Einführung in den historischen Kontext und die Bedeutung des Geistes Gottes
Und wenn Sie den ganzen Zusammenhang verstehen wollen, dann müssen Sie Esra 4 lesen. Das können wir heute nicht tun, aber für zu Hause ist das ganz lohnend. Dort sind die Vorgänge beschrieben, die sich ereignet haben. Das ist das Wort des Herrn an Zerubbabel. Die Propheten waren ja nur der Lautsprecher für das Reden des ewigen Gottes.
„Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr, Zebaut.“ Jemand hat mir das Magazin Fokus gegeben. Darin steht ein Artikel über den Rückgang des Glaubens und des Wissens von Gott. Es wird erschütternd beschrieben, wie der Einfluss der Christenheit in Deutschland rapide zurückgeht.
Die Leute sind zwar alle noch religiös, sie glauben, dass es irgendein göttliches Wesen gibt. Aber mit Jesus und dem Wort der Bibel hat das nur noch für einen ganz kleinen Prozentsatz überhaupt etwas zu tun. Das Wissen schwindet immer stärker, und letztlich ist nur noch eine kleine Minderheit übrig, die sich zu den biblischen Wahrheiten bekennt.
Das ist unerwartet, wenn man bedenkt, dass man sich kein Land auf der Welt vorstellen kann, in dem die Kirchen so viele Finanzmittel haben wie in Deutschland – dank der Kirchensteuer. Wahrscheinlich ist der Kirchenstaat Vatikan noch ärmer. Also fließen dort unheimliche Milliarden, die eingesetzt werden. Und wenn man sich umhört oder die Blätter liest, wird alles, wirklich alles, ja nur gebraucht, um das Evangelium den Menschen von heute zu sagen. Es wird unheimlich viel getan.
Herausforderungen und Bemühungen in der heutigen Christenheit
Es gibt Rogger-Gottesdienste, Rewe-Gottesdienste und Motorradfahrer-Gottesdienste. Dabei wird das Evangelium immer wieder neu übersetzt, bis am Ende fast nichts mehr davon übrigbleibt. In anderen Sprachen gibt es ebenfalls neue Übersetzungen. Es scheint, als sei alles ausprobiert worden.
Konferenzen und Tagungen werden abgehalten, bei denen Tausende zusammenkommen. Dort wird über Gemeindewachstum gesprochen, doch die Gemeinden werden immer kleiner. Man fragt sich: Was ist eigentlich los? Was fehlt?
Eifer und Einsatz sind nicht das Problem. Auch nicht, dass überall diskutiert wird, die Not beklagt und bejammert wird. Die Spatzen pfeifen es von den Dächern. Doch vielleicht haben wir die Mahnung vergessen.
So spricht der Herr: Es soll nicht durch Heer oder Kraft geschehen, sondern durch meinen Geist.
Ich will Ihnen nicht erzählen, in welcher Stunde das war. Es war nur eine kleine Gruppe von Israeliten, die aus der babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt war. Sie versuchten mit großer Hingabe und Eifer, die Stadt Jerusalem wieder aufzubauen – die Mauern.
Das war ihnen wichtig, weil der Prophet Haggai sie so drängte: Zuerst muss der Tempel, das Haus Gottes, fertiggestellt werden. Und sie arbeiteten wie die Wilden.
Dann kamen andere – es waren Samariter. Sie wollten verhindern, dass die Juden dort wieder siedelten. Sie wollten eine ethnische Säuberung.
Widerstände gegen den Wiederaufbau und die Rolle Gottes
Und sie haben versucht, das Werk Gottes zu Fall zu bringen. Sie haben Lügen erdichtet, und das ist über die Jahrhunderte hinweg gleich geblieben. Gegen Gottes Werk haben sie üble Anklagen erhoben und dem König Artaxerxes einen Brief geschrieben. Das steht in Esra 4.
In diesem Brief warnten sie den König: „Pass auf diese Leute auf, die Frommen sind die Schlimmsten. Sie wollen nur spalten und zerstören. Am Ende zahlen sie dir keine Steuern.“ Der König Artaxerxes, der Perserkönig, hatte zu dieser Zeit noch die Hoheit über dieses Gebiet. Er hörte auf diese Warnungen, und plötzlich stockte das ganze Bauwerk. Der Tempel konnte nicht mehr fertiggestellt werden, und die Stadt Jerusalem konnte nicht weiter aufgebaut werden.
Ach, wie entmutigt und verzagt waren die Leute! Nach dem Propheten Haggai folgte Zacharja, der dort die Arbeit fortsetzte. Das Besondere an Zacharja ist, dass er das Wort Gottes verkündete. Wissen Sie, was das Wort Gottes für verzweifelte Menschen bedeutet, für solche, die keinen Ausweg mehr sehen? Ich denke, viele von denen, die heute mit großen Schwierigkeiten hierhergekommen sind, können das nachempfinden.
Gott macht ihnen begründet Mut und schenkt ihnen Hoffnung und Zuversicht. Das sind nicht nur nette Sprüche, mit denen wir uns gegenseitig trösten, sondern Gott sagt: Das ist wirklich so, das wird geschehen. Ihr werdet euch wundern: Gott macht zunichte die Pläne der Menschen. Sie können tun, was sie wollen, aber Gott wird seinen Plan zu Ende bringen.
Schwächen der Führer und die Verheißung des Lichts
Das Schlimme damals war, dass nicht nur die Feinde gegen die Israeliten kämpften, gegen das Volk Gottes. Saraja sagt: Wenn ich mir so die Führer des Volkes Gottes ansehe... Die Bibel verwendet eine vornehme, dezente Sprache, und dort heißt es, der Hohepriester Josua habe schmutzige Kleider.
Auf die verantwortlichen Führer des Volkes Gottes konnte man also nicht bauen. Sie waren schwache Leute, Versager. Zudem waren alle Hilfsmittel ihnen weggenommen worden. Sie hatten kein Geld, keine Unterstützung und kein Baumaterial.
Was sagt nun der Herr Jan in den Versen davor, im Kapitel vier? Er sagt, dass Gott seine Gemeinde hell leuchten lassen wird. Das ist Gott immer wichtig. Gott geht es nicht zuerst um unsere kleinen, kümmerlichen Alltagssorgen, sondern darum, dass sein Volk – es war auch damals so – wieder zum Licht in der dunklen Nacht der Welt wird.
Gott will, dass sein Volk so leuchtet, dass es die Völker bis zu den fernsten Inseln erreichen kann. Gott hat Heil geschaffen und verkündet es allen Völkern. Das wird im Bild eines Leuchters dargestellt. Die Propheten benutzen oft solche Chiffren, solche Bilder.
Da heißt es, der Leuchter wird ganz aus Gold sein und mit großer, heller Strahlkraft leuchten. Die Gemeinde Jesu, die uns heute so bekümmert, darf ich für uns heute sagen: Wenn uns das so bekümmert und wir sagen, da ist auch nicht mehr viel los, da sieht es elend und mau aus, da kann man niemand mehr einladen, man geht raus oder schläft ein und das reißt keinen vom Hocker – Gott wird seine Gemeinde beleben. Es soll geschehen.
Die Kraft des Heiligen Geistes als Quelle der Erneuerung
Setzen Sie das gegen Ihre Zweifel, gegen Ihre Mutlosigkeit und gegen Ihre Resignation: Gott sagt, es soll geschehen! Und Gott kann nicht lügen – es soll geschehen!
Wie machtvoll ist es damals geschehen, als elf verzagte Männer beieinander waren nach der Himmelfahrt Jesu. Was für verzagte Leute! Sie hatten gekniffen, sich versteckt und Angst gehabt. Keiner von ihnen war fähig, die Botschaft zu verkünden: Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen und werdet meine Zeugen sein.
Und dann brach es durch. Was ist denn die Kraft des Geistes? Dass er das Wort bekräftigt, dass das Wort kein Todeswort ist, sondern ein lebendiges Wort, das bis ins Gewissen durchbricht. Dass die Kirche nicht bloß ein Verein oder eine Gemeinde ist, sondern eine Gemeinschaft, in der man sich umeinander kümmert, füreinander Sorge trägt und einander liebt – so wie es damals bei den Christen war.
Dann dringt das Evangelium hinaus. Man musste immer wieder neue Schwellen überspringen, bis der Geist Gottes sie zur Weltmission leitete. Und dann zogen Paulus und Barnabas hinaus und begannen zu verkünden: Es soll geschehen, spricht der Herr.
Der Geist Gottes als entscheidende Kraft gegen menschliche Schwäche
Die Leuchtkraft der Gemeinde, ihre Strahlkraft in einer finsteren Welt – das ist entscheidend. Gott sagt: Mein Geist soll es tun, mein Geist. Das ist jetzt besonders wichtig.
Wir sind oft verzagt, mutlos und kraftlos. Doch Gott hat gerade in den dunkelsten Stunden seiner Christenheit immer wieder gewirkt. Wenn man zurückblickt, muss man feststellen: Jede Generation muss die Kraft des Geistes Gottes ganz neu entdecken.
Wir fühlen uns müde und verzagt. Um das mit einem Bild zu verdeutlichen: Neulich bin ich mit meiner Frau durchs Land gefahren. Dabei dachte ich, man kann die Landschaft kaum noch mehr verschandeln als mit diesen riesigen, modernen Windmühlen, die dort aufgestellt werden. Diese Wälder aus Windrädern, die plötzlich in der Eifel in den Himmel ragen. Doch ich verstehe, dass sie Energie einfangen wollen – Windenergie. Man rechnet vor, dass man damit eine halbe Stadt oder halb Kaiserslautern mit Strom versorgen kann.
Dann gibt es noch diese riesigen Sonnenkollektoren, die Sonnenkraft einfangen. Aber was können wir schwachen Menschen eigentlich tun, um die Energie und Kraft Gottes einzufangen?
Im Christenleben geht es ja nicht nur darum, dass wir uns mit unserer eigenen Energie bemühen. Das wäre viel zu wenig, auch wenn wir gute Energie haben. Unsere Liebe ist oft schwach, unser Können begrenzt. Wie aber kann man die Energie Gottes in sich aufnehmen? Was muss man dafür tun?
Muss man sich in der Stille versenken? Muss man etwas zelebrieren oder bestimmte Weihehandlungen empfangen? Nein, Jesus hat nur gesagt: Wer Durst hat, komme und trinke von seinem Geist.
Komm, Jesus, gib mir deinen Geist. Komm du selbst in mich hinein. Ich will deine Kraft, deine Energie in meinem schwachen Leben wirken lassen.
Die Wirkung des Geistes Gottes im Leben der Gläubigen
Heute ist Sonntag. Wenn man eine Fabrikhalle betritt, sind die Maschinen alle ausgeschaltet. Sie stehen still.
Können Sie sich vorstellen, wie es ist, wenn der Hauptschalter eingeschaltet wird? Dann springen alle Maschinen an, laufen und die Arbeit in der Halle beginnt. Jetzt wird produziert.
Ähnlich ist es, wenn der Geist Gottes in einen Menschen kommt. Vorher wirkt alles tot. Man sieht nur Organisation, einen Verein, Müdigkeit – es ist nicht viel zu erkennen.
Vorhin haben wir das Lied von Philipp Spitta gesungen. Er hat es am schönsten beschrieben. In unserem Buch steht, dass er Gefängnispfarrer und Wehrmachtsseelsorger war. Er erzählt, wie er einen Mörder im Gefängnis begegnete, der total verbittert und abweisend war.
Innerhalb weniger Tage erreicht ihn die Liebe Gottes – und zwar nicht nur als ein Spruch, sondern durch den Geist Gottes. Der Mann wird zu einem verwandeltem Menschen, umgewandelt, so dass man ihn nicht wiedererkennt.
Was kann der Geist Gottes bewirken? Wir verzweifeln immer wieder, wenn wir sehen, dass Menschen trotz aller Therapien und Bemühungen nicht verändert werden können.
Der Geist Gottes kann Menschen von innen heraus verändern. Das ist die Botschaft, die das Evangelium vermittelt. Der Geist Gottes ist entscheidend im Leben eines Menschen.
Jesus hat die Wiedergeburt, die Neugeburt, so beschrieben: Die Neugeburt ist, wenn der Geist Gottes, Jesus selbst, in uns Raum gewinnt und die Herrschaft in unserem Leben übernimmt.
Die Bedeutung des Heiligen Geistes für das Glaubensleben
Darum ist die Bibel ein mutmachendes Buch, weil sie keine Ausweglosigkeit und keine Hoffnungslosigkeit kennt. Sie ist voll Zuversicht und Hoffnung. Gott macht Neues. Die, die auf den Herrn harren, bekommen neue Kraft. Sie steigen auf mit Flügeln wie Adler. Sie laufen, ohne müde zu werden, und wandeln, ohne zu ermüden.
Jetzt sagt Gott: Bloß aufpassen, keine falschen Arbeitsmethoden! Wir wissen das ja alles, wir haben es schon oft gehört. Doch praktizieren wir es auch? Wir sollen nicht auf unser Fleisch vertrauen, das unsere Gaben setzt, sondern auf den Geist.
Es hat mir so gefallen, wie junge Leute aus unseren Jugendgruppen im Übergangswohnheim eine Jugendarbeit beginnen. Viele von ihnen kommen aus Russland und können die deutsche Sprache oft noch kaum richtig. Wie können sie das schaffen? Es ist ein Programm. Aber wie machen wir es richtig? Wenn der Geist Gottes sie nicht leitet und ihre Worte nicht durchdringen, ist alles umsonst.
Jede Konfirmandenstunde, die ich halte, jeder Besuch, den Sie machen, wenn Sie einen Kranken besuchen, ist vergeblich, wenn der Geist Gottes Sie nicht erfüllt.
Und dann steht da: Nicht die falschen Arbeitsmethoden benutzen.
Die Gefahr des Vertrauens auf menschliche Macht und die Verheißung des Geistes
Und sehen Sie, die Not zur Zeit des Propheten Sacharja lag schon viel früher. Während der gesamten Königszeit und in der ganzen Geschichte der Kinder Israel war immer derselbe Fehler vorhanden. Sie suchten stets nach sichtbaren Hilfen und Stützen.
Der Prophet Jesaja klagt zum Beispiel, dass die Israeliten immer auf die Rosse Ägyptens vertrauen. Sie hatten Angst vor Pferden und Gäulen. Diese Angst zieht sich durch die ganze Bibel. Vor dem Meer und vor Pferden hatten sie große Furcht. Es waren die kanaanäischen Streitwagen, die ihnen Angst eingejagt hatten – die ägyptischen Rosse.
Salomo begann erst, große Ställe für Pferde zu bauen. Doch auch er wurde dafür kritisiert, und zwar zu Recht. Man sagte: Ihr setzt euer Vertrauen auf politische Lösungen, auf die Militärmacht Ägyptens mit ihren Pferden, anstatt auf Gott zu vertrauen. Aber das ist doch so schwierig. Sie wussten das doch. Wie sollte man auf Gott vertrauen können?
Deshalb gefiel es Gott, seine ganze Heilsgeschichte so zu gestalten. Das bedeutet: Gott wird das Haus David noch einmal absägen, bis zum Baumstumpf hinunter. Doch aus dem Strunk wird ein Zweig ausschlagen, aus der Wurzel Jesse. Einer wird aus dem Geschlecht Davids kommen, auf dem der Geist der Weisheit, der Geist der Stärke und der Geist der Erkenntnis ruhen wird.
Dieser Geist wird auf ihm ruhen, obwohl er äußerlich ganz kümmerlich aussieht. Warum wurde Jesus in Bethlehem geboren? Um uns darauf aufmerksam zu machen, dass Gott keine Unterschrift von Herodes, Pilatus oder anderen Gelehrten dieser Welt braucht. Jesus hat auf Titel, auf Ehren und auf Macht verzichtet.
Doch der Geist Gottes ruhte auf ihm. Damit sollen wir wissen: Für unser Leben ist es nur wichtig, dass wir Besitzer des Geistes Gottes sind. Dass der Geist Gottes nicht aus unserem Leben vertrieben wird, sondern auf uns ruhen kann. „Nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir!“
Nur durch den Heiligen Geist geschieht es, dass das Wort Gottes uns trifft. Dass wir zu Jesus hingezogen werden, ihn lieben und glauben können. Dass wir zu Jesus sagen können: Du bist unser Herr.
Die Notwendigkeit des Geistes Gottes statt neuer Methoden
Und jetzt wissen Sie, wie eine solche Seuche heute ist! Mein Herz wird schwer, wenn ich darüber spreche. So wie alle treuen Bibelchristen immer wieder neue Methoden suchen, um irgendetwas Neues zu beginnen – neue Gemeindegründungen oder neue Organisationen. Dann müssen wir alle umstellen, jahrelang neue Kurse besuchen und alles anders machen.
Nein, wir brauchen keine neuen Methoden und keine neuen Formen. Wir brauchen den Geist Gottes, ganz gleich, mit welchen Methoden wir arbeiten. Für den Geist Gottes macht es keinen Unterschied, solange es keine sündigen Methoden sind. Das hat keinen Wert. Kein Unrecht darf dabei sein, nichts Verbotenes.
Es ist ganz merkwürdig, dass Gott immer wieder seine Gemeinde belebt hat. Sie erleben es doch heute in der Weltmission. Ich las neulich einen Bericht von einem Kind aus China, der sagte: Überraschenderweise gibt es in den Hausgemeinden viel Streit und Zank unter den Leitern. Und doch wirkt der Geist Gottes Frucht.
Gott tut das oft gegen uns und gegen die Leiter, so wie damals, als der Hohepriester Josua schmutzige Kleider trug. Gott will erwecken, es soll geschehen. Sonst können wir gar keinen Dienst tun, wenn wir das nicht wissen. Sonst kann ich doch nie wirken, wenn ich nicht wüsste: Herr, tue es auch trotz meiner Unwürdigkeit, trotz meiner Fehler, weil der Geist Gottes belebt.
Wir brauchen keine neuen Aktionen und keine neuen Dinge. Wir brauchen, dass wir uns nach dem Geist Gottes ausstrecken, wo wir Bibelstunden halten, beten und sagen: Herr, gib uns deinen Geist.
Persönliche Erfahrungen mit der Kraft des Geistes
Ich habe in meinem Leben oft erlebt, dass Dinge schiefgegangen sind, obwohl man alles gut vorbereitet hatte. Man hat alles probiert – sogar eine Unterrichtsstunde, die man wirklich sorgfältig geplant hat, kann scheitern. Schüler können mit kleinsten Mitteln einen Lehrer zum Scheitern bringen.
Andererseits habe ich auch erlebt, dass Kinder, bei denen man verzweifelt war und nicht mehr wusste, was man tun sollte, durch Gebet und die Kraft des Geistes Gottes verändert wurden. Heute sind sie Mitarbeiter im Reich Gottes.
Denn der Geist Gottes kennt kein Unmöglich. Er ist ein Geist der Stärke und großer Gewissheit. Das ist nichts Ungewisses, sondern die geballte Macht und Kraft Gottes.
Paulus sagt von seiner Predigt, obwohl er ein großer Mann war, der sich auch in Literatur und griechischer Philosophie auskannte: Im ersten Korintherbrief schreibt er, dass das Wort seiner Predigt nicht in menschlicher Weisheit geschah. Er wollte bewusst schlicht reden, damit der Glaube der Zuhörer auf der Erweisung des Geistes beruht und die Kraft Gottes sichtbar wird (1. Korinther 2,1-5).
Natürlich ist es wichtig, dass wir uns auch äußerer Formen bedienen. Es ist wichtig, dass wir menschlich und natürlich bleiben und versuchen, andere Menschen zu verstehen und zu lieben. Doch das Entscheidende ist, dass der Geist Gottes uns erfüllt.
Das gilt für Ihre Erziehungsarbeit, in Ihrer Familie, für Ihren Beruf und für alle Dienste, die Sie tun. Es ist wichtig, dass seine Liebe uns antreibt, dass er uns erfüllt und dass wir an die Kraft des Geistes Gottes angeschlossen sind.
Zusammenfassung der Predigtreihe und die zentrale Botschaft
Wir haben in dieser Predigtreihe viel versucht zu verstehen, insbesondere das Wesen des Geistes Gottes. Heute war es uns wichtig zu betonen, dass der Geist Gottes im Gegensatz zu unseren falschen Methoden steht, die wir oft anwenden. Diese Methoden basieren auf Stärke und Kraft.
Es soll geschehen, aber nicht durch Heeresmacht oder große Kraft von Menschen. Der Kirche hat es immer geschadet, wenn sie meinte, Zuflucht bei den Mächtigen der Welt suchen zu müssen, oder Unterstützung von cleveren Profis und großen Persönlichkeiten in hohen Ämtern zu erlangen. Das funktioniert nicht und ist auch nie nötig.
Dort aber, wo Gottes Gemeinde, oft nur einzelne Personen, angefangen haben, Gottes Wort gehorsam zu sein und sich von seinem Geist füllen zu lassen, sind Erweckungen ausgebrochen. Viele Gegenden in Deutschland zehren noch heute von dem, was damals geschehen ist, wenn Menschen in ihrer ganzen Schwachheit, wie unser Ludwig Hofacker, vom Geist Gottes erfüllt waren.
Wenn Christus selbst da war, dann war das das Wichtigste. Das dürfen wir nie vergessen: Der Geist Gottes ist nicht bloß eine Kraft, er ist die dritte Person der Dreieinigkeit. Ich kann mir das gedanklich nicht auseinandernehmen, und wir brauchen es auch nicht. In der Ewigkeit werden wir es genau verstehen.
Was wir wissen wollen, ist: Im Geist Gottes kommt Christus zu uns, und in Christus ist der Vater ganz gegenwärtig. Es soll durch Jesus Christus geschehen, der in uns Wohnung machen will. Sein Geist ist ungeheuer groß und stark. Sein Geist schwebte einst über dem Wasser, als die Welt geschaffen wurde. Er ist der Schöpfer der Welt und des Planeten- und Sonnensystems. So stark ist der Geist Gottes.
Unser Glaubensleben ist oft schwach, aber der Geist Gottes will jetzt in uns wirken – nicht nur als Optimismus, sondern als Zuversicht und Mut. Ich wünsche mir, dass Sie heute begreifen und sagen: „Jetzt ist Schluss mit der Jammererei, ich will glauben!“
Die Verheißung der Erneuerung durch den Geist Gottes
Paulus drückt es in Römer 8 anders aus und vergleicht es auf eine besondere Weise. Er sagt, dass Jesus durch die Kraft des Heiligen Geistes auferweckt wurde. Der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, wird auch eure schwachen, sterblichen Leiber lebendig machen.
Dadurch kann aus eurem Leben Neues, Gutes und Fröhliches hervorkommen. Der Geist wird Früchte aus eurem Leben hervorbringen – bleibende Früchte. Diese Veränderung wird der Eifer des Herrn bewirken. Er wird es tun, und der Herr selbst will darüber wachen.
Es ist sehr wichtig, dass wir die Botschaft des Geistes Gottes, des Heiligen Geistes, für unser Leben neu begreifen. Das gilt besonders, wenn wir Gespräche mit anderen führen, wenn wir Menschen einladen, wenn wir Kinderkirche halten oder andere Dienste tun. Auch wenn wir einfach an unserem Platz leben, soll das zu Freude und Ehre unseres Herrn geschehen, damit etwas Gutes daraus hervorgeht.
Der Geist Gottes wirkt Veränderung, Erneuerung, Freude und Leben.
Ermutigung angesichts großer Herausforderungen
Jetzt schauen wir uns noch einmal Vers sieben an. Das ist der nachfolgende Vers in unserer Bibel: „Wer bist du, du großer Berg, der du doch vor Zerubabel zur Ebene werden musst?“
Viele Menschen stehen heute vor einem solchen Berg. Sie sagen: „Mir graut so sehr, ich weiß nicht, wie alles weitergehen soll.“ Es scheint ein riesiger Berg zu sein, den sie niemals überwinden können. Krankheitsnöte, Sorgen um Menschen, große Nöte und Verzweiflung – all das türmt sich auf.
Doch Gott sagt: Was ist so ein Berg? Wenn er will, wird er vor der Kraft seines Geistes zur Ebene werden.
Das ist eine herrliche Verheißung! Amen!
