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Die verlorene Unschuld - am Beispiel von Adam & Eva

Im Spannungsfeld der Sexualität, Teil 1/4
09.03.2016

Die verlorene Unschuld – am Beispiel von Adam & Eva

Reihe: Im Spannungsfeld der Sexualität (1/4)

Einleitende Gedanken

Im Spannungsfeld der Sexualität. Mit diesem Spannungsfeld werden wir uns in dieser Predigtreihe beschäftigen. Sexualität und Erotik ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Kein Werbeblock im Fernsehen, bei dem man nicht mit nackten oder halbnackten Menschen konfrontiert wird oder sexuelle Anspielungen gemacht werden. Bei einer Duschmittel- oder Unterwäschewerbung kann ich das noch nachvollziehen, doch wenn es um Autos, Käse, Versicherungen usw. geht, fällt es mir schwer einen Zusammenhang zu erkennen. Mit Sex und Erotik will man die Verkaufszahlen steigern, denn damit zielt man direkt auf unsere Gefühle und Sehnsüchte. Es ist ja bekannt, dass die Werbung nicht Produkte verkauft, sondern Sehnsüchte in uns weckt, die wir – so wollen sie uns suggerieren – mit dem Kauf des Produkts stillen können. Die Sexualisierung findet auch in unserer Umgangssprache ihren Niederschlag. Findet man ein Erlebnis sensationell, war es geil. Findet man etwas hübsch und ansprechend, ist es sexy. Ich staune, was heute alles sexy sein kann. Vom Kühlschrank, übers Auto bis hin zu Teigwaren oder Dessert, alles kann heute sexy sein. Damit wird die Sexualität einerseits banalisiert und gleichzeitig überbetont. Diese ständige optische und verbale Berieslung mit Sex und Erotik lässt auch Christen nicht unberührt. Wir sind gegenüber solchen Reizen nicht einfach immun. Wir haben keinen Schalter, mit dem wir die unerwünschten Reaktionen auf diese Flut von Reizen abstellen könnten. Es ist manchmal so wie bei einem Witz, der tief unter die Gürtellinie geht. Eigentlich möchten wir solche Witze gar nicht hören. Doch wenn ein Arbeitskollege ungefragt einen solchen Witz erzählt, muss man trotzdem lachen, obwohl man den Witz an sich daneben findet. Genauso kann die sexuelle Reizüberflutung bei uns etwas auslösen, das wir eigentlich nicht wollen, denn die Sexualität gehört zu uns. Gott hat das so geschaffen und er mutet uns zu, dass wir damit sorgsam umgehen. Sexualität ist an sich etwas sehr Schönes und Faszinierendes, wenn sie in gesunder Weise gelebt wird. Auf der anderen Seite kann Sexualität Menschen zerstören, wenn sie falsch ausgelebt wird. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns als Christen über die Sexualität Gedanken machen und überlegen, wie wir mit diesem Spannungsfeld leben können. Das möchte ich mit dieser Predigtreihe tun. Vieles, was ich sagen werde, könnte man besser und ausführlicher sagen. Wichtig ist, dass wir uns mit diesem Thema beschäftigen und für uns die nötigen Schlussfolgerungen daraus ziehen. Schlussendlich geht es darum, dass wir auch in sexueller Hinsicht ein Leben führen, das Gott gefällt. Vergessen wir nie, wenn wir das tun, wird unser Leben nicht langweiliger und öder, sondern unser Leben wird dadurch bereichert. Gottes Wege sind schlussendlich immer gute Wege! Heute beschäftigen wir uns mit der verlorenen Unschuld am Beispiel von Adam und Eva.

Die heile Welt

Als Gott die Welt erschaffen hatte, war alles wunderbar. Es war sogar ausgezeichnet! Nach dem letzten Schöpfungstag heisst es: „Gott sah alles an, was er geschaffen hatte, und sah: Es war alles sehr gut.“ Gen.1,31. Adam und Eva, die ersten beiden Menschen, liess Gott in einem einzigartigen Naturpark leben. Garten Eden oder Paradies wird dieses Anwesen genannt. Adam war ganz begeistert als ihm Eva zum ersten Mal begegnete. Freudig rief er: „Endlich! Sie ist’s! Eine wie ich! Sie gehört zu mir, denn von mir ist sie genommen.“ Gen.2,23. Gott sagte ihnen, sie sollen viele Kinder zeugen, die die Erde bevölkern sollen. Von besonderer Art waren die Kleider von Adam und Eva. Sie hatten nämlich keine! „Die beiden waren nackt, aber sie schämten sich nicht voreinander.“ Gen.2,25. Es war ihnen nicht peinlich, nackt zu sein. Sie hatten nicht das Bedürfnis, sich zu bekleiden. Trotzdem muss es eine gewisse erotische Anziehung gegeben haben, die sie immer wieder dazu ermunterte Kinder zu zeugen. Das war die Zeit der Unschuld. Ihnen waren schmutzige Gedanken fremd. Nie wären sie auf die Idee gekommen jemanden sexuell zu missbrauchen oder zu demütigen. Das Leben im Paradies war vollkommen, so wie es Gott geschaffen hatte. „Es war alles sehr gut.“ Gen.1,31. Der Mensch freut sich an der Schöpfung, über die Gemeinschaft mit Gott, dem Partner und den Kindern. Eine heile Welt! Der Himmel auf Erden! Im Garten Eden wuchsen viele grossartige Bäume mit feinen Früchten – jede Frucht eine Delikatesse! Nur eine einzige kleine Einschränkung gab es, ein einziges Verbot. Gott informierte Adam über dieses Verbot: „Du darfst von allen Bäumen des Gartens essen, nur nicht vom Baum der Erkenntnis. Sonst musst du sterben.“ Gen.2,16-17. Das war die einzige kleine Einschränkung. Mit dieser Einschränkung ermöglichte Gott dem Menschen die Freiheit, mit ihm in Verbindung zu bleiben. Er gab dem Menschen dadurch auch die Möglichkeit, sich von ihm zu lösen. Hätte Gott dem Menschen diese Möglichkeit nicht gegeben, dann wären wir kein Ebenbilder Gottes, sondern eine Art Marionetten oder Spielzeuge Gottes. So lebten Adam und Eva im Paradies, so wie sie Gott geschaffen hatte: nackt. Und sie schämten sich nicht, weder vor Gott noch voreinander. Auf diese paradiesischen Verhältnisse berufen sich die Anhänger der FKK (Freikörperkultur) Bewegung. Sie sehen es als völlig normal an, dass Menschen nackt herumlaufen und sind der Meinung, dass das mit Sexualität und Erotik nichts zu tun hätte. In Amerika gibt es sogar eine Stadt, in der diese Nudisten nackt leben können. Neulich öffnete ein Restaurant für nackte Menschen. Ob das wirklich so natürlich ist? Wenn das so natürlich wäre, würde sich diese Bewegung bestimmt stärker ausbreiten. Vor Jahren beobachtete ich ein interessantes Verhalten eines Mädchens. Eine mir bekannte Frau sass am Zürichsee und sonnte sich mit entblössten Brüsten. Mit der Selbstverständlichkeit, mit der sie das tat, könnte man vermuten, dass ihre Tochter dem Vorbild ihrer Mutter folgen würde. Das wäre doch normal – oder? Aber es war eben nicht so. Die Tochter versteckte sich hinter einem grossen Tuch und sie zog sich ein ganzes Badekleid an. Sie wollte offensichtlich nicht dem Vorbild ihrer Mutter folgen. Es war ihr peinlich, sie schämte sich. Die Unschuld im Garten Eden lässt sich nicht einfach zurückholen.

Wir sind nackt!

Wie wir vermutlich alle wissen, blieb dieser Zustand der Unschuld nicht bestehen. Adam und Eva assen wider besseres Wissen eine Frucht vom verbotenen Baum. Sie versprachen sich davon, dass sie dadurch Gott gleichgestellt würden. Das war ein grosser Irrtum und sie stürzten damit die gesamte Schöpfung in ein Chaos. Mit diesem Ungehorsam gegenüber Gott zerstörten sie die Harmonie, Unschuld und den Frieden mit Gott. Was Gott so vollkommen geschaffen hatte, wurde in die Unvollkommenheit gerissen. Von einem Augenblick auf den anderen wurde alles anders. Das realisierten Adam und Eva sofort, denn das, was sie bis dahin nie störte, war ihnen plötzlich peinlich: Sie waren nackt! „Da gingen den beiden die Augen auf und sie merkten, dass sie nackt waren.“ Gen.3,7. Sie schämten sich voreinander. Sie konnten sich nicht vorstellen weiterhin nackt rumzulaufen. „Deshalb flochten sie Feigenblätter zusammen und machten sich Lendenschurze.“ Gen.3,7. Sie wollten ihre Geschlechtsorgane bedecken. Die Unschuld war plötzlich weg und die Scham nahm ihren Platz ein. Und als Adam und Eva hörten, dass Gott sie im Garten Eden besucht, versteckten sie sich, was sie bis dahin nie getan hatten – warum auch? Gott rief: „Adam, wo bist du?“ Gen.3,9. Adam antwortete: „Ich hörte dich kommen und bekam Angst, weil ich nackt bin. Da habe ich mich versteckt!“ Gen.3,10. Natürlich wusste Gott, was geschehen war. Doch er wollte von Adam hören, was er getan hatte. Er fragte ihn: „Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du etwa von den verbotenen Früchten gegessen?“ Gen.3,11. Klar hatte er, aber Adam war nicht bereit, die Verantwortung seines Handelns selber zu tragen. Er machte Eva dafür verantwortlich. „Die Frau, die du mir an die Seite gestellt hast, gab mir davon; da habe ich gegessen.“ Gen.3,12. Eine schlaue Antwort, denn damit machte er Eva nur vordergründig für sein Fehlverhalten verantwortlich. Im Grunde machte er Gott dafür verantwortlich. Er hatte diese Frau von ihm bekommen. Hätte Gott ihm diese Frau nicht gegeben, wäre das nicht passiert. Dieses Konzept der Schuldverschiebung ist uns allen durch eigene Anwendung bestens bekannt. Aber bei unserem Thema beschäftigen wir uns nicht mit der Schuldverschiebung und der Verantwortungslosigkeit des Menschen. Unser Thema ist die verlorene Unschuld. An die Stelle der Unschuld war nun die Scham getreten. Seit dem Sündenfall, so nennt man das, was Adam und Eva getan hatten, ist es für uns nicht mehr natürlich, wenn wir nackt herumlaufen. Im Gegenteil – es wäre uns sehr peinlich, würde jetzt jemand die Bühne nackt betreten. Die meisten wüssten gar nicht, wie sie sich verhalten sollten. Einige würden den Raum verlassen, andere vor sich in der Hoffnung auf den Boden starren, dass es bald vorüber sei. Jede Gesellschaft kennt ungeschriebene Gesetzmässigkeiten der Scham und zwar auch die sogenannten Naturvölker. In einer Gesellschaft variiert die Schamgrenze stark. Wäre ich heute Morgen in der Badehose nach vorne gekommen, dann hättet ihr das befremdend und sehr unangenehm empfunden und mir selber wäre das äusserst peinlich. Würdet ihr mich aber heute Nachmittag am Zürichsee beim Baden treffen, dann wäre uns das nicht peinlich. Die Schamgrenze ist auch innerhalb einer Familie ganz anders als ausserhalb der Familie usw. In der Begegnung mit anderen Menschen gibt es ungeschriebene Gesetzmässigkeiten, die wir in der Regel unbewusst beherrschen. Zum Beispiel schauen wir einer Frau nicht auf die Brüste und dem Mann nicht auf den Hosenladen, wenn man sich begegnet und miteinander spricht. Das würden wir sogar in unserer sexualisierten Welt als unangenehm, respektlos und unsittlich empfinden. So etwas macht man nicht und das wissen eigentlich alle. Ingelore Ebberfelde, die ein Buch mit dem Titel: Der sexuelle Supergau – Wo bleiben Lust, Scham und Sittlichkeit? geschrieben hat, sagt: „In allen Kulturen ist alles, was mit dem Geschlecht zu tun hat, durch Scham- und Moralvorstellungen geregelt.“ Weiter führt sie aus: „Unser Zusammenleben, dass wir etwa miteinander arbeiten, kommunizieren oder gemeinsam, eng beieinandersitzend, mit der Eisenbahn fahren können, funktioniert nur deshalb so reibungslos, weil wir uns eben nicht gegenseitig aufs Geschlecht schauen oder voreinander während einer Diskussion den Schlüpfer herunterziehen oder die Hose aufmachen und uns dabei breitbeinig Wortbeiträge zuwerfen. Derlei Tabus und das entsprechende Schamempfinden machen somit einen entsexualisierten, mithin neutralen Umgang miteinander möglich.“ Wir leben eben nicht mehr in der Zeit der Unschuld. Deshalb ist es nicht normal, wenn wir nackt auf die Strasse gehen oder uns vor allen Leuten ausziehen. Auch wenn die Anhänger der FKK Bewegung meinen, sie könnten wie Adam und Eva leben, so ist das eine Illusion. Normal ist es, dass wir Scham empfinden und wir sollten unser Schamgefühl sehr ernst nehmen. Heute wird das Schamgefühl oft mit grösster Selbstverständlichkeit missachtet. Lilian und ich fuhren für zwei Tage nach Leukerbad. Übrigens ein Geschenk von euch zu unserem Dienstjubiläum. In dem kleinen Hotel, das wir gebucht hatten, gab es eine kleine Wellnesszone, in der man unweigerlich den anderen Besuchern begegnen musste. Die Vorschrift zur Benutzung dieser Zone lautete: Aus hygienischen Gründen darf diese Zone nur nackt betreten werden. Da wir uns nicht irgendwelchen Leuten nackt zeigen wollten, verzichteten wir auf die Benutzung dieser Wellnesszone. Das nächste Mal werden wir ein anderes Hotel buchen.

Ein Hoch dem Schamgefühl

1950 war Hildegard Knef im Film Die Sünderin nackt zu sehen und zwar so kurz, dass man gar nicht viel sah. Doch das löste einen Sturm der Entrüstung aus. Dafür hätten wir heute nur noch ein müdes Lächeln übrig. Wir haben uns an viel aufdringlicheres und schamloseres Veralten gewöhnt. Ständig werden wir mit Schamlosigkeit konfrontiert und zwar nicht unbedingt in persönlichen Begegnungen, sondern über die Medien (Fernsehen, Radio, Zeitungen und Zeitschriften und in besonderer Weise im Internet). Alles scheint heute normal zu sein, selbst wenn es einfach nur abartig und pervers ist. Dabei ist es wichtig, dass wir trotz dieser Entwicklung auf unser Schamgefühl hören und uns nicht für unser Schamgefühl schämen, als ob mit uns etwas nicht stimmen würde. Es ist nämlich ganz normal, wenn es uns peinlich ist, wenn uns jemand nackt sieht. Es ist auch normal, wenn es uns peinlich ist, wenn uns jemand nackt begegnet. Das hat übrigens weder etwas mit Prüderie noch mit Körperfeindlichkeit zu tun. Es ist einfach normal, dass man sich nicht jedem nackt zeigen will und es ist normal, dass es uns peinlich ist, in fremde Betten zu schauen. Es hängt auch noch davon ab, mit wem wir solche Bilder anschauen. Alleine ist es einem vielleicht weniger peinlich, als wenn der Ehepartner und die Kinder dabei sitzen. Es erstaunt mich immer wieder, mit welcher Doppelmoral unsere Gesellschaft lebt. Offiziell ist man der Meinung jeder solle das machen, was ihm Spass macht, solange er niemandem schadet. Doch plötzlich erheben diese freizügig denkenden Menschen den moralischen Mahnfinger. Ein Beispiel. Der Stadtpräsident einer grösseren Schweizer Stadt fotografierte während seiner Arbeitszeit in seinem Büro sein entblösstes Geschlechtsteil und schickte dieses Foto seiner Chat Partnerin – ein klassisches Sexting unter Erwachsenen. Natürlich ist das nicht toll, was er gemacht hat. Doch was mich erstaunte war, wie diese private und intime Sache in die Öffentlichkeit gezerrt wurde. Dieser Mann, mit dem ich politisch das Heu gar nicht auf derselben Bühne habe, wurde vorgeführt und in aller Öffentlichkeit gedemütigt. Man konnte den Eindruck bekommen, wir würden in einer moralisch hochstehenden Gesellschaft leben. Es wäre bestimmt interessant, wenn wir das moralische Niveau der Leute sehen könnten, die diesen Mann an den Pranger stellten. Doppelmoral ist sogar in unserer schamlosen Gesellschaft weit verbreitet. Wir sollten uns als Christen nicht so verhalten. Wir sollten nicht immer auf die anderen zeigen, was diese falsch machen und wie unmoralisch sie sich verhalten. Vielmehr sollten wir darauf achten, dass wir das Richtige tun, dass wir nicht einer Doppelmoral verfallen. Hören wir auf unser Schamgefühl, denn das ist normal. Das gehört zu uns. Das Schamgefühl hilft uns, uns selbst zu schützen und dem biblischen moralischen Massstab nachzueifern. Ich habe vor Jahren etwas sehr hilfreiches gelernt. Als junges Ehepaar beteiligten wir uns an einem Missionseinsatz im Milieu der Hansestadt Hamburg. Der Leiter sagte uns, wir sollen den Prostituierten, denen wir begegnen werden, nicht ihren Körper abscannen, sondern wir sollen ihnen in die Augen schauen. Er begründete das mit der Aussage von Hiob, die uns bestimmt noch einmal in dieser Reihe begegnen wird. Hiob sagte: „Mit meinen Augen schloss ich den Vertrag, niemals ein Mädchen lüstern anzusehen.“ Hiob.31,1. Das ist ein geistlicher Kampf und solange wir gesund und normal empfindende Menschen sind, werden wir an diesem Punkt kämpfen. Dabei wird uns unser Schamgefühl unterstützen.

Schlussgedanke

Die Sexualität ist ein Bereich unseres Leben, den wir nicht einfach ausschalten können. Gott hat uns so geschaffen. Leider verloren wir durch den Sündenfall unsere Unschuld. Nun ist die Scham an die Stelle der Unschuld getreten, die uns vor unmoralischen Übergriffen schützen kann. Wollen wir unsere Persönlichkeit und Integrität schützen, dann sollten wir unser Schamgefühl ernst nehmen. Und dann möchte ich zum Schluss auch noch sagen, dass die Sexualität auch nicht so wichtig ist, wie sie heute gemacht wird. Man will uns einreden, dass die Sexualität unbedingt ausgelebt werden muss, ansonsten sich ein Mensch nicht gesund entwickeln kann und nicht glücklich sein wird. Sexualität wird als Grundbedürfnis des Menschen verstanden wie Essen, Trinken und Schlafen. Das ist aber eine grosse Lüge. Es gibt viele Menschen, die glücklich sind ohne die Sexualität ausgelebt zu haben. Meine Behauptung: Praktizierte Sexualität hat schon mehr Menschenleben zerstört als nicht praktizierte Sexualität. Die Wahrheit ist: Ein Mensch kann ganz gut, zufrieden und glücklich Leben, ohne sexuell aktiv zu sein. Selbst wenn du ein Leben lang nie mit einem Menschen sexuell verkehrt hast, bist du deswegen weder prüde noch geistig zurückgeblieben. Du hast deswegen auch das wahre Leben nicht verpasst. Ich glaube, wir können das, was Paulus sagt, auch in Bezug auf die Sexualität verstehen: „Im Reich Gottes geht es nicht um Fragen des Essens und Trinkens, sondern um das, was der Heilige Geist bewirkt: Gerechtigkeit, Frieden und Freude. Wer Christus auf diese Weise dient, an dem hat Gott Freude, und er ist auch in den Augen der Menschen glaubwürdig.“ Röm.14,17-18. Das ist das, was wirklich zählt! Übrigens schenkte Gott Adam und Eva Kleider. „Gott, Jahwe, machte für Adam und seine Frau Kleider aus Fellen.“ Gen.3,21. Menschen werden gesund, auch innerlich gesund, wenn Gott sie kleidet. Egal, wie du bis jetzt gelebt hast und welche Schuld du auch in sexueller Hinsicht auf dich geladen hast. Wenn du zu Jesus kommst, kann er dich von all dem Schmutz reinigen. Paulus schreibt den Christen, die ihr Leben mit Gott in Ordnung gebracht haben: „Der Schmutz eurer Verfehlungen ist von euch abgewaschen, ihr gehört jetzt zu Gottes heiligem Volk, ihr seid von aller Schuld freigesprochen, und zwar durch den Namen von Jesus Christus, dem Herrn, und durch den Geist unseres Gottes.“ 1.Korinther 6,11