Einführung und Anlass der Predigt
Es hat langwierige Diskussionen ausgelöst, wie ich zu der gewagten Theorie komme, heute sei Muttertag. Nun, bei uns zu Hause durfte gar kein Muttertag gefeiert werden. Meine Mutter hat gewacht und eisern gesagt: Jeder Tag ist Muttertag. Das würde euch so passen, aber in meinem Kalender steht heute Muttertag. Vielleicht habt ihr einen falschen Kalender gekauft.
Nun richtet man sich nach meinem Kalender, denn nachher kommen die Kinder. Ich habe aber mit Rücksicht auf Ihren Kalender nun keine Predigt zum Muttertag gehalten, weil ich meine: Warum sollen wir die Mütter allein ehren? Wir wollen alle Frauen ehren.
Wir würden das auch nachher durch die Kinder tun, damit alle Frauen, die unter uns sind, einen kleinen Blumengruß bekommen. Das machen die Kinder von der Kinderkirche möglich, die nachher kommen.
Ich wollte auch in diesem Gottesdienst, abweichend von früheren Regelungen, das Wort an Sie predigen, das ich den Konfirmanden sagte. Ich habe sonst meist die Konfirmationspredigt allein für die Konfirmanden gehalten und habe dieses Jahr gedacht: Vielleicht wäre es einmal eine Hilfe, noch viel schlichter und ohne Schnörkel ganz einfach noch einmal zu sagen, worauf es im Christenleben ankommt.
Dafür habe ich für die Konfirmanden heute das Wort aus dem Philipperbrief, Kapitel 4, Vers 13, ausgesucht: Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus.
Die Geschichte vom Mann, der ins Leben passt
Ich weiß nicht, ob Sie die Geschichte von dem Mann kennen, dessen Leben passte. Ich habe sie immer gern erzählt, zum Beispiel auf Freizeiten, wenn man den Kindern eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen musste. Sie wurde dann oft über mehrere Abende hinweg in Fortsetzungen erzählt.
Der Mann, dessen Leben passte, ist jemand, der in allen brenzligen Situationen und bei allen Schwierigkeiten einfach fertig wird. Das ist eine Märchenfigur, die es in Wirklichkeit nicht gibt. Das klingt vielleicht ein bisschen albern, entschuldigen Sie, aber in der Geschichte kommt zum Beispiel vor, wie der Mann irgendwo in der Sahara in einer Oase bei einem Scheich eingeladen ist.
Schließlich gerät der Mann in Zorn und wird vom Scheich zum Tode verurteilt. Doch der Mann, dessen Leben passte, ist nicht verlegen, denn er wird ja mit allen Situationen fertig. Als man ihn schließlich aufs Schafott führt und das Fallbeil an seinen Hals gelegt wird, saust das Fallbeil herunter, prallt aber an seinem Hals ab, weil er hartnäckig ist.
Die Geschichte geht weiter: Ein Galgen wird gezimmert, und die Schlinge wird ihm um den Hals gelegt. Das Ganze beginnt, aber nichts passiert, denn er bekommt den Kopf nicht durch die Schlinge – er ist dickköpfig. Dann geht es noch weiter, und schließlich wird ein Feuer angezündet, mit dem letzten Holz, das man in der Oase finden kann.
Er wird in das große Feuer geworfen, damit er bei lebendigem Leib verbrennt. Doch es zischt nur kurz, und dem Mann, der ins Leben passte, geschieht nichts, weil er kaltblütig ist und die Flammen ihm nichts anhaben können.
Es wäre schön, wenn wir auch im Leben so hineinpassen würden, mit allen Situationen fertig wären, in allen Lagen. Was auch passiert: Uns kann keiner besiegen, uns kriegt keiner. Wir sind so stark, wir sind so mächtig.
Aber so, wie wir heute hier sitzen, soll immer wieder gesagt werden: Wir sind kein Stückchen besser als andere Leute, kein bisschen vollkommener als andere. Wir ringen und kämpfen wie alle anderen mit den Schwierigkeiten und Nöten. Oft sind wir verzagt, mutlos, haben Angst, zittern und wissen nicht mehr, wie das alles werden soll.
Das gibt es in unserem Leben fortwährend. Und wir wissen auch nicht, wie das alles geht. Nur eins haben wir herausgefunden: Christus ist bei uns. „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus.“
Das ist der kostbare Schatz unseres Lebens. Darum werden wir nicht müde, verzagen nicht, geben nicht auf und lassen den Mut nicht sinken. Deshalb sind wir voll froher Zuversicht.
Wir sind nie allein
Mein erster Punkt: Wir sind nie allein. Doch natürlich sind wir auch oft sehr allein. Viele von uns könnten jetzt sagen, dass sie das schon lange beklagen: Niemand schaut nach ihnen, niemand kümmert sich um sie.
Noch viel schwerer wird es, wenn man erlebt, wie Freundschaften auseinanderbrechen, plötzlich Menschen von uns abrücken und man ganz allein dasteht. Wenn man den liebsten Menschen verliert, durch einen Todesfall plötzlich ganz allein dasteht oder wenn gute Freunde einem Vorwürfe machen, mit dem Finger auf einen zeigen und uns verklagen. Dann steht man ganz allein da, alle zeigen mit Fingern auf uns, und wir sind ganz allein.
Doch ich bin nie allein. Christus ist da, Christus, der mich mächtig macht.
Unsere Konfirmanden haben im Konfirmandenunterricht manche Worte auswendig gelernt. Oft bleibt ihnen nur die Erinnerung daran, dass sie etwas auswendig büffeln mussten – und das waren ein paar Leitsätze. Ich habe heute den Konfirmanden gesagt: Wenn er alle Worte vergisst und nur das eine behält – Christus ist bei mir – hat er alles. Christus ist bei mir, Christus, der mich mächtig macht.
In unserer Zeit gibt es verschiedene Interpretationen des Christentums. Der eine deutet es ganz anders als der andere. Der eine sagt, die Feierlichkeit sei wichtig, der andere betont die Kirchenform. Da wird alles Mögliche und Unmögliche hervorgehoben.
Für mich liegt alles nur in einer Sache: Ob Jesus Christus wirklich da ist. Wenn das nur ein Spruch der Theologen ist, dann ist das das schlimmste Gaunermanöver, das je Menschen auf dieser Welt vollzogen haben. Dann wäre jedes weitere Wort, das hier von der Kanzel gesprochen wird, das schlimmste Verbrechen der Irreführung der Menschen.
Wenn es nicht stimmt, dass Christus auferstanden ist und bei denen ist, die verzagt und entmutigt sind, dann hat das alles keinen Sinn.
Es geht auf den Punkt: Ist das wahr oder nicht wahr? Diese Frage dürfen Sie stellen. Ich kann Ihnen nur sagen: Prüfen Sie es mit Ihrem Leben, ob das wahr ist – Christus ist da, der mich mächtig macht.
Wenn Sie Ihr Herz vor ihm ausschütten, ein Herz voller Sorgen und Ängste – das ist etwas ganz Großes beim Beten. Haben Sie sich überhaupt immer Zeit zum Beten genommen? Oft sind wir ja so durcheinander in den Unruhen unseres Lebens. Dann laufen wir hin und her, statt dass wir still werden und es Gott in die Hand legen.
Jesus Christus ist da, der mich mächtig macht, der mich stark macht – mich zitternden, schwachen Menschen. Er macht mich mächtig.
Oft kommt es vor, auch bei uns, dass wir nicht wissen, wie der morgige Tag an uns vorübergehen soll. Wir stehen vor schweren Entscheidungen, wissen nicht, wie sich das dunkle Schicksal lösen wird. Andere liegen krank und sorgen sich vor einer Operation, wie alles werden wird.
Wenn Sie wissen: Christus ist da, der mich mächtig macht, dann haben Sie alles.
Jesus Christus hat wirklich alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Er tut auch heute Wunder vor uns her. Sie erleben das doch tagtäglich in Hülle und Fülle.
Es bleibt einem oft die Sprache weg, wenn man mit bedrängtem Herzen Gott in Not schildert. Und ehe man sich versieht, holt uns Gott heraus, sodass wir später sagen: Es war ja gar nicht so schlimm.
War es wirklich nicht so schlimm? Oder war das Gottes Wunder?
Er, der im Sturm seine Jünger bewahrt hat, als sie schrien, das Boot geht unter – dann ist Jesus da, der uns mächtig macht.
Und selbst dann, wenn unser Leben zerbricht in unserer Todesstunde und wir gar nichts mehr festhalten können, steht Jesus bei uns und lässt uns nicht aus seiner Hand herausgerissen sein.
Jesus, der mich mächtig macht, der mich stark macht, der mich unüberwindlich macht.
Persönliche Erfahrung und bewusste Entscheidung für Christus
Ich bin in einer christlichen Familie aufgewachsen und habe von Kindertagen an das Christliche kennengelernt. Doch ein großer Unterschied entsteht erst, wenn man sich ganz bewusst mit eigenen Worten für Jesus Christus entscheidet.
Es geht nicht um die Stunde oder um die Minute, sondern um das bewusste Jetzt: „Ich will das selbst, was meinen Eltern so wichtig war.“ Ich möchte mit Christus leben. Ich erinnere mich noch genau, wie mir das als junger Mensch eine große Sicherheit gab.
Bis heute kann ich mir nicht vorstellen, wie Menschen ohne Jesus Christus leben. Denn das war für mich eine so große Erweiterung meines Lebens: Nicht ich stehe im Mittelpunkt, sondern er. Er führt mich, er hält mich, er ist mein Schutz – auch in den Momenten, in denen ich selbst nicht mehr weiß, wie es weitergehen soll.
Ich bin mächtig und stark. Und ich möchte das hier einmal ganz laut sagen: Der Glaube an Jesus ist keine lästige Fessel. Viele Menschen empfinden ihn heute als eine christliche Form, in die man hineingezwängt wird. Doch niemand wird gezwungen. Jeder darf sich freilösen, und das müssen sie wissen – was sie wählen.
Ich möchte Christus wählen, mächtig werden durch Christus, und ich möchte mein Leben in jeder Stunde, an jedem Tag nur mit Jesus Christus leben, mit ihm.
Das war mein erster Punkt: Du bist nie allein.
Die Frage nach dem Leid in der Welt
Jetzt möchte ich die Frage stellen: Wovor soll man eigentlich Angst haben, wenn wir mit kritischen Zweiflern sprechen? Es ist gut, wenn solche Gespräche stattfinden. Dabei kommen diese Zweifler oft mit einem sehr konkreten Einwand. Sie sagen zum Beispiel: „Schön, was der gerade erzählt hat, aber was ist denn mit dem vielen Leid in der Welt?“
Diese Frage wird häufig und fast schon reflexartig gestellt: „Was ist mit dem vielen Leid in der Welt?“ Ich habe nicht den Eindruck, dass wir dieses Thema in unseren Gottesdiensten verschweigen.
Vor vielen Jahren gab es einen Konfirmanden, der zu seiner Mutter sagte: „Der Pfarrer spricht immer so viel von dem Schweren, dass ich oft meine, jeder Christ müsste ganz Schweres erleben, um überhaupt richtig Christ zu sein.“ Das war ein Konfirmand von mir. Inzwischen hat er sein Staatsexamen mit der Note 1,0 bestanden und ist seinen Weg gegangen. Gott hat ihn in die Weite geführt. So ist das ja oft: Das Leid und die Herausforderungen sind sehr unterschiedlich verteilt.
Wir wollen aber sensibel sein und genau zuhören, wenn kritische Zweifler fragen: „Was ist denn mit dem Leid? Wo ist die Macht Gottes, wenn Menschen verhungern, wenn sie durch ungerechte Systeme unterdrückt und ausgebeutet werden? Was ist, wenn andere nicht gesund werden und Gott ihnen nicht das Wunder schenkt?“
Es ist gut, wenn wir uns über diese Fragen besinnen.
Paulus im Gefängnis und die Kraft Christi im Leid
Das Wort, das Paulus hier im Philipperbrief niedergeschrieben hat, schrieb er aus einer Gefängniszelle: "Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus." Dabei dachte er eigentlich nicht daran, dass er mit Jesus über alle Mauern springen würde – obwohl er es tatsächlich getan hat. Trotz seiner schwer angeschlagenen Gesundheit wagte er die kühnsten Unternehmungen.
Doch in diesem Augenblick meinte er etwas anderes: Er wollte sagen, dass er so stark ist, dass er mit Jesus auch den Weg durch die Tiefe gehen kann. Darum möchte ich das jetzt noch anfügen.
Paulus schrieb den Brief aus Rom, aus einer Gefängniszelle, in der das Wasser von den Steinen herunterlief. Wie das auf das Rheuma des Apostels wirkte, kann man sich nur vorstellen. Man kann sich auch vorstellen, wie grausam die Wächter mit ihm umgingen und wie sehr er darunter litt, dass ihm Unrecht widerfahren war. Er war ja unschuldig im Gefängnis. Da regt man sich auf und empört sich.
Doch Paulus sagt: Nein, Christus macht mich auch fähig und mächtig, Schweres im Leben auszuhalten. Ich will es noch einmal ganz klar sagen: Unsere Konfirmanden haben heute einen Festtag. Und doch kann es sein, dass hier und da auch im Leben junger Menschen schon manches Schwere bewältigt werden muss, das uns Gott nicht von der Schulter nimmt.
Dann möchte ich die jungen Menschen immer wieder bitten, die Augen zu öffnen und ein wenig zu hören, wie die Älteren unter uns von Leid, von Tränen und von bitteren Erfahrungen erzählen. Sie sagen: Gerade da haben wir es entdeckt und erlebt – Christus hat mich mächtig gemacht. Die dunklen Stunden waren sogar die Segenszeiten in unserem Leben. Da war uns Christus ganz nah, und wir ganz nah bei ihm.
Wie kann denn ein Apostel das sagen: "Ich kann alles, ich vermag alles"? Er vermag auch die ungerechten Rempler des Personals im Gefängnis zu erdulden und manchen Hieb, den er bekommt. Obwohl sich in ihm alles aufbäumt, bäumt er sich nicht auf.
Sie wissen, wie Paulus das oft sagte: "Ich bin ganz eingehüllt in die Liebe Gottes."
Gottes Liebe im Leid erkennen
Aber wie kann ich die Liebe Gottes sehen? Wir haben es neulich schon einmal in einer Predigt gesagt: Wo ist denn Gottes Liebe, wenn das Äußere so aussieht, als ob ich von Gott verlassen sei? Wo ist Gottes Liebe, wenn es mir schlecht geht? Wo ist Gottes Liebe, wenn ich krank bin? Wo ist Gottes Liebe, wenn mir Unrecht widerfährt?
Nicht nur dort, wo ich es nachvollziehen kann, sondern Gottes Liebe sehe ich am Kreuz, dort, wo Jesus für mich gestorben ist. Das ist das Pfand, das ich habe. Das ist das einzige Pfand, auf das ich mich verlassen kann. Meine Gesundheit wird schwinden, mein Leben wird zerrinnen, aber ich darf mich an diesem Pfand festhalten. So lieb hat mich Gott, mich unwürdigen Menschen, dass er sein Leben für mich gegeben hat. Darum halte ich mich an ihn.
Für Paulus war das in der Gefängniszelle so wunderbar, dass er sagt: Ich spüre doch die Liebe Gottes. Er hat den fröhlichsten aller seiner Briefe dort aus der Gefängniszelle geschrieben. Er schreibt: Ich vermag alles, obwohl er sogar erwartet, dass er vermutlich hingerichtet wird. Er sagt: Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus.
Es mag so aussehen, als könnten wir die schweren Lasten nicht tragen und sie würden uns erdrücken. Doch sie erdrücken uns nicht, denn Christus macht uns mächtig. Er ist uns so nahe, auch dann, wenn unsere Kraft zerbricht, wenn wir keinen Mut mehr haben und wenn die Enttäuschung sich breitmacht. Blicke auf Christus und halte dich an ihn. Er macht dich mächtig, er macht dich mächtig und stark!
Die Bedeutung von Christus als Mitte des Lebens
Noch eine letzte Frage: Was gibt es Wichtigeres in deinem Leben? Was gibt es Wichtigeres?
Ich habe die Konfirmanden vorhin gefragt, wie das oft so ist. Viele von ihnen werden sicher gar nie bewusst Nein zu Christus sagen. Vielleicht ist das die Not in unserem Volk. Viele haben gar nichts gegen Jesus, sie reden sogar sehr sympathisch von ihm. Aber sie kennen ihn auch nicht mehr, sie haben ihn verloren.
So starten junge Menschen mit der ganzen Jugendkraft ins Leben. Das sind die Berufsaufgaben, da kann man studieren, da kann man etwas erringen, erkämpfen und haben. Und über all dem verlieren sie Christus. Nicht, weil sie ihn verlieren wollten, aber das geschieht so durch Unachtsamkeit. Die Dinge waren wichtiger.
Wir kennen das: Wie Geld wichtiger wird, und Essen und Trinken.
Noch einmal will ich Ihren Blick darauf lenken, dass Paulus dieses Wort im Zusammenhang mit der Versorgung geschrieben hat, die Gemeindeglieder aus Philippi ihm überbracht haben. Es waren Geldgaben und wahrscheinlich ein paar Liebesgaben. Also im Blick auf die wirtschaftlichen, materiellen Dinge sagt er: Ich bin von den äußeren, materiellen Dingen nicht abhängig.
Sind Sie auch so frei, dass Sie sagen können: Auch wenn mein Leib krank ist, es macht nichts, ich bin geborgen in Christus. Auch wenn ich durch finanzielle Nöte gehe, ich bin geborgen in Jesus.
Paulus hat es bewährt an den wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Er hat es ein anderes Mal an seinen Krankheitsnöten bewährt.
Und es wird ganz gefährlich, wenn Sie die äußeren Dinge Ihres Lebens ohne Christus anpacken. Dann verlieren Sie ihn, ehe Sie sich versehen. Die Dinge werden so wichtig, so groß in unserem Leben, wir sehen gar nichts anderes mehr. Wir haben keine Zeit mehr für Christus, wir brauchen ihn nicht mehr, wir schieben ihn auf die Seite.
Und plötzlich ist unser Leben so leer. Wir wachen auf einmal auf und sagen: Was ist das? Ich habe gar keinen Halt mehr, ich bin gar nicht mehr geborgen. Wir sehnen uns zurück nach Kindertagen, wo wir etwas vom Frieden Gottes spürten und empfanden.
Dabei will uns dieses Wort ganz direkt helfen: Stell heute in deine Berufsnöte, in deine Familienschwierigkeiten, in deine Gesundheitsnöte Christus vorne hin und löse alles mit ihm. Mach ihn zur Mitte deines Lebens.
Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus.
Das Leben fängt erst mit Jesus richtig an und wird erst mit Jesus richtig schön. Ich kann mir nicht vorstellen, wie Menschen anders leben.
Kritik an modernen Strömungen und der Blick auf Christus
Ich war schockiert: Am vergangenen Donnerstag, am Himmelfahrtstag, kam im ZDF eine Meditation zum Himmelfahrtsfest, die nichts anderes vermittelte als Zen-Buddhismus. Sicher ist das für viele Mitchristen heute schon der Inhalt des Christentums.
Da hieß es dann auch für uns Christen, das Wichtigste sei die Besinnung auf uns selbst. Die meisten merken gar nicht mehr, was für ein Quatsch da erzählt wird. Ist es bei Ihnen auch so, dass die Besinnung auf sich selbst im Vordergrund steht?
Dann wurde ein Mönch gezeigt, sicher ein feiner Herr, der in seiner Moral und Lebensanschauung viel besser ist als ich. Wenn ich mich selbst betrachte – das soll kein Zweifel sein –, dann verzage ich. Ich weiß doch, wie viel Böses in mir ist, ich weiß, wie viel unerlöst ist, ich weiß, wie viel ich im Leben falsch gemacht habe. Wissen Sie das auch? Wir Christen sehen doch unsere Mängel.
Das kann doch nicht der Höhepunkt unseres Glaubens sein: dass wir in der Stille auf uns selbst blicken. Was ist unser Glaube? Dass ich auf Christus blicke. Nicht ich, sondern er sagt: „So lebe nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.“
Und das ist das Größte: dass ich für Christus lebe, dass Christus in uns Raum gewinnt. Amen.
