Begegnungen und Herausforderungen im Missionsdienst
Besonders schön ist, dass wir unsere Familie Ruob hier haben. Ich freue mich sehr darüber, denn sie reist ja noch in diesem Jahr aus oder spätestens im nächsten Jahr.
Er war als Zivildienstpflichtiger in Haiti und ist ein sehr angesehener Ingenieur beim Hessischen Rundfunk im Hörfunkbereich. Nun gibt er das alles auf, um nach Haiti zu gehen, zu Radio Lumiere. Dort leisten die Baptistenkirchen, die einflussreichsten Gemeinden vor Ort, eine ganz wunderbare Radioarbeit.
Radio Lumiere ist der meistgehörte Sender auf der ganzen Insel. Es ist ein christlicher Evangeliumssender, der viel mehr Hörende erreicht als der staatliche Sender. Zudem bildet er die einheimischen Haitaner aus, damit die Botschaft des Evangeliums auf dieser trostlosen und schrecklich leidenden Insel verkündet wird.
Seit zweihundert Jahren herrscht dort kein Kolonialismus mehr. Trotzdem herrscht massloses Elend, und der Voodoo-Kult hat in diesen zweihundert Jahren vieles zerstört. Das ist ganz anders als in der Dominikanischen Republik, die auf derselben Insel liegt.
Es ist eine schwere Situation, doch wenn sich dort Möglichkeiten ergeben, ist es auch schön, einen Bruder zu erleben, der mit seinen großen Gaben helfen will und dafür sogar auf vieles verzichtet. Er gibt alles für ein Taschengeld her, um dort zu dienen.
Ich wünsche den beiden Gottes reichen Segen. Ich habe auch ein paar Informationsblätter hingelegt, falls Interesse besteht, mehr über unsere Werke zu erfahren. Wir wollen natürlich niemanden von seinen angestammten Missionen abwerben. Es ist doch so schön, die reiche Vielfalt zu sehen, die Gott durch verschiedene Beziehungen geschaffen hat.
Die Not der Welt und die Sehnsucht nach lebendigem Wasser
Wir wollen heute weitermachen, nachdem wir gestern eine so wunderbare Bibelarbeit gehört haben. Das ist oft der Fall in vielen Diensten der Missionen des Reiches Gottes.
Pater Nehemiah ist eine Gestalt des Wiederaufbaus der Gemeinde nach der Zerstörung und zeigt, wie wieder gesammelt wird. Ich möchte ein Wort zum Thema Wasser lesen, das den Durst stillt.
Johannes 7,37-39 vom Laubhüttenfest in Jerusalem: Am letzten Tag des Festes, der der höchste war, trat Jesus auf und rief: „Wer da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“ Das sagte Jesus aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten, denn der Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war.
Ich möchte heute an diesem Wort darüber reden, was die Welt eigentlich braucht. Wir sind alle schockiert, wenn wir das große Elend der Welt miterleben. Man kann es kaum richtig beschreiben. Immer wieder, wenn man von einem neuen Bürgerkrieg hört und die schrecklichen Bilder im Fernsehen sieht, ist man erschrocken, wie Menschen heute leben.
Ich habe neulich eine Zahl gehört: In Afrika gibt es 45 Bürgerkriege, die teilweise bis zu 30 Jahre gedauert haben. Die Kinder sind die Hauptleidtragenden. Wenn man all die Kinder zusammenzählt, die Opfer dieser schrecklichen Bürgerkriege wurden – allein im Südsudan gibt es Millionen Opfer –, dann sterben jedes Jahr mehr Kinder an den Folgen dieser Konflikte.
Ich habe die genauen Zahlen nicht mehr im Kopf, aber in 45 Jahren Krieg sterben mehr Kinder an dreckigem Wasser, an Schmutzwasser und an Durchfallerkrankungen – die schlimmste Geißel in Afrika. Es gibt Zahlen, die man sich immer wieder vor Augen führen sollte, um die Not der Menschen zu verstehen: 1,3 Milliarden Menschen auf der Welt können nie ein Glas sauberes Wasser trinken.
Es wäre so einfach, Brunnen zu bauen, sie abzudecken und den Menschen zu helfen. Die Not ist unbeschreiblich. Menschen arbeiten und arbeiten, aber es gibt keine Hoffnung, dass sie aus ihrer unaussprechlichen Not herauskommen.
Wenn man dieser Not einmal konkret begegnet, ist man sprachlos. Allein in Malawi gibt es eine Million AIDS-Waisen, Kinder, die keine Eltern mehr haben – nur wegen dieser furchtbaren AIDS-Seuche, die dort die Menschen dahinrafft.
Man möchte immer wieder etwas tun, helfen und unterstützen. Es ist aber auch schwierig, wenn dann jemand fragt: „Bist du denn dagegen?“ Nein, ich freue mich, dass die christliche Gemeinde auf ganz wunderbare Weise vor Ort hilft. Aber es ist natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Man kann die Hungersnöte, die Krankheitsnöte und vor allem die Probleme rund um AIDS nicht einfach lösen. Das ist eine Erkenntnis: Es hilft nichts, wenn nicht der Lebensstil der Menschen geändert wird.
Es ist immer entmutigend, auf allen Ebenen dort überhaupt helfen zu wollen.
Die innere Leere trotz äußerem Überfluss
Und deshalb ist das Thema für uns heute Morgen ganz wichtig: Was ist denn eigentlich das Wasser, das den Durst löscht? Gerade wenn wir immer wieder überwältigt werden von der äußeren Not, die uns entgegentritt, von der großen Verzweiflung der Menschen, die dort ist, und von der Hoffnungslosigkeit, in der heute der größte Teil der Welt lebt.
Wir leben in einem reichen Land und haben alles im Überfluss. Wir sind wunderbar ausgestattet, wir haben eine soziale Absicherung, die es sonst nirgendwo mehr auf der Welt gibt. Man weiß nicht, wie lange sie noch funktioniert, aber sie besteht noch heute. Man kann all das aufzählen, was wir an Gutem haben, und trotzdem sind in unserem Land unheimlich viele Menschen verzweifelt.
Mich schockiert immer wieder, wie viele Menschen sich bei uns das Leben nehmen, weil sie das Leben des Lebens überdrüssig sind – gerade bei uns, in all der äußeren Versorgung und in all der äußeren Absicherung. Sie finden das Leben nicht.
Viele von Ihnen haben noch die schweren Zeiten miterlebt: Bombenkrieg oder Flucht. Mir hat ein Gemeindeglied einen Brief gegeben, den ein Landser im März 1940 geschrieben hat. Ein Unteroffizier schreibt an eine Bekannte am Bodensee. Es sind nur wenige Sätze, und darin erzählt er, was alles ihn getroffen hat. Seine Mutter hat den Verstand verloren, weil zwei Kinder auf der Flucht verloren gingen. Andere sind auf dem Treckerwagen erfrorene Füße bekommen. Die Mutter konnte nichts retten.
Dann schreibt er: „Wir haben alles verloren, dennoch erweist sich Gottes Wort als Halt und Trost im Leben und Sterben.“ Er berichtet, dass er viele gläubige Kameraden hat, auch einen Katholiken, von dem er schreibt. „Und wir sind so getröstet, weil wir wissen, Jesus ist da.“
Wer das einmal miterlebt hat, dass letztlich nicht die materiellen Dinge das sind, was das Leben füllt, sondern dass wir vom Brot des Lebens leben, vom Wort Gottes, und in der Gegenwart von Jesus gehalten sind – selbst in den schrecklichen Katastrophen der Welt –, der weiß, was wir unter gar keinen Umständen vergessen dürfen.
Das heißt, dass wir helfen mit allem, was wir können, praktisch. Das tun wir ja alle. Das tun alle Missionen. Ich habe noch nie eine Mission getroffen, die nur das Wort verkündigt. Man hat das immer getan mit Handwerkern, Diakonen, Ärzten, Weißhäusern und was man alles gemacht hat.
Die Bedeutung der klaren Verkündigung Jesu
Aber das Schlimme ist doch, dass wir heute dieses klare Verkündigen von Jesus, dem, der allein das Leben bringt, oft vermissen – auch bei vielen Missionswerken und im Dienst der Kirchen weltweit.
Neulich habe ich ein Blatt von einem kirchlichen Missionswerk in Deutschland erhalten. Darin war ein Artikel eines indonesischen Mitarbeiters, der von seiner Heimatkirche berichtete. Er schrieb: „Wir wollen keine Muslime bekehren. Wir können es auch gar nicht, aber der Herr will bekehren.“
Doch im ganzen Artikel wurde deutlich, dass man eigentlich nicht mehr wünscht, dass jemand Jesus findet und zum Glauben an ihn kommt. Das ist erschreckend. Noch beunruhigender ist es, wenn in den Leitungen anderer Werke gesagt wird, alle Religionen führten zu Gott und man brauche keine Bekehrung mehr. Das ist schlichtweg Unkenntnis und falsches Denken der Neuzeit.
So etwas findet man auch in unseren Gemeinden, aus denen wir oft kommen. Es war immer so, dass sich um die Mission Menschen scharten, die in besonderer Weise von Jesus herausgerufen waren und die Last auf ihrem Herzen trugen, dass andere Menschen Jesus finden und gerettet werden.
Den Durst nach Leben kennen wir alle. Wer einmal materiellen Hunger nach Brot erlebt hat, weiß, wie Hunger ist – und wie der Durst nach Leben ist. Diese Sehnsucht nach Leben ist tief in unserem Volk verankert. Viele unglückliche Menschen, auch unsere jungen Leute, suchen danach. Sie wollen das Leben auskosten, es genießen und sich freuen. Doch wo finden sie Befriedigung? Wo finden sie die Sättigung ihres Durstes?
Einmal hat jemand angesichts des Elends der Trunksucht erzählt, wie er einem Trinker begegnet sei. Der Trinker sagte ihm schließlich: „Alle reden von meinem Trinken, und keiner spricht über meinen Durst.“ Das Schlimmste beim Trinker ist nicht, dass er trinkt, sondern dass er seinen Durst nicht stillen kann. Das ist das Problem.
So geht es uns allen mit unserem Lebenshunger und unserer großen Sehnsucht. Unsere jungen Leute sagen es ganz offen: Sie finden keine Befriedigung. Alles, was sie ausprobiert haben, macht sie nicht satt. Deshalb zieht sich durch diese Welt ein großer Strom enttäuschter Menschen, die keine Erfüllung und keinen Frieden finden.
Jesus als Quelle der Erfüllung im Gottesdienst
Wie wichtig es ist, in unserem Missionsdienst von Jesus zu reden, wird besonders deutlich beim Laubhüttenfest. Dort trat Jesus während des Gottesdienstes auf und richtete seine Worte an die Gemeinde.
Das Laubhüttenfest zog eine große Schar von Pilgern an, die tagelang im Tempel gefeiert hatten. Wir können uns ein wenig den jüdischen Gottesdienst vorstellen, mit all den großen Feierlichkeiten, der Prozession, bei der sie vom Siloah-Teich hinaufzogen, das Wasser ausschütteten und all den weiteren Ritualen, die gerade abliefen.
Dann steht plötzlich Jesus da und sagt: Es kann sein, dass euch der ganze Gottesdienst unbefriedigt und leer lässt. Im herrlichen Tempel, der ein so wundervolles Gebäude war, sagt er: Ich sättige deinen Durst. Kommt zu mir, ich gebe euch Erfüllung und Leben.
Sicher stehen alle Missionswerke immer in der Gefahr, große Pläne zu machen: Kirchen zu bauen, Organisationen aufzubauen, Strategien voranzutreiben. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass es eine große Schar von Hunderten von Millionen Menschen gibt, die nach Jesus Heimweh und Hunger haben.
Mich beeindruckt das immer am meisten, wenn wir mit Konvertiten sprechen, die aus dem Islam kommen. Wir kennen den Islam, und unser Bruder Schneider, der lange in Indonesien gelehrt und gewirkt hat, könnte es noch viel besser erklären. Im Islam gibt es ein perfektes Gebäude zur Gestaltung des Lebens und eine Gemeinschaft, die fest aufgebaut ist. Wer sich davon entfernt, gilt als verloren und wird ausgestoßen.
Doch plötzlich gibt es Menschen, die diese riesige Sehnsucht nach Lebenserfüllung haben. Sie finden diese Erfüllung erst, wenn sie Jesus, dem Gottessohn, begegnen. Und das ist dann so stark!
Vielleicht kennen einige von Ihnen Professor Karui, der an der Universität Heidelberg lehrt und nun viel in Tunesien wirkt – einem Land, in dem Mission völlig verboten ist. Mit seinem Glaubenszeugnis stärkt er die schwachen Gemeinden dort, die oft nur im Untergrund zusammenkommen.
Als junger Mann kam er nach Deutschland und wurde in einer Gemeinschaftsstunde mitgenommen, wo er Jesus fand. Jetzt brennt er ganz erfüllt und tut alles, um die Menschen in Tunesien zu ermutigen. Sein Herz ist erfüllt von dieser großen Liebe zu Jesus.
All diese Leute haben immer wieder die Sorge, dass wir Religionen in irgendwelchen Begriffen verstehen wollen. Doch sie sagen: Erzählt uns doch bloß von Jesus! Sie haben Hunger nach Jesus, weil sie erlebt haben: Nur Jesus kann mein Leben füllen, nur Jesus gibt mir Erfüllung und Klarheit und sättigt meinen Durst.
Jesus als Sieger über dunkle Mächte
Wir können diese unheimliche Angst, die viele Menschen in verschiedenen Ländern erleben, auf all diese Länder anwenden. Besonders deutlich wird das bei dem Voodoo-Kult, wie er etwa in Haiti praktiziert wird – dem ärmsten Land in der westlichen Erdhälfte.
Es ist schrecklich, wenn man nachts die Menschen schreien hört, die in Begegnung mit diesen okkulten Mächten stehen. Oft ahnen wir, welche Mächte dahinterstecken, und wie wehrlos wir ihnen gegenüber sind. Doch dann erleben wir, dass Jesus der Sieger ist. Es ist äußerst schwierig für jemanden, der Jesus im Glauben anruft, ihn findet und dadurch das Leben erhält.
Es ist immer wieder sehr wichtig, dass wir auch in unseren Gemeinden zu Hause unseren Dienst klar so ausrichten, dass die Verkündigung von Jesus im Mittelpunkt steht. Egal, ob wir in der Diakonie tätig sind, Nachbarn betreuen oder im Altenheim Besuche machen – die Botschaft von Jesus muss im Zentrum unseres Dienstes stehen.
Der zailonesische Evangelist Dithynals hat einmal gesagt: Wenn wir von Jesus reden, ist es so, als würde ein Bettler dem anderen zurufen, wo es Brot gibt. Dort, wo die Hungernden wieder satt werden. Genau das wollen wir tun: den Menschen diese Botschaft zurufen, um sie zu erquicken und ihnen Lebensfreude zu schenken.
Dabei soll allen mitgegeben werden, dass jeder, der zu Jesus kommt, die Bindungen der Finsternis und der okkulten Mächte abstreifen kann. Dass er seine sündigen Praktiken, die ihn gefesselt haben, loslassen kann und dadurch frei wird und neues Leben findet.
Zeugnis und praktische Hilfe in Katastrophen
Wir haben gerade die Tsunamikatastrophe erlebt, die sehr groß war. Auch von der langen Steinbacher Höhe wurde viel Hilfe geleistet. Der Leiter von Jugend für Christus, Doktor Adschit Fernando, war bei unserem Missionstag und erzählte eindrücklich, wie sie dort Pakete verteilt haben und wie diese Hilfe bei den Menschen ankam.
Besonders beeindruckend war für die Buddhisten, so berichtete er, wie die Mitarbeiter die schweren Säcke mit Lebensmitteln, vor allem Reissäcke, getragen und an die ärmsten Opfer verteilt haben. Ein Pastor war ebenfalls dabei. In einem buddhistischen Land wie Sri Lanka hat ein Pastor ein hohes Ansehen im sozialen Gefüge. Dieser Pastor zog sein Hemd aus und trug die Säcke auf seinem verschwitzten Rücken.
Adschit Fernando sagte, dass dies das beste Zeugnis für die Buddhisten war. Die Christen durften dort kaum noch predigen, da die Menschen sehr ängstlich waren, dass mit der Hilfe auch eine Botschaft verbreitet wird. Doch Fernando betonte, dass es gar nicht nötig war zu predigen, weil das gelebte Zeugnis alles sagte.
Die Buddhisten wussten, dass von ihrer Seite keine Hilfe kam. Die Christen kamen trotzdem, so dass die Behörden fast die Hilfe verboten hätten. Aber das gelebte Zeugnis zeigte, dass Jesus so viel Erfüllung bringt, dass es kein Problem ist, sich tief zu erniedrigen. Es macht nichts aus, ganz tief zu erniedrigen und zum Diener zu werden, weil man die Lebenserfüllung und die Ehre bei Jesus hat.
Jesus krönt einen mit Gnade und Barmherzigkeit. Man braucht nicht das menschliche Gefüge von Ehre und Macht.
Ermutigung zur persönlichen Erquickung durch Jesus
Lebenserfüllung
Jetzt wünsche ich nur, dass sie selbst in ihren Lebenskrisen und Belastungen, in denen sie leben, diese tägliche Erquickung von Jesus erfahren. Wer da dürstet, der komme zu mir und trinke.
In ihrer Not, in der Krankheit, die auf ihnen lastet, in der Einsamkeit, wenn sie einen lieben Menschen verloren haben – nur Jesus kann deinen Hunger stillen und deinen Durst löschen. Jesus will das tun.
Das ist die größte Botschaft, die Menschen sagen. Manche überlegen immer wieder, ob der andere das überhaupt verstehen kann. Ja, er kann es verstehen, er kann es verstehen.
Es sind ja alles Lebensprobleme, die die Leute belasten. Aber alle Lebensfragen können nur aus dieser Mitte heraus gelöst werden. Ob es Ehekrisen sind, Schwierigkeiten mit jungen Menschen oder Probleme von jungen Leuten, die ausflippen und irgendwo anders hingehen.
Wer da dürstet, der komme zu mir und trinke. Wer an mich glaubt, dem werden Ströme des lebendigen Wassers aus seinem Inneren fließen.
Menschen zu Jesus führen – die Einladung zum Leben
Lösche deinen Durst – das ist mein nächster Punkt. Hunger oder Durst, komm her zu mir. Es geht darum, Menschen zu Jesus zu bringen, sie zu ihm hinzuführen.
Die herrliche Botschaft und der Dienst der Vision in Deutschland und auf der ganzen Welt bleibt: Wir laden Menschen zu Jesus ein. Wir sagen: „Bring ihn zu Jesus, bring ihn zu mir, Herr Jesus, bring ihn zu mir.“
Und nun: Lösche deinen Durst. Was macht Jesus? Er macht uns nicht betrunken. Zunächst macht er alle, die zu ihm kommen, neu.
Was bedeutet dieser Glaube an Jesus? Es heißt, Jesus aufzunehmen, Jesus anzunehmen. Das Herrlichste, was wir immer wieder verkündigen dürfen – und was es in keiner Religion dieser Welt gibt – ist der Gedanke, dass mein schmutziges Erdenleben mit all seinen dunklen Belastungen zu einem Heiligtum Gottes wird. Das ist die Neugeburt.
Ich sage so gern Neugeburt und nicht Wiedergeburt, weil gerade die Buddhisten den Begriff der Wiedergeburt in einem ganz falschen, heidnischen Sinn besetzt haben. Viele Nichtchristen denken, wenn wir von Wiedergeburt sprechen, es gehe um das Weiterleben nach dem Tod. Nein, es geht um eine Neugeburt.
Mein fleischliches Herz mit all seinen Problemen wird von Christus erneuert und neu gemacht. Ich werde eine neue Kreatur, eine neue Schöpfung. Glaubend an Jesus vollzieht sich diese Umwandlung meines Lebens. Ich nehme ihn als Herrn und Heiland an.
Wir sprachen schon gestern davon: Es ist das Erschrecken im Gewissen vor dem Gericht Gottes, das Erkennen der eigenen Sünde und dann das Wunder, dass Jesus das alte Herz aus uns heraus operiert und uns ein neues Herz gibt. Dieses neue Herz erfüllt uns geistlich und treibt uns durch seinen Heiligen Geist im ganzen Leben.
Trinke, trinke! Nimm die Fülle der Gabe, die Jesus dir gibt.
Die Bedeutung der Neugeburt für die Mission
Es wird im Christenleben immer wieder so sein, dass wir sagen: Ich habe erst ein ganz kleines Stückchen davon genossen. Ich habe erst ein bisschen genippt an einem See, der unendlich ist. Mein ganzes Leben will ich mich noch viel mehr ausstrecken, damit Jesus mich erfüllt.
Wenn viele heute von der Fülle des Geistes reden, dann sagen wir, das ist immer ein neues Entdecken. Ich will Christus immer tiefer in mein Leben hineinnehmen. Wir erschrecken ja bis zu unserer Todesstunde an so vielem Unheiligen und Bösen in unserem Leben. Wir leiden an diesem Kampf zwischen Geist und Fleisch. Wir spüren die Anfechtung und vielleicht sogar oft noch im Todeskampf am allermeisten.
Und doch dürfen wir wissen: Trinke, nimm von dieser Gnade, die dir angeboten wird.
Mir ist es immer groß, wenn wir vom Philipp Jakob Späne reden, der die große Bewegung des Pietismus ja eigentlich kennzeichnet, als Anfänger, als Initiator. Er hat ja immer diesen Punkt – und der ist mir so wichtig – so stark herausgestellt und sagte: Wenn ein Prediger nicht neu geboren ist durch den Heiligen Geist, schadet er mehr, als er nützt.
Ohne diese Neugeburt kann auch in der Mission kein Gemeindeaufbau praktiziert werden. Es kann nicht geschehen, dass Menschen so vollständig erneuert werden. Und dass das geschieht, ist ja dann ganz wunderbar. Aus dieser Neugeburt folgt eine ganze Revolution, eine Veränderung des Lebens.
Dies ist uns ja so wichtig: Wie kommt es endlich dazu, dass Menschen nicht mehr hungern? Wie kommt es endlich dazu, dass einer sich um den Schwachen annimmt? Wie kommt es denn endlich dazu, dass das Unheil gestoppt wird und Lüge und Korruption durchbrochen werden?
Ja, durch erneuerte Menschen. Das ist in der Tat der Weg: durch die Bekehrung von Menschen, die solch einen wunderbaren Einfluss in ihrem Land wahrnehmen.
Zeugnis und Entscheidung in Uganda
In Uganda herrschte nach der Zeit, in der der Diktator Idi Amin gewütet hatte, noch einmal eine große Notlage aufgrund einer äußerst schlechten Regierung. Als diese schließlich abgesetzt wurde, stellte sich die Frage: Wie wird Uganda neu?
In diesem Zusammenhang wurde unser Bruder, Bischof Vesto Kiventschere aus Kabale ganz im Westen Ugandas, aufgefordert, ein Ministerium zu übernehmen. Ich glaube, es war entweder das Innenministerium oder das Erziehungsministerium.
Ich holte ihn am Flughafen ab, und wir fuhren die neue Rheinsteiger hinunter. Den Augenblick, in dem ich ihm sagte: „Das ist doch toll, jetzt habt ihr endlich die Chance, in der Spitze einer Regierung mitzureden und das Land zu gestalten“, werde ich nie vergessen. Er antwortete jedoch: „Das meinst du im Ernst? Ich soll meinen herrlichen Dienst als Evangelist aufgeben?“ Er lehnte ab und sagte: „Ich will evangelistisch bleiben, weil ich dort am herrlichsten wirken kann.“
Nicht, dass andere Aufgaben unwichtig wären. Gott hat auch Leute wie Nehemia, die in ihren Funktionen beim König berufen wurden und ein hohes Amt innehatten. So finden wir viele, die dort beauftragt sind. Doch das Evangelisationsamt darf niemals wegen anderer Aufgaben verkürzt werden.
Es beeindruckt mich immer wieder, wenn ich an Stephanus und die Diakone in der Apostelgeschichte denke. Sie übernahmen praktische Arbeiten wie die Essensverteilung und die Fürsorge für die Alten. Gleichzeitig hatten sie ein brennendes Zeugnis von Jesus. Gerade durch den Diakon Philippus entstand die Erweckung in Samaria. Durch Stephanus wiederum brach in Jerusalem die Verfolgung aus, weil er so leidenschaftlich von Jesus sprach.
Wer von Jesus redet und das Zeugnis von ihm weitergibt, trägt zu einer gesellschaftlichen Veränderung und Erneuerung bei. Wie unser Volk durch die Erweckungen geprägt wurde, sieht man noch heute.
In der Stuttgarter Zeitung wurde einmal über Lothar Spätsayn geschrieben, er sei Pietist. Das ist er absolut nicht; er weiß überhaupt nicht, was das ist. Doch die Zeitung wollte damit ausdrücken, dass dort eine Struktur von Arbeitsmoral, Verantwortung und Bewusstsein in der Bevölkerung lebt, die irgendwo aus den Wurzeln des Glaubens kommt.
Davon ist heute bei uns im Land nicht mehr viel vorhanden. Aber wir kennen noch gut, wie die Mission ganz entscheidend die Gesellschaft verändert hat, einen Bildungswillen hervorrief und auch heute bei uns Neues schafft.
Die Bedeutung von Glaubenszeugnis in der Jugend
Und deshalb ist es so tragisch, dass wir so wenig Zeugnis für die heranwachsende Jugend haben, die in dieser Gottlosigkeit aufwächst.
Was hat uns doch geprägt, als wir gläubige Religionslehrer hatten? In unserer Jugend haben wir Liederverse und Bibelworte auswendig gelernt. Dabei haben wir etwas von den lebensschaffenden Kräften des Evangeliums geahnt.
Gerade unser Bruder Schneider, der auch Pädagoge ist und über viele Kenntnisse verfügt, ist ein wunderbares Beispiel dafür. Er erinnert an die alten, schwer erziehbaren Anstalten, wie sie mein Urgroßvater hier in Karlsruhe im Harthaus kannte.
Damals galten diese Jugendlichen als schwer erziehbar. Doch man erkannte, dass alles nur durch das Evangelium möglich war. Nach den napoleonischen Kriegen waren zehntausende junge Menschen auf den Straßen. Das war kriminelle Energie, und mit keinem Rezept konnte man diese Jugendlichen mehr in den Griff bekommen.
Erst als Jesus diesen jungen Menschen ins Herz gegeben wurde, geschah eine Veränderung. Es kam zu einer Bekehrung und Erneuerung.
Die Kraft des Heiligen Geistes zur Erneuerung
Paulus schreibt im Römerbrief, Kapitel 8, ausführlich über den Heiligen Geist. Er beschreibt, wie die Sünde in unserem Leben geherrscht hat und fordert, dass nun die Gerechtigkeit herrschen soll. So wie die Sünde in unserem sterblichen Leib gewirkt hat, soll jetzt der auferstandene Jesus unseren sündigen Leib lebendig machen, damit wir ihm dienen können.
Christus in uns ist die Hoffnung der Herrlichkeit und die Quelle der Erneuerung von Menschen.
Bei Missionsberichten sollte es niemals um Zahlen gehen. Es ist überhaupt nicht wichtig, wie viele Menschen zum Glauben kommen. Unsere Missionare stehen oft unter einem enormen Druck, Erfolgsberichte vorzulegen. Doch uns interessiert nur, wie das geschieht. Wie läuft es ab, wenn sich jemand Jesus ausliefert und ihm gehorsam wird? Welch eine Revolution das ist! Das ist ein sehr schwerer Schritt.
Ein junger Missionar aus Burkina Faso schrieb von einem 14-jährigen Muslim, der lange gerungen hatte, ob er sein Leben Jesus ausliefern soll. Schließlich kam er zum Missionar und sagte: „Ich bin durch, ich gehöre Jesus.“ Auf die Frage, was er denn gemacht habe, antwortete er, er habe seinen Koran mit allen Amuletten ins Plumpsklo geworfen.
Der Missionar war sehr erschrocken, denn wenn das bekannt wird – Sie wissen ja, Schändung des Korans – dann könnten sie ihn bei lebendigem Leib töten. Doch der arme Junge wusste nicht mehr, wie er sich retten konnte. Er wollte von diesen Mächten frei werden und hat diesen Schritt gewagt.
Es ist manchmal ganz rührend und bewegend, wenn Menschen eines Volkstamms als Erste heraustreten und sagen: „Ich möchte Jesus gehören.“ Man kann es immer wieder betonen: Für die Nachfolge Jesu braucht man dieselbe Zivilcourage. Man muss seinen Weg unbeirrt gehen, auch in der Gemeinde und in der Familie, und sagen: „Ich will keinen faulen Kompromiss machen. Ich möchte mit Jesus gehen und in seiner Segensspur leben.“
Die Kraft der Lebensströme aus Jesus
Es gibt einen Lebensstrom für viele, das sagt ja hier Jesus: "Kommt her zu mir." Das war das Erste: Finde Jesus. Das Zweite war dann: Nimm ihn an.
Was wird denn neu? Was verändert sich? Das fragen viele später ungeduldig. Was ist denn neu geworden durch das Ganze? Sehr viel, wenn Menschen neu werden.
Das heißt, der größte Schatz gläubiger Jesusleute – so sage ich das immer – sind die Jesusleute, die in diesem schrecklichen Chaos und in diesem unbeschreiblichen Elend wirken, die dort helfen und tätig sind. Jesus sagt, von denen werden Ströme lebendigen Wassers ausgehen.
Ströme – das sind also nicht bloß Rinnsale, nicht bloß ab und zu ein paar Tropfen, sondern ein Strom. Ein Strom, der groß ist, wie der Nil, der dahinfließt, oder wie der Rio de la Plata, oder wie alle großen Flüsse der Welt heißen, wie der Mississippi, der groß und breit fließt.
Wer Jesus in seinem Leben aufgenommen hat, der hat teil an diesem Wunder, dass von seinem Leben Ströme von Frischwasser ausgehen. Nicht so Brackwasser, schmutziges Wasser, an dem man sich den Tod holt, wie dort in Afrika, wo all die Infekte drin sind. Nein, da geht ein Lebensstrom aus.
Jetzt sind wir alle auch solche Augenmenschen, dass wir dauernd fragen und sagen: Was geht denn von meinem Leben aus? Ich sehe gar nichts.
Das musst du gar nicht sehen. Hauptsache ist, dass Jesus das versprochen hat. Wir haben selber oft erlebt, wie bei uns viel erst aufging, wenn die Jesuszeugen schon verstorben waren. Wie wir später erst das aufnahmen, wie Leute sagen: Der hat in meinem Leben eine ganz entscheidende Bedeutung gehabt. Und was der mir gesagt hat.
Das können auch Christen gewesen sein, ob das im Sonntagsschulgottesdienst war oder in einer Jugendgruppe. Aber auch die eigenen Eltern, die Paten oder wer auch immer einem etwas mitgegeben hat: Ströme lebendigen Wassers.
Dort, wo wirklich in unserem Leben diese Unheilsspur gelöscht ist, vergeben ist, die unser Leben geprägt hat und wir uns Jesus ganz neu weihen, dann ist gar nicht wichtig, welches Amt wir inne haben.
Bei unseren Missionaren ist das wirklich immer wieder schlimm. Die einen wollen keine Briefe schreiben, weil sie sagen: Ich habe gar nichts zu schreiben. Und die meinen immer wieder: Wir warten auf diese Erfolgsberichte.
Die kann man aber gar nie erleben. Keiner der großen Missionspioniere hat eigentlich die Frucht gesehen, die später herauskam. Hudson Taylor hat es vielleicht ein bisschen gesehen. Aber er konnte natürlich nie ahnen, was heute in China aufbricht.
Gestern hat mir Bruder Schneider erzählt, dass von der Molukkeninsel Halmahera das Evangelium nach Sulawesi hinüberkam. Ich war in dem Grab des Landwirts van Dijk, eines holländischen Missionars.
Das haben jetzt diese Terroristen der Al-Qaida, die dort so viele umgebracht haben, ausgegraben. Sie haben den Leichnam herausgezogen, die Knochen, die sie noch finden, um sie zu zerstören, damit der Einfluss dieses Mannes aufhört.
Sie konnten gar nicht verstehen, dass durch einen Landwirt, der da unten gelandet ist, auf einer einsamen Insel Indonesiens ein Lebensstrom ging.
Auf der Insel Sulawesi gibt es eine ganz, ganz große Christenheit in der Stadt Manado – 90 Prozent Christen, alles herausgekommen aus dem Lebensstrom van Dijks, viel, viel später als der Missionar Jean Todbach.
Und das ist wunderbar, weil unser Herr ja etwas wirken will, und er benutzt uns.
Neulich stand in dem Hundertjahresbericht – es war ja nicht ganz hundert Jahre, vielleicht 75 – in Wiedenest, Neustadt, ein Artikel mit dem Titel: "Gott schreibt seine Geschichte mit Menschen." Interessant.
Es ist immer personenbezogen, wie Gott arbeitet. Wir sind gestern mit Ihnen dort zusammengesessen und mussten darum Namen nennen. Wir sagten: "Oh ja, die kennen wir, und die kennen wir." Und wieder da, wo sie wohnen, in Büsingen, da wohnen ja wirklich viele Leute.
Ich nenne den Namen, und man sagt: "Ah, den kennen wir, der gehört auch zur Gemeinde Jesu." Es sind auf einmal wieder ganz kurze Verbindungen, weil die Segenslinien immer über Menschen laufen und gar nicht groß, was sie geleistet haben.
Geldklaus Reinhart, du darfst ja nicht traurig sein, wenn du sagst: Was ist es, jetzt bin ich 80. Aber der Herr wird es weiterführen und die Linien laufen lassen. Und da wird bei den Rumänen wieder etwas aufgehen, wo einer mal begriffen hat, die Liebe Jesu erfahren hat.
Und das hat auch bei uns Zeit gebraucht, bis das wieder ausging: Lebensströme, die ausgegangen sind. Und das ist schön, wenn man es an Menschen studieren kann, an schwachen Menschen, natürlich an Menschen mit allen Fehlern.
Das ist ja klar, dass Gott auf krummen Linien gerade schreibt. Das darf auch so sein, aber das Große ist, dass er schreibt. Und wenn er Frucht schafft, dann ist das wieder Lebenswasser für viele.
Man könnte viel von Geschichten noch erzählen, ich möchte es jetzt nicht tun. Sie können selber das einsetzen, ob eine Hanna Faust in Wuppertal. Ich sage immer: die Hanna Faust in Wuppertal.
Eine Frau, die kaum lesen und schreiben konnte, zur gleichen Zeit, als die große Grundlage der marxistischen Revolution dort lief. In Wuppertal gibt es ja noch diese Fabrik, wo Friedrich Engels war. Heute ist dort ein Hotel drin.
Friedrich Engels in Wuppertal, aus einer reichen Familie. Und wenn Sie es mal prüfen, auch in den Biographien über Hanna Faust steht immer drin, dass eine Hanna Faust als schlichte Christin mit ihrer Liebestätigkeit viel mehr gewirkt hat als Friedrich Engels durch seine marxistischen Gedanken.
Er hat seine Reitpferde nebenher gehalten, weil er selber doch noch im Reichtum leben musste.
Sie war eine Frau, die zu den Menschen ging, in den Slums, und Liebe Jesu gezeugt hat. Sie hat das Johanneum gegründet, die ganzen Kindergottesdienste gesammelt und so unheimlich viel Gutes getan.
So kann man es weitersagen von vielen Kranken, die wir kennen. Einmal unser Ludwig Hofacker, der keine hundert Predigten in seinem Leben halten konnte, aber der sich schlicht auf den Herrn verlassen hat, und der Herr hat ihn benutzt.
Die Balance zwischen materieller Hilfe und Jesuszeugnis
Ich wollte Ihnen heute Morgen in ganz einfachen Worten noch einmal etwas sagen, das für unsere Missionsarbeit sehr wichtig ist. Es geht darum, dass wir die materielle Hilfe nicht gering schätzen, aber wir dürfen das Zeugnis von Jesus nicht zugunsten der materiellen Hilfe opfern.
Wir wollen materielle Hilfe leisten, aber in allem soll Jesus groß gemacht werden. Wir wollen von ihm, dem Heiland, sprechen und den Menschen sagen: Das ist das Wichtigste, was wir dir geben können. Du musst ihn haben, du musst ihn finden, denn nur er macht dein Leben neu.
Das ist eine große Ermutigung und Stärkung für uns – Wasser, das den Durst löscht. Eine Erfüllung und Befriedigung, die man sonst nirgendwo auf der Welt finden kann. Im Lied heißt es: „Schönster Herr Jesu, schön sind die Blumen, was gibt es alles Schönes bei den Menschen. Aber nichts soll mir werden lieber auf Erden als du, der liebste Jesusmann.“
Ich bitte Sie auch, Ihren befreundeten Missionaren das zu sagen: Wir wollen von ihnen keine Erfolgsberichte hören, erst recht nicht über Dinge, die uns gar nicht so interessieren. Viele Erfolgsberichte sind nach ein paar Jahren überholt, weil es doch nur ein Flop war und nichts Echtes. Uns interessiert vielmehr: Sind die Menschen schon durch die Tür gegangen, um es bildlich zu sagen? Haben sie Jesus ergriffen? Oder dürfen wir jetzt ganz bewusst für Menschen beten?
Es ist immer so, dass es zunächst einzelne sind. Wenn der Erste den Schritt gegangen ist, entsteht plötzlich ein Strom. Es war schön, Klaus, wie du vorhin für die Zigeuner Europas gebetet hast. Es fasziniert mich immer noch, wenn man sieht, wie Gott plötzlich die Tür öffnet und diese Zigeuner dann die feurigsten Evangelisten werden.
Selbst die „Glänster Zigeuner“ im Saarland oder in der Pfalz, die früher mit Teppichverkäufen beschäftigt waren, sagen plötzlich: Unser Teppichverkauf ist nicht mehr wichtig, wir wollen den Deutschen von Jesus erzählen. Die Zigeuner werden diejenigen sein, die uns das Evangelium wiederbringen.
Es ist so faszinierend, wenn Jesus solche Lebensströme aufbrechen lässt. Und das macht er durch Menschen, die Jesus aufgenommen haben und die Jesus neu machen kann.
Schlussgebet und Bitte um Zeugnis
Wir wollen noch beten. Lieber Herr, wir möchten dir danken, ganz herzlich danken, dass wir dich kennen dürfen und dass du dich uns geoffenbart hast.
Es bewegt uns immer wieder, dass die Menschen um uns herum nicht nur die schlechten Seiten unseres Lebens sehen, sondern dir begegnen. Wir können das nur bezeugen, obwohl wir uns unserer vielen Versäumnisse, Schuld und Sünden bewusst sind.
Lass doch aus unserem Leben etwas hervorgehen, das ein Zeugnis für dich ist – auch bei unseren Enkeln und Kindern, bei unseren Nachbarn und Verwandten sowie bei den Menschen, mit denen wir zusammen sind. Herr, gebrauche uns und mache uns eindeutig, nüchtern und schlicht in unserem Zeugnis.
Hilf uns, nicht viel zu reden, sondern nur das eine zu sagen, das Notwendige: von dir, vom Leben und von der Fülle des Lebens, die du gibst. Amen.
