Einführung in die Geburt und Beschneidung Jesu
Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist. Episode 48: Fünf Schäkel und zwei Tauben.
Lasst uns heute Lukas 2,21-24 lesen:
Nach acht Tagen war es Zeit, das Kind beschneiden zu lassen. Es bekam den Namen Jesus, so wie es der Engel des Herrn angeordnet hatte, noch ehe Maria das Kind empfing.
Vierzig Tage nach der Geburt war die Zeit der Unreinheit für Mutter und Kind vorüber, wie sie im Gesetz Moses festgelegt ist. Da brachten die Eltern das Kind in den Tempel nach Jerusalem, um es Gott zu weihen. Denn im Gesetz Gottes heißt es: Wenn das erste Kind, das eine Frau zur Welt bringt, ein Sohn ist, soll er dem Herrn gehören.
Zugleich brachten sie das Reinigungsopfer, wie es im Gesetz des Herrn vorgeschrieben ist – ein paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.
Ich hatte uns die Stelle aus dem Galaterbrief vorgelesen, dass Jesus unter dem Gesetz geboren wurde. Seine Eltern waren gläubige Juden, und ihr Umgang mit dem Leben wurde vom mosaischen Gesetz geregelt. Dort im mosaischen Gesetz gab es auch Regeln für die Geburt.
So heißt es in 3. Mose 12, ab Vers 1: Der Herr befahl Mose, den Leuten von Israel zu sagen: Wenn eine Frau einen Sohn zur Welt bringt, ist sie sieben Tage unrein, genau wie während ihrer monatlichen Blutung. Am achten Tag soll der Sohn beschnitten werden.
Danach muss die Frau noch dreiunddreißig Tage warten, bis sie wieder ganz rein ist. In dieser Zeit darf sie nicht zum Heiligtum kommen und auch nichts berühren, was als Opfer oder Abgabe für das Heiligtum bestimmt ist.
Kultische Unreinheit und ihre Bedeutung
Kurz zum Thema Unreinsein: Unreinsein bedeutet nicht, sündig zu sein. Es handelt sich um eine kultische Unreinheit, nicht um eine moralische. Kultische Unreinheit sagt nichts über das Verhältnis zu Gott aus.
Um dies am Beispiel von Maria zu verdeutlichen: Ihre Beziehung zu Gott war völlig in Ordnung. Dennoch war sie kultisch betrachtet nach der Geburt unrein. Das heißt, sie durfte nicht am Tempelgottesdienst teilnehmen. Natürlich konnte sie für sich beten und ihre Beziehung zu Gott pflegen. Nach der Geburt eines Sohnes erhielt eine Frau jedoch zunächst eine Auszeit. Vierzig Tage lang galt sie als unrein.
Wenn eine Frau eine Tochter zur Welt brachte, war die Ruhezeit sogar noch länger. Warum das so war, ist nicht genau bekannt. In einer Kultur, die dazu neigte, männlichen Nachkommen mehr Bedeutung als weiblichen beizumessen, machte diese Regelung Gottes jedoch deutlich, wie wichtig es dem Schöpfer war, dass weibliche Babys genügend Zuneigung und Fürsorge erhielten.
Die Bedeutung der Erstgeburt und der Tempelbesuch
Aber zurück zum Herrn Jesus. Er wurde am achten Tag beschnitten. Danach folgten noch dreiunddreißig Tage der Reinigung für Maria. Anschließend brachten seine Eltern ihn in den Tempel. Hintergrund dafür war ein Gebot aus 2. Mose 13.
Beim Auszug aus Ägypten hatte Gott als letzte, als zehnte Plage die männliche Erstgeburt der Ägypter sterben lassen. In ganz Ägypten starben die erstgeborenen Söhne und die Erstgeburt vom Vieh. Nur die Israeliten blieben verschont, weil die Plage an ihren Häusern vorüberging. Das betraf genau die Häuser, in denen zuvor das Passahlam geschlachtet worden war. Man hatte das Blut des Passahlamms an die Türpfosten und die Oberschwelle gestrichen.
Von diesem Zeitpunkt an galt folgendes Prinzip (2. Mose 13,1-2): Der Herr sagte zu Mose: "Weihe mir alle Erstgeburten, jedes männliche Kind, das als erstes von einer Frau geboren wird, und jedes männliche Tier, das als erstes von einem Muttertier zur Welt gebracht wird, gehört mir."
Auch in 4. Mose 3,13 heißt es: "Denn mein ist alle Erstgeburt. An dem Tag, da ich alle Erstgeburt im Land Ägypten schlug, habe ich alle Erstgeburt in Israel für mich geheiligt, vom Menschen bis zum Vieh. Mir sollen sie gehören, mir dem Herrn."
Das ist der Hintergrund dafür, dass Maria und Joseph zum Tempel nach Jerusalem gingen. Der Erstgeborene gehörte dem Herrn, er war Gottes Eigentum und dazu bestimmt, Gott zu dienen.
Allerdings hatte Gott den Dienst am Heiligtum dem Stamm Levi übertragen. Nicht die Erstgeborenen sollten in der Stiftshütte oder später im Tempel dienen, sondern die Leviten. Sie waren Gottes Ersatz für die Erstgeborenen.
Wir lesen das in 4. Mose 8,14 und 16-18: "Und du sollst die Leviten aus der Mitte der Söhne Israel aussondern, damit die Leviten mir gehören, denn sie sind mir ganz zu eigen gegeben aus der Mitte der Söhne Israel als Achtung, als Ersatz für alles, was den Mutterschoß durchbricht. Für jeden Erstgeborenen aus den Söhnen Israel habe ich sie für mich genommen, denn mir gehört alles Erstgeborene unter den Söhnen Israel an Menschen und am Vieh. An dem Tag, da ich alle Erstgeburten im Land Ägypten schlug, habe ich sie für mich geheiligt, und ich habe die Leviten genommen als Ersatz für alle Erstgeborenen unter den Söhnen Israel."
Also gehören die Erstgeborenen Gott, aber sie müssen nicht länger im Tempel dienen. Das tun die Leviten.
Während die Erstgeburt vom Vieh Gott geopfert wurde, wurde der erstgeborene Sohn ausgelöst. Das war eine der typischen väterlichen Pflichten. Der Vater hatte nach 4. Mose 18,16 fünf Schekel Silber zu zahlen.
Das Lösegeld und das Reinigungsopfer
Zur Zeit Jesu handelte es sich dabei wahrscheinlich um einen tyrischen Schekel, eine sogenannte Doppeldrachme. Diese wurde auch zur Bezahlung der jährlichen Tempelsteuer verwendet. Eine Doppeldrachme wog etwa vierzehn Gramm und war für ihren hohen Silbergehalt bekannt.
Theoretisch hätte Joseph das Lösegeld für seinen Sohn bei jedem beliebigen Priester bezahlen können. Unser Text zeigt jedoch, dass dies auch im Tempel geschehen konnte und dort mit dem Reinigungsopfer für die Mutter kombiniert wurde. Dies haben wir bereits kurz angesprochen.
Maria war nach der Geburt vierzig Tage lang unrein. Am Ende dieser Zeit stand ein Opfer an. Wir lesen dazu noch einmal aus 3. Mose 12,6-8:
„Und wenn die Tage ihrer Reinigung für einen Sohn oder eine Tochter erfüllt sind, soll sie ein einjähriges Lamm zum Brandopfer bringen und eine junge Taube oder eine Turteltaube zum Sündopfer zum Priester an den Eingang des Zeltes der Begegnung, später dann im Tempel. Und er soll es vor dem Herrn darbringen und Sühnung für sie erwirken, und sie wird rein sein vom Fluss ihres Blutes. Das ist das Gesetz der Gebärenden bei einem männlichen oder bei einem weiblichen Kind. Und wenn ihre Hand das zu einem Schaf Ausreichende nicht findet, soll sie zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen, eine zum Brandopfer und eine zum Sündopfer. Und der Priester soll Sühnung für sie erwirken, und sie wird rein sein.“
Soweit das Gesetz. Das Reinigungsopfer bestand aus einem Lamm und einer Taube. War die Frau zu arm, um sich ein Schaf leisten zu können, reichten zwei Tauben als Opfer.
Genau das ist es, was die Eltern von Jesus opferten (Lukas 2,24): „Ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben, um ein Schlachtopfer zu geben, nach dem, was im Gesetz des Herrn gesagt ist.“
Die Armut Jesu als Messias
Gott wird Mensch, doch er wird in Armut hineingeboren. Auch später bleibt Armut ein Kennzeichen des Herrn Jesus. Er ist ohne Haus, ohne finanzielle Sicherheit und ohne einträglichen Job.
Der Herr Jesus ist ein armer Messias, der den Armen die gute Botschaft verkündet und ihnen das Reich Gottes verspricht. Er wird arm, um andere reich zu machen. So drückt es der Apostel Paulus in 2. Korinther 8,9 aus: „Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, dass er, da er reich war, um euretwillen arm wurde, damit ihr durch seine Armut reich würdet.“
Gott wird arm für dich und mich, damit wir geistlich reich werden. In einer Zeit des Luxus und Überflusses mögen wir als Reiche niemals vergessen, dass wir einem armen Messias folgen. Unser Umgang mit Geld sollte dem stets Rechnung tragen. Wir sind Verwalter, mehr nicht.
Abschlussgedanken und Ermutigung
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir Gedanken darüber machen, wie deine Haltung zu den Themen Genügsamkeit beziehungsweise Liebe zum Geld ist. Bist du jemand, der immer mehr will?
Das war es für heute. Wenn du noch nicht Teil einer Gemeinde bist, in die du dich treu und leidenschaftlich mit deinen Gaben einbringst, dann ändere das doch heute!
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden! Amen!
