wir sollten es nicht zu negativ bewerten. Jedenfalls möchte ich das nicht.
Jetzt zurück zu Josua 1, Verse 8 bis 17: Nach allem, wie wir Mose gehorcht haben, so wollen wir dir gehorchen. Nur möge Jahwe, dein Gott, mit dir sein, wie er mit Mose gewesen ist. Jeder, der nach deinem Befehl widerständig ist und nicht auf deine Worte hört in allem, was du uns gebietest, soll getötet werden. Nur sei stark und mutig!
Sie bekamen dieses Land. In Vers 13 heißt es: Gott hat euch Ruhe verschafft und gibt euch dieses Land. Erinnert euch an das Wort, das Mose, der Knecht Jahwes, euch geboten hat, indem er sagte: Jahwe, euer Gott, verschafft euch Ruhe und gibt euch dieses Land. Das Ostjordanland – er gibt euch dieses Land. Das war von Gott, und sie haben es aus der Hand Gottes genommen.
Sie waren treu und haben es bewiesen. In Josua Kapitel 22 kommen wir noch darauf zurück, dass sie, nachdem sie treu den Dienst ausgeübt hatten, zurückkehrten.
Das Prinzip, das wir hier lernen können, gilt auch für uns in der Praxis: Diese zweieinhalb Stämme waren treu und sind wirklich ein Vorbild. Sie kämpften für die Brüder, bis der Sieg errungen war. Wir dürfen diesem Vorbild nachahmen und für die Brüder kämpfen, bis der Sieg errungen ist. Nicht nur für das eigene Kämpfen, sondern für die Brüder, für die Geschwister. Es ist eine große Gemeinde Gottes.
Die Auseinandersetzung um das Land und die Reinheit
Gedanken und Fragen? Bei mir steht es so: „Jedoch wenn das Land, das euch gehört, unrein ist, dann kommt herüber in das Land, das dem Herrn gehört, wo die Wohnung des Herrn steht, und macht euch unter uns ansässig.“
Das ist ja gesprochen von diesen eifrigen Westlern, die zu den Ostlern kommen. Wessis und Ossis heißt das oder wie? Die waren jetzt sehr eifrig, oder? Denn im Ostjordanland haben sie einen Altar errichtet. Und jetzt sagen sie in ihrem Eifer: „Wenn das Land, das euch gehört, unrein ist, dann kommt herüber.“ Also, wenn ihr schon meint, das sei unrein, dann kommt herüber. Oder wenn das unrein sein soll, dann kommt herüber.
Das ist keine klare, definitive Aussage, dass Gott meinen würde, das Land, in dem sie wohnen, sei unrein. Sie sagen: „Das Land, das dem Herrn gehört.“ Aber wie wir vorher gelesen haben, gehört auch das Land, das sie von den Amoritern genommen haben, Israel. Jephtha hat auch so argumentiert.
Erinnern wir uns an Richter Kapitel elf. Dort gibt es ein langes Gespräch, eine Diskussion zwischen Jephtha und den Ammonitern. In Vers 13 sagt der König der Söhne Ammon zu den Boten Jephthas: „Weil Israel mein Land genommen hat, als es aus Ägypten heraufzog, von Arnon bis an den Jabbok bis an den Jordan, nun gib die Länder in Frieden zurück.“
Da sandte Jephtha noch einmal Boten zum König der Söhne Ammon und sagte ihm: „So spricht Jephtha: Israel hat nicht das Land Moabs und das Land der Söhne Ammon genommen, sondern als sie aus Ägypten heraufzogen, da wanderte Israel durch die Wüste bis zum Schilfmeer und kam nach Kadesch. Israel sandte Boten zum König von Edom und ließ sagen: ‚Lass mich doch bitte durch dein Land ziehen.‘ Aber der König von Edom hörte nicht darauf. Auch zum König von Moab sandte es Boten, aber er wollte nicht. So blieb Israel in Kadesch.“
„Es wanderte durch die Wüste und umging das Land Edom und das Land Moab und kam vom Osten her, vom Sonnenaufgang her, zum Land Moab. Sie lagerten jenseits des Arnon und kamen nicht in das Gebiet Moabs, denn der Arnon ist die Grenze Moabs.“
„Israel sandte Boten zu Sihon, dem König der Amoriter, dem König von Heschbon, und sagte ihm: ‚Lass uns bitte durch dein Land ziehen bis an meinen Ort.‘ Aber Sihon traute Israel nicht, es durch sein Gebiet ziehen zu lassen. Sihon versammelte sein ganzes Volk, sie lagerten in Jasa und kämpften gegen Israel. Der Herr, Yahweh, der Gott Israels, gab Sihon und sein ganzes Volk in die Hand Israels, und sie schlugen sie.“
„So nahm Israel das ganze Land der Amoriter, die jenes Land bewohnten, in Besitz. Sie nahmen das ganze Gebiet der Amoriter in Besitz, vom Arnon bis an den Jabbok und von der Wüste bis an den Jordan. Yahweh, der Gott Israels, hat die Amoriter vor seinem Volk Israel vertrieben. Und du willst uns vertreiben? Nimmst du nicht das in Besitz, was Chemosh, der Steingott, dir zum Besitz gibt? So auch alles, was Yahweh, unser Gott, vor uns vertreibt, das nehmen wir in Besitz.“
„Und nun bist du etwa besser?“ usw.
Er argumentiert hier und sagt, damals, als sie eingezogen sind oder bevor sie eingezogen sind, kamen sie vom Osten her, eroberten das ganze Land durch Krieg, und Gott gab es ihnen. Das ist ihr Land. Es ist das Land, das Gott ihnen gegeben hat. Es ist nicht jetzt ein Fremdland. Er argumentiert also, dass dieses Land, das Ostjordanland, zu Israel gehört.
Wenn jetzt diese hitzigen Brüder zu ihnen kommen und sagen: „Wie sagt ihr, das Land, das euch gehört, wenn das unrein ist, dann kommt doch rüber in das Land, das dem Herrn gehört.“ Das ist eigentlich eine Behauptung. Man verwendet Begriffe, die man eigentlich nicht verwenden dürfte. Denn so sagt Gott es nicht: Dass das Ostjordanland nicht das Land des Herrn ist, aber das Westjordanland das Land des Herrn sei.
Das ist nicht in Ordnung, wie hier gesprochen wird. Es ist eine Unterstellung. Die Begriffe, die verwendet werden, sind nicht korrekt. Es ist nicht fein, wie hier gesprochen wird.
Denn letztlich bleibt es dabei: In Josua 1,13 heißt es: „Der Herr hat euch dieses Land gegeben. Der Herr, euer Gott, schafft euch Ruhe und gibt euch dieses Land. Eure Frauen und euer Vieh sollen in dem Land bleiben, das Mose euch diesseits des Jordans gegeben hat.“ Mose hat es ihnen gegeben und der Herr gibt ihnen dieses Land (Vers 13, 14).
Und noch einmal in Vers 15: „Dann sollt ihr in euer eigenes Land zurückkehren und es besitzen, das Mose, der Knecht des Herrn, euch gegeben hat. Dieser ist des Jordans gegen Sonnenaufgang.“
Also von daher denke ich, können wir es dabei belassen.
Vorbereitung zum Durchzug: Die Erkundung Jerichos
Noch kurz wollen wir ein paar Gedanken zu Kapitel 2 festhalten, bevor wir die Pause machen. In Kapitel 2 geht es um die weitere Vorbereitung zum Durchzug.
Zu dieser Vorbereitung gehört die Erkundung Jerichos. Wenn man durch den Jordan zieht, möchte man nicht, dass dort gleich lauter Feinde warten, die einem sofort den Kopf abschlagen, sobald man aus dem Wasser kommt. Deshalb ist es wichtig, die Lage auf der anderen Seite zu erkunden.
Manche sagen, Joshua sei fleischlich geworden, weil er Kundschafter ausgesandt hat, und habe nicht mehr auf den Herrn vertraut. Doch das stimmt so nicht. Das Aussenden der Kundschafter war ein wichtiger und kluger Schritt. Joshua musste genau wissen, wie die Situation auf der anderen Seite des Jordans aussieht. Er konnte das Volk nicht durch unkluges Handeln in Gefahr bringen. Es war also weise, die Lage zu prüfen.
Das ist hier ganz anders als bei den zwölf Kundschaftern vor vierzig Jahren. Damals hatte Mose auch Kundschafter ausgesandt, was ebenfalls sehr weise war. Allerdings kehrten damals zehn Kundschafter mit einer negativen Botschaft zurück, die das Volk entmutigte, während nur zwei positiv berichteten.
Jetzt aber kommen die beiden Kundschafter zurück – obwohl Jericho stark befestigt und bewaffnet ist – mit einer sehr positiven Botschaft.
Ich habe hier drei Ziele aufgeschrieben, die durch die Kundschafter erreicht wurden:
Erstens: Die notwendige Information wurde gesammelt, die für Joshua wichtig war, um zu wissen, wie es auf der anderen Seite aussieht.
Zweitens: Eine Frau konnte gerettet werden – Rahab. Zu ihr kommen wir gleich.
Drittens: Das ganze Volk wurde durch die Botschaft der Kundschafter mächtig ermutigt. Denn der Bericht der Kundschafter zeigt, dass ganz Jericho vor den Israeliten zittert. Schrecken geht vor euch her. Gott hat einen Schrecken vor euch hergeschickt.
Die Israeliten haben beste Möglichkeiten und Aussichten. Die Feinde haben sich alle versteckt und eingebunkert, niemand steht am Ufer mit dem Schwert. Sie sind alle zehn Kilometer entfernt in Jericho. Der Weg ist frei.
Die Aussendung der Kundschafter und die Rettung Rahabs
Zuerst zur Aussendung der Kundschafter: Ich bin mit meiner Gliederung noch nicht ganz zufrieden. Man müsste hier als ersten Punkt die Aussendung der Kundschafter nennen, Vers 1, was ich bisher gar nicht berücksichtigt habe. Die Tat Rahabs folgt dann in Vers 2.
Joshua, der Sohn Nun, sandte von Sittim aus heimlich zwei Männer als Kundschafter aus und sagte: „Geht, verschafft euch einen Überblick über das Land und Jericho.“ Sie gingen hin und kamen in das Haus einer Hure namens Rahab. Dort legten sie sich nieder.
Sie kamen also unerkannt in die Stadt hinein. Es wurde Nacht. Nun stellt sich die Frage: Was machen sie, damit man nicht auffällt? Es wäre sehr auffällig, wenn sie vor Einbruch der Nacht wieder aus der Stadt ziehen würden. Jericho war eine befestigte Stadt, und ein nächtlicher Abmarsch vor dem Tor hätte Verdacht erregt.
Wo sollten sie also hingehen? Es bot sich an, zu einer Hure zu gehen, denn viele Männer gehen zu einer Hure, und das fällt nicht auf. So gingen sie also in das Haus der Hure Rahab, um dort die Nacht zu verbringen. Am nächsten Tag wollten sie dann heimlich wieder aus der Stadt entkommen.
Jericho lag etwa zehn bis fünfzehn Kilometer vom Jordan entfernt. Kail sagt, es seien ungefähr drei Stunden zu Fuß. Die Kundschafter waren also irgendwie durch den Jordan gekommen, sei es mit einem Floß oder auf andere Weise. Das dauerte alles seine Zeit, dann der Marsch nach Jericho, und schließlich erkundeten sie die Stadt. Mittlerweile war es schon Abend geworden.
Doch bald wurde Verdacht geschöpft. Vers 2 berichtet: Dem König von Jericho wurde gesagt: „Siehe, in dieser Nacht sind Männer von den Söhnen Israels hierher gekommen, um das Land zu erkunden.“ Der König von Jericho sandte daraufhin zu Rahab und ließ ihr sagen: „Führe die Männer heraus, die zu dir gekommen sind und in dein Haus eingekehrt sind, denn sie sind gekommen, um das ganze Land zu erkunden.“
Rahab aber nahm die beiden Männer und verbarg sie. Man könnte es auch so übersetzen: Die Frau hatte die beiden Männer genommen und vor der Vergangenheit verborgen. Sie sagte: „Allerdings sind Männer zu mir gekommen, aber ich wusste nicht, woher sie waren. Als das Tor beim Dunkelwerden geschlossen werden sollte, gingen die Männer hinaus. Ich weiß nicht, wohin sie gegangen sind. Jagt ihnen schnell nach, denn ihr werdet sie erreichen.“
Sie hatte die Männer jedoch auf das Dach geführt und unter Flachsstängeln versteckt, die sie auf dem Dach aufgeschichtet hatte. Dort lagen Flachs oder Baumwolle zum Trocknen, und wenn man viel davon hat, kann man sich gut darunter verstecken.
Die Männer jagten ihnen nach, suchten den Weg zum Jordan und die Furten. Man schloss das Tor, sobald die Verfolger draußen waren.
Natürlich hat Rahab gelogen. Aber was hätte sie sonst sagen sollen? Hätte sie die Wahrheit gesagt und die Kundschafter ausgeliefert, hätte sie ihr eigenes Todesurteil gesprochen. Sie war überzeugt, dass Joshua kommen und Jericho gerichtet werden würde. Wenn sie gesagt hätte, dass sie zwei Männer versteckt habe, hätten die Verfolger sie herunterholen können, und es wäre ihr Ende gewesen.
Sie wählte also das geringere Übel. Die Lüge war zwar ein Übel, aber das kleinere Übel für sie. Die Bibel entschuldigt die Lüge Rahabs nicht, aber sie berichtet uns davon. Ihre Lüge wurde ihr vergeben.
Sie entschied sich lieber für die Lüge und die Chance, dem Gericht zu entkommen, als selbst gerichtet zu werden. Vergebung erhielt sie offensichtlich, und ihr Glaube brachte gute Werke hervor.
Das gute Werk war nicht das Lügen, sondern dass sie die Kundschafter aufgenommen und sicher wieder hinausgebracht hat, am nächsten Morgen.
In Hebräer 11,31 und Jakobus 2,25-26 wird Rahab erwähnt, ebenso in Matthäus 1. Hebräer 11,31 sagt: „Im Glauben wurde die Hure Rahab, nachdem sie die Kundschafter aufgenommen hatte, nicht mit denen umgebracht, die im Unglauben ungehorsam waren.“ Der Glaube bewahrte sie vor dem Tod.
Jakobus 2,25 berichtet: „Wurde nicht auch Rahab, die Hure, durch Werke gerechtfertigt, als sie die Boten aufnahm und auf anderem Weg hinausließ?“ Die Werke, die sie tat, waren das Aufnehmen und sichere Hinauslassen der Kundschafter. Ihr Glaube zeigte sich in diesen Werken.
Darum geht es Jakobus: Glaube ohne Werke ist tot. Bei Rahab sieht man, dass ihr Glaube nicht ohne Werke war. Ihr Glaube brachte Werke hervor.
Später heiratete Rahab einen Israeliten und kam ins Geschlechtsregister Jesu Christi. Das steht in Matthäus 1,5: Salmon wurde der Vater des Boas von der Rahab. Salmon zeugte also Boas mit Rahab.
Boas war der Vater Obeds und von Ruth. Diese Linie war ein Vorfahre von David und dem Herrn Jesus.
Salmon wird auch in Ruth 4,21 erwähnt: „Salmon zeugte Boas.“ Allerdings wird dort nicht gesagt, dass Rahab die Mutter war. Das wird in Matthäus 1 gesagt.
Es stellt sich immer wieder die Frage, ob Salmon wirklich der Vater oder eher der Großvater war. Ich habe mich mit dieser Frage nicht näher beschäftigt, ob sich das zeitlich ausgeht.
Man kann von David die Generationen zurückrechnen: David, Isai, Obed, Boas – das sind vier Generationen. Das ist ziemlich knapp, wenn man die Frühdatierung vertritt, wie ich es tue, nämlich etwa im Jahr 1400 v. Chr.
Dann müssten die Generationen ziemlich lang sein, was ungewöhnlich ist. Es bleibt offen, ob „er zeugte“ auch indirekt „Großvater sein“ bedeuten kann.
Das ist wahrscheinlich ein Argument der Spätdatierer, die sagen, es müsse später gewesen sein. Ich weiß es nicht genau.
Ich denke, an dieser Stelle können wir eine Pause machen.
