Heute Abend soll es nicht um das Thema Garten gehen, sondern wir wollen weit hinaus bis ins Universum. Das Thema habe ich einmal genannt: Jesus, Herr über Raum und Zeit.
Noch ein Hinweis zu meiner Homepage: Wer irgendwelche Aufsätze oder ganze Bücher herunterladen möchte, kann das tun. Auch in verschiedenen Sprachen ist alles dort verfügbar.
Ich komme aus Braunschweig. Wo liegt Braunschweig? Ein Freund von mir hat fünf Punkte vom Rand Europas ausgewählt, die Koordinaten in einen Computer eingegeben und dann berechnen lassen, wo wohl der Mittelpunkt dieser fünf Punkte liegt. Wir waren alle überrascht: Es ist genau der Marktplatz von Braunschweig.
Nun, ich gebe zu, wenn man die Punkte ein wenig anders wählt, kann man es auch so hinbekommen, dass Dübendorf im Mittelpunkt von Europa liegt.
Die Eroberung des Raumes und die sowjetische Raumfahrtpropaganda
Die Eroberung des Weltraums begann eigentlich am 4. Oktober 1957, als Sputnik I von den Sowjets gestartet wurde. Auf dem Bild sehen wir diesen Sputnik, der die Erde umkreiste und einige Pieptöne von sich gab. Das war damals ein sehr großes Ereignis.
Es wurde natürlich auch entsprechend in der Sowjetunion gefeiert. Die Terminwahl war dabei besonders: Der Start erfolgte zur Zeit der 40-Jahr-Feier der sozialistischen Oktoberrevolution. Schon bald setzte die Propaganda ein. Man sagte, Sputnik sei das triumphale Symbol der sozialistischen Welt.
Es ist interessant, das Ganze heute, viele Jahre später und nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, noch einmal zu hören. Damals hieß es, dieser Sputnik sei der Morgenstern der Neuen Welt, also der sozialistischen Welt. Gleichzeitig sei er aber auch der Abendstern der Alten Welt, der Welt des Westens, die immer noch an einem überholten Gottglauben festhalte.
Weiterhin wurde behauptet, Sputnik habe Gott endgültig von der Bildfläche weggewischt. Die Raketengegentürme nannte man die Kathedralen der Neuen Weltanschauung. Man nahm sich also sehr viel vor.
Dann wurde Sputnik 3 gestartet, am 15. Mai 1958, dem Himmelfahrtstag dieses Jahres. Auch hier setzte die Propaganda wieder ein. Man sagte, jetzt könne der Himmelfahrtstag zu Recht diesen Namen tragen, denn die Sowjetmenschen hätten nun eine wirkliche Himmelfahrt inszeniert.
Oleg Makarow, ein sowjetischer Kosmonaut, sagte nach seiner Rückkehr: „Die Erfolge der Wissenschaft haben die religiöse These von der Allmacht eines Gottes begraben.“ Mit dem Eindringen des Menschen in den Kosmos breche die Legende von der Allmacht Gottes zusammen.
Andreas Nikolajew war mit Vostok 3 unterwegs, am 11. August 1962. Er führte 64 Erdumkreisungen durch. Bei seiner Rückkehr sagte er: „Ich bin Gott auf meinem Flug nicht begegnet.“ Daraus zog er die Schlussfolgerung, dass es auch gar keinen Gott geben könne, wenn er nicht gesehen wurde.
Auf diesen Bildern sehen wir Nikita Chruschtschow, der von 1958 bis 1964 sowjetischer Staats- und Parteiführer war. Er sagte damals: „Die Sowjetmenschen streben nicht nach einem himmlischen Paradies, sie wollen ein Paradies auf Erden haben.“
Man wollte selbst überprüfen, wie es mit dem himmlischen Paradies bestellt sei, und schickte den Kundschafter Juri Gagarin ins All. Gagarin umflog die ganze Erdkugel, fand aber nichts im Kosmos. „Stockfinster ist es dort“, sagte er, „kein Garten, nichts, was einem Paradies ähnlich wäre.“
Man überlegte und beschloss, noch einen Kundschafter zu entsenden. So schickte man German Titow ins All. Man sagte ihm: „Du wirst jetzt länger fliegen als Gagarin, der nur anderthalb Stunden unterwegs war. Er kann das Paradies übersehen haben, schau dich also gut um.“ Titow flog, kehrte zurück und bestätigte Gagarins Schlussfolgerungen: „Nichts da“, sagte er.
Chruschtschow nannte diese beiden „Himmelsboten“. Zur damaligen Zeit ließ man in der Sowjetunion große Plakate anfertigen mit der Aufschrift „Bogar njet – Es gibt keinen Gott“. So sahen diese Plakate aus, mit denen diese Propaganda betrieben wurde: „Es gibt keinen Gott.“
Moderne Propaganda und die Frage nach der Existenz Gottes
Wir sehen, dass das Thema längst nicht vorbei ist. Auch in unseren Tagen wird weiterhin Propaganda betrieben, die behauptet, es gebe keinen Gott. In London ließ man beispielsweise Doppeldeckerbusse fahren, auf denen die Aufschrift stand: „Es gibt keinen Gott.“
Dabei gab es jedoch ein Problem. In England gibt es ein Werbegesetz, das besagt, dass man solche Aussagen als Werbespruch nur dann verwenden darf, wenn man mit Fakten nachweisen kann, dass das Gesagte auch stimmt. Die Atheisten konnten jedoch nicht nachweisen, dass es keinen Gott gibt.
Daraufhin überlegten sie, was sie tun könnten. Schließlich änderten sie die Aufschrift zu: „Es gibt wahrscheinlich keinen Gott.“ Hier muss man bedenken, wer sich in Mathematik auskennt: Wenn man annimmt, die Wahrscheinlichkeit dafür, dass es keinen Gott gibt, habe den Wert W, dann ist 1 minus W die Wahrscheinlichkeit dafür, dass es einen Gott gibt.
Mit dieser Formulierung brachten sie also beides zum Ausdruck – sowohl die Möglichkeit, dass es keinen Gott gibt, als auch die, dass es einen Gott gibt. Das wiederum brachte viele Leute zum Nachdenken. Die Sache lief also nicht so, wie sie es sich ursprünglich gedacht hatten.
Wie kommt es, dass wir aus der Sowjetunion immer wieder die Botschaft erhielten, es gebe keinen Gott? Das liegt daran, dass der Kommunismus auf den Ideen seiner Gründer basiert, insbesondere Friedrich Engels und einigen anderen. Engels hatte gesagt: „Die stoffliche, sinnlich wahrnehmbare Welt, der wir selbst angehören, ist die einzig Wirkliche.“
Damit meinte er, es gibt nur Materie und nichts anderes. Mit dieser Aussage wurde die gesamte Wirklichkeit auf das Materielle beschränkt. Darauf beruht die Gottlosigkeit, die dort propagiert wurde.
Die Bibel aber sagt uns in 2. Korinther 4,18: „Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich, was aber unsichtbar ist, das ist ewig.“
Wir sehen also, dass wir heute mit zwei Weltanschauungen konfrontiert sind: Die eine besagt, es gibt nur Materie, die andere sagt, dass das, was wir nicht sehen, sogar ewig ist.
Amerikanische Astronauten und ihr Glaube an Gott
Wenn ich einige Sowjets zitiert habe, will ich nun auch einige Amerikaner zitieren. Und sie sind, wie wir gleich sehen werden, zu völlig anderen Ergebnissen gekommen.
Gordon Cooper umkreiste die Erde im August 1965 120 Mal mit Gemini 5. Er kam zurück und sagte Folgendes: „Ich fühlte während meiner Raumflüge die Gegenwart meines Gottes so, wie er immer bei mir ist. Ich stellte fest, dass ich ihn zweihundertfünfzig Kilometer über unserem Planeten ebenso nötig hatte wie im täglichen Leben auf der Erde. Wer auf der Erde nicht mit Gott lebt, wird ihn auch im Weltenraum nicht finden. Wer Christus nicht in sein Herz aufgenommen hat, kann nicht wahrhaftig und geborgen sein. Als Christ glaube ich, dass unser gegenwärtiges Leben ein winziger Teil ist im Vergleich zum Leben nach dem Tod. Darum ist es wichtig, sich auf die ewige Zukunft vorzubereiten.“
James Irwin war der erste Mann, der mit einem Auto auf dem Mond spazieren fuhr. Hier sehen wir ein Foto von ihm, und auf diesem Bild sehen wir sein Mondauto. Er sagte: „Ich kann die Gefühle während des Fluges nicht vergessen. Je mehr wir von der Erde wegkamen, desto mehr haben wir die Wunder der Schöpfung Gottes gesehen und seine Führung erlebt. Drei Tage waren wir auf dem Mond und durften nur dort sein, weil Gott es zugelassen hat. Es sind uns auch große Schwierigkeiten begegnet, auf die wir nicht vorbereitet waren. In allen diesen Fällen habe ich stets gebetet, und der Herr hat geholfen.“
Ich habe ihn persönlich kennengelernt, und wir hatten gemeinsame Vorträge in Hamburg, in Hannover, an verschiedenen Orten. Während der langen Autofahrten konnten wir viele Dinge besprechen. Dann sagte er mir: „Sie haben auf dem Mond viele Probleme erlebt, auch mit dem Mondauto. Nun konnte man dort nicht in eine Werkstatt gehen und das reparieren lassen, das musste irgendwie anders gehen. Da haben Sie sich zu Gott hingewandt und gesagt: ‚Hier funktioniert das nicht, Herr, hilf.‘“
Er erzählte, dass Gott sich auf dem Mond völlig anders verhalten habe als auf der Erde. Auf dem Mond hat Gott die Gebete sofort erhört. Das kennen wir hier von der Erde etwas anders: Wir beten, und dann geschieht das nicht augenblicklich. Gott hat Zeit, er hat seine Zeit, und er lässt sich auch manchmal Zeit. Aber auf dem Mond ging das nicht – dort hat er sofort geholfen.
Er sagte weiter: „Wir hatten die Aufgabe, einen weißen Stein zu finden, weil der für die Wissenschaft wichtig war. Ich sah keinen weißen Stein, weil der ganze Mond mit Staub bedeckt ist. Da habe ich gebetet: ‚Herr, zeige mir den weißen Stein.‘ Und was tut Gott? Er beseitigt den Staub von dem weißen Stein und offenbart ihn. Ich schaute nur zur Seite und fand den weißen Stein völlig ohne Staub. Ich hatte den Eindruck, als hätte Gott einen Engel geschickt, der den Staub abgewischt hat, sodass ich diesen Stein finden konnte.“
So real hat er Gott auf dem Mond erlebt. Daraus kann man schon einmal festhalten: Gott ist auch auf dem Mond. Das ist eine wichtige Erkenntnis, aber wir werden noch darauf zurückkommen.
James Ewing hatte einen guten Satz formuliert: Er sagte, es sei wichtiger, dass Jesus Christus seinen Fuß auf die Erde setzte, als dass der Mensch einen Fuß auf den Mond setzte.
Unterschiedliche Gottesvorstellungen und die antike Sichtweise
Wie kommt es eigentlich, dass die Gottesvorstellungen so unterschiedlich sind? Was wir vorhin bei den Sowjets gehört haben und dann so real bei den Amerikanern – damit wollen wir uns ein Stück weit beschäftigen.
Die Sowjets hatten eine Gottesvorstellung, die zusammenhängt mit den Vorstellungen, die die Heiden im Altertum hatten. Im Altertum glaubte man, dass Sonne und Mond Gottheiten seien. Die Griechen sagten, die Götter wohnen auf dem Olymp, also auf dem höchsten Berg in Griechenland. Das heißt, die Götter wurden immer räumlich lokalisiert. Man sagt, sie sind oben auf dem Berg oder sie sind hier oder da. Die Germanen glaubten, dass die Götter in Walhall wohnen, also auch an einem fest vorgegebenen Ort.
Laplace, ein französischer Mathematiker und Astronom, sagte um das Jahr 1800: „Ich habe mit meinem Fernrohr das ganze Weltall durchforscht, nirgends habe ich den Himmel entdeckt, nirgendwo habe ich Gott gefunden.“ Wir sehen, das ist ein Vorläufer der Sowjets.
Zunächst einmal muss man sagen, dass das, was er behauptet hat, überhaupt nicht stimmt. Er hat nämlich überhaupt nicht das ganze Universum durchforscht. Heute setzen wir große Teleskope ein, Radioteleskope und alle möglichen Teleskope, zum Beispiel das Hubble-Teleskop. Je weiter wir hinausschauen in das Universum, umso mehr müssen wir zugeben, dass Fragen auftauchen, auf die wir keine Antwort haben. Wir verstehen von diesem Universum immer weniger.
Aber Laplace hat kühn behauptet, er habe das ganze Weltall durchforscht, und dann habe er dort irgendwo zwischen den Sternen keinen Gott gefunden. Seine Schlussfolgerung war: Dann gibt es auch keinen Gott.
Das Universum ist voller Sterne. Wir wissen heute, dass die Zahl etwa bei 10 hoch 25 liegt, also eine Eins mit fünfundzwanzig Nullen dahinter. Kein Computer kann das zählen, ein Mensch schon gar nicht. Wenn wir einen schnellen Computer nehmen, der zehn Milliarden Sterne in einer Sekunde zählt, und wir ließen ihn einmal die Zahl der Sterne durchzählen, wie lange würde er wohl zählen? Ich habe es ausgerechnet: 30 Millionen Jahre, nur um die Sterne durchzuzählen.
Sie sehen, es ist ein riesiges Universum. Dieses riesige Universum braucht eine Erklärung. Wo kommt das her?
Der Gott der Bibel und seine Eigenschaften
Jetzt wollen wir uns mit dem Gott der Bibel beschäftigen, nicht mit den Göttern der Heiden. Der Gott der Bibel lässt sich in fünf Punkten festmachen. Jedenfalls wähle ich heute diese fünf aus: Der Gott der Bibel ist überräumlich, überzeitlich, unfassbar, unergründlich und unsichtbar.
Das ist der Gott der Bibel, und er ist damit völlig anders als alle Götter der Heiden.
In Apostelgeschichte 17 lesen wir, dass die Menschen Gott suchen sollten, ob sie ihn wohl fühlen und finden möchten. Denn wahrlich, er ist nicht fern von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir.
Die griechischen Philosophen wollten immer etwas Neues hören. Paulus kommt dorthin und redet zu ihnen auf dem Areopag. Er gibt ihnen etwas Neues, und ihr Denken reicht nicht mehr aus, um das zu fassen, was er ihnen sagte. Denn er sagte ihnen: In Gott leben, weben und sind wir.
Ich glaube, das hat kein Philosoph verstanden. Das war wirklich etwas Neues. Von einem solchen Gott hatten sie noch nie gehört.
Dieser Gott stellt sich im Alten Testament vor: „Bin ich nur ein Gott, der nahe ist?“ spricht der Herr, „und nicht auch ein Gott von ferne her? Meinst du, dass ich jemanden so heimlich verbergen könnte, dass ich ihn nicht sehe?“
Gott aber sieht uns alle.
Einführung in die Begriffe Ereignishorizont und Dimension
Um verschiedene Aussagen der Bibel besser verstehen zu können, wollen wir heute Abend zwei Begriffe kennenlernen. Diese sind vielleicht neu für uns und stammen aus der Wissenschaft.
Wenn wir diese Begriffe verstanden haben, werden wir mit diesem Wissen an die Bibel herangehen. Dabei werden wir merken, dass wir manche Aussagen in einem ganz neuen Licht sehen und ganz anders verstehen können.
Der Ereignishorizont
Der erste Begriff, über den ich jetzt sprechen werde, ist der Ereignishorizont. Was versteht man darunter? Dazu muss ich ein wenig aus dem Bereich der Astronomie und Physik ausholen.
Wenn wir einen Lichtstrahl hier auf der Erde beobachten, haben wir den Eindruck, dass er sich vollkommen geradlinig bewegt. Die Wirklichkeit sieht jedoch etwas anders aus, denn ein Lichtstrahl wird von einer Masse beeinflusst und abgelenkt.
Zum Beispiel, wie auf diesem Bild zu sehen ist: Wenn das Licht eines Sternes an einer großen Masse vorbeigeht, etwa an der Sonne, wird der Lichtstrahl abgelenkt und folgt einer Kurve. Von dort aus sehen wir ihn dann. Wenn wir also auf der Erde ein Fernrohr benutzen, haben wir den Eindruck, dass sich der Stern in der geradlinigen Verlängerung des Lichtstrahls befindet. Das ist jedoch nicht sein tatsächlicher Ort, sondern nur sein scheinbarer Ort. Tatsächlicher Ort und scheinbarer Ort unterscheiden sich also.
Man kann sich gut vorstellen, dass mit zunehmender Masse der Ablenkungswinkel des Lichtstrahls größer wird. Wenn die Masse, an der der Lichtstrahl vorbeigeht, viel, viel größer ist, wird auch die Ablenkung deutlich stärker.
Hier sehen wir noch einmal die Sonne und einen Lichtstrahl, der an ihr vorbeigeht. Der Ablenkungswinkel wird mit Alpha bezeichnet. Im Universum gibt es jedoch Objekte mit einer unvorstellbar hohen Masse, zum Beispiel Neutronensterne. Diese haben eine Dichte von etwa fünf mal zehn hoch vierzehn Gramm pro Kubikzentimeter. Die Ablenkung des Lichtstrahls ist dort viel größer als bei der Sonne, wie man an einem größeren Winkel Alpha erkennen kann.
Die größte Massendichte, die wir im Universum kennen, besitzt ein schwarzes Loch. Ein schwarzes Loch hat eine so dichte und kompakte Masse, dass ein Lichtstrahl, der in seine Nähe kommt, nicht mehr entkommen kann. Er wird eingezogen und verschwindet auf Nimmerwiedersehen.
Wenn der Lichtstrahl einen respektablen Abstand vom schwarzen Loch hat, kann er gerade noch entkommen, er erfährt dann jedoch eine sehr starke Ablenkung.
Man kann sich vorstellen, dass es einen Bereich gibt, in dem der Lichtstrahl weder eingesogen wird noch entkommen kann, sondern ständig in einem Kreis um das schwarze Loch kreist. Diese Grenzsituation nennt man Ereignishorizont.
Man kann sagen: Alles, was sich hinter diesem Ereignishorizont abspielt, ist für uns nicht sichtbar, nicht messbar und physikalisch überhaupt nicht zugänglich. Alles, was dahinter geschieht, bleibt für uns völlig unzugänglich. Das ist der Ereignishorizont.
Solche Gebilde gibt es in unserem Universum. Alles, was sich hinter dem Ereignishorizont befindet, bleibt für uns immer verborgen.
Schauen wir uns ein schwarzes Loch an, das etwa die Größe von zehn Sonnenmassen hat und einen Abstand von etwa sechshundert Kilometern misst. Das kann man natürlich nur auf Computern simulieren, da dort das Licht sehr stark abgelenkt wird.
Unsere Milchstraße, also die Galaxie, die wir abends sehen, sieht in der Nähe, etwa 600 Kilometer vom schwarzen Loch entfernt, völlig verzerrt aus. Die Bilder der Sterne sind stark verzerrt, sodass wir die Sternbilder nicht mehr erkennen können – dies liegt an der starken Ablenkung des Lichtes.
Der Begriff Dimension
Das war der erste Begriff, und jetzt lernen wir gleich den zweiten Begriff kennen: die Dimension. Was ist eine Dimension?
Fangen wir ganz einfach an. Ich beginne mit einem Punkt. Was ich dort gezeichnet habe, ist in Wirklichkeit gar kein Punkt, sondern bereits ein großer Kreis. Ein Punkt ist so klein, dass ich ihn überhaupt nicht zeichnen kann. Er hat nämlich die Ausdehnung null, also null Millimeter Ausdehnung. Darum kann man ihn nicht zeichnen, weil er auf diese Weise nicht darstellbar ist. Aber akzeptieren wir das einmal, das sei jetzt ein Punkt.
Wenn wir jetzt Folgendes machen und diesen Punkt nehmen und mit ihm in x-Richtung spazieren fahren, wie hier auf dem Bild zu sehen ist, dann haben wir die erste Dimension aufgespannt. Man kann sich schon vorstellen, wie das weitergeht. Wenn ich eine zweite Achse dazunehme, die y-Achse, die senkrecht auf der x-Achse steht, dann habe ich inzwischen zwei Dimensionen aufgespannt. Ich habe die Möglichkeit, mich in zwei Richtungen zu bewegen: in x-Richtung und in y-Richtung.
Nun sehen wir, wie das weitergeht. Wir fügen ganz munter eine dritte Achse ein, die z-Achse, und können jetzt schon einen Körper dort einzeichnen. Jetzt stellt sich die Frage: Kann man eine vierte Achse zeichnen? Hätten wir dann auf diese Weise ein Gebilde, das realistisch ist? Das ist die Frage.
Diese Genehmigung wollen wir uns sozusagen aus der Bibel holen. Die Bibel ist das Buch der Wahrheit, und die Frage stellt sich: Kennt die Bibel wohl vier Dimensionen? Dabei stoßen wir auf Epheser 3,16-18, wo Folgendes geschrieben steht: „Auf dass ihr begreifen möget mit allen Heiligen, welches da sei die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe.“
Es geht hier im Textzusammenhang um das Geheimnis der Gemeinde, aber doch wird hier mit einem System von vier Dimensionen operiert. Wir sehen also, die Bibel kennt sehr wohl vier Dimensionen, und es wird ganz schlicht und einfach darüber gesprochen. Damit haben wir uns die Legitimation geholt, dass es diese vier Dimensionen gibt.
Schauen wir uns das einmal an: Wie würde so etwas aussehen? Ich kann, wie wir unten im Bild sehen, ohne Weiteres eine vierte Achse einzeichnen. Das wäre hier die u-Achse. Jetzt muss ich allerdings dazu sagen: Diese u-Achse steht senkrecht auf der z-Achse, auf der x-Achse und auch auf der y-Achse.
Jetzt merken wir schon, da bekommen wir ein Problem. Das können wir uns schon nicht mehr vorstellen: noch eine weitere Achse, die senkrecht zu den bisherigen drei Achsen steht. Aber das ist heute Abend sehr wichtig, und so wollen wir uns ein wenig damit beschäftigen und ein wenig Mathematik machen, um das auch etwas zu verstehen.
Darum machen wir jetzt einmal folgende Übungsaufgabe: Wir fangen noch einmal mit dem Punkt an und wollen jetzt regelmäßige Figuren in den einzelnen Dimensionen erzeugen. Also, was machen wir? Wir nehmen den Punkt und fahren mit ihm spazieren in Richtung der ersten Dimension und bleiben nach dem Weg A stehen. Was wir auf diese Weise gewinnen, ist eine Linie oder eine Strecke.
Jetzt machen wir Folgendes und achten genau darauf, wie wir die nächste Dimension gewinnen. Wir gehen aus von dieser Strecke A und schieben diese Strecke A in die zweite Dimension hinein, und zwar um denselben Weg A. Was wir dabei gewinnen, sehen wir hier auf dem Bild: Das ist ein Quadrat, also eine regelmäßige Figur der zweiten Dimension.
Wie kommen wir zu der regelmäßigen Figur der dritten Dimension? Wir fangen mit dem Quadrat an und schieben das Quadrat in die dritte Dimension hinein, und zwar um den Betrag A. Das, was dabei entsteht, sehen wir hier. Es ist ein dreidimensionaler Würfel. Ganz genau muss ich sagen: Es ist nicht der Würfel selbst, sondern die Projektion eines Würfels auf dieser Ebene hier.
Jetzt stellt sich die Frage: Wie sieht wohl ein Würfel aus, ein regelmäßiger Körper in der vierten Dimension? Um uns das zuzumuten, wissen wir ja schon, wie man es macht. Wir nehmen also die Ausgangsfigur und schieben sie um den Betrag A in die nächste Dimension hinein. Das heißt, wir nehmen jetzt den Würfel der dritten Dimension und schieben ihn in die vierte Dimension hinein.
Wenn wir das tun, dann sehen wir das Ergebnis hier auf diesem Bild. Wir sehen oben, wenn wir es erkennen, den Würfel, und den verschieben wir um den Betrag A in die vierte Dimension hinein, bleiben dann stehen. Was wir dann sehen, ist der Würfel der vierten Dimension. Auch hier muss ich genauer sagen: Es ist nicht der Würfel selbst, sondern die Projektion.
Wenn ich den Würfel aber in meiner Tasche hätte und ihn im Lichtkegel halten würde, dann würde die Projektion von diesem Würfel genau so aussehen. Na ja, war nicht so schwer, jetzt haben wir schon verstanden, wie das mit der vierten Dimension aussieht.
Natürlich haben wir jetzt Neugier geweckt und wollen wissen: Wie sieht wohl ein Würfel der fünften Dimension aus? Jetzt wissen wir schon genau, wie man das macht. Wir nehmen den Würfel der vierten Dimension und schieben ihn hinein in die fünfte Dimension, und zwar um den Betrag A. So ist das Prinzip.
Das machen wir, und dann schauen wir uns an, wie das aussieht. Hier haben wir jetzt den Würfel der fünften Dimension, oder genauer gesagt, die Projektion. Natürlich wollen wir jetzt wissen: Wie sieht der Würfel der sechsten Dimension aus? Dann nehme ich diesen und schiebe ihn in die sechste Dimension hinein und bleibe stehen. Das sieht dann so aus. Das ist also ein Würfel der sechsten Dimension.
Wir sehen, dass von Dimension zu Dimension die Sache immer komplizierter wird. Es kommen immer mehr Linien hinzu, und die Zahl der Eckpunkte verdoppelt sich von Dimension zu Dimension. Jetzt spüren wir irgendwie, unser Gehirn kann das nicht mehr verarbeiten. Wir können uns das räumlich nicht mehr vorstellen.
Unser Gehirn ist dreidimensional konstruiert und für dreidimensionales Denken gebaut. Darum versagt unser Vorstellungsvermögen jetzt schon vollständig. Aber wir müssen diese Dinge unbedingt verstehen, sonst verstehen wir alles nicht, was später noch gesagt wird.
Gedankenexperiment mit Flächenleuten und Ereignishorizonten
Was machen wir jetzt? Nun, wir wissen uns zu helfen, gar keine Frage. Wir gehen jetzt zurück in die zweite Dimension.
Wir kommen aus der dritten Dimension und sind natürlich viel klüger als die Leute in der zweiten Dimension, denn wir haben ja eine Dimension mehr. Nehmen wir gedanklich an, dass es in der zweiten Dimension auch Menschen gibt. Ich nenne sie einmal Flächenleute: F1, F2, F4, F5, das sind so Personen. Ich will ihnen auch zugestehen, dass sie gute Mathematiker sind und gut denken können. Das ist also alles bei ihnen auch vorhanden.
Wenn man so einen Menschen einsperren will, weil er Böses getan hat und ins Gefängnis kommt, dann geht das dort sehr einfach. Wir brauchen nur einen Kreis um ihn herumzuzeichnen, und schon ist er eingesperrt und kommt nicht wieder heraus. So einfach funktioniert das in der zweiten Dimension.
Jetzt geben wir ihnen eine mathematische Aufgabe und sagen: „Ihr lieben Leute, ihr könnt auch gut denken. Das sind zwei Dreiecke, die gleich groß sind, die Seiten sind gleich lang und die Winkel sind gleich. Die müssten doch gut aufeinander zu klappen sein.“ In der Mathematik sprechen wir von kongruenten Dreiecken, die deckungsgleich sind.
Sie stimmen uns sofort zu und sagen: „Jawohl, die sind deckungsgleich, gar keine Frage.“ Dann sagen wir: „Bitteschön, bringt das doch mal zur Deckung.“ Nun fangen sie an, die Dreiecke in der Fläche hin und her zu schieben, nach rechts und links und überall. Nach langer Zeit kommen sie und sagen: „Es geht nicht, wir kriegen es nicht hin.“
„Es muss gehen“, sagen sie, „aber wir können es nicht.“ Was machen wir jetzt? Wir nehmen das eine Dreieck, packen es an der Spitze, drehen es durch die dritte Dimension hindurch und legen es auf das andere.
Das sehen Sie natürlich nur als Ergebnis. Wie würden Sie das beurteilen? Sie würden sagen, das ist ein Wunder vor unseren Augen. Würden wir das auch so nennen, ein Wunder? Wir haben ein Wunder vollbracht? Nein. Wir haben etwas ganz Alltägliches getan: Wir haben ein Dreieck gedreht. Das kann ja nicht so schlimm sein.
Für uns ist es ein ganz normales Werk, das wir tun. Für die Flächenleute aber ist es ein großes Wunder.
Wenn wir nun die Bibel lesen, stellen wir fest, dass dort oft von Werken und oft von Wundern die Rede ist. Von Wundern ist die Rede immer dann, wenn Gott etwas tut, was wir nicht verstehen, wie das funktioniert, wie er das gemacht hat. Wir sehen das Ergebnis und sagen: „Das ist ein Wunder.“
Für Gott ist das aber kein Wunder. Für ihn ist das ganz normal, eine Handhabung. Ein Wunder ist für ihn ein ganz normales Werk. Darum spricht er von Werken, und wir sprechen von Wundern.
Weitere Gedanken zu Dimensionen und Ereignishorizonten
Jetzt wollen wir uns noch etwas überlegen, denn wir möchten die Sache doch einigermaßen verstanden haben. Wir haben hier zwei Flächen, und diese beiden Flächen sind sehr, sehr groß. Sie liegen sehr dicht beieinander, nämlich in einem Abstand von einem Millionstel Millimeter.
Das ist so wenig Abstand, dass man ein Mikroskop braucht, um den Unterschied überhaupt erkennen zu können. So dicht liegen sie beieinander – nicht aufeinander, aber doch sehr nah. Diese Flächen sind sehr groß, und jetzt habe ich hier ein paar Personen eingezeichnet: P1, P2 und P3.
Nun möchte P2 gerne P1 besuchen. Was macht er? Er setzt sich in ein zweidimensionales Düsenauto und gibt ordentlich Gas. Im Nu ist er also bei P1, obwohl der Abstand eine Million Kilometer beträgt. Die Autos sind dort sehr schnell in der zweiten Dimension, und so funktioniert das. Sie können sich ohne weiteres besuchen.
Aber wie ist das mit P3? P3 wohnt direkt in der Fläche darunter, hat also einen Abstand von einem Millionstel Millimeter. Kann P2 P3 besuchen? Nein, das geht nicht. Zwischen ihnen liegt eine Dimension, und die nächste Dimension ist für P2 ein Ereignishorizont – da kommt er nicht drüber weg. Er kann tun, was er will, alle möglichen Treppen bauen oder Geräte erfinden, was man sich vorstellen kann. Aber kein zweidimensionales Gefährt erlaubt es ihm, P3 zu besuchen.
Es liegt also ein Ereignishorizont dazwischen. P2 kann auch P3 nicht sehen, denn er kann nicht in die dritte Dimension hineinschauen. Wenn er aber ein Fernrohr nimmt, kann er P1 sehr wohl sehen. So haben wir schon eine ganze Menge über diese Dimensionen gelernt.
Nun noch ein Gedanke: Stellen wir uns vor, eine Fläche befindet sich in einem dreidimensionalen Würfel. Das ist die Fläche, die dort in der Mitte zu sehen ist, und wir befinden uns oben im Punkt G. Vom Punkt G aus können wir natürlich auf die Fläche schauen und alle Personen auf der Fläche auf einen Blick sehen – gar keine Frage.
Aber können diese Leute auf der Fläche uns auch sehen? Nein, auf keinen Fall. Sie müssten ja in die nächste Dimension hineinschauen, und das können sie nicht. Auch hier sehen wir wieder diese Grenze, die durch die nächste Dimension aufgespannt wird. Die nächste Dimension ist ein absoluter Ereignishorizont.
Jetzt schauen wir in die Bibel, was dort von den Augen Gottes gesagt wird, im 2. Buch Chronik Kapitel 16 Vers 9: „Denn des Herrn Augen schauen alle Lande, dass er Stärke gibt, die mit ganzem Herzen bei ihm sind.“
Gott schaut also alle Länder, er sieht alle Menschen, er sieht uns alle, die wir heute hier in dieser Halle sind, alle ohne Ausnahme. Und wenn irgendwo in Amerika oder Australien Leute sich ebenfalls in einer Halle versammelt haben, dann sieht er sie gleichzeitig auch, obwohl sie am anderen Ende der Erde sind. Für ihn ist das kein Problem.
Und wenn wir auf dem Mond wären, dann würde er uns dort auch sehen. Gott hat Augen, die jeden beliebigen Punkt eines beliebigen Raumes in irgendeiner Dimension sehen. Stellen wir uns vor, wir wären in der Mitte eines Betonwürfels mit einem Kilometer Seitenlänge, alles Beton, und wir säßen in der Mitte des Betonwürfels. Kein Mensch könnte uns sehen, nicht einmal ein Handy könnte dort Informationen senden.
Aber Gott sieht uns. Er schaut durch Beton hindurch, durch alle Dinge. Gott hat Augen, die alles sehen, die alles erfassen und keine Grenzen kennen. Das ist das, was uns dieses Wort sagt. Für Gott gibt es keine Begrenzung durch einen Ereignishorizont.
Beispiel aus dem Alltag und die Bedeutung höherer Dimensionen
Vor einiger Zeit konnte man in unserer Zeitung Folgendes lesen: Eine Frau wurde operiert, doch die Ärzte haben wohl nicht sorgfältig genug aufgepasst. Während der Operation blieb eine Schere im Bauch zurück.
Nach der Operation wurde die Bauchdecke wieder zugenäht, und die Frau wurde einige Tage später als geheilt entlassen. Doch zu Hause traten Schmerzen auf, deren Ursache zunächst nicht erkannt werden konnte. Die Frau ging erneut ins Krankenhaus, wurde geröntgt, und dabei entdeckte man die Schere im Bauch.
Was nun? Wie bekommt man die Schere wieder heraus? Für einen dreidimensionalen Arzt gibt es nur eine Möglichkeit: den Bauch noch einmal aufzuschneiden, um die Schere zu entfernen.
Aber was würde ein vierdimensionaler Arzt tun? Ein vierdimensionaler Arzt würde die Schere durch die Bauchdecke hindurch greifen, sie anfassen und entlang der vierten Dimension herausziehen – völlig schmerzlos.
Das sind die faszinierenden Eigenschaften höherer Dimensionen: Dort wird so etwas möglich.
Die Durchdringung höherdimensionaler Räume und biblische Aussagen
Jetzt wollen wir einige Wesenszüge der höherdimensionalen Räume betrachten – und zwar in Analogie zu biblischen Aussagen. Dabei wird es spannend.
Wir haben vorhin gesehen, dass die höhere Dimension unsere Dimension durchdringt. Wir konnten eine Fläche innerhalb eines dreidimensionalen Würfels einzeichnen. Diese Fläche wurde vollständig von der dritten Dimension umgeben.
Genau das sagt uns die Bibel bezüglich unseres Aufenthaltsortes. Im Psalm 139 lesen wir: „Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege. Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.“ Das ist ein merkwürdiger Satz, den man eigentlich kaum verstehen kann.
Wenn wir hier sind und Gott sagt, er umgibt uns, dann gilt das doch auch für einen Amerikaner oder einen Australier, der ebenfalls die Bibel aufschlägt und diesen Vers liest. Sie sagen dann: „Das gilt für mich auch.“ Auch in New York ist Gott um mich herum und umgibt mich von allen Seiten. Ein Australier sagt das genauso.
Und wenn wir auf dem Mond wären, würden wir das auch sagen: Gott umgibt mich hier von allen Seiten. Wie macht Gott das? Wie kann es möglich sein, dass er gleichzeitig in New York, auf dem Mond, in Sydney oder sonst wo sein kann?
Wir sehen, das erklärt sich aus der höheren Dimension. Gott ist in der höheren Dimension, und damit ist ihm alles in der dritten Dimension gleichzeitig zugänglich. Das können wir sehen, und das sagt uns dieses Psalmwort.
Wir haben gesehen, die Flächenleute konnten nicht entfliehen, selbst wenn sie in einem Gefängnis eingesperrt sind. Wir können sie dennoch sehen. Wir könnten sie sogar anfassen und aus der Fläche herausnehmen.
Darum heißt es im Psalm 139, Verse 7 und 10: „Wohin soll ich gehen vor deinem Geist, und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht? Führe ich gen Himmel, so bist du da; bettete ich mich bei den Toten, siehe, so bist du auch da. Nehme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten.“
Wo immer wir auch hingehen, Verstecken ist nicht möglich. Vor Gott kann niemand fliehen. Das hatte Jona versucht, aber Gott hat ihn eingeholt. Auch wir können vor Gott nicht fliehen. Er holt uns immer ein und weiß in jedem Moment, wo wir sind.
Biblische Beispiele für das Überwinden von Ereignishorizonten
In Obadja, der nur ein Kapitel hat, ist Vers vier – den ich den „Astronautenvers“ nenne – besonders interessant. Dort steht: „Wenn du auch in die Höhe führst wie ein Adler und machtest dein Nest zwischen den Sternen, dennoch will ich dich von dort herunterstürzen“, spricht der Herr.
Wir können überall im Weltall Raumstationen bauen, und unser Hochmut kann groß werden. Wir sagen dann: Es gibt keinen Gott. Doch schon im Alten Testament sagt Gott: „Ich werde dich darunter stoßen. Ich bin der Herr über alle Dinge, über jeden Raum.“ Diese Räume sind ineinander verwoben – die dritte Dimension mit der vierten, der fünften und allem, was darüber hinausgeht.
Darum konnte Paulus auf dem Areopag sagen: „Denn in ihm leben, weben und sind wir.“ Gott ist also nicht irgendwo lokalisierbar – weder auf dem Mond noch im Universum oder sonst irgendwo. Gott ist hier und durchdringt alles. Es gibt keine Koordinaten in diesem Raum, in dieser Welt, wo Gott nicht ist.
Deshalb sind wir, egal wo wir sind, immer auch in Gott. Er ist uns nicht ferner, sondern wir leben in ihm. Das sind ganz neue Gedanken, die uns die Bibel zumutet. Sie beschreibt es so, wie wir es eben gelesen haben: Dieser Gott ist überall, er ist nah und fern zugleich – so wie wir es in Jeremia 23 lesen. Er sieht uns immer, wo wir auch sind.
Wir haben von der Unsichtbarkeit der höheren Dimensionen gesprochen, und davon lesen wir in Kolosser 1,16: „Denn in Jesus Christus ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Reiche oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen.“
Hier wird uns gesagt, dass Jesus Christus der Urheber aller Dinge ist. Im ersten Kapitel der Bibel heißt es: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ Das hebräische Wort dort ist „Elohim“, ein Pluralwort, also nicht ein Einzelwort im Singular. Damit wird schon ausgedrückt, dass nicht nur einer das alles gemacht hat. Anders ausgedrückt: Gott, der Vater, hat seinen Sohn als Schöpfer eingesetzt.
In Sprüche 8 lesen wir: „Da war ich der Werkmeister bei Gott.“ Das war damals noch verborgen und nicht vollständig offenbart. Das Neue Testament ist die weiteste Offenbarung, die wir haben, und hier wird uns gesagt, dass Jesus das alles gemacht hat.
Er hat nicht nur die sichtbare Welt geschaffen, die wir mit unseren Teleskopen im Universum sehen und erforschen können, sondern auch alles, was wir nicht sehen können. Das heißt: Alle Dimensionen jenseits der dritten sind von ihm geschaffen. Alles, was es dort gibt – Throne, Herrschaften, Reiche – ist durch den Herrn Jesus gemacht.
Er ist also der Urheber aller Dinge überhaupt. Das ist eine sehr weitreichende Aussage. Das bedeutet auch, dass wir durch ihn gemacht sind, alle, die wir heute hier sind. Wir sind nicht zufällig auf der Erde, sondern er hat uns gewollt und geschaffen. Jesus Christus ist unser Urheber.
Keine Dimension, sagt uns die Bibel, ist in der Lage, Gott zu fassen – auch nicht die vierte oder fünfte Dimension. Das lesen wir in 1. Könige 8,27, wo es um den Tempel geht: „Sollte Gott wirklich auf Erden wohnen? Siehe, aller Himmel Himmel können dich nicht fassen, wie sollte es dieses Haus tun, das ich gebaut habe?“
Natürlich hat Gott versprochen, auch im Tempel zu sein. Aber der Tempel reicht nicht aus, um die Fülle Gottes zu fassen. Das wird uns hier deutlich gesagt.
Aus diesem Grunde heißt es im ersten Gebot, 2. Mose 20,4: „Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist.“
Hier wird uns gesagt: Jede bildliche Vorstellung, die wir uns von Gott machen, ist von vornherein schon dazu verurteilt, falsch zu sein. Denn alle Vorstellungen, die wir uns machen, sind immer dreidimensional. Sie sind immer falsch, weil Gottes Fülle größer ist.
Ein Beispiel dafür ist ein Bild aus der Sixtinischen Kapelle, wo die Papstwahl stattfindet. Dort gibt es ein Deckengemälde, das Gottvater mit einem langen weißen Bart zeigt, der hier den Menschen offenbar schafft. Dieses Bild ist abgrundtief falsch – total falsch!
Daher kommt die Vorstellung, dass Gott ein alter Mann mit langem weißen Bart sei, wie es viele Leute denken und sagen. Er wird hier sogar auf einer Ebene dargestellt. Das ist völlig falsch und eine Verletzung des ersten Gebotes.
Beispiele aus der Bibel für das Überwinden von Ereignishorizonten
Ich nenne jetzt einige Beispiele, bei denen Ereignishorizonte zeitweise überwunden wurden. Die Bibel ist voller solcher Beispiele.
Als Stephanus vor den Toren Jerusalems gesteinigt wurde, warf man die Steine auf ihn. Doch dann tat Gott etwas ganz Besonderes. Davon lesen wir in Apostelgeschichte 7: Er, erfüllt vom Heiligen Geist, sah zum Himmel auf und sah die Herrlichkeit Gottes sowie Jesus, der zur Rechten Gottes stand. Er sprach: „Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.“
Wo sah er den Himmel? Vor den Toren Jerusalems. Die Steine prasselten noch auf ihn ein, und dennoch schaute er direkt in den Himmel hinein. Der Himmel ist also nicht jenseits des Universums oder irgendwo anders; der Himmel ist mitten unter uns, in einer anderen Dimension, die wir nicht sehen. Ein eigener Horizont liegt davor.
Gott hat hier Folgendes getan: Er hat sozusagen die Gardine des Ereignishorizonts beiseite geschoben, sodass Stephanus direkt den Himmel offen sehen konnte. Wir sehen, dass Jesus zur Rechten Gottes steht. Sonst heißt es immer, er sitzt zur Rechten Gottes. Hier jedoch, als Anerkennung dafür, dass Stephanus als erster Märtyrer stirbt, steht Jesus auf – und das sieht Stephanus.
So kann er die Situation ertragen, den Schmerz und das Steinewerfen. Er ist bereits im Himmel, so sehen wir das hier.
Wir kennen auch die Befreiung des Petrus aus dem Gefängnis. Herodes hatte ihn gefangen genommen. In Apostelgeschichte 12 heißt es: Als Herodes Petrus ergriff, warf er ihn ins Gefängnis und übergab ihn vier Wachen, von je vier Soldaten, um ihn zu bewachen. Insgesamt waren also sechzehn Soldaten eingesetzt, um Petrus gefangen zu halten. Man hatte schon die Ahnung, dass es nicht mit ganz normalen Mitteln gehen würde. Nicht nur dreidimensional gedacht, musste man ihn wirklich sehr streng bewachen, damit er nicht entkommt.
Doch es war nur dreidimensional gedacht. Jetzt handelt Gott. In jener Nacht, als Herodes ihn vorführen lassen wollte, schlief Petrus zwischen zwei Soldaten, mit zwei Ketten gefesselt. Die Wachen vor der Tür bewachten das Gefängnis. Hier war man sich absolut sicher, dass Petrus nicht entkommen konnte.
Doch nun geschieht die Befreiung aus einer höheren Dimension. Ein Engel des Herrn kam herein, und Licht leuchtete im Raum. Er stieß Petrus an die Seite, weckte ihn auf und sprach: „Steh schnell auf!“ Die Ketten fielen ihm von den Händen, und damit war er befreit. Niemand konnte ihn halten.
Ich zeige weitere Beispiele zur Überwindung von Ereignishorizonten. Die Bibel spricht immer wieder von Entrückungen. Die Gläubigen werden, so glauben wir alle, bald entrückt werden. Das ist ebenfalls ein Überwinden von Ereignishorizonten.
Zum ersten Mal wird das bei Henoch berichtet, im ersten Buch Mose 5,24: „Und weil Henoch mit Gott wandelte, nahm ihn Gott hinweg, und er ward nicht mehr gesehen.“
Das ist sehr präzise beschrieben, wenn wir uns das aus der Sicht höherer Dimensionen ansehen. Gott brauchte ihn nur ein Tausendstel Millimeter oder noch weniger aus der dritten Dimension herauszunehmen und in die nächste hineinzuschieben. Da war er schon unsichtbar. Er musste also nicht irgendwohin fliegen oder ähnliches, sondern er wurde einfach hinweggenommen – in die nächste Dimension hinein. Damit war er unsichtbar. So genau beschreibt uns die Bibel das, sodass wir es sehr genau nachlesen können.
Bei der Entrückung des Elija war es ähnlich: Er wurde einfach in die nächste Dimension hinübergenommen. Es heißt: „Und als Elija und Elisa miteinander gingen und redeten, siehe, da kam ein feuriger Wagen mit feurigen Rossen, die schieden die beiden voneinander. Und Elija fuhr im Wetter gen Himmel.“
Gott überlegt sich immer etwas Neues. Das sehen wir daran, dass er Elija mal so, mal anders in die nächste Dimension schiebt – hier mit feurigen Rossen. Das ist immer sehr genial und intelligent, wie Gott sich das ausdenkt und jedes Mal anders macht.
In 1. Thessalonicher 4,17 lesen wir von der Entrückung der Gläubigen: „Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden, auf den Wolken in die Luft dem Herrn entgegen, und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit.“
Das wird ein großes Ereignis sein, wenn der Herr uns zu sich nimmt. Es wird auf diese Weise geschehen, wie wir es hier in diesem Text lesen.
Auch das Erscheinen von Engeln hier und da in der Bibel ist immer ein Erscheinen aus einer anderen Dimension heraus in unsere Dimension hinein.
In der Weihnachtsgeschichte lesen wir Lukas 2,9: „Und der Engel des Herrn trat zu den Hirten, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie, und sie fürchteten sich sehr.“
Ich glaube, es würde mir auch so gehen, wenn ich plötzlich einen Engel sehen würde. Wo kommt der her? Da hätten wir wirklich alle erst einmal Probleme und große Furcht. Darum sagte der Engel auch immer: „Fürchte dich nicht.“
Die Auferstehung Jesu Christi als zentrales Ereignis
Jetzt kommen wir zu einem ganz besonders großen Ereignis: der Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Dieses Ereignis ist markant und sehr wichtig. Wenn es die Auferstehung Jesu nicht gegeben hätte, wäre unser Glaube nichtig. Dann wären wir noch in unseren Sünden und verloren. Aber Jesus ist auferstanden.
Martin Heidegger, ein Philosoph, der nicht vom christlichen Glauben aus argumentierte, hat einmal Folgendes gesagt – und das ist bemerkenswert: Er hat etwas Wichtiges erkannt. Er sagte: „Ist Jesus von Nazaret von den Toten auferstanden, dann ist jede naturwissenschaftliche Erkenntnis vorläufig.“ Das heißt also, wenn das wirklich stimmt, so meinte er – wobei er damals noch nicht überzeugt war –, dann ist all das, was wir in der Naturwissenschaft betreiben, nur eine kleine Untermenge der Gesamtwirklichkeit.
Und dieser Jesus ist wirklich auferstanden.
In Johannes 20,19 lesen wir: „Als die Jünger versammelt waren und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten unter sie und sprach zu ihnen.“ Er brauchte keine Türen zu benutzen. Auch Mauern waren kein Hindernis für ihn. Er kam aus einer höheren Dimension und erschien plötzlich dort, wo die Jünger versammelt waren – hinter verschlossenen Türen. Es gibt keine Begrenzung mehr für ihn. Der Auferstehungsleib vermag alles. Er kann jeden Raum einnehmen und überall hinkommen.
In 1. Korinther 15,6 wird beschrieben, wie Jesus vor vielen Menschen sichtbar gemacht wurde. Es heißt, er ist gesehen worden. Das griechische Wort, das dort oft steht, bedeutet, dass er sichtbar gemacht wurde von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal. Wenn man noch die Schwestern dazuzählt, sind wir schon bei etwa tausend Menschen. Und wenn noch die Kinder hinzukommen, sind es locker zweitausend Leute, die ihn gesehen haben.
Er war sowieso mitten unter ihnen. Aber die Bibel beschreibt es genau: Er ist sichtbar gemacht worden, in unserer Dimension sichtbar gemacht worden.
Der Jesus ist auch heute Abend unter uns, hier mitten unter uns. Wir sehen ihn nur nicht. Aber er könnte sich sichtbar machen, und dann würden wir ihn sehen. Er brauchte sich nicht nur sichtbar zu machen, so wie das damals geschehen war. Die Emmaus-Jünger haben das so erlebt: Da wurden ihnen die Augen geöffnet, sie erkannten ihn. Und als er sich dann verabschiedete, heißt es: „Und er verschwand vor ihnen, sie sahen ihn dann nicht mehr.“ Oder in der revidierten Elberfelder Übersetzung: „Und er wurde vor ihnen unsichtbar.“ Sie konnten ihn nicht mehr sehen, weil er in die andere Dimension wechselte.
Bei der Himmelfahrt geschah genau dieses Ereignis.
Ein moderner Theologe, der nicht an die Bibel glaubte, stellte einem gläubigen Mathematikprofessor folgende Frage: „Können Sie mir ausrechnen, wo im Universum Jesus inzwischen angekommen ist, wenn er sich mit Lichtgeschwindigkeit, also der höchsten bekannten Geschwindigkeit, fortbewegt hat?“ Wir sehen, dieser Mann hatte absolut nichts von der biblischen Botschaft verstanden. Er dachte, wenn die Himmelfahrt Jesu wirklich stattgefunden hätte – was er offensichtlich nicht glaubte –, dann müsste Jesus sich mit der höchsten physikalischen Geschwindigkeit fortbewegen. Dann wäre er irgendwo zwischen den Sternen. Und genau das wollte er wissen: an welchem Punkt des Universums Jesus heute sei.
Er stellte sich vor, Jesus flöge und raste durch das Universum. Aber Jesus fliegt und rast nicht. Er erfüllt das gesamte Universum. Wenn wir heute im Andromedanebel wären, 2,3 Millionen Lichtjahre entfernt, dürften wir wissen: Jesus ist schon längst dort. Auch er ist dort. Es gibt keinen Raum, den er nicht erfüllt. Das ist sehr gut zu wissen.
In Apostelgeschichte 1,9 wird die Himmelfahrt beschrieben: „Er wurde zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn vor ihren Augen auf und entzog sie ihrem Blick.“
In Markus 16,19 heißt es: „Der Herr wurde nun, nachdem er mit ihnen geredet hatte, in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes.“ Nicht mit Lichtgeschwindigkeit, sondern augenblicklich war er da.
Dann sagten die Engel zu den Jüngern: „Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.“ Er wird wiederkommen, und er wird es genauso tun, wie sie es bei der Himmelfahrt gesehen haben. Er wird sichtbar gemacht werden.
Die Wiederkunft Jesu Christi und ihre Bedeutung
Und damit kommen wir zu dem letzten Ereignis, dem größten Ereignis, das uns bevorsteht – dem größten Ereignis, das je diese Welt gesehen hat: die Wiederkunft Jesu. Er kommt jetzt nicht mehr als Kind in der Krippe. Wenn er wiederkommt, dann in Macht und Herrlichkeit. Er bringt seine ganze Kraft, seine ganze Majestät, seine Herrlichkeit mit. Alles bringt er ein, und dann werden wir ihn sehen. So sagt es uns die Bibel.
Die Bibel beschreibt sehr präzise, wie das Kommen sein wird. Der erste Punkt ist: Er kommt plötzlich. In Matthäus 24,27 heißt es: „Denn wie der Blitz ausgeht vom Osten und leuchtet bis zum Westen, so wird das Kommen des Menschensohnes sein.“ Es wird in einem Augenblick geschehen. Es wird nicht so sein, dass er zuerst in Amerika erscheint und dann Tante Lilli uns anruft und sagt: „Bei uns ist er schon gekommen, wartet noch eine Weile, dann wird er auch bei euch zu sehen sein.“ So nicht. Er wird in einem Augenblick, wie der Blitz, sofort für alle Menschen sichtbar sein.
Weiter heißt es in Matthäus 24,30: „Und sie werden sehen den Menschensohn kommen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit.“ Er wird überall sichtbar sein. Jetzt sehen wir ihn nicht, aber dann werden ihn alle Menschen sehen.
Interessant und spannend ist auch die Frage, zu welcher Tageszeit er kommen wird. Können wir unsere Uhr danach stellen? Die Bibel sagt uns in Lukas 17,34: „Es wird in der Nacht sein; nämlich in derselben Nacht werden zwei auf einem Bette liegen, der eine wird angenommen, der andere wird verworfen.“ Die Hauptaussage dieses Textes ist, dass bei seinem Wiederkommen leider nicht alle errettet sind. Einige werden angenommen, andere verworfen.
Wenn wir zwei Verse weiter lesen, steht dort: „Zwei werden auf dem Felde sein, einer wird angenommen, der andere wird verworfen.“ Auch hier gilt wieder: Einer wird angenommen, der andere verworfen. Das sind Menschen, die dicht beieinander im Alltagsleben gelebt haben – die auf dem Feld gearbeitet haben oder vielleicht im Büro nebeneinander saßen. Einer wird angenommen, der andere ist verloren.
Hier steht nun, dass es auf dem Felde geschieht, also zu einer Tageszeit, an der man nicht in der Nacht arbeitet, sondern am Tag. Kritiker könnten jetzt sagen, die Bibel sei voller Widersprüche: Zuerst heißt es, er komme in der Nacht, dann wieder am Tag. Wie lässt sich das miteinander vereinbaren?
Wie können wir uns das vorstellen, wenn die Wiederkunft sowohl in der Nacht als auch am Tag stattfinden wird? Die Konsequenz daraus ist, dass die Erde eine kugelförmige Gestalt haben muss. Eine Kugel hat immer eine Seite, die von der Sonne beleuchtet wird – die Tagseite – und eine andere Seite, die Nacht hat.
Wenn Jesus nun plötzlich kommt, wird es so sein, dass für die eine Hälfte der Erde Tag ist und für die andere Hälfte Nacht. Je nach Position der Erdrotation wird es für einen Landstrich fünf Uhr nachmittags sein, für einen anderen vier Uhr nachmittags – jede Tageszeit ist möglich. Er kommt zu allen möglichen Tageszeiten, je nachdem, wo wir auf der Erde wohnen, aber für alle im selben Augenblick. Er kommt plötzlich.
Ich weiß nicht, ob Kolumbus diese Bibelstelle gelesen hat. Er war sich sicher, dass die Erde eine Kugel ist, und deshalb sagte er, wenn er mit seinen Schiffen nach Westen segelt, würde er im Osten ankommen – in Indien, wohin er wollte. Er hatte nicht geahnt, dass dazwischen noch ein Erdteil liegt. Aber er hätte aus der Tatsache, dass in der Bibel steht, Jesus werde plötzlich wiederkommen, und zwar sowohl in der Nacht als auch am Tag, messerscharf schließen können: Die Erde muss eine Kugel sein.
Nun wollen wir uns noch damit beschäftigen, wie das dann sein wird, wenn er wiederkommt. In Offenbarung 1,7 steht: „Siehe, er kommt mit den Wolken, und es werden ihn sehen alle Augen, die ihn durchbohrt haben, und es werden wehklagen um seinetwillen alle Geschlechter der Erde.“
Jesus ist der Urheber dieser Welt. Er hat das ganze Universum geschaffen. Es hat keinen Urknall gegeben, sondern Jesus hat gesprochen, und dann war die Welt da. Das ist Vollmacht, das ist Allmacht. Wir erfinden allerlei Vorstellungen, die danebenliegen. Dieses Universum wurde von einem allmächtigen Gott geschaffen, und das ist Jesus Christus. Er hat es ins Dasein gerufen, wie die Bibel uns sagt, am vierten Schöpfungstag.
Für ihn ist das keine Frage. Wer allmächtig ist, der kann das in einem Augenblick rufen – dann ist es da. So spricht es, so geschieht es, so ist es.
Stellen wir uns vor: Dieser Urheber des Universums, der alle Dinge gemacht hat, der auch uns geschaffen hat, die Ameisen und alles, was wir auf dieser Erde haben, erscheint jetzt persönlich. In keiner Physikvorlesung habe ich je gehört, dass man sagen würde: „Jetzt werden wir die Gesetze kennenlernen, die Jesus Christus sich ausgedacht hat, die Naturgesetze, die er gemacht hat.“ Nein, es wird einfach darüber hinweggegangen, als wäre das alles von alleine da. Es ist aber nichts von alleine da, sondern alles ist durch ihn geschaffen und gemacht, durch Jesus Christus, weil Gott ihn zum Schöpfer eingesetzt hat.
Und jetzt stellen wir uns vor, diese unfassbare Situation: In einem Augenblick ist er da, er erscheint – der Schöpfer selbst erscheint, und alle können ihn sehen. Die Logik würde doch sagen, dass dann alle Menschen jubeln und sich freuen. Endlich hört alles Spekulieren auf, jetzt sehen wir den Urheber, jetzt wissen wir, wer es gemacht hat. So könnte man sich das vorstellen.
Aber nein, die Situation wird eine völlig andere sein, wie wir es hier lesen. Da heißt es: „Und sie werden wehklagen um seinetwillen alle Geschlechter der Erde.“ Das heißt: Alle Generationen, die auf dieser Erde gelebt haben, werden erscheinen, ihn sehen und sagen: „Wir haben unser Leben falsch gelebt.“ Sie haben ein völlig falsches Leben geführt, entweder atheistisch oder irgendwelchen Religionen gefolgt oder was auch immer. Aber sie haben sich nicht Jesus Christus zugewandt.
Das erkennen sie jetzt. Er erscheint, und in allen Generationen gibt es viele Menschen, die ohne ihn gelebt haben. Jetzt beginnt das Schreien und Wehklagen – ein großer Jammer, dass sie ihr Leben nicht anders gelebt haben. Jetzt ist es zu spät, es gibt keine Chance mehr, irgendetwas zu ändern.
Im Maleachi 3,2 wird dieser Tag beschrieben: „Wer wird aber den Tag seines Kommens ertragen können, und wer wird bestehen, wenn er erscheint? Denn er ist wie das Feuer eines Schmelzers und wie die Lauge der Wäscher, alles durchdringend.“ So wird es schon im Alten Testament angekündigt.
Und in Maleachi 3,19 heißt es: „Denn siehe, es kommt ein Tag, der brennen soll wie ein Ofen; da werden alle Verächter und Gottlosen Stroh sein, und der kommende Tag wird sie anzünden.“ An diesem Tag gibt es keine Atheisten mehr. Niemand wird mehr einen Bus mit der Aufschrift „Es gibt keinen Gott“ installieren. Alle werden schreien und wehklagen: „Welch einem Irrtum sind wir nur aufgesessen! Wie schrecklich! Hätten wir das bloß nicht getan! Hätten wir doch gehört, dass es den lebendigen Gott gibt und wir mit ihm leben und ihn kennen sollten!“
Es ist zu spät. Es gibt keine Korrektur mehr. Der kommende Tag wird sie anzünden. Die Bibel sagt sogar, dieses Anzünden wird nie aufhören, denn wir sind ewige Wesen. Gott hat uns die Ewigkeit ins Herz gelegt – das gilt für alle Menschen, für Gläubige und Ungläubige. Wir sind Ewigkeitsgeschöpfe, weil Gott dem Menschen den lebendigen Odem Gottes eingehaucht hat. Deshalb wird unsere Existenz niemals ausgelöscht werden. Wir sind Ewigkeitsgeschöpfe und werden ewig existieren. Die Frage ist nur, wo.
Und das wird uns hier gesagt: Die einen werden an diesem Tag angezündet, und für sie brennt ein ewiges Feuer. Welch ein Jammer! Das müssen wir zur Kenntnis nehmen, denn die Bibel sagt es uns.
Aber jetzt kommt das große Aber: Es gibt auch überfließende Freude. Schon im Maleachi 3,20 heißt es: „Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln, und ihr sollt herausgehen und springen wie die Mastkälber.“ Ist das nicht toll? Wer hat nicht schon mal so gesprungen wie Mastkälber, wenn sie auf die Wiesen kommen, die Sonne scheint, der Schwanz auf dem Rücken ist und es „ab die Post“ geht? So eine Freude muss das sein.
Nicht nur ein kurzes Lächeln, damit ist es nicht getan. Wenn dieser Herr kommt, hat er es verdient, dass wir uns überschwänglich freuen. Es hat sich gelohnt, an diesen Herrn zu glauben und mit ihm zu gehen. Jetzt bricht die Freude durch, die nie wieder aufhören wird. Es ist eine ewige Freude, die an diesem Tag beginnt, wenn der Herr wiederkommt.
Überfließende Freude, Freude ohne Ende – das ist es.
Die Frage ist jetzt: Sind wir dazu bereit? Haben wir das gebucht? Es kommt darauf an, dass wir in diesem Leben zum Herrn Jesus kommen, unser Leben bei ihm festmachen, zu ihm gehören und hier und heute das ewige Leben gewinnen.
Dafür machen wir solche Veranstaltungen und rufen möglichst jeden, sich hundertprozentig für Jesus Christus als Herrn und Heiland zu entscheiden. Die Dinge des Lebens sollen umgepolt werden zu ihm hin. Das ist die Frage.
Jesus ist nicht gekommen, damit wir ihn als Verzierung unseres Lebens aufnehmen, sondern damit wir unser Leben radikal verändern, mit ihm leben und mit ihm gehen. An jenem Tag werden wir vor Freude springen – eine Freude, die nie wieder aufhört.
Dazu sind wir eingeladen. Dazu ruft er uns und redet heute noch zu uns, wo wir die Zeit der Freiheit haben. Er redet in unser Herz und sagt: „Komm doch auch! Nimm den Ruf an!“ Damit du an jenem Tag den Himmel schauen kannst – in alle Ewigkeit.
Es ist die beste Botschaft, die jemals den Menschen gesagt worden ist. Nie gab es eine bessere Botschaft als diese. Nie wurde eine Botschaft so verbindlich, so klar, so echt und deutlich gesagt wie diese, weil hier der lebendige Gott dahintersteht. Jedes Wort, das er gesagt hat und in seinem Wort steht, ist wahr und gilt.
Paulus hat auch gesagt: „Ich glaube allem, was geschrieben steht.“ Er hat nicht herumgerätselt, ob es so oder so sein könnte, sondern es gilt alles, was wir gehört haben, auch an diesem Abend. Alle Aussagen stimmen, ohne Ausnahme, und wir werden das alles sehen.
Jetzt erfassen wir es im Glauben. Gott hat es so gefügt, dass wir es im Glauben annehmen, noch nicht im Schauen. Jesus wird heute Abend hier nicht erscheinen, wie wir es in 1. Korinther 15 gehört haben, wo er sichtbar gemacht wird. Das kommt an dem Tag seiner Wiederkunft, und dann wird es sein – in alle Ewigkeit.
So ruft er uns und lockt uns: „Komm doch, mach das fest! Du bist gerufen, du bist gerufen zum Himmel, nicht zur Hölle! Zum Himmel bist du gerufen. Bekehr dich, gib dein Leben mir, und du wirst unvorstellbar reich werden!“
Ich erinnere mich: Vor einiger Zeit war ich hier in der Schweiz, gar nicht so weit weg. Ich hatte einen Vortrag, und hinterher kam ein Ehepaar auf mich zu. Einige junge Leute waren noch geblieben und hatten Fragen gestellt. Das Ehepaar, ein jüngeres Paar, fragte: „Kann man sich hier heute Abend bekehren?“ „Auf jeden Fall“, sagte ich. „Ich halte keinen Vortrag, bei dem es nicht die Möglichkeit gibt, sich zu bekehren.“
Ich sagte: „Ich beantworte gleich noch die Fragen, nehmen Sie schon mal dort Platz.“ Dann ging ich zu ihnen, und die Frau sagte: „Ich muss Ihnen zuerst meine Geschichte erzählen.“ Ich sagte: „Bitte, es interessiert mich.“
Sie erzählte: Vor einiger Zeit hatte jemand ihnen eine CD von mir geschenkt. Irgendein Nachbar oder wer auch immer. Sie hatten sie angehört, und auf der CD hatte ich gesagt, dass Gott es nicht mag, wenn wir unverheiratet zusammenleben. Das hatten sie einige Jahre getan.
Sie bekam einen Schock und überlegte, ob sie nicht heiraten sollten. Sie fragte ihren Freund, und er war einverstanden. Sie heirateten.
Die Frau sagte: „Ich war schwer herzkrank und hatte eine Herzoperation vor mir. Aber als wir geheiratet haben, war alles weg. Keine Operation mehr nötig, das Herz ist in Ordnung.“
Ich sagte: „Sehen Sie, so reagiert Gott auf Gehorsam. Das tut Gott – auf Gehorsam reagiert Gott in wunderbarer Weise.“
Sie erzählte weiter: „Wissen Sie, da hat Gott noch einen draufgesetzt. Ich hatte mich vorher überall beworben und keine Stelle bekommen, nur Absagen. Nach der Hochzeit schickte ich eine einzige Bewerbung ab und bekam eine tolle Stelle. Ich habe wunderbare Kollegen, alles läuft gut.“
Ich sagte: „Sehen Sie, das hat Gott noch daraufgesetzt. So kommt Gott uns entgegen, wenn wir gehorsam sind.“
Sie sagte: „Jetzt wollen wir uns bekehren.“ Ich fragte: „Wie kommen Sie darauf?“ Sie antwortete: „Sie haben doch auf der CD gesagt, dass man sich jetzt bekehren kann. Man soll in einen Raum gehen, wo man sich bekehren kann. Auf der CD ist kein Raum, aber die Adresse Ihrer Homepage ist drauf. Wir haben immer geschaut, wann Sie in der Schweiz sind. Und jetzt sind Sie hier.“
Ich fragte: „Woher kommen Sie?“ „Etwa eine Stunde Autofahrt“, sagten sie. Wunderbar, dachte ich. Sie machten sich auf den Weg und sagten: „Jetzt soll es sein, jetzt wollen wir uns bekehren.“ Und das haben sie getan.
War das nicht ein wunderbarer Weg? Jemand gab eine CD mit einer evangelistischen Botschaft weiter, sie hörten sie, wurden gehorsam, taten, was Gott sagt, und trafen die Entscheidung für Jesus Christus.
Nachdem sie schon gehorsam gewesen waren und Gottes Güte erfahren hatten – Gott ist gut zu uns, wenn wir ihn darum bitten –, sagten sie jetzt: „Jetzt machen wir das noch perfekt.“
So kann es uns auch ergehen. Es kann sein, dass wir schon gebetet haben und mancherlei Gute Dinge mit Gott erlebt haben. Gott ist gut, wenn wir ihn darum bitten, er hört Gebet.
Jetzt ist es dran, die Sache verbindlich zu machen, dem Herrn Jesus von ganzem Herzen zu folgen, sich auf den Weg zu machen und zu sagen: „Hier bin ich. Ich möchte das festmachen. Wenn du wiederkommst, Herr Jesus, möchte ich zu deiner Schar gehören und ewig im Himmel bei dir sein. Dazu hast du mich berufen, dazu komme ich, das mache ich heute fest.“
Das gilt heute auch. Auch heute kann man sich bekehren. Ist das nicht wunderbar? Gott ruft uns immer. Er sagt: „Komm, du bist geladen, du bist viel zu schade für die Hölle, du bist geladen zum Himmel.“
Neulich bei einer Veranstaltung blieben etliche zurück, unter ihnen zwei junge Frauen. Ich fragte sie, ob sie auch das Angebot annehmen wollten. Sie sagten: „Nein.“ Ich fragte: „Warum nicht? Haben Sie nicht verstanden, worum es geht?“ Sie sagten: „Nein, wir wollen unser Leben so leben.“
Ich sagte: „Okay, wenn ich fertig bin, bleiben Sie doch noch hier. Ich habe Zeit, wir können gerne darüber sprechen.“ Das wollten sie. Die anderen waren gegangen, und die beiden blieben. Sie hatten viele Fragen.
Sie fragten: „Sind Sie ein besserer Mensch, weil Sie Christ sind?“ Ich sagte: „Überhaupt nicht. Mir ist nur vergeben, das ist der Unterschied. Und weil mir vergeben ist, habe ich den Himmel gewonnen durch den Herrn Jesus. Das gilt für Sie auch, Sie können das auch haben.“
Wir diskutierten lange, es war schon Mitternacht, und wir waren immer noch nicht fertig. Sie hatten das zum ersten Mal gehört, was verständlich ist.
Dann sagte ich: „Es ist schon spät, aber wir sollten jetzt mit einem Gebet abschließen, so wie ich es mit anderen auch gemacht habe. Ich werde Ihnen das Gebet erklären, damit Sie wissen, was wir beten. Ich spreche es vor, und Sie sprechen es Satz für Satz nach.“
Sie waren einverstanden. Wir hatten uns inzwischen sehr freundlich unterhalten, es war ein gutes Gespräch. Ich erklärte ihnen Satz für Satz, was wir beten würden.
Das war das ungewöhnlichste Gebet, das ich je gesprochen habe. Nach der Erklärung betete ich:
„Herr Jesus Christus, wir haben heute von dir gehört und viel Neues erfahren. Aber wir haben uns entschlossen, weiterhin ein atheistisches Leben zu führen. So habe ich noch nie mit dir gebetet. Aber wenn es für mich besser sein sollte, ein Leben mit dir zu führen, dann zeige mir das. Und wenn du mir das gezeigt hast, will ich mich auch bekehren. Amen.“
So haben wir gebetet. Ich bin gewiss, dieses Gebet wird der Herr eines Tages erhören. Ich bete jeden Tag für diese beiden Frauen, bis der Herr sie anspricht. Er wird ihnen zeigen, dass es besser ist, mit ihm zu leben – nicht in die Hölle zu kommen, sondern in den Himmel.
Das ist unsere Einladung heute Abend: in den Himmel zu kommen.
So lade ich jetzt ein, hier in den ersten Reihen zurückzubleiben, wer wissen möchte, wie das geht, wie man in den Himmel kommt, wie man ganz gewiss sein kann, dass man auf dem Weg zum Himmel ist. Wer Fragen hat, kann auch hierbleiben. Wir sammeln uns hier in den ersten Reihen.
Ich möchte jetzt mit uns beten:
Lieber Vater im Himmel, wir danken dir in Jesu Namen, dass du dich offenbart hast und dass wir wissen, du bist da. Du bist der einzige Gott, und die Götter der Völker sind Götzen in deinen Augen; sie existieren nicht wirklich. Du aber bist der lebendige Gott und bist zu uns gekommen in deinem Sohn, Jesus Christus.
Herr Jesus, wir wissen, du bist um unserer Wege gekommen. Du bist am Kreuz gestorben für unsere Schuld und unsere Sünden, damit wir nicht verloren gehen.
Herr Jesus, ich danke dir von ganzem Herzen, dass diese Botschaft uns gilt, dass du uns rufst, uns Schuld vergeben willst und uns den Himmel schenken willst – hier und heute, wenn wir nur kommen und das annehmen.
Herr Jesus Christus, öffne unser Herz, dass wir Ja zu dir sagen und zurückbleiben, damit wir an dem Tag, wenn du wiederkommst, zu deiner Schar gehören, die dann vor Freude springen kann – eine Freude, die in Ewigkeit nicht aufhört.
Danke für diesen Ruf, für dieses große Geschenk, das du uns machst, hier und heute. Lob und Dank sei dir, Jesus Christus. Amen.