Jünger macht Jünger. Schön, dass du dabei bist. Und genau solche Jünger waren sie damals auch. Aber dass ihre Ausbildung so dramatisch enden würde, hatten sie nicht erwartet.
Ihr Lehrmeister wurde grausam ermordet, ans Kreuz genagelt und richtig hingerichtet – totgemacht. Doch genau das war sein Ziel. Er wollte das, und deshalb ist er auch gekommen.
Jeden einzelnen von ihnen hat er als Jünger berufen, erwählt und gesagt: „Folge mir nach, komm mit mir!“ Sie haben daraufhin alles verlassen – ihren Beruf, ihre Familie – und sind mit ihm gegangen. Dabei haben sie erlebt, dass er der Messias, der Sohn Gottes ist.
Als Schüler und Lehrlinge hörten sie von ihm packende Predigten und treffende Beispielgeschichten. Außerdem waren sie dabei, als er Wunder tat.
Vom Tod zum Leben: Die Berufung der Jünger und das Wirken Jesu
Bei großen Veranstaltungen, ähnlich wie das Pejote in Eidlingen oder die Yumiko auf der Messe, kamen etwa 5000 Menschen zusammen – und alle wurden satt.
Ihr Meister und Lehrer heilte Kranke, machte Blinde sehend, Taube hörend, Lahme konnten wieder springen. Er weckte Tote auf, stillte Stürme und vollbrachte vieles mehr. Doch dann kam ein schreckliches Ende: Jesus war weg, tot und beerdigt.
Er hatte seinen Jüngern jedoch dreimal angekündigt, dass es so kommen würde. Er sagte, dass er hingerichtet werden müsse und am dritten Tag auferstehen werde. Nur so konnte Rettung von der Sünde geschehen und Befreiung von Teufel und Tod. Ohne das Kreuz war und ist das nicht möglich.
Jetzt aber war er auferstanden, er lebte. Er hatte sich auf verschiedene Weise gezeigt – zuerst den Frauen, die traurig und verzweifelt zum Grab gekommen waren. Dann waren da die Engel, die sagten: „Er ist nicht hier, er ist auferstanden. Sagt es den Jüngern, sagt es den anderen. Er ist wahrhaftig auferstanden!“ Kaum zu glauben.
Nun gingen die Jünger zur ersten Versammlung auf den Berg, wohin Jesus sie befohlen hatte zu kommen. Er war tatsächlich da – eine kleine Gruppe, zwölf Leute, so wie heute. Klein, wo du in deiner Wohnung mit anderen zusammen bist. Aber bist du dir bewusst, dass der Auferstandene da ist, mitten unter euch?
Die Begegnung mit dem Auferstandenen und der Auftrag zur Jüngerschaft
Als sie ihn sehen, fallen sie vor ihm nieder und beten ihn an. Andere aber zweifelten. So steht es in Matthäus 28. Sie konnten es einfach noch nicht glauben; sie hielten Abstand. Ob es 1,5 Meter oder 2 Meter waren, weiß ich nicht.
Doch Jesus tritt zu ihnen, hält keine Abstandsregeln ein und kommt auf sie zu. Er offenbart sich und spricht: „Mir ist gegeben alle Autorität, alle Vollmacht im Himmel und auf Erden.“ Überall, auch in der Krise, auch bei Corona, hat er diese Vollmacht.
Deshalb sagt er: „Weil ich sie habe, macht Jünger, geht hin, macht zu Jüngern alle.“ Wörtlich steht hier: alle Ethnien, alle Völker. Tauft sie auf den Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch befohlen habe. In der Ausbildung bedeutet das, was ihr von mir gehört habt.
Der Auferstandene hat alle Autorität und hat die Vollmacht nicht verloren, auch wenn die Herrscher dieser Welt sie verlieren und wenn es chaotisch ist.
Jünger zu sein heißt, Schüler und Lehrling zu sein und mit ihm unterwegs zu sein. Damals waren noch viele Menschen unerreicht. Heute, über zweitausend Jahre später, sind viele erreicht worden – und du gehörst dazu.
Freust du dich, dass du erreicht bist? Dass du sein Jünger sein darfst und mit ihm an jedem Tag leben kannst?
Deshalb lade Unerreichte zu Jesus ein – hier in Deutschland, wo es noch viele gibt, die ihn nicht kennen, und in der ganzen Welt.
Die Dringlichkeit der Mission unter Unerreichten heute
Es gibt auch heute noch viele Unerreichte. Deshalb geh hin in seine Autorität. Hunderte indigene Völker in Brasilien kennen Jesus noch nicht.
Weißt du, was es heißt, unerreicht zu sein? Es bedeutet, keine Hoffnung zu haben. Morgens zum Frühstück Schnaps zu trinken oder den eigenen Kindern Babyschnaps zu geben, damit sie aufhören zu schreien vor Hunger.
Unerreicht zu sein heißt, dass Kinder lebendig begraben werden, dass Grausames geschieht, dass finstere Mächte einen nachts nicht schlafen lassen, einen krank machen und töten. Es ist eine unbeschreibliche Furcht.
Wir haben das in den zwölf Jahren erlebt, in denen wir im Norden Brasiliens gelebt haben. Und weißt du, ich bin heute auch hier als einer, der eine Stimme ist für die, die diese Botschaft noch nie gehört haben.
Aber weißt du, Jesus hat die Vollmacht. Er will befreien, er will dich gebrauchen.
Fang an zu beten für die Unerreichten. Du kannst bei uns eine genaue Liste bekommen, wie sie heißen, wer sie sind. Dann unterstütze Missionare, die dorthin gehen. Oder vielleicht ruft Gott dich heute, dass du gehst und dich senden lässt hin zu Unerreichten.
Das Schönste ist, zu erleben, wie ein Unerreichter Hoffnung bekommt, frei wird und Jesus kennenlernt.
Informiere dich heute an den Ständen auf den McDonald's-Parkplätzen, wo wir stehen. Dort können wir ins Gespräch kommen.
Du darfst auch wissen: Jünger macht Jünger. Wenn jemand das ewige Leben bekommt, dann wird er Jünger. Dann lebt er ewig, und das Lebensalter spielt keine Rolle mehr.
Bist du dabei, damit noch Hunderte erreicht werden? Ich lade dich ein, Jesus lädt dich ein. Er hat die Vollmacht. Darum geh hin!
Persönliche Missionserfahrungen aus Mexiko: Ein Zeugnis von Karl-Heinz Schmalenbach
Ich heiße Karl-Heinz Schmalenbach und bin Arzt von Beruf. Insgesamt war ich 14 Jahre als Pioniermissionar in Mexiko tätig. Vor fast 35 Jahren sind wir dorthin ausgereist und haben uns eine spezielle Indianergruppe ausgesucht: die Tutunaku-Indianer, die im Osten Zentralmexikos leben.
In Mexiko gibt es über 50 verschiedene Indianergruppen, zum Teil kleinere, zum Teil sehr große. Unsere Volksgruppe umfasst etwa eine halbe Million Einwohner. Wir hatten uns ein Gebiet vorgenommen beziehungsweise wurden darauf hingewiesen, wo das Evangelium bisher völlig unbekannt war. Die Menschen dort hatten keine medizinische Versorgung.
Wir wussten, dass sie unter vielen Krankheiten litten, aber auch unter Alkoholismus und Geisterglauben. Unser Ziel war es, diesen Menschen das Evangelium näherzubringen. Am Anfang war das gar nicht so einfach. Es gab viel Widerstand gegen uns, vor allem, weil die Menschen uns Weißen misstrauten.
Besonders die Medizinmänner und Priester waren sehr ablehnend gegenüber uns und versuchten, unseren Einsatz zu verhindern. Wir konnten uns den Leuten nur annähern, weil wir einen Einheimischen dabei hatten. Er war Christ, verstand die Sprache und die Kultur sehr gut und konnte uns vieles erklären.
Wir begannen, medizinische Hilfe anzubieten, und machten dabei auch wunderbare Heilungserfahrungen. Nach und nach gewannen wir das Interesse und Vertrauen der Menschen. Sie wollten mehr über den Glauben erfahren, der uns motiviert hatte, zu ihnen zu kommen.
Als sich die ersten Menschen für den Glauben öffneten, erlebten sie, dass Jesus Christus sie vom Alkohol befreien kann. Sie erkannten, dass er mächtiger war als die dämonischen Mächte, vor denen sie sich immer bedroht fühlten.
Im Laufe der Jahre kam es so zu einer richtigen Erweckung. Menschen kamen zum Glauben, wurden frei, und es bildete sich eine einheimische Gemeinde. Die Arbeit wurde immer umfangreicher, weil immer mehr Menschen wegen der medizinischen Hilfe und ihres Interesses am neuen christlichen Glauben zu uns kamen.
Deshalb haben wir einheimische junge Mitarbeiter eingestellt und ausgebildet.
Die Weitergabe des Glaubens: Jüngerschaft in der indigenen Gemeinde
Es war ihnen sehr wichtig, dass wir sie im christlichen Glauben unterwiesen und weiter ausbildeten. So waren wir also mittendrin im Jüngermachen.
Wir haben sie in verschiedenen Bereichen ausgebildet und dabei auch die unterschiedlichen Begabungen erkannt. Manche waren besonders fröhlich in der medizinischen Arbeit, andere konnten gut evangelisieren oder lehren. Während sie uns als Missionare übersetzten, lernten sie gleichzeitig dazu. Das Wissen konnten sie später weitergeben und anwenden.
Wir haben sehr schöne Erfahrungen bei dieser Arbeit gemacht. Schweren Herzens mussten wir sie verlassen, als es wegen der Ausbildung unserer Kinder nicht mehr möglich war, weiter in Mexiko zu bleiben. Seit 20 Jahren sind wir nun zurück in Deutschland.
Aus dieser Arbeit sind wir jedoch kontinuierlich mit diesen Menschen in Verbindung geblieben. Wir begleiten sie mit unserer Beratung von Deutschland aus, unterstützen sie mit Spenden und besuchen sie regelmäßig. Zeitweise war das öfter als zweimal im Jahr, zuletzt jedoch seltener.
Das einheimische Team hat die Arbeit in unserem Sinne weitergeführt. Sie haben unerreichte Gebiete in der Nachbarschaft erschlossen und Tochtergemeinden gegründet. Inzwischen gibt es sogar Enkelgemeinden, die wiederum von diesen Tochtergemeinden gegründet wurden.
Was mich sehr überrascht hat, war bei einem Besuch zu sehen, dass neuere, jüngere Mitarbeiter eingestellt und dort ebenfalls ausgebildet werden.
Nachhaltigkeit in der Mission: Jünger machen Jünger in der dritten Generation
Ich fragte, wie sie das mit der Ausbildung handhaben. Sie antwortete, das sei ganz einfach: Sie bilden die Jünger genauso aus, wie wir sie ausgebildet haben. Jünger machen Jünger, und diese wiederum bilden andere Jünger aus. Inzwischen ist bereits die dritte Generation unterwegs.
Wenn sie Hausbesuche machen oder andere Dörfer besuchen, gehen Kinder mit Jugendlichen mit, die Interesse an dieser Arbeit entwickelt haben. Daraus schöpfen wir große Hoffnung, dass diese Bewegung die missionarische Arbeit in noch weiter entfernte Gebiete anstößt.
Wir stehen inzwischen auch in Verbindung mit einer mexikanischen Bibelschule, die von dem Kirchenverband betrieben wird, mit dem wir zusammenarbeiten. Wir unterstützen diese Bibelschule ebenso wie unser Missionszentrum und haben dort bereits unterrichtet.
Dabei geht es nicht nur um die Ausbildung von Pastoren für die jungen Indianergemeinden, sondern auch gezielt um die Ausbildung von Missionaren für unerreichte Gebiete. Solche Gebiete gibt es auch heute noch in Mexiko.
Das Schöne an unserer Arbeit ist, dass nun einheimische Mitarbeiter diese Aufgabe übernehmen konnten und weiterhin ausführen. Auch hier wird dem Prinzip gefolgt: Jünger machen Jünger, die wiederum andere ausbilden.
Wir unterstützen das Ganze von Deutschland aus mit Beratung, Gebeten und Spenden. Wenn möglich, auch durch Besuche und Reisen. Wir sind dankbar, was aus diesen Anfängen geworden ist und wie wir jetzt sehen können, dass Gottes Reich sich auch unter den Indianern in Mexiko weiter ausbreitet.
Mission im Amazonas: Die Familie Jansson berichtet
Ja, hallo, wir sind die Familie Jansson. Zu uns gehört noch unsere Tochter Melina, die gerade drei Jahre alt ist. Außerdem erwarten wir unser zweites Kind.
Als Familie sind wir mit der Allianz Mission in Brasilien unterwegs, im Amazonasgebiet. Dort arbeiten wir unter einem Indianerstamm. Dazu werde ich später noch mehr erzählen. Zuerst erzählt meine Frau von sich.
Hallo, ich bin Eliana, 29 Jahre alt, komme aus Brasilien und bin Kulinindianerin. Ich bin im Dorf geboren und dort aufgewachsen. In meiner Kindheit habe ich immer über Jesus und Gott gehört, durch meine Mama und auch durch die Missionare.
Meine Mama war die erste Christin im Dorf. Sie hörte zuerst von Jesus, weil die Missionare nur Portugiesisch sprachen und somit ohne Sprachbarrieren mit ihr reden konnten. Sie konnte meiner Mama alles über Jesus erzählen. So habe auch ich immer von Gott gehört.
Ich bin zur Kinderstunde gegangen und habe dort mitgemacht. Was Kinderstunden sind, weiß ich also. Aber eine Sache habe ich nicht verstanden: Ich wusste nicht, warum Jesus gestorben ist. Für mich war klar, dass ich keine Sünderin bin, sondern ein gutes Kind. Ich habe immer von Gott gehört und auch gesungen. Ich dachte, ich brauche Gott nicht.
Als ich 14 Jahre alt war, kam ich auf eine christliche Schule für Indianer. Dort hörte ich mehr über Gott und Jesus. Dort habe ich genau verstanden, was Jesus für mich bedeutet. Ich habe verstanden, dass Jesus für mich gestorben ist, weil ich sündig bin und Gott brauche. Das wurde mir klar.
Danach habe ich mich bekehrt und mit 15 Jahren wurde ich getauft. Nach meiner Bekehrung war für mich auch klar, dass ich weiter von Jesus erzählen möchte.
Mit 17 Jahren bin ich in mein Dorf zurückgekehrt. Dort wusste ich nicht genau, was für mich bestimmt ist. Ich fragte ein Ehepaar, ob ich zu ihnen kommen dürfte. Sie sagten ja, und ich konnte dort mit Kolina helfen. Das Ehepaar war Missionar und half mir auch mit den Sprachen. Dort wurde mir klar, dass ich Gott dort dienen will.
In dieser Zeit habe ich meine Schule beendet und auch mein Handwerk gelernt. Rund 2013 habe ich die Schule abgeschlossen. 2014 haben wir geheiratet. Zusammen haben wir gebetet, damit Gott uns zeigt, was er für uns will.
Ich bin nach Deutschland gekommen, und hier haben wir uns auf die Mission vorbereitet. 2019 sind wir wieder nach Brasilien zurückgekehrt. Jetzt sind wir Missionare der Allianz Mission in Brasilien.
Der Weg in die Mission: Christaps erzählt seine Geschichte
Ja, jetzt zu mir: Ich heiße Christaps. Mein Name stammt aus Lettland, dort bin ich auch geboren. Aufgewachsen bin ich jedoch hier in Deutschland, in der Stadt Detmold, Nordrhein-Westfalen. Hier habe ich auch meine Heimatgemeinde.
Schon früh in meiner Kindheit habe ich von Jesus und von Gott gehört. Eigentlich habe ich von klein auf an ihn geglaubt. Allerdings hatte ich damals nicht wirklich verstanden, was das Evangelium ist oder was die Botschaft am Kreuz für mich persönlich bedeutet. Manchmal hatte ich auch Zweifel.
Als ich 15 Jahre alt war, bin ich dann wirklich zum Glauben an Jesus gekommen. Ich hatte das Evangelium verstanden. Jesus hat mich neu gemacht, mir ein neues Herz geschenkt und mir ein neues Leben gegeben. Ich habe einfach gemerkt, dass Jesus meine Schuld vergeben hat durch das, was er am Kreuz getan hat. Das konnte ich im Glauben annehmen. Dafür bin ich total dankbar, dass Jesus in mein Leben gekommen ist.
Seitdem ich zum Glauben gekommen bin, war es immer mein Anliegen, das, was ich erlebt habe, weiterzugeben an Menschen, die Jesus noch nicht kennen. Dieses Anliegen habe ich immer mit mir getragen. Wenn es evangelistische Einsätze gab, habe ich gerne mitgemacht und war eigentlich immer dabei.
Am Ende meiner Schulzeit habe ich mir mehr Gedanken gemacht, wie es mit Mission aussieht. Ich war offen für Mission. Gerade gegen Ende der Schulzeit begann ich viel dafür zu beten und Gott zu fragen: Herr, was hast du mit meinem Leben vor? Wo willst du mich haben? Wo willst du mich gebrauchen?
Ich war offen für Mission. Durch eine Situation und ein Gespräch mit meinem Gemeindeältesten kam ich auf den Gedanken, ein Jahr im Ausland zu verbringen und Mission einfach kennenzulernen. So kam ich nach Brasilien. Dort habe ich die Colina kennengelernt, durch mein FSJ-Jahr. Die Colina sind mir ans Herz gewachsen.
Insbesondere eine Colina ist mir ans Herz gewachsen – sie sitzt neben mir, hier: meine Frau. So sind wir am Ende meines FSJ-Jahres zusammengekommen.
Bevor wir eine Beziehung eingingen, stellte mir Eliana eine wichtige Frage. Sie sagte, Mission sei ihr wichtig, vor allem Mission unter ihrem Stamm, den Kuliner. Sie fragte mich: „Für mich ist es wichtig, dass du, wenn wir zusammenkommen, auch ein Herzensanliegen für die Kuliner hast. Wie siehst du das? Könntest du dir vorstellen, Mission unter den Kuliner zu machen?“
Das war eine klare Frage an mich. Ich konnte mir das vorstellen und sagte erst einmal Ja. Ich wollte die Beziehung eingehen, aber ich merkte, dass das nicht nur eine Frage von meiner Frau war, sondern auch eine Frage von Gott an mich. Ob ich mich dafür entscheiden kann.
Das erinnerte mich an Jesaja, als Gott fragte: „Wen soll ich senden? Wer soll gehen?“ Jesaja antwortete: „Hier bin ich, sende mich.“ So ähnlich war es bei mir. Gott fragte mich: Willst du in die Mission gehen? Bist du bereit, zu den Kuliner zu gehen? Ich habe zugesagt.
Das ist meine Geschichte, wie ich in die Mission gekommen bin. Jetzt sind wir in der Mission bei den Indianern, den Indigenen, unter den Colina. Wir sind einfach total froh, dass Gott uns dorthin gestellt hat und dass er uns dort gebraucht.
Zeugnis von Pedro: Ein Weg zur Jüngerschaft in Bolivien
Hallo, hier ist Barbara von Unicamino. Ich möchte heute von Pedro erzählen. Pedro ist in einem Indianerbergdorf in Bolivien aufgewachsen. Als er fünfzehn Jahre alt war, kam ein Missionar in sein Dorf und lud zu Veranstaltungen ein. Pedro wollte unbedingt dorthin gehen, aber sein Vater verbot es ihm.
So schlich sich Pedro abends heimlich aus dem Haus. Er setzte sich draußen unter das Fenster und hörte zu. Er war total begeistert von dem, was er über Jesus hörte, und die Lieder waren so schön.
Wie es weiterging? Es kam heraus – nicht, weil der Vater ihn erwischt hätte, sondern weil Pedro so begeistert von Jesus war, dass er sich einfach hingesetzt und seiner Familie von Jesus erzählt hat. Er berichtete, was er gehört hatte und wie toll die Lieder waren.
Der Vater wurde stinksauer. Er packte Pedro, sperrte ihn ein, schlug ihn und verbot ihm, wieder dorthin zu gehen. Doch Pedro hatte so viel gehört, dass ihn Jesus nie losließ.
Jahre später kam wieder ein Missionar in sein Dorf. Diesmal ließ Pedro sich das nicht mehr verbieten und machte sich auf den Weg. Es kam tatsächlich so, dass in der kleinen Dorfgemeinde eine Kirche entstand. Pedro ging dorthin und entschied sich, sich taufen zu lassen.
Er merkte, dass die Hoffnung, die er durch das Leben mit Jesus hatte, etwas war, das er teilen wollte. Er wollte anderen davon erzählen. Doch wie das genau gehen sollte, wusste er bis dahin noch nicht.
Immer wieder kam ein Pastorenehepaar in ihre Gemeinde. Sie predigten und machten sich auch auf den Weg in andere Dörfer. Für diese Reisen suchten sie Mitarbeiter – junge Männer, die sich in der Gegend auskannten und sie unterstützten, vielleicht auch vor wilden Tieren beschützten.
Pedro war sofort dabei und sagte: „Ja, da arbeite ich mit.“ So begleitete er jahrelang die Missionare auf ihren Reisen.
Das Pastorenehepaar merkte, dass in Pedro mehr steckte. Er konnte mehr als nur begleiten. Sie wollten ihn motivieren, an dem Jüngerschafts- und Bibelkurs von Unicamino teilzunehmen. Doch Pedro war nicht mutig genug. Er sagte: „Nein, da kann ich nicht hin. Ich habe keine Ausbildung, wie soll das gehen? Ich habe keinen Schulabschluss.“ Seiner Frau ging es genauso.
Das Ehepaar blieb jedoch an Pedro dran. Schließlich entschied er sich, mit seiner Familie an den Kursen teilzunehmen. So lernten unsere Missionare ihn kennen.
Inhalt der Kurse war auch das Gitarrespielen. Pedro war total begeistert, obwohl er das Gefühl hatte, zwei linke Hände zu haben. Er musste sich wirklich anstrengen, um es zu lernen. Heute kann man Pedro und seine Gitarre kaum noch trennen.
Ein weiterer Teil der Kurse war die Kinder- und Jugendarbeit. Anfangs dachte Pedro, das sei nicht so wichtig. „Nein, da will ich nicht mitarbeiten“, sagte er. Doch er ließ sich darauf ein, nahm an den Kursen teil und lernte, wie man Jesus Kindern und Jugendlichen näherbringen kann.
Er wurde zu einem begeisterten Mitarbeiter in der Kinderstunde.
Eigentlich müsste jede Gemeinde froh sein über so ein motiviertes Ehepaar. Doch die Gemeinde in seinem Dorf wollte ihn nicht. Warum? Weil er nicht verheiratet war. Er lebte mit seiner Frau zusammen, was bei den Indianern normal ist. Für Menschen, die mit Jesus leben, bedeutet das jedoch, dass es schön wäre, die Verbundenheit vor Gott zu zeigen. Und das zeigt man, indem man heiratet.
Pedro und seine Frau Silvia wollten eigentlich längst heiraten. Doch es gab ein Problem: Silvia war mit dreizehn Jahren zwangsverheiratet worden. Sie lebte zwei Jahre in dieser Ehe und floh dann. Später lernte sie Pedro kennen und gründete mit ihm eine Familie. Auf dem Papier war sie jedoch noch mit dem ersten Mann verheiratet.
Was sollten sie tun? Sie erzählten unseren Mitarbeitern von ihrem Problem. Unsere Mitarbeiter sagten, sie würden dafür beten und sich zusammensetzen, um eine Lösung zu finden.
Ein Jahr lang beteten sie bis zum nächsten Bibelkurs. Dann entschieden sie gemeinsam, zum Standesamt zu gehen und zu fragen, ob es eine Möglichkeit gibt, diese Ehe zu annullieren oder zu scheiden, auch wenn der Mann nicht auffindbar ist.
Und dann erlebten sie ein Wunder. Sie gingen hin, nannten Silvias Namen und den ihres Ehemanns. Es gab keine Unterlagen. Vor dem Gesetz war Silvia nicht verheiratet.
Pedro und Silvia waren so glücklich, dass sie sofort ihre Hochzeit planten. Sogar während des Bibelkurses heirateten sie.
Pedro und Silvia haben viel mit Jesus erlebt. Sie erfuhren, dass er sie auch in Herausforderungen begleitet. Pedro merkte immer wieder, auch auf seinen Reisen, wie wichtig es ist, anderen Menschen von Jesus zu erzählen.
Viele leben in Finsternis, haben Angst und keinen Sinn im Leben. Das wurde ihm immer wichtiger.
Darum entschied er sich, nach unseren Bibelkursen an einer staatlichen Schule zu studieren und eine Ausbildung zum Prediger zu machen.
So macht er sich auf den Weg, mit Jesus anderen Menschen zu dienen.
Gemeinsames Engagement für die Indianermission: Sebastian Gross und die DIPM
Hallo, mein Name ist Sebastian Gross. Ich komme von der DIPM, der Deutschen Indianer Pionier Mission, und spreche heute auch als Vertreter des Arbeitskreises Indianermissionen der AEM.
Wir veranstalten dieses Seminar gemeinsam unter dem Motto „Jünger macht Jünger“ als Indianermission, weil wir einen gemeinsamen Auftrag haben. Zudem sehen wir eine große Not: Indigene Völker in Südamerika leben oft ohne Evangelium. Sie zerbrechen an der Spannung, an ihrer Not und an ihrer schwierigen Lebenssituation.
Deshalb tun wir uns zusammen. Wir sind der Meinung, dass wir gemeinsam an einem Strang ziehen müssen, um gemeinsam Unerreichte zu erreichen. Die Not ist groß. Die Indianer leben in Angst vor Geistern und befinden sich in einer enormen Spannung zwischen ihren Traditionen und ihrer Identität als Indianer auf der einen Seite und dem, was wir als modernes Brasilien oder modernes Paraguay bezeichnen, auf der anderen Seite.
Sie zerbrechen an dieser Spannung: Wer bin ich? Woran soll ich glauben? Was gibt mir Halt? Wie können sie erkennen, was ihr Schöpfer sich für ihr Leben gedacht hat, wenn niemand hingeht, um ihnen zu predigen? Wie können sie glauben und selbst Jünger machen, wenn niemand sich aufmacht, um sie zuerst zu Jüngern zu machen?
Deshalb freuen wir uns, dass ihr dabei seid. Schön, dass du dabei bist. Herzlich willkommen zu unserem Seminar „Jünger macht Jünger!“
