Vom Leben frustriert
Auch als Christ kann mich manchmal der Frust packen. Vielleicht gerade jetzt in den Zeiten der Einschränkungen. Oder es läuft persönlich Manches schief oder ich stehe in meinem Leben vor einem Scherbenhaufen. Das worauf ich meine Hoffnung gesetzt habe, bricht zusammen. Diese Situationen gehen an mir ja nicht spurlos vorbei. Oft kann ich kaum noch an etwas anderes denken und sehr oft auch nicht mehr unbeschwert beten, weil ich innerlich so aufgewühlt bin. Weil ich nicht verstehe, wieso Gott die Arbeitslosigkeit, Ehelosigkeit, Kraftlosigkeit, Kinderlosigkeit, Perspektivlosigkeit oder welche -“losigkeit“ auch immer, zulässt.
Gerade in solchen Frustzeiten, wenn ich Gott gegenüber sprachlos bin, kann es mir helfen, mich an Gebete von Menschen zu erinnern, die auch mit Gott unterwegs waren. Wie sind sie mit solchen Frusterfahrungen im Gebet umgegangen? Ein Psalm, der das sehr gut zeigt, ist Psalm 103. Wir haben ihn letzte Woche gelesen, im Rahmen des Projekts: Gemeinde liest Bibel. Wir lesen ihn jetzt miteinander und lassen diesen Frust-Bekämpfungspsalm auf uns wirken. Psalm 103,1-22
Ich habe diesen Psalm überschrieben mit: Der Anti-Frust-Psalm.
Blickwechsel hin zu Gott
Wenn man den Psalm liest, fragt man sich natürlich: Wo ist denn hier der Frust? Im Psalm dominiert doch das Lob. Das stimmt. Deshalb kann ich auch nicht behaupten: David hat diesen Psalm aus einer Fruststimmung heraus geschrieben. Es fällt aber auf: David redet zu seiner Seele, also zu sich selbst. In anderen Psalmen wie dem Psalm 42 sind diese motivierenden Selbstgespräche offensichtlich eine geistliche Reaktion auf Frusterfahrungen. Um diese geistliche Reaktion geht es mir. Ich möchte zeigen: Mit Psalm 103 kann ich dem Frust in meinem Leben entgegentreten, auch wenn es vielleicht nicht die ursprünglich Erfahrung Davids war, als er diesen Psalm schrieb.
Dieser Anti-Frust-Psalm lebt von einem Blickwechsel. Ich schaue weg von den Dingen, die mich runterziehen wollen und blicke auf Gott selbst. So beginnt dieser Psalm: Preise den HERRN meine Seele und all mein Inneres, seinen heiligen Namen. Wie bei den zehn Geboten und dem Vaterunser geht es also zunächst einmal um Gott selbst. Vielleicht sind meine Probleme auch deshalb so groß, weil ich so klein von Gott denke. Besonders als Männer haben wir manchmal das Problem, uns helfen zu lassen. Wir denken: Wir müssen es irgendwie selbst schaffen. So versuche ich selbst durch die gefährliche Berglandschaft zu wandern, anstatt mich einem Führer anzuvertrauen, der den Weg kennt. Oder: Ich renne von Nachbar zu Nachbar, um mir ein Auto zu leihen, dabei kann ich meinen Vater fragen, der mir gerne den Autoschlüssel gibt.
Wenn ich bis zum Hals in Problemen stecke, ist es so wichtig, mir bewusst zu machen: Wer ist denn der Gott, dem ich folge? Die Bibel sagt: ER ist mein Schöpfer und mein Vater. Er ist der Gott, der mich sieht und kennt. Er ist der König aller Könige. Er ist der allmächtige Gott – niemand ist stärker als ER. Gott ist der Herr der Heerscharen, der ewige Gott.
ER ist der Richter, aber auch der, der im Gericht meine Gerechtigkeit und meine Hoffnung ist. Er ist mein Hirte. Gott stellt sich mir vor als: Ich bin der ich bin – also der Gott, der da und unvergleichbar ist. Gott ist mein Fels, auf den ich mich verlassen kann. ER ist die Treue selbst, aber auch die Liebe. Gott ist der Herr und auch der, der mich heilig -also ihm ähnlicher macht.
Wenn ich über Jesus nachdenke, dann sehe ich: Er ist das Lamm Gottes, das für meine Sünde starb. Jesus ist der Messias, der Erlöser von der Strafe für meine Sünde und auch der Erlöser von der Macht meiner Sünde. Jesus ist der Sohn Davids, also der kommende ewige König der Juden aber auch der Gemeinde. Jesus wird Immanuel genannt, weil ER deutlich macht: Gott ist nicht gegen uns, sondern mit uns. Jesus ist aber auch der Bräutigam, der sich auf seine Braut, die Gemeinde freut. ER ist der Eckstein, nach dem sich alles ausrichtet – der Anfang und das Ende und der helle Morgenstern, auf den wir warten.
Wenn ich tiefer begreife, wie unfassbar groß dieser Gott ist, dem ich folgen darf, der mich als sein Kind angenommen hat, dann sollte mir mein Atem stocken - vor Begeisterung.
Wenn ich meiner Seele, also meinem inneren Menschen meinen großen Gott zeige, sind meine Probleme nicht automatisch weg, aber sie verlieren viel von ihrer lähmenden Kraft.
Hilfreiche Selbstgespräche
David redet jetzt weiter zu sich selbst. Das kann hilfreich sein, wenn ich zu mir selbst rede, um Gottes Stimme hörbar gegen die Stimme in meinem Kopf zu machen. Ich hatte mich als junger Christ in ein Mädchen verliebt. Sie war nicht mit Jesus unterwegs. Ich habe dann mit mir selbst geredet und hörbar zu mir gesagt: Thomas, du bist so bescheuert. Vom Wort Gottes her geht eine Beziehung mit dieser Frau gar nicht. Das war eine richtige Strafpredigt, die ich mir von mir selbst angehört habe. Am Ende dieser Strafpredigt habe ich dann empfunden: Aber eigentlich, will ich diese Beziehung doch … Manches kannst du eben nicht sofort mit einem Schalter abstellen.
Deshalb ist es so wichtig: Immer wieder zu meiner Seele zu reden, anstatt sich von meiner Seele bestimmen zu lassen. Noch besser: Ich habe gute Freunde, vor denen ich laut denken und das raushauen kann, was mich wirklich bewegt, auch wenn es komplett gegen die Bibel ist. Sprich es aus. Denke laut. Korrigiert werden kann nur, was ich aus meinem Denk-Versteck gezogen habe.
Rückblick: Die Gnade Gottes
David redet hier also zu seiner Seele über die Wohltaten des HERRN. Er sagt seiner Seele und uns: Vergiss nicht, was Gott für dich getan hat. Hier geht es jetzt also nicht mehr zuerst um den Namen, sondern um das Handeln Gottes in meinem Leben. Es ist der Blick in den Rückspiegel meines Lebens, um die Gnadenstraße Gottes zu sehen – wie jemand es in der Threema-Gruppe formuliert hat. Wenn mein Problem mich gegen die Wand drückt, vergesse ich leider oft, wie ich Gott in der Vergangenheit erlebt habe. Deshalb ist es gut, sich Gottes Wohltaten aufzuschreiben, damit ich mich in schwierigen Situationen daran erinnern kann. David wird hier sehr persönlich. Der Text redet immer wieder von „DEIN“.
Beim Blick zurück sehe ich: Gott hat mir meine Sünde vergeben. Damit hat er mein größtes Problem gelöst. Meine Anklageakte bei Gott ist leer. Es gibt niemanden, der mich vor Gott verklagen wird. So sagt Paulus es in Rö8: Wer wird gegen dich als Gottes Auserwähltem Anklage erheben? Gott ist es der rechtfertigt. Wer wird mich verdammen? Christus Jesus ist es, der gestorben ist und auferweckt ist und zur Rechten Gottes sitzt. Was für ein Trost – was für eine Hoffnung! David sagt in Ps103: Gott erlöst mein Leben aus der Grube. Hier kann die Grube der Sünde gemeint sein, aus der ich mich selbst nie hätte befreien können. Aber hier kann auch das Grab gemeint sein.
Auch das weiß ich: Weil Christus auferstanden ist, werde auch ich auferstehen und dem Herrn Jesus entgegen gerückt werden. Das ist meine Zukunft, darauf kann ich mich freuen. Ich soll an den Gott denken, der mich mit Gnade und Erbarmen gekrönt hat. Mir also sein Erbarmen geschenkt hat. Er hat mir nicht das gegeben, was ich verdient habe, sondern das was ich nicht verdient habe. Dieser Vers hat mich sehr angesprochen: Gott wird mich krönen – ich werde aus der Hand des Herrn Jesus eine Krone empfangen. Aber auf der Krone sind nicht meine Leistungen eingraviert, sondern die Momente, in denen Gott mir gnädig gewesen ist.
Es ist eine Krone, die von der Gnade Gottes in meinem Leben redet, angefangen von: Amazing grace – also: Oh, Gnade Gottes wunderbar, die mich den Sünder fand bis: Wenn wir zehntausend Jahre sind in seiner Herrlichkeit mein Herz noch von der Gnade singt, wie in der ersten Zeit. David erinnert mich auch daran: Der da heilt alle deine Krankheiten. Auch das haben wir immer wieder erlebt: Gott hat uns durch Krankheiten hindurch geholfen und heraus geholfen. Dieser Vers ist aber nicht die Garantie: Als Christ bin ich nie krank. Erst in Gottes Herrlichkeit wird es kein Leid mehr geben, keine Krankheit und keinen Tod.
Hier auf der Erde gehören Krankheit und Tod zusammen. Wer die Krankheit für Christen streicht, muss auch den leiblichen Tod streichen. Auf dieser Erde habe ich von Gottes Seite her nicht das Versprechen: Er nimmt mir jede Krankheit weg. Aber wenn ich den Herrn Jesus sehen werde, der auch meine Krankheit auf sich genommen hat, werde ich ewig nur noch gesund sein. An mir wird keine Apotheke und kein Reformhaus mehr etwas verdienen. Wenn ich auf die Gnadenstraße meines Lebens zurückschaue, dann sehe ich, wie Gott mich mit Gutem gesättigt hat. Gott hat mir soviel Gutes getan und das Beste ist: ER selbst will mein Leben mit sich selbst erfüllen.
Gottes Kraft in deinem Leben
Ich bin als Mensch für eine Beziehung mit Gott geschaffen, wie der Fisch für das Wasser. Wenn ich diese Beziehung habe und darin lebe, merke ich: Es gibt nichts Größeres – nichts, was mein Leben mehr erfüllen könnte. Aber das muss ich auch als Christ erst mal entdecken, denn meine Natur ist: Ich hänge mein Herz so schnell an irgendwelche materiellen Dinge oder an menschliche Beziehungen und erwarte Erfüllung von ihnen, die sie mir gar nicht geben können. Wenn ich mit Gott unterwegs bin, wird meine Jugend sich wie bei einem Adler erneuern.
Das heißt nicht: Bei Christen fängt der Lebenslack nicht an zu bröckeln. Auch für Christen gilt, was ich beim Deutschlandfunk las: Ab 25 beginnt der Verfall. Sehr mutmachend. :-) Dieses Bild vom Adler aus Ps103 will deutlich machen, was Jes40,31 sagt: Die auf den Herrn hoffen, gewinnen neue Kraft; sie heben die Schwingen empor wie die Adler, sie laufen und ermatten nicht.
Es geht also darum: Gott gibt mir jeden Tag die Kraft, die ich brauche. Das hat er in der Vergangenheit getan und ich darf darauf auch in Zukunft vertrauen. Es ist so wichtig, in den Rückspiegel zu schauen, und mich daran zu erinnern: Gott hat sich nicht verändert. Deshalb habe ich Mut für Morgen. Ab Vers 6 rückt David Gottes Gerechtigkeit ins Scheinwerferlicht. David macht deutlich: Der Herr verschafft denen Recht, die bedrückt werden. Das ist ja auch tatsächlich so, dass Gott manchmal die Leute in die Grube fallen lässt, die sie ausgebuddelt haben. Das ist aber nicht immer so. Manchmal kann Unrecht zu ertragen für Christen sich wie ein Trainingslager anfühlen. Hart und anstrengend. Aber immerhin lässt es mich in meiner Persönlichkeit Jesus ähnlicher werden, wenn ich Unrecht ertrage.
Das ist ja entscheidender, als das ich Luftkissen-gefedert durch mein Leben komme. Eins seht fest: Am Schluss, wird Gott jedes Unrecht, auch das, das mir angetan wurde, richten und bestrafen. Wir sehen das zum Beispiel in Lk16,25, wenn es dort heißt: Lazarus hat Böses auf der Erde erlebt – aber jetzt, nach seinem Tod, wird er getröstet und der reiche Mann erleidet Pein. In Psalm 103,8 betont David nochmals: Wir haben einen Gott, der langsam zum Zorn ist und groß an Gnade. Das merkt man daran: Gott gibt mir nicht das, was ich verdient habe.
So lese ich es ab Vers 9. Dort wird immer wieder das „nicht“ betont. Gott wird nicht immer rechten. Er wird nicht zürnen. Er hat mir nicht nach meinem Vergehen und schon gar nicht nach meinen Sünden vergolten. David jubelt hier: Gottes Gnade ist so übermächtig in meinem Leben. Ich bin so überwältig davon. So fern der Osten vom Westen ist, hat Gott meine Vergehungen entfernt.
Gott hat den Dreck von meinem Leben abgewischt und den dreckigen Schuldlappen auf die Schulter seines Sohnes gelegt. Nur deshalb kann ich sauber sein und sauber aus dem Gericht Gottes herauskommen. Übrigens, wenn Sie das noch nicht für sich sagen können: Gott hat mir meine Schuld vergeben, lade ich Sie ein, im Gebet zu dem Gott zu kommen, der Sie nun schon jahrelang sucht. Er möchte, dass Sie zu ihm kommen und ihm ihre Lebensschuld bekennen – vor allem die Schuld, dass Sie Gott verboten haben, in ihr Leben hineinzureden. Die Schuld, dass es nach Ihrem Willen ging und nicht nach Gottes Willen. Gott hat Sie geschaffen. Sie sind sein Eigentum. Aber Sie sind ohne ihn unterwegs. Das muss nicht so bleiben. Kommen Sie doch im Gebet zu Gott, bekennen Sie Gott ihre Flucht vor IHM als Schuld und bitten Sie Ihn, Sie als sein Kind anzunehmen.
Es gibt keine größere Entdeckung als zu begreifen: Ich gehöre zu Gott und ich darf mit ihm leben.
Wenn Sie noch Fragen zu dieser wichtigsten Kurskorrektur in ihrem Leben haben, können Sie gerne mit uns als Gemeinde Kontakt aufnehmen oder vielleicht kennen Sie einen Christen, der mit Jesus unterwegs ist – dann sprechen Sie ihn doch an, damit er Ihnen hilft, diesen Gott persönlich kennenzulernen.
Wer ist der Mittelpunkt?
David erinnert sich nicht nur an seinen großen Gott und an sein atemberaubendes Handeln im Leben, sondern denkt auch über sich selbst nach. Im Humanismus bin ich als Mensch das Maß aller Dinge. Mit diesem Denken bin ich groß geworden. Der Humanismus hat viel Gutes, viel Soziales in unserer Welt bewirkt.
Aber der Humanismus hat auch den Mittelpunkt verschoben. Er hat Gott vom Thron gestoßen und uns als Menschen auf den Thron gesetzt. Das ist der völlig falsche Platz, auf dem wir sitzen, macht David deutlich. Als Mensch bin ich Staub. Nur kurze Zeit sichtbar, wenn ich durch die Luft gepustet werde oder wie eine Schnittblume deren Tage gezählt sind und die immer mehr an Schönheit verliert. Wir sind so vergänglich als Menschen. Wir halten uns für so wichtig, aber nach 14 Stunden fallen uns die Augen zu und wir müssen ins Bett. Die ersten 40 Jahre laufen wir auf Kosten unserer Gesundheit hinter dem Geld her und die letzten 40 Jahre laufen wir mit unserem Geld hinter unserer Gesundheit her. Ein paar Jahre sind wir auf dieser Erde und dann denkt keiner mehr an uns.
Wie anders ist Gott. Psalm. 103,17: Seine Gnade währt in Ewigkeit über denen, die ihn fürchten. Hier wird die Eigenschaft des Menschen aus Vers 11 wiederholt und im nächsten Vers wird sie vertieft. Die Botschaft ist: Auf deine Gnade kommt es an und nicht auf das, was ich getan habe. Das einzige, was ich tun kann, ist: Gott zu fürchten. Also Ehrfurcht vor Gott zu haben und zu Dingen, die Gott nach Spr 6,16 hasst, ganz klar NEIN zu sagen. Den Bund in Vers 18 mit Abraham zu halten heißt für mich: Gott zu glauben: Meine Schuld ist bezahlt, weil der Herr Jesus für mich an einem Kreuz starb. Das Wesentliche, was dort geschah, war nicht äußerlich sichtbar. Vor den Toren Jerusalems hat der Herr Jesus für die Schuld der ganzen Welt bezahlt – auch für meine, wenn ich dieses Vergebungsgeschenk Gottes persönlich annehme. Vers 19 macht nochmal deutlich: Ich gehöre nicht auf den Thron, sondern Gott. > Er sitzt schon jetzt im Himmel auf dem Thron und seine Herrschaft regiert über alles.
Gott regiert
Gott regiert, auch wenn auf der Erde machmal der Teufel los ist. Der hat aber nicht das letzte Wort. Zum Glück. Auch nicht in meinem Leben. Gott regiert immer noch diese Welt und ER wird seine Herrschaft auch öffentlich sichtbar antreten. Darauf warten wir als Christen. Dann ist Schluss mit Ungerechtigkeit. Dann beginnt Gottes Reich in dem Gerechtigkeit und Friede herrscht. Vielleicht hat David diese Gedanken im Kopf, als er ab Vers 20 über den Himmel und besonders über die Engel im Himmel nachdenkt.
Man spürt förmlich, wie David beim Nachdenken über Gottes Handeln die Engel anfeuern möchte, Gott im Himmel anzubeten und IHN zu preisen. Begonnen hat dieser Anti-Frust-Psalm, indem David erst einmal zu seiner Seele reden musste. Jetzt hat er sich selbst vergessen und ist ganz auf Gottes Größe fixiert.
In Vers 21 fordert er die Engel nochmals auf, diesen gerechten und gnädigen Gott zu preisen, um dann auch alle Gläubigen zu motivieren von dieser Erde aus schon in diesen Halleluja-Chor einzustimmen. Denn David sagt: Preist den Herrn, alle seine Werke. Die griechische Übersetzung dieses Wortes finden wir in Eph2,10 wieder: Wir sind sein Werk – geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken. David redet hier also von Menschen, die mit Gott unterwegs sind. Wir sollten dadurch auffallen, dass wir Gott preisen an allen Orten seiner Herrschaft – also überall.
Denn Gott regiert jeden Flecken auf dieser Erde, auch wenn er manches Böses noch zulässt. Der Tag der Abrechnung kommt. Deshalb gilt auch für mich: Lass dich nicht vom Frust bestimmen, sondern lass dich wie David vom Lob Gottes packen. Ich habe den Eindruck, David feuert die Engel an, Gott zu loben, er motiviert die anderen Gläubigen Gott lobend anzubeten und reißt jetzt selbst seine Seele mit, wenn der Anti-Frust-Psalm mit dem Satz schließt: Preist den Herrn meine Seele. Man könnte fragen: Ja, wen denn sonst? Was kann ich da noch anderes tun, als Gott anzubeten und ihn zu loben? Wenn ich im Frustkessel sitze, ist es oft gar nicht so einfach da raus zu kommen. Aber gerade deshalb ist es wichtig, sich durch einen Anti-Frust-Psalm wie Ps 103 den Kopf zurechtrücken zu lassen, indem ich auf Gott selbst schaue und über IHN und seine Namen nachdenke. Dann aber auch in den Rückspiegel schaue und mich an Gottes Handeln auf der Gnadenstraße in meinem Lebens erinnere. Um schließlich meinen Gott gedanklich auf dem Thron zu sehen, der regiert und von den Engeln angebetet wird. Dieser Gott ist immer noch größer als jedes Problem, das mich lähmen will. Lasst uns diesen großen Gott beständig anschauen – dann wird der Frust in meinem Leben mich geistlich nicht lähmen können.